Rettet Zechenback!Em Ausweg aus dem Labyrinth des Unrechts.Seit der Reichstag sich mit der sozialdemokratischen Interpclla-t.on über den Fall Fechenbach beschäftigte, sind bereits niederviele Monat« ins Land gegangen, ohne daß in der Lage des zu II n-recht Verurteilten sich irgend etwas geändert hätte> Dasbayerische Volksgericht hat Achenbach wegen.Landesverrats" zuzehn Jahren Zuchthaus und wegen„versuchten" Landesverrats zueinem weiteren Jahr der entehrendsten Freiheitsstrafe verurteilt.Der vollendete Landesverrat wurde erblickt in der Weitergabe einerLlbschrist des sog. Ritter-Telegramms an einen Schwei»zsr Journalisten, der den Wortlaut dann in einem Pariser Blattveröffenllichte. Das aus dem Juli 1914 stammende Ritter-Tele-gramm enthält die Mitteilung des bayerischen Gesandten beim Vati»kan, daß der damalige Papst Pius X. und fein Kardinalstaotssekre»tär das kriegerische Vorgehen Oesterreichs billige und energischesAustreten von ihm erwarte. Dies Telegramm, dessen Inhalttibrigens nicht mehr unbekannt war. weil Eisner es wiederholt inDsrsanunlungen öffentlich zitiert hatte, soll nach dem Urteil desVoltsgerichts ein«„Nachricht" darstellen, von der Fechenbach nachdem Landesoerratsparagraphen des alten Strafgesetzbuchs„wußte",daß„ihre Geheimhaltung einer anderen Regierung gegen«über für das Wohl des Deutschen Reiches oder eines Bundesstaatserforderlich" sei. Kein Mensch in Deutschland außer den MünchenerVolksgerichten wird meinen, daß die Bekanntgab« der Ansicht desverstorbenen Papstes dem Deutschen Reiche— ein Jahr nach Ab»schluß des Krieges— schädlich gewesen sei. Aber nach dem Urteildes Münchener Volksgerichts soll Fechenbach wegen der Weiter»gäbe, nicht wogen der Deröfsentlichtmg, die er ja selbst nichtvorgenommen, 10 Jahre im Zuchthaus verbringen. Tie Zusageder bayerischen Regierung, daß nach Einholung eines Gutachtensdes bayerischen Obersten Lcmdesgerichts der Fall Fechenbach von Amtswegen— eine Berufung oder Revision der Dolksgerichtsurteil« gibtes nicht— nachgeprüft und eventuell im Gnadenwege abge»ändert werde, ist bisher nicht erfüllt worden. So sitzt Fechenbachnoch immer hinter Zuchthausmauern— nun bald zwei Jahre!—und das Rechtsempfinden bäumt sich auf bei dem Gedanken, daßtaz schreiende Unrecht gegen ihn verewigt werden soll.Run hat der als„aktivifUlcher Pazifist" bekannte Dr. KurtHiller eine Broschüre erscheinen lassen unter dem Titel:„Es werdeRecht! Rettet Fechenbach!", die durch den Pressedienst der„Welt.jugendliga" verbreitet wird. Hiller weist darin eingehend nach, daßwie das ganze Volksgericht so auch sein Fechenbach-Urteil der V e r-s assung des Reichs widerspreche und deshalb der Nach-Prüfung durch das Reich unterliege. Nach Artikel 13 Abs. 2 derReichsverfasiung hat die Reichsregierung die Möglichkeit, aber auchdie Pflicht, die Frage, ob das Urteil rechtsbeständig sei, einemobersten Gerichtshof des Reiches, also dem Reichsgericht zur Eni»scheidung zu unterbreiten. Diese Forderung, die auch von unserenGenossen im Reichstag erhoben wurde, muß um des Ansehensunserer Rechtsprechung nullen immer aufs neue gestellt werden.Und wir schließen uns ihr ausdrücklich an, wenn auch der Per-fester in steinen allgemein politischen Auseinandersetzungen bis-weilen weit über das Ziel hinausschießt. Hiller schadet u. E. derSache, die er vertreten will, wenn er versucht, ein prinzipiell« Rechtvuf.Landesverrat' zu statuieren. Dieses nicht existierende Rechtkommt hier um so weniger in Betracht, als im Fall Fechenbachzweifellos nur ein Mißbrauch des Landesverrats-Paragrophen zum.Zweck des Justizmords vorliegt. Fechenbach ist unschuldig,i nb es darf nicht fem. daß ein Unschuldiger im Zuchthaus sitzt, weilbayerisches Landesrecht das Reichsrecht vergewaltigt.Die Vanziger Krise.DaS Regierungsprogramm der Sozialdemokraten.Danzlg, 1 Juni.(TU.) Di« Bereinigt« SozialdemokratischePartei Danzigs hptte zu gestern eine Funktionörversamm.l u n g einberufen, um zur Frag« der Regierringsneubildung Stellungzu nehmen. Die Versammlung erachtet als Bedingung fürdas Zustandekommen einer Regierung, an derdie Sozialdemokraten sich beteiligen, die Annahmenachstehender neun Punkte: 1. In der Außenpolitik ist auf ein gutesEinvernehmen mit der Republik Polen hinzu»arbeiten unter strikter Wahrung der Souveränität derfreien Stadt Danzig und Beachtung der geschlossenen Per-träge. 2. Di« bestehenden gesetzlichen Bestimmungen betr. den Ach t»stundentag dürfen nicht verschlechtert werden. 3. Schleunige Anbringung der Gesetze betr. die Arbeiterausschüsle und Arbeiterkam.mern und möglichster Ausbau der sozialen Fürsorge. 4. Der Be»omtcnabbau ist mit größter Beschleunigung durch ein besonderesGesetz vorzunehmen und streng durchzuführen. In Verbindung damitist eine durchgreisende Verwaltungsreform in die Wege zu leiten.5. Um der Bevölkerung die Lebenshaltung zu erleichtern, isteine Ermäßigung bzw. Aufhebung drückender und unsozialer Steuernvorzunehmen, insbesondere ist die Umsatzsteuer zu befestigen. H. DasDanziger Wirtschaftsleben ist durch sofortig« Jnangristnahme desWohnungsbaues zu fördern. Die Mittel hierzu find im An-leihewego zu beschoffen. Zunächst sind die vom Bolkstage bewilligten2 Millionen Gulden zur Verfügung zu stellen. 7. die Auswertungvon Reichsmarkforderungen hat m gerechter Weis« durch Gesetz zuerfolgen. 8. Der Fincmzrat ist entsprechend der neuen politischenVerhältnisse durch Gesetz auszugestaüen. 9. Abänderungen desSenatoren.Pensionsgsfetzes.— Die DSPD. betrachtet die vor-stehenden Bedingungen als Mindestforderungen, deren Durchführungzwecks Gesundung der außen- und innerpoliiischen VerhältnisseDanzigs in kürzester Zeit notwendig erscheint. Diesen neun Punkrengeht eine Entschließung voran, in der ausgedrückt wird, daß dieSczialdemokratie bereit ist, mst den Fraktionen des Zentrums,der Deutschen Partei für Fortschrist und Wsttschaft und der Deutsch.Danziger Dolkspartei sowie der Gruppe der Angestellten und Bs»amten zusommenzuarbesten.Kommunistische Wühlereien in Cnglanü.London, 9. Juni.(Eigener Drahtbcricht.) Der von eineminoffiziellen.' unter kommunistischem Einfluß stehenden Streikkomsteeprovozierte V e r k e hr S st r e i k, der drei Tage long den LondonerVerkehr teilweise desorganisierte, steht vor dem Zusammen-bruch. Di« Exekutive des britischen Eistnbahneiverbandes sprachausdrücklich ibrs Mißbilligung des Streiks aus. Das offtzielleBulletin des Verbandes bezeichnet den Streik als«inen ungeheuer-lichen Fehl«.- Unl) Ordert zur sofortigen Arbeitsaufnahme auf. Diebürgerlich. Preffe Londons erblick: in diesem Streik ein« Kraft-probe der britischen Kommunisten, denen es zumersten Male in England gelungen sei. größere Verwirrung anzu-richten„Daily Expreß" fordert ein« Untersuchung, um eventuell«geheime Fäden zwischen dem Streikkomitee und der russischenSowjetdelegaston aufzudecken. Di« Kommunistische Partei Englandsbegrüßt in einer Kundgebung den„wachsenden Geist der Revolte"und oerspricht den Streikenden Hilfe in ihrem Kampf.Die Welt zu Pfingsten.Eigentlich war es so, wie es immer war in den Feiertagen!die„elegante Welt" und die mit vielen Rentenmark Gesegnetenhasten Berlin verlassen, um sich vom Nichtstun der vorhergegangenenWochen in Hotels und Kurhäulern, im Gebirge und an der Seezu erholen. Die anderen aus der Welt, da man sich langweilt,die aus irgendwelchen Gründen in Berlin unabkömmlich waren,oder zu mindesten unentbehrlich zu sein glaubten, sah man in Autos,auf ratternden und stinkenden Motorrädern, eine Gefahr fürdie harmlosen Passanten, oder in eleganten Equipagen in denneuesten und elegantesten Kostümen und Kleidern ins Freie flitzenund auf den dichtgefüllten Tribünen bei den Rennen sitzen.Und doch war es auch wieder in diesen Pfingsstagen anders,als sonst am Pfingstfest. Das Wetter haste alle Wünsche restlosbefriedigt. Kühl, um nicht bei langen Wanderungen allzu schnellinfolge der Hitze zu ermatten, und andererseits warm genug, umsich im Wald lagern und den mitgenommenen Proviant verzehrenzu können. So sah man dann auch an beiden Feiertagen langePilgerzüge von Ausflügern, und in den Wäldern von Berlin fandman überall die Lager aufgeschlagen. Der zweite Feiertag spiestja in dieser Hinsicht seit jeher in Berlin eine größer« Roll«, alsder erst« Festtag. Viele Handwerker, Schneider, Schneiderinnenund sonstige Heimarbeiter haben am ersten Feiertag noch viel zutun um fertigzustellen, was in der Woche vorher nicht haste geliefertwerden können. Die Kunden aber pochten auf ihr Recht, wollenum jeden Preis das neu« Kleid oder den neuen Anzug und kümmernsich den Teufel darum, daß sie dem Handwerker den ersten Feiertagund«inen notwendigen Ruherag rauben. Am späten Rachmistagindessen mögen all« die vielen, die noch bis in die ersten Mittags-stunden am Arbeitstisch haben sitzen müssen, nicht mehr die Wohnungund die Stadt verlassen. Sie sind zu müde und abgespannt. IhrTag ist daher der zweite Feiertag, und da«r warm und um Mittagschwül war. fand man noch viel mehr Menschen unterwegs undin der Umgebung von Berlin, als am ersten Feiertag. Am Abendwar dann auch der Andrang zur Straßenbahn und Stadtbahn«inganz gewalstger.Und ein« noch konnte man, ebenso wie zu Ostern, auch zuPfingsten beobachten: Trotzdem die Straßenbahn und die Stadtbahnnur 13 Pfennige für die Fahrt verlangt, sah man sehr viele, undnamenllich Familien mit Kindern, von der Wohnung nach demWald, oder nach einem öffentlichen Garten und Park laufen. DasGeld ist knapp und man muß sich auf das äußerste einschränken.Auf der einen Seite Leute, die für ein paar Pfingsttage Hundertean der See und im Gebirge ausgeben, auf der anderen Seile armeLuder, di« an den Feiertagen nicht einmal für sich und die Ihrigendie Straßenbahn zu bezahlen vermögen!Rur denen, die am ersten Pfingstfeiertag zum Frühkonzertsich aufgemacht hatten, ist es nicht ganz gut ergangen, denn es weht«ein verdammt kühles Lüfterl, dem nur ganz Westerfeste trotzenkonnten. Wenn übrigens infolge des Streiks der Brauerei-a r b e i t e r hier und da das Bier knapp geworden war, oder dieQuell« gar ganz versiegte, wüßt«» sich die„feinen" Leute dadurchzu trösten, daß sie„Echt«" oder Wein tranken. Der Aobester aber,der« für selbstverständlich hält, jetzt kein Bier zu trinken, um nichtStreikbrecher und übermütige Arbeitgeber zu unterstützen, host«kalten Kaffee und Milch mit aus die Wanderung genommen undbefand sich dabei sehr wohl und gesünder, als wenn er Bier ge-trunken hätte.*Die■ Berliner Feuerwehr hatte während der Psingstfeiertageviel Arbeit zu leisten. Am ersten Feienog stand nachmittags dasSchutzdach für die Dampfkeficlonlage des MessingwerkesReinickendorf in der Berliner Straß« 97/101 ingroßer Ausdehnung in Flammen. Der 23. Löschzug aus derEdinburger Straß« war schnell zur Stelle und gab mst mehrerenSchlauchleitungen bis zum Eintreffen der freiwilligen FeuerwehrReinickendorf-West kräftig Wasser. Es gelang eine weitere Aus-dshnung zu verhüten. Di« Entstehung wird auf Funkenflugzurückgeführt. Wegen eines gefährlichen Kellerbrandes wurdeo!« Feuerwehr nach der Blänkeist>urgstraß« 5 alarmiert und wegeneines Laubenbrondes an der Ecke der Heeresstraß« undPichelsdorfcr Straß« mußte die Spandauer Feuerwehr ausrücken.Die Laube brannte mst allem Inhalt.— Putlitzftraß« 10, Stanker«straß« 15, Augsburger Straße 44, Nassauische Straß« 48 und ananderen Stellen brannten Wohnungen. LauenburgerStraße 8«in« Waschküche. Thierstraße 6 in Friedenau«in Keller,Landsberger Allee 38«n« Baubude, Sächsische Straße 73 einFahrstuhl. Samariter mußten sich in Neukölln in der Erl-straß« eines schwerverletzten Kindes annehmen. MetzerStraß« 18 war in einer Küche Feuer ausgekommen. Wegenein« schweren Automobilunfailes wurde die Wehr nachdem Kurfürstendamm 38 alarmiert. Verletzt« hasten sich schon inärztliche Behandlung begeben. Zwei verunglückte Autos, die einVerkehrshindernis bildeten, wurden von der Wehr entfernt. Gas-Vergiftungen, an denen es an Festtagen m Berlin nie zufehlen pflegt, beschäftigten die Feuerwehr u. a. in der Friedrich-slraße 84. Droysenstraße 6 in Charlostenburg. Genarrt wurdedie Feuerwehr mehrere Mole. Sie wurde nachts böswillignach der Ecke der Euno» und Friedrichsruher Straße, nach derBismarck- und Paschinger Straße, Friedrichsruher Straß« 31 u. a..Stellen alarmiert. Die Tater sind leider entkommen.Wieder ei« Zug mit Steine« beworfen.Am ersten Feiertage wurde kurz hinter der Station Schön,holz ein Zug mit Steinen beworfen. Die Täter, junge Bur-schen, konnten leider nicht ergriffen werden. Es wurdenmehrere Scheiben zertrümmert, aber glücklicherweisekeine Personen verletzt. Nachrichten, um diese gemeingcsährlichenBurschen endlich unschädlich zu machen, nimmt KriminalkommissarR i« m a n n im Polizeipräsidium entgegen. Die Reichseisenbahn-Verwaltung hat für alle dejenigen. die zweckdienliche Angabenmachen können, en« hohe Belohnung ausgesetzt.Tollwütige Hunde.Am ersten Feiertag sind mehrere Fälle von Tollwutbei Kunden bekannt geworden. In zwei Fällen konnten sie schnellunschädlich gemach: werden. Im dritten entkam der Hund. InLichtenrode bemerkte ein-, Frau an ihrem jungen halbjährigenSchäferhunde verdächtige Erscheinungen. Sie rief einen Tierarztherbei, der Tollwut seststellte und oas Tier tötete. Auf Bitteneiner arideren Frau töteten zwei Schupobeamte«inen anderen toll-wütigen Hund durch Reoolverfchusse Auffegender verlief die Jagdauf einen tollen Terrier. Schutzbeomte und Passanten be-obachteten, wie vor dem Haus« B ä r w a l d st r. 8 2 ein ältererMann von einem Terrier angefallen und gebissen wurde. DerHund lief dann weiter und biß ein junges Madchen. Beamte mbiPublikum verfolgten jetzt den Hund und versuchten ihn unschädlichzu machen; in der Fontanestraße gelang es einem der Beamten ihnanzusckiießen Der Schuß war leider nicht tödlich. Die Ber.folger eilten ihm nun weiter nach. Ali der Admiralsbrück« verloren ff« ihn aus den Augen und mußten die Derfolgung aufgeben.Es bestehl die Vermutung, daß der Hund, dem blutiger Schaumvor der Schnauze stand, noch andere Persoeren vorher gebissen hat.Beim Baden ertrunken. In der Frühe des ersten Feiertagesertrank der 20!ähriTe Edmund Elsers au» der Lichter.felder Straße beim Baden in der Dahme in der Nähe der sogenanntenBammelecke Die Leiche kennte noch nicht geborgen werden.Eln Gattenmorü!«Tod durch Verletzungen."Am zweiten Feiertage um 9 Uhr morgens erschien der SsjährigSKutscher Franz Fitzke auf dem zuständige» Polizeirevier undlegte«inen Totenschein vor, der auf seine Frau ausgestellt war.Der Arzt haste Tod durch Verletzungen als Ursache an-gegeben Dieser auffällige Umstand machte die Beamten stutzig.Di« Kriminalpolizei wurde benachrichtigt und nahm sofort die Nacks-forfchnngen auf.Fitzke wohnt in der Zehdcnicker Straße 16 im Quergebäuide.Er hatte seine Frau Berta, geborene Thiesicher, erst vor einemJahre geheiratet. Die Ehe soll nicht glücklich gewesen sein und ofthaben die Nachbarn Zank und Streit gehört. Am Sv:m-abend, so sagt Fitzke aus. hatte er wieder mst seiner Frau Streitgehabt Plötzlich sei sie blau im Gesicht geworden, Hobe mstde? Hand nach, der Brust gegriffen und sei umgefallen. ImFallen habe sie sich Verletzungen am Ellenbogen zugezogen. D«war um 5 Uhr nachmstrags. Gegen 8 Uhr kam die erwachseneTochter, die in«am Geschäft arbeitet, und fand ihre Muttertot im Bett, während der Tater im selben Zimmer ganz ge-krochen auf einem Stuhl saß. Der Arzt konnte nur noch denTod ftststellen. Um die Zeit, zu der sich Fitzke mst seiner Fraugezankt hat, haben auch RvchbcrÄeute den Streit gehört. Eft«Nachbarin will auch Hilferufe der Frau gehört haben. Gesternkam nun der Ehemann mit dem Totenschein zum Polizeirevier. Ander Toten sind kein« Würaemerkmale oder sonst schwere äuße«Verletzungen zu erkennen. Nur die Ellenbogen sind auf-geschlagen und das Gesicht ist völlig aufgedunsen und blau.Der Arzt hat bei seinem Einsteffen Fitzke mit einem Strick umden Hals angetroffen, wahrscheinlich wollt« er einen Selbst-Mordversuch machen. F. ist vorläufig festgenommen.Die Leiche ist beschlagnahmt und wird später obduziert wenden. D«Obduktion und die weiteren Crmistelungen der Kriminalpolizeiwerden erst weitere Klarheit schaffen.Ein tragisches Unglück bat sich am ersten Feiertag in D r e witz(Kreis Teltowt ereignet. Dort wollte der Kunstmaler ProfessorOhmert in der Rähc semer Billa ein« Schußwaffe aus-probieren. Der S2jähriae Landjäger WA Kulipost ausDrewitz und zwei dem Professor bekamst« Herren standen dabei.Der Landjäger erbot sich, dem Professor einige Handgriffe dabei zuzeigen, Ohmert, im Begriff, den, Landjäger die Waffe zu geben,machte wohl eine unvorsichtige Bewegung. Plötzlichkrachte ein Schuß und schwer getroffen sank der Land-jag er zu Boden. Die Kugel war dem Beamten in den Leibgegongen und hatte ihn lebensgefährlich verletzt. K. wurde nachdem Posdamec Kreiskranken-haus transportiert.Unwetterkatastrophe in vüstelüorf.Zahlreiche Häuser abgedeckt, ein Kirchturm eingestürzt.Ueber Düsseldorf ging am ersten Pfingstfeiertag gegen/2 Uhr nachmittags bei großem Sturm und wollenbruch-artigem Regen ein heftiges Gewitter nieder, das sehrschweren Schaden anrichtete. Der Turm der Martinstirchein Bilk stürzte ein. Dabei fiel der Turmhelm zum Teil aufein gegenüberliegendes Haus und beschädigte dies« stark, wobeiein Mann getötet und eine Frau und ein Kind vor-letzt wurden. Den größten Schaden richtete das Unwetter im süd-lichen Teil der Stadt an. Der Flora-Garten wurde durchStutm und Hagelschlag verheert. Die Fahrstraße warinfolge herabgerissener Dächer vollkommen unpassierbar.Di« Bretter ein« Holzlagers wurden vom Sturm in die Lust ge»wirbelt und gegen die Häuser geschleudert, wodurch viele Fenster-scheiden zertrümmert wurden. Zahlreiche Häusergiebel sindeingestürzt. Die Feuerwehr wurde in 185 Fällenzur Hilfeleistung herbeigerufen. Zumeist handelt«.«5. sichum abgehobene Dächer, Kamin, und Deckeneinstürze sowie herab-gerissene Hochspannungsleitungen.Zwölf Häuser in einem Dorf in Pommern niedergebrannt.Wie aus Caimnin gemeldet wird, wurden in Pribbern o wdurch eine Feuersbrunst 12 Gebäude vernichtet, davon V Wirt-schaftsgebäude und 3 Wohnhäuser. 5 Familienfind obdachlos.Rettung aus Seenot. Wie die Reederei d« in der Nordseeuntergegangenen Hamburger Dampfers„OlgaElisabeth" mitteilt, wurde die gesamte Besatzung durcheinen englischen Fischdampser gerettet. Sie befindet sich aufder Heimreise nach Hamburg.Durch ein« Schlagwetterexplosion sind, wie aus New-Dork ge-meldet wird, in der Grube von Wilkestorr« 29 Arbeiter getötet worden, 40 Bergleute wurden verschüttet. IhrSchicksal fft noch nicht bekannt.Groß-öerliner parteinackrickten.«. Nit. Diensta«. den 10. Juni. 714 Uhr abends, bei Bon/K, slocksu«Straße 30, cinung der Etiernbeiräte und Kandidaten. Sinlkit'mi»nrDakilarbeit.Mtlwoch, den 11. Zun»:7. Ski» CbarlottenBnig. Mittwoch, den lt. Juni, nachmittas» t Uhr. aufdem Städtischen Turnplatz hinter dem Ärankenhaus« Westend: Rhythmisch»Spiel« durch die frei« Schulgemeinde. Spielleiter Adolf Loch.W. Abt. Charlotte udirrq. Abend» 7% Uhr im Sitzungssaal. Ranlestr. t, v. tV.Mitgliederoersammluna. Thema: Politisch«» Wetterleuchten. Referent:Schm st steller Genosse Adolf Abter. Gosänzunzstvahl des Dorstandes.Sport.Deutsche Auhballmeisierschaft.Im Grunewald-Stadion kam am Pfingstsonntag der Kampf umdie diesjährige deutsche Fußballmeisterschaft zur Ent-scheidung. 40000 Zuschauer wohnten dem Spiel b«'.. das. vonherrlichstem Wetter begünstigt, den vorjährigen deutschen MeisterHamburger Sportverein und den 1. FG. Nürnberg im Wett-bewerb um den höchsten Titel im deutschen Fußballsport sah. DerKampf endete mit dem verdienten Siege der Nürnberger 210(180),die«in vorzügliches Zusammenspiel.zeigten. Hamburg verdankte dieNiederlage in erster Linie dem Versagen seiner Stürmerreihe.Da» Olympia-gußball-Touryiee in Pari» hat mit dem Siea von u r u-SU a q über die Schmeu mit L: S geendet. Uruguay ist damit ffußballmeisterer Pariser Olympiade, während die Schweis den zweiten Platz belegte. Ilmden dritten und vierten Platz kämpften Schmcdcn und Holland, nachdem«inerste» Spiel»wischen diesen beiden Staaten unentschieden geendet hatte. Am»weiten Spiel blieb Schweden mit tz:t Sieger Uber Holland und gewann damitden dritten Platz im Tournier. Den beiden Spielen wohnten Uber 5 0 0 0 0Zuschauer bei.'_Rennen zu Ruhleben am Sonntag, den S. Zunl:!. Rennen. 1. Margot I(Hm. Schleuznerl: 2. ll.®.(2. Beiß):8. Saniere fs». Schleusner). Tot.:»9: lO. PI, 20 äs. 28: 10. Ferner liefen:Palms I. Maivnigin I. Ginori, Zohanniefeuer, Mirabelis I. Bismarck,Alerauder H.. Ppfilanti. ffedernelke. Allen«.ttrtJrtea die Sriitzte äasweiu-»um*« PreiseGabardine..impr ssni er»" o_ 4/1fflr Damen- u. 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