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Der deutsch  - russische Konflikt.

Offiziöse Antwort auf Kraffins Anklagen. Gegenüber der vom Borwärts" berichteten Moskauer   Rede Rrassins wird deutsch  - offiziös erklärt: Die Behauptung, daß die Handelsvertretung als solche egterritorial sei, wird darauf geftügt, daß ihr diese Rechtsstellung in dem Abkommen vom 6. Mai 1921 eingeräumt worden sei. Im Artikel 2 des Abkommens vom 6. Mai ist lediglich die Unverleglichkeit eines beschränkten Kreises von Mitgliedern der Handelsvertretung festgelegt worden. Die deutsche   Regierung hat immer auf dem Standpunkt gestanden, daß diese festgelegten Rechte respektiert werden müssen, und hat, soweit eine Verlegung stattgefunden hat, nicht ge­zögert, ihr Bebauern auszusprechen. Sie erwartet aber zum min­desten einen Ausdruck der Mißbilligung auch von russischer Seite für die Verlegung deutscher Interessen, die bei dieser Gelegenheit festzustellen gewesen ist. Davon ist bisher feine Rede gewesen. Im Gegenteil versucht man russischerseits und so auch Herr Kraffin, das Vorgehen der Polizei als eine wohlüberlegte Provokation und Bozenhardt und Lehmann als 2od. fpitel hinzustellen. Daß Bozen   hardt, der ein prominentes aftives Mitglied der tommunistischen Partei ist, unter diesem Bor. wurf fast zusammengebrochen ist, wurde bereits befannt gegeben. Es ist aber offenbar noch nicht genügend bekannt, daß die fommunistischen Angestellten der Berliner   Handelsvertretung in einem Protest, der nach Moskau   gerichtet war, ihrerseits gegen die Be schuldigung, daß Bozenhardt und Lehmann im Dienst der Berliner  Polizei geftanden haben, Verwahrung eingelegt haben. Die Sowjetregierung ist also, wie festgestellt werden muß, die Antwort auf die mit diesen Vorkommnissen zusammenhängenden Berhaftungen fchuldig geblieben.

Herr Kraffin bemüht sich, so schreibt WIB. weiter, Deutschland  als den verlierenden Teil bei den augenblicklichen

Die Pfingstreise.

In der Notwehr erschossen.

Blutiger Ausgang eines Streites mit Betrunkenen.

3u einem blutigen Streit, in dem schließlich iner der Beteiligten zum Revolver griff, einen Angreifer tötete, ferner zwei andere Bersonen verlegt wurden, fam es am Himmelfahrtstag in den Nach­mittagsstunden an der Anlegebrüde des Restaurants Heideschlöß chen" in Tegelort. Der Borgang foll sich folgendermaßen abgespielt. haben:

Die Pfingsttage stehen nahe bevor, und da gerade in diesen Tagen die wenigsten zu Hause bleiben möchten, so werden sie, wenn es nicht schon geschehen ist, Umschau nach einem Ziel und einer Bleibe für die Nacht halten müssen. Das ist selbst in einer weiteren Entfernung von Berlin   gar nicht so leicht, denn bekanntlich strömen in den Pfingsttagen Hunderttausende aus Berlin   heraus, die alle eine oder zwei Nächte außerhalb verbringen wollen. Eine Zeitlang hat die Jugend mit großer Vorliebe auf Heuböden und in Zeiten Als zwei Segelboote zu gleicher Zeit an der Landungsbrüde genächtigt. Das letztere hat den Behörden bald Anlaß zum Ein- des Restaurants Heideschlößchen" anlegen wollten, stieß das eine. schreiten gegeben, weil sich, oft durch Verschulden der Jugend selbst, dessen Jnjalien angetrunken waren, gegen das andere, Unzuträglichkeiten ergeben haben. Grundsätzlich aber darf man, er Kriegsinvaliden, aus der Günzelstraße in Berlin   gehört, an. Es das einem gewissen Karl Dörhard, einem schwerbeschädigten warten, daß dem Zeltnächtigen, das auch die Ruderer lieben, feine unnötigen Schwierigkeiten bereitet werden. Mehr Ordnung in den tam zu Streitereien. Die Insassen des ersten Bootes waren dreift genug, mütwillig noch einmal gegen das Boot des Dörhard zu Betrieb bringen die Jugendherbergen. Aber ihrer sind immer noch fahren. Die Streitereien fetzten sich auf der Landungsbrüde fort. Gasthäuser und Hotels angewiesen. Und hier stößt man mitunter Stöcken und Stühlen geschlagen wurden und in die Gefahr gerieten, zu wenige. So ist die große Mehrzahl der Feftausflügler auf die Als Dörhard und sein Freund Stanton aus Tegel   mit Biergläsern, auf recht unangenehme Zustände. So wird berichtet, daß man einer ins Wasser gestoßen zu werden, zog Dörhard in höchster Not einen Anzahl junger Mädchen in der Kroffener Gegend in den Ostertagen Revolver und gab einen Schuß ab, der einen seiner Angreifer, einen für ein Einzelbett, eiserne Bettstelle und mehrere in einem Zimmer, tschechischen Möbelhändler namens Delepfch. in die Brust traf, so daß im Gasthaus 6( sechs) Mark und für eine Bleibe auf dem Heu- abließen, aab Dörhard noch zwei weitere Schüffe ab. Der eine traf er tot zu Boden fant. Da die Angreifer noch immer nicht von ihm boden 2,50 m. abgenommen hat. Hingegen Eerichten Genoffen, die unglüdlicherweise feinen eigenen Freund, der andere einen gewiffen Bahlagitation in der Priegnig getrieben haben, daß fie dort für Hartmann aus Berlin  - Carom und zerschmetterte diesem den 1 bis 1,50 m. mit Frühstück in Dörfern und Kleinstädten gut unter rechten Oberschenkel. Jezt hatte er Luft bekommen und es gelang getammen find. In größeren Kleinstädten wird für das Bett 2 M. ihm, in sein Boot zu springen und so seinen Angreifern zu ent verlangt. Die erstgenannten Preise sind schamloser Wucher. Wenn fommen. Inzwischen war der Reichswasserschutz alarmiert worden, einer Gruppe derartiges zustößt, und der Wirt will durchaus nicht der den Bedrängten und seinen Bruder aufnahm; fie wurden in im Breise ablaffen und es auch zu spät ist, um anderweitig Unter polizeiliche Schußhaft genommen. Soweit bisher festgestellt ist, foll Dörhard in größter Motwehr gehandelt haben. Stankow tunft zu suchen, dann nehme man eine solche Forderung nur unter hat außer dem Schulterschuß noch erhebliche Kopfverlegungen von Vorbehalt und Protest an. Man laffe sich eine Quittung ausstellen Bierfeideln und Flaschen. Alle Zeugen, besonders diejenigen, die und gehe am anderen Tage mit Zeugen zum Amts- oder Gemeinde- den Borgang von Anfang an beobachtet haben, werden gebeten. rorsteher, zur Polizei oder zum Landjäger, wo man den Fall zu bei Kriminalfommissar von Ostrowski, Reinickendorf  , Hauptstr. 138, Protokoll gebe. Die Adresse des Wirts merke man sich genau und teile Bimmer 30, zu melden. fie feiner Organisation zum Zwede weiterer Beobachtung mit. Hat der Wirt mitgeteilt, daß er ein freies Zimmer oder Bett hat, so muß er den Betreffenden aufnehmen, selbst wenn dieser erklärt, er und Getränke achte man auf die im Gastzimmer aushängende Preistafel. In Ferch   am Schwielowsee   wurde in diesen Tagen einer Gruppe sozialistischer Jugend für eine Weiße 35 Bf. abverlangt. Darauf bestellten die jungen Leute jeder eine Weiße. Als es ans Bezahlen ging, verlangte der Wirt nicht 35. Bf., sondern 80 Bf. Er erklärte, jeder habe eine dappelte Weiße zu 70 Bf. er halten. Dazu Bedienungsaufschlag 10 Pf., den der Wirt selbst nahm, zusammen 80 Pf. Auch das ist zweifellos eine ganz grobe Täuschung der arglofen Gäfte. Man hat dafür den Namen Nepp. Derartige Wirte soll man sich merken. Will man also in den Pfingsttagen reisen, so ist Borsicht geboten. Gerät einer wirklich in eine solche Situation, so soll er nicht die Nerven verlieren und schimpfen und randalieren, sondern fühlen Kopfes, die Tatsachen behandeln. Damit tommt er am weitesten. Wenn sich aber der artige Borfälle häufen sollten, so wäre das für die Wanderer, junge wie ältere, der beste Antrieb, für gemeinnützige Beherbergung, wie fie bereits in den Jugendherbergen und den Arbeiter- Touristenheimen vorhanden sind, unermüdlich zu arbeiten. Zweifellos gibt es auch noch recht viele Wirte, die in ihren Preisen die geringen Durch schnittseinfommen des Gros der Bevölkerung wie auch die mäßigen Einkommen ihrer eigenen Angestellten berücksichtigen, d

