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man unfer unferen deutschen   Ditfaturapoftein eine Geffaft vom| Herrschaft nach dem Mord an Matteotti aufgebedt wird,| Formen angenommen hat, so ift bie Ratlosigkeit des franzöſiſche  Ausmaß Mussolinis vergeblich suchen wird. Denn Spanien  , in dem die Militärdiktatur das ganze Durchschnittslesers durchaus verständlich. Im Gegensatz zu Deutsch  daran ist kein Zweifel, daß der Diktator Italiens   die Ent- Land und die Verwaltung in völlige Verwirrung gebracht hat. land weist die parteipolitische Entwicklung in Frankreich   eher eine auf. Es soll nun zur artung der von ihm geschaffenen Bewegung bekämpft und Viehische Progrome, Käuflichkeit der Verwaltung, unfähige gewisse Tendenz zur Konzentration Orientierung unserer Leser, die sich wohl in nächster Zeit sehr häufig den an Matteotti   verübten Mord als einen schweren Schlag Militärdiktatur schöne Ideale für das deutsche   Volk! mit diesen Dingen werden befassen müssen, hier einiges über diejeni­gegen seine eigene Sache empfindet. Auch im System der per­sönlichen Herrschaft erwies sich das System stärker als die gen Parteinamen ausgeführt werden, die am häufigsten in den Bes richten vorkommen dürften. Person.

Wir betrauern in Matteotti   einen edlen Freund, der für die sozialistische Arbeiterbewegung noch Großes versprach. Aber wir hegen die Hoffnung, daß er nicht umsonst gestorben ist. Denn sein blutiger Tod ist eine furchtbare War nung nicht nur für Italien  , sondern für ganz Europa   und vor allem für unser eigenes Land.

Kommunistischer Nationalismus.

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Das Neueste aus Bayern  . Nach dem Präsentiermarsch die Huldigungsreise. Im Neuburger Anzeigenblatt", Amtsblatt für die Amtsgerichte, Notariate, Finanzämter Neuburg a. D. und Rain a. L., lesen wir:

Neuburg  , 13. Jumi. S. M. der König traf gestern abends 6 Uhr von Hohenschwangau   herkommend mit Auto in Rohrenfeld  ein und besichtigte heute eingehend das Kgl. Jagdschloß Grünau  , das bekanntlich zum Wittelsbacher Ausgleichsfonds  gehört.

Tagaus, tagein versprigt die Rote Fahne" ihr nationali- In Begleitung S. M. befanden sich S. R. 5. Prinz stisches Gift. Genau wie die Chauvinisten von rechts hat auch Luitpold, ein Sohn des verstorbenen Herzogs in Bayern  fie ein Interesse daran, unter allen Umständen, eine Ver Maximilian, und der Generaldirektor des Ausgleichsfonds, K. Käm­ständigung zwischen Frankreich   und Deutschland   zu vermerer und Rittmeister a. D. Ritter und Edler von Rauscher auf hindern. Deswegen muß, namentlich gegen die neue Regie- Weeg. rung Herriot   mit allen Mitteln gehetzt werden. Es genügt, die Rote Fahne  " aufzuschlagen und ihre Ueberschriften zu über­fliegen, dann sieht man, welchen Kurs die Kommunisten ein­schlagen wollen. In den vier neuen Nummern der Roten Fahne" finden wir folgende Ueberschriften: Herriots Poincaré- Regierung. Herriots Ultimatum.

Bon Herriot- Schergen zu Tode gehegt.

Das Ruhr- Echo" von Herriots Behörden verboten. Herriots Nollet- Programm.

General Nollet, der Stern der Hilferdingschen Friedensära. Die Sozialdemokratie spricht Mollet das Vertrauen aus. Rollets Hauptberater Degoutte.

Nollet durch Breitscheid   vorgeschlagen.

Herriot   schießt auf eine Antifaschistendemonstration. Breitscheid   von Herriot   herausgeschmissen.

Die Sammlung fann vervollständigt werden. In den legten vier Nummern, denen wir diese bezeichnenden Ueber schriften entnehmen, fehlt es selbstverständlich nicht an gleichen Anwürfen gegen die Regierung Macdonald. Die Geistes­gemeinschaft zwischen den Kommunisten und den nationalisti fchen Hezern ist perfekt. Vollständiger kann sie nicht sein.

Reaktion ringsum!

Das Jdeal der Deutschnationalen.

