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An sich bieten die technischen Vervollkommnungen der Eisen­bahn jetzt eine erhöhte Betriebssicherheit. Aber es läßt sich nicht wegdisputieren, daß die Arbeits überlastung der Eisen bahner und noch dazu oft auf den verantwortungsvollsten Stellen, wie z. B. bei Zugführern usw. eine verhängnisvolle Be Taftungsprobe der Nerven darstellt, denen die überan strengten Beamten trotz des besten Willens nicht immer gewachsen fein tönnen. Es ist ein Unding, daß Zugführer von Schnellzugs­lokomotiven stellenweise einen durchgehenden Dienst von 12 Stunden versehen müssen; in denselben Rahmen paßt auch die falsche Sparsamkeit an Gisenbahnarbeitern und unterem Personal, die nur zu oft in schreiendem Mißverhältnis zu der Zahl hoher und höchster" Eisenbahnbeamter steht. Hier hat der Abbau zum Teil recht bedenkliche Ergebnisse gezeitigt. Man wird sich an leitender Stelle darüber klar sein müssen, daß das Vertrauen des reisenden Publikums nicht durch Erlasse vom grünen Tilch gewonnen werden kann, sondern nur durch die feste Zuversicht, daß das Fahr­personal, in dessen Hände die Berantwortung für das Leben Hun derter und Tausender von Menschen gelegt ist, nicht über Gebühr in Anspruch genommen wird.

Republik   in Not.

,, Republit in Not, sammelt euch unter dem Reichsbanner schwarzrotgold!" rief Genosse Oberstleutnant Dr. Schüßinger in den großen Saal des Stadthauses hinein und fand stürmi­schen Widerhall in den Herzen der alten Frontsoldaten und der enthusiastischen Jugend.

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nommen, als fich die Tür öffnete und drei schrecklich aussehende, ver­mummte und mit roten und schwarzen Larven versehene Gestalten ins Zimmer fchlichen. Hände hoch, oder wir schießen!" hieß es sofort und der schöne Harry" und seine Freundin hoben gehorsam die Hände hoch. Die Räuber bedeuteten nun dem Mädchen, daß sie in den Schrank spazieren müsse. Weinend bat das Mädchen, doch vorher den Säugling in sein Bettchen legen zu dürfen. Das gestatteten die Räuber auch. Dann aber hieß es Nun, marsch ins Spind!" Mit einer Terzerole in der Hand die aber nur eine Attrappe war, stellte sich einer der Räuber vor das Spind als Wache und die Zurückbleibenden plünderten gemeinsam mit Harry" die Wohnung aus. Perferbrücken, Pelze, Wäsche, Tafelsilber, Schmucksachen und Devisen in beträchtlicher Menge fielen ihnen als Beute in die Hände. Als das Verbrechervierblatt bald darauf erwischt worden war,

Ausgerechnet

in Arbeitervierteln Berlins   zählte man bel der Elternbeiratswahl 1922

70-80 Prozent Nichtwähler!

Elfern! Wollt ihr fampflos der Schul­reaffion das Feld überlassen?

Fort mit der Gleichgültigkeit!

Keine Stimme den Christlich- Unpolitischen! Werbt und stimmt für die Liste:

Schulaufbau!

[ Chriftlich- tapolitische"

Chriftlich- Unpolitische" und Schulabbau.

Ein beachtenswertes Kapitel.

Das folgende Schreiben erhielt eine Mutter, Mitglied eines christlich- unpolitischen Elternbeirates, zur Antwort, als sie sich in Sorge um die Auflösung ihrer Schule an den Geschäftsführer des ev. Gesamtelternbundes wandte. Es spricht für sich selbst und wundert den nicht, der weiß, was die Christlich  - Unpolitischen und ihre Hintermänner vom Abbau erhofften, nämlich Ausmerzung der republikanischen und sozialistischen Lehrkräfte. In Versammlungen erklärten Deutschnational-, unchriftlich- Politische": Beute, die sich nach dem 9. November das bekannte grüne Mitglieds­Der Abbau ist ja nicht so schlimm, er fommt nur in Frage für buch( Sozialdemokratie) gekauft haben." Eltern und Lehrer, die nach diefem Schreiben noch die Christlich- Unpolitischen" unterstützen, ist nicht zu helfen.

