Die Juden!
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Es verdient in diesem Zusammenhang die eigentümliche Tat fache festgehalten zu werden, daß die Geheimnisse der Ermordung Rathenaus heute immer noch nicht restlos geflärt sind. Das Pfaffenmärchen von der Schuld" der nationalen Kreife fennen wir nun zur Genüge. Stugig macht uns nur die eigentümliche Behandlung dieser Angelegenheit durch die Breffe. Alle Augenblicke lesen wir Nachrichten über die Mörder, ihre Helfershelfer und ihre Hintermänner, alle Augenblicke werden nach dem Rezept:„ Haltet den Dieb" Untersuchungen und nahe bevorstehende Barhaftungen angefündigt, aber es geschieht nichts! Sollte das internationale Judentum doch nicht etwa ganz unbeteiligt an der Beseitigung seines besten Sohnes gewesen sein?( 3m Original fett gedruckt. Red. d.„ B.".)
Das Deutsch ist schlecht, der Gedante tlar:" Die Juden haben Rathenau ermordet! Schlagt fie tot!" Das wird geschrieben, gebrudt, geglaubt. Und die das schreiben, druden, glauben, fingen dann aus voller Rehle: O Deutschland, hoch in Ehren!"
Revision im Thormann- Grandel- Prozeß.
Wie die BS.- Korrespondenz erfährt, wird der Attentateplan gegen General v. Seedt in nicht allzu ferner Zeit nochmals die Gerichte beschäftigen. Generalstaatsanwalt Lindow hat bereits gestern nach der Urteilsverkündung Revision eingelegte die, wie verlautet, folgendermaßen begründet wird:
antragt die Sozialdemokratische Fraftion ferner die Einfegung eines perfaffungsmäßigen Ausschusses pon 7 mit gliedern zur Untersuchung der Borgänge am 1. Mai 1923 und der gegen die Reichs- und Staatsverfaffung gerichteten Beftrebungen in Bayern , die in der Zeit vom 26. September bis 9. November aufgetreten sind.
Wohin mit den Druckpapierpreisen? Fortgesette Preissteigerung.
Eine derartige Preistreiberei muß nicht nur zum Schaden des Zeitungsgewerbes ausarten, das erst nach Aufhören der Inflation in die Lage verfekt wurde, die Ansprüche ihrer Leser in einigermaßen zureichender Weise zu befriedigen, es erwachsen daraus auch Ge. fahren für die übrige Wirtschaft. Immer stärker und drin. gender wird das Warenangebot infolge der Knappheit an Krediten, und in demselben Maße find Kaufleute darauf angewiesen, die Zei tungen zum Inferieren zu benußen, um ihre Ware an den Käufer zu bringen. Die fortgesette Steigerung der Zeitungsdrudpapiere aber muß auf die Dauer zur Erhöhung der Inseraten. gebühren führen, die dann den Warenvertrieb im allgemeinen be. laften und so die Abfaz- und Produktionstrise over= schärfen.
Zuwiderhandlungen gegen das Berbot merben nach§ 4 der Berordnung des Reichspräsidenten nom 28. Februar 1924 mit Gefäng nis, und Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft, sofern nicht nach anderen Strafvorschriften eine schwerere Strafe verwirft ift.
Der Reichsminister des Innern. gez. Dr. Jarres.
Kommunistenradau.
