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Teure Bücher.

Solange man sich mit seinen Käufen in den Grenzen des un­bedingt Lebensnotwendigen bewegte, konnte man in den ersten Monaten des Jahres feststellen, daß die Preise immerhin den Friedenspreisen nicht unähnlich waren, wenn sie auch im Verhältnis zu den herabgesetzten Einkommen schwer zu tragen waren. Ueber­schreitet man nun aber diese Grenze des Lebensnotwendigen, so starren einem Preise entgegen, vor denen man sich entsetzt und mut­los ohne zu kaufen zurückzieht. Das gilt ganz besonders für alle Textilwaren und für Bücher. Hierfür ein paar Beispiele. Die lehr- und inhaltreichen Bände der Teubnerschen Sammlung Aus Natur und Geisteswelt" fosteten vor dem Krieg gebunden, und zwar in Ganzleinen gebunden, 1,25 M., heute in wenig haltbarem Papp­band 1,75 bis 2 M. Die fleinen, auch von Wissenschaftlern wegen ihrer Uebersichtlichkeit gern getauften Bändchen der Sammlung Göschen kosteten im Ganzleinenband im Frieden 80 Pf., heute im unsoliden Pappband, der bald verschleißt, 1,25 M. Zieht man also die Unzulänglichkeit der heutigen Einbände in Betracht, so tann man bei diesen Bändchen ruhig von einer Verdoppelung des Friedenspreises sprechen. Die Gehälter und Löhne aber sind weit unter den Friedenseinkommen. Wie soll da der ernsthaft Bil­dungsbeslissene aus dem Volt das Geld aufbringen, um sich solche Bücher zu kaufen? Die bekannten Monographien zur Kunstgeschichte aus dem Verlag Belhagen und Klafing fofteten im Frieden 3 M., heute jedoch 6 M., also rund das Doppelte. Ein Berlag in Weimar  legt die Gesamtausgabe von E. T. A. Hoffmanns Werken neu auf und fündigt die fünfzehnbändige Ausgabe noch besonders als mit holzfreiem Papier und in Halbleinen für 120, in Halbfranz, d. h. Halbleder, für 180 M. an, der Einzelband kostet also 8 bzw. 12 M. Das ist ein Preis, der den Friedenspreis um etwa 5 bzw. 6 M. über­steigt. Man sieht, daß offenbar gerade die früher wohlfeilen Bücher verhältnismäßig am schwersten betroffen werden. Wenn man nun baran denkt, daß der Buchhandel, Verlag wie Sortiment, von jeher seine Angestellten gering bezahlt hat, so sind die Ueberfriedenspreise

nicht zu verstehen

Prügelnde Polizeibeamten.

Erlebnisse auf Revier 17 und Wache 51.

Was einem Steuerzahler und Staatsbürger auf der Polizei­wache gelegentlich einmal passieren fann, zeigte eine Verhandlung vor dem Schöffengericht mitte. Wie es meistens geht, wurde da bei der Spieß umgekehrt und die Verprügelten hatten obendrein noch Anklage wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Be­amtenbeleidigung erhalten.

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Am 24. Januar d. I. hate der 22jährige Arbeiter Hans Behnte Das Polizeirevier 17 megen einer Animeldung aufgesucht. Der diensttuende Beambe hatte den etwas fiein ge­ratenen Behnke gedugt, worüber dieser nicht gerade er baut war. Es kam dann zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf der Beamte den Behnke aus dem Dienstzimmer hinauswies. Beim Weggehen stieß B. in der Tür mit dem Bolzeiassistenten Zaferzewski zusammen, der ihn sofort in Polizeibehandlung" nahm. erste war ein Fußtritt gegen den Oberschenkel, dann ein Stoß in den Naden, so daß B. mit Gewalt gegen die Tür geworfen wurde. Weinend kam er nach Hause und zeigte Hausbewohnern die Verlegungen, die er von den Fußtritten der Bolizeibeamten erhalten hatte. Der Onkel B.s, der Artist Christian Barnhorn, begab sich mit seinem Neffen zur Wache, um den Be­omten, der sich die grobe Ausschreitung erlaubt hatte, feststellen zu laffen. Beide wurden aber nach ihrer Behauptung grob angefahren. faffen. Beide wurden aber nach ihrer Behauptung grob angefahren. Es wurde ihnen jede Auskunft verweigert, und als sie nach dem Leutnant fragten, foll ihnen erwidert worden sein: Wir sind hier die Herren." Dann wurden sie hinausgeworfen. Als fie auf die Straße tanten, jahen sie, daß Bakerzewski und ein an= derer Beamter, beide in Zivil, das Wachtlokal ebenfalls verließen. Sie folgten den Beamten, um die Feststellung der Personalien zu

