Wirtschaft Sochverstänüigeagutachten und Gemeinüefiaanzen. Die Annahm« und Durchführung der Sachoerständigenvorschläg« wird auch in die Verhältnisse der Gemeinden tief eingreifen. Der Begriff der Selbstverwaltung, der im deutschen Recht fest ver. ankert ist. kann nicht verhindern, daß die Gemeinden in ihren Finan- zen von der Gesamtentwicklung in Reich und Ländern vollständig abhängig sind. Die Durchführung der Sachverständigenvorschläga bedingt im Laufe der nächsten Jahre«in« vollständige Neuordnung der Reichsfinanzen. Die Grundlagen des Reichsetats werden zum Teil wesentlich verschoben werden müssen und«in neues Finanz- ausgleichsgesetz, ja vielleicht m e h r e r« Finanzausgleichs- gesetz« erscheinen unvermeidlich. In der Besprechung des deutschen Haushaltes für dos laufende Etatsjahr und des Steuersystems weisen die Sachverständigen bereits auf den engen Zusammenhang zwischen den Finanzen des Reichs und der Länder hin und kommen dabei zu Ergebnissen, die unter Umständen von«inschneidender Bedeutung für die Gemeindefinanzen sein können. Es heißt in dem Bericht: „Die Verstärkung der Zentralisation auf finanziellem Gebiet, die nach dem Kriege gemäß der Weimar«? Verfassung stattfand, hat das Wesen der Beziehungen zwischen Reich und Ländern nicht grunblegend geändert... Kein klares Bild setzt die Ein- tunfte der Länder mit ihren Verpflichtungen in Beziehung... Die Lage ist bisher mehr durch rein politischen oder administrativen Opportunismus als durch klar finanzielle Grundsätze beherrscht worden. Das Reich kann entweder dem Drängen nach einem höheren Prozentsatz an Unterstützung nachgeben oder aber den Ländern das Recht übertrogen, einzelne Steuerquellen für eigene Rechnung auszuschöpfen. Die K o n t r o l l« der Gemeinden durth die Länder ist ebenso unzulänglich. In Anbetracht d« Der-
unmöglich, die wirklichen Kosten irgendeines Verwaltungszweiges zu berechnen." Schon aus dieser kurzen Bemerkung de? Sachverständigen geht hervor, daß die Entente ein durchaus klares Bild über die inneren Verhältniste der deutschen Finanzen gewonnen hat. Ein« etwaige Verschärfung der vorgesehenen Finanzkontroll« über das Reich durch die Entente— bei eventueller Nichtleistung von Zahlungen usw.— würde also auch die Gemeinden treffen. Dabei hoben die Sach- verständigen die nicht unwesentliche Seite der Angelegenheit gar nicht berührt, die in der Kompliziertheit und Verwicklung der deut- scheu Berwaltungsverhältniss« liegt. Es ist aber bekannt, daß der Verwaltungsluxus, der in den Resten der Kleinstaaterei in Deutschland zum Ausdruck kommt, von allen ausländischen Ver« waltungsfachleuten nur mit Kopsschütteln angesehen wird. Die Sach- verständigen haben an dies« politisch delikate Seite der Sache nicht rühren wollen. Immerbin stellen sie die Forderung: „Es ist nach unserer Auffassung wesentlich, so bald wie mög« lich die Aufstellung vollständiger Statistiken über die Einkünfte und Ausgaben der Länder wieder aufzunehmen. Es wäre sehr wohl möglich, daß sich die Gemeindchaushalte eines beträchtlichen Wohlstandes erfreuen und doch zugleich