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Bürgerblock im Berliner Rathaus.

Im deutschnationalen Schlepptau.

der

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Bazille, württembergischer Staatspräsident. Stuttgart , 3. Juni. ( WEB.) 3m candtag wurde heute Führer der Bürgerpartei Bazille( deutschufl.) mit 44 von Sfimmen zum Staatspräsidenten gewählt. Staatspräsident Bazille nahm die Wahl mit herzlichem Danf an und erklärte, fie lege ihm schwere und ernste Pflichten auf, die er im freien und weiten Geist ohne Boreingenommenheit erfüllen wolle. Er tat um die Mitarbeit des Hauses und betonte, die kritik werte für ihn lediglich ein Anfporn fein, feine Kraft einzusehen für as Wohl das schwergeprüften Boltes. Landtagspräfibent körner, der zu Beginn der Sigung feinen Abscheu über das Attentat gegen den österreichischen Bundes­fangler Seipel und die Hoffnung auf baldige Wiederherstellung des Schwerverletzten aussprach, erklärte, daß damit die Zwischen­lösung der Regierungstrife erledigt fei.

Die Entwicklung, die die Auseinandersetzungen mit der Berliner Stadtverordnetenversammlung in der letzten Zeit an­nehmen, ist in ihrer gewollten und beabsichtigten Zuspizung über die Grenzen Berlins hinaus von allgemeiner politischer Bedeutung. Die Führer der Mittelparteien, wenigstens der Demokraten und der Deutschen Boltspartei, versuchen in verstärktem Maße, in der Hauptstadt des Reiches eine Bürgerblodpolitik durchzuführen, die die Entwicklung des größten deutschen Gemeinwesens schwer zu gefährden droht. Trozdem der Bürgerblock mit seiner Fünfmännermehrheit zur Führung der Geschäfte Berlins sich anerkanntermaßen als Dollfommen unfähig erwiesen hat, nimmt das Liebes­werben der Volkspartei um die Deutschnationalen fein Ende. Die Art, wie die Leitung der demokratischen Rathaus­fraktion diese Entwicklung unterstüßt, ist selbst in der demo­Pratischen Partei ohne gleichen. Die bürgerlichen Parteien benutzen jezt die preußische Abbauverordnung zum Abbau aller ihnen unbequemen sozialistischen Elemente. Sie scheuen dabei Dor offenen Gesetzesverletzungen nicht zurück. Am trasfesten und standalösesten tritt das bei ihrem Versuch, den Berliner Stadtschulrät Paulsen abzubauen, hervor. Nachdem sie ihre erste Absicht, die Stelle des Stadtschultats, abzubauen, haben aufgeben müssen, versteifen sie sich jetzt darauf, die Ab­ihnen Mann Es erstaunlich, daß die sehr genau, daß das eine infame Rechtsbeugung ist. Die Lattlosigkeit und Kurzsichtigkeit ihres Borgehens gegen die Sozialdemokratie trieben die Volksparteiler gestern im Rat­haus so weit, daß sie den Abbau des Magistrats durch den befannten Herrn Hallensleben begründen ließen. Aus­gerechnet Hallensleben, der Mann mit der Unterschrift für 324 000 Goldmart, erschien ihnen besonders geeignet, Spar­jamfeitsmaßnahmen zu begründen. Die natürliche und un­ausbleibliche Folge war, daß die gestrige Sigung sich in einem

In Württemberg marschiert das Zentrum feit längerer Zeit Seite an Seite mit den Deutschnationalen. Daß es sich aber die Deutschnationalen erlauben dürfen, Herrn Ba= zile als Kandidaten für den Staatspräsidenten zu prä­fentieren und daß er auch tatsächlich gewählt wurde, dürfte auch in Zentrumsfreisen außerhalb Württembergs peinlich berühren.

Herr Bazille ist Monarchist. Herr Bazille ist ein

Landtagsbeginn in Bayern . Bürgerblockpräsidium. Ein völlischer Vizepräsident mit fommunistischer Hilfe gewählt.