S. g. Frau

Aus Ihrem Schreiben entnehme ich, daß Sie Ihre Nachrichten und Vorschläge von einem Lehrer, Mitglied des Lehrerverbandes Berlin, empfangen haben. Die Namen der 30 Schulen, darunter Su Ihrer Doppelschule, stammen aus einer vertraulichen Mitteilung, die in einer Vertreterversammlung des LVB. gemacht wurde und die nicht auf Nachrichten aus der Schulbehörde zurückgehen. Es ist also durchaus noch nicht fest bestimmt, ob Ihre Schule vom Abbau be­troffen wird. Ich möchte Ihnen dringend raten, sich nicht fritiflos in den Wagen der Lehrerverbands- Agitation spannen zu lassen. Sie sehen sich und die Elternbeiratsmitglieder nur einer schweren Niederlage aus. Denn irgendein Abbau wird doch vorgenommen. Wenn dann nach der Niederlage die Ernüchterung kommt, wird jeder flar urteilende Mensch einsehen, daß der Abbau von Lehrerstellen nicht im ent­ferntesten eine Schädigung der Schule mit sich bringt, wie sie in düstersten Farben und dröhnendsten Schlagworten vom Lehrerver­band geschildert wird. Der erschreckende Geburten- und damit Schul finderrüdgang läßt leider einen weitgehenden Abbau an Lehrer stellen zu.

gelang es dem blonden Harry auf eigenartige Weise die Freiheit wieder zu erlangen. Ein Mitgefangener, der mit ihm dieselbe Belle bewohnte, sollte entlassen werden, hatte aber feine Lust, das Ge­fängnis zu verlassen. Er sagte zu seinem Bellengenossen: Weeste Harry, id ha' teen Lust raußzujehn. Et is Winter und ich ha' teene Bleibe. Jeh du for mir." Gesagt getan. Als Krause ließ sich Rothstock entlassen. Während die anderen bereits vor längerer Zeit abgeurteilt worden sind, konnte infolgedessen Rothstock erst jetzt dem Strafrichter zugeführt werden: Dr. Pindar machte als Milderungs­grund geltend, daß Rothstock sofort nach seiner Ergreifung bemüht gewesen war, sämtliche gestohlenen Sachen wieder zu ermitte In, so daß fast der ganze Schaden wieder gutgemacht worden ist. Das Urteil fautete auf ein Jahr sechs Monate Zuchthaus  und fünf Jahre Ehrverlust. Der schöne Harry" nahm sofort die Strafe an. Nach Schluß der Verhandlung meldeten sich sehr be­zeichnend für den Tanzbodenhelden nicht weniger als vier Bräute", um sich von ihrem Berlobten" verabschieden zu dürfen, aber nur einer, von der angenommen wurde, daß sie die richtige Braut sei, wurde diese Genehmigung erteilt. Die anderen mußten weinend und wehtlagend abziehen.

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Der Tod unter dem Auto.

