Die Millerand- Krise.
Schriftliches Koalitionsangebot Herriots an Leon Blum . Die Demission des Kabinetts Poincaré steht für morgen, Sonntag vormittag, feft. Dagegen ist die Frage des Berbleibens oder des Rücktritts Millerands offener und brennender denn je.
Die Lage hat sich insofern bedeutend zugespigt, als die Sozialisten ziemlich einmütig die Forderung an Herriot richten, fein Mandat zur Kabinettsbildung aus den Händen Millerands anzunehmen. Aber auch in bürgerlichen Kreisen des Linksblods wird der gleiche unnachgiebige Standpunkt propagiert. Selbst ein verhältnismäßig gemäßigter Lints politifer wie der Senator de Monzie bläst im Quotidien" in dasselbe Horn.
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Hingegen wird von verschiedenen Seiten behauptet, Herriot felbst stehe auf einem weniger unperföhnlichen Stand punkt und wolle die Entscheidung darüber, ob der Präsident der Republik zum Rüdtritt gezwungen werden solle, dem Parlament übertragen. Möglicherweise ist diese Behauptung lediglich ein Manöver aus den Kreisen Millerands, um Herriot zu zwingen, öffentlich seine wirkliche Meinung zu dieser Frage zu äußern. Es wird jedenfalls von den Anhängern Millerands eifrig zu dessen Gunsten agitiert. Im Matin" wird, offenbar von Millerand selbst inspiriert, die These entwickelt, daß man den Präsidenten nicht zwingen fönne zurückzutreten, da er verfassungsmäßig auf fieben Jahre gewählt sei. Dieser sei nur den vereinigten Kammern verantwortlich und sogar nur im Fall einer Hochverratsanflage gegen ihn. Von den Rundgebungen politischer Parteifongreffe brauche er und werde er feine Notiz nehmen.
Eltern, merkt es euch!
ftattfinden müssen, rüsten die rechtsstehenden Kreise mit Eifer und Umficht. Wir leben zwar in einer„ Republik ", aber im Echulmesen hat noch mehr als auf anderen Gebieten die Reaktion ihre machtmittel in Händen behalten. Die Kirche ist bemüht, thres alten Einfluß auf die Schule nicht schmälern zu lassen, und gerade die Elternbeiratswahlen nüßt sie hierzu aus. Am 10. April 1924 hat, wie mir erfahren, das Evangelische Konsistorium der Brovinz Brandenburg eine Verfügung erlassen, in der die Paftoren und Kirchenräte auf die Elternbeiratswahlen hingewiesen werden. Aber dieser hohen Kirchenbehörde genügt es nicht, den Dienern der Kirche die Elternbeiratswahlen nur in Erinnerung zu bringen. Sie weist die Paftozen und Kirchenräte geradezu an, bei der Werbearbeit für die Elternbeiratswahlen sich in einer ganz be stimmten Richtung zu betätigen.„ Es muß," schärft das Konfiftorium ihnen ein, erstrebt werden, daß für alle Schulen Elternbeiräte gebildet werden, und zwar möglichst nur aus folchent Bersonen, die entschieden für die Erhaltung der evangelischen Schule entreten."
Zu den Elternbeiratsmahlen, die in nächster Zeit
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melben. Es besteht die Vermutung, daß das Opfer des Berbrechens ein Gutstäufer ist, der unter falschen Vorspiegelungen in den Bald gelockt wurde. Es ist wichtig, zu erfahren, wo ein Mann, der ein Gut, einen Bauernhof oder dergleichen zu kaufen beabsichtigte, vermißt wird.
Eine Kundgebung für Naturschuh.
Märkischer Naturschuhtag in Berlin .
Bom 30. Mai bis 1. Juni findet in Berlin ein Märkischer Naturschußtag statt. Zu den beteiligten Vereinen und Körper. fchaften gehören die Brandenburgische Provinzialfommiffion für Naturdenkmalpflege, der Bolfsbund für Naturschutz, die Ortsgruppe Groß- Berlin des Bundes für Bogelschutz, die Deutsche Gesellschaft für volkstümliche Naturkunde. die Gruppe Berlin und Brandenburg des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde und andere. Sie sind der Ansicht, daß gerade für die Mart Brandenburg und besonders für Berlin eine stärkere Betonung des Naturschuggedartens nötig ist. Durch diese Tagung mollen sie weitere Kreise der Bevölkerung auf ihre Arbeit aufinertsam machen, die nicht erfolglos ist, von der aber wenig an die Deffentlichkeit dringt.
