dert man sich, daß hier, wo Hand in Hand mit seinen französischen Klaffen und militaristischen Gesinnungsgenossen, das Bergherrentum immer neue Drachenfaat ausgefät hat, die Wahlen in einer kommunistischen Schlammflut eine Antwort gaben, wie man sie eben von ungeschulten, von allen Seiten bis aufs Blut gepeinigten Menschen erwarten kann? Und noch schien der Gipfel der Verzweiflung, des Klassen hasses nicht erreicht. Die Aussperrung der Hundert tausende Bergarbeiter, die ein Jahrzehnt lang Krieg und Kriegsfolgen, Hunger und Besetzungsnot, jeden leiblichen und seelischen Jammer ertragen haben, seht dem Treiben der Herren die Krone auf. Was kommunistisches Verbrechertum an verhängnisvollen Ratschlägen fät, das fällt in Furchen, die von Herrenwillkür seit Menschenaltern gezogen, von Blut und Tränen der Millionen gedüngt sind.
Auf jeden Fall aber ist neuer Haß gezüchtet, von dem Rest
von Vertrauen und Gemeingefühl, der noch im Volte lebt, ein weiterer unwiderbringlicher Teil vergeudet worden. Wie lange darf das noch so fortgehen? Wie lange noch soll Leben und Blut von Millionen Arbeitern, soll das Geschick ganz Deutsch lands der Willkür, dem Eigennutz einer volfsentfremdeten, im tiefsten Innern volksfeindlich gerichteten, von Größen wahn urteilslos gemachten Herrenkaste überantwortet bleiben? Wer die Sozialisierung des Bergbaues als eine Sache theoretischer Erörterung anzusehen geneigt war, wird durch die Ereignisse seit dem Wiedererstarken der rückläufigen Kräfte besser belehrt sein. Es ist eine Lebensfrage für das deutsche Volk, die Verfügung über seine Boden= schätze in die eigene Hand zu bekommen. Diese Erfenntnis immer weiteren Massen eingehämmert zu haben, wird das einzige Verdienst und der größte Erfolg der Herren von der Nationalliberalen Vereinigung bleiben.
Geeckt- Attentat und politische Polizei.
Oberregierungsrat Weiß als Zenge.
Nach der Bernehi nung Geects und dem Renkonter mit Claß Polizeipräsidium Bernhard wird Regierungsdirektor beim Polizeipräsidium Weiß über die Kronzeugen Tettenborn, Köpfe und Gilbert vernommen. Ueber die mozalischen Qualitäten des Zeugen Hauptmann a. D. Gilbert äußera: fich Regierungsdirektor Weiß folgendermaßen: Gilbert ist der typische politische Spigel. Ich habe auf seine Anfrage hin bereits dem Untersuchungsrichter mitgeteilt, daß Gilbert in politischer und moralischer Beziehung ein vollkommen minderwertiger Mensch ist, der keinerlei Glauben verdient. Er ist einer der größten politischen Schädlinge, die in Deutschland seit der Revolution ihr Unwesen getrieben haben. Er arbeitet, je nachdem er bezahlt wird der eine Rolle spielen kann bald für rehts, bald für links.