Die Zeit des Kampfes mit Worten allein ist vorbei,- so will es die sich immer frecher erhebende Reaktion. Verfassungs­fragen sind Machtfragen. Soll die Weimarer Verfassung  nicht ein Feßen Papier   bleiben, so muß sie mit Fäusten gestüt werden. Die Jugend ist das Schicksal des Staates. Die gesamte republikanische Jugend, auch die bürgerliche, die sich jetzt nur in Schwärmen, Spielen und Tanzen gefällt, muß fich zu ihrem Schuße zusammenfinden. Ist es aber nicht Aufgabe von Polizei und Rechswehr, die Republik   zu schüßen," wird so mancher fragen. Nein nicht ihre Aufgabe allein ist es, es ist auch Pflicht der Jugend, in fritischen Augenblicken sich an die Front zu stellen. Seit zwei Jahren schon gloßt der Republik   die Gefahr des Bürger frieges entgegen. Dem wollen die Sozialdemokratische Partei  , wollen alle wahrhaften Republikaner vorbeugen. Der offene Butsch hat sein wahres Geficht im Hitler- Ludendorf- Prozeß gezeigt. Ge­fährlicher noch ist der trockene Putsch. An der Spize der Republik  ſtehen Menschen, die nur Bernunftrepublikaner find, ihre Herzen sind kalt. Die Jugend aber, die einzige wirtliche Stüge der Herzen sind kalt. Die Jugend aber, die einzige wirkliche Stüße der Republik   ist vom Einfluß auf die Staatsleitung ausgeschlossen. Einen Machtfaktor fann sie nur darstellen, wenn sie sich hinter die Schuytruppen der Republit stellt, hinter die Reichswehr  und die Polizei. Wie sieht es aber in der Reichswehr   aus? Es foll nicht gegen ihre leitenden Männer gehetzt werden, sie haben in fritischen Augenblicken sich für die Republit eingesetzt. Jedoch in der Entpolitisierung, der leberparteilichkeit der Reichswehr  , die von gewissen Kreisen gefordert wird, liegt eine Gefahr, die Gefahr der sogenannten völkischen Beeinflussung. Noch größer ist die Gefahr, die von seiten derjenigen droht, die, wie z. B. ein General der " Kreuz- Beitung", fordern, daß die Militärkontrolle der Entente unter feinen Umständen zugelassen wird. Der Grund ist klar. In bestimmten Augenblicken soll die von Demagogen irregeleitete Jugend gegen die Republik   mobilisiert werden. Die wahren Ziele der Demagogen hat der schmachvolle Deutsche   Tag" in Halle offenbart. Durch äußeren Bopanz soll die Jugend ge= blendet, die Toten des Weltkrieges, die mit einem Fluch auf den alten Staat ihr Leben hingaben, zum Monopol der Reaktion er hoben werden. Der Sinn von Halle war Revanche und Gegen revolution. Die einzige Antwort auf den Deutschen Tag  " fann nur ein Republikanischer Tag sein. Um ihn aber zu ver- Am 25. Januar war er mit dem von ihm geführten Privat wirklichen, ist die 3ufammenfassung der republi- auto durch die Markgrafenstraße gesauft und hatte an der Kreuzung tanischen Kräfte in dem Reichsbanner Schwarz der Mohrenstraße die die Straße überquerende 54jährige Witwe rotgold notwendig. Welches sind nun seine Ziele, was find feine Schmidt überfahren. Die Berletzte ist nach zwei Tagen im Urban Aufgaben? Durch ihn foll die Polizei, die wie z. B. in Halle macht frankenhaus an den Folgen des Unfalles verstorben. Der Ange los gegen die anstürmenden Hitlerleute war, moralisch gestüt flagte bestritt, übermäßig schnell gefahren zu sein. Es sei ein werden. Aus ihm soll die republikanische Wehrmacht und die republi- regnerischer Tag gewesen und er habe auf dem glatten Asphalt tanische Polizei die republikanischen Kampfreserven schöpfen fönnen chnehin langjam fahren müssen. Nachdem er gebremst hatte, fei im Augenblick, wo es gilt, die Republik   gegen den inneren Feind die alte Frau stehen geblieben und er habe dann wieder den britten zu verteidigen. Darum heißt es, sich überall mit dem Zeichen des Gang eingeschaltet, weil er glaubte, an ihr noch vorüberkommen Republikanischen Reichsbanners zeigen, fich in mächtigen Ver- au fönnen. In demselben Augenblick habe die Frau sich aber auch bänden zusammenfinden, eine Ausbildung anzuftreben, die unerwartet in Bewegung gefeht und sei direkt in das Auto den Zwecken des Republikschußzes entspräche, damit die Berbände gerannt. Daher fei er an dem Unglück schuldlos. Zwei Augen sich in die bestehenden Truppenteile und Polizeiabteilungen ein zeugen befundeten jedoch, daß das Auto in ungewöhnlich gliedern fönnen, persönliche Beziehungen zu den republikanischen schneller Fahrt durch die Straße geraft fei und feines Schutztruppen schaffen, eine Führergeneration heran- wegs das Tempo verlangsamt habe, so daß sie sofort die Empfindung züchten Das ist die Aufgabe der Republitschußbewegung. Ihr hatten, es müsse em Unglück geschehen. Staatsanwaltschaftsrat neuer Geist verlangt zwar unbedingte Subordinaton, hat aber nichts Dr. Herrmnn sah in dem Umstand, daß die Straße naß war, feine mit Kadavergehorsam gemein, er verlangt flardentende Bürger Entlastung des Angeklagten, denn er hätte dann mit doppelter Vor­des Staates, die mit Einfah ihrer ganzen Persönlichficht fahren müssen. Die Straße fei teine Rennbahn. keit die Republik   zu schüßen bereit sind. Er muß ein Der Chauffeur habe so zu fahren, daß das zu Fuß Bekenntnis zur Friedensidee bedeuten, ein Kampf um die Be- gehende Publikum ungefährdet die Straße über­friedung Europas   sein. Der gemeinsame Feind ist der Rückschritt schreiten fönne. Amtsgerichtsrat Ahlsdorf   erkannte gegen und die Gemeinheit, die Dummheit und die völkische Diktatur. Ihnen den Angeklagten lediglich mit Rücksicht auf deffen Jugend und ün. entgegenstellen wird sich die unüberwindliche Macht des Reichs: bestraftheit trotz der großen Gefahr, der das Publikum Berlins   durch banner Schwarzrotgold, selbst wenn es gelten follte das Leben für derartige Autorafereien fortdauernd ausgesetzt ist, auf mur vier die Republik   zu lassen. Ein nicht endenwollender Beifall und ein Monate Gefängnis. stürmisches Hoch auf die Republik   beschlossen die Versammlung. Biele Beitritte zum Reichsbanner Schwarzrotgold war der un­mittelbare Erfolg des Abends.