Im Gegensatz zu der Breisbewegung vieler anderer Groß- tommunistischen Bresse in Sachsen wegen Aufreizung gegen die Dresden , 5. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Das Berbot der haltender Steigerung. Die Papierfabrikanten haben feitarbeiterkampf das Relief geben sollte, nahmen die Kommunisten in handelswaren stehen die Drudpapierpreise im Zeichen an dem März, wo das Kilo Zeitungspapier noch 25 Pf. toftete, diesen der Donnerstag- Landtagsfizung als Veranlassung zu einer antiparlaStaatsgewalt sowie einige Agitationsanträge, denen der ernste BergPreis im Juni bis auf 31% Pf., also um mehr als ein Biertel mentarischen Demonstration, bei der sie getreulich den Anweisungen gesteigert. der Berliner Zentrale folgten. Im Berlaufe einer vierstündigen Ge fchäftsordnungsdebatte riefen sie wiederholt den lebhaften Widerspruch des Hauses hervor, der sich zum ohrenbetäubenden Lärm steigerte, als der Don Ruth Fischer zum Radikalismus befehrte Abgeordnete Böttcher, der von einem großen Teil seiner Parteigenoffen bereits in die Ede gestellt war, das GeschäftsordnungsSozialdemokratie vom Stapel ließ. Der Präsident fegte die Gaalthema verließ und eine umerhört schamlose Antlagerede gegen die firene in Bewegung. Daraufhin stürzte der tommunistische Abgeordnete Berg zum Präsidententisch heran, stahl dem Präsidenten den Hammer und schleuderte ihn mit einem Fußtritt in das Plenum. Die Sigung murde vertagt und nach Wiedereröffnung mitgeteilt, daß der Aeltestenausschuß den durch den Präsidenten ausgesprochenen Ausschluß des Abg. Berg bestätigt habe. Als dieser tro wiederholter Aufforderung den Saal nicht verließ, murde er für die nächsten sechs Bollfigungen ausgeschlossen. Der Präsident ersuchte darauf sämtliche Abgeordneten, den Saal zu verlassen. munisten, die ihren ausgeschlossenen Fraktionsgenoffen schüßen darauf erschien ein Aufgebot Bolizei, überwältigte die Kom Kurze Zeit wollten, und schleppte den fich heftig wehrenden Berg auf die Straße hinaus. Da er immer wieder in das Haus eindrang und mit Hilfe feiner Parteifreunde die Kette der Beamten zu burchbrechen verfudyte, wurden mehrere Posten am Gingang aufgestellt.
Unter diesen Umständen erscheint eine Nachprüfung, ob die hohen Die Ansicht des Oberreichsanwalts Ebermeyer geht dahin, her ist unseres Wiffens vom Reichswirtschaftsministerium nach dieser Preise für Zeitungsbrudpapier berechtigt find, dringend geboten. Bis daß zu einer strafbaren Verabredung mindestens atvei Bersonen Richtung hin nichts geschehen. Die Papierpreistreiberei tommt gehören müssen, die die Ausführung des Attentats ernstlich wollen. legten Endes nur denjenigen Zeitungen zugute, die durch ihren AnDas Gericht hat sich dieser Ansicht angeschlossen und das Borhanden schluß an einen tapitalistischen Konzern über eigene Drudpapier sein einer Verabredung angenommen, weil Köpte und Zettenborn fabrifen verfügen. Es hieße, die Zeitungen noch mehr den Inter. auf den Plan nicht ernstlich eingegangen wären. In dieser Beeffen des Privattapitals preisgeben, wenn man nicht ziehung vertritt die Staatsanwaltschaft einen anderen Standpunkt. der Preispolitik der Papierfabriken entgegenwirft. Bir fordern da. Sie ist der Ansicht, daß die Voraussetzungen einer strafbaren Ver- her, daß die zuständigen amtlichen Organe sich dieser Frage einmal abredung auch dann gegeben find, wenn Ernstlichkeit von seiten annehmen und hier nicht wieder den Produzenten wucher des Verabredeten nicht vorliegt, wenn aber die Verabredenden, also aufkommen zu lassen, der in der Zeit der Inflation an der Lagesdie Angeklagten selbst ihre Mitwirkung zugesichert haben. crdnung war.