veranlassen. Dabei sollen fie nachgerufen haben: Wir suchen unser Recht" oder werden mit Euch abrechnen." Wie der Wortlaut genau

war, konnte nicht feſtgeſtellt werden. 3. behauptete allerdings, daß er einen Raubüberfall von Kommunisten befürchtet hätte infolge der drohenden Ausrufe der beiden Angeklagten. Die beiden Angeklag­ten beraten das Haus, in dem die Polizeiwache 51 ist und holten einen Grünen heraus. Dieser verhaftete Behnke und ging mit seinem Kollegen von der anderen Wache in das Lokal in dem selben Hause, in das Varnhorn hineingegangen war. Dieser wurde von Zaferzewski verhaftet und sofort gefesselt. Als Artist gelang es ihm jedoch, sich der Feffein zu entledigen und nun foll ihn der Beamte mit den Fessein auf den Kopf geschla gen haben, so daß er eine tiefe Wunde erhielt. Nach der Darstellung der Angeklagten sind sie auf der Wache 51 dann auch noch tüchtig perprügelt worden. Die beteiligten Be­amten bestritten jede Mißhandlung und konnten sich zum größten Teil der Vorgänge nicht erinnern. Der Berteidiger Dr. Laserstein vertrat die Ansicht, daß die Beamten nicht in rechtmäßiger Ausübung des Amts gehandelt hätten und gar nicht berechtigt gewesen seien, die Angeklagten zu verhaften. Diese hätten sich daher in Notwehr gegenüber unberechtigter Angriffe, befunden. Das Gericht schloß sich dieser Ansicht an und kam zu einer Freisprechung der Angeklagten.

Heimkehr Berliner   Kinder aus Wien  . Freitag nachmittag trafen am Anhalter Bahnhof   600 Ber liner Kinder mit einem Sonderzuge aus Wien   ein. Schon lange Dor 4 Uhr standen an den Schaltern endlose Reihen Menschen an, um sich mit einer Bahnsteigfarte auszurüsten. Mehr als tausend Bäter und Mütter standen da auf dem Bahnsteig. Ein Schupo­Ein Schupo aufgebot sorgte für Ordnung. Pünktlich fuhr der Zug ein. Aus den Fenstern der Abteile schauten lachende und frohe Kinder, lebhaft winkend und jubelnd. Eine Reichswehrtapelle spielte zur Begrüßung den alten Preußenmarsch: Ich bin ein Preuße" und das Deutschlandlied:" Deutschland   über alles!" Herr Pokranz vem Wohlfahrtsministerium, sowie Genoffin Weyl übermittelten im Namen des Herrn Oberbürgermeisters herzliche Grüße an die Ankommenden. Dr. Hutter dankte im Auftrag der österreichischen Landesregierung und schilderte den rührenden Abschied der Berliner  Kinder in Wien  . Der Schmerz des Abschieds wurde mit dem auf­richtigen Wunsch auf baldiges Wiedersehen erleichtert. Die Fahrt ist chne jedern unfall verlaufen. Mit großen Kisten und umfangreichen Bateten beladen stiegen die Kleinen aus. Ein Knirps brachie zum Ergößen der Eltern sogar einen Korb mit zwei lebenden

Die

Wiener   Hennen fit. Man mußte allgemein feststellen, daß die Kinder wohlgenährt und gepflegt waren. rundlichen Gesichter sind braun gebrannt. Schon cuf dem Bahnsteig fonnten die Kinder nicht genug von all dem Schönen und Guten ihres Wiener   Erlebens erzählen, während die Reichswehrkapelle, um auf ihre Art die Dankbarkeit gegen Desterreich bzw. Wien   auszudrücken, ten Hohenfriedberger Marsch spielte. Ausgerechnet den Hohenfriedberger. Dann aber spielte sie In der Heimat gibt's ein Wiedersehen". Und das schien denn doch den Umständen nach angemessen zu sein.