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Einbrecher- Harry, der Held der Tanzböden.

Drei Bräute weinen um den Berurteilten.

Als der fantasievolle Regiffeur eines richtigen Verbrecher films der Wirklichkeit hatte sich der Dachdecker Erich Roth stod vor dem Schöffengericht Charlottenburg   zu verantworten. Der erft 23jährige Angeklagte, eine athletische Gestalt, arbeitete mit dem Hausmädchen trick. Er gehörte zu der gemeingefährlichen Spezies jener Verbrecher, die sich an Hausangestellte heranmachen und dann die günstige Ge­fegenheit zu Einbrüchen benutzen.

Rothstock war der Held der Tanzböden und dort allgemein unter dem Namen der schöne Harry" bekannt. Eine feiner Tangbekannt­schaften aus den Spichernsälen war das Hausmädchen Schröder, die bei einem Kaufmann Stadthafen in der Nachodstraße beschäftigt war. Nachdem der schöne Harry" seine Liebste mehrmals in die Wohnung begleitet hatte, hatte er bald heraus, daß dort recht viel zu holen sei. Er verabredete nun mit mehreren Spießgefellen einen Einbruch, der dann auch in Szene gesetzt wurde. Alls an jenem Tage die Dienstherrschaft abwesend war, besuchte er seine Freundin, die im Hause bleiben mußte, um ein kleines Kind zu betreuen. Nach einer Weile ließ sich der schöne Harry" die Schlüssel aushändigen, um noch schnell einige Zigaretten heraufzuholen. Er benachrichtigte jedoch nur die in einer benachbarten Kneipe wartenden drei Mit­verschworenen. Kaum hatte ,, Harry" wieder auf dem Sofa Blah ge­

Der Staatsanwalt jagt: Die Straße ist teine Rennbahn." Wieder einmal hatte sich das Gericht mit einem Todesfalt zu beschäftigen, der durch die Autoraferet durch die Straßen Berlins   verursacht worden ist. Wegen fahr­läffiger Tötung hatte sich der Chauffeur Römer vor dem Schöffen­gericht Mitte zu verantworten.

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 15. Juni.

5.30 7 Uhr: Berliner   Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7 Uhr: Vortrag des Herrn Schontek:" In den Ferien: Augen auf!" ( Jugendvortrag). 8-11 Uhr: Tanzmusik( Berliner   Funkkapelle). Gesangseinlagen: Else d'Heureuse, Rudolf Zank. Montag, den 16. Juni.

kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

5.30-7 Uhr:

Berliner   Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7.30 Uhr: Sprachunterricht( Englisch  ). 8 Uhr: Vortrag des Herrn Sanitätsrat Dr. Frank: Gesundheitspflege auf der Reise". 9 Uhr: 1. Rezitationen( Ida Orloff  ). 2. Zweiter Satz( Adagio ma non troppo), aus dem Klarinettenkonzert, von C. M. v. Weber( Ernst Fischer, Soloklarinettist des Berliner   Philharmonischen Orchesters). 3. a) Glück, von W. Berger, b) Ein Traum, c) Vom jüngsten Tag, von Paul Graener  ( Maria Seret van Eyken). 4. a) Nordischer Tanz, von Grieg  , b) Menuett, Aon Paderewski( Celeste Chop­walzer, von Chopin  , c) Jota aragonesa, von Gottschalk( Celeste Groenevelt). 5. Rezitationen( Ida Orloff  ). 6. a) Prélude, b) Minuten­Chop- Groenevelt). 7. Schmied, Schmerz, Lied der Walküre, von H. van Eyken( Maria Seret van Eyken). 8. Dritter Satz( Rondo- Allegro) aus dem Klarinettenkonzert, von C. M. v. Weber( Ernst Fischer, Soloklarinettist des Berliner   Philharmonischen Orchesters. Am Steinway  - Flügel: Dr. Felix Günther.

