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Politische Leberlicht.

Berlin , 28. März. Aus dem Reichstage. Die Volksvertreter hatten heute die Aufgabe, innerhalb weniger Stunden diverse hundert Millionen Mark zu bewilligen. Position um Position wurde verlesen, ohne daß einer der verhältnißmäßig zahl­reich anwesenden Abgeordneten hinhörte, um was es sich handelte.

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Fällt dies nicht unter§ 126 der Umsturz vorlage?| hervorrufen, dann sollen die Wahlen durch einen ent­Diefer Paragraph lautet: schlossenen Willen" gemacht werden Aviso für Herren Wer durch Androhung eines Verbrechens den öffent- von Köller und dann wird die Frage des Wahlrechts lichen Frieden stört, wird mit Gefängniß bis zu einem auf die Tagesordnung gestellt. Jahre bestraft. Man sieht, der Plan ist recht schön ausgeheckt- es Hat der Thäter in der Absicht gehandelt, auf den fehlt nur an der Durchführung. Diese zu durchkreuzen gewaltsamen Umsturz der bestehenden Staatsordnung hinzuwirten, oder darauf wird Sache der Wähler sein, und was an uns liegt, foll gerichtete Bestrebungen zu fördern, so tritt 3 uch tha u 3. geschehen, um diese darüber zu belehren, was auf dem ftrafe bis zu fünf Jahren ein; auch fann auf Spiele steht. Zu Beginn der Sigung und vorher schon erzählte man Bulässigkeit von Polizei Aufsicht erfannt werden. Noch ein Verrücktgewordener! Ein sonst unter sich allerhand Geschichten über neueste Beschlüsse der Re- Der Bundesrath überwies in seiner heutigen Plenarsizung Ausschluß der Deffentlichkeit erscheinendes Chemnizer gierung, darunter auch die Mittheilung, daß der Reichstag, die Vorlagen, betreffend den Entwurf eines Regulative über den Blättchen, die Deutschsoziale Zeitung", der wir auf nach Bewilligung des Etats, bis zum nächsten Herbst verzollamtlichen Verschluß der die Elbe und ihre Nebenflüsse be= tagt werden soll. Andere wieder wollten wissen, daß fahrenden Schiffe nebst Ausführungsvorschriften, sowie den Antrag diesem Wege zu etwas größerer Publizität verhelfen wollen, feine Vertagung, wohl aber die Auflösung be- Breußens wegen Zulaffung der Privattranfitlager ohne amtlichen schreibt: Mitverschluß für die in Nr. 9 des Zolltarifs aufgeführten Waaren Als Wilhem II. diese neuen Ordnungsbrüder im Schmutze schlossen sei. berichten über den Entwurf von Vorschriften, betreffend die Ver ( Getreide u. f. w.) den zuständigen Ausschüssen. Den Ausschuß- zappeln sah und als er ihr Gegrunze vernahm: Uns ist ganz fannibalisch wohl, meffung der Schiffe für die Fahrt durch den Suezkanal wurde ba faßte ihn Giel vor der Mehrheit, mit der seine Regierung A13 wie 163 Säuen, zugestimmt. Etel Die Unternehmer des Bismarck - Rummels haben Gesetze gemacht hatte. bisher in der Hauptsache, dank der Caprivi'schen Staatsweisheit, Jedem das Seine, dachte offenbar die Sache sehr schlecht gemacht und erleiden deshalb ver- Wilhelm II. , und da Ostern vor der Thür ist, wo die Jungen Das Geschwindschritt- Marschtempo, mit dem die dritte dientes Pech. Zunächst war ihr Fehler, daß sie zu früh Benfuren bekommen, depeschirte er folgende Bensur über die Lesung des Etats heute durchgepeitscht wurde, verhinderte schrieen" und gleich so laut, daß es keine Steigerung Reichstagsmehrheit nach Friedrichsruh : es, daß irgend eine eingehendere Debatte statt mehr gab. Dann warfen sie den Erisapfel des Kaniz finden konnte. Unsere Genossen Bebel und Wollmar antrages zu früh hin; und endlich war es eine gewaltige begnügten sich deshalb, Anzapfungen der Herren Dummheit, daß sie durch ihre Brutalisirungsversuche den Rösicke und Möller( Dortmund ) kurz zurückzuweisen, wäh- Reichstag zu dem weltgeschichtlichen Fußtritt des 23. März rend auf eine Anfrage des Abgeordneten Metzger, wie zwangen. Wären die Herren Geschäfts Rabaumacher es um die lange versprochene Reform der Seemannsflüger zu Werk gegangen, so hätten sie Deutschland am Ordnung stehe, vom Bundesrathstisch aus die Antwort 1. April recht hübsch in den April schicken können, während wurde, daß die Angelegenheit eine Bundesvaths- Kommission jetzt die Herren Hurrahpatrioten betrübt wie die Lohgerber beschäftige. den wegschwimmenden Häuten nachblicken und selber in den April geschickt sind.