Ob ollen Pastoren und Kirchenräten die Erhaltung der Der Märkische Naturschutztag wurde am Freitag im Theater der evangelischen Schule" als 3medmäßig gilt, danach fragt das Urania " von Dr. H. Klofe( Brandenburgische Provinzial Konsistorium hier nicht. Sehr viele Lehrer, auch gottgläu fommission für Naturbenfmalpflege) mit einer Ansprache eröffnet, in bige, lehnen die konfessionelle Schule ab und billigen die For- der er die Bertreter der Etcats, der Provinz- und der Stadtbehörden. terung, aus der Schule den Religionsunterricht begrüßte und die wissenschaftlichen und fittlicher Geauszuschalten. Auch manche Kirchenräte und sogar manche fichtspunkte des Naturschutes hervorhob. Die Pflanzen und TierPfarrer unterſtüßen dos Verlangen, weltliche Schulen zu dener Pflanzen und Tiere geschützt werden, damit unserer Wiffenwelt soll vor rücksichtsloser Bernichtung und Ausrottung felten gemor schaffen. Aber das Konsistorium gibt Anweisung, auf ein Ergebnis schaft, unseren Schulen, unserem Bolt die Heimat in ihrer Eigenart der Elternbeiratswahlen hinzuwirken, das die Erhaltung der kon und Schönheit erhalten bleibt. Ein Vortrag von Ingenieur Herm. feffionellen Schule fördert! Die Verfügung sagt:„ Unter Hinweis ähnle- Stuttgart ( Bund für Bogelschutz) wies auf eine Reihe De cuf§ 16 tf. 1 der Synodafordnung verpflichten wir die Pfarrer Pflanzen und Tieren Deutschlands hin, die bereits fo felten Bielleicht ist diese Kampfansage nur ein lekter Bluff, und Gemeindekirchenräte, zur Erreichung dieses Zieles alles zu tun, geworden sind, daß man sie als Naturdenkmäler bezeichnen denn die Nachrichten find bisher unwidersprochen geblieben, was in ihren Kräften steht. Pfarrer, die dieser Pflicht offensichtlich kann. In Lichtbildern und Filmen zeigte Hähnle die farbenprächtigen daß sowohl Millerand wie seine Frau bereits seit Tagen eifrig nicht genügen und dadurch das nichtzustandekommen einer Eltern. Blumen des Hochgebirges. Enzian , Gamsolümel, Alpenrose usw., die nach einer neuen Wohnung suchen... Vielleicht aber stehen beiratswahl oder einen ungünstigen Ausfall der Wahl mitverschuldet vom Aussterben bedrohten Wijente, Elche, Biber, Reiher, Störche, die schwersten Verfassungstämpfe seit den Tagen haben, wollen die Herren Superintendenten uns namhaft machen." auch Dachse, Füchse, Hirsche, Rehe, Wildschweine und viele andere. Mac Mahons in den siebziger Jahren bevor: damals aller 3ur Pflicht macht das Konsistorium den Pastoren und Kirchenräten Die Natur braucht feinen Schuk, fagte ter Bortragende, aber der Mensch muß sich schüßen vor dem Mitmenschen, der dings gelang es dem Parlament, wenn auch erst nach drei fchen Schule. Benn Pfarrer dieser Pflicht nicht genügen, find und Wälder, die wegen ihrer Eigenart und Seltenheit uns als Naturdie Beeinflussung des Wahlergebnisses im Sinne der evangeli. die Beeinflussung des Wahlergebnisses im Sinne der evangelis ihm die Natur zerstört. Tiere, Pflanzen, Steine, auch Moore Monaten, seinen Willen dem Präsidenten aufzuzwingen. Zweifellos steht das moralische Recht ganz auf Seite fie bem Konsistorium zu melden, offenbar zu dem zwed, fie dis- denkmäler wertvoll find, erscheinen dem Untundigen manchmal sehr unbedeutend und gleichgültig. Ihrer weiteren Zerstörung entgegen. derer, die Millerands Demission fordern, denn der Bräsident 3iplinarisch zur Verantwortung ziehen zu können. Merit es euch, Eltern! So arbeitet das Evanzumirfen, ist Pflicht nicht nur des Staates, sondern der Republik ist nicht nur der Hauptbesiegte des 11. Mai, son- gelische Konsistorium für die Elternbeirats- jedes