sich der Reichshaushalt in ärgsten Schwierigkeiten befindet. Es ist klar, daß die deutsche Regierung in nächster Zukunft Schritte unternehmen muß, um die Beziehungen de« Reichs zu seinen Gliedern auf ein« geregelt« Grundla g« zu stellen, dergestalt, daß dies« nicht dauernd die Hilfsquellen des Reiches in Anspruch nehmen. Da» bestehend« Loch im Haushalt muß verstopft werden." Di« Sachverständigen haben allerdings davon abgesehen, Ins einzeln« gehende Ratschläge zu erteilen, well nach ihrer Ansicht dies« Fragen zu sehr mit sozialen und politischen Faktoren zusammen- hängen, die tief in der historischen Ueberlieferung wurzelten. Sie äußerten aber ihr« Meinung dahin, daß es nicht genüge, wenn„das Reich in tatenloser Zufriedenheit über die gegenwärtige Lag« oerharre, nur weil sie das Ergebnis der verfassungsrechtlichen Entwicklung ist". Das Gutachten betont, daß nicht nur das Reich, sondern auch Länder und Gemeinden finanziell den Alliierten gegenüber verantwortlich seien. Sie verlangen infolgedessen: „Die den Ländern und Gemeinden normalerweise zuzuweisen- den Hilfsquellen müssen klar umgrenzt werden, und es muß Sorge getragen werden, daß diese Hilfsquellen nicht üb« die berechtigten Bedürfnisse hinausgehen." In dieser allgemeinen Formulierung kann man an sich jeder der Forderungen der Sachverständigen zustimmen. Ein« klare Umgren- zung ist allerdings erwünscht und notwendig, und niemand wird ver- langen, daß die Zuweisungen über die berechtigten Bedürfnisse hin- ausgehen. Was freilich als„berechtigtes Bedürfnis" anzusprechen ist. darüber werden die Meinungen unter Umständen f e h r g« t« i k t sein. Di« Gemeindepolitik der nächsten Jahr« wird jedenfalls schon aus diesem Grunde zu einem großen Teil« durch die Art der Durch- führung des Sachverständigengutachtens bestimmt werden. Auch bei der Besprechung des deutschen Steuersystem«! äußern die Sachverstän- digen im einzelnen schwere Bedenken. Bekannt ist ihr Einspruch gegen die Umsatzsteuer. Auch hier werden überall Interessen der Gemeindepolitit in starkem Maße berührt. Auf welchem Wege hier ein Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen gefunden werden soll, bleibt vorläufig noch vollständig offen. Das Gutachten selbst enthält sich jeden Lösungsvorschlages, es weist nur auf die Problem« hin und überläßt ihre Lösun'g der Zukunft. der öeutsthe �rbeitsmarkt. Ueber die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkte» im vprll bringt dos„Reichsarbeitsblott" folgend« Gesamtüberflcht: Di« Arbeitsmartllage zeigt bei im ganzen noch günstigen Gesamteindruck manche AnzeicheneinerEchwächung. Da« Angebot offener Stellen mehrte sich nicht mehr in gleichem Maße, wie in den vorangegangenen Monaten: in einzelne» Jndu- strien machte sich sogar ein Rückgang des Stellenagebots bemerkbar, der jedoch durch die Belebung auf anderen Gebieten ausgeglichen wurde. Die Krankenkassen statt st ik ergibt bei insaesamt 55S2 berichtenden Kassen(im Äormonat 5382 Kassen) ein« Zunahme des Mitgliederbestandes von 11199 284 am 1. April auf 11882 911 am 1. Mai, d. h. um 582 727 oder 5,9 v. H.(im Bor. monat 4L v. H.). Di« A r b e i t s l o s e n st a t i st i k der Gewerkschaften läßt ein weiteres Fortschreiten der Besserung erkennen. Am Stichtag, dem