Um ein Beispiel aus letzter Zeit zu geben. Herr Gilbert hatte den Auftrag, die Kommunisten zu bespiteln und fabrizierte ein Angebot auf Waffenausrüstungen. Er machte die Sache aber so dumm, daß die Kommunisten, denen er im Fraktionszimmer des Landtages das Dokument einschmuggeln wollte, inerften, um was es sich handelte und nun ihrerseits dieses Angebot dem Minister Severing übergaben, indem sie behaupteten, daß hier offenbar eine rechtsradikale Organisation Waffen zu haben wünschte. Minister Severing beauftragte mich mit den Nachforschungen, und die politische Polizei stellte sehr schnell fest, daß Herr Gilbert hinter diesem Schwindel stedte. Der Angeklagte wechselt seinen Namen beliebig und nennt sich Spiegel, Anders oder Holzmann. Vor einiger Zeit sind im Berliner Tageblatt", in der Germania " usw. Artikel über die angeblichen Hintermänner des Rathenau Mordes erschienen. Ich bringe diese Angelegenheit mit Kenntnis des Oberreichsanwalts zur Sprache, um zu zeigen, wie die Deffent lichkeit durch die Gemeingefährlichkeit eines solchen Subjekts( Buruf des Zeugen Gilbert: Frechheit!") unnütig erregt wird. In diesem Artikel hieß es, daß
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Juftizrat Claß und die Deutschnationale Bolkspartei hinter dem Rathenau - Mord ständen
und daß der Oberreichsanwalt diese Angelegenheit bereits be arbeitete. Der Oberreichsanwalt rief mich aus Leipzig an und teilte mir mit, daß ihm von diesen Dingen nichts befannt sei, daß vielmehr lediglich von Herrn Gilbert eine diesbezügliche Anzeige bei ihm eingelaufen fei. Ich habe Herrn Oberreichsanwalt mit geteilt, daß hinter diesen Artikeln Herr Gilbert stecke und die Deffent, lichkeit irreführe. Mit diesen Methoden arbeitet ein Mann wie Gilbert. Man wird zweifellos den Vorwurf erheben, daß ich den Deutsch nationalen zuliebe hier so spreche. Wer meine politische Einstellung fennt, weiß, daß ich politisch ein Gegner der Deutschnationalen Volkspartei bin, aber ich habe so viel Gerechtigfeitsgefühl, daß ich auch einen Gegner verteidige, wo er schuldlos ist. In einem Artikel, der auf Veranlassung des Herrn Gilbert in der Weltbühne" erschienen ist, wird ja auch behauptet, daß ich die Haussuchung bei der russischen Handelsvertre= tung nur unternommen habe, weil ich gemerkt hätte, daß sich in Deutschland der Wind nach rechts gedreht habe.
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Zusammenfassend kann ich auf Grund meiner amtlichen Rennt: nisse und Ermittlungen sagen, daß jede Sache, bei der Gilbert die Finger im Spiel hat, von
vornherein unfauber
erscheint. Er ist bei einer ganzen Anzahl von Unternehmungen angestellt gewesen, hat sich aber fast überall Beruntreuungen zuschulden tommen lassen. Eine Zeitlang hat er auch als Lockspiel gearbeitet. R.-A. Bloch: Glauben Sie, Herr Regierungsdirektor, daß auch in dem Seedt Attentat Gilbert als Lod: fpigel aufgetreten ist?
Zeuge Weiß: Nach meinen bisherigen Erfahrungen muß ich das annehmen. Wenn man für die öffentliche Sicherheit verantwortlich ist, kann man einen Menschen wie Gilbert nicht start genug brandmarken.
R.- 2. Sad: Kennen Sie die Stelle, von der Herr Gilbert die Mittel für seinen Unterhalt bezieht?
Zeuge Weiß: Darüber darf ich nicht aussagen. Justizrat Hahn: Wann ist die Abteilung I A der Berliner Polizei mit dem Seedt- Attentat amtlich befaßt worden?
Zeuge Weiß: Ich erfuhr davon zum erstenmal, als mir ein Schutzpolizeibeamter den verhafteten Thormann vorführte. Justizrat Hahn: Hat Ihnen denn der Reichskommissar für öffentliche Ordnung niemals vorher von den schwebenden Dingen Mitteilung gemacht?
Regierungsdirektor Weiß: Bedauere sehr. Justizrat Hahn: Wissen Sie, ob Gilbert
Zeuge Weiß: Er ist von uns wegen Landesverrats festgenommen worden, doch wurde später das Verfahren gegen ihn eingestellt.
R.-A. Dr. Sad: hat nicht trotzdem ein deutsches Grenztommissariat den Behörden Mitteilung gemacht, daß Gilbert zum Schaden Deutschlands Spionage treibt?
Zeuge Weiß: Jawohl.
R.-A. Dr. Sad: Hat der Untersuchungsrichter mit Ihnen über das sogenannte Geständnis Grandels gesprochen und was haben Sie gesagt?