Mitgliedes unserer Boltsgemeinschaft. Durch dern er hat sich selbst mutwillig in die Brenneffel gewahlen! Was werdet ihr run? Eltern, denk an diese Verfügung wahlen! Was werdet ihr run? Eltern, denk an diese Verfügung Schaffung von Raturifuggebieten ist schon manches erhalten gefekt: einmal, indem er sich entgegen dem Geist der Ver- des Konsistoriums und erfüllt auch ihr eure Pflicht! Be- blieben, was sonst rettungslos dem Untergang verfallen gewesen fassung zu Beginn des Wahlkampfes mit dem Nationalen fucht die Bersammlungen, in denen die Elternbeiratswahlen vorwäre. Unsere staatliche Naturdenkmalpflege erregte im Ausland Block feierlich solidarisch erklärte, ferner aber auch, in dem er bereitet werden! Kümmert euch um die Kandidatenlisten, die unsere vielfach Bewunderung, aber fie muß unterstützt werden durch verzur Beeinflussung der Wähler öffentlich erklären ließ, er ständnisvolle Mitarbeit breitester Schichten des Bartei für die Elternbeiratswahlen aufstellt! Werbt für diese Listen Bolles. Am Freitag wurde in einer Abendveranstaltung( Philmürde bei einer Niederlage des Nationalen Blocks die persön bei allen, die eine freie Gestaltung der Schule wünschen! harmonie) das fünfundzwanzigjährige Bestehen des Bundes für lichen Konsequenzen ziehen. Durch seine jeziae Haltung meist Bogelschutz gefeiert. Heute abend um 7 Uhr wird in der Universität er alle Charaktermerfmale des unfairen Spielers auf. ( Auditorium magimum) die Hauptfigung stattfinden. Sie bringt Eine andere Frage ist es allerdings, ob es taktisch flug Borträge über Städtebau und Naturschutz und über den Naturschutz von dem Linksblock war, die Dinge von vornherein so zuin ter Mart Brandenburg. zufpigen, wo das formale Recht eine Möglichkeit zur Ers wingung des Rüdtritts Millerands nicht gewährleistet. Es wäre natürlich für die Linksparteien ein schlechter Anfang, menn sie bei dieser eriten großen Kraftprobe mit ihrem Hauptgegner unterlägen. Jedenfalls sind die Dinge jetzt soweit gebiehen, daß es für eine Kompromißlösung faum mehr Blak gibt und daß es nunmehr auf Biegen oder Brechen gehen wird.
Die andere wichtige Frage ist die Haltung der So aialisten, die auf dem morgen beginnenden außer nrdentlichen Parteitag festgelegt wird. So weit man die Stimmung nach den einzelnen Bezirksparteitagen übersehen kann, ist mit einer, wenn auch nicht überwältigen Den Mehrheit gegen die unmittelbare Beteiligung on der Regierung zu rechnen. Vielleicht wird diese Ablehnung dadurch gemildert werden, daß sie sich ausdrücklich auf den iezigen Zeitpunkt beziehen wird: Renaudel, deffen Einfluß in der Partei mit seiner Wiederwahl wieder sehr geftiegen ist, befämpft zwar den Eintritt, ist jedoch gegen eine starre Festlegung. Anscheinend will man eben durch die Kraftprobe mit Millerand die bürgerlichen Linksparteien zwingen, sichtbare Proben ihrer Energie und Kühnheit abzulegen, ferner will man die weitere außenpolitische Entwidlung, insbesondere die Klärung der Regie rungsfrage in Deutschland abwarten, ehe man endgültige Beschlüsse faßt. Dieser vermittelnde, abwartende Standpunkt dürfte schließlich die große Mehrheit des Partei tages auf eine gemeinsame Linie bringen.
Jedenfalls ist gestern der formale, wichtige Schritt eines fchriftlichem Angebots Herriots an 260n Blum erfolgt, indem Herriot im Namen des gestern abend zusammengetretenen Bollzugsausschusses der Radital- Sozia Istischen Partei fein Regierungsprogramm mit der Aluforderung übermittelt, sich attiv an der Kabinettsbildung zu beteiligen
Ein Familiendrama.
Die Berzweiflungstat einer Mutter.