Alle diese Gerüchte erweisen sich als Phantasiegebilde. Die Regierung denkt weder an Vertagung noch Auflösung, sondern sie gedenkt, wie der Minister von Bötticher dem Hause versicherte, nach Ostern noch recht lange mit dem selben zusammen zu tagen.

Beim Justizetat machte Abg. Gerisch den Versuch, die sächsischen Polizei und Gerichtspraktiken zur Sprache zu bringen; das Haus war aber so unruhig, daß die scharfen Angriffe unseres Genossen das Ohr der ferner Stehenden nicht erreichen konnten.

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Folgt die Entrüstungsdepesche und dann heißt es unter anderem weiter:

Donnerwetter, fagten alle anständigen Leute, das fizzt! Endlich einmal ein Kaiserwort, über welches alle Patrioten un­gemischte Freude empfinden können. Jedem das Seine!

Den Juden freie Fahrt auf Nimmerwiedersehen über die Grenzen Den Juden freie Fahrt auf Nimmerwiedersehen über die Grenzen Der Jubenpresse des Ofens Gluth!

des Reichs!

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Den Judenschuhmännern eindringlicher Unterricht über die natio­nalen Pflichten eines Deutschen ! Im Reichstage herrscht unter den Geschlagenen des Den tobfüchtigen rothen Brüdern die Zwangsjacke! 22. März ein tragikomischer Katzenjammer; sie sind so ver Den Schweifweblern und Reptilien die Nilpferdpeitsche! tatert, daß sie noch am 1. April ganz marode sein werden Das letztere wünschen wir übrigens auch. vorausgesetzt, daß sie über den Bank um den Kanitz­Guten Geschmack verrathen Magistrat und Bürger Die Affäre AhIwardt fontra Kardorff fand knochen den denkwürdigen Tag nicht ganz vergessen. vorsteber Kollegium von Harburg . Diese Körperschaft dadurch ihre Erledigung, daß festgestellt wurde, daß Ahl- Die Preffe des Auslandes, so weit sie nicht durch hat am Dienstag folgendes Telegramm an den Kaiser abgesandt: wardt wieder einmal geflunkert hat. wohlbekannte Fäden mit der deutschen Regierung zu Dant ber biesigen Stadt für die Allerhöchfte Stundgebung fiber Ew. Majestät bitten wir unterthänigst, den ehrfurchtsvollen Auf Antrag aus dem Hause kommt morgen der Anfammenhängt, faßt ausnahmslos die durch das Tele ben empörenden Beschluß des deutschen Reich 3. trag Ranitz auf die Tagesordnung. Darüber wird man fich morgen und Sonnabend unterhalten und dann über gramm des Kaisers an den Fürsten Bismarck geschaffene tages vom 23. b. M. Allergnädigst entgegennehmen zu wollen." Lage als äußerst ernst auf, und erblickt darin den Ostern zu Muttern nach Hause gehen. Anfang eines schweren Konfliktes. Auch nicht eine dieser Die Agrarier werden ungemüthlich. In der heu Ju Abgeordnetenhause kam heute bald nach Beginn Auslassungen tann von uns veröffentlicht werden, weil sie tigen Sigung des Abgeordnetenhauses, in welcher der Sigung bie Interpellation der Abgeordneten v. Plöh bei der herrschenden Loyalitäts- Epidemie zur Anhängig der Landwirthschafts- Minister erklärt hatte, daß es mit dem und v. Mendel- Steinfels zur Debatte, ob die Regierung machjung von Majestätsbeleidigungs- Prozessen ausgenußt Antrag Ranih nichts wäre, sind sie ihm ziemlich heftig an noch in dieser Session geschliche Maßregeln ergreifen wolle, werden könnte. Im Ausland. nimmt man Kone den Wagen gefahren. Und über eine gestern im Reichs­um die Verfälschung der Futter- und Düngemittel zu verflikte zwischen dem Haupt der Grekutive einer Anzeiger" veröffentlichte turze Denkschrift über die hindern. Der Minister erklärte, den Nothstand anzuerkennen und der Volksvertretung andererseits nicht so leicht, Gründe, die im Staatsrath zur Ablehnung des Antrages und sein möglichstes thun zu wollen. Aber das genügte wie die Echwadroneure unserer Hurrah- Minorität in ihrer Kanig geführt haben, schreibt heute Abend das Blatt des den Herren Agrariern bei weitem nicht, und nun ging es bodenlosen Gedankenlosigkeit es thun. Die Engländer und Bundes der Landwirthe, die Deutsche Tageszeitung": bös über den armen Landwirthschaftsminister her. Die Franzosen wissen aus der Geschichte ihrer Länder, daß Wir freuen uns dieser Dentschrift; denn wenn wir feudalen Herren Bauern" find bekanntlich jetzt, nach Ab- solche Konflitte zu Bürgerkrieg und Revolution führen bisher noch gegen einige kleine Einzelheiten Bedenken hatten, jo sind diese Bedenken durch die Denkschrift vollkommen beseitigt lehnung des Antrages Kanit im Staatsrath sehr tönnen.- worden. Der Antrag Kanik muß wirksam, durchführbar, er­ungemüthlich geworden, und so zeigten sie denn auch Den kartellparteilichen Heißspornen, welche in ihrem folgreich sein, wenn man nichts anderes trotz aller Mühe heut im Abgeordnetenhause, daß sie, wenn sie wollen, auch nebereifer die Batterien voreilig demaskirt haben, ertheilen die und troß alles Sigens dagegen hat vorbringen können wirklich Bauern sein können. Die Regierung habe die hiesigen Neuesten Nachrichten" einen Rüffel, der freilich als bas, was nunmehr der staunenden Welt verkündet worden ist. Karre in den Dreck geschoben, nun folle der Minister sie selbst wieder erst recht deutlich zeigt, um was es sich bei wieder, mit tödtlicher Sicherheit... So bleibt Der Antrag Ranig bleibt und tommt auch wieder herausholen. In dem Stil ging es weiter.bem Geburtstagsklimbim handelt. dem Geburtstagsklimbim handelt. Das Hauptorgan der denn für uns der Antrag Kanit die Losung trotz alledem. Und Doch dies war nur ein Vorspiel: Morgen steht der Antrag Bismardjippe sans phrase fchreibt nämlich: über furz oder lang wird davon sind wir fest überzeugt- Kanis offiziell auf der Tagesordnung des Reichstages, fein Grundgedanke durchgeführt werden müssen, troß alles sodaß auch dort noch manch kräftig Wörtlein über die Noth Sträubens und trotz aller Angst. Freilich ist's dann vielleicht Landwirthschaft gesprochen werden kann. Nächste zu spät. Wir beneiden diejenigen, welche die Verantwortung Sigung des Abgeordnetenhauses ist Sonnabend.- tragen, nicht darum.