28. April, wurden in 37 berichtenden Derbänden unter 3 825581 durch die Erhebung erfaßten Mitgliedern 396 884 oder 19,4 v. H. als arbeitslos gezählt(im Vormonat 18,6 v. H.). Di« Inanspruchnahme der Erwerbslosenfürsorge im unbesetzten Reichsgebiet hat bis zum 15. Mai weiter abgenommen. Unterstützt wurden am 15. April 482 775, am 1. Mai 319 898, am 15. Mai'243 288 Pollerwerbslose. Auch die Kurzarbeitsstatistik der Arbeiterfachoerbände hat im Berichtsmonat in gleichem Maße wie bisher eine Besserung feststellen können. Unter den 3,3 Millionen Mitgliedern der 32 mel- denden Berbände arbeiteten am Stichtage, dem 26. April, 199939 oder 5,8 v.H.(im Vormonat 9,9 v. H.) mit verkürzter Arbeits- stundenzahl. Nach der Monatsstatistik der Arbeitsnachweise ist im Monat April die Zahl der Arbeitsgesuche weiter stark zurück- gegangen bei einem gegenüber dem Vormonat nahezu unveränderten Stellenangebot. Es wurden gezählt 1,79 Mill. Arbeitsuchende(gegen 2,24 Mill. im Vormonat), also ein Rückgang um 29 v.H., und 888 253 Stellenangebote(gegen 877 947 im Vormonat), d. h. um 1,5 v. H. mehr als im März. Auch die Zahl der Vermittlungen blieb nahezu unverändert: 555 548 im April gegen 552 675 im März {�-9,5 v. H.). Auf 190 offen« Stellen kamen 321 arbeit- suchende Männer(im Vormonat 419) bzw. 144 Frauen(im Vormonat 189). Für beide Geschlechter zusammen betrug die Ge- famtondrangziffer 269 gegen 331 im März. Im Gefamtdurchschnitt wurden von 109 Arbeitsuchenden 31(im Vormonat 25) vermittelt und von 199 offenen Stellen 81(wie im Bormonot) besetzt. Commerz- und Privatbank. Di« A-bschlußzahlen für 1923, die die Cnmmerz» und Privatbank der Oeffentlichteit jetzt vorlegt, sind in den meisten Punkten uninteressant. Man hat sich wiederum darauf be- schränkt, ein« Popiermarkbilanz zu geben, die absolut un- durchsichtig ist,«ei! sie Gold- und Papiermarkwerte durcheinander enthält und nichts darüber aussagt, zu welchen Kursen die Papier- mark eingesetzt worden ist, wo Einnahmen oder Vermögenskonten mit Goldmarkwert irgendwie in den Abfchlußzahlen erscheinen mußten. Es ist daher fast ohne BAang, wenn man weiß, daß Einnahmen und Ausgaben mit 18.78 Mill. Villionen-Mari aufgeführt werden und daß der rechnerisch« Ueberschuß 8,25 Mill. Billionen-Mork be- trägt. Ein Test der verbuchten Einnahmen ist schon früher in w« r t- beständigen Werten angelegt worden: wie hoch diese noch ihrem heutigen Werte stnd, das zu erraten überläßt man der Phon- tafi« des Lesers. Interessanter ist die Bilanz, weil sie wenigsten» in einigen Punkten Rückschlüsse auf da» Anwachsen des Vermögens zuläßt. Di« Commerz- und Privatbant vergleicht dabei ihre Abfchluhzahlen mit denen von 1913, erwähnt aber dabei nicht, daß inzwischen das Unternehmen bedeutend größer geworden ist. Abgesehen von der Fusion der damaligen Commerz und Diskontobank mit der M i t t e l- deutschen Privatbant im Jahr« 1929 hat die Firma ein« große Zahl