Der llufstteg der engllscheu Slrbcikerklafle, den wir bewundern, war im wesentlichen das Werk der englischen Unabhängigen Arbeiterpartei, die begründet war von Scix hardie. der religiös- sozialistisch- Anschauni-Zen hatte und geführt wurde von Uiac- donald, der sich immer dagegen gewehrt hat. Zilarxisi und Llasscn- kämpfer zu sein. Und doch hat keine Gruppe den S.lafscnkamps energischer und erfolgreicher--"ficf als die Unabhängige Arbeiterpartei Englands.(Sehr gut!) Ihr Werk mar, das zu tun, was für uns die Quintessenz des Handelns gewesen ist. die Arbeiter loszulösen aus der politischen ideologischen Gefolgschaft des Bürgertums, aus der Klaff« die unabhängige poli» tische Partei zu machen, die für die politischen und sozialen Inier- essen der Arbeuerklasse kämpft. Im Gegensatz dazu hat die Gruppe unier Hyndman, die immer behauptete, dag sie den wirklich unverfälschten Sozialismus vertrete, in Cngland nie politische Bedeutung erringen können. Sie ist verschwirnden, weil sie es nicht verstanden hat, was das Wesentliche ist: Immer in Zusammenhang bleiben mit der großen leben- digen Arbeiterbewegung.(Lebhafte Zustimmung.' (Schuß in der Morgenausgabe.)
Berichtigung. Bei der vom Bors. Wels verlesenen Erklärung des Bezirksvorstandes Groß-Berlin im Bericht der heutigen Morgcwausgabe fehlt der Name des Gen. Litke.
Das Unglück auf üer Wannfeebahn.
Buf öer Unfallstelle.
Die faschistische Morütat. Die Ermordung Matteottis. Der Parteitag hat heute an unsere italienische Bruder- partes folgendes Telegramm gerichtet: Sozialistische Einheitspartei Eafella Postale, 4S0 Rom. Per sozialistische Parleiiag Hai heule mit Empörung Seunknis genommen von der scheuhlichen Ermordung Matkeoltis durch Schergen der Reaktion. Wels hat unserem tapferen Freunde einen ergreisenden ZZachruf gewidmet. Die Parteileitung sagt euch tiefempfundenes Beileid. Hermann Müller.
Es kann leider kaum einem Zweifel unterliegen, daß der italienische Genosse M a t t e o t t i dem auf ihn verübten Attentat zum Opfer gefallen ist. Zwar meldet ein Wölfs- Telegramm aus Rom , daß die Zeitungsmeldungen über die Auffindung der Leiche Matteottis bisher nicht bestätigt worden feien. Aber die weiteren Meldungen aus Italien lauten fo bestimmt, daß mit der Taffache der Ermordung Matteottis wohl zu rechnen ist. So meldet der Mailänder„Secolo" aus Rom : Wir erfahren aus glaubwürdiger Quelle, daß die Leiche Matteottis gestern nachmittag in einem Gebüsch des Waldes von Nico aufgefunden wurde. Sie weist zahlreiche Dolch- und Schußwund en auf. Die Nachricht von der Auffindung der Leiche soll aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuerst geheimgehalten worden fein, doch wird ste von der Regierung na chdem Schluß der Kammer und nach Beendigung der Mobilisation der Miliz bekanntgegeben werden. Die Angehörigen der faschistischen Miliz find angewiesen worden, sich heute in ihren Kasernen zu stellen. Auch aus anderen Meldungen gewinnt man den bestimm- ten Eindruck, daß die amtlichen Stellen absichtlich die Mit- teilung von der Auffindung der Leiche Matteottis geheim halten, weil sie vor der ungeheuren Erregung im Land« Angst haben. Charakteristisch ist auch dag Verhalten der