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Daß fonfervative, freilonservative und nationalliberale Blätter in den letzten Tagen einen Feldzug gegen das giltige Reichstagswahlrecht eröffnet haben, halten wir für einen großen politischen Fehler. Je unausbleiblicher eine Auflösung dieses Reichstages früher oder später ist, desto weniger Sinn hat Im Herrenhaus stand heute der Etat und das es, jetzt das Reichstagswahlrecht anzugreifen, mittels dessen früher drei Sternen spricht. Aber weiter in der That nichts, wie Gut gesagt, wie immer, wenn der Mann mit den Anleihegesetz auf der Tagesordnung. Interessant und sehr oder später die Neuwahlen unter allen Umständen zu vollziehen a eitgemäß war eine Aeußerung des Grafen Mirba ch, fein werden. Oder glaubt man, daß die jeßige Reichstagsmehr schöne Berlegenheitsphrasen.- die wir hiermit tiefer hängen wollen. Er ließ sich über heit zu einer Modifikation des giltigen Wahlrechts die Hand Die Noth der Landwirthschaft. Das Amtsgut den beschämenden" Beschluß des Reichstages vom 23. März bieten würde? Im Gegentheil, sie wird sich den Wählern als Unseburg bei Magdeburg wurde vor dreißig Jahren an aus und bedauert die Haltung des Zentrums. Dann Hüterin diefer von nationaler Seite bedrohten" Privilegien vor einen Herrn Bannecke für 40 000 Mark verpachtet. In diesem richtete er an die verbündeten Regierungen die Auf- ſtellen und damit eine gewichtige Hilfe im Wahlkampfe gewinnen, Jahre läuft die Pacht ab und bot ein Herr Lucke, Fabri­forderung namens aller Nationalgesinnten, einen wenn nationale Blätter fortfahren, ihr Bulver zur Unzeit zu tant aus Ahendorf, a chtzigtausend Mart, worauf neuen Reichstag auf der Basis eines neuen entschloffener Wille auch mit dem jezigen Wahlrecht selbstredend der alte Pächter weichen mußte. Kommentar Wahlrechts zusammentreten Lassen wesentlich andere Wahlen zustande zu bringen vermag und daß überflüssig. ( Beifall und Bewegung). Die Aufgabe sei sehr schwer; dieser Versuch unbedingt gemacht werden muß, bevor man die aber niemals sei das" Bu spät!" bedenklicher als in so hochpolitischen Momenten und auch Alexander der Große habe ein Mittel zur Ueberwindung solcher Schwierigkeiten gefunden!