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Zeuge Weiß: Ich habe ihm und das ist auch heute noch meine Ansicht gefagt,
daß ich dieses Geständnis für falsch halte, denn es scheint mir auf Grund meiner Kenntnisse ausgeschlossen zu sein, daß Justizrat Claß oder der Alldeutsche Verband einen hochverdienten Mann gewaltsam beseitigen.
R.-A. Sack: Es wäre doch vor dem Attentat naheliegend gewesen, wenn der Reichskommissar für die öffentliche Ordnung mit allen Behörden den drohenden Anschlag bearbeitet hätte.
Zeuge Weiß: Die Erekutive in Berlin hat lediglich die Polizei und die Staatsanwaltschaft.
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habe, weil er schlechte Erfahrungen mit Ihnen gemacht habe.
Zeuge Weiß: Ich habe gegen Herrn Tettenborn und seine Richtung amtlich zu kämpfen. Ich bin stolz darauf, wenn ich von rechts oder links deswegen angegriffen werde, denn es zeigt mir, daß ich auf dem richtigen Wege bin. Uebrigens hat Herr Tettenbern vor einigen Tagen trotzdem den Weg zur Abteilung I A gefunden. Aber ich kann mir wohl denken, weshalb dieser Herr mit der Anzeige nicht zur Abteilung I A gekommen ist. Er glaubte vielleicht,
daß wir zu objeffiv jein würden.
Denn, wenn er uns eine solche Anzeige gemacht haben würde, dann hätte die Politische Polizei sich nicht nur Thormann, sondern auch Herrn v. Tettenborn etwas genauer angesehen. Und was dann der Fall gewesen wäre, das weiß ich wirklich nicht. Das kann ich jedenfalls fagen, ich hätte mit Leuten, wie Gilbert ufm., fein langes Spiel gespielt. Der Politischen Polizei wurde einmal gemeldet, daß ein junger Mann beabsichtigt, Minister Severing zu ermor= den. Wir haben uns sowohl den Beschuldiger wie den Beschuldigten genau vorgenommen und da ging die Geschichte aus wie das Hornberger Schießen. Herr v. Tettenborn hat ja gestern auch die Behauptung aufgestellt, Thormann habe ihm gesagt, daß er mit einem Auftragr Don General Ludendorff nach Berlin gekommen fei. Bei den engen Beziehungen, die Herr v. Tettenborn durch Herrn v. Graefe zu General Ludendorff hat, wäre es ihm ein leichtes gewesen, durch telephonischen Anruf festzustellen, ob Thormann bekannt fei, oder ob es sich um einen Schwindler handelte. Wenn zu mir ein Gesinnungsgenosse käme, der mich zu einem Mord verleiten wollte ich verseze mich hier in die Seele des Herrn v. Tettenborn --, den ich nicht billige, so würde ich den Mann anders von seinem Vorhaben abbringen, als das Herr v. Tettenborn getan hat.
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R.-A. Bloch: Vielleicht ist Herr v. Tettenborn deshalb nicht zu Ihnen gekommen, weil er fürchtete, daß Sie die Ernsthaftigkeit des Attentats nachprüfen würden.
Reg.- Dir. Weiß: Nach der Vergangenheit des Herrn v. Tettenborn hätte ich dazu auch alle Veranlassung gehabt.
Bors.: Können Sie uns Näheres über die Bergangenheit Teffenborns jagen?
Zeuge Weiß: Ich kenne v. Tettenborn aus seiner politischen Tätigkeit und mißtraue ihm aus der Art seines Vorgehens. Ich möchte hier übrigens gleich mitteilen,
daß der dritte Zeuge, Köpfe, an den Vorbereitungen zum Rathenau- Mord teilgenommen hat.
Der Vorsitzende gab dem Zeugen Gilbert Gelegenheit, sich zu den Ausführungen des Leiters der Politischen Polizei zu äußern, doch erklärte Gilbert lediglich die Attenauszüge als" Phantasie" und. behauptete, baß er von einer„ Mahalla", namentlich oft bem Direktor Lossel, verfolgt werde.
Zeuge Weiß: Sie, Herr Gilbert, jagen gegen viele anständige Menschen, so auch gegen Herrn Leffel, der Sie aus seinem Betrieb hinausgeworfen hat. Herr Leffel, der politisch deutschnati. nal eingestellt ist, ist ein hochanständiger Mann und mit dem Polizeipräsidenten sehr befreundet.
