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Amerikas Außenpolitik.

Eröffnung des republikanischen Konvents. Mere Bort, 11. Junt.( Eca) Anläßlich der Eröffnung ber republikanischen Nationalversammlung in Cleveland hat der Bor figende Burton mitgeteilt, daß bei der bevorstehenden Präsidenten wohl im November Präfitent Coolidge als Kandidat der Re­ publikaner auftreten werde. Burton drückte sein Bebauern aus, daß das Repräsentantenhaus und der Senat nicht den Ratschlägen des Präsidenten Coolidge gefolgt seien und den Bereinigten Staaten länger Zeit gegeben hätten, um die Frage des japanischen Ein­wanderungsgefeges zu prüfert. Vom Dames Plan erhoffe er ein Verschwinden des Revanchegeistes. Man befindet sich immer noch der Tatsache gegenüber, daß Europa ein System von Offensiv und Defensiv- Bündnissen habe, das der von den Bereinigten Staaten befolgten Politik durchaus entgegengesegi sei. Von einem Eintritt Amerikas in den Bölkerbund könne so lange nicht die Rede sein, als der Völkerbund eine politische Einrichtung habe, in der not­gedrungen die mächtigste europäische Nation vorherrscht. Hoffentlich werde eine neue Abrüstungstonferenz in Washington stattfinden; die Vereinigten Staaten würden aber an einer derartigen Konferenz nicht teilnehmen fönnen, wenn als Hauptbedingung für ein Abkommen die Entbindung gewiffer Regierungen von ihren Schuldverpflichtungen gegenüber den Ber= einigte Staaten gefordert werde. Burton trat für eine amerikanische Teilnahme an dem internationalen ständigen Gerichts­hof ein, solange diese Teilnahme keinerlei Verpflichtung gegenüber dem Böllerbunde einschließe.

Die japanisch- amerikanische Spannung.

Kato Ministerpräsident.

London , 11. Juni. ( WTB.) Times" meldet aus Lotio, bak Graf Rato ein Koalitionsfabinett gebildet hat, in dem der vor­malige japanische Botschafter in Washington , Baron Schidehara, Minister des Aeußeren ist.

" Daily Expreß " berichtet, daß die Unzufriedenheit in Japan Daily Expreß " berichtet, daß die Unzufriedenheit in Japan über die amerikanische Einwanderungsbill eine drohende Gestalt über die amerikanische Einwanderungsbill eine brohende Gestalt annimmt. Ernste Folgen würden vom japanischen Botschafter in Washington , Hanihara, vorausgesagt, wenn der Wortlaut der Ant­wort der amerikanischen Regierung auf den Proteft veröffentlicht werde. Berichte aus Tofio zeigten, daß das japanische Auswärtige Amt ernstlich über die Lage beunruhigt sei. Die Amerikaner in Tofio befundeten eine gewiffe Nervosität, und wer es möglich machen fönne, verlasse Japan ohne Berzug.

Graf Kato ift als entschiedener Gegner der amerikanischen Bolitik bekannt. Seine Ernennung zum Ministerpräsidenten enthält also eine scharfe Spitze gegen die Bereinigten Staaten, die durch ihr Verbot der japanischen Einwanderung die jeßige Spannung in den japanisch- amerikanischen Beziehungen her­ausbeschworen haben.

Kanada und England.

Offawa, 11. Juni. ( Eca.) In der gestrigen Unterhausfigung erklärte der kanadische Premierminister, daß Kanada fich augenblid­lich drei Möglichkeit gegenübersehe: 1. ber vollkommenen Unab­hängigkeit, 2. dem Anschluß an die Vereinigten Staaten und 3. einem genau formulierten Statut, das Kanada als selbständigen Staat im Rahmen des britischen Reiches anerkenne. Die englische Regierung habe Kanada aufgefordert, einen Bertrag zu ratifizieren, her ihm bestimmte Verpflichtungen auferlege, mährend es nicht auf­gefordert morden sei, an den Berhandlungen felbft teilzunehmen. Ranada habe nicht einmal gewußt, daß es auf der Lausanner Kon­ferenz durch Lord Curzon vertreten worden sei. Der tanadische Premierminister führte weiter aus, der Grund, mesmegen bas fanadische Parlament nicht ersucht worden sei, diesem Bertrag zu zustimmen, fei offenbar der, daß man in London annahm, bas fanadisaje Barlament würde das britische Berhalten gegen Ranada nicht gutheißen. Der Justizminifter erklärte, daß die Gleichheit der Nationen, aus denen sich das britische Reich zusammenfeße, fich bei allen Gelegenheiten betätigen müsse. Alle Dominien müßten um jedes Dokument befragt werden, das dem ganzen britischen Reich Berpflichtungen auferlege, da Ranada eine Schwefternationa fei und nichts anderes sein könne.