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lumpigen Spatenstiele glücklich machen können, dann soll er sie sich einmachen lassen. Aber das Getreide, das er gestohlen hat, das schreib ich ihm noch auf den Buckel!"

Dann ging er auf sein Zimmer und an den Sekretär, um sich noch einmal genau den Kontrakt an­zusehen.

Bon so einer Sippschaft ist alle 3 zu fürchten", brummte er zu seiner Frau zurück, die ihm über die Schulter sah. Sicher stimmt es auch mit dem Wisch nicht. Tamals hab' ich ihn in meiner Vertrauensseligkeit unter zeichnet, ohne Bunkt für Punkt genau durchzulesen."

Und richtig! Er fand, daß bei den Papieren die Auf­Laffung über eine zwanzig Morgen große Paizelle fehlte. Cofort schrieb er an Kendelmann, er solle ihm die unterschlagene" Auflaffung unverzüglich schicken.

Tags darauf erhielt er vom Adressaten auf offener Postkarte die Antwort, er bekäme das betreffende Schrift­stück nicht( dreimal unterstrichen)- eher könne er sich den Kopf einrennen. Das war für Schwarz zu viel. Er fuhr sofort nach Hohenthal und reichte beim Amtsgericht Klage ein gegen Rendelmann wegen Betrugs und Diebstahls. Das mißte er durch ein von ihm selbst abgefaßtes Klageschreiben thun. Denn einen Rechtsanwalt gab's nicht in dem Dertchen er hätte denn den famosen Amts­vorsteher Zwiebel nehmen müssen, den intimen Freund Kendelmann's. Die Brandstiftung ließ er auf Drängen seiner Frau aus dem Spiel, weil er sie ja wirklich nicht beweisen fonnte.

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Fast gleichzeitig verklagte beim selben Gericht Kendel­mann den Schwartz wegen Verbalinjurie.

verknallen. Wir sind der Ueberzeugung, daß ein fester und

Frage des Wahlrechts auf die Tagesordnung setzt. Wir dächten, diese Zeilen find deutlich und zeigen auch den Blödesten, worauf es abgesehen ist. Erst will man dutch Mobilifirung der Hurrahgarde die nöthige Stimmung

Der Herr Amtsanwalt war infolge dessen bei der Gerichtssigung etwas verfatert und recht drakonischer Laune. Doch äußerte fich feine Magenverstimmung nur gegen Schwarz, den er bei jeder passenden und unpassenden Ge­legenheit auschnauzte, er folle seine Schwarte halten".

Schwartz wollte dann auffahren- aber ein rechtzeitiger Rippenstoß seiner Frau brachte ihn dazu, die Impertinenzen des Allmächtigen hinunter zu schlucken.

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Reichstags Erfahwahl in Passau . Bei der am 27. d. M. vorgenommenen Ersazwahl ist der bisherige Ver­treter des Wahlkreises, der Zentrumsmann Pichler, gewählt worden. Sein Mandat war in der Wahlprüfungs­Kommission für ungiltig erklärt worden. Bei der Wahl im Jahr 1893 waren auf den Kandidaten der Sozial­demokratie 634 Stimmen gefallen. Ueber das genaue Stimmenverhältniß der gestrigen Wahl ist noch nichts ge­naues bekannt.-

Der Gesetzentwurf zur Bekämpfung des un­Tanteren Wettbewerbes soll, wie Herr v. Bötticher heute im Reichstage verkündete, womöglich dem Reichstag noch in dieser Session vorgelegt werden.