Nach den Ausführungsbestimmungen zum Personalabbaugeseh, die wahrscheinlich Ende nächster Woche veröffentlicht werden, ist bei jeder Einziehung einer Schule die Genehmigung durch den Minister jeder Einziehung einer Schule die Genehmigung durch den Minister erforderlich. Wenn Ihnen bekannt wird, daß tatsächlich Ihre Schule von einer doppelten zu einer einfachen umgewandelt werden soll, so geben Sie uns alsbald Nachricht, und wir werden nach Prüfung der Verhältnisse Ihnen so rasch wie möglich sagen, ob und in welcher Weise eine Eingabe an den Minister Ihre Schule retten kann. Sie dürfen überzeugt sein, daß wir um unsere ev. Schule fräftig kämpfen und eine Schädigung der ev. Schule durch den Abbau nicht zulassen werden. Wir halten es aber für völlig verfehlt, die Massen aufzurufen. Die Fragen, die bei der Durchführung des nötigen Abbaus von Lehrerstellen zu behandeln find, find so kompliziert, daß sie nicht in Volksversammlungen erledigt werden fönnen. Wir können es natürlich nicht verhindern, daß der Lehrerverband die Elternschaftinnuglofe Demon­ftrationen hegt. Der Elternbund beteiligt sich aber nicht daran, er wird vielmehr die Intereffen der ev. Schule durch sachliche Rüc sprache mit den Behörden wahren. Für Ihre freundliche Mitteilung betr. jüdischer Kinder bin ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichster Begrüßung

Geschäftsstelle des ev. Gesamtelternbundes Groß- Berlin gez. Foertsch. Der Erfolg hat der Berliner   Schulnotgemeinschaft recht ges geben. Ihrer Lifte Schulaufbau" daher alle Stimmen.

Wo man singt, da laß dich ruhig nieder-". Durch eine unverständliche Polizeiattade wurde am Freitagabend im Liegenseepart das öffentliche Gesangs. fonzert gestört, das der Charlottenburger   Männerchor ftaltete. Solche Konzerte finden auf Wunsch des Berliner   Magistrats Harmonie"( Mitglied des Arbeiterfängerbundes) dort veran und feiner Deputation für das Bildungswesen statt, und gem ftellen die auch in der Bevölkerung viel Antlang finden. Die Genehmi fich Arbeiterfängerchöre in den Dienst dieser Kunstpflegebestrebungen, gung zu dem erwähnten Konzert war am 10. Juni vom Berliner  Bolizeipräsidium schriftlich erteilt worben, wovon das Bolizeiamt Charlottenburg sehr wohl hätte unterrichtet sein können. Daß Schußpolizeibeamte während des Ronzertes erschienen und die Genehmigung zu sehen wünschten, hätte schon als unliebsame Störung wirken fönnen, aber die Genehmigung wurde ihnen ohne Einspruch und in Ruhe überreicht. Sie nahmen fie mit nach dem Bolizeiamt, fehrten dann nach einiger Zeit zurüd und forderten nach dem zweiten Teil des Konzertes die versammelbe Menge auf, sofort auseinanderzugehen. Der Vorsitzende, der um Rückgaber der Be scheinigung bat, wurde eingeladen, ihnen zum Polizeiamt zu folgen. Inzwischen war das leberfallfommando auf mehreren Kraftwagen eingetroffen, und nunmehr wurden die Konzertbesucher auseinandergetrieben, wobei auch der nüppel seine Arbeit tat. Die Angabe bürgerlicher Blätter, daß die Genehmigung nicht habe vorgewiesen wenden können, ist falsch. Nach der uns gegebenen Darstellung ist kein Grund zu sehen, der ein derartiges Borgehen der Bolizei rechtfertigen tönnte. fann nur annehmen, daß dem Polizeiamt jede Kenntnis des Sach­verhaltes gefehlt hat. Der Gefangverein hat an das Polizei­präsidium sofort eine Beschwerde gerichtet, die hoffentlich die not­wendige Aufklärung des fonderbaren Verfalles bringen wird. Unseres Erachtens hätte auch der Magistrat allen Anlaß, wegen dieser Polizeiattade sich mit einem Ersuchen um Aufklärung an das Polizeipräsidium zu wenden.