R.-A. Dr. Sad: Ist es vielleicht nicht richtig, Herr Gilbert, daß
Sie bei der Siedlungsgesellschaft um die Festung Königsberg im Auffichtsrat tätig waren und daß bei einer Kassenrevision aus Ihrer Raffe 100000 Mart fehlten?
Zeuge Gilbert: Das ist alles unrichtig.
R.-A. Dr. Sad: Herr Regierungsdirektor , find die Angaben Gilberts über die sogenannten Hintermänner im Rathenau - Mord durch irgendwelche Unterlagen gestüht?
Zeuge Weiß: Das muß ich auf Grund meiner amtlichen Renntnisse verneinen.
R.-A. Dr. Sad: Dann haben Sie, Herr Gilbert, also in leichtfertigster Weise falsche, die Deffentlichkeit beunruhigende Behauptungen aufgestellt.
Der Zeuge Gilbert schweigt.
Gilbert
Ernsthaftigkeit des Attentats nicht geglaubt habe und deutete an daß Gilberts Geschäftsgebaren nicht einwandfrei war. habe auch über Seedt Kartothet geführt. Er habe ein NachrichtenEr habe in bureau unterhalten und sei dafür bezahlt worden. Bimmer 179 des Reichskommissariats die Aeußerung Gilberts gehört, daß der große Schlag gegen Thormann geglückt sei. Gilbert set ein Feind der L. C. gewesen und habe erklärt, es sei notwendig, die Baterländischen Verbände umzulegen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
1. Kreis Mitte. Dienstag, den 3. Junt, 7% Uhr, Sigung des erweiterten Kreisvorstandes bei Spiegel, Ackerstr. 1.
2. Kreis Tiergarten. Die Abteilungsleiter werden ersucht, bis spätestens Dienstag abend die Listen betreffend Elternbeiratswahlen beim Genossen Hennig abzugeben.
4. Kreis Prenzlauer Berg . Montag, den 2. Juni, 8½ Uhr, erweiterte Kreisvorstandssigung bei Klug, Danziger Str. 71.
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5. Kreis Friedrichshain . Erweiterte Kreisvorstandssigung Montag, den 2. Juni, pünktlich 7 Uhr, in Schmidts Gesellschaftshaus, Fruchtstr. 36a. Achtung, Elternbeiräte! Montag abend um 8½ Uhr wichtige Sigung in Schmidts Gesellschaftshaus, Fruchtstr. 36a. Alle Elternbeiräte müssen erscheinen.
7. Kreis Charlottenburg . Montag, den 2. Juni, 7½ Uhr ,. erweiterte Kreis vorstandssigung im Zimmer 1.
9. Kreis Wilmersdorf . Dienstag, den 2. Juni, 7½ Uhr, Gigung des erweiter ten Kreisvorstandes bei Schvamm, Hohenzollerndamm 2.
11. Kreis Schöneberg . Dienstag, den 3. Juni, 7% Uhr, in der Spedition Belziger Str. 27, Gigung der Zeitungsfommission. Selferversammlung der Arbeiterwohlfahrt, Kinderfreunde und Kreisvorstand am Mittwoch, den 4. Juni, 6½ Uhr, im Garten der Schloßbrauerei. Beratung der Erholungsfürsorge in den großen Ferien. Elternabend der Kinderfreunde und Freien Schulgemeinde am Mittwoch, den 4. Juni, 7½ Uhr, im Garten der Genoffin Krone, Ecke Begas- und Rubensstraße. Referentin Genofsin Hodann. Gäste willkommen.