Regierung gegenüber der Kammer. Mussolini hat zwar in der Kammer erklärt, daß gegen die Attentäter die schärfften Maßnahmen ergriffen werden würden. Er k)at sich aber gleichzeitig beeist, die provisorische Budgetgenehmigung nur auf sechs Monate einzuholen, um das Parlament auf unbestimmte Zeit vertagen zu können. Anlaß hierzu gab der Beschluß aller Oppositions- gruppen, nicht mehr an den Kammsrarbeiten teilzunehmen. bis für das Verbrechen an Matteotti Genugtuung und Sühne geleistet sei. Es erschien dem italienischen Diktator bequemer und leichter, das Parlament nach Haus zu schicken und die Opposiition mundtot zu machen, als die geforderte Genugtuung und Sühne für das scheußliche Verbrechen seiner Anhänger an dem sozialistischen Führer zu geben. Denn darüber kann kein Zweifel bestehen, daß die Mord- tat an Matteotti von Parteigängern Mussolinis verübt worden ist. Mögen die faschistischen Redner in der Kammer sich jetzt auch offiziell von den Attentätern abgrenzen und die Köpfe der Mörder fordern, so tragen sie und ihre ganze Partei doch die Verantwortung für dag Attentat gegen Matteotti, das ganz nach dem Vorbid der deutschvölkischen Morde verübt worden ist. Denn ebenso wie diese nur möglich wurden auf dem Boden der sittlichen Verwilderung, die die deuischnatw- nale und völkische Haßpropagando in die Kreise ihrer An- Hänger hineintrug, konnte die Mordtat an Matteotti nur in der Atmosphäre der politischen Entrechtung und der Gewalt- Herrschaft verübt werden, die der Faschismus in Italien ge. schaffen hat. Verschärft wird der politisch« Charakter de, Attentats durch di« Tatsache, daß Matteoff beseiigt wurde, weil er gegen die torruptiv einflußreichen faschistischen Kreise ankämpfte und sicherem Vernehmen nach, einen neuen Feldzug gegen sie vorbereitete. Die dadurch gefährdeten Kreise haben sich deshalb beeill, den unbequemen sozialistischen Ankläger mit den traditionellen Mitteln der Maffia aus dem Wege zu räumen. Der Sturm der Empörung, der jetzt durch Italien geht. läßt hoffen, daß sich endlich alle rechllich fühlenden Elemente des italienischen Volkes zu energischer Abwehr der faschistischen Seuche zusammenfinden und den Kampf unterstützen, den bis- her fast allem die soziaistische Arbeiterschaft geführt hat. lieber- all in der ganzen West wird die Arbeiterschaft mit derselben leidenschaftlichen Anteilnahme diesen Kampf verfolgen, wie sie der Parteitag in seiner heutigen Sitzung zum Ausdruck gebracht hat.. Dtc Attentäter. Rom . 14, Juni.(TU.) Zur Ermordung des sozialistischen Ab- georimct«« Matteotti wird gemeldet: Im ganzen wurden gestern S Personen verhoftet. Di« aufiehenerregendste Verhaftung ist die des Direktors des offiziösen„Corriere d'Italia'', ei l i p« l l i. Auch der llnrirstaatssekretär F i n z i ist in die Affäre r wickelt. Zweifellos wollte Matteotti über eine Aestechungsaffäre, welche von Regi«rungss?it« ausgegangen war, in d-r Kammer ein« Red- hatten. Di« Faschisten erfuhren davon, bcmöchtlgien sich der Person Matv-ottt« und führten ihn in die Nähe von Fimbara, wo die LeichzJKoittvttip in«in«? Grotte aufgefunden wurde. Matteotti war der Schädel eing-schlaqen. Der Leichnam wies auch mehrere Dolchwunden auf.