verschiedener kleiner Bankhäuser aufgesogen und stellt infolgedessen schon in ihrem Besitz an Vertretungen in ihrer Organi- sation und in ihrem Haus- und Grundbesitz etwas ganz anderes dar als die aBnt vor dem Kriege. Um so interessanter ist es, daß in der neuen Bilanz eigen« Wertpapiere, Konfortial- beteiligungen, dauernde Beteiligungen, Bantgebäude und Inventar, sowie sonstig« Immobilien nur noch als Zähl Posten mit je 19 Billionen-Mark aufgeführt sind: allein in diesen Posten steckt eine stille Reserve von fast 69 Millionen Goldmart gegenüber dem Stand von 1913, wobei der inzwischen durch An- gliederungen erfolgte Wertzuwachs noch gar nicht berücksichtigt ist. Im übrigen sind die Bilanzzahlen aus dem bereits erwähnten Grund« schwer vergleichbar. Wo man den Vergleich dennoch oersucht, ergibt sich, daß das Bankgeschäft seinem Umfang nach in Goldmark stark zusammengeschrumpft ist: sowohl gegen Wechsel wie an sonstige Schuldner sind nur oerschwindend wenig Kredit« gegeben worden und die Einlagen sind ebenfalls viel kleiner als vor dem Kriege, wenn man von den kurzfristigen Anlagen absieht. Der Vergleich ergibt also, daß die Banken heute bei viel geringeren Um- s ä tze n als vor dem Kriege gleiche oder doch größereGewinne herauszumirffchaften oersuchen als vor der Inflationszeit. Das ist der Grund, weshalb heut« die Kredit« über alles Maß hinaus verteuert werden. Natürlich hat man sich auf diese Verminderung des Geschäfts. umfanges auch in der Organisation eingestellt, nachdem die im Aktiengeschäft erzielten Umsätze seit der Stabilisierung stark zurückgegangen sind. Man hat fünfzig kleinere Geschäfts- stellen geschlossen und den Ange st eilten st ab von 28999 auf 18 990 Köpfe herabgemindert. Schon diese Zahlen geben einen Begriff davon, wie ungeheuer viel Arbeitskräfte durch die Inflation gezwungen wurden, volkswirtschaftlich unproduk- t i v e Ar b« i t zu leisten und dann brotlos wurden. Die Haupt» schuld trifft dabei die Banken selbst, die bis in den Oktober vorigen Jahres hinein alle sozialistischen Vorschläge zur Bekämpfung des Währungselendes abgelehnt und keine besseren an ihr« Stell« ge- fetzt haben. Den erzielten Gewinn will man zum Ausgleich von „Subjtanzoerlusten" verwenden. In der Bilanz sind, wie erwähnt. solche Substanzverluste nicht erkennbar. Vielmehr erkennt man dos Gegenteil, wenn man weiß. daß. nach dem jeweiligen Dollarstand umgerechnet, rund 214 Millionen Goldmark in Kapital- anlagen und Reserve st ellungen untergebracht worden sind. Bielleicht ist davon ein kleiner Teil verlvren, jedenfalls nicht soviel, daß dieser Betrag nicht annähernd ausgezehrt wäre. Diese Kapitalanlagen und Reservestellungen allein betragen mehr als das Dreizehnfache der gesamten ausgewiesenen Ein. nahm«, wenn man etwa die Billionen-Mark als ein« Popiermark ansehen wollte! So werden Bankbilanzen im Jahre 1924, sieben Mrnate nach der Markstabilisierung ausgestellt. it Aehr.liche nichtssagende Papiermarkbilanzen stellen neueldings die Mitteldeutsche Kreditbank und die Deutsche Bank auf. Eine eingehende Kritik erübrigt sich dazu.