Eine Chetragödie spielte fich gestern vormittag in dem Haufe Friedrichstraße 3 ab. Hier wohnte der 39 Jahre alte Hauptmann a. D. Holz mit seiner 30 Jahre alten Frau Ella, geb. Roppel, einer geschiedenen Frau Daniel. Das Ehepaar lebte früher in boller Eintracht. Das änderte sich aber in der letzten Zeit, als Holz abelas sich dem Trunt ergab. So wurde die Ehe zerrüttet, und es gab wiederholt 3wift und Auftritte. In der Nacht zu gestern fam Holz mieber betrunten nach Hause und brachte auch noch einen Freund mit. Nachdem dieser weggegangen war, schlug er seine Frau Morgens jagte er fie aus dem gemeinsamen Schlafzimuer und warf ihr einen Stiefel nach. Als er dann wieder mit Tätlichkeiten drohte, marnte ihn die Frau, fie noch einmal anzufassen, und erklärte ihm, daß fie fich nicht noch einmal flagen laffe. Trogdem drang fie verborgen bei sich trug, und gab 3 mei Schüsse auf ihn ab. er wieder auf sie ein. Jest griff die Frau zum Revolver, den Giner traf ihn in den Bauch, so daß er zusammenbrach. Ein Ueberfallkommando der Schußpolizei, das herbeigerufen wurde, nahm die Frau fest und brachte den Schwerverletzten nach der Charite. Hier starb er schon während der Operation, die sofort vorgenommen merden mußte.
Auf dem Flur des Hauses Torfstr. 20 traf sich gestern abend der 24 Jahre alte Arbeiter Walter 5) aase aus der Buchstr. 4 mit feiner Geliebten, der 17 Jahre alten Kontoriftin Frieda Sprenget, die in dem Hause wohnte. Die Unterredung endete damit, daß Haase das Mädchen und sich selbst erschos. Beide wurdenn nach dem Birchow- Krntenhus gebracht; dort konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden. Die Leichen wurden polizeilich beschlagnahmt. Die Veranlassung zu der Tat steht noch nicht ganz feft.
Er wollte seine Wirtschafterin verbrennen. Eine unerhörte Brandstiftung rief gestern abend furz vor 11 Uhr die Feuerwehr nach dem Hause Hermannstraße 6 in eutölln. Hier hatte der 58 Jahre alte Zimmermeister Weber das Bett und das Hemd seiner schlafenden Wirtschafterin, einer 28 Jahre alten Erna Papesh, mit einem Streichholz in Brand geftedt. Die Feuerwehr föschte das Feuer, legte der Wirtschafterin, die an den Beinen, am Unterleib und an der Brust schon schmer Derbrannt war, einen Notverband an und brachte sie nach dem Krantenhause Am Urban. Weber wurde von Beamten der SchutzUntat veranlaßt hat, steht noch nicht fest.
Erfüllung der Sachverständigenvorschläge. polizel festgenommen und nach der Woche gebracht. Was ihn zu der
Das Judustrie- Romitee nimmt die Arbeiten auf. In Paris finden am 2. Juni d. J., wie TU. meldet, die ersten Berhandlungen mit dem Drganisationsfomitee für die e- lastung der deutschen Industrie statt. Bon deutscher Seite nimmt an diesen Beratungen seitens der Reichsregierung Staatsfetretär Dr. Trendelenburg teil, vom Reichsverband der deut. schen Industrie vertritt Geheimrat Dr. Bücher in diesen Berhandlungen die Interessen der deutschen Industrie. Außerdem begleiten die beiden Vertreter eine Reihe von Mitarbeitern.
Japanischer Protest gegen Amerika.
Abberufung des japanischen Botschafters. Paris, 31. mai.( Eca.) Laut Mitteilung der japanischen Botschaft an die Preffe hat der Ministerialrat in Tofio am 28. Mai 1924 einen amtlichen Einipruch an die Regierung der Bereinigten Staaten beschlossen, der befagt: Japan habe über 10 Jahre lang den„ Gentleman- Bertrag" beobachtet und die Beschränkung der japanischen Einwanderung nach Umerita tatsächlich sehr streng durch geführt. Die Vereinigten Staaten aber hätten durch das neue Einwanderungsgeseh diesen Vertrag für ungültig erklärt und den 3apanern den zutriff nach Nordamerika völlig untersagt. Das sei eine Berlegung des Handelsvertrages zwischen Japan und Amerika und der auf der Washingtoner Konferenz unterzeichneten Verträge. Botschafter Hanihara wird bald nach Ueberreichung dieser Einspruchnote die Erlaubnis erhalten, nach Japan zurückzukehren. Schließlich heißt es, daß Außenminister Baron Matsui Journalisten erklärt habe, die endgültige Annahme des japanfeindlichen Gesetzes in den Bereinigten Staaten fei dem dauernden Frieden der ganzen Welt jehr abträglich.