Frankiert mit den Wohlfahrtsbriefmarken für die Deutsche Nothilfe"!

Verhaftung eines Revolverattentäters.

Zum Mordanschlag auf Direktor Succow. mitteilten, am 12. März d. J. in Nikolassee   großes Aufsehen. Der Ein Mordanschlag auf offener Straße erregte, wie wir f. 3t. Direktor Succom wurde von dem Kalkulator Heinrich Pläßner ohne weiteres durch drei Pistolenschüsse niedergestreckt. Der Täter entfloh und konnte bisher nicht ergriffen werden. Nunmehr ist es endlich gelungen, ihn festzunehmen.

Bom Blockwerk der Siemens- Halske  - Betriebe am Nonnendamm wurde anfangs März der 47 Jahre alte Kalkulator Heinrich Pläßner aus der Brüsseler Str. 39 megen tommunistischer Um= triebe entlassen. Pläßner, der die Entlassung auf den Direktor Succow zurückführte, suchte diesen wiederholt in seiner Wohnung in der Waltharistraße zu Nikolassee   auf, um ihn zu seiner Wieder­einstellung zu veranlaffen, hatte damit aber keinen Erfolg. Bei seinem Ichten Besuche am 11. März wurde er wieder abgewiesen. Pläßner hatte nun zu anderen geäußert, daß es dem Direktor an den Kragen gehen werde, wenn er ihn nicht wieder annehme. Am 12. März machte er diese Drohung wahr. Er lauerte Direktor Succow, als er von seiner Villa nach dem Bahnhof ging, in der Waltharistraße auf und gab, ohne auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, drei Pistolen­schüsse auf ihn ab, von denen ihn einer in die Brust und zwei in den Oberschenkel trafen. Die Verfolger hielt er sich dann mit der Pistole vom Leibe, und so gelang ihm die Flucht in den nahen Wald. Alle Ermittlungen blieben erfolglos. Pläßner war aus Groß- Berlin ver­schwunden, aber feine Spur zeigte, wohin er sich gewandt hatte. Die Zehlendorfer   Kriminalpolizei ermittelte vor einiger Zeit, daß der nächst nicht zu finden, weil Freunde ihn gut verbargen. Sonnabend Flüchtige nach Berlin   zurückgekehrt sein mußte. Er war aber zu vormittag, als Bläßner fich mit seiner Frau am Botsdamer Platz traf, gelang es Zehlendorfer   Kriminalbeamten, ihn zu faffen. Sie nahmen ihn überraschend fest und brachten ihn nach dem Polizei­präsidium.

Zur Lehrerkammerwahl am 3. Juni.

Die fromme Luise.

Das Ende einer raffinierten Schwindlerin.

Als eine absonderliche Heilige entpuppte sich die Krankenz chwester Luife Reinhardt vor dem Schöffengericht Char­ lottenburg  , wo sie sich mit der Hausangestellten Siolka und dem Portier Henkel wegen Diebstahls in mehreren Fällen zu verant morten hatte

