Nr. 2S2 ♦ 41. Jahrgang
7. Seilage ües vorwärts
Mittwoch, IS. Jm\ 1424
3m Kampf mit öen Räöern.
Ein« Großstadt ohn« Vorkehr müßte schnell sterben, eine W«lt- stadt, deren Verkehrsmöglichkeiten rückständig bleiben, ist zu lang- samem Tode verurteilt. Jede Großstadt, die mit dem Ballast ge- fchichtlichen Werdens belastet ist, bietet aber der Verbesserung des Verkehrs in steigendem Maß« schier unüberwindlich erscheinend« Hindernisse. Di« Schwierigkeiten, den Verkehr auszugestalten, er- scheinen oft so groß, daß man den wahrhaft revolutionären Gedanken, eine neu« Stadt an die Stell« der alten zu bauen, für leichter durch- sührbar hält, als das unsagbar mühevoll«„Verbessern", d. h. immer nur behelfsmäßige Herumflicken an den Verkehrseinrichtungen der großen Städte. Das trifft insbesondere auch für Berlin zu, dessen Verkehrsmittel immer unzureichender erscheinen. Die Wohnverhält- nisse der Großstadt schreien geradezu nach schnellen und ausreichen. den Verkehrsmitteln, so daß der Weg von der Wohnung zur Arbeit abgekürzt und der Großstädter davor bewahrt bleibt, bei dem täglichen Kampf um das„Mit- kommen" eine nicht zu unter. schätzend« Summ« von Nerven- kraft nutzlos zu vergeuden. Die Verkehrsmittel. Die Straßenbahn oermag, trotz der in der letzten Zeit durch- geführten Herabsetzung der Fahr- zeiten den Anforderungen, die an den Verkehr einer Weltstadt zu stellen sind, nur in den weniger belebten Außenbezirken zu ge- nügen. Di« Hoch- und Untergrund- bahn hat in Berlin eine Zugfolge, die im Vergleich mit dem Minuten- verkehr anderer Weltstädte gerade- zu mittelalterlich erscheint. Das Auto, das am ehesten geeignet wäre, mit großer Geschwindigkeit lang« Wege abzukürzen, wird in jeder Weise durch die Anlage der Straßen gehemmt, auf denen sich Fußgänger, Straßenbahnen, Rad- fahrer und Wagen oller Art in wirrem Durcheinander bewegen. In belebten Straßen kann das Auw nur im Schneckentempo vorwärts kommen und es ist psychologisch verständlich, wenn der Großstädter, der sich als Opfer der Verkehrsverhältniff« fühlt, einen gewissen Haß gegen das Awo empfindet, dessen Ge- schwindigkeit in weniger belebten Straßen seinen eigenen Wünschen entspricht, während es ihm selbst unerreichbar er- scheint. Es kommt noch hinzu, daß auch mangelnde An- passungsfähigkeit an die Entwicklung bes großstädtischen Verkehrs im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die Gefahren erhöht und gerade das schnelle Fahrzeug, an dos sich der einzelne noch nicht gewöhnt hat. erscheint als Urheber von Verkehrsunfällen, die bei einer gewissen Einspielung aller zum weitaus größten Teil vermieden werden könnten. Es mag in diesem Zusammenhang daran erinnert werde», daß sich nach der Umwandlung der Pferdebahn in den elek- irischen Betrieb die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen die„Elek- irische" beteiligt war, ganz erheblich steigert«. Die öffentlich« Meinung war damals über alle Maßen gegen das yeue Verkehrsmittel aufgebracht. Trotzdem lag die Schuld in den meisten, also nicht in allen Fällen an dem zu Schoden gekommenen Fußgänger, der sich an die Geschwindigkeit der Straßenbahn, die uns heute so unzulänglich erscheint, nicht schnell genug gewöhnen konnte. Heute ist nicht mehr die Straßenbahn, sondern das Auto dos bestgehaßte Fahrzeug der Großstadl, das in seiner technischen Ausgestaltung«ine Geschwindigkeit erlaubt, die in der Enge der Straßen nicht ausgenutzt werden kann. Andererseits aber hat das Auto nur dann Daseins-