Münden , 3. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Unter außerortent­lichem Andrang wurde am Dienstagnachmittag der Bayerische Landtag eröffnet. Kurz nach 4 Uhr nahmen die Abgeordneten ihre Pläge im Sigungsfaal ein, darunter auch der Hochverräter Boehner. Julegt beiraten die ommunissen den Saal, die acht Mann hoch der Abgeordnete Alenderl blieb der Sihung fern -hereinmarschierten und vor dem Rednerpult in Hochrufe auf die fommunistische Internationale und in Schmähruje gegen den Faschismus ausbrachen. Zahlreiche Tribünenbefucher stimmten in den Ruf mit ein, so daß für kurze Zeit ein erheblicher Cärm entstand.

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In Abwesenheit des Miterspräsidenten eröffnete kurz nach 4 Uhr der Abg. Steininger mit einer furzen Begrüßung die Sigung. Die Bölkisch en profeftierten dann gegen die angefehte Tagesord­nung und verlangten, daß ihre Anträge zur Freilassung des cingesperrten völkischen Abgeordneten Ahner und ihr Einspruch gegen die Sihordnung fofort behandelt werden.

bauverordnung zu einem persönlichen Akt gegen diefen eifriger Anhänger der deutschvölkischen Bewegung vorhergehenden Landtag präsidierie, versprach, die Verhandlungen

allgemeinen Tumult auflösen mußte.

Man muß gestern Herrn v. Eynern, den volkspar teilichen Führer, im trauten Gespräch mit dem rühmlichst be­fannten deutschnationalen Pfarrer Koch, dem Muster und Vorbild aller kleinlichen und widerlichen Partei demagogen, gesehen haben, um zu begreifen, wohin die Führer der Mittelparteien ihren Kurs im Berliner Rathaus steuern. Die Sozialdemokratie braucht diese Entwicklung nicht zu fürchten. Die Mittelparteien, die anfangen, den Deutsch nationalen nachzulaufen, graben sich nur selbst ihr Grab. Sie brauchen sich aber nicht wundern, wenn ihre kurzsichtige, klein­liche und dumme Bürgerpolitit zu einer Verschärfung und Erbitterung des politischen Kampfes führen muß, unter der die Entwicklung Berlins am allermeisten zu leiden haben wird. Der Versuch, ohne und gegen die Sozialdemokratie Berlin zu verwalten, wird fläglich scheitern und die Folgen werden die zu spüren haben, die dieses aussichtslose Experiment zu unternehmen versuchen. Männer, wie der Volksparteiler Gynern und Demokrat" Merten, mögen glauben, daß fie in Berlin mit Bürgerblockmethoden auskommen fönnen. Die Entwicklung wird ihnen sehr bald zeigen, daß fie damit fich auf ein falsches Pferd gesetzt haben.

Die Engstirnigkeit fleiner Fraktionsgeister, die im Ber­ liner Rathaus sich breit zu machen versucht, ist eine schöne Be­gleitmufit zu den Vorgängen, die wir in der Reichspolilit erleben. Die Mittelparteien ernten hier wie dort keinen Ruhm.

Das Attentat cui Seipel hat die Sozialdemokratische Reichstags­fraftion nach der Logit der Deutschen Tageszeitung" gebilligt, weit fie bei der Ansprache: Wallrafs über diefes Attentat nicht aufstand. Die Deutsche Tageszeitung" weiß nicht, daß man sich nur zu Ehren von Verstorbenen von den Bläßen erhebt. Zahlreiche Deutsch nationale und verschiedene Minister haben das Attentat in der gleichen Weise gebilligt" wie die Sozialdemokratische Frattion.