Die Hitlerei vorm Landtag. Sozialdemokratische Anfragen in München . München , 5. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Eine der ersten Aufgaben der neuen bayerischen Regierung soll, auch nach dem Willen der in der bayerischen Staatspolitik maßgebenden Bayerischen Bolts partei, die Liquidierung der Hitlerei des Jahres 1923 fein; desgleichen die Schaffung von Sicherungen gegen die Wieder holung der Justizkatastrophen in den sich daran anschließenden Progeffen. Die Richtlinien für diefe Liquidierung wird die Regie rung in der bevorstehenden politischen Aussprache im Landtag er halten, wozu die Sozialdemokratische Frattion folgende Interpellationen bzw. Anfragen eingebracht hat: 1. Was gedenkt die Staatsregierung gegen die staatszerfezenden Wirkungen der legten bayerischen Boltsgerichtsurteile zu tun? Sind gegen die Freigesprochenen pder mit Bewährungsfrist entlassenen Staatsbeamben Disziplinarverfahren eingeleitet worden und mit welchem Ergebnis? 2. Wie hoch ist der finanzielle Schaben, der durch den Hitler - Putsch dem Staat erwachsen ist durch Marmierung und Verwendung der Reichswehr , der Landespolizei und der soge nannten Motpolizei und durch ähnliche Maßnahmen, durch die Geld diebstähle , Zerstörungen, Verwundungen und Pensionierungen, durch die Aufwendungen für die Durchführung der mit dem Putsch zu sammenhängenden Prozeffe? 3. In der Erfenntnis, daß die von ber bayerischen Staatsgewalt Rnilling Rahr nicht nur geduldete, sondern geschützte und unterstützte Hitlerei ihren Ursprung in dem bewaffneten Aufstand des Kampfbundes am 1. Mai 1923 hatte, be
200 Artikel, die aus zwei verschiedenen Zeitaltern stammen. Die älteren Gefeße sind einer Umarbeitung in späterer Zeit unterworfen morden. Man hat Erfahrungen hinzugefügt, die erst später gemacht wurden, hat dabei auch auf die Bewohner der eroberben Länder Rücksicht genommen und es läßt sich daraus schließen, daß die ur sprüngliche Fassung der Berordnungen vor der Eroberung von Syrien in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts fiegen muß. Das Strafrecht wiegt unter diesen Verordnungen vor. Man findet hier feine Festlegung der Sitten und Gebräuche, wie sie in dem babylo. nischen Gesetzbuch des Hammurabi enthaiten ist. Die Geseze find bestrebt, den Aderbau zu schüßen und alle Verbrechen streng zu ahnben, die die allgemeine Ordnung gefährden tönnten; fie beziehen fich auf die Verlobung und die hochzeit, auf das Brivateigentum und das Lehensystem, das bei den Hethitern herrschte. Es werden Borschriften ericssen über symbolische Handlungen und religiöse Bräuche, die Menschenopfer werden unterdrückt und die Strafen für jedes einzelne Bergehen festgesetzt.
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Die Neuregelung der Beamtengehälter. Vorschußweise Auszahlung der Besoldungserhöhung auch in Preußen.
Die preußischen Beamten haben am 1. Juni vorerst nur ihre alten Gehälter ausgezahlt erhalten. Nunmehr bat, wie der Amt liche Breußische Bresiedienst mitteilt, der Breußische Finanzminister mit 8uftimmung der Führer der Regierungsparteien, angeordnet, daß zunächst vorschußweise in der Woche nach Pfingsten die Gehaltserhöhungen, welche den Reichsbeamten zuteil geworden find, auch den preußischen Beamten gezahlt werden. Ueber die Frage der gefeßlichen Regelung der Besoldungserhöhungen in Breußen und über die Aufbringung der Mittel hierzu wird der Ständige Ausschuß des Landtags am 12. b. M. beraten.
Das staatsgefährliche" Reichsbanner. Ein abgeschlagener Angriff.
mittenberge, 5. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Mittenberge hat feinen republikanischen Tag gehabt. Er fand statt im großen Sizungs. faal des Rathauses, und zwar in Form einer Schöffengerigis. perhandlung. Angeflagt waren 43 Havelberger Rep us blifaner, zumeist Sozialdemokraten, die beschuldigt waren, im blitaner, zumeist Sozialdemokraten, die beschuldigt waren, im Ottober 1923 eine unerlaubte militärische Organisation gebildet und gegen das Gefeß zum Schuße der Republik verstoßen zu haben, weil fie es unternommen hatten, in den Tagen, da an der bayerisch - thuringischen Grenze die Ehrhardtbanden als Motpolizei auf marschierten, fich in der republitanischen Notwehr zu sammenzuschließen, um im Notfalle im Waffendienst ausgebildete Männer den Behörden der Republik zur Berfügung zu stellen.