Die Krankenschwester hatte es überall, wo sie Pflegestellen übera nommen hatte, verstanden, sich das Vertrauen der Dienstherrschaften zu erwerben. Um sich das Ansehen besonderer Ehrlichkeit zu vers schaffen, pflegte sie kleine Geldbeträge als angeblich gefunden abzu liefern. Heimlich jedoch stahl sie wie ein Rabe, ohne daß sie dent Verdacht auf sich lentte. Daneben spielte sie auch die übereifrige Fromme. Kam sie mit einem Kinderwagen oder einem Kranken magen an einer Kirche vorbei, so machte sie halt und erklärte, ste müsse erst einmal mit ihrem Gott 3 wiesprache Diebstählen verdächtigt. In einem Falle wurde eine alte treus halten". Da man auf fie infolgedessen feinen Verdacht hatte, wurden andere Hausangestellte bei den vorgekommenen zahlreichen Wirtschafterin trog ihrer Unschuldsbeteuerungen Knall und Fall entlassen. Auf ihrer letzten Stelle bei einem Kaufmann Herschkowitz in Charlottenburg   hatte die diebische Krankenschwester gemeinsame Sache mit der Hausangestellten und dem Hausportier gemacht Das Kleeblatt hatte von den Schrank­schlüffeln Seifenabdrücke gemacht und danach Nachschlüssel anfertigen lassen. Es wurden sehr hohe Werte gestohlen. Als man nun endlich dem Treiben der Krankenschwester auf die Spur fam, ergaben die Nachforschungen an fünf bis sechs früheren Dienststellen, daß dorr ebenfalls während der Anwesenheit der Krankenschwester im Haus­halt zahlreiche Diebstähle vorgekommen waren Das Schöffengericht verurteilte Schwester Reinhardt zu 6 Monaten Gefängnis, den Portier Henkel zu drei Monaten Gefängnis. Auch die Hausange= stellte Siolka wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, das Gericht folgte aber bezüglich dieser Angeklagten den Einwendunge.t von Rechtsanwalt Dr. Diamant, daß sie unter dem Einfluß der ges meingefährlichen Gewohnheitsdiebin Reinhardt als Berführte zu be trachten und daher noch befferungsfähig sei, so daß ihr eine dret. jährige Bewährungsfrist gewährt wurde.

Sozialistische Kulturaufgaben.