Stodungen im deutsch  - russischen Geschäftsverkehr hinzustellen. Er übersieht dabei, daß Deutschland   1923 zwar mit 41,3 Broz. der Gesamteinfuhr in Rußland   beteiligt war, daß diefer Anteil aber nur 1,9 Proz. der deutschen   Gesamtaus: fuhr ausmachte. Aehnlich verhält es sich mit der Gesamtausfuhr aus Rußland  , bezüglich deren die entsprechenden Anteile 32 Broz. bzw. 2,2 Pro3. ausmachen. Die Behauptung Kraffins, daß der Umfang der deutsch  - russischen Beziehungen infolge der politischen Beachle den Preis mur unter Protest. Bei den Preisen für Speisen ziehungen nach dem Rapallo- Vertrag fünstlich gesteigert worden ift", erledigt fich eigentlich auf Grund der genannten Ziffern schon von selber. Ein Vergleich mit der Vorfriegszeit ergibt, daß das deutsch   russische Geschäft felbst in den besten Monaten seit dem Rapallo  - Bertrag leider nur einen verschwindenden Bruch. teil des Borkriegsgeschäftes beträgt. Wir wollen mit Herrn Kraffin darüber nicht streiten, ob Deutschland   oder Rußland   im gegen­märtigen Streitfall wirtschaftlich überlegen sei. Jedenfalls war es bisher immer der Wunsch der deutschen   Wirtschaftskreise, Ruß­ land   bei seinem Wiederaufbau zu helfen.

Abgeordnete als Spitel.

In Mussolinien.

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Rom  , 29. Mai.  ( EP.) In der Kammer fam es nach der Er­öffnungsrede des Rammerpräsidenten zu 3 wischenfällen, weil einige faschistische Abgeordnete die letzten Size der äußersten Linten in der Absicht besetzt hatten, die Opposition im Rüden zu überwachen und ihre Gespräche zu belauschen. Der Sozialist Modigliani   sowie die Republikaner   protestierten gegen das Verbleiben der Faschisten auf den Bänken der Oppo fition. Die Faschisten unterbrachen die Redner fortwährend, was zu einem scharfen Wortgefecht führte. Mussolini   schenkte den Zwischenfällen teine Aufmertfamteit. Die republifani schen Abgeordneten verließen aus Protest den Saal und erflärten, sie würden die Anmaßungen der Mehrheit nicht dulden und nicht mehr an den Kammerarbeiten teilnehmen, wenn die Faschisten auf den Bänden der Opposition verblieben. Das Borgehen der faschisti  - Der gestrige Feiertag, nach dem Rirchenkalender Himmelfahrts schen Abgeordneten wurde vom Bizepräsidenten Giunta und tag genannt, war wieder wie üblich den Herrenpartien gewidmet. anderen Faschisten mißbilligt. Der Mehrheitsausschuß der Glüdlich jene, die schon am frühesten oder frühen Morgen hinaus­Rammer befchloß, darüber die Ansicht Mussolinis einzuholen. geeilt waren; fie erwischten wenigftens noch einen schönen Bor Die faschistischen Wachtposten werden wahrscheinlich zurüd gezo= gen. damit die Opposition untontrolliert ihre Arbeiten ausfühmittag, wenn auch das Barometer bereits am Morgen fiel und sich

ren fann.