Der Prozeß hatte größere Bedeutung, weil die Angeklagten beschuldigt wurden, die verbotene Organisation mit Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold fortgesetzt zu haben. Als Belastungsmate to tollbuch über zwei fommunistische Flugblätter. rial hatte der Staatsanwalt nichts weiter beigebracht als ein Pro Sehr interessant ist, daß die Antiage auf Grund einer tom muniftischen Denunziation erfolgte. Nach den Angaben des Staatsanwalts hat gelegentlich einer Bernehmung der Havelberger Rommunistenführer angegeben, daß nicht die Kommunistische Partei , sondern die Sozialdemokraten eine proletarische Hundertschaft ge. bilbet hätten. Obwohl die Bolizei und der Bürgermeister von Havelberg erklärten, daß die Notwehr" nicht als eine verbotene Organisation angesehen werden könne, wurde auf Beranlaffung des Regierungspräsidenten in Botsdam die Anklage er
hoben.
Als ersten Punkt der Tagesordnung erledigte daraufhin das Haus die Strafverfolgung von fommunistischen Ab. geordneten, die am 6. März d. I. das Vorbild zu den heutigen 3ipfel und Elleroth, die sich damals der Polizei widersetzt und Borfällen gegeben hatten. Die Strafverfolgung der Abgeordneten diese mit wüsten Schimpfmorten belegt hatten, wurde gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Frattionsminderheit und der KPD. genehmigt, ebenso des Abg. Siemert, der in einem mahrheitswidrigen Artikel die Polizeiorgane beleidigt hatte. Abge. lehmt wurde dagegen die Strafverfolgung des tommunistischen Abgeordneten Schneller wegen aufrührerischer Reden, die er im März gehalten hatte.
Verurteilte Spione.
Die Gehilfen des Hauptmanns d'Armont. Leipzig , 5. Juni. ( WTB.) Bor dem Reichsgericht hatten fich heute zwei Gehilfen des französischen Kapitäns d'Armont, der am 20. März vom Reichsgericht verurteilt, aber später ausgetauscht worden war, zu verantworten. Der eine, Johann Bruderer, ist ein Schweizer Student. Er war mit d'Armont seit Mai 1923 in Verbindung. Er wurde zu 12% Jahren Zuchthaus, 500 Goldmart Geldstrafe und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust ver. urteilt. Sein Gehilfe, der faufmännische Angestellte Gustan Herpid), lieferte an Bruderer sechs Berichte, die er bezahlt erhalten hat. Er murde zu 10 Jahren 3uchthaus, 200 Goldmart Geldstrafe 10 Jahren Ehrenrechtsverluft verurteilt.
Wien , 5. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) In Wien trai heute die Erefutive der Sozialistischen Arbeiterinternationale zu einer für drei Tage anberaumten Sigung zusammen. Die Tagung ist nahezu vollzählig besetzt. Die Bertreter der deutschen Sozialdemokratie und der russischen sozialistischen Parteien werden erst morgen erwartet. Bürgermeister Seiß begrüßte die Tagung im Namen des Parteivorstandes. Die Erefutive wählte Vandervelde Belgien zum Borsitzenden. Sodann begann die Beratung der Tagesordnung. Bunächst nahm die Exekutive den Bericht des Sekretärs Friedrich Adler entgegen. Er stellte fest, daß seit dem legten Zusammentritt der Erefutive die internationalen Beziehungen zwischen den angeschlossenen Parteien fich intensiver gestaltet haben, und daß die Stellung der Internationale in der Weltpolitit durch die jüngsten Ländern, namentlich in England, Finnland , Dänemart großen Erfolge der sozialistischen Parteien in den verschiedenen und Frankreich an Kraft und Ansehen gewonnen hat. Die Exe tutive beschloß, an die schwedische Soziademokratie, die wegent ihres gleichzeitig stattfindenden Parteitages nicht vertreten ist, ein Begrüßungstelegramm zu richten. Im Anschluß an den Tätigkeitsbericht und auf Anregung Banderveldes wurde beschloffen, die Durch führung der Maifeier in den einzelnen Ländern auf die Tagesordnung der nächsten Sigung der Eretutive zu stellen. Den Bericht des Ausschusses erstattete Ballhead. England. Die Exekutive wählte ein breigliedriges Romitee, welches unter Zuziehung des Sefretärs und Ballheads den Bericht prüfen und morgen Borschläge erstatten wird.