Aufdeckung eines Mordes.
Die aufgerufenen Noten zu 5 Billionen Mart( I. und II. Ausa, gabe), zu 10 Billionen Mart( I. und II. Ausgabe) und zu 100 Billionen Mart( I. Ausgabe), die bereits seit dem 5. bzw. 20. April 1924 nicht mehr gefeßliche Zahlungsmittel find, föst die Reichsbant nur noch durch die Reichsbankhauptkasse, Abteilung für aufgerufene Reichsbanknoten, Berlin S. 19, Kurstraße 38, ein. Die aufgerufenen toten find daran erkennbar, daß sie im Gegensaẞ zu den späteren Ausgaben derselben Werte auf der Rückseite unbebrudt find.
Elternbeiratswahl 11. Borfig- Realschule, Boedhitr. 9/10. Die Eltern, welche den Schulaufbau fördern wollen, werden gebeten, ihre Adressen baldigit an. Königs, 8 59, Hasenheide 56, zu senden. Heute, Freitag, abends 8 Uhr, Bersammlung in der Aula.
Jm Wallner- Theater gelangt Eonnabend und Sonntag, abends 7%, Ubra zu Gunsten der vertriebenen Elsaß- Lothringer das dreiaftige Rustipiel Der Herr Maire" von Guftab Stoskopf zur Aufführung.
Jm Residenz- Theater finden am Sonnabend und Sonntag die legten Borstellungen des intemann" statt. Am Mittwoch war bereits die 50. Aufführung, ein Bemeis, daß Zollers Drama sich ein großes und andächtiges Publikum errungen hat.
Wettertatastrophe in der Umgebung von Görlig. Ein Unmetter hat am Donnerstag das der Stadt Görlig benachbarte Henners. dorf schmer heimgesucht. Fast das ganze Niederdorf wurde unter Waffer gesezt und durch Fluten ein Teil der Niedermühle zum Einsturz gebracht. Auch sonst wurde großer Schaden an Getreide und Mehlvorräten angerichtet. Im Oberdorf ist bei der Obermühle ein 16jähriger Bursche in den Fluten ertrunken. In u d- wigsdorf wurden die Niederschlesischen Kaltwerfe G. m. b. H. pollständig unter Waffer gefeßt, so daß das Arbeiten in den Steinbrüchen unmöglich geworden ist, während der sonstige Betrieb aufrecht erhalten bleibt.
Folgen einer Panit. Nach einer Meldung aus Budapest ereignete fich in der Gemeinde 2ajos. Mizse bei der Glodenweihe ein schwerer Unfall. Als die Glode emporgezogen wurde, entstand unter den zahlreichen Kirchenbesuchern der Eindruck, daß die Geitenausgang Hals über Kopf zu verlassen. In dem Gedränge Glode herabzuftürzen drohe. Die Menge suchte die Kirche durch einen wurden drei Personen getötet, viele andere verlegt.
Bergwerksunglüd in Spanien. Aus Oviedo wird gemeldet, daß in einem Bergmert bei Laviana ein heftiger Brand entstanden ist. 12 Bergleute find in den Flammen umgefommen.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Bezirksverbaub ber Kleingarten- Vereine ber Berwaltungsbezirke 2 n. 7 in Berlin E. B. Am Sonntag, den 1. Juni, vorm. ½ 10 Uhr. Proteitversammlung aller Kleingärtner Westends im großen Saal Rönigin Elisabeth- Str. 6.