Der Elefant in Mittelamerifa. Der Elefant ist, soweit unsere Kenninis reicht, niemals in irgendeinem Teil Ameritas vor­gelommen. Defto nterfn ürdiger ist die Tatsache, daß sich auf einer Ckulptur von Copan in Mittelamerita die deutliche Darstellung eines Eljanten topfes mit einem Führer befindet, und zwar stammt das Bildwerk aus schr alter Zeit. Der englische Archäologe Professor . Elliot Emith knüpft an diese Feststellung in seinem foeben er fchienen Wert Elefanten und Ethnologen" weitgehende Folge rungen. Er ist der Ansicht, daß ein Zusammenhang besteht zwen ten alten Denkmälern ren Mittelamerifa und der Kultur Asiens Bei der Besprechung der Skulptur von Copan jagt er: Die Form des Kopfes, die Lage der Unie: lippe, die houer und die untere Form des Rumpfes zeigen, daß es fich hier um einen indischen Elefanten handelt, ebenso wie der indische Turban des Führers, der ben Cle­fanten lerft Auch die ganze Darstellung ist durchaus übereinstim­mend mit alien. Bildern des Elefanten in Indien und Ostasien ." Er hält aus diesem Grunde und ouch aus anderen Beobachtungen, die er in seinem Bert mitteilt, den Zusammenhang zwischen Alien und Mittelamerifa für erwiesen und glaubt, daß brdurch das foniel be­sprochene Mätfel der alten amerikanischen Kultur seine Lösung erfahre. Das Gebiet, von den die Beeinflussung ausgeht, findet er in Indo- China , das nach feiner Meinung vom 5. bis 12. Jahrhundert mit Mittelamerifa in Berbindung gestanden hat. Die Tempelaniagen von Kambodscha und Mittelamerita hätten eine Berwandtschaft, die fich auf teine andere Weise erklären laffe.

Theaterfrequenz deutscher Städte. In einem Bortrag über Ge­schichte und Organisation der Münchener Stadttheater gab Ober­regierungsrat Heydel von den Münchener Staatsbühnen folgende Zahlen üter deutsche Theaterfrequenz befannt: An Theaterplägen hat täglich zu vergeben: Hamburg 12 800, München 9100, Roli 8100, Dresden 7500, Leipzig 6400, Breslau 6100, Frankfurt a. M. 5100. Auf die Einwohnerzahl dieser Städte umgerechnet trifft ein Theaterplah in München und Dresden auf 76 Einwohner, in Köln auf 80, in Hamburg auf 84, in Frantfurt a. M. auf 93, in Dresden auf 96, in Leipzig auf 105.

in Württemberg aus lokalen Interessen die Aufgaben ihrer Partei im Reich derart perkennt, daß sie einen Mann wie Bazille als Staatspräsidenten widerspruchslos schluckt. Wie war es doch in den aufwühlenden Tagen nach dem Rathenau- Mord? Damals stand Herr Bazille im Reichstag auf und hielt eine maßlose Lästerrede gegen die sogenannte" Republik und gegen den Reichskanz= 1er. Reichskanzler war damals der Zentrumsabgeordnete Wirth und zu den Parteien, die bei der Rede des fich zum völkischen Programm bekennenden deutschnationalen Abgeord neten Bazille in stürmische Protest rufe ausbrachen, gehörte auch das 3entrum.

Das Zentrum verließ damals gemeinsam mit den Das Zentrum verließ damals gemeinsam mit den Sozialdemokraten zum Zeichen der Entrüstung über die unqualifizierbare Haltung diefes Feindes der bestehenden Staatsordnung den Saal. Der Zentrumsabgeord nete André rief ihm Heuchler" zu. Der Zentrums: führer Fehrenbach protestierte gegen die schamlole Hege dieses Deutschnationalen und seiner Partei. Er erklärte unter dem stürmischen Beifall fait des ganzen Hauses, für anständige Menschen sei kein Blag in der deutschnationalen Bartei.

Das war im Juli des Jahres 1922. Und heute bekleidet diefer völkische Monarchist mit Hilfe des Zentrums in Würt­ temberg den Poften des Staatspräsidenten!

Bazille macht Außenpolitik.