Rüdgang des Bildungswesens in Sowjetrußland. Das Ere. Putipfomitee des Rampschiner Kreises( Gouvernement Saratom) hat Aus der Beweisaufnahme ergab sich, daß es nicht weiter der Prawda" zufolge befchloffen, das Lehrergehalt um 75 Broz. als zu Vorbereitungen zur Gründung der Notwehr" gekommen war herabzusetzen, so daß es forian nur noch 16 Rubel 80 Ropete und daß noch vor der ersten Versammlung die Havelberger Polizei betragen wird. Infolge diefes Beschlusses haben von etma von den Absichten und Zielen der Organisation unterrichtet wurde. 500 Lehrern 400 ihr Amt niedergelegt. Das Eretutiotomitee des Der Staatsanwalt gab denn auch zu, daß die Anklage völlig Glafower Kreises( Botjakengebiet) hat wegen Mangels an Geid in sich zusammengebrochen ist und beantragte Freilicht folgenden Bericht seines Bukarester Korrespandenten über die Budapest , 5. Juni. ( EP.) Die Zeitung„ Az Ujfag" veröffent mitteln sämtliche Stadtschulen geschlossen und 300 Lehrer entlassen. Diese beiden aufs Geratewohl der Sowjetpreffe entnommenen Rach- prechung, wollte aber die Koften des Verfahrens den Angeklag- Lage in Rumänien : Die politische Kriſe begann in der Montag richten werfen ein grelles Streiflicht auf das wahre Gesicht der bol ten aufhalfen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Bärenfprung- fung der Kammer, als der frühere Minister Michala co, der schemistischen Bildungspolitik. Magdeburg , stellte den Eventualantrag, den Minister Severing, Be Aderbauminister richtete, die er als Berberber des Landes bezeich Führer der Bauernpartei, Angriffe gegen den Finanz- und neral v. Seedt, Reichswehrminifter Geßler, Oberpräsident Hörsing, nete. Michalaco erklärte im Namen der Bauern- und auch der NaOberst Menn, den ehemaligen Stadtkommandanten von Magdeburg tionalpartei, daß die beiben Oppofitionsparteien ablehnen müßten, und andere leitende Persönlichkeiten staatlicher Behörden zu laden eine Berantwortung an dem Banterott zu tragen, in den die und diese über den Charakter der ehemaligen Notwehr" zu verneh. Regierung das Land treibe. Im Anschluß an diese Kriegserflärung men. Er stellte weiter in Aussicht, den gesamten Bundes beschloß die Opposition, in ganz Rumänien unverzüglich Bolts. vorstand und den Reichsausschuß des Reichsban versammlungen für den Sturz der Regierung Bratianu ab ners Sch war Rot Golb als Anftifter dem Gericht anzuzeigen, zuhalten. In Bukarest rechnet man damit, daß der Oppofitionsblod die Fortsetzung einer verbotenen Organisation darstelle. wenn es sich auf den Standpunkt stellen sollte, daß das Reichsbanner in kürzester Zeit noch einen Zuwachs durch die jiebenbürgische Partei des Nikolaus Iorga und die unter Führung Argento. janus stehende Boltspartei erfahren wird. An der Spize des Rampfes steht General Averescu, der Todfeind des Ministerpräsidenten Bratianu . Averescu ersuchte vorgestern den König um die Bewilligung einer Massenversammlung der Opposition in Bukarest mit einem Straßenumzug. Der König ge= stattete die Versammlung, sprach sich aber ebenso wie Bratianu gegen den Demonstrationszug aus. Go tam es, daß, als die Anhänger Averescus vom flachen Land gegen die Hauptstadt zogen, erhielt. In Bubarest herrscht fieberhafte Erregung und man rechnet die Gendarmerie alle Straße nach Bufarest abgesperrt mit dem nahe bevorstehenden Sturz Bratianus.