ftus üem üänischen Genosseasthastswesen. In der vergangenen Woche hielt der Dänische Genossenschasts- oerband„Det kooperative Faellesforbund so? Dane- mark" fein« Generalversammlung ab. Ein« Auszählung der ihm jetzt angeschlossenen Arbeitergenossenschaften gibt«in treffendes Bild für die Mannigfaltigkeit und groß« Ausbreitung kooperativer Unternehmungen unter der dänischen Arbeiterschaft. Es gehören der Zentrole an: 36 Arbeitergenossenschofts b ä ck e r e i« n(zum Teil mit eigenen Mühlen), 34 B a u genossenschaslen(zum Teil mit eigenen Ziegeleien, Zimmerplätzen u. o.), 1 Genossenschasts b ra u« r e i, 1 Ar b e i t e r b a n k, 15 handwerklich« g e n o ss e n s ch a st- l i ch e Arbeiterunternehmungen, wie eine Maschinen- fabrik,«in« Werkstatt elektrischer Anlagen, zwei Kinos, ein Klempner- Installotionsunternehmen u. a. m.: ferner 35 Konsumvereine, von denen der Kopenhagener Konsumverein nun 199 Verkaufsstellen besitzt. Angeschlossen sind auch die gesamten Unternehmungen der sozialdemokratischen Presse mit Papiergeschäfien usw., außerdem«ine Arbeiter-Lebensversicherung und ein Arbeiter-Buch- führungs- und Revisionsinstitut. Konsum-, Bau- und Bäckerei- genossenschaften sind(mit Ausnahme von Kopenhagen ) wieder in Landesverbänden zusammengefaßt. Der Kongreß stell» allgemeine Zufriedenheit und großen Nutzen der nun zwei Jahre bestehenden kooperativen Zentrale fest. Geklagt wurde von den Baugenosienschaften über Kapitalmangel: ohne Staatshilfe könnten sie die umfassende Bautätigkeit nicht auf- nehmen. Die Zentral« ist der„International kooperativ Alliance" angeschlossen. Die Generawersammlung beschloß u. a., sich an der am 15. Juni in Gent stattfindenden Internationalen Genossenschasts- ausstellung mit einem„Dänischen Haus", gebaut von den Bau- genossenschaften, in dem die Erzeugnisse der dänischen Arbeiter- genoisenschaften ausgestellt werden, zu beteiligen. In den neuen Vorstand wurde wieder als Bekräftigung des engen Zusammenarbeitens von Arbeitergenossenschasts-, Gew-rk- feljafts. und sozialdemokratischer Zentral« ein Delegierter der Ge- werkschastszentrale und einer des Parteivorstandes gewählt. De? gesamte Umsatz aller der Zentral« anaeschlossencn Genossenschasten hat nunmehr pro Monat rund hundert Millionen Kronen erreicht.
Erhöhung des Zuckerrübenanbaus. Nach dem Verein der Deutschen Zuckerindustrie umfaßte der Rübemmbau 1923 rund 333 425 und 1924 rund 843 549 Hektar. Die Vermehrung be- trägt 4,54 Proz. Sie entfällt besonders aus Ostpreußen , Pommern , Mecklenburg und Süddeutschland . Einen Rückgang haben zu verzeichnen Thüringen , Hannover , Westfalen und Hessen -Nossau.
Vor der Aertigsielluug des Dalchenseewerks. München , 4. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Di« vollständig« Fertigstellung des Walchenseewerks steht vor dem Abschluß. Seit der probeweisen Inbetriebnahme des Werkes Ende Januar, die mit zwei Druckrohrleitungen erfolgte, ist nunmehr auch die dritte Druckleitung fertiggestellt und bereits ausgeprobl. Di« Montag« der übrigen drei eisernen Rohrleitungen ist in«inigen Wochen fertig: sämtliche acht Turbinen sind montiert: mit der Montage der Generatoren für den Betrieb der Eisenbahn ist soeben begonnen worden. Beim Drehstrom - teil hat sich während des Probebetriebes die Notwendigkeit heraus- gestellt, an den Wicklungen der Generatoren Aenderungen vorzu- nehmen. Dies« werden zurzeit beschleunigt durchgeführt, so daß da- mit gerechnet werden kann, daß der regelmäßig« Betrieb von Milte Juli ab aufgenommen wird. Rückgang de» Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 3. Juni berechnete Großhandelsindexziffer des Statisti- schen Reichsomts ist gegenüber dem Stande vom 27. Mai(129,2) weiter um IL o. H. auf 118,4 zurückgegangen. Don den Hauptgruppen sanken im gleichm Zeitraum die Lebensmittel von 193,4 auf 199,9 oder um 2,4 v. H., davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 89,5 auf 87,8 oder um 1,9 o. H.. die Industrie st o f f e von 151,8 auf 151,1 oder um 9,3 v. H.