fich zugleich auf das andere erftredt und Schauspieler wie Zuschauer in der Begeisterung für die Idee verschmelzen. Deshalb werden gewaltige Maffenvorführungen veranstaltet, an denen große Teile der Bevölkerung teilnehmen. Carter schildert die Aufführung eines folchen Maffenftüdes:" Der Sturm auf den Winterpalaft", bei der 100 000 Menschen mitspielten; es handelt sich dabei augenscheinlich um große Aufzüge, wie sie in Westeuropa   bei festlichen Veranstal­tungen stattfinden, um Massenszenen, wie sie bisher nur im Film gewagt worden waren.

Das größte Landsäugetier. Das größte Rhinozeros aller Zeiten, wahrscheinlich das größte Landsäugetier, ein riefiges aus. gestorbenes Nashorn aus West- und Zentralafien," so wird das neu­aufgefundene vorgeschichtliche Säugetier Baluchitherium von bem grohen Paläonthologen Henry Fairfield Osborne genannt, der jetzt ben ersten wiffenſchaftlichen Bericht darüber veröffentlicht hat. Dieses Nashorn, das eine Höhe von 4 Metern bei einer Länge von 8 Metern besaß, ist von so riesigen Ausmaßen, wie sie bisher bei Bewohnern des Landes unbefannt waren. Ueber die Stellung dieses gigantischen Nashorns zu den heute noch lebenden Artgenoffen berichtet Dr. Loefer in der in Frankfurt   a. M. erscheinenden Umschau". Die heutigen Nashörner gehören zwei Gruppen an, der einhörnigen, wie sie das indische und javanische Nashorn darstellen, und der aweihörnigen, zu ber bas afrikanische Nashorn mit feiner weißen Unterform gehört. In vorgeschichtlicher Zeit lebten jedoch auch in Europa   Rhinozeroffe gleichzeitig mit dem Menschen, die anderen Arten angehörten. Man fennt aus dem fibirischen Eis die unversehrt eingefrorenen Leiber des wollhaarigen Nashorns, das ein riesiges Horn auf der Nase und ein kleineres auf der Stirn trug. Das Bild diefes Tieres ist uns ebenfalls aus den Höhlenzeichnungen bekannt. Ein Vorläufer dieses wollhaarigen Nashorns war das Mercsche Nashorn, und noch weiter zurüd, in die Tertiärzeit, reichen Nas. hörner, die in vielen Unterfamilien über Europa  , Asien   und Amerita verbreitet waren. Man tannte bisher fünf solcher ausgestorbenen Unterfamilen des Nashorns, und zu diefen fommt nun noch die gewaltigste, die neuentdeckte Art der Baluchitherineen. Diese sind burch folgende Merkmale gekennzeichnet: 1. Das Fehlen eines Horns und die hauerartige Ausbildung des zweiten oberen Schneidezahns, 2. einen start verlängerten Hals, der dem Tier ein pferdeähnliches Aussehen gab, 3. die Berlängerung und seitliche Kompression der Gliedmaßen, wodurch der dreizehige Fuß einem einzeigen ähnlich wird, 4. die verhältnismäßige Schwäche des Kopfes, die zusammen mit dem langen Hals dafür spricht, daß das Tier seine Nahrung durch Abrupfen von Baumzweigen fuchte. Wenn auch das neue Tier einen einen sehr alten Inp der Nashörner darstellt, so war feine Entwick­fung boch hon weit fortgeschritten. Da nach einer entwidiungs geschichtlichen Regel neue Formen zuerst stets in Heinen Bertretern erscheinen, so muß dieses riesige Nashorn am Ende einer langen Entwidlungsreihe stehen.

