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Rettet Zechenback! Em Ausweg aus dem Labyrinth des Unrechts. Seit der Reichstag   sich mit der sozialdemokratischen Interpclla- t.on über den Fall Fechenbach beschäftigte, sind bereits nieder viele Monat« ins Land gegangen, ohne daß in der Lage des zu II n- recht Verurteilten sich irgend etwas geändert hätte> Das bayerische Volksgericht hat Achenbach wegen.Landesverrats" zu zehn Jahren Zuchthaus und wegenversuchten" Landesverrats zu einem weiteren Jahr der entehrendsten Freiheitsstrafe verurteilt. Der vollendete Landesverrat wurde erblickt in der Weitergabe einer Llbschrist des sog. Ritter  -Telegramms an einen Schwei  » zsr Journalisten, der den Wortlaut dann in einem Pariser Blatt veröffenllichte. Das aus dem Juli 1914 stammende Ritter-Tele- gramm enthält die Mitteilung des bayerischen Gesandten beim Vati» kan, daß der damalige Papst Pius X.   und fein Kardinalstaotssekre» tär das kriegerische Vorgehen Oesterreichs   billige und energisches Austreten von ihm erwarte. Dies Telegramm, dessen Inhalt tibrigens nicht mehr unbekannt war. weil Eisner es wiederholt in Dsrsanunlungen öffentlich zitiert hatte, soll nach dem Urteil des Voltsgerichts ein«Nachricht" darstellen, von der Fechenbach nach dem Landesoerratsparagraphen des alten Strafgesetzbuchswußte", daßihre Geheimhaltung einer anderen Regierung gegen« über für das Wohl des Deutschen Reiches oder eines Bundesstaats erforderlich" sei. Kein Mensch in Deutschland   außer den Münchener Volksgerichten wird meinen, daß die Bekanntgab« der Ansicht des verstorbenen Papstes dem Deutschen Reiche   ein Jahr nach Ab» schluß des Krieges schädlich gewesen sei. Aber nach dem Urteil des Münchener   Volksgerichts soll Fechenbach wegen der Weiter» gäbe, nicht wogen der Deröfsentlichtmg, die er ja selbst nicht vorgenommen, 10 Jahre im Zuchthaus verbringen. Tie Zusage der bayerischen   Regierung, daß nach Einholung eines Gutachtens des bayerischen Obersten Lcmdesgerichts der Fall Fechenbach von Amts wegen eine Berufung oder Revision der Dolksgerichtsurteil« gibt es nicht nachgeprüft und eventuell im Gnadenwege abge» ändert werde, ist bisher nicht erfüllt worden. So sitzt Fechenbach noch immer hinter Zuchthausmauern nun bald zwei Jahre! und das Rechtsempfinden bäumt sich auf bei dem Gedanken, daß taz schreiende Unrecht gegen ihn verewigt werden soll. Run hat der alsaktivifUlcher Pazifist" bekannte Dr. Kurt Hiller   eine Broschüre erscheinen lassen unter dem Titel:Es werde Recht! Rettet Fechenbach!", die durch den Pressedienst derWelt. jugendliga" verbreitet wird. Hiller weist darin eingehend nach, daß wie das ganze Volksgericht so auch sein Fechenbach-Urteil der V e r- s assung des Reichs widerspreche und deshalb der Nach- Prüfung durch das Reich unterliege. Nach Artikel 13 Abs. 2 der Reichsverfasiung hat die Reichsregierung die Möglichkeit, aber auch die Pflicht, die Frage, ob das Urteil rechtsbeständig sei, einem obersten Gerichtshof des Reiches, also dem Reichsgericht zur Eni» scheidung zu unterbreiten. Diese Forderung, die auch von unseren Genossen im Reichstag erhoben wurde, muß um des Ansehens unserer Rechtsprechung nullen immer aufs neue gestellt werden. Und wir schließen uns ihr ausdrücklich an, wenn auch der Per- fester in steinen allgemein politischen Auseinandersetzungen bis- weilen weit über das Ziel hinausschießt. Hiller schadet u. E. der Sache, die er vertreten will, wenn er versucht, ein prinzipiell« Recht vuf.Landesverrat' zu statuieren. Dieses nicht existierende Recht kommt hier um so weniger in Betracht, als im Fall Fechenbach  zweifellos nur ein Mißbrauch des Landesverrats-Paragrophen zum .Zweck des Justizmords vorliegt. Fechenbach ist unschuldig, i nb es darf nicht fem. daß ein Unschuldiger im Zuchthaus sitzt, weil bayerisches Landesrecht das Reichsrecht vergewaltigt. Die Vanziger Krise. DaS Regierungsprogramm der Sozialdemokraten. Danzlg, 1 Juni.  (TU.) Di« Bereinigt« Sozialdemokratische Partei   Danzigs   hptte zu gestern eine Funktionörversamm. l u n g einberufen, um zur Frag« der Regierringsneubildung Stellung zu nehmen. Die Versammlung erachtet als Bedingung für das Zustandekommen einer Regierung, an der die Sozialdemokraten sich beteiligen, die Annahme nachstehender neun Punkte: 1. In der Außenpolitik ist auf ein gutes Einvernehmen mit der Republik   Polen hinzu» arbeiten unter strikter Wahrung der Souveränität der freien Stadt Danzig   und Beachtung der geschlossenen Per- träge. 2. Di« bestehenden gesetzlichen Bestimmungen betr. den Ach t» stundentag dürfen nicht verschlechtert werden. 3. Schleunige An­bringung der Gesetze betr. die Arbeiterausschüsle und Arbeiterkam. mern und möglichster Ausbau der sozialen Fürsorge. 4. Der Be» omtcnabbau ist mit größter Beschleunigung durch ein besonderes Gesetz vorzunehmen und streng durchzuführen. In Verbindung damit ist eine durchgreisende Verwaltungsreform in die Wege zu leiten. 5. Um der Bevölkerung die Lebenshaltung zu erleichtern, ist eine Ermäßigung bzw. Aufhebung drückender und unsozialer Steuern vorzunehmen, insbesondere ist die Umsatzsteuer zu befestigen. H. Das Danziger Wirtschaftsleben ist durch sofortig« Jnangristnahme des Wohnungsbaues zu fördern. Die Mittel hierzu find im An- leihewego zu beschoffen. Zunächst sind die vom Bolkstage bewilligten 2 Millionen Gulden zur Verfügung zu stellen. 7. die Auswertung von Reichsmarkforderungen hat m gerechter Weis« durch Gesetz zu erfolgen. 8. Der Fincmzrat ist entsprechend der neuen politischen Verhältnisse durch Gesetz auszugestaüen. 9. Abänderungen des Senatoren.Pensionsgsfetzes. Die DSPD. betrachtet die vor- stehenden Bedingungen als Mindestforderungen, deren Durchführung zwecks Gesundung der außen- und innerpoliiischen Verhältnisse Danzigs   in kürzester Zeit notwendig erscheint. Diesen neun Punkren geht eine Entschließung voran, in der ausgedrückt wird, daß die Sczialdemokratie bereit ist, mst den Fraktionen des Zentrums, der Deutschen   Partei für Fortschrist und Wsttschaft und der Deutsch  . Danziger Dolkspartei sowie der Gruppe der Angestellten und Bs» amten zusommenzuarbesten. Kommunistische Wühlereien in Cnglanü. London  , 9. Juni.  (Eigener Drahtbcricht.) Der von einem inoffiziellen.' unter kommunistischem Einfluß stehenden Streikkomstee provozierte V e r k e hr S st r e i k, der drei Tage long den Londoner  Verkehr teilweise desorganisierte, steht vor dem Zusammen- bruch. Di« Exekutive des britischen Eistnbahneiverbandes sprach ausdrücklich ibrs Mißbilligung des Streiks aus. Das offtzielle Bulletin des Verbandes bezeichnet den Streik als«inen ungeheuer- lichen Fehl«.- Unl) Ordert zur sofortigen Arbeitsaufnahme auf. Die bürgerlich. Preffe Londons   erblick: in diesem Streik ein« Kraft- probe der britischen   Kommunisten, denen es zum ersten Male in England gelungen sei. größere Verwirrung anzu- richtenDaily Expreß  " fordert ein« Untersuchung, um eventuell« geheime Fäden zwischen dem Streikkomitee und der russischen Sowjetdelegaston aufzudecken. Di« Kommunistische Partei   Englands begrüßt in einer Kundgebung denwachsenden Geist der Revolte" und oerspricht den Streikenden Hilfe in ihrem Kampf. Die Welt zu Pfingsten. Eigentlich war es so, wie es immer war in den Feiertagen! dieelegante Welt" und die mit vielen Rentenmark   Gesegneten hasten Berlin   verlassen, um sich vom Nichtstun der vorhergegangenen Wochen in Hotels und Kurhäulern, im Gebirge und an der See zu erholen. Die anderen aus der Welt, da man sich langweilt, die aus irgendwelchen Gründen in Berlin   unabkömmlich waren, oder zu mindesten unentbehrlich zu sein glaubten, sah man in Autos, auf ratternden und stinkenden Motorrädern, eine Gefahr für die harmlosen Passanten, oder in eleganten Equipagen in den neuesten und elegantesten Kostümen und Kleidern ins Freie flitzen und auf den dichtgefüllten Tribünen bei den Rennen sitzen. Und doch war es auch wieder in diesen Pfingsstagen anders, als sonst am Pfingstfest. Das Wetter haste alle Wünsche restlos befriedigt. Kühl, um nicht bei langen Wanderungen allzu schnell infolge der Hitze zu ermatten, und andererseits warm genug, um sich im Wald lagern und den mitgenommenen Proviant verzehren zu können. So sah man dann auch an beiden Feiertagen lange Pilgerzüge von Ausflügern, und in den Wäldern von Berlin   fand man überall die Lager aufgeschlagen. Der zweite Feiertag spiest ja in dieser Hinsicht seit jeher in Berlin   eine größer« Roll«, als der erst« Festtag. Viele Handwerker, Schneider  , Schneiderinnen und sonstige Heimarbeiter haben am ersten Feiertag noch viel zu tun um fertigzustellen, was in der Woche vorher nicht haste geliefert werden können. Die Kunden aber pochten auf ihr Recht, wollen um jeden Preis das neu« Kleid oder den neuen Anzug und kümmern sich den Teufel darum, daß sie dem Handwerker den ersten Feiertag und«inen notwendigen Ruherag rauben. Am späten Rachmistag indessen mögen all« die vielen, die noch bis in die ersten Mittags- stunden am Arbeitstisch haben sitzen müssen, nicht mehr die Wohnung und die Stadt verlassen. Sie sind zu müde und abgespannt. Ihr Tag ist daher der zweite Feiertag, und da«r warm und um Mittag schwül war. fand man noch viel mehr Menschen unterwegs und in der Umgebung von Berlin  , als am ersten Feiertag. Am Abend war dann auch der Andrang zur Straßenbahn und Stadtbahn«in ganz gewalstger. Und ein« noch konnte man, ebenso wie zu Ostern, auch zu Pfingsten beobachten: Trotzdem die Straßenbahn und die Stadtbahn nur 13 Pfennige für die Fahrt verlangt, sah man sehr viele, und namenllich Familien mit Kindern, von der Wohnung nach dem Wald, oder nach einem öffentlichen Garten und Park laufen. Das Geld ist knapp und man muß sich auf das äußerste einschränken. Auf der einen Seite Leute, die für ein paar Pfingsttage Hunderte an der See und im Gebirge ausgeben, auf der anderen Seile arme Luder, di« an den Feiertagen nicht einmal für sich und die Ihrigen die Straßenbahn zu bezahlen vermögen! Rur denen, die am ersten Pfingstfeiertag zum Frühkonzert sich aufgemacht hatten, ist es nicht ganz gut ergangen, denn es weht« ein verdammt kühles Lüfterl, dem nur ganz Westerfeste trotzen konnten. Wenn übrigens infolge des Streiks der Brauerei- a r b e i t e r hier und da das Bier knapp geworden war, oder die Quell« gar ganz versiegte, wüßt«» sich diefeinen" Leute dadurch zu trösten, daß sieEcht«" oder Wein tranken. Der Aobester aber, der« für selbstverständlich hält, jetzt kein Bier zu trinken, um nicht Streikbrecher und übermütige Arbeitgeber zu unterstützen, host« kalten Kaffee und Milch mit aus die Wanderung genommen und befand sich dabei sehr wohl und gesünder, als wenn er Bier ge- trunken hätte. * Die Berliner Feuerwehr hatte während der Psingstfeiertage viel Arbeit zu leisten. Am ersten Feienog stand nachmittags das Schutzdach für die Dampfkeficlonlage des Messingwerkes Reinickendorf in der Berliner   Straß« 97/101 in großer Ausdehnung in Flammen. Der 23. Löschzug aus der Edinburger Straß« war schnell zur Stelle und gab mst mehreren Schlauchleitungen bis zum Eintreffen der freiwilligen Feuerwehr Reinickendorf-West   kräftig Wasser. Es gelang eine weitere Aus- dshnung zu verhüten. Di« Entstehung wird auf Funkenflug zurückgeführt. Wegen eines gefährlichen Kellerbrandes wurde o!« Feuerwehr nach der Blänkeist>urgstraß« 5 alarmiert und wegen eines Laubenbrondes an der Ecke der Heeresstraß« und Pichelsdorfcr Straß« mußte die Spandauer   Feuerwehr ausrücken. Die Laube brannte mst allem Inhalt. Putlitzftraß« 10, Stanker« straß« 15, Augsburger Straße 44, Nassauische Straß« 48 und an anderen Stellen brannten Wohnungen. Lauenburger Straße 8«in« Waschküche. Thierstraße 6 in Friedenau  «in Keller, Landsberger Allee 38«n« Baubude, Sächsische Straße 73 ein Fahrstuhl. Samariter mußten sich in Neukölln in der Erl- straß« eines schwerverletzten Kindes annehmen. Metzer Straß« 18 war in einer Küche Feuer ausgekommen. Wegen ein« schweren Automobilunfailes wurde die Wehr nach dem Kurfürstendamm 38 alarmiert. Verletzt« hasten sich schon in ärztliche Behandlung begeben. Zwei verunglückte Autos, die ein Verkehrshindernis bildeten, wurden von der Wehr entfernt. Gas- Vergiftungen, an denen es an Festtagen m Berlin   nie zu fehlen pflegt, beschäftigten die Feuerwehr u. a. in der Friedrich- slraße 84. Droysenstraße 6 in Charlostenburg. Genarrt wurde die Feuerwehr mehrere Mole. Sie wurde nachts böswillig nach der Ecke der Euno» und Friedrichsruher Straße, nach der Bismarck- und Paschinger Straße, Friedrichsruher Straß« 31 u. a.. Stellen alarmiert. Die Tater sind leider entkommen. Wieder ei« Zug mit Steine« beworfen. Am ersten Feiertage wurde kurz hinter der Station Schön, holz ein Zug mit Steinen beworfen. Die Täter, junge Bur- schen, konnten leider nicht ergriffen werden. Es wurden mehrere Scheiben zertrümmert, aber glücklicherweise keine Personen verletzt. Nachrichten, um diese gemeingcsährlichen Burschen endlich unschädlich zu machen, nimmt Kriminalkommissar R i« m a n n im Polizeipräsidium entgegen. Die Reichseisenbahn- Verwaltung hat für alle dejenigen. die zweckdienliche Angaben machen können, en« hohe Belohnung ausgesetzt. Tollwütige Hunde. Am ersten Feiertag sind mehrere Fälle von Tollwut  bei Kunden bekannt geworden. In zwei Fällen konnten sie schnell unschädlich gemach: werden. Im dritten entkam der Hund. In Lichtenrode bemerkte ein-, Frau an ihrem jungen halbjährigen Schäferhunde verdächtige Erscheinungen. Sie rief einen Tierarzt herbei, der Tollwut seststellte und oas Tier tötete. Auf Bitten einer arideren Frau töteten zwei Schupobeamte«inen anderen toll- wütigen Hund durch Reoolverfchusse Auffegender verlief die Jagd auf einen tollen Terrier. Schutzbeomte und Passanten be- obachteten, wie vor dem Haus« B ä r w a l d st r. 8 2 ein älterer Mann von einem Terrier angefallen und gebissen wurde. Der Hund lief dann weiter und biß ein junges Madchen. Beamte mbi Publikum verfolgten jetzt den Hund und versuchten ihn unschädlich zu machen; in der Fontanestraße gelang es einem der Beamten ihn anzusckiießen Der Schuß war leider nicht tödlich. Die Ber. folger eilten ihm nun weiter nach. Ali der Admiralsbrück« ver­loren ff« ihn aus den Augen und mußten die Derfolgung aufgeben. Es bestehl die Vermutung, daß der Hund, dem blutiger Schaum vor der Schnauze stand, noch andere Persoeren vorher gebissen hat. Beim Baden ertrunken. In der Frühe des ersten Feiertages ertrank der 20!ähriTe Edmund Elsers au» der Lichter. felder Straße beim Baden in der Dahme   in der Nähe der sogenannten Bammelecke Die Leiche kennte noch nicht geborgen werden. Eln Gattenmorü! «Tod durch Verletzungen." Am zweiten Feiertage um 9 Uhr morgens erschien der SsjährigS Kutscher Franz Fitzke auf dem zuständige» Polizeirevier und legte«inen Totenschein vor, der auf seine Frau ausgestellt war. Der Arzt haste Tod durch Verletzungen als Ursache an- gegeben Dieser auffällige Umstand machte die Beamten stutzig. Di« Kriminalpolizei wurde benachrichtigt und nahm sofort die Nacks- forfchnngen auf. Fitzke wohnt in der Zehdcnicker Straße 16 im Quergebäuide. Er hatte seine Frau Berta, geborene Thiesicher, erst vor einem Jahre geheiratet. Die Ehe soll nicht glücklich gewesen sein und oft haben die Nachbarn Zank und Streit gehört. Am Sv:m- abend, so sagt Fitzke aus. hatte er wieder mst seiner Frau Streit gehabt Plötzlich sei sie blau im Gesicht geworden, Hobe mst de? Hand nach, der Brust gegriffen und sei umgefallen. Im Fallen habe sie sich Verletzungen am Ellenbogen zugezogen. D« war um 5 Uhr nachmstrags. Gegen 8 Uhr kam die erwachsene Tochter, die in«am Geschäft arbeitet, und fand ihre Mutter tot im Bett, während der Tater im selben Zimmer ganz ge- krochen auf einem Stuhl saß. Der Arzt konnte nur noch den Tod ftststellen. Um die Zeit, zu der sich Fitzke mst seiner Frau gezankt hat, haben auch RvchbcrÄeute den Streit gehört. Eft« Nachbarin will auch Hilferufe der Frau gehört haben. Gestern kam nun der Ehemann mit dem Totenschein zum Polizeirevier. An der Toten sind kein« Würaemerkmale oder sonst schwere äuße« Verletzungen zu erkennen. Nur die Ellenbogen sind auf- geschlagen und das Gesicht ist völlig aufgedunsen und blau. Der Arzt hat bei seinem Einsteffen Fitzke mit einem Strick um den Hals angetroffen, wahrscheinlich wollt« er einen Selbst- Mordversuch machen. F. ist vorläufig festgenommen. Die Leiche ist beschlagnahmt und wird später obduziert wenden. D« Obduktion und die weiteren Crmistelungen der Kriminalpolizei werden erst weitere Klarheit schaffen. Ein tragisches Unglück bat sich am ersten Feiertag in D r e witz (Kreis Teltowt ereignet. Dort wollte der Kunstmaler Professor Ohmert in der Rähc semer Billa   ein« Schußwaffe aus- probieren. Der S2jähriae Landjäger WA Kulipost aus Drewitz   und zwei dem Professor bekamst« Herren standen dabei. Der Landjäger erbot sich, dem Professor einige Handgriffe dabei zu zeigen, Ohmert, im Begriff, den, Landjäger die Waffe zu geben, machte wohl eine unvorsichtige Bewegung. Plötzlich krachte ein Schuß und schwer getroffen sank der Land- jag er zu Boden. Die Kugel war dem Beamten in den Leib gegongen und hatte ihn lebensgefährlich verletzt. K. wurde nach dem Posdamec Kreiskranken-haus transportiert. Unwetterkatastrophe in vüstelüorf. Zahlreiche Häuser abgedeckt, ein Kirchturm eingestürzt. Ueber Düsseldorf ging am ersten Pfingstfeiertag gegen/ 2 Uhr nachmittags bei großem Sturm und wollenbruch- artigem Regen ein heftiges Gewitter nieder, das sehr schweren Schaden anrichtete. Der Turm der Martinstirche in Bilk   stürzte ein. Dabei fiel der Turmhelm zum Teil auf ein gegenüberliegendes Haus und beschädigte dies« stark, wobei ein Mann getötet und eine Frau und ein Kind vor- letzt wurden. Den größten Schaden richtete das Unwetter im süd- lichen Teil der Stadt an. Der Flora-Garten wurde durch Stutm und Hagelschlag verheert. Die Fahrstraße war infolge herabgerissener Dächer vollkommen unpassierbar. Di« Bretter ein« Holzlagers wurden vom Sturm in die Lust ge» wirbelt und gegen die Häuser geschleudert, wodurch viele Fenster- scheiden zertrümmert wurden. Zahlreiche Häusergiebel sind eingestürzt. Die Feuerwehr wurde in 185 Fällen zur Hilfeleistung herbeigerufen. Zumeist handelt«.«5. sich um abgehobene Dächer, Kamin, und Deckeneinstürze sowie herab- gerissene Hochspannungsleitungen. Zwölf Häuser in einem Dorf in Pommern   niedergebrannt. Wie aus Caimnin gemeldet wird, wurden in Pribbern o w durch eine Feuersbrunst 12 Gebäude vernichtet, davon V Wirt- schaftsgebäude und 3 Wohnhäuser. 5 Familien find obdachlos. Rettung aus Seenot  . Wie die Reederei d« in der Nordsee  untergegangenen Hamburger DampfersOlga Elisabeth" mitteilt, wurde die gesamte Besatzung durch einen englischen Fischdampser gerettet. Sie befindet sich auf der Heimreise nach Hamburg  . Durch ein« Schlagwetterexplosion sind, wie aus New-Dork ge- meldet wird, in der Grube von Wilkestorr« 29 Arbeiter ge­tötet worden, 40 Bergleute wurden verschüttet. Ihr Schicksal fft noch nicht bekannt. Groß-öerliner parteinackrickten. «. Nit. Diensta«. den 10. Juni. 714 Uhr abends, bei Bon/K, slocksu« Straße 30, cinung der Etiernbeiräte und Kandidaten. Sinlkit'mi»nr Dakilarbeit. Mtlwoch, den 11. Zun»: 7. Ski» CbarlottenBnig. Mittwoch, den lt. Juni, nachmittas» t Uhr. auf dem Städtischen Turnplatz hinter dem Ärankenhaus« Westend  : Rhythmisch» Spiel« durch die frei« Schulgemeinde. Spielleiter Adolf Loch. W. Abt. Charlotte udirrq. Abend» 7% Uhr im Sitzungssaal. Ranlestr. t, v. tV. Mitgliederoersammluna. Thema: Politisch«» Wetterleuchten. Referent: Schm st steller Genosse Adolf Abter. Gosänzunzstvahl des Dorstandes. Sport. Deutsche   Auhballmeisierschaft. Im Grunewald-Stadion   kam am Pfingstsonntag der Kampf um die diesjährige deutsche   Fußballmeisterschaft zur Ent- scheidung. 40000 Zuschauer wohnten dem Spiel b«'.. das. von herrlichstem Wetter begünstigt, den vorjährigen deutschen   Meister Hamburger   Sportverein und den 1. FG. Nürnberg im Wett- bewerb um den höchsten Titel im deutschen   Fußballsport sah. Der Kampf endete mit dem verdienten Siege der Nürnberger 210(180), die«in vorzügliches Zusammenspiel.zeigten. Hamburg   verdankte die Niederlage in erster Linie dem Versagen seiner Stürmerreihe. Da» Olympia-gußball-Touryiee in Pari» hat mit dem Siea von u r u- SU a q über die Schmeu mit L: S geendet. Uruguay   ist damit ffußballmeister er Pariser Olympiade, während die Schweis den zweiten Platz belegte. Ilm den dritten und vierten Platz kämpften Schmcdcn und Holland  , nachdem«in erste» Spiel»wischen diesen beiden Staaten unentschieden geendet hatte. Am »weiten Spiel blieb Schweden   mit tz:t Sieger Uber Holland und gewann damit den dritten Platz im Tournier. Den beiden Spielen wohnten Uber 5 0 0 0 0 Zuschauer bei.'_ Rennen zu Ruhleben am Sonntag, den S. Zunl: !. Rennen. 1. Margot I(Hm. Schleuznerl: 2. ll.®.(2. Beiß): 8. Saniere fs». Schleusner). Tot.:»9: lO. PI, 20 äs. 28: 10. Ferner liefen: Palms I. Maivnigin I. Ginori, Zohanniefeuer, Mirabelis I. Bismarck, Alerauder H.. Ppfilanti. ffedernelke. Allen«. ttrtJrtea die Sriitzte äasweiu-»um*« Preise Gabardine..impr ssni er»" o_ 4/1 fflr Damen  - u. Herren-HSntel Mir. Mandicster-Loden**»«._ Ä. dicht", für Sport, Jagd u»v.. Mir. 2CySi/ �pltriklrcf.