Lebende Leichname.

Die russischen Monarchisten haben gestern abend in Berlin eine Bersammlung abgehalten, in der sie optimistische Hoffnungen auf das nahe Ende der Sowjetherrschaft zum besten gaben und den Bräten. denten Nikolai Nikolajewitsch feierten. Die russischen Dinge werden von solchen Tagungen lebender Leichname nicht be­rührt eher schon die deutschen ; denn diese russischen Legitimisten find die Brüder der deutschen Begitimisten, begeisterte Propagandisten des Hakenkreuzes.

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Neues Einkommensteuergeseh.

Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, soll die den tommenden neuen Verpflichtungen des Reiches angepaste Einkommen. steuerreformporiage dem Reichstag möglichst balb zugehen und noch vor den Ferien, auf jeden Fall aber bis zum Herbst, durch beraten werden. lleber den Inhalt der Vorlage erfahren wir von anderer Seite u. a. folgendes: Mit einer wesentlichen Reform der bestehenden Tariffäße ist bestimmt zu rechnen. Die 10prozentige Lohnsteuer wird in ihrer jezigen Form beibehalten. Dasselbe gilt auch für das vielumstrittene Prinzip der augenblicklich gehandhabten Gegenwartsbesteuerung. Gegenüber den Wünschen nach Wiedereinführung der Vergangenheitsbesteuerung glauben die zu­ständigen Stellen nicht auf die Borschußzahlungen verzichten zu

fönnen.

Täglich neue Konkurse.

Zu Beginn der heutigen Berliner Börse lagen wieder zahl reiche beunruhigende Nachrichten und Gerüchte vor. Die Geschäftsaufsicht" beim Banthaus Ehrhard Herzer Kommandit gesellschaft verstärkt die bereits bestehende Mißstimmung, da bereits gestern an der Nachbörse größere 3wangsverfäufe bas Kursniveau herabgedrückt hatten. Diese Zwangsverkäufe maren fo umfangreich, daß man sie nicht allein der Firma Herzer zuschreiben fann. Infolgedessen finden Gerüchte über neue bevorstehende Insolvenzen immer wieder Nahrung.

Biel besprochen und nicht ohne Einfluß auf die Tendenz war der neue Banttrach in Dänemart. Die Zahlungseinstellung einer größeren dänischen Bant, die in gewiffem Zusammenhang mit der augenblicklichen Geschäftsfrise in Deutschland steht, wird auch ge. wisse Wirkungen auf den Lebensmittelimport aus Dänemark nach sich

ziehen.

Die Lage des Geldmarktes bleibt meiter angespannt und tägliches Geld wird zu einem Sag von% Promille angeboten. Auch auf allen anderen Marktgebieten brachten bereits die ersten Kurse ziemlich erhebliche Abschwächungen,

- Charlottenburger parks.

Die frühere Stadt Charlottenburg hatte es stets verstanden, fich den Anstrich einer befferen" Stadt zu geben. Das tam auch in ihren Bartanlagen zum Ausdrud, für deren Pflege immer bedeutende Aufwendungen gemacht wurden.