berechtigung, wenn es ein« größere Geschwindigkeit wie die übrigen Wagen entfalten kann. Das wird in der Großstadt immer nur in begrenztem Maße möglich sein. Außerhalb der Städte, aus gut gebauten Autostraßen könnten die Wagen sich austoben— aus der gewöhnlichen Chaussee aber leidet alles, wenn der Wagen mit voller Kraft dahinbraust: die Chaussee, der Wagen und vor allem die Fuß- gänger, die von aufgewirbeltem Staub bedeckt werden und dem Er- reger dieser Wolken niemals die freundlichsten Wünsche nachrufen. Das Verkehrsmittel ist eben den Verkehrswegen vorausgeeilt und es werden Jahrzehnt« vergehen, ehe hier die erforderliche Ueberein- stimmung erzielt ist. Der Zußgänger. Wir müssen uns also damit abfinden, daß grundlegende Aende- rungen bei den Verkehrswegen zurzeit unmöglich erscheinen und müssen den guten willen aufbringen, uns dem Verkehr der Großstadt
durch größte Aufmerksamkeit anzupassen. Hier wird viel gefehlt! Man braucht nur einmal auf der Straßenbahn am Führerstand ein« Fahrt durch Berlin zu machen und man wird erkennen, wie groß die Unachtsamkeit der Fußgänger ist. Viele scheinen geradezu im Traumzustand die Straße zu überschreiten. Was geht sie das Klingeln der Straßenbahn, was die Hupe des Autos an, sie gehen ihren ffleg, als ob sie in der Kleinstadl wären. Andere wieder hasten über die Straße und rennen ohne Ueberlegung geradewegs der Gefahr«nt- gegen oder halten es für besonders richtig, kurz vor den heran- kommenden Wagen den Fahrdamm zu überschreiten. In allen diesen Fällen werden schwere Unfälle nur durch die geradezu bewunderns- würdige Aufmerksamkeit der Wagenführer vermieden. Wenn man der großen Zahl der Unglücksfälle die Zahl der möglichen und durch die Aufmerksamkeit der Wagenführer vermiedenen Unfälle gegenüber- stellen könnte, würde die Unfallziffer sehr klein erscheinen. Würden sie genau so unaufmerksam wie viele der Fußgänger sein, wäre ein moderner Großstadtverkehr überhaupt unmöglich. Ein besonderes Kapitel sind die Kinder, die leider in hohem Maß« Opfer des Ver- kehrs werden. Die Ursache liegt in erster Linie in dem Mangel an Spielplätzen. Das Kind will sich bewegen und auf seine Art spielen. Die Straße bringt es mit den Verkehrsmitteln in Berührung, es spielt
oft geradezu in atembeklemmender Sorglosigkeit mit der Gefahr. Kleine Kinder laufen vor den Augen ihrer Beschützer, deren Aufmerk- samkeit sich irgendeinem anderen Gegenstand zugewandt hat, auf den Damm und kommen unter die Räder, andere tanzen auf den Schienen der Straßenbahn oder anderen Gefährten einher und können den Wagenführer zur Verzweiflung bringen. Alle Eltern und auch die Schule müssen ihren ganzen Einfluß geltend machen, um die Kinder vor den selbstverschuldeten Gefahren der Straße zu bewahren. Kleine Kinder mühten auf der Straß« ständig unter Aufsicht stehen. Leider machen gerade bei der ärmeren Bevölkerung die sozialen Verhältnisse die Erfüllung dieser an sich so einfachen Fordenmg unmöglich. Der Wagenführer. Auch die Wogenführer sind nur Menschen. Auch ihre Ausmerk- samkeit, die fast immer bis zum äußersten angespannt sein muß, kann versagen. Eine geringe Unachtsamkeit genügt, um einen Unfall her- beizuführen. Es muß von den Wagenführern die genaueste Beachtung der polizeilichen Fahrordnungen und der allgemeinen Verkehrs- Vorschriften erwartet werden. Bei Berufsautofahrern erscheint es felbstverständlich, daß sie die Geschwindigkeit ihres Wagens der Ver- kehrsdichte anpassen. Autofahrern, denen wegen Mißachtung dieser ganz selbstverständlichen Forderung der Führerschein