Bor den Gitterturen des Güterbahnhofs am Schönebsrger Ufer! drängen sich die Leute. Errsgtes Fragen und Ausrufe. Aber niemand kommt hinein, die Schupo sperrt alle Eingänge ab. Alles fragt nach Nachrichten. Ein Eisenbahnbeamter erzählt Einzelheiten von dem Unglück.„Einen Mann mußten sie mit der Axt heraushauen."„Nur ein Glück, daß die Wagen nicht noch abgebrannt find," hört man im Vorübergehen. Auf dem Hof« des Güterbahn- Hofes stehen die Lastautos der Polizei und der Samariterkolonns. Auch hier strenge Kontrolle durch Polizei und Eisenbahner. Hinter den langgestreckten Güterschuppen auf dem Einfahrtgleis« zum Wannssebahnhof stehen die vier Wagen des verunglückten Zuges. Der Zusammenprall muß mit furchtbarer Wucht geschehen sein. Der eine Wagen ist buchstäblich bis zur hälft« in den anderen hineingeschoben. Zersplittertes Holz, eingedrückte Scheiben, ver- beulte Eisenstangen und Schienen,«ine Abtelltür liegt wie von einer Rissen Hand fortgeschleudert auf den Gleisen. Arbeiter und Eisenbahner sind beim Ausräumen beschäftigt. Gerade eben spannt man zwei Lokomotiven hinten und vorn« an die Wagen um sie auseinanderzuziehen, während Arbeiter mit Aexten und Sägen das ineinandergeklemmte Holzwer! und Sparren auseinonderhauen. Drüben in der Flottwellstraße sind alle Fenster besetzt von neu- gierigen und aufgeregten Menschen. Di« Opfer des Unglücks sind aber alle schon fortgeschafft und nur ein paar Tragbahren erinnern noch an die furchtbar« Katastrophe.„Am furchtbarsten war da? Geschrei. Ein junges Mädchen, die bis an die Brust eingeklemmt war, mußte die Feuerwehr buchstäblich raussögen," erzähst ein Schaffner.„Ja, und ein Mann war bis an den Hals eingeklemmt. Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, um ihn rauszuhauen, er hat während der ganzen Zeit noch gelebt und im selben Augenblick, wo wir ihn frei hatten, starb er," berichtet ein anderer. Ein Arbeiter kommt mit einem Eimer und Scheuerlappen, um di« Blutlachen fortzuwischen. Di« Lokomotiven rucken an und das Gleis muß heute noch freigemacht werden, der Verkehr geht weiter.— Wie bald w-rd auch dieses Unglück im Lärm des Alltags versunken und vergessen sein! Der Sericht eines Augenzeugen. Heut früh fuhr ich mit dem Vorortzug(4121») 7 Uhr öS Minuten vom Bahnhof Zehlendorf ab. Da ich mich aber etwas verspätet hatte, stieg ich gleich w einen der vorderen Wogen ein. und das war mein Glück. Denn die letzKn Wagen des betreffenden Zuges wurden zertrümmert. Wie gewöhnlich hielt der Zug auf der freien Strecke Groß-Görfcher.'ftraße. Er hatte woh! noch keine frei- Ein- fahrt. Ich sah mir noch die Stelle an, wo erst vor wenigen Wochen der Tender herunt«rg>.fftürzt war. Nach einigen Minuten fuhr der Zug langsam weiter, über die Brücke des Landwebrkanals. Plötzlich gab es einen gewaltigen Stoß. Wir Fahrgäste wurden hin und h-r geworfen. Die Fensterscheiben der Abtelle klirrten und zer, sprangen. Glasstücke flogen umher. So schnell wie nur i<der konnte. stürzt« man aus dem Wogen heraus. Hilferufe und Angst- g e st S h n e hörte man von allen Seiten. Die hinteren Wagen unseres Zuges waren aufeinandergetürmt. Der letz-ie Wagen der 3. Klaffe war ein Trümmer- Haufen. Der Fernzug aus