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Jatra 296 euR

Nr. 284 41. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Stillegungen in den Rohstoffindustrien

Die fartellierten Rohstoffindustrien Deutschlands   treffen fast durchweg Vorbereitungen zu Stillegungen oder Einschrän= fungen ihrer Betriebe. Die Gründe dafür sind bei den einzelnen Industriezweigen verschieden. Wenn 8. B. heute die Kali­industrie einen nicht unerheblichen Teil ihrer Schächte stillegt, so ist das nichts anderes als die natürliche Folgewirtung auf die übertriebene Spetulation und Gründertätigkeit in diesem Gewerbezweige vor dem Kriege. Es sind damals viele un­rentable Schächte niedergebracht worden, nur um eine Absatz­beteiligung im Kalisyndikat zu erwerben, das, solange das Elsaß deutsch   war, eine Monopolstellung auf dem Weltmarkte ein­nahm und infolgedessen seine Preise beliebig erhöhen konnte. Die deutsche Kaliindustrie war daher schon vor dem Kriege reif für eine Konzentration ihrer Betriebe auf die bestarbeitenden Werke, konnte fich aber dieser Notwendigkeit lange Zeit hindurch entziehen und geht sich aber dieser Notwendigkeit lange Zeit hindurch entziehen und geht erst jetzt zu der Bereinigung ihrer Produktion von den sie unnötig belastenden und die Förderung nicht vermehrenden unwirtschaftlichen Werken über. Sowohl die geschwächte Kaufkraft der Landwirtschaft, die früher noch die Kalipreise in die Höhe zu treiben sich nicht scheute, wie auch die Konkurrenz der elsässischen Kalibergwerke im Ausland zwingen zu einer Produktionspolitik, deren Endziel ein Preisabbau fein muß.

Der Braunkohlenbergbau gegen den Preisabbau. Aber auch andere Industriegruppen melden sich jetzt mit der Ankündigung von Betriebsstillegungen. Wie erinnerlich, hat das Reichswirtschaftsministerium fürzlich die Preise im mittel­deutschen Brauntohlenbergbau zwangswese um 10 Proz. herabgefegt, nachdem andere Braunkohlenreviere bereits unter den amtlichen Höchstpreisen verkauften und nachdem eine behördliche Nachprüfung der Selbstkosten ergeben hatte, daß die bisherigen Preise zu hoch waren. Prompt erwidert darauf das mitteldeutsche Braun­fohlensyndikat mit einem einstimmigen Protest ihres Aufsichtsrates beim Reichskabinett unter Hinweis darauf, daß eine Reihe von Werfen bei den ermäßigten Preisen nicht bestehen fann ohne Still­legung einer Anzahl von Betrieben und ohne Ermäßigung der Söhne bei den übrigen Werfen. Mit der Drohung der allgemeinen Lohnherabjegung will man offenbar die Stimmung der im Braun­tohlenbergbau beschäftigten Arbeiter dahin beeinflussen, daß auch fie für eine fünftliche Hochhaltung der Preise sich einsetzen.