Ein Leichenfund, der ohne Zweifel auf einen Mord zurückzuführen ist, beschäftigt die Kriminalpolizei. In der Forst von Hirschfelde in der Nähe von Werneuchen fanden Waldarbeiter die Reste eines menschlichen Körpers, bem ber Kopffehlte..leng In den Kleidern waren fast nur noch Knochen. Einzelne Glieder und Bleine Ueberbleibsel der Eingeweide lagen in der Nähe zerstreut umber. Allem Anscheine nach haben Wildschweine den Körper angefressen und dabei die Gliedmaßen umhergeworfen. Die Taschen Der Kleider waren nach außen umgebrempelt und leer. Aus Der Kleidung, einem graugrün gemischten Anzug und schwarzen Schnürschuhen mit Gummiabfäßen, ist zu schließen, baß ihr Träger beffer geftelten Kreisen angehört hat. Aus den Knochen schließt ein Arzt, der sie besichtigte, daß er ein mittelgroßer fräftiger Mann gewesen sein muß. Das ist alles, was man an Anhaltspunkten für bie Feststellung der Persönlichkeit hat. Bei den Nachforschungen zur Aufbeiter, die in der Nähe der Forst einen der pflügten, hierbei einen Härung stellte nun die Drispolizei feft, daß im Frühjahr 1923 Armenschlichen Kopf fanden, an dem noch einige Fleischteile faßen. Die Leute verschwiegen diesen Fund, weil fie, wie sie jetzt fagen, teine Scherereien haben wollten, und pflügten den Kopf noch tiefer wieder unter. So blieb das Verbrechen, das wahrscheinlich schon im Sommer oder Herbst 1922 verübt morden ist, verborgen, bis es jegt durch einen Bufall ans Licht tam. Wie der Kopf von dem Rumpfe abgetrennt, ob er abgefägt oder abgeschnitten worden ist, läßt sich heute nicht mehr feststellen, weil die Trennfläche an dem Halswirbel durch Bermitte Ortspolizei, die bereits 8 Tage dauerten, blieben bisher erfolglos. Sie rung und Bermejung start angegriffen ist. Die Ermittlungen der hat deshalb auch die Berliner Kriminalpolizei benachrichtigt. Alle diejenigen, die zur Aufblärung irgendwie beitragen fönnen, merden er fucht, sich bei Kriminalkommissar Dr. Koch im Polizeipräsidium zu
Theater der Woche.
Bom 1. bis 9. Juni 1924.
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Opern
Bolfsbühne: 1., 2., 6., 7., 9. Fahnen. S., 4., 5., 8. Basantafena. haus: 1. Meistersinger. 2. Bioletta. 3 . Elektra. 4. Ariadne auf Naxos. 5 . Jenufa. 6. Die Entführung aus dem Gevail. 7. Galome. 8 . Rosenkavalier. 9. Die tote Stadt. Aroll- Oper: 1. Barbier von Sevilla. 2. und 8. Fleber. maus. 8. Waffenfchmieb. 4. Berkaufte Braut. 5. Madame Butterfly. 6. Mona Bifa. 7. Troubadour. 9 . Zauberflöte. Schauspielhaus: 1., 3., 7., 9. ItBerliner Boffenabend. 2. und 5. Randida. 4., 6., 8. Peer Gynt. Schiller Theater: 1., 3., 5., 7., 9. Rorallentettlin. 2. Peer Gynt. 4., 6., 8. König Nicolo. Deutsches Theater: Mister Globetrotter. Rammerspiele: Salomons Schmiegertooter. Beffing Theater: Rolportage. Theater in ber Königgräger Straße: Es hat nicht follen fein. Deutsches Opernhaus: 1. Die Zauberflöte. 2. Siegfried. 3. Carmen. 4. Der Freischüß. 5. Tristan und folde. 6. und 8. Die Fledermaus. 7 . Götterdämmerung. Großes Schauspielhaus: 1. bis 3. Gafparone. 4. bis 9. Der Bogelhändler. Große Boltsoper in Theater bes Bestens: 1. und 7. Der Freischig. 2. Cin Mastenball. 3. und 8. La Traviata. 4. Robelinde. 5. Der Bildschis. 6. Julius Cafar. 9. Boris Godunom. Die Tribüne: Die Frau von 40 Jahren. Deutsches Künftertheater: Die heilige untreue . Berliner Theater: Das Beib im Purpur. Trianon Theater: Schwant der Liebe. Refibenz- Theater: Sintemann. Romische Oper: Die tanzende Bringeffin. Metropol- heater: Bustspielhaus: Der Bultan . Carneval ber Liebe. Reues Operettentheater: 3wangseinquartierung.
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Thalia Theater: Frasquita. Theater am Aurfürstendamm: Der Meisterboger. Kleines Theater: Rameraben. Rofe Theater: 6. und 7. Gefchloffen. 8. und Rafino Theater: 9. Der Mustergatte. 1., 2., 5. Die Prinzessin vom Mil. Serr mit der grimen Strawatte. Bummels Martha. Intimes Theater: Crepe Georgette. Hotelabenteuer. Der Shlokpart Theater Steglig: Fridericus Reg und fein Leutnant. Admiralspalaft: Drunter und Driber. Renaissance. Theater: Die Siniflut 9. Tartuffe Rachmittagsportellungen. Kroll- Over: 1. Dr. Klaus. 8. und Schiller Theater: 1. unb 9. Räuber.