12. Kreis Steglig, Lichterfelde , Lankwik. Montag, den 2. Juni, 7% Uhr, Kreisvorstandssigung an bekannter Stelle. 14. Kreis Neukölln. Zu der am Mittwoch, den 4. Juni, im Rarlsgarten stattfindenden Kreisvertreterversammlung können die Abteilungsleiter Mandatfarten im Parteibureau abholen. Engere Kreisvorstandssigung am Montag, den 2. Juni, 6 Uhr, im Parteibureau. Etwaige Anträge aus den Abteilungen sowie Vorschläge zur Wahl des Kreisvorstandes sind bis spätestens Montag, den 2. Juni, abends 6 Uhr, im Bureau einzureichen.- Dienstag, den 3. Juni, Uhr, Sigung der Oblente der Elternbeirate im Parteibureau Neckarstr. 3. 15. Kreis. Kreisvorstandssigung mit den Abteilungsleitern und Obleuten der Beamten am Montag, den 2. Juni, abends 7 Uhr, bei Grahl, Nieder schöneweide , Berliner Str. 129.
17. Kreis Lichtenberg . Genossen und Anhänger der Liste ,, Schulaufbau", deren Rinder Schüler des Reformgymnafiums Bartaue find, wollen umgehend ihre Adressen an Stadtrat Pilsener, Scharnweberstr. 53, einreichen. Mittwoch, den 4. Juni, 7% Uhr, Kreisvorstandsfihung in der Bibliother Weichselstr. 28.
18. Kreis Weißensee. Monfag, den 2. Juni, abends 8 Uhr, im Rathaus, Zimmer 21, Kreisvorstandssitzung. 19. Kreis Bankow . Die Genossen beachten die heutigen Mitteilungen unter Vereine.
20. Areis Reinidendorf. Montag, den 2. Juni, abends 6 Uhr, im einen Gigungsfaal des Rathauses Wittenau, Gigung des erweiterten Rreisvor standes. Die Obleute der Elternbeiräte der Abteilungen werden gebeten, bereits um 6 Uhr zu erscheinen.
Morgen, Montag, den 2. Juni:
6. Abt. 7½ Uhr Vorstandssigung bei Dobrohlaw, Swinemünder Str. 11. 23. bt. 7% Uhr Funktionärtonferens bei Grunewald , Kameruner Str. 19, Neuwahl der Abteilungsleitung.
25. Abt. Die Bezirksführer müssen bis Mittwoch bei Abteilungsleiter Linfen barth Adressen und Schule der Genossen ihres Bezirks abgeben, welche noch Kinder zur Schule schiden. Die Elternbeiräte melden sich Freitag abend beim Abteilungsleiter.
31. Abt. Elternversammlung der Jbsen-, Driesener und Schönfließer Ge meindeschulen und der 15. Realschule abends 7 Uhr bei Goldschmidt, Stolpische Str. 36. Stellungnahme zur Elternbeiratswahl. Auch die FunkHonäre müffen erscheinen.
81. Abt. Friedenau . 8 Uhr Elternversammlung bei Klabe, Sandjernstr. 60/61. Aussprache über die Elternbeiratswahlen. Neukölln. 89. Abt. 7% Uhr Abteilungsversammlung in der Schule Raifer Friedrich- Str. 4. Bericht und Neuwahl des Abteilungsvorstandes. 91. Abt. 7% Uhr in großen Saal des Karlsgartens Abteilungsversamm Iung. Referent Genosse Paul Heifer: Die Frauen und der§ 218". Ge 93. Abt. noffen und Genofsinnen aus anderen Abteilungen willkommen.
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7 Uhr Abteilungsversammlung im Gambrinus, Kaiser- Friedrich- Straße. Vortrag des Genoffen Otto Meier , M. d. L., über Das Sachverständigengutachten".
101. Abt. Treptow . Sämtliche Eltern, deren Rinder Treptower Schulen be. fuchen, milfsen fofort ihre Adressen in der Borwärts"-Spedition Riefholzstraße 18b abgeben. Treffpunkt zur Listenaufstellung ebenda am Mittwoch, den 4. Juni, 6% Uhr abends.