Elettrischer Betrieb der franzöfifchen Bahnen. Das ganze Bahnnek ber franzöfifchen Eisenbahnlinie Baris- hon- Mediterranée wird jetzt auf elektrischen Betrieb umgestellt, wobei es fich um 3000 kilometer bandelt, bei denen jährlich eine Million Tonnen Brennstoff eripart werden. Der Etrom liefern verfchiedene Brivatunternehmen. Für die Verfuchstrede. die 2nie Culoz Modane fehen die Probefahrten demnäc ft benor; meitere Ber fuche sollen dann möglichst bald auf der Strede Matsciple- Bentimilia ge­magt werden.

Feiertag mit Gewitterstorm. mus Seglerfod auf der Havel  .

Auerb

alsbald eine drückende Schwüle einstellte. Die Vorortbahnen waren schon in den Frühstunden fürchterlich überfüllt. Am frühen Nach­mittag tam es aber bereits zu einem heftigen mit schweren Regen­böen einhergehenden Gewitter, an denen dieses Frühjahr in der Berliner   Gegend so außerordentlich reich ist. Einen schweren Stand hatten um diese Zeit die Ruderer und Segler. Auf der Havel  zwischen Kladom und Gatow  , gegenüber Schwanenwerder, spielte fich eine Seglertragödie ab. Ein Segelboot mit 4 Personen fenterte. Ein in der Nähe befindlicher Bierer des zum Arbeitersport gehörenden Ruderflubs Rollegia wagte es troß der großen Gefahr, auszufahren und Hilfe zu leisten. Es gelang ihm, zwei Mann des Seglers zu retten. 3 wei weitere Berfonen des Seglers, namens Philipp Württen berger und Drudhausen, hatten bereits vorher den Tod in den Bellen gefunden. Den waderen Mannen des Bierers der Kollegia gebührt hohes Lob für ihre menschenfreundliche Tat. Der Gewittersturm hat mannigfachen im einzelnen noch nicht fest stehenden Schaden angerichtet.

Eine Sensation hatte Friedrichshagen   am Himmelfahrts­tag. Der Berkehr übertraf alles bisher Dage. wesene. Birta 25 000 antommende Fahrgäste wurden gezählt. Die lufthungerigen Berliner   wcren wieder sehr luftig. Ein ols Chaplin verkleideter Teilnehmer einer Partie erregte großes Auf­fehen, und etwa 2000 Kinder und Erwachsene folgten dem Zug und wollten durchaus den durch eine Hintertür entwischenden Chaplin fehen. Mufitvereine mit allen möglichen und unmöglichen Instru­menten belebten die Hauptstraße von Friedrichshagen  . Durch die Polizei wurde das Mufizieren verboten, was überall Befremden er. regte. Forderte doch Altmeister Goethe schon: Die Polizei störte die Freude nicht. Der Abendverfehr wickelte sich nicht ohne Reibungen ab. Zeitweise standen zirka 300 Menschen ani Fahrkartenschalter des Bahnhofs Friedrichshagen   Schlange.

Obduktion des erschossenen Schülers Beyer.

Schon wieder ein Straßenbahnunglück.

Bor dem Hause Birkenstr. 30 sprang nachmittags der Anhänger eines Straßenbahnzuges der Linie 15 aus noch nicht ermittelter Ursache aus den Schienen, legte sich quer über die Schienen und wurde in diesem Augenblick durch einen aus der entgegengesezten Richtung fommenden anderen Straßenbahnwagen derart angefahren, daß seine Plattform abgerissen, die Kuppelung und wurden. Berlegt wurde der Schaffner des Anhängers Auguſt das Dach start beschädigt und mehrere Scheiben zertrümmert Schmilemfti fchwer am linten Unterarm und der Monteur Karl Stunte an der linken Hand.