entzogen wird, haben keine Ursache, sich darüber zu beklagen. Privatautos werden sehr oft von irgendeinem guten Freunde des Besitzers geführt, der kaum die Anfänge des Fahrens begriffen hat. Das ist geradezu ein Verbrechen und bei den hierdurch verursachten Unfällen ist der eigentliche Schuldige der Besitzer, der unsagbar leichtfertig gelzandelt hat. Häufig ereignen sich Autounfälle an Kurven, weil die an sich auch wieder selbstverständliche Forderung, überall dort, wo die Straße unübersichtlich ist, langsam zu fahren, nicht erfüllt worden ist. Bei der Straßenbahn ist es dem Wagenführer zur Pflicht gemacht, sich mit den Fahrgästen nicht zu unterhalten. Das sollte für jeden Wagen- führer, auch für die nicht angestellten Führer von Privatautos gelten, die sich in dieser Hinsicht häufig nicht den geringsten Zwang auf- erlegen, lachend und plaudernd ihren Wagen mit großer Geschwindig- keit laufen zu lassen. Es ist kein Zufall, daß der größte Teil der zu Schaden gekommenen Autos nicht von Berufsfahrern, sondern von sogenannten„Herrenfahrern" geführt wurde. Mit dem Chguffeur unterhält„man" sich nicht, aber es wird als sehr unhöflich empfunden, wenn der das Steuer führende Besitzer des Wagens auf die Unter- Haltung seiner Freunde nicht eingeht. Vor allem im Auto sollten alle Fahrgäste so aufmerksam das Treiben der Straße oerfolgen, als ob sie selbst den Wagen führten. Manches Unglück ließe sich durch eine solch« von der Verantwortung diktierte Haltung verhindern. Nur im Zusammenspiel oller im Verkehrsleben der Großstadt Beteiligten lassen sich die Verhältnisse erträglich gestalten. Es nützt nichts, auf schnelle Fahrzeuge zu schimpfen. Ein Auto, das nur mit Fußgängerschnelligkeit fahren darf, ist ein Unding, und eine Ge- schwindigkeit von 30 bis 40 Kilometer in den nicht belebten Straßen ist möglich, wenn der Großstädter sich«den als Großstädter und nicht wie irgendein Einwohner eines verschlafenen Kleinstädtchens be- nähme. Die Zeit drängt uns vorwärts und es geht nicht an, die Geschwindigkeit der„guten" asten Postkutsche für alle Zeit als die .einzig erträgliche festlegen zu wollen. „Tcuke daran" unter Nachnahme. Di« lyrischen Dichter stehen seit csltersher in dem Ruf. gefchäft- lich« Dinge nicht mit dem gleichen Talent zu meistern, wie die Poesie, die sich ohned.es viel gefallen lassen muß. Unserm Zeitalter mar es vorbehalten den Dichter zu schaffen, der auf beide» Gevietcn ein umfassendes Talent entwickelt. Em poetisch veranlagter Tischler Reinhard Müller aus St. G« o r g e n, im Bezirksaint Villingen , verfaßte ein Gedicht mit der Ueberschrift„Denke daran", dessen Inhalt hier leider noch nicht bekannt ist. Abdrucke dieses Werkes versendet er seit Monaten an Firmen und Privatleute, im ganzen Deutschen Reiche tn Nachnahmebriefen. Zunächst begnügt« er sich mit 1,S0 Mark, als er aber sah. daß„die Sache ging", er- höhte er den Preis und nahm zuletzt 5,20 Mark. Die Empfänger der Brief«, die nicht wußten, was sie enthielten, bezahlten in vielen Fällen den Betrag der Nachnahme, von welchen Beträgen der Dichter weniger schlecht als recht lebte. Viele mögen auch der Meinung sein, das Geisteserzeugnis des Ttfchlers nicht zu teuer gekauft zu haben. Einig« dagegen waren von dem Inhalte des Nachnahme- briefes so enttäuscht, daß sie sich an die Polizei wandten. Di« Folg« war, daß der Dichter wegen Betruges van der Kriminalpolizei in Erlangen festgenommen wurde. Diese ver- sucht jetzt den ganzen Umfang der Geschäfte Müllers zu ermitteln und festzustellen.