Anschließend wurde zur Wahl des Präsidenten ge­schriften. Dem Vorschlag der Bayerischen Bolkspartei entsprechend wurde mit 95 von 125 Stimmen der Abg. Königsbauer zam Präsidenten gewählt. 22 Jettel waren unbeschrieben. Mit einer furzen Ansprache, in der Präsident Königsbauer, der bereits den gerecht und unparteiisch auszuüben, trat Königbauer fein Ami an. Auf den ersten Bizepräsidenten erhob die Sozialdemo­kratie und auch der Bölkische Bloc Anspruch. Die Sozialdemokratie präsentierte wieder den Genoffen Auer, die Bölkischen den Land­gerichtsrat Dörfler. Die Kommunisten erflärten, nicht für den Ge­nossen Auer fimmen zu fönnen und schlugen einen Abgeordneten aus ihren Reihen vor. Bei der Wahl gab die Bayerische Volks­ partei weiße Zettel ab, so daß der Genosse Auer 36, der völ­ishe kandidat 35 und der Kommunist 7 Stimmen erhielt. vier weitere Stimmen waren zersplittert. Bei der nun notwendig gewordenen Stigwahl wurden 33 weiße Zettel abgegeben. 48 Stimmen erhielt Dörfler und 44 Genosse Auer. Der völkische kandidat roar jomit gewählt. Dieses Ergebnis wurde von den Böifischen mit Heilrufen begrüßt, die von den kommunisten mit Rufen wie Faschistenbande!" fijo. quifiert wurden. Rufen wie Faschistenbande!" jr. quifiert wurden. Angesichts dieses hinterhältigen Benehmens legte die sozialdemo­traiche Fraktion auch feinen Wert auf den zweiten Bize­fratische Fraktion auch feinen Wert auf den zweiten Bize­präsidenten, so daß bei deffen Wahl der Deutschnatio. nate Prieger aus der Urne hervorging. Die vier Schriftführer wurden ebenfalls sämtlich den bürgerlichen Parteien entnommen. das Präsidium des Bayerischen Landings ist also vollkommen Das Präsidium des Bayerischen Landings ist also vollkommen bürgerlich.

Herriots außenpolitisches Programm.

Die Schuld der Bürgerblockapoftet.

Das Regierungsprogramm, das der künftige Minister­präsident Frankreichs , Eduard Herriot , in einem Schreiben Drahtbericht an anderer Stelle des Blattes betont, mit ieb an Léon Blum turz dargelegt hat, ist, wie ein eigener Bariser Drahtbericht an anderer Stelle des Blattes betont, mit leb hafter Genugtuung vom sozialistischen Parteitag aufgenommen und mit der Versicherung rückhaltloser Unterstützung beant­

Stuttgart, 3 Juni( BTB.) Der neue Staatspräsident Ba­3ille gab eine Regierungserffärung ab, worin die Notwendigkeit betont wird, daß Deutschland wieder ein innerlich gefestigter und äußerlich unabhängiger Stant werde. Europa frante an fei nen Friedensverträgen, die durch direkte, das Selbst­bestimmungsrecht der Bölker verbürgende und eine Gemeinsamkeitwortet worden. aller europäischen Staaten am Wiederaufbau Europas begründende Berträge erfest werden müßten,

Militärfontrolle.

Die grundsäglichen Erklärungen sind in jeder Hinsicht einwandfrei und begrüßenswert: das Bekentnis zum mahren Frieden, zum Bölkerbund, zum Inter nationalen Schiedsgericht und zum Internationalen Ar­beitsamt, die Dorbehaltlofe Annahme Sachverständigen gutachtens, das Abrücken von der Politik der Isolierung und der Gewalt, das alles find Forderungen, die in der Tat auch von jedem Sozialisten auf­