Reichsbanner Schwarztofgold. Die Fahrt nach Guben   am Sonnabend, den 31. Mai, und Sonntag, den 1. Juni, fällt besonderer Umstände halber aus.

Der geheimnisvolle Tod des Penfionärs und Logenschließers im Zirkus Busch Emil Jafob in der Langen Straße ist durch die Kriminalpolizei jetzt aufgeklärt. Die Obduktion der Leiche, die Pro­feffor Dr. Strauch vornahm, ergab, daß der Tod durch keine äußere Gewalt oder durch Gift herbeigeführt worden ist. Jakob ist durch Gehirnbluten und durch einen Schlaganfall gestorben.

Selbstmord auf den Schienen. Am Donnerstag früh gegen 4% Uhr fand ein Weichenwärter auf dem Bahnförper zwischen ben Stationen Tegel   und Schulzendorf   die Leiche eines Mannes. Der Kopf ist vom Rumpfe getrennt. Die Persönlichkeit des Toten tonnie bisher nicht festgestellt werden.

Ein Rheinländertag in Potsdam  . Am Sonntag, den 1. Juni findet in Potsdam   cin Rheinländertag statt. Er wird veranstaltet vom Reichsverband der Rheinländer, der besonderen Wert darauf legt, zu betonen, daß diese Beranstaltung lediglich dem Set matgedanten dient und alle innerpolitischen Tendenzen grund= fäglich ausschließt.

Das Bukarester Munitionslager explodiert.

Nach einer Meldung aus Bufarest ist das Zentral= munitionsdepot von Bukarest   in die Luftgeflogen, und zwar infolge eines Brandes, der in einer kleinen Barade infolge Artillerie- und Infanteriegeschosse flogen in die Luft, darunter 12 000 Funkenwurfs einer Lokomotive entstanden war. Mehrere Waggons neue Sfodageschosse. Ganz Bukarest   wurde durch den Stoß er schüttert. Die Feuersbrunst und die Explosionen dauerten von 10 Uhr vormittags bis nachmittags 4 Uhr. Die Zahl der Toten und Ver­wundeten ist noch nicht bekannt. Einige Häuser stürzten ein. Mehrere Goldaten werden vermißt. Ein ganzes Stadtviertel mußte von der Bevölkerung geräumt werden. Der Schaden beträgt meh rere Milliarden. Die Explosion hat sich auch auf das neue Munitionslager ausgedehnt. Das Munitionsdepot ist zwei Meilen westlich von der Stadt gelegen und eine Meile östlich vom Königs­palaft von Cortroceni. In Königspalast ist bedeutender Schaben angerichtet worden, da die Granaten und Schrap­nells auf das Gebäude und in die Bartanlagen fielen. Die fönig­liche Familie, die sich gerade im Balast befand, war gezwungen, in Begleitung des früheren Königs von Griechenland   schleunigst nach dem Königspalast in Bukarest   zurückzukehren. Das Barlament muhte seine Sigungen aufgeben. Im westlichen Teil der Stadt hat sich unter der Bevölkerung eine Banif ereignet. Die Bewohner sind außerhalb der Stadt geflüchtet, die Telephon- und Telegraphenverbindungen find unterbrochen.

Sport.

Rennen zu Grunewald   am Donnerstag, den 29. Mai:

1. Rennen. 1. Dro( Sartmannsh.), 2. Blauschwarz( Bolg), 3. Brise ( üfchen). Foto: 40:10. BI.: 19, 52: 10. Ferner liefen: Turfball, Lilien­ftein, Gallipoli. 2. Rennen. 1. Marene( Rutulies), 2. Abolphus( Bolg), 3. Gultan ( nhr). Toto: 23:10. BI.: 12, 12:10. Ferner liefen: Eisentappe. Onkel Otto. 3. Rennen. 1. Feirebis( Rufulies), 2. Gigerl( R. Edler). Toto: 15:10. 8 Tiefen, Rubel( gef.)