Der mächtige Zug zur Demokratie, der sich in England und Frankreich   durchgesetzt hat. erfüllt die unentpegten Re­attionäre in Deutschland   mit Erbitterung. Sie fürchten, daß unter dem Eindruck dieser Entwicklung die Mitläufer der reaktionären Parteien, die ihnen bei der letzten Reichstagswahl zuliefen, wieder davonlaufen werden. Sie suchen innerlich Halt bei den reaktionären Festpunkten in Europa  , um ihre Ideale an diesen Beispielen aufzufrischen. Die" Deutsche Tageszeitung" schreibt in einer Polemik gegen die Bossische Zeitung":

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" Doch es gibt ja noch andere Staaten. Da ist zunächst un garn, das als erstes Land die demokratisch- jüdische Herrschaft, die ihm schließlich den Bolschewismus bescherte, energisch abschüttelte. Dann machte sich in Italien   Herr Mussolini   mit seinen Schwarz­hemden auf den Weg nach Rom  , um die faschistische Demokratie zu begründen. Kaum hatten unsere Demokraten ihre durch den Schreck etwas mitgenommene Bekleidung der unteren Extremitäten wieder leiblich in Ordnung gebracht, da fagte in Spanien   der General de Riveira der Demokratie ebenso heftige wie erfolgreiche Fehde an." Man tröstet sich mit den Erscheinungen, die vor der Wen­dung zur Demokratie liegen. Die Ideale Ungarn  , Italien   und Spanien   find im übrigen bezeichnend: Ungarn   mit dem viehischen Terror der Heijasbanditen, Italien  , in dem die innere Korruption der faschistischen

" Fünf Minuten Trommelfeuer."

Von Erich Kuttner  .

Ich pralle gegen eine Litfaßsäule, von der mich die Worte an­rufen:

" Fünf Minuten Trommelfeuer vor Verdun  ." Irgend etwas ist in mir getroffen. Es war ja erst gestern gestern vor acht Jahren. daß ich vor Verdun   im Trommelfeuer lag und...

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Etwas sehr Bitteres steigt hoch. Aber mas hat die Litfaßsäule, was hat Treptow   an der Ober­spree mit dem Trommelfeuer von Verdun   zu tun?

Ach so, das ist die Reklame für das Monsterfeuerwerk eines Ber­gnügungsparks.

Mit Doppelmilitärkonzert und bengalischer Beleuchtung. Ja, hm die bengalische Beleuchtung. Die fehlte damals. Das Doppelmilitärkonzert auch. Es waren wohl auch etwas mehr als fünf Minuten. Es waren fünf Stunden, oder vielleicht auch fünfzig Stunden. Der Zeitbegriff geht in solchen Situationen verloren. Aber ich will doch nur von fünf Minuten erzählen. Wirklichen fünf Minuten Trommelfeuer.

Es war einer der wunderbar flaren langen Frühjahrsabende. In anderer Situation hätte man den Abendfrieden besungen. Wir mußten längst nichts mehr von Frieden. Der Himmel stand gelb zu mattblau und wir fahen die Granaten wie unheimliche Ratten darüberlaufen. Bei dieser Beleuchtung fann man sie wirklich fliegen sehen. Sind sie am Ende ihrer Bahn, schmet­tert sie eine unsichtbare Faust in schiefem Winkel zu Boden.

Die Granaten, die wir fliegen sohen, schlugen weit entfernt ein. Aber es gab auch genug in unserer Nähe. Hinter uns in der Schlucht stand ein verlassenes franzöfifches Festungswerk vor einem Wald, von dem nur noch die Stümpfe übrig waren. Auf dem Beton dieses Werks malmien die Granaten unaufhörlich und schleuderten schwarze Fontänen von Schutt und Trümmern in die Höhe.

Manche Granaten waren auch auf unsern Graben angefeßt. Schlug eine von diesen ein, so zitterte die Erde. Große Stücke Böschungen rutschen herab, in die Kreide gehauene Unterstände brachen zusammen. Unser Graben war nicht schlecht, als schmale Rinne in den Stein eingemeißelt.

Aber wir wußten: schlägt es in unserer unmittelbaren Nähe ein, so fliegen wir trotz aller Deckung in die Luft.

Das wußten wir seit vielen Stunden, wußten, daß es feine Gegenwehr gegen dieses Ende gab, hockten schweigend und fatalistisch bei unsern Gewehren. Ab und zu warf eine Granate Steine und Dred über uns.

Doch von fünf Minuten wollte ich reden. Eine Granate schlug sehr nah ein. Wieder regnete es Schutt und Steine. Aber mitten hinein hörten wir ein seltsames Platschen.