Die Venus von Syrakus . von Clara Rahka. „Natürlich zum Hafen gehen," riet Taddeo immer wieder, und im Grunde hatte er ja recht, zum Hafen kam schließlich jedermann, und am Hafen konnte man alles erftagen. Als die beiden dann nach der Mahlzeit hinter dem Fisch- karren herschritten, hielt es Renzo nicht. „Du mußt mir das nicht verargen," sagte er.„ein jeder hat so sein« Gewohnheiten, ich gehe lieber erst einmal zum Markt." „FreiNch kannst du das," sagte Taddeo bereitwillig,„mich findest du auch noch in zwei oder drei Stunden am Hafen, ich helfe dort verladen." So gingen sie auseinander, beide sehr befriedigt. Ren.zo aber ging, ohne viel rechts oder links zu schauen, z� seiner Venus. Nun mußte er alles abschließen, die schweifende Seele in das eine kleine, strahlende Verlies der Anbetung sammeln: vor s j e hintreten. Doch als er es tat, jetzt, im triumphierenden Sonnenglanz, da war er nicht mehr der vor Erschöpfung tief ergebene Schwärmer des vergangenen Abends. Mit ihm zugleich standen zwei Frauen vor dem edlen Steinbild, fast war es ihm lieb, denn nun ginget sein Blicke auf und ab, zärtlich, doch auch wertend, künstlerisch nach- Merkwürdig, er sah den Kopf nicht mehr so wie in der Das ganz Leichte, Selbstverständliche fehlte. Sa sehr er sich auch mühte, die Erinnerung klar zurückzu- rufen, sie stand hinter den vielen Schleiern einer langen Nacht und dem Glitzern heiterer Gespräche. Der Renzo der wie auf einer Wallfahrt hierhergekommen war. war nicht d�r Renzo, der aus dem quirlenden, alles spie- lend zerflückenden Leben einer Gasse kam. Und doch werde ich dich zwingen, dachte er finster— da eistarrte die letzte Erinnerung an die tief verschlossene Süßig- keit des stolzen Gesichtes. Wiederum ging er langsam um das herrliche Bild von Stein, und als er den fein gebogenen Rücken betrachtete, zer- rann sein kindischer Groll. Nein, diesem Kunstwerk konnte man nur ein beseeltes Haupt geben, wenn man seine ganze Seele gab. Still schritt er fort, in die Sonne hinein, und trotz sein«
einzigen guten Anzuges faß er lange auf den Stufen des alten Minervatempels, mit all seinen Gedanken die Aufgabe um- spannend. Doch bei seiner großen Liebe zum Werk, zum Gestalten, bei aller Sammlung blieb der eine Gedanke stehen: der Ruhm. Er schritt nochmals hinüber, denn es kam ihm in den Sinn, jenen, wie ihm schien, einflußreichen Mann wiederzu- sehen, den er am Abend zuvor gesprochen hatte. Der Kustode aber war schwerfällig und hatte keine Lust, sich zu besinnen. Nach zwei, drei Stunden, als Renzo eben fortgehen wollte, meinte der Kustode so ganz nebenher, er könnte ja einmal nach- sehen, vielleicht sei der Herr heute im Teatro Greco oder in den Latomien, er wolle seinen Kollegen fragen, der sei mit dem Herrn gut bekannt. Er kam auch wirklich nach einiger Zeit zurückgewatschelt und sagte, Renzo möchte zu den Trümmerfeldern gehen, über die Brücke, die alte Straße könne er unmöglich verfehlen, dann käme er schließlich zum Theater und zur Latomia del Para- diso; die Herren wühlten dort wie die Maulwürfe. Möglich, daß sie irgendeinen Block mit einer Inschrift oder gar eine zerbrochene Statue fänden, ihm wäre das ganz gleichgültig. Renzo lag mehr daran, mit den Männern zusammenzu- kommen, die in Syrakus Ausgrabungen machten, als eine Stellung zu suchen, die ihm sofort