4. Rennen. d. Eichwald( Mate), 2. Der Sogenannte( v. Serder), 3. Her 30g( Dertel). Toto: 14:10. 3 Tiefen. 1. Gulamith( F. Berch), 2. Ravenna  ( n. Bachmanr); 3. Encanta( v. Falfenhavn). Tofo: 119: 10. I.: 38, 41:10. Ferner liefen: Feuerbach, Seldin, Siegreifer.

5. Renne it.

6. Rennen. 1. Senrn( Quade), 2. Georg( Dorff), 3. Mig me quid ( Dertel). Toto: 31: 10. BI.: 13, 15, 19:10. Ferner liefen: Douschka, Bummel Betrus, Noprina.

balind( v. Falkenhayn). Toto: 39:10. BI.: 10, 10:10. Ferner lief: Wilhelma  .

7. Rennen. 1. Puschkin( Sr. König), 2. Civilift( Sr. Schlutius), 3. Ga

Groß- Berliner Parteinachrichten.

4. Abt. Sonnabend, den 31. Mai, 8 Uhr, äußerst wichtige Funktionärsizung bei Roch, Schilling, Ede Magazinstraße.

Beyer hat in der Leichenhalle des Friedhofes in Hoppegarten  - Dahl Die gerichtliche Obduktion der Leiche des erschossenen Günther Beyer hat in der Leichenhalle des Friedhofes in Hoppegarten  - Dahl­mi stattgefunden, fie bauerte bis in die späten Abendstunden. An­mit wefend waren der zuständige Amtsrichter aus Alt- Landsberg  , der Erste Staatsanwalt Treichel von der Staatsanwaltschaft III Berlin, anstalt für Handfeuerwaffen und der Kriminalfommiffar Schent. als Schießfachverständiger der Major a. D. Koll von der Versuchs Die Deffnung der Leiche führten der Kreisarzt Medizinalrat Dr. Schulz und der Medizinalrat Dr. Guttwein aus. In ihrem zu fammenfassenden Gutachten erklärten sie, daß der junge Mann infolge einer Ropffchußverlegung gestorben ft. Die Kugel ist am Halswirbel steden geblieben. Der Schuß ist aus nächster Nähe abgefeuert worden. Da der Berdacht vor­liegt, daß dem Knaben zum Zwede ber Betäubung narkotische Mittel in irgend welcher Weise, vielleicht burd) Einalmen, beige­bracht worden sind, wurde zur chemischen Untersuchung Blut aus bem Herzen und einigen Fleischteilchen entnommen und dem Bericht Vorträge, Vereine und Versammlungen.

übergeben. Die Bernehmungen der drei fiffierten jungen Leute in Berlin   somie die Ermittelungen in Mahlsdorf   gehen ununter­broden meter, haben aber noch fein areifbares Resultat ergeben. Die drei Festgenommenen leugnen nach wie vor jede Beteiligung bam. Mitmijferichait an der Tat

6. Abt. Freitag, den 30. Mai, abends 7 Uhr, bei Dobrohlaw, Swinemünder Straße, Bortrag über Schule und Elternbeiräte". 102. Abt. Baumschulenweg. Freitag, den 30. Mai, abends 7 Uhr, Frauen­abend bei Sah, Baumschulenstr. 72. Bortrag der Genoffin Anned über Urbeiterwohlfahrt".

Sungfozialisten. Gruppe Schöneberg  . Beteiligung an der öffentlichen Ber fammlung der 3. in ber Schloßbrauerei Schöneberg. Adolf Roch spricht ilber Jugend und Rörperbildung

Reichsbanner

Freitag, Schwarz- Rot- Golb", Kamerabschaft Sichtenberg. hen 30. Mai, abends 8 Uhr, Mitgliederversammlung bei Geitfe. Kronprinzen­ftraße 48. Republikaner als Gäße midfemm: n. Samerabschaft Tiergaren. Berleberger Straße. Bertrag des Kam. Martin Schneider: Zweck und Biele Freitag, den 30. mai, abends 7 Uhr, Mitgliederversammlung im Artushoi, Des Beihanners, Republier als Göle milltommen,