Opfertag der Berliner   Nothilfe.

Gummi­

Man

Taufende von unterernährten Rindern und Jugendlichen be­dürfen der Ferienerholung. 3ahllose sorgenvolle Eltern warten sehn Berbänden der freien Wohlfahrtspflege und den städtischen Wohl­süchtig, daß ihre Anträge auf Verschidung ihrer Kinder von den fahrtsämtern berücksichtigt werden. Das kann nur geschehen, wenn Taufende und aber Taufende wohltätiger Hände bereit sind, sich zu öffnen und zu spenden, um den Kindern zu helfen. Der Berliner  2usschuß der Deutschen Nothilfe" Reichstags­ufer 3 in dem die gesamte Berliner   Wohlfahrtspflege zusammen­gefaßt ist, veranstaltet am heutigen Sonntag einen allge­meinen Opfertag. Die Sammlungen werden in ganz Berlin  Durch die Bezirksarbeitsgemeinschaften, die sich aus den Bezirks­wohlfahrts- und-jugendämtern und den Verbänden der freien Wohl­fahrtspflege zusammensetzen, durchgeführt. Die Jugendverbände aller Richtungen, Konfeffionelle, Arbeiterjugend, Pfadfinder, die Alters­Dienst für ihre hilfsbedürftigen Altersgenoffen zur Verfügung gestellt. hilfe der Jugend u. a. haben sich, wie schon so oft, felbftios zum In verschiedenen Stadtteilen werden Straßenkonzerte veranstaltet. Die Borbereitungen sind im vollen Gange. Möge die Berliner   Be­pölferung heute zeigen, daß sie ein Herz für ihre erholungsbedürftige Jugend hat und dem Opfertage zu einem vollen Erfolg verhelfen.

Wie kann man häßlich entstellenden mißfarbigen Zahnbelag entfernen?

Ein Kreis junger Damen ist in fröhlicher Unterhaltung zusammen. Eine bildhübsche junge Dame fesselt die Blide der Herren in ganz besonderem Maße. Heitere Worte fallen von beiden Seiten, bis schließlich der sprühende Wig eines Herrn ein fchallendes Geiächter auslöst. Aber, o weh, der entzückende Rosenmund unferer bewunderten Schönen birgt eine Reihe grau­brauner Zähne. Alle Illusionen sind dahin. Mangel

hafte oder schlechte Bahnpflege? Rettenraucherin? Und wie leicht fönnte sie diesen Schönheitsfehler beseitigen. Durch Mundwasser, Bahnpulver und Zahnbürste allein Durch Mundwaffer, Bahnpulver und Zahnbürste allein natürlich nicht; aber mit der hierfür bewährten Chlo rodont- Bahnpaste. Nachfolgend Gebrauchsanweisung: Man brüde einen 2-3 cm langen Strang aus der Tube auf die Lángsseite der trodenen Chlorobont- Bahn­bürste( Spezialedelfabrikat). Nun bürste man nach

allen Richtungen hin, von vorn nach hinten und von unten nach oben. Dann tauche man die Bürste in warmes Wasser oder Chlorodont- Mundwasser( brei Tropfen hiervon genügen für ein halbes Tischglas Wasser), bürste gründlich nach und fpüle damit mehr­mals aus. Der Erfolg zeigt sich meist nach ein­maligem Gebrauch. Der Schmelt der Zähne erscheint in seinem ursprünglichen schönen, elfenbeinartigen

Glanz und im Munde verbleibt ein herrlich er frischender Pfefferminzgeschmad. Kein Wunder, daß die Chlorobont- Mundpflege heuie von Millionen im Gebrauch ift!

Eine Tube Chlorodont, 4-6 Wochen ausreichend, f. 80. Eine Flasche Chlorobont fonzentriertes Mundwasser M.-80. Eine Chlorobont- Bahn­bürste Edelfabrikat Mt. 1.25.