106. Abt. Johannisthal . 8 Uhr Abteilungsversammlung bei Schreiner , Fried. richstraße 6.
136. Abt. Reinickendorf - Oft. 28 Uhr im Bürgergarten, Hauptftr. 50/51, Mitgliederversammlung des Vereins der Freidenker für Feuerbestattung. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung Borstandswahl werden die Genossen und Genossinnen, welche Mitglieder find, gebeten, diese Ver. fammlung zu besuchen. Arbeiterwohlfahrt Reinidendorf- Weft., 7½ Uhr Unterhaltungsabend zum Besten der Erholungsfürsorge bei Hartmann, Scharnweberstraße( Mandolinen Konzert, Frauenchor, Kinderaufführungen). Um regen Zuspruch wird ge beten. Jungsozialistische Vereinigung. 7% Uhr Arbeitsgemeinschaft Dr. Engelhardt in Jugendheim Lindenstr. 3.
Frauenveranstaltungen am Montag, den 2. Juni:
84. Abt. Lankwig. 8 Uhr bei Bander, Charlotten-, Ede Marienstraße, Bortoog trag der Genoffin Kunert, M. d. L., über, 218".
95. Abt. Neukölln. 7½ Uhr bei Grieger, Lessingstr. 9, Bortrag des Genoffer Karl Schneider. Sympathisierende sowie Frauen der Parteigen offen find besonders eingeladen.
Uebermorgen, Dienstag, den 3. Juni:
2. Abt. 8 Uhr Funktionärsigung( Abteilungsvorstand, Bezirksführer, Bertreterin der Frauen, der Beamten und Elternbeiräte) bei Ohngemach, Rom mandanten str. 88.
33. Abt. 7% Uhr Funktionärßigung bei Lofad, Beymeftr. 8.
43. Abt. 7 Uhr bei Wolf, Gräfestr. 26, Gigung der Elternbeiräte, Randi daten und Interessenten.
70. Abt. Wilmersdorf . 7% Uhr bei Kroiß, Holsteinische Str. 60, Mitglieder versammlung. Vortrag des Genossen Dr. Freund, M. d. 2., über Boli tische Tagesfragen". Neuwahl der Abteilungsleitung.
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100. Abt. Rubow. 8 Uhr im fleinen Gaal von Heinze Elternverfammlung zwecks Wahl bes Borstandes zur Neuwahl der Elternbeiräte.
fchaftlichen Klub, um 7% Uhr, Bortrag des Genoffen Dr. Friedländer: Das Sachverständigengutachten". Gäste willkommen.
Zeuge Weiß: Die Angaben Gilberts über die Hintermänner im Rathenau - Mord find ebenso haltlos, wie seine Behauptung, daß Sozialdemokratische Studentenvereinigung. Wilhelmstr. 48 im Sozialwiffendie mit dieser Angelegenheit befaßten Beamten im Ministerium des Innern und in der Berliner Polizei weder fähig noch Willens seien, die Angelegenheit zu flären.
Justizrat Cla: Ich höre zum erstenmal davon, daß mir oder Sem Alldeutschen Verband hier eine Schuld beigemeffen wird. Ich bitte Herrn Regierungsdirektor Weiß fragen zu dürfen, ob er glaubt, daß das gefälschte Protokoll, in dem ich als der Chef der Tschela bezeichnet werde, irgendwie auf Wahrheit beruht.
Zeuge Weiß: Das anzunehmen, liegt fein Grund vor. Die Zeugen Tettenbern und Röpfe bestreiten ihrerseits, daß die von Regierungsdirektor Weiß gemachten Angaben über ihre Person zuträfen.
Hierauf wurde die Sizung auf Montag vormittag vertagt. Am Montag soll Oberregierungsrat Mühleifen vom Reichskommissar für die öffentliche Ordnung vernommen und ein von der Staatsanwalt= fchaft geladener medizinischer Sachverständiger über den Geisteszustand des Angeklagten Grandel gehört werden.
Zu Beginn der gestrigen Berhandlung gab Justizrat Hahn eine Erklärung ab, die sich auf die frühere Aussage des Zeugen Tettenborn bezog. Der Verteidiger erklärt, daß Baron v. A uffeß und Oberst Seißer niemals bei Claß gewesen seien. Auch Graf Reventlom bestreitet, daß er eine Beeinflussung des Zeugen Tettenborns versucht habe.