Für den Braunkohlenbergbau gilt bis zu einem gewissen Grade ähnliches, was von dem Kalisyndikat gesagt werden mußte. Der Rohlenmangel in der Kriegs- und Nachkriegszeit hat für den Braun­fohlenbergbau eine außerordentliche günstige Konjunktur ge­schaffen, die es ermöglichte, die Preise unangemessen zu erhöhen und eine große Zahl von Schächten rentabel zu machen, die unter nor­malen Verhältnissen wegen des geringen Heizwertes der Kohle teinen Absatz fanden. Daher fommt es, daß der Braunkohlenbergbau feine Förderung weit über den Borkriegsstand steigern fonnte. Er hat aber seine Preise auch dann nicht abgebaut, als die Voraussetzungen der günstigeren Ronjunttur nicht mehr gegeben waren. So will man auch jetzt unter Berufung auf die unwirtschaftlich arbeitenden Werke eine Breisermäßigung umgehen. Die fünftliche Hochhaltung der Preise für Kohlen ist aber unvereinbar mit der Forderung, die deutschen verarbeitenden In­dustrien, deren Produktion für ein Bolt mit hochwertiger Ar­beitstraft der größten Förderung bedarf, fonfurrenzfähig mit der ausländischen Industrie zu erhalten. Infolgedessen muß der Abbau der Braunkohlenpreise im Interesse der gesamten Boltswirt fchaft erfolgen. Werke, die dadurch unrentabel werden, sind damit noch nicht der Stillegung preisgegeben, wenn es gelingt, die Förder­anlagen mit der industriellen Verarbeitung in Ber­bindung zu bringen, so daß sich der kostspielige Transport der Braunkohle zum Platz der Verarbeitung erübrigt. Man hat bereits aus der Braunkohle eine chemische Industrie entstehen lassen, man hat fie an Ort und Stelle zu elektrischem Strom verarbeitet und diesen dann auf weite Entfernungen hin mit Hochspannungsanlagen fort­geleitet. Man hat ferner die Braunkohle einem Veredlungsprozeß unterworfen, durch den ihr der hohe Wassergehalt entzogen wird, so daß sich der Transport wesentlich verbilligt. Alle diese pro­duttionspolitischen Maßnahmen werden jegt in erhöhtem Umfange durchgeführt werden müssen, wenn es gelingen foll, den Braunkohlenbergbau zu erhalten. Gänzlich werden sich dabei Stillegungen nicht vermeiden lassen, wo es sich um durchaus unwirtschaftliche oder erschöpfte Lager handelt. Aber man darf sich keiner Illusion darüber hingeben, daß etwa die dem volts­wirtschaftlichen Bedürfnis widersprechende fünstliche Ueberhöhung der Breise auch nur auf längere Zeit den Braunkohlenbergbau leiftungs­fähig erhalten fann.

Die Krise im Ruhrbergbau.

In einer ähnlichen Lage wie der Braunkohlenbergbau befinden fich einige Steinfohlenze chen des rheinisch- westfälischen Ge­biets. Auch fie fonnten ihre Eristenzfähigkeit nur so lange aufrecht erhalten, als fich die übrige deutsche Industrie dem Preisdiftat der Rohstofferzeuger gern beugte, weil die Inflation ihnen einen uner­hörten Vorsprung gegenüber den verbrauchenden Industrien und gegenüber der Konkurrenz des Auslandes gab. Auch hier werden Stillegungen nicht zu vermeiden sein, wenn es nicht gelingt, die Ber= arbeitung der Kohle an ihrem Fundort zu fördern.

während die Verkaufspreise der Walzwerkerzeugnisse sich weder nach den Kohlen- und Rotspreisen, noch nach den sonstigen Lasten der Eisenindustrie richten, sondern nach den Weltmarkt­preisen und dem Gesez von Angebot und Nachfrage. Diese Lage hat auch diejenigen Werke, die bisher noch ihre Produktion hochzuhalten gesucht haben, zu der Erfenntnis gebracht, daß die Erzeugung durch äußerste Anstrengung der Betriebe und, wo es nicht anders geht, durch Stillegung der Nachfrage angepaßt werden muß. Es ist zu erwarten, daß durch diese den Werfen aufgezwungenen Maßnahmen eine Festigung und Hebung des Preisniveaus eintritt.

Dieser Bericht entrollt das typische Bild, das man in der deutschen Schwerindustrie bei Preisverhandlungen gewohnt ist. Man beruft sich auf die hohen Kohlenpreise, die von denselben Leuten gemacht werden, die in der Eisenindustrie herrschen. Daß der Preisabbau im Steinkohlenbergbau infolge der Micum- Laften schwer möglich ist, soll hier nicht bestritten werden, obwohl ein erheblicher Widerspruch darin besteht, daß man die Kohlenlieferungen an die Entente in den Preis einfaltuliert, weil sie umsonst" erfolgen, gleichzeitig aber sich die Zusage geben läßt, diefe Liefe­