des

Stellen dieses wichtigen Dokumentes nach dem WTB.- Work Wir haben in unserer heutigen Morgenausgabe. Die Tout wiedergegeben, die sich auf die Außenpolitit beziehen 18 Die Grundlage des Bertrages von Versailles , dieses gefährlichsten Es wird dabei dem Leser aufgefallen sein, daß dieses außen­Geschwürs am Körper Europas ist, wie der Staatspräsident er flärt, die Behauptung, Deutschland habe den Weltkrieg in verbreche- politische Programm in zwei Teile zerfällt: einmal prinzi­rischer Absicht herbeigeführt. Seitdem ist nachgewiesen, daß Deutsch - pielle Erklärungen, sodann Stellungnahme zu den Fragen, rischer Absicht herbeigeführt. Seitdem ist nachgewiesen, daß Deutsch - bie Deutschland am nächsten berühren: Ruhrräumung und land die Schuld am Weltkrieg nicht trifft. Jeht, wo die Reparationsverpflichtungen Deutschlands neu geregelt werden sollen, ist der Zeitpunkt gekommen, um die Grundlage des Vertrages einer unbefangenen Prüfung zu unterziehen. Dies ist nur zu erreichen durch das Urteil eines unabhängigen internationalen Gerichtshofs über die Schuld am Kriege. Die herbeiführung einer solchen Ent­scheidung entspricht den feierlichst fundgegebenen Grundsägen der Alliierten, die bisher nach den Grundsägen der Gerechtigkeit nicht gehandelt haben. Die württembergische Regierung sieht es für ihre vornehmste Pflicht an, mit allen Kräften dafür einzutreten, daß das dem deutschen Bolf versprochene, aber vorenthaltene Selbstbestim mungsrecht verwirklicht und die Frage der Schuld am Kriege einem unabhängigen internationalen Gerichtshof anvertraut wird. wendet sich nicht gegen die Mitarbeit Deutschlands am Wiederaufbau Deutschland und der Notwendigkeit, nicht nur Frankreich , son­Aber angesichts des augenblidlichen Zustandes in Europas , sondern lediglich gegen die unwahre Grundlage der Lei­ffungen Deutschlands und gegen ein auf dieser Grundlage gegründetes den alle Völker vor einem offensiven ieder aufleben des Uebermaß von Forderungen. Dabei sieht sie das Gutachten der inter - nationalistischen Alldeutschtums zu bewahren, hält es nationalen Sachverständigen als geeigneten Ausgangspunkt für die unsere Bartei nicht für möglich, das Ruhrgebiet zu räumen, bevor die im Sachverständigenbericht vorgesehenen Feststellung der Leiflungen Deutschlands an. Pfänder konftituiert und den internationalen Organismen übermittelt worden sind, die berufen sind, sie zu verwalten.

Sie

Die Regierungserflärung betont ferner die Notwendigkeit der Erhaltung der Verfassung und der Sicherheit des Landes gegen gewaltsame Abänderungsversuche. Ein Anlaß zu gefeßmäßiger Ab­änderung der Berfassung liegt gegenwärtig nicht vor.

gestellt werden könnten.

Der Brief Herriots fährt sodann fort mit Säßen, die verdienen, hier wiederholt zu werden:

Im Interesse des Friedens glauben wir auch, daß die Koit= trolle der Entwaffnung Deutschlands sichergestellt werden. muß, und zwar durch eine gemeinsame Anstrengung aller Militerten Die neue württembergische Regierung. und sobald wie möglich durch die Aktion des Böld: rbundes. Als Herriot diefes programmatische Schreiben verfaßte, Stuttgart , 3. Juni. ( TU.) Die neue württembergische Regie mußte man in Paris - ebenso wie übrigens in Berlin selbst rung fest fich wie folgt zufammen: Staatspräsident und Kultus­jeden Augenblick mit der Möglichkeit rechnen, daß eine minister: Reichstagsabgeordneter Bazille( Dnt.); Finanzminister: Regierung des Bürgerblocks in Deutschland gebildet werden Ministerialrat Dr. Dehlinger( Dnt.). Das Innenministerium würde Das Innenministerium würde. Wir hatten seit Wochen unaufhörlich vor den kata­und das Justizministerium bleibt in den Händen der bisherigen Mi- strophalen außenpolitischen Folgen einer Einbeziehung der nifter Bo13( 3tr.) und Beyerle( 3tr.). Das Arbeits- und Er Deutschnationalen gewarnt. Dennoch lief man fträflicher­nährungsministerium, deffen Auflösung in Aussicht genommen ist, weise den Deutschnationalen weiter nach. Es bedurfte führt der bisherige Staatspräsident Rau erst der verzweifelten Warnung des Oberpräsidenten Fuchs im Namen des besetzten Gebiets, um dieser Erbärmlichkeit ein Ende zu machen.