Magdeburg war mit voller Wucht auf d«n Vorortzug gefahren. Allgemeines Durcheinander. Dazwischen hört« man das Dimmern, die Hilferufe und das Schmerzensgefchrei der Verunglückten. Im Augenblick stiegen Rauchwolken auf. Ich sah, wie ein Wagen der 3. Klasse brannte. Flammen züngelten empor. Mai: rief nach Feuerlofchapparaten und nach Aexten, um die unglücklichen Fahrgäste zu befreien. Reisende und die Güterarbetter räumten die Trümmer fort,«in Verletzter nach dem anderen konnte geborgen werden. Ein Reifender war sofort tot Inzwvchen traf nun auch schon die Feuerwehr ein und begann mit dem Lösch«, und mit den Rettungsarbeitcn. Die Opfer öes Uaglucks. Auf dem Bureau des Bahnhofuoorftandes am Potsdamer Bahnhof spielten(ich herzzerreißende Szenen ab. Die Kunde von dem schweren Elsenbahnzusammenstoß hatte sich blitz- schnell in Berlin verbreitet, und fortwährend melden sich Angehörige von Personen, di« mit diesem Zug« tagtäglich in Berlin eintreffen, um Erkundigungen über das Schicksal ihrer Verwandten einzuholen. Leider hatten sich die meisten Passagiere entfernt, um sich Not- verbände anlegen zu lassen, und so konnte man w den ersten Stunden nach dem Unfall noch keine Auskunft darüber geben, ob und wer verletzt oder getötet ist. Das Rettung samt der Stadt Berlin , das mst zahlreichen Wagen an Ort und Stell« war, teilt uns mit, daß zwxi Tote aus dem Zuge herausgeholt worden sind. Ihre Personalien konnten noch nicht ermittelt werden. Die L e i ch e n wurden nach dem Schouhausa gebracht. Stach den bisherigen Ermittlungen find bisher folgend« Tote festgestellt worden: die beiden Toten sind ein Fräulein Hedwig Eifenhöfer aus Zehleudorf, Pots
damer Sicaße 1, deren Vater als Eisenbahnbeamter auf dem Bahn- Hof Zehscndorf Dienst verrichtet. Die zweite Tote konnlc nameulllch nicht fesigeskelli werden. Sie trug«in Kontobuch bei sich, das attf den Namen Frau E. Rietzrnann, Königstraßs Ib. ausgestellt ist. Die Schwerverfelzken find: 1. Aiargarclz Kähne. Potsdam , Eharlottenstraße 62(lßervenchot), 2. Anneliese Börnicke, Kaiser-Friedrich-Sttaße 24.(An dem Auf- kommen dieser Verletzten wird gezweifelt da sie neben andeven schweren Verwundungen auch den Verlust ihres Armes"i be- klagen Hai), Z. Lotte Flick. Zehlendorf , Camphausenstraße 4. 4. Frau oder Fräulein Kattinei. Zehlendors, 5. Therese Spieker. Zehlendorf . Riemeisterstraße K. S. Luise hda-, Zehlendors, Paulstraße 2, 7. Herr Schilling(Kopfverletzungen), 6. Herr Boes(Unirria onkelbruch), g. Herr Wagner(Unterschenkelbruch), 10. Herr Cxncr(sehr schwere Verletzungen), 11. Herr Erpel (Unterschenkelbruch). 12. Herr ssarnarn(Unterschenkelbruch), 13. Herr Davidsohn(Rückgratverletzungen). 14. Herr Minor(Vrustquetschungen). IS. Herr Riedel(Bruch an der linken Schuller), IS. Herr Fischer(Kopfverletzungen und Knochenbrücha), 17. Herr Thorwardt(sehr schwer verletzt), IS. Zugführer des Magdeburger Zuges Zahnert(Brüstt quetschungen und Nerven-Hok), � IS. Siegfried Skärke, Zehlendorf , Neue Straße 6(Unterschenkel» bruch), ?S. Günther Damm. Zehlendors. Machnower Straße 79(Fuß, Verletzung), 21. Hans Losch, Zehlendors, Lessingstraße 22(Fußverletzungen und Neroenchok), 22. Arth Winker, Zehlendorf (Quetschungen