Der Gottliebe, der Zengin des Schwarz für den Schlüffel­Ueber das neue Bankdepot- Gesek, daß dem Reichstag diebstahl und das Abhandenkommen des Getreides, schnitt zugleich mit dem Börsengesetz vorgelegt werden foll, ist neuer die imposante Magistratsperson ohne viel Federlesens furz- dings die Mittheilung verbreitet, daß danach diejenigen Banken, weg das Wort ab. Die Bengenschaft der Frau Schwart, rechtigt sein sollen, Einlagen anzunehmen. Diese Mittheilung, welche den Börsenhandel pflegen, in Zukunft nicht mehr be­als der Gattin des Klägers, ließ Zwiebel nicht zu. fagen die Berliner Politischen Nachrichten", dürfte auf einem So wurde Kendelmann, gegen den nichts Gravirendes Irrthum beruhen. Im wesentlichen dürften die Bestimmungen ermittelt werden konnte", freigesprochen. des in Rede stehenden Gefeßentwurfs auf Maßnahmen hinaus­Dagegen wurde Echwarz in der Verhandlung, die einige laufen, durch welche dem Publikum, das bei Banken oder bei Zeit darauf, kurz vor Pfingsten, zum Austrag der anderen Bantiers Depots hinterlegt, die möglichste Sicherheit gewährt Sache stattfand, wegen der Beleidigung gegen Kendelmann wird, daß diese Depots nicht angegriffen werden können. Zu zu 50 Mark Geldstrafe verurtheilt. Ein von Schwark diesem Ziele dürfte man dadurch zu gelangen fuchen, daß, wie mittlerweile wegen Fahrlässigkeit entlassener Knecht, einer es jetzt schon bei größeren Bauten geschieht, ein besonderes Nummernverzeichniß der Papiere den Depositaren ausgehändigt der Lauscher von damals, hinter der Stall- Ecke!, hatte aus und die Papiere in besonderen Mappen unter besonderem Ver­Rache gegen seinen früherrn Herrn dessen Verbal Injurie schluß aufbewahrt werden müssen. Außerdem dürften Sicherheits­eidlich bestätigt. maßnahmen dagegen als nothwendig erachtet werden, daß d Der solchergestalt triumphirende Rendelmann ermangelte Depots nicht unbefugterweise lombardirt oder verkauft werden nicht, sich der in der Person Zwiebel's für ihn ver- tönnen.­förperten Justiz am Abend beider Gerichtstage durch Auf­Familien Fideikommiffe. Die Abgeordneten enz fahren neuer Weinflaschen- Batterien erkenntlich zu zeigen. mann und Dr. Müller( Sagan) haben beim Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Der Pachstag wolle be schließen: den Reichsfangler zu ersuchen, 31 veranlassen, daß dem Reichstage schleunigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, burch welchen der durch Familien- Fit kommisse an Grund und Boden gebundene Besitz in frei Eigenthum umgewandelt und die Gründung neuer Familien- deikommisse an Grund und

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Boden verboten wird.

Ingrimmig knirschend bestieg nach dem zweiten Termin Schwartz seinen Wagen zur Rückfahrt. Er hätte gern vorher dem Amtsanwalt seine Meinung gesagt. Aber in­folge des Zuredens seiner klugen Frau verbiß er seinen Einige Monate verstrichen in gewitterschwüler Stille. Groll und würgte seine Wuth herunter. Beim Termin in der ersteren Sache war dieser Proteus Der Gaul seines Wagens aber hätte infolge der Fehl­Zum Frauenftimmrecht shreiben bürgerliche Blätter: Zwiebel zur Abwechselung einmal als Amtsanwalt thätig. barkeit der irdischen Justiz an der Unfehlbarkeit der Die Durchführung des Fraven stimmrechts in Ohio Zags zuvor hatte er wieder mit dem Kendelmann Stat ge- göttlichen zu zweifeln beginnen fönnen so unbarmherzig ist auf Schwierigkeiten gefloßen. an legten Sonnabend, wurde spielt. Die Situng war bis tief in die Nacht hinein aus- und unmotivirt zuckten die Peitschenhiebe auf ihn herab, in mehreren Städten des Staates de Anfang mit der Eintragung gedehnt worden, denn Kendelmann spendirte etliche Flaschen im hurtigen Zickzack, wie das ferne Wetterleuchten zwischen der Wählerinnen in die Wahlregiste gemacht, da am 1. April Rothfpon aufs gute Gelingen seines morgen zur Ver- den schattenweichen Baumwipfeln der ſammtenen Früh Wahlen stattfinden. Viele der Erschenenen nahmen jedoch Anstoß handlung kommenden Prozesses. sommernacht. ( Fortsetzung folgt.) daran, daß sie vorschriftsmäßig hr wirkliches After angeben

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