Wir

In einer Konferenz der Beamtenfunktionäre und Beamten gewerkschaftsfunktionäre der BSPD. sprach Genosse Horlig über bewegung, so führte er aus, ist der Sozialismus die stärkste gesell fczialistische Kulturaufgaben. Mit dem Anwachsen der Arbeiter­schaftliche Macht geworden. Die Arbeiterbewegung hat nun ein gehend zu untersuchen, ob sie mit ihrer Tätigkeit auf wirtschaftlichem und politischem Gebiete ihre Aufgabe erfüllt hat. Wenn die Zu­funft unser sein soll, dann müssen wir mit der wirtschaftlichen und politischen Forderung kulturelle Ziele verbinden. Es wird soviel davon geredet, daß die deutschen   vor allem ein Kulturvolt feien.. Am Dienstag, den 3. Juni, wählt die Großberliner Lehrer- Untersuchen wir das eingehend, dann müssen wir feststellen, daß wir schaft zum dritten Male ihre amtliche Vertretung, die Bezirks. wahre Kultur nicht befizen. Wenn Völker sich fünf Jahre erbittert lehrerkammer. Sie sollte dem Schulfortschritt dienen, ist aber infolge morden, so können sie doch nicht behaupten, sie seien Kulturträger!. ihrer bisherigen Zusammensetzung fast immer nur ein Werk Jede Zeit muß, wenn fie fulturell ſein will, neue Berte hervor zeug des Schulrückschritts gewesen. Die christlich- nationale bringen. So müffen wir als Sozialisten aus der geschichtlichen Er­Fraktion bildet mit der Gruppe der Lehrerinnen eine geschlossene Benntnis heraus handeln. Wir suchen nach neuen Formen, planen reaktionäre Masse, und der Lehrerverband Berlin   hat sie in ihrer große Umwälzungen auf geistigem Gebiete. Aber bessere Zeiten. dem Schulaufbau abträglichen Arbeit vielfach unterstüßt. Niemals dem Schulaufbau abträglichen Arbeit vielfach unterstügt. Niemals find nur durch beffere Menschen hervorzubringen. Es gilt, den hätten in Berlin   die Merten, v. Ennern, Troll, Koch und wie die Massenwillen zu formen; denn nicht auf die Zahl, sondern auf den Schulreaktionäre alle heißen, fo schamlos ihr' Wesen treiben können, Geist der Masse tommt es an. Der Weg zum sozialistischen Men­wenn sie nicht von dem Gros der Lehrerschaft und von ihrer amtschen kann nur der der Erziehung sein. Aber der Mensch ist keine: lichen Vertretung, der Lehrerkammer, dauernd unterstützt worden Maschine, er braucht sehr viel Liebe und Sorgfalt. Politisch be wären. Bisher hat nur eine fleine Gruppe, die Vertreter der trachtet haben wir also die Aufgabe, die Demokratie zu feftigen. Hier dürfen aber nicht glauben, daß derjenige, der soeben in die politische fann gerade der sozialistische Beamte Borbildliches leiften. oder wirtschaftliche Arbeiterbewegung hineingeraten ist, auch sofort innerliche Krft und starken Willen besitzt, seine Tätigkeit im Sinne unserer Anschauungen umzustellen. Gerade der Beamte muß fich in richtiger Weise zum Staate einstellen. Es ist heute nicht mehr mit Marg im Kommunistischen   Manifest auszurufen: Die Arbeiter haben kein Vaterland." Wohl war dieser Ausspruch vor acht Jahr zehnten berechtigt, weil damals der Arbeiter vom öffentlichen Leben ausgeschlossen war. So unbefriedigend unsere Verhältnisse heure find, so steht doch fest, daß das Verhältnis des Arbeiters zu ſeinem Volfe innerlicher und darum bedeutungsvoller geworden ist. Der: Broletarier ist mit Gedeih und Verderb seinem Volke verbunden.. Dieser unser nationaler Gedanke liegt von dem Geplärr von ,, Deutsch­ land   über alles" weltenfern auseinander. Das Proletariat soll der Träger einer neuen Geisteskultur, im scharfen Gegensah zur bürger­lichen Weltanschauung sein. Politik und Kunst find voneinander nicht zu trennen. Es sind Dinge, die ihrem Wesen nach zusammen­gehören. Wie wir auch den Begriff Kunſt dahin erklären wollen, daß er eine starke Lebensäußerung menschlichen Gemütes und Geistes, beeinflußt von den sozialen Verhältnissen, ist. Es forfmt nun darauf an, alle Dinge in unserem Sinne zu formen. Wissen und Bildung darf man nicht verwechseln. Bildung fann man nur im schweren inneren Kampf erwerben. Zum schöpferischen Gestalten gehört Kraft. So ist das Entscheidende, daß wir mit Verantwor tungsgefühl neue Werte schaffen.

gewerkschaft im Allgemeinen deutschen Beamtenbund), sich rückhalt­Gewerkschaft deutscher   Volkslehrer und Volkslehrerinnen( Lehrer­los hinter die Schulforderungen der breiten Massen gestellt. Der vorwärts drängende Teil der Lehrerschaft, der sich für die Weltlich feit, für die Einheitlichkeit unseres öffentlichen Erziehungs- und Bildungswesens, für die Produktions- und die Gemeinschaftsschule einsetzen will, muß darum am 3. Juni die Liste der Gewerkschaft deutscher Volkslehrer( Lehrergewerkschaft im ADB.) wählen. Sie beginnt mit den Namen Hädide, Baarh, Ried, Janisch. Am Montag, den 2. Juni, abends 7 Uhr, findet im Bürgerfaal des Berliner   Rathauses eine allgemeine Wählerversammlung statt. Es sprechen für den Allgemeinen deutschen Beamtenbund Ministerial­rat a. D. Faltenberg und für die Gewerkschaft deutscher   Volkslehrer Konrektor G. Hädice. Sozialistische Lehrer und Lehrerinnen, er­scheint in Massen!

35 oder 31 Prozent Miete?