und Hautabschürfungen). Die unter 7 bis 16 genannten Schwerverletzten, deren Wohnung noch nicht festgestellt werden konnte, befinden sich im Elisabeth- tranken!, aus, während die unter 19 bis 20 aufgeführten im Urbankrankenhaus Aufnahme gefunden haben. Di« etwa 20 Leichtverletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden ihre Wohnungen auf- suchen. Die Rettungsarbeiten. Bald nach L Uhr war das Unglück geschehen. Wer zwei Stunden später die llnfellstelle üetral(sie liegt auf halbem Wege zwischen dem Potsdamer Fernbahnhof und dem Bahnhof Großgörfchenstraße, unmittelbar vor den Baulichkeiten des Güterschuppens) sah ein großes Bild der Zerstörung: umgestürzte und demolierte Cifenbahnwag.'n, herausgerissene und verbogene Eisenbahnschienen, ein in weitem Umkreis tief aufgewühltes Terraiij. Und doch mußte Bewunderung erregen, mit welcher Schnelligkeit und Cnergie für die Aufräumungsarbeiten unter Leitung des Oberbaurats Dührdott, des Torstehers der Betriebsinipsktion 7, gesorgt worden wo'. De- reiks um%12 Uhr ionn!« der Fernverkehr und der Vorortverkehr regelmäßig wieder einsetzen. Man half sich in der Weife, daß man die in den Bahnhof«infahrenden Züge aus Bahnhos Steglitz auf das logenaunte Mo'chinengleis umsetzte, so daß sie dann vor der Einsahr: in den Potsdamer Bahnhof an der Unfallstelle, wenn auch sehr lang- sam und vorsichtig, vorbeifahren konnten. Bold nachdem das Unglück passiert war, wu'.ten die Aerzte der Eisenbahn sowie die Unfallstationen alarmiert. Es wurden vom Potsdamer Bahnhof Tragbahren und Verbandmaterial nach der Unfallstelle geschafft. Die Leichtverletzten wurden nach dem Staticnsbwecm des Potsdamer Bahnhofs geführt, wo sie von Aerzten verbunden wurden, entweder nach dem Elttabeth-Kranken- Haus transportiert oder nach Hansa entlassen wurden. In den Räumen des Potsdamer Bahnhofs herrschte überhaupt m den Mittagsstunden groß« Aufregung. Infolge der skrupellos falschen Berichterstatung eine? hiesigen Mittogsblattes, das von zehn Toten sprach, fanden'sich in den Bureauräumen eine große Anzahl wer- nender und um da- Schicksal ihrer Angehörigen besorgter Personen ein, die um Auskunft baten und zitternd harrten, ob etwa ein«? der Ihrigen sich ebenfalls unter den Toten h' finde. In dem amtlichen Bericht der Reichsbahndirettion wird davon gesprochen, daß den Fahrdienstleiter im L-ejehlsstelliverk des Potsdamer Fernbahnhofs ohne weiteres die Schuld an dem Unfall trifft. Die Schuldfrage dürfte nach unseren Informationen nicht so ohne weiteres geklärt sein, wenn man erfährt, daß auf demfetb«: Vlock- werk kurz vorder eine Bleckstörung stattgestxnken hatte. In den ersten Nachmittaasstunden wurde die Staatsanwaltschaft durch Telegramm von dem Unfall in Kenntnis gesetzt, Die Kuppelungen. Das U'-gttick ist hauptsächlich durch eine technische Rückständigkeit vergrößert worden. Während die anderen Wagen des Zug»:» die sogen. Z willingskuppel unp haben, war der eine mit Pussern ver- sehen. So kam es, daß die Wucht des Stoßes mit voller Kraft durch di« Uebertraguing der Puffer stÄ auswirkte, während der letzte Wagen, der doch den ersten Anprall auszuhalten hatte, mit feiner Zwillingskuppelung der Zerstörung entgirng.