Brot brachte. Er hatte genug im Beutel, um warten zu können. So schritt er denn durch die ihn vertraut anmutenden Gassen, in die jetzt ein frischer Hauch vom Meere hineinblies, zum Hafen hinunter, über die Brücke zu den verlassenen Stät-, ten des alten Syrakus . Die müder werdende Sonne lag mit einem reifen Gold- ton auf den Trümmern der einst so glorreichen Stadt. Das grüne, hier und da von Palmen überfächelte Land wellte auf und ab, in gelblichen Dunst zerfliehend. Aus seiner weichen, südlich überwucherten Rinde starrten Mauern. Blöcke. Säulen, die von Macht, Glanz, Zerstörung und Tod redeten. Und von Schönheit redeten sie, von der Schönheit des starken und großzügigen Menschengeistes, der hier unbeküm- mert, wie für eine Ewigkeit, aufgebaut hatte. Das Schlichte, Große, die geraden Linien, wenn auch tief niedergebrochen, überwuchert von der Anmut der warmblüti- gen stzilianischen Natur, man spürte es überall. Größe, das war es! Renzo fühlte sie, und es war ihm wie damals, als er ver« meinte, er würde in das Herz der Berge eingehen.
Er sah in der Ferne die flachen, aus dem Felsgestein ge- hauenen Stufen des riesigen Theaters, das ansteigende Halb- rund, vom silbrigen Grün der Oelbäume wie mit einem slocki- gen Kranz abgeschlossen, durch das die Farben des abendlichen Himmels wie Blüten hindurchschimmerten. Die ungeheure, unabsehbare Weite des stillen Raumes, durch den er dahinfchritt, nahm ihn gefangen. Harmoniselze Schwingungen waren um ihn her: Licht, Farbe, Luft gaben feine Untertöne für die mächtigen Akkorde vergangenen Lebens, auf dessen Spuren er schritt. „Nur wissen, mehr wissen mußte man von alledem," dachte Renzo. Mitten in sein Sinnen hinein kam der Gedanke, wie nun, wenn man den Kopf der Venus findet, heute noch, jetzt, wäh- rend ich hier langsam durch den Staub wandere! „Dann muß ich dabei sein, dann will ich es sehen, will ihn in meinen Händen halten!" Unwillkürlich ging er schneller. Es war ja nur ein Gedanke, wie hunderte am Tage durch den Kopf fliegen, und doch spornte er ihn an. Als er zum Theater hinübergehen wollte, hörte er Stim- men in der Nähe der alten Steinbrüche, und er erinnerte sich wieder des jungen Archäologen, den er während des Wan- derns und Schauen? fast vergessen hatte. Er wollte ihn für sich gewinnen; man mußte ihm eine Nachbildung jener Venus gestatten, und wenn er den Kopf auch nicht mehr so klar und sicher, wie in einer Vision, vor sich sah— Gott würde ihm wiederum eine gute Stunde schenken, dessen war er sicher. Leichten Herzens kletterte er über die Steinblöcke hinweg, ließ sich hinabgleiten, und dann sah er eine Gruppe von Männern, die einen auf der Erde liegenden Torso umstanden. „Ein Krieger," sagte Renzo frei, den Hut dabei tief hinabschwenkend. „Freilich, ein Krieger, das ist uns nicht unbekannt." sagte einer der Herren lachend. Renzo hatte in einem abseits Stehenden den jungen Mann erkannt, der ihn in das Museum hineingelassen hatte. Er nahm allen Scharfsinn zusammen, beugte sich vor, betrachtete den Rumpf genau und dann sagte er laut:„Em Krieger, der irgend etwas Schweres trägt, man sieht es an der Anspannung der Muskeln— hier und hier," er legte feine Hand auf die Stellen,„und dann die leuchte Drehung des Körpers, auch sie deutet darauf hin. Sehen Sie, meine Herren,(0|o eimo ftflnb(( iol" �