S. M. empfing heute vormittag in Grünau   eine Deputation von Neuburger   Herren, den Ehrenvorsigenden des Festausschusses für das 13. mittelbayerische Verbandsschießen f. 3immerstuhen in Neuburg  , Herrn K. Major d. L. a. D. und Buchdruckereidirektor Loibl( Reichstagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei  . Anm. d. Red.), den Vorsitzenden des Festausschusses H. Büchsenmacher­meister Danner, Schüßenmeister und Herrn Oberleutnant d. L. a. D. Prändl, Mitglied des Festausschusses.

Der König nahm deren Bitte um Teilnahme am Haupttag des Schießens am 15. Auguft freundlichst entgegen und unterhielt fich in leutseligster Weise längere Zeit mit den Herren über die wirtschaftlichen Verhältnisse unseres Baterlandes. Heute nachmittag wird der hohe Herr wieder nach München  zurückkehren.

Man fönnte über den Hofbericht des bayerischen Lokal­blättchens mit einigem Humor zur Tagesordnung übergehen, wenn er nicht mehr wäre als ein Schildbürgerstreich eines in der Weltgeschichte um ein Jahrzehnt zurückgebliebenen Hinter wäldlers. Die Geistesverfassung, die sich hier in einer Grotesfe widerspiegelt, ist die des amtlichen Bayern  . In München   wurde am Sonntag mit offiziösem Gepräge ein Mahnstein eingeweiht, auf dem die Worte eingemeißelt find: Herr, mach uns frei." Von Seiner Majestät in leutseligster Weise empfangen zu werden und ihr devotest Bittadressen überreichen zu dürfen, das ist die Freiheit, die fie in Bayern   meinen, und die bayerische   Verwaltung von den höchsten Stellen bis zum Lokalberichterstatter eines amtlichen Provinzblättchens handelt so, als ob Rupprecht von Wittels bach heute bereits wieder König von Bayern   wäre. Wie die Reichsregierung diesen völlig unhaltbaren Dualismus zwischen Bayern   und dem übrigen Reich über­brüden will, bleibt ein Rätsel. Mit einem Präfentier marsch der Reichswehr   vor Rupprecht von Wittels­bach ist die Angelegenheit jedenfalls nicht aus der Welt zu schaffen. Derartige Methoden zeigen nur, daß im Konflikt zwischen der bayerischen und der Reichsregierung Lossom und nicht Seedt der Sieger geblieben ist.

Die französischen   Parteien.. Bezeichnungen und Charakter.

Es ist für den deutschen   Zeitungslefer in allgemeinen recht schwer, sich in den französischen   Parteibezeichnungen einigermaßen zurechtzufinden, einerseits weil ihre Namen zum Teil geradezu irreführend find, andererseits aber auch, weil die programmati fchen Grenzen dieser zahlreichen Gruppen oft sehr verfch wom. schen Grenzen dieser zahlreichen Gruppen oft sehr verschwom. men sind.

Allerdings hört man vielfach in Frankreich   die gleichen Klagen über die deutschen   Parteien, deren Namen in französischer Ueber fegung entweder nichtssagend oder ebenfalls glatt irreführend find. und da neuerdings bei uns die Parteizersplitterung unheimliche

Wie wir hinschauten, lag zwischen uns ein rauchendes mensch liches Eingeweide, frisch herausgeriffen aus einer menschlichen Bauch höhle, Blut und Kot von sich sprigend. Wo der übrige Rumpf ge­blieben war, ahnten wir nicht.

Wir waren gewiß feine Weichlinge. Acht Wochen Grabenkampf machen menschlich hart und gefühllos.

Aber damals geschah es, daß einer nach dem, andern sich um­drehte und erbrach. Dann sprachen wir lange Zeit bein Wort. So find fünf Minuten Trommelfeuer vor Verdun   in meiner Er­innerung haften geblieben.

Für die heute Lebenden ist es freilich schon wieder Feuerwert mit Doppelmilitärkonzert und bengalischer Beleuchtung. Ja, ja es ist seltsam. Aber es ist so.

Dr. Stieglitz."

Fängt man mit der äußersten Linken an, so findet man zunächst die Kommunisten, die mit nicht ganz 30 Mandaten in der neuen Rammer vertreten sind.