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rungen aus der im Dawes- Gutachten vorgesehenen Reparations anleihe bezahlt werden sollen. Mindestens müßte eine Klärung dieser Frage abgewartet werden, ehe man eine Stillegungsaktion größeren Stils ins Auge faßt. Tatsächlich haben aber einige große Werte bereits mit Betriebseinstellungen begonnen. Es gewinnt den Anschein, daß hierbei nicht allein wirtschaftliche Momente ausschlag­gebend find. Auch die Schwereisenindustrie fann sich auf die Dauer nicht fonkurrenzfähig erhalten, wenn fie nicht durch betriebstech. nische Neuerungen ihre Produktion verbilligt. Statt dessen ist sie bisher aber immer bestrebt gewesen, dieser Pflicht auszuweichen und anstatt der notwendigen Umstellung die Ab. wälzung der fünftlich überhöhten Produktionskosten auf die Ar beiterschaft durch Lohndruck und Arbeitszeitverlängerung sowie auf die Verbraucher durch Preisüberspannung herbeizuführen. Wenn man auch jetzt noch die im Krieg und in der Inflation be­währten Praktiken verfolgt, so tann das nur den Sinn haben, daß man mit Betriebsstillegungen und fünftlicher Einschränkung des An­gebotes die Umstellung überhaupt vermeiden will in der Hoffnung, bei der kommenden Neuregelung des Zolltarifes mög­lichst hohe Schutzölle für sich herauszuholen. Hierin liegt eine außerordentliche Gefahr für die verarbeitenden In­dustrien, die jetzt schon über die zu hohen Rohstoffpreise flagen und damit ihre Konkurrenzunfähigkeit am Weltmarkt begründen.

Es muß angesichts dieses Borgehens der Rohstofferzeuger, das den Interessen der Gesamtwirtschaft widerstrebt, doch einmal mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß die Stiellegungsaktionen der Rohstoffindustrie in einem auffallenden Widerspruch stehen zu ihrer sonstigen Geschäftstätigteit. Man fann es begreifen, wenn Betriebsstillegungen da stattfinden, wo Geldnot oder Absatzmangel die Unmöglichkeit der Aufrechterhaltung der Betriebe offenfundig in Frage stellen. Das ist z. B. in solchen Industrien der Fall, in denen jetzt der Bleitegeier wütet. In den Rohstoffindustrien, über die oben berichtet wurde, ist uns aber auch nicht ein einziger Fall bekannt, daß ein Werk sich unter Geschäftsaufsicht stellen oder gar liquidieren mußte, obwohl man meiß, daß viele Unternehmungen technisch durchaus nicht auf der Höhe find. Trotzdem erfolgen die Stillegungen. Diese Feststellung beleuchtet die Situation auf das schärfste. Sie beweist, daß die Be­triebseinschränkungen erfolgen, ehe die technisch überlegenen Werfe

Preisnotierungen für Nahrungsmittel.

Gerstengraupen, lose Gerstengrütze, lose Haferflocken, lose Hafergrütze, lose Roggenmehi 0/1

80,00-95,00 96,00-110,00

Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels je Zentner frei Haus Berlin  . 16,2318,25 Röstgetreide, lose... 15,75- 17,50 15,60 15,75 Kakao, fettarm 14.25 15,- Kakao, leicht entölt 15,50-16,25 Tee, Souchon, gepackt 350,00-430,00 11,00-12,50 Tee, indischer, gepackt. 425,00-500,00 16,75-18,00 Inlandszucker basis met. 33,00- 35,00 21,50-24,50 Inlandszucker Raffinade 36,00- 38,00 12,75-14,- Zucker Würfel...... 40,00-42,00 15,00-21,00 Kunsthonig 13,50 15,75 Zuckersirup hell in Eim,

Weizengrieẞ Hartgrieß  70%, Weizenmehl Weizen- Auszugmehl Speiseerbsen, Viktoria Bohnen, weiße, terl Langbohnen, handverles. Linsen, kleine Linsen, mittel

Speiseerbsen, kleine

Die Lage der ohnehin unwirtschaftlich arbeitenden Betriebe des Ruhrbergbaues wird noch verschärft durch das Hereinbrechen einer schweren allgemeinen Abfahtrise, deren Ursachen neben ber wenig günstigen Position der Ruhrkohle auf den ausländischen Märkten in erster Linie auf den durch das Darniederliegen der deutschen Industrie bewirkten außerordentlich start zurüdgegangenen deutschen Brennstofftonsum zurück­zuführen sind. Bornehmlich wirkt sich die Absatzfrise bei den nicht hoch­mertigen Sorten, wie bei der Feinkohle aus. Auch der Brikettabsatz ist start zurückgegangen. Kennzeichnend für den start verminderten deutschen Brennstofffonfum ist, daß troß der vierwöchigen Still. legung des Ruhrbergbaues infolge der Bergarbeiteraussperrung Linsen, große nicht einmal eine nennenswerte Steigerung der englischen Kohlen­einfuhr festzustellen war. Trotzdem sind die Abfahschwierig­feiten des Ruhrbergbaues nach der beendeten Ruhrfrife die selben wie vorher, da die erwartete gesteigerte Nachfrage nach Ruhrkohle nach Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes ausge­blieben ist.

Stillegungen auch in der Schwereisenindustrie. Auch die Schwereisenindustrie spielt mit Stillegungen. Das geht aus dem folgenden Bericht hervor, der als Ergebnis der Berhandlungen des Deutschen Stahlbundes am 17. d. M. veröffentlicht wird:

Kartoffelmehl

Makkaroni.

Makkaronimehl Schnittmudein, lose. Bruchreis Rangoon   Reis

Tafelreis, glasiert, Patna Tafelreis, Java. Ringäpfel, amerik. Getr. Pilaumen 90/100. Pflaumen, entsteint Cal. Pflaumen 40/50

Sultaninen Caraburnu.. Korinthen, choice Mandeln, süße Bari  

10,00 13,00 Speisesirup dunk. in Eim. 20,50-24,00 Marmelade Einfr. Erdb. 27,00- 30,50 Marmelade Vierfrucht 21,00-29,50 Pflaumenmus in Eimern 31,00-37,50 Steinsalz, lose....... 39,00-46,00 Siedesalz, lose 18,75-21,00 Bratenschmalz in Tierces 36,00-42,00 Bratenschmalz in Kübeln 33,00-35,00 Purelard in Tierces 15,00-19,00 Purelard in Kisten 14,00 15,03 Speisetaig in Packung 15,50-17,00 Speisetalg in Kübeln 23,50-31,00 Margarine, Handelsm. I 30,00-36,00 desgl. If... 80,00-84,00 Margarine, Spezialm. I.. 42,00-45,00 desgl. II.

50,00-55,00 Margarine III.

Donnerstag, 19. Juni 1924

ihre Ronkurrenzfraft gegenüber den wirtschaftlichen Betrieben überhaupt entfaltet haben und daß die Stillegungsaktion leicht zu einer Prämie für Unwirtschaftlichkeit und Rück ständigteit in der Herstellung der Rohstoffe werden fann. Das Profitstreben, von dem die kapitalistische Wirtschaft geleitet wird, tritt so wieder einmal in schärfsten Gegensatz zu der Probuftion und der Versorgung des Bedarfs, den Voraussetzungen jeder Wirt­schaftstätigkeit. Hier hätte die amtliche Wirtschafts. Politit einzusetzen, um schwere Schäden für die Gesamtwirtschaft ou verhindern.

Stillegung auch im bayerischen Staatsbergbau.

Die Krise im bayerischen   Rohlenbergbau hat sich, mie uns aus München   gedrahtet wird, insofern noch verschärft, als nunmehr auch die staatliche Grube Peissenberg   in Ober­ bayern   und die Oberfränkischen   Werte in Amberg  ( Luitpoldhütte) und Bodenmais   von der Stillegung ab 1. Juli bedroht find. Die Leitung dieser Staatsbetriebe gehört dem Ar­beitgeberverband an und hat sich in dieser Eigenschaft unbedenklich der scharfmacherischen Taktik des Privatkapitals angeschlossen. Auf der anderen Seite ist derfelbe Staat gezwungen, zur Berhinderung der drohenden Katastrophe gegen die Arbeitgeber einzugreifen. Dem Sozialministerium obliegt zunächst die Aufgabe, die von den Arbeitnehmern beantragte Berbindlichkeitserklärung des Schieds­spruches auszusprechen. Zu diesem Zweck werden die beiden Organi­fationen nochmals gehört. Am Mittwoch der nächsten Woche soll die Entscheidung gefällt werden.

Eine Mitteilung aus Bergarbeiterkreisen gibt Aufschluß über die Taktik der Unternehmer:

"

Seit Einführung der 7- bis 8stürdigen Arbeitszeit ist von den Arbeitgebern ungeheuer viel durch Unterlassung einer Pro­duktionssteigerung gesündigt worden. Ja, man muß feft­stellen, daß die Produktion fünstlich zurückgehalten wurde. Außerhalb der Lohn- und Arbeitszeitpolitit haben die Ar­beitgeber nichts unversucht gelassen, eine Atmosphäre zu schaffen, die ganz unabsehbare Folgen im Falle einer Explosion nach sich ziehen muß. Die Behandlung der Arbeiterschaft war in der letzten Zeit geradezu provozierend geworden, besonders im Staatsbetrieb Beissenberg hat ein nicht unerheblicher Teil der Beamten durch seine völkische Einstellung und sein sonstiges Gebaren direkt ergernis erregt. Der Herr- im- Hause- Standpunkt ist dort in frasser Form in die Tat umgesetzt worden. Trotz aller Mehrarbeit und der niedrigen Löhne sollen die Werte nicht mehr rentabel sein, und eine vierproz. Lohnerhöhung soll bei einem Spihenlohn von 3,75 M. der Todesstoß für die Betriebe sein. Dieses Argument erscheint wenig glaubhaft, denn diese Lohnerhöhung macht pro Werk nur etwa 7000 bis 8000 M. im Monat aus. Es ist vor allem die eine Frage zu prüfen, ob nicht die Gest ehungstoften, soweit sie inner­halb des Lohnbereiches liegen, vermindert werden können. Die Arbeitgeber scheinen da eine verkehrte Personalpolitik zu treiben. Die Zahl der höheren Beamten ist trotz des Rückganges der Belegschaften immer noch vermehrt worden."

Bon der Stillegung sind insgesamt 12 000 Arbeiter bedroht..

Die Reichseinnahmen an Steuern und Zöllen.

Die Einnahmen des Reiches im Monat Mai wurden

mit 518,74 Goldmillionen angegeben. Die Entwicklung im Vergleich zum Monat April zeigt folgende Aufstellung der wichtigsten Steuer

einnahmen:

Besiz und Berkehrssteuern

Mat April in 1000 pismart

a) Fortdauernde Steuern... 420 190 dabon u. a.

Lobnabzug.

Andere Einkommensteuern

Körperschaftssteuer

Vermögenssteuer.

Umfassteuer

Kapitalverkehrssteuer Börsenumsatz.

b) Einmalige Steuern babon u. a.

Arbeitgeberabgabe Landabgabe

B

.

Zölle und Verbrauchssteuern

Zölle..

dabon

Tabaksteuer

Biersteuer.  :

Weinsteuer.

Branntweinmonopol  Zuckersteuer

415 697

87 890

79 494

73 482

70 640

22 492

25 983

38 618

23 144

184 601

156 429

13 181 9 917

15 802

12 509

701 4864

1 128 3256

92 572

92 559

22 568

20 690

35 903

34954

12 826

10 593

6 359

6 667

3.626

4571

9.983

13 600

Die Gesamteinnahmen sind 5 Millionen geringer als im April und 77 Millionen niedriger als im März. Der Lohn­abzug und die Vermögenssteuer steigerten sich dabei nicht unweseni­lich. Der Rückgang der Umjazsteuer zeigt den Einfluß der Wirtschaftskrise. Bei der mit einem Minus von 4,8 Millionen Gold­mart ausgewiesenen Landabgabe ist zu bemerken, daß diese infolge von Mehreinnahmen in den früheren Monaten auf Grund der end­gültigen Feststellung zurückverbucht wurde. Die Erbschafts. steuer hat im Mai noch nicht eine Million, genau 973 485 M. eingebracht.

Thyssen schränkt den Hüffenbetrieb ein. Die August­Thyssen Hütte in Hamborn   sieht sich, nachdem das Werk kaum wieder in Betrieb genommen worden ist, bereits zu neuen Betriebs­einschränkungen genötigt. Am Dienstag wurde folgende Bekannt­machung erlaffen: Die dauernde Unmöglichkeit der Beschaffung ge­nügender Geldmittel und die troß der verlustbringenden Breife be­stehenden Abfahschwierigkeiten zwingen uns zu starten Ein­schränkungen der Betriebe des Hüttenwerts. Da 25,00-32,00 38,00- 43,00 der Bergbau noch Leute einstellen tann, fordern wir zunächst alle 25,00- 29,- diejenigen Mitglieder unserer Belegschaft, die früher beim Bergbau 85,00-100,00 gearbeitet haben, auf, sich bei unserem Bureau für Arbeiterange­35,00 40,00 Legenheiten zu melden, damit sie dem Bergbau überwiesen werden 37,00- 40,00 fönnen. 3,10-3,70 4.00- 4,70 61,50- 65,50 65,50-66,00 63,00- 64,00 63,50- 64,50

Spekulative Kurstreibereien in Kriegsanleihen sind, wie wir schon in unserem gestrigen Börsenbericht mitteilen fonnten, wieder einmal im Gange ein Beweis dafür, wie trotz der Geldknappheit 50,00-52,00 noch erhebliche Beträge für Spekulationen zur Verfügung 48,00 50,00 stehen. Der Kurs der Kriegsanleihe wurde bis auf 140 Broz. gegen. 60,00 über einem Höchstkurs von 94 Proz. am Bortage heraufgetrieben. 54,00-57,00 76,00 Man sprach von der Möglichkeit einer erhöhten Aufmerturg. Daß 63,00-65,00 eine Aufwertung überhaupt erst nach einer Regelung der Reparations.

46,00-50,00

68,00-72,00 Molkereibutter i. Fässern 152,00-158,00 frage in Betracht gezogen werben tann, ist von der Reichsregierung Rosinen in Kisten, Candia 70,00- 82,00 Molkereibutter in Pack. 155,00-160,00 feinerzeit betont worden. Wie wir dazu von zuständiger Seite hören, 72,00-90,00 Landbutter 130,00-135,00 hat sich an diesem Standpunkt der Reichsregierung nichts geändert. 70,00-76,00| Auslandbutter in Fässern 168,00-172,00 Wenn auch von einzelnen Parteien Anträge gestellt worden sind, die 143,00-155,00 Auslandbutter in Packg. 174,00-178,00 Mandeln, bittere Bari  ..135,00-150,00 Corned beef 12/6 lbs p. K. 33,00-35,00 auf eine beffere Befriedigung der Ansprüche der Kriegsanleihe­Zimt( Cassia) 106,00-115,00 Speck, gesalzen, fett... 62,00-72,00 gläubiger hinauslaufen so fann das auf die Gesamtfrage nicht von Kümmel  , holländischer. 110,00-115,00 Quadratkäse 18,00-33,00 Einfluß sein, weil die Parteien, die derartiges fordern, auch für die Schwarzer Pfeffer Singap. 95,00-105,00 Tilsiter Käse, vollfett. notwendige Dedung im Reichshaushalt zu forgen hätten. Ganz Weißer Pfeffer 125,00-130,00 Bayr. Emmenthaler Rohkaffee Brasil  ..... 180,00-215,00 Echter Emmenthaler 178,00-185,00 unabhängig davon möchten wir aber auch darauf hinweisen, daß der größte Teil der Kriegsanleihe sich nicht mehr in den hän. Röstkaffee Brasil 230,00-280,00 milch 48/16 19,50-23,00 ben der Zeichner befindet, sondern diesen bereits pon den Röstkaffee Zentralam... 300,00-375,00 Inländische desgl. 48/12 16,50-17,50 Malzkaffee gepackt 20,00-22,00 Ini. gez. Condensm. 48/14 26,00 26,50 Rurstreibern, die von Zeit zu Zeit aufbauchen, abgetauft worden Heutige Umrechnungszahl 1000 Milliarden. it Segen eine Aufmering Deportig in petulative blidt sin

Wenn sich auch da und dort noch Geschäftsmöglichkeiten er­geben, so ist doch durch die Kreditkrise der Absah immer mehr ins Stocken geraten und die Preise bringen immer schwerere Verluste. Unter diesen Verhältnissen zeigen sich immer deutlicher die Folgen der Micum- Lasten für die Eisenindustrie des befeßten Gebietes. Rohkaffee Zentralamerika220,00-285,00 Ausl. ungezuck.Condens­Die Kohlenpreise tönnen der Micum- Basten wegen feitens bes Bergbaues nicht ermäßigt werden. Darüber hinaus hat die Bisenindustrie felbst noch Lasten und Erschwerungen zu ertragen,

85,00-100,00 150,00-160,00