Tettenborn gab hierzu an, daß er bei seinen Behauptungen bezüglich des Grafen Reventlow bleibe. Bezüglich des Barons Auffeß und Oberst Seißer schränkte er seine Aussage dahin ein, daß Herr v. Auffeß am 25. September, Seißer am 2. November, in Berlin und im Alldeutschen Verband gewesen seien. R.A. Dr. Sad gibt die Erklärung ab, daß er niemals die Berteidigung des Zeugen Tettenborn in einem anderen Verfahren
übernommen habe.
Tettenborn schränkt daraufhin seine Aussagen ein, so daß R.A. Dr. Ead sich zu der Bemerkung veranlaßt sieht, der Zeuge geht mit seinen Befundungen sehr leichtfertig um.
R.-A. Dr. Sac: Ich verstehe nicht, daß man Sie nicht von Anfang an ins Bild setzte, daß man Ihnen nicht einmal mitgeteilt Rach längerer Beratung beschloß das Gericht, auf die Ladung hat, daß ein Oberregierungsrat beim Reichskommissar eventuell die der Zeugen Baron v. Auffeß und Oberst Seißer zu verzichten, daWaffe stellen wollte, mit der des Attentat ausgeführt werden sollte. gegen den Grafen Reventlow zu vernehmen, der für Montag geBeuge Weiß: Davon ist mir amtlich nichts bekannt. laden wird. M.- A Bloch Der Zeuge Tettenborn fagte hier gestern, Hierauf erfolgte die Bernehmung des Zeugen 5 ans Trepie laß er Ihnen deshalb keine Anzeige von dem Attentat erstattet i es früheren Privatjekretärs Gilbert. Er sagt aus, daß er an die
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41. Abt. Mittwoch, den 4. Sunt, in der Bodbrauerei, Fibicinfte. 2/8, Abtel Tungsversammlung. Die Funktionäre laden alle Mitglieder ein. 45. Abt. Mittwoch, den 4. Juni, 7 Uhr, im Reichensaal der Mädchenschut Reichenberger, Ede Forster Straße, außerordentliche MitgliederversammTung. Tagesordnung: Jahresbericht und Neuwahl der Abteilungsleitung. Die Bezirksführer müssen zu dieser Versammlung einladen. 46./47. Abt. Mittwoch, den 4. Juni, 7% Uhr, Frauenabend bei Pflug, Mus fauer Str. 1. Referentin Frau Marie Kunert , M. b. S., ilber ,, Die recht liche Stellung der Frau".
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
11. Abt. Genoffin Emma 8i II, Jagowstr. 35, ist verstorben. Einäsche. rung Montag, den 2. Juni, 12% Uhr, im Krematorium Gerichtstraße.
53. Abt. Charlottenburg . Genoffe Bruno Melchior, Suftenstr. 34, ist am Serzschlag verstorben. Einäscherung Montag, den 2. Juni, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße. 8ahlreiche Beteiligung wird erwartet.
Jugendveranstaltungen.
Achtung, Abteilungsleiter! 7./8. Juni Bezirkstreffen in Brandenburg a. d. H. Einweihung des Landheims. Die Anmeldungen müssen nunmehr endgültig bis spätestens Mittwoch, den 3. Juni, im Jugendfekretariat abgegeben sein.
Für den Sammelsonntag am 15. Juni müssen fofort von allen Abteilungen die Namen der Jugendgenossen, welche sich an der Sammlung beteiligen, dem Jugendsekretariat mitgeteilt werden. Näheres fiehe Rundschreiben Nrn . 5 und 6.
Heute, Sonntag, den 1. Juni: Friedenau : Besuch des Botanischen Gartens. Treffpunkt 10 Uhr Breiten.
bachplaz. Belkstanzfest: Treffpunkt i Uhr Bhf. Wilmersdorf- Friedenau..
Ortsgruppe Neuenhagen- Birkenstein: Frühlings- Waldfeft, unter Mitwirkung des Jugendchors vom 17. Werbebezirk, Quartett Birkenstein , Rindergruppe Birkenstein, an der Trainierbahn, 5 Minuten vom Bhf. Hoppegarten. Alle Abteilungen find herzlichst eingeladen.
Morgen, Montag, den 2. Juni, abends 7% Uhr: Achtung, Mädchen! Die Konferenzen finden im Juni, Juli, August
nicht statt.