Schiebungen in Düsseldorf . Wenn nun alle aufrichtigen Republikaner Deutsch­ lands ein Gefühl des Etels übermannte, wie erst mußte Die Franzosen schüßen die Schieber. diese ganze Scholzerei auf die französische Demokratic Gegen den Ausschluß der deutschen Wissenschaff. Der Nationalverband der Wissenschaftler Englands hat unter dem Borfiz Prof. Hardy eine Ent- Düsseldorf, 3. Juni. ( WTB.) Die sozialdemokratische Düssel wirten? Bor drei Wochen, ehe die ersten Nachrichten über schließung gegen den Ausschluß der deutschen Bissenschaftler aus den interdorfer Volkszeitung" hatte am Sonntag einen angeblichen Bürgerblockverhandlungen bekannt geworden waren, da war nationalen wissenschaftlichen Organisationen angenommen. Einstein sei, wie darin ausgeführt wird, aus dent internationalen aftronomischen Verbande Brief des Direktors des Düsseldorfer Schauspiel die Stimmung in den führenden Kreisen der neuen französi­bis zum Jahre 1981 ansgeschloffen. Auch nach diesem Termin werde für hauses. Coblin, an den Sonderbündlerführer Matschen Mehrheit für Deutschland viel günstiger, jeine Zulassung die Mehrheit notwendig sein. D'Annunzio bat ein breihändiges Romanwert vollendet, das feine thes veröffentlich, worin er Matthes bat, die französischen maß- und gerade die Frage der Ruhrräumung wurde von neucite Bhaje wiederspiegelt. Die ersten beiden Bände sind dem Andenken gebenden Stellen von der Anregung schnellstens in Kenntnis zu ihnen viel meitherziger betrachtet. schen, die Besakungsbehörde, die zurzeit allerhand Räume für ihre 3wede beschlagnahme, möge noch das Schauspielhaus beschlagnay men. Die Beschlagnahme würde ihn, dan Direktor, und die Künstler vor wirtschaftlichen Nöter bewahren.

Eleonore Dules gewidmet.

Der Wiederaufbau der Reimfer Kathedrale. Die Wiederherstellungs. arbeiten an der Kathedrale von Reims . die in letter Zeit große Fortschritte gemacht haben, werden nun in beschleunigtem Tempo fortgeführt werden Tönnen, denn der jüngere Rodefeller hat eine Million Dollar gestiftet, die zum Wiederaufbau der Kathedrale und für Reparaturen an den verfallen­den Schlössern von Bersailles und Fontainebleau verwendet werden sollen. Das entvöllerie Riga . Riga , die größte Stadt des Baltenlandes, bat unter den Einwirkungen des Strieges und seinen Folgen besonders gelitten. Bon 500 000 Einwohnern im Jahre 1913 waren 1917 nur noch) 225 000 übrig geblieben. 1920 murden fogar nur 181 413 Gimponer gezählt Gegenwärtig schäkt man die Gintobnerzahl auf 282 000. 14,4 Proz. find deutich( 1913: 13,8 Proz.), 53,7 Proz. Zetten, 14,4 Proz. Juden und 7,4 Proz. Russen.

In Berfolg dieser Veröffentlichung wurde gestern abend der von der Stadt den Bureaux des logements zur Verfügung gestellte Bote Bueth perhaftet. Heute morgen haben die Franzosen dann den an der gleichen Stelle beschäftigten Dolmetscher Bueschge, die Redakteure der Baltezeitung, Schotte und Werner, und einen Sorififeger verhaftet. Bueschge, Werner und der Schriftsetzer wurden später wieder freigelassen.

Ungeheurer außenpolitischer Schaden ist bereits durch diefen Rattenkönig von Verhandlungen mit einer Partei an­gerichtet worden, der die ganze Welt mit uneingeschränktem und berechtigtem Mißtrauen gegenübersteht. Diefen Schaden wiedergutzumachen, wird eine der Hauptaufgaben der neuen Regierung Marr- Stresemann sein.

Jfallens Ausbreitungswillfür. Die italienische Truppenanfamm­lung auf Rhodos erregte die Türken mächtig und veranlaßte fie zu Abwehrvorbereitungen in Kleinasien . Ohne jedes Recht hält Italien auch in Wien Soldaten!

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