Der erweiterte Vorstand des Berliner   Mieterbundes. hat nach eingehender Beratung beschlossen, den Mietern zu empfehlen, im Regelfalle nicht 35 Broz., sondern nur 31 Proz. Friedens miete als gefeßliche Miete zu zahlen und die sogenannten Schönheitsreparaturen selbst auszuführen. Ein mütig wurde die Befürchtung gehegt, daß viele Vermieter auch bei Bahlung der für die Schönheitsreparaturen bestimmten 4 Proz. die notwendigen' Arbeiten nicht werden ausführen lassen. In Zweifels­fällen geben die Bezirksvereine entsprechende Auskunft.

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 1. Juni.

4 Uhr: Vögel und anderes Getier im Märchen", gelesen von Hede Geber. 4,30-7 Uhr: Sonderkonzert der verstärkten Berliner  Funkkapelle( Gesangseinlagen: Dora Bernstein- Börner, Rudolf Zank). Montag, den 2. Juni.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr:

in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

4.30-6 Uhr: Berliner   Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7 Uhr Sprachunterricht( Englisch  ). 7.30 Uhr: Vortrag des Herrn Dr. Kreuz Böse und schwer erziehbare Kinder". 8.30 Uhr: 1. IV. Sonate für Flöte und Klavier, J. S. Bach( Prof. Emil Prill  ). 2. Arie aus der Oper Der Barbier von Sevilla, Rossini  ( Michael Gitowsky, vom Hamburger Opernhaus). 3. Arie aus der Oper Die Nacht­wandlerin", Bellini  ( Pia Ravenna  ). 4. Drei Klavierstücke aus dem 18. Jahrhundert: a) Aria. Kaiser Josef I.  , b) Menuett, Lully  , c) Rigaudon, Couperin  ( Dr. Felix Günther). 5. Capriccio für Flöte, Kempter( Prof. Fmil Prill). 6. a) Vieni, Denzi, b) Serenade, Tosti( Pia Ravenna  ). 7. Arie aus der Oper Die Jüdin  ", Halévy  ( Michael Gitowsky, vom Hamburger Opernhaus). Am Steinway. flügel  : Dr. Felix Günther.

Sie ist mild, aber nicht leicht. Wäre sie leicht, könnte sie nicht gehaltvoll, nicht würzig sein. Nur eine würzig- milde

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Zigarette befriedigt den Kenner

In der Aussprache wiesen die Redner darauf hin, daß die Partek alle Veranlassung habe, geistige Aufklärung in die Beamtenschaft zu bringen.

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Der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit unternimmf in diesem Jahr zum erstenmal den Versuch, eine Reihe größerer Ferienveranstaltungen durchzuführen. Damit wird weitesten sozia­listischen Kreisen Gelegenheit gegeben, ihre Ferienzeit in Gemein­fchaft gleichgestimmter Menschen mit geistigem Gewinn zu verleben. Die Veranstaltungen sollen Erholung mit geistiger Vertiefung ver binden. Beranstaltet werden die folgenden Ferienkurse: Henningsen- Hamburg  : Erziehung und Sozialismus( 3.- 9. Juli in Wernigerode  ); Luipold Stern- Brag: Die Arbeiterbücherei, ihr Zweck, Wesen und Aufbau( 20.- 26. Juli in der Heimvolkshochschule Schloß bildungsproblem( 27. Juli bis 1. August in Hildesheim  ); Rennie Linz, Gera  ( Reuß); Engelbert Graf- Stuttgart: Das Arbeiter Smith- Sheffield( England): Die englische Arbeiterbewegung und ihre Geschichte( 8.- 14. August in Pirna  ); Reg.- Rat Woldt- Berlin  : Die Lebenswelt des Industriearbeiters( 11.- 16. August in Mar burg); Prof. Leo Restenberg- Berlin  : Kunst und Sozialismus( 1. bis 6. September in Bamberg  ).

Daneben finden soziale Studienreisen unter sach fundiger Führung statt, von denen vier ins Inland gehen: 20.- 26. Juli: Hamburg   und Kiel  ; 11.- 17. August: Riefengebirge― Waldenburger Industriegebiet; 24.- 30. August: Berlin   und Um gebung; 1.- 7. September: Frankfurt   a. M.- Odenwald  - Heidelberg  .

KLEINE

MASSARY