(davon die Gruppe Kohlen und Eisen mit 144,7 nahezu unverSndert): die In- landswaren gaben von 199,8 auf 198,7 oder um 1 o. H. und die Einfuhrwaren von 172 auf 168V oder um 3 v. H. nach. Für den Durchschnitt des Monats Mai ergibt sich ein Rückgang der Großhandelsindexziffer von 124,1 auf 122,5 oder IV v. H. Von den Hauptgruppen sanken in der gleichen Zeit die Lebensmittel von 199,7 aus 106,6 oder um 2,8 v. S)., während die Industriestoffe von 139,9 auf 152,2 oder um 0,9 v. H. anzogen. Die Inlandswaren stiegen von 111,7 auf 112,2 oder um 9,4 o. H., die Einfuhrwaren sanken von 185,6 auf 173,8 oder um 6,4 v. H. Oedlandkultivierung als Tlofflandsarbeiten. Seit längerer Zeit werden im S e n n el a g e r zur Vefchäftigung Erwerbsloser B o d e ck. verbesjerungen durch den Kreis Paderborn vorgenommen. Es ist beabsichtigt, rund 14 599 Morgen Oedland zu kultivieren.(Die Karloffelernte von einer solchen Fläche kann mit 115 999 Zentner nach Abzug der Aussaat veranschlagt werden.) Die allgemeine Geld- knappheit stellte auch dieses wichtige Unternehmen vor die größten Schwierigkeiten. Diese sind nunmehr behoben. Reich und Land haben aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge einen Kredit bewilligt, der die Fortführung der Kulttvierungsarbeiten unter Be- fchäftigung von 399 Erwerbslosen auf längere Zeit sichert. Der Wert der Saorgruben. Interessante Angaben über den Wert der an Frankreich von Preußen abgetretenen Soororuben finden sich in dem Beicht der Regierungskommifsion des Saargebiets an den Lölkerbundrat. Bei Feststellung des Steuersolls der fron - zösischen Gruben im Saargebiet für die nächsten drei Jahre(ab 1. April 1924) wird der Wert der Saargruben einscksiießlich Nebenbetriebe auf 346 Millionen Goldmark verans-blagt. Man gang bei dieser Schätzung von einem mittleren Reingewinn pro Tonne vor dem Krieg« von 1,485 Goldmark aus und kam unter Zu- grundelegung der Produktion von 1923 auf 19 Millionen Goldmark. Von Deutschland ist der Wert der abgetretenen Saargruben bekanntlich mit 1199 Millionen Goldmark ange» geben worden. Wenn er tatsächlich nur 346 Millionen Goldmark beträgt, so wird man gut tun, sich diese Summ« für den Fall des Rückkaufes der Saorgruben zu merken. Di« Schätzung der R«- gierungskommifsion hat aber für das Saargebiet jetzt schon eine be- sondere Bedeutung, weil hiernach die französischen Saorgruben nur 14.5 Proz. des Steuersolls im Saargebiet zu bestreiten haben, wäh- rend der größte Teil, nämlich 85,2 Proz. von der Bevölkerung auf- zubringen ist. Die vaumwolleinkäufe de» Allrussischen Terlilsyndikats im Aus- lande. In dieser Saison hat, wie„Die Texlil-Woche" erfährt, das Allrussisch« Textilsyndikat ungefähr 2 Millionen Pud(zirka 32 899 Tonnen) Baumwolle im Auslande gekauft. Hiervon amerikanisch« Baumwolle zirka 1 799 990 Pud(27 829 Tonnen), ägyptisch« zirka 299 999 Pud(4759 Tonnen) und brasilianische 2999 Pud(zirka 30 Tonnen). In den Vereinigten Staaten wurden zirka 1 490 999 Pud(23 299 Tonnen), der Rest w Deutschland und England gekauft.— Bis zum 13. Mai waren bereits 12 999 Tonnen in Ruß. land eingetroffen, 6999 Tonnen sind unterwegs und der Rest wird ebenfalls in kurzer Zeit erwartet.— Die in Bremen abgeschlossenen Verkaufsverträge wurden von der Sowjetregierung auf Grund des Konfliktes mit der deutschen Regierung, soweit dieselben noch nicht erfüllt sind, annulliert.
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