Die Antwort nach 40 Jahren. Bor 42 Jahren schrieb eine romantische junge Irin einen feurigen Liebesbrief an einen linbetannten, den sie mit ihrem Namen und ihrer Adresse in eine verfiegelte Flasche einschloß und den Wellen des Meeres anvertraute. " Ich hoffe, irgendein hübscher Bursch wird das finden und mich dann als feine Frau heimholen," schrieb fie. Dieser Liebesbrief hat mit ber Flaschenpost zwar recht lange gebraucht, aber er ist fürzich unversehrt an der Küste von Nordamerika ans Land gespült worden, und seine Schreiberin, Elizabeth Byrne, die jetzt als betagte Witwe in Dublin wohnt, hat nicht weniger als 8 Briefe erhalten, in denen ihr mitgeteilt wurde, daß ihre Liebesbotschaft angekommen sei. Sie hat bereits ver 40 Jahren geheiratet und verlor ihren Mann wärend Des Krieges.
Die Operette bei Kroll. In den diesjährigen Sommerferien wird die Berliner Staatsoper in dem Opernhaus am Königsplat felbft Operetten. borstellungen veranstalten. Auf dem Programm stehen: Bolenblut" von Rebbal, Fürstenlind" von Rebar und Marielta" von Mollo. Für die Hauptrollen sind erste Biener Kräfte verpflichtet morben
Mag Bauer Direffor des Konservatoriums in Leipzig . Als Nachfolger des verstorbenen Direktors Brofeffor Krehl vom Leipziger Konservatorium wurde der berühmte Pianift Mar Bauer, bisher Direktor der Württem bergischen Hochschule für Mufit in Stuttgart , nach Leipzig berufen. Die Kölner Intendantenfrage. Um ben Generalintendanten der Kölner Theater, Hofrat Reymond, zu entlasten, hat die Stadt Köln den Bosten eines Schauspielintendanten geschaffen. Auf diesen Poster wurde Gustav Gantung, der bisherige Darmstädter Intendant, berufen. Hofrat Reymond behält der Posten des Generalintendanten bei, widmet sich aber vornehm
ich der Opet,
Das Gericht prach sämtliche Angeflagte frei und bürdete die nicht unerheblichen Kosten des Verfahrens der Staatstaffe auf. Der erche Angriff der Justiz auf das Reichs banner Schwarz- Rot- Gold ist damit abgeschlagen.
lassen:
Der Rote Tag" verboten.
Der Reichsminister des Innern hat folgende Berordnung Auf Grund des§ 2 der Berordnung des Reichspräsidenten Abwehr staatsfeindlicher Bestrebungen vom 28. Februar 1924 perüber die Aufhebung des militärischen Ausnahmezustandes und die biete ich ben für den 8. Juni b. 3. in Leipzig geplanten Reichs. arbeiterfongreb( Roter Tag"), weil er lediglich zur Vor bereitung des von der Kommunistischen Partei Deutschlands betrie. benen gewaltsamen Umfturzes dienen soll,
nach dem Tode des VII. Chutuchta, Bogdochan( des Die Mongolei Republit. Meldungen aus Urga besagen, daß lebenden Gottes") die regierende Boltspartei beschlossen habe, in der Mongolei die republikanische Staatsform einzuführen. Das zukünftige Barlament( der große Churuldan) werde voraussichtlich diesen Beschluß der einflußreichen Bartei verwirklichen.