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Sodann findet man eine fleine Gruppe von abtrünnigen Kom munisten", die fich einer etwas sagenhaften Sozialistisch tommunistischen Union" zurechnen. Da sind ausgeschlossene oder ausgetretene ehemalige Kommunisten, die Ende 1922 gegen den Moskauer   Kadavergehorsam rebellierten. Ihre hauptsächlichsten Wortführer Frossard und Berfeuil sind zwar nicht gewählt worden, aber etwa ein halbes Duhend von ihnen sind auf Listen des Links blods in der Bannmeile von Paris   und in der Gegend von St. Etienne gewählt worden, darunter die Rechtsanwälte Ernest Lafont   und Pierre Laval  . Sie erstreben die Wiedervereinigung mit den Sozialisten, letztere haben jedoch Bedenken gegen einzelne von ihnen, wie Frossard und Paul Louis  , die einst besonders übel für die Spaltung gewirkt und gegen die sozialistische Partei geheizt haben.

Mit etwa verdoppelter Mandatzahl ist die alte Sozialisti sche Partei( Unifizierte Sozialisten", resp. Französische   Sektion der Arbeiterinternationale) in die neue Kammer zurückgekehrt ( 103 Mandate gegen 52). Dies ist die einzige Partei, die zu Recht den Ehrennamen Sozialistisch  " führt. Im Senat, der bekanntlich aus indirekten Wahlen hervorgeht, ist die Partei neuerdings durch fünf Genossen vertreten.

Eine kleine Gruppe, die faft ausschließlich in Paris   und Um­gebung besteht, wo sie allerdings einen starken fleinbürgerlichen Wähleranhang besitzt, hat sich nach Kriegsende unter dem Namen Französische Sozialistische Partei" gebildet, sie wird aber mit größe rem Recht von unseren Genossen als die Gruppe der rechtssozialisti fchen" Dissidenten" bezeichnet. Es ist dies die Gruppe Aus briot- Brunet, die etwa acht Mandate auf den Listen des Linksblocks erlangt hat, darunter eines für den Admiral a. D. Jaurès, den Brus der des großen sozialistischen   Führers. Die Gruppe gehörte seit 1920 der 3weiter Internationale an, da ihr Verhalten jedoch oft in internationaler Hinsicht alles andere als einwandfrei war, wurde sie ab 1922 vom internationalen Bureau einfach ignoriert und zum Hamburger Gründungstongreß der SAJ. nicht mehr eingeladen. Die Dissidenten" haben nun neuerdings eine Fraktionsgemeins schaft mit der weit älteren und stärkeren Gruppe der Sozialis stisch- Republikaner" gebildet, die sich auch lange Jahre hin­durch Partei der unabhängigen Sozialisten" nannte. Dies ist ein Gebilde, das vor etwa zwanzig Jahren entstand, als unter Führung von Millerand und Biviani ein Teil der alten sozialistischen  Bartei fich für die Beteiligung an der Regierung entschied und es im Gegensatz zu Jaurès   ablehnte, sich dem Votum der Internatio­nale zu fügen. Später trat auch Briand   dieser Gruppe bei. Aus dieser Partei, die inzwischen längst eine ausgesprochen bürger liche Partei geworden ist, sind Millerand und Briand   schon vor Jahren ausgeschieden, neuerdings scheint aber letterer wieder An­schluß an fie gefunden zu haben. Das eigentliche Haupt dieser Partet ist der neue Präsident ger Kammer, Painlevé, ihr Wortführer ist auch der ehemalige Kolonialminister Violette, auf den int vorigen Jahre royalistische Lausbuben einen Ueberfall mit violetter Tinte verübten. Ihr gehören noch etliche einflußreiche und begable Barlamentarier an. Sie zählt in der neuen Rammer etwa 50 Ab geordnete.

Ein politischer Unterschied zwischen dieser Partei und ihrer großen bürgerlichen Nachbarpartei, der Radikalen Partei, besteht faum. Es hängt wohl mehr von den lokalen Verhältnissen cder von persönlichen Sympathien ab, ob fich Abegeordnete bei der einen oder der anderen Partei anmelden. Die Radikalen, die sich häufiger noch Radikal Sozialisten nennen, sind eine bür= gerliche Partei, allerdings mit starkem sozialen- fleinbürger lichen und kleinbäuerlichen Einschlag, zum Teil sogar ausge iprochen pazifistisch. Sie entsprechen etwa unseren Linksdemofraten, aber es sind auch etliche unsichere Kantonisten unter ihnen, genau so

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| nervöser Herr mit der bekannten jüdischen Haft und dem ausdrucks vollen Spiel, in dem Gesicht, der ganze Kopf, Arme und Beine mits wirken. Wie er, in der entscheidenden Unterhaltung mit seinem Sohn, feinen mühsam aufgerichteten Bau der Liebe zusammen brechen sieht und still und stiller wird, da schafft er einen funstvollen Uebergang von omit zu erschütternder Menschlichkeit. Die übrigen Hauptrollen hätten beffer besetzt sein können. Mag Grünberg ( Dr. Stieglitz) ist ein Schauspieler, bei dem die Routine den Weg zum

eszen versperrt. Er läßt die Zuschauer kalt. Anna Führing  würde sich sehr gut zur Berkörperung einer Rafffefigur eignen. Für eine Dame aus adligem Geschlecht fehlt ihr die Vornehmheit, wie sie etma Alfa Grünberg besitzt. Friedl Harms ist zwar jung, aber zu unbeholfen im Vergleich zu ihren routinierten Mitspielern. Ernst Degner.