Den Eingang zum Liegenseepart, einer prächtigen Anlage an den Ufern des alten Liegenfees, der seinen Namen von den früher dort massenweise nistenden Wildenben, Liegen genannt, behalten hat, ziert eine Bronzestatue von Professor Lederer, einen Bogen schügen darstellend. Ein wundervoller Ausblick über den Haupt­teil des Sees öffnet sich dem Besucher. Vorn eine riesige Rasen­fläche, die, sanft abfallend, zum Ufer führt, Im Hintergrunde, am jenseitigen Ufer, Wohnungsprachtbauten, von denen einige gar Bootsstände haben. Die Bewohner scheinen die Vorzüge ihrer die zum See führen, eine Menschenseele. Ihre Lebenshaltung schreibt Quartiere faum zu begreifen; selten sieht man auf den Terrassen, ihnen im Sommer die, nicht den See vor. Auf prächtigen Wegen geht man durch Laubengänge an bunten Blumenbeeten vorüber, die der Jahreszeit entsprechenden Pflanzenschmud tragen. Am Wasser bord entlang ein breiter Schwertliliengürtel, der mit Rotdorn­büfchen abwechselt. Nach Süden zu wird der See durch die Ueber brüdung der Neuen Kantstraße start eingeengt. Er erweitert sich aber sofort wieder und wird hier von laubwaldähnlichen Barkwegen umrahmt. Von der Brüde, zu der Rampengänge im Heckenrosen= schmud führen, bietet sich rechts und fints ein föftlicher Ueberblick über die beiden Seeteile mit der Gesamtanlage. Wir schreiben am rechten Ufer weiter und gelangen zu einer stimmungsvoll einge­lagerten Kirche. Es ist eine Nothirche, die die Liegenseegemeinde im Jahre 1919 provisorisch als Holzbau errichtete, um einem drin­genden Bedürfnis" abzuhelfen. Erbaut in der Zeit der Not aus starfem Glauben", schrieb man über das Hauptportal, wobei der Berfasser der Inschrift mit dem Baumeister offenbar über den Bau­stoff geteilter Meinung war. An diesem Teil des Liekensees findet man auch noch Refte der ursprünglichen Umrahmung, alte richtige märkische Fichten. Aus dem früheren Waldsee in Berlins weiterer Art geworden. Schade, daß in die Stille dieses Paradieses nur zu Umgebung ist eine Schmud- und Erholungsstätte hervorragendster Wir fehren zum oft die blötenden Töne der Autofirenen gellen. haupteingang zurüd, gehen die breite Prachtstraße Kaiserdamm" rechts hinunter und biegen am Polizeiamt über den Sophie- Char­lotte- Biak in die Schloßstraße ein, die uns in etwa 15 Minuten bireft zum Charlottenburger Schloß führt. Linker Hand ist der direkt zum Charlottenburger Schloß führt. Linker Hand ist der Eingang zum Schloßpart, der an räumlicher Ausdehnung dem Berliner Friedrichshain faum nachsteht. Er ist jetzt unter der Ver­maltung des preußischen Finanzminifteriums. Es wendet sich gleich am Portel auf einer Warnungstafel, die noch mit der alten Rönigsfrone geschmückt ist, an die Bürger des Freistaates Preußen mit Anordnungen, die Parkordnung betreffend. Durch einen Bortalgang fommen wir in den Park. Hinter uns liegt links die ehemalige Orangerie, die zeitweise Werkstätten zur Herstellung crthopädischer Geräte für Kriegsbeschädigte enthielt und die Rück­front des Schlosses, dessen Parterreräumliteiten das Fürsorgeamt des 7. Bezirks innehat. Eine breite Allee führt an den Baulichkeiten vorüber. Die Büften einer erfledlichen Anzahl römischer Zäsaren dymüdt fie. Offenbar hat hier der Herr in Doorn die Anregung für fein Siegesallee erhalten. Der Park bietet den Genuß eines Laubmalbes ohne jede gewollte gärtnerische Einmischung. Die Grenze gegen Often bildet die Spree, die weiter abwärts in schlankem Bogen ihrer Bereinigung mit der Havel bei Spandau zueilt. Bom Bart selbst hat man hier auch einen Durchblick auf die Sandstein­front des Landgerichts. Der Gang am Spreeufer führt bald zu einem Kundbau, dem Kavalierhaus; hier haben sich allerlei intime Borgänge im Leben der verschiedenen Bartinhaber abgespielt, wie Geisterbeschwörungen, Tabatskollegien und anderes mehr. Ein See mit schiffigem Ufer und fleine Wasserarme, die von ihnen aus­See mit schilfigem Ufer und fleine Wafferarme, die von ihnen aus gehen, gestatten hübsche Ausblice durch den Part bis zurück zum Schloß.

Wir sind schließlich am Ende des Parts angelangt. Die Ring­bahn und der Bahnhof Jungfernheide hindern den Blid über die Spreewiesen. Im fernen Hintergrunde liegen die Siemens- Fabriken, deren Anblick mit der Barkromantik, der wir uns gern hingaben, nichts zu tun hat.

Rotkoller?

nahme diefes Inserates ab. Die es aufnahmen, reichten aber noch hin für den Zweck, den Heiniz verfolgte. Er erhielt eine Unmenge von Briefen mit einer Mart und begnügte sich damit, diese einzuftesen. Die Chemnizer Kriminalpolizei , die den Schwindler festnahm, fand bei ihm außer vielen zerrissenen Umschlägen noch an 700 Briefe mit ber erbetenen Beilage. Der Verhaftete behauptet, die Absicht gehabt zu haben, die Einsender zu einer Interessengemeinschaft" zusammen­mertung der alten 1000- Martscheine zu betreiben. zuschließen, um durch sie bei der Reichsregierung die Auf­In Wirklichkeit hat er von dem eingegangenen Gelde gelebt, ohne sich um die Absender weiter zu fümmern.

Erst Zahlung, dann Ausreise.

Die Frau als Pfandobjekt?

Riga , der nach dem Kriege von dort hierher übersiedelte, schildert uns, Ein feit einigen Jahren in Berlin lebender Kaufmann B. aus hat. Herr B. betrieb in Berlin ein Erortgeschäft im Verkehr mit Eng­was er mit dem Finanzamt Berlin- Schöneberg erlebt land und mußte in England auf Grund des Versailler Vertrages 26 Proz. des Warenumfages als Reparationsleistung entrichten. Den Gegenwert erhielt er in Berlin von der Friedensvertrag- Abrechnungs. ftelle in sogenannten E.- Schahzanweisungen ausgezahlt, die nicht als Bahlungsmittel gelten und die er nicht ohne Verlust hätte los werden fönnen. Die ganz unmögliche petuniäre Lage, in die er dadurch ge­riet, veranlagte ihn, sein Geschäft aufzugeben. Seine Familie wolte er nach Riga zurückschiden, er selber aber war gezwungen, bis zur Erledigung aller feiner. Berpflichtungen noch hier zu bleiben. Mis B. Ausreise von Frau ſamt Kindern nachsuchte, wurde ihm beim Finanzamt Berlin Schöneberg die Genehmigung zur von einem Sekretär erklärt, daß er noch 70 M. Steuern für das erste Viertel von 1924 zu zahlen habe und daß vor Zahlung dieser Steuerschuld seine Frau nicht reisen fönne. Unter Hinweis auf sein Paket E.- Schazanweisungen schlug B. vor, das Finanzamt solle, wenn es fich nicht aus ihnen bezahlt machen wolle, sich an seiner Kleidung usw. schadlos halten. Die Frau samt den Kindern könne doch nicht als Pfandobjekt dienen; sie seien auch in Berlin ohne Einwendungen waren vergeblich. Der Dezernent, ein Regierungsrat, Wohnung, da er die bisherige zum 1. Juni gekündigt habe. Seine an den er sich dann wandte, wies ihn turz und schroff ab. Obwohl B.

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erst erteilt, nachdem die 70 M. bezahlt worden waren. Wir zweifeln selber noch hier blieb, wurde die Ausreisegenehmigung für die Frau nicht, daß der Sekretär und der Dezernent uns irgendwelche Para­graphen nennen fönnten, nach denen fie in dem geschilderten Fall so verfahren zu müssen glaubten. Aber B. beklagt sich auch über die Form, die man ihm gegenüber für angemessen hielt. Vermutlich handelt es sich um ein paar Beamte, die den preußischen Amts= stubenton der monarchischen Zeit noch nicht ganz abzu­legen vermocht haben.

Brand in der chemischen Fabrit in der Riedelffraße Am Diens tag abend brach in der chemischen Fabrik der Aktiengesellschaft Riedel in Brig im Hauptschuppen durch Selbstentzündung dort ge­lagerter Chemikalien ein größeres Schadenfeuer aus. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Zügen an. Durch angestrengteste Arbeit wurde schwerer Arbeit wieder abrüden. Der entstandene größere Brand­die Gefahr beseitigt. Die Wehr konnte nach weiteren Stunden schaden ist durch Versicherung gedeckt.

Die Zahl der Automobilunfälle wächst ständig. In den letzten Stunden wurden wieder mehrere gemeldet, darunter einer aus Luckenwalde , ein zweiter aus Potsdam , ein dritter aus Prenzlau . An der Ede der Berliner und Westermann- Straße in Pankow überfuhr ein Auto einen Radfahrer, wobei der Fahrer verlegt wurde. Am Knie in Charlottenburg mußte die Feuerwehr ein verunglücktes Automobil beseitigen, das ein Verkehrshindernis

bildete.

Un die sozialdemokratischen Aerzte richten die Genossen Silber. Graaz, Korach folgenden Aufruf: Bir fordern die parteigenöffifchen stein, Stulz, Wygodzinski, Kollwig, Grotjahn, Suhmann, Jaffee, be motratischer Aerzte" anzuschließen. Meldungen find Aerzte auf, fich der neugegründeten Vereinigung fozial­baldigft zu richten an den Genoffen Dr. Otto Stu13, Neue König­ftraße 71( Fernruf: Rönigstadt 1918). Bedingung für die Aufnahme ist die organisatorische Zugehörigkeit zur BSPD. Erste Mitglieder­versammlung Freitag, den 20. Juni, abends 8 Uhr, im Hauptgesund­heitsamt, Fischerstr. 39/42.

Die große Bolfswieje in der Schönholzer Heide wird nunmehr zur Benuzung freigegeben. Sie darf jedoch nur zum Lagern und Spielen mit Ausnahme von Fußball in Anspruch genommen werden. Die die Wiese einrahmenden Böschungen sollen geschont werden. Für Papier, Abfälle usw. find Körbe aufgestellt worden. Die Einwohnerschaft wird mit Rüdsicht auf ihre Mitmenschen ge­beten, Sauberteit zu pflegen und Ordnung zu halten. Da die Grasnarbe noch nicht genügend erstarkt ist, ist im Intereffe der Erhaltung des Rasens eine gewiffe Edonung geboten.

Dufan aus Schöneberg auf dem Baugelände zwischen Konstanzer Beim Fensterreinigen abgestürzt ist heute vormittag eine Frau Straße und Fehrbelliner Plaz in Wilmersdorf . Sie wurde mit einem Armbruch und schweren inneren Verlegungen in einem Rettungsauto Straße übergeführt. der Wilmersdorfer Feuerwehr nach dem Krankenhaus Pfalzburger

Bon einem Teilnehmer des Bezirtsjugendtages des Bereins Sozialistischer Arbeiterjugend, der zu Pfingsten in Bran­ denburg a. 5. stattfand, wird uns geschrieben: Als wir in den Abendstunden des Pfingstfonnabends unfer Quartier in der Shupotaserne aufsuchen wollten, zogen wir geschlossen und fingend durch die Magdeburger Straße. Unweit der Kaserne tauchte plöglich Schupo auf und trieb die Jugendlichen auseinander. Himmel. Ebenso war es bereits 10 Uhr, so daß das Singen als Anlaß bazu gab das Verbot von Demonstrationen unter freiem ruheftörend bezeichnet werden konnte. Die Genossen gingen nun Zeugen gesucht! Ausflügler, die am Fürstenwalder auf den Bürgersteig, um so schnell wie möglich ins Quartier zu Ulanentag( 18. Mai) vor dem Tor zum Güterbahnhof zwischen gelangen. Dem Schupomann aber, er gehörte einem Ueberfall- obachtet haben und mit einem Radler eine Unterhaltung führten, 9 und 9.30 Uhr vorm. die Vorgänge auf dem Bahnhof be­tommando aus Potsdam an, ging das alles nicht schnell genug. Unsere ältesten Genoffen waren bemüht, Unbesonnenheiten zu ver= merden gebeten, ihre Anschrift alsbald an Genossen Mittelschulrettor hüten und mahnten: Genossen, geht auf die Bürgersteige." Als Buschta, Fürstenwalde, zu senden. Auslagen werden erstattet. der Schupomann das Wort Genossen" hörte, fuhr er wie von Ich werde euch schon mit Genoffee, los, los" und trug so zur Ber­einer Tarantel gestochen, in die Menge hinein und schrie dabei: stärtung der Erregung bei. Die Schupo war im Recht, als sie den Bug auflöfte, mobei ich allerdings hoffen möchte, daß sie bei dem demnächst stattfindenden Saten treuzlertag in Brandenburg ebenso tapfer gegen Demonftranten einfchreiten wird. Es wäre angebracht, dem jungen Schupomann aus Potsdam das Ausmaß feiner Pflichten eingehend farzulegen und ihn von seinem Rot- Weißenfels tommender Personenzua fuhr bei 3eiß in voller foller schmerzlos zu befreien.

Die Wohnhauslotterien.

Zu der Nachricht über die Genehmigung einer Deutschen Wohn­häuser Lotterie, die vor kurzem durch die Preffe gegangen ist, wird dem Amtlichen Preußischen Pressedienst von zuständiger Seite mit geteilt: Anträge auf Genehmigung von Lotterien zur Förderung des Wohnungsbaues werden neuerdings den zuständigen Behörden in großer Zahl vorgelegt. Die Durchführung solcher Lotteriepläne ftößt aber, wie eingehende Prüfungen ergeben haben, auf unüber­windliche Schmierigkeiten. Die Veranstaltung von Lot­ terien eignet sich bei der eng begrenzten Aufnahmefähigkeit des Lofe. morftes nur für die Finanzierung bestimmter Einzelzwede. Da gegen ist es unmöglich, auf dem Lotteriewege fo um fangreiche Rapitalien aufzubringen, wie sie für eine An­mirtfame Förderung des Wohnungsbaues erforderlich find. träge auf Genehmigung von Wohnungsbaulotterien haben deshalb eine Aussicht auf Berücksichtigung."

Jutereffengemeinschaft der 1000.Markscheinbefizer".

Der Schwindel mit den alten 1000- Martscheinen nimmt immer noch kein Ende. Eine neue Art betrieb ein 36 Jahre alter, aus Dres ben gebürtiger Buchhalter Mar Heinig von Chemnitz aus. Er fandte Umgebung von Chemnitz . eine Anzeige, durch die Besizer von art etwa 1000 3eitungen im ganzen Deutschen Reiche, nur nicht in der alten 1000- Martscheinen und alten Münzen aufge fordert wurden, ihm unter Beifügung von 1 M. für Spesen usw. ihre Moreffe mitzuteilen. Der größte Teil der Zeitungen lehrte die Auf­

Republit in Not". Unter diesem Thema findet am Freitag, ftraße, eine republikanische Rundgebung des Reichsbanner Schwarz­den 13. b. M., abends 7% Uhr in der Stadthalle, Kloster­rot- gold" statt. Für die Ansprache ist Polizeioberst Dr. Schü zin. ger gewonnen. Alle Republikaner find hierzu herzlichst eingeladen. Arbeitertod auf den Schienen.

Bier

Die Magdeburgische Zeitung" meldet aus Beitz: Ein von Fahrt in eine auf dem Gleis beschäftigte Arbeiterfolonne. Arbeiter wurden getötet, zwei schwer verletzt. Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend: Größtenteils bewölkt mit leichten Regenfällen auffrischendeu südwestlichen Winden und nicht wesentlich veränderten Tem­paraturen. Deutschland : Im größten Teile Deutschlands leichte Regenfälle und

noch mäßig warm. Frische Südwestwinde.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

2. Areis Tiergarten. Achtung Abteilungsleiterinnen! Am Donnerstag Material abholen bei Jordan, Lübecker Straße 43. 3. Kreis Bedding. Donnerstag, den 12. Juni, abends 6 Uhr, Treffpunkt sämt licher Ordner in den Germaniajälen. Chauffeestraße.

16. Rreis Röpenid. Donnerstag, den 12. Juni, abends 7 Uhr, Funktionärinnen tonferenz Jugendheim, Zimmer 1.

25. Abt. Beteiligung aller Genoffen im Saalbau Friedrichshain. Beim Genoffen Gufe, Allensteiner Straße 7( Laden), lönnen Beiträge abgeführt werben 182. Abt. Blankenburg. Donnerstag, 8 Uhr, Zahiabend bei Alug, Dorfftraße.- Partei genoffen, die noch im Befig von Gammellisten zur Reichstagswahl find, werden erfucht, dieselben umgehend arzurechnen, desgleichen die Maimarken. 137. Abt. Reinidendorf Beft. Donnerstag, 7 Uhr, in Hartmannsbrauerei. Scharnweberstraße 114, öffentliche Bersammlung. Bortrag: Die weltliche Schule und die Elternbeiratswahlen".

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

mit anfließendem Beisammensein am Donnerstag, den 12. d. M., abends Deutsche Lendsmannschaft der Provinz Bosen- Groß- Berlin. Bereinssigung Uhr, in der Rindbraueret, Neukölln. Sermannftr. 214/19. Gemischter Chor Raiser Friedich- Str. 88/89. Seimatflänge" jeben Freitag, abends 8 Uhr, im Lotal von Sammer, Neukölln,