jüdische tzoft". Herrn Otto Hoctzsch zur Kenntnis. Am 11. Juni schrieb Herr Ö t t o H o e tz s ch in der„Kreuz- Zeitung ", daß energisch cm der Fertigstellung der Gesetz- entwürfe auf Grund des Sachverständigengutachtens gearbeitet werden müsse: „Dos ist aber auch nötig. Jetzt m u ß im weitest«« Rohmen außenpolitisch gearbeitet werden! Jetzt muß di« Zeit n a ch g e h o l t w« r d e n di« in den Wochen der Regtoungsbildunz oertrödelt worden ist... Die Wirtschaft verlangt, daß die heutigen unsicheren Zustände aufhören, und da» Richrgebiet am messten. Sie verlangt, daß die Erörterung übe? das Gutachten in Fluß und zum Abschluß komm«." Am 14. Juni verzeichnet die„Deutsche Zeitung" die Tat- fache, daß diese Gesetzentwürfe von den Reich, Ministerien mit Nachdruck gefördert werden. Sie schreibt über bisse Fast- stellung:„I u d i s ch e H a st. Der W e t t l a u f um die Fertig- stellung der Gesetzentwürfe über das Sachverständigengutachten." Sie wollen, daß g« a r b e i t e t wirb, Herr Hoetzfch? Da kommen Sie bei Ihren Parteigenossen schlecht an.„W e t t- lauf"— Herr Hoetzsch,„j ü d i s ch e H a st"--- Herr Hoetzschl Eine kommunistische Irreführung. Kein Temonstrationssonntag.— Warnung des Polizei- Präsidiums. Daz Polizeipräfldium teilt mit: Die„Schleswig-Holsteinifche Dolksstimm«", das Organ d«r KPD., welches an Stelle der in Berlin verbotenen„Roten Fahne" verteilt wird, hat in der Nummer vom 13. Juni zu Demonstrationen der Arbeiter für die Opfer der Revolution am morgigen Sonntag aufgerufen. Ein« Ge- nehmigung für diese Demonstration ist weder beantragt noch erteilt worden. Die Polizei hat Anweisung erhettm, oll« Demonstrationen, insbesondere Umzüge und Ansammlungen, unter allen Umständen mit allen Mitteln zu verhindern.
Die üeutscke Reparationsabgabe. Verlängerung des Abkommens mit England. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist dos am 23. Fe, bruor zwischen der deutschen und der königlich großbritannischen Re- gierung geschlossene Abkommen über die Herabsetzung der Reparation babgab« von 26 Prozent auf S Prozent vom Wert der aus Deutschland nach England eingeführten Waren bis zur Inkraftsetzung des Sachverständigengutachtens verlängert worden. Dos Abkommen war ursprünglich mit Geltungsdauer bis zum IS. April vereinbart und alsdann bis zum 18. Juni verlängert worden. Die nochmalig« Verlängerung ist erforderlich geworden, weil entgegen der ursprünglich gehegten Erwartung die Gffamtreg«. lung der Reparatiomsfrage unter Einschluß der englischen R<pa- rationsadgahs inzwischen noch nicht erfolgt ist. tzerriots Ministerliste. Pari», 14. Juni. (WTB.) Schode-Paris verzeichnet folgende Ministerliste: PrSsldium und Aeußeres: Abg. Herr ist: Justiz: Senator F« v t r o l; Inner««: 2lbg. Chaetempsz Finanzen: Senator Clemantel: Unterricht: Abg. Daladier; Krieg: General Rollet oder R s n o u l t: Handel: der Abgeordnete von Le Hovre Leo» Mever: Oeffentllch« Arbeiten: Senator Leon P e r r i e r oder Abg. Justin G s d a r d; Marine: entweder Senator de Kerguezet oder Abg Mrlhaud: Kolonie»: Senator Schroneck: Landwirtschaft: Abg. Queuill«: Unterstmttssetr». tör für dt« Post: Abg. Pierr« Robert. Der Mnister für di« be- freiten Gebiete soll ebenfalls ei» ttoch nicht bekannter Deputierter sein. Die Milchwirtschaft freigegeben. Auf Grund einer reicksministeriellen Verordnung wird vom IS. Juni ab di.:.Verpflichtung der Landwirt« und Molkereien, die Städte mit Milch zu beliff-rn. auf- gehoben, Lediglich Gemeinden, denen reiche- und lond-sbehKrd- lich di« Genehmigung dazu erteilt lsh behalten als Uebergangsmoß- uahme das Recht der Verteilung.