Der Mann mit den Röntgen- Augen. Der 19jährige Spanier Argamasella, der wegen seiner angeblichen Fähigkeit, durch Gold, Gilber und andere Metalle hindurchzusehen, der Mann mit den Röntgen- Augen" genannt worden ist, befindet sich gegenwärtig in New York  , wo er von einer Kommission von Sachverständigen" beobachtet wird. Die Prüfungen bestanden darin, daß Gegenstände in verschiedene Metallfästen getan wurden und Argamasella dann angeben mußte, was darin ist. Er machte die genauesten Angaben über den Inhalt der verschloffenen Kästen, fonnte auf einer Uhr, die ich darin befand, die Zeit angeben, eine Goldmünze ganz genau be­schreiben und sogar Gedrucktes hinter den Metallwänden lesen. verbunden; aber er erklärt, daß er damit und ebenso bei künstlichem Licht nicht sehen fann, obwohl feine diretten Sonnenstrahlen not­wendig sind. Der Präsident der Gesellschaft für psychische Forschung Jules Bois glaubt, daß irgendeine Eigenschaft in den Augen des Spaniers fein muß, die ihn befähigt, die dunklen Strahlen der Sonne zu benußen. Der Entfesselungstönig" Hundini aber sagt, es handle sich dabei um einen Trid( womit er zweifellos recht hat). Er hat eine Wette angeboten, er könne das auch.

Ein jüdisches Stück. Der alte Simon Stieglitz hat sich gesorgt und gemüht und abgeradert nur in einem Gedanfen: aus feinem Sohn Robert soll was werden. Und als es Robert zum Arzt und Dottor gebracht hat, da kennt der Baterftoiz teine Grenzen. Jetzt gilt 15, dem Sohn einen glänzenden Aufstieg zu verschaffen. Er wählt für ihn eine reiche Braut aus, fucht um jeden Preis die junge Bragis hochzubringen und wendet dabei allerlei jüdische Geschäftskniffe an. Aber bei seiner Liebe vergißt er. daß inzwischen aus seinem Jungen ein Mann mit eigenem Wollen geworden ist. Der fann sich die gut- Seine Augen wurden mit Baumwolle bedeckt und mit einem Tuch gemeinten Eigenmächtigkeiten, die ihn völlig unmöglich zu machen drohen, nicht länger mit ansehen. In einer ernsten Unterredung, bei der Dr. Stieglig, der Bevormundung müde, den Bater bittet, feiner Praxis fernzubleiben, stürzt dem Alten eine Welt zusammen. Er streicht den Sohn aus dem Leben. Aber schließlich fiegt doch die Liebe. In heißer Sorge um den Jungen gibt er seinen Groll auf. Er ist zum alten Eisen geworfen und doch wieder glücklich.

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Rollt dieser Stoff ein neues Problem auf? Nein. Führt das Milieu in unbekanntes Land? Nein. Die Fünf Frankfurter" und Jettchen Gebert" tauchen in der Erinnerung auf. Ist die Kunstform originell? Auch nicht. Was den Dr. Stieglig" der Autoren Armin Friedmann und Ludwig Nerz über das Niveau der üblichen Sommerschwänke hinaushebt, sind die mit feltenem Erfüh­lungsvermögen beobachteten Züge aus der jüdischen Anschauung, die vor uns ein Etüd Leben erstehen lassen. Wie die beiden Ge­schäftsfreunde Moritz Koppler und Simon Siegliß, jeder auf seinen Vorteil bedacht, um eine Wohnung feilschen, wie die beiden, mitten in höchster Erregung, eine Partie Domino   zu spielen beginnen, das muß man gesehen haben.

An dem Erfolg des Abends in der Tribüne hatten Paul Morgan   und Friedrich Lobe( der auch Regie führt) den stärksten Anteil. Morgan, ein jovialer, tüchtiger Geschäftsmann, den nichts aus abgetlärter Ruhe bringen fann, Lobe, der alte Stiegliß, ein

In der Volksbühne, Thealer am Bülowplak, fommen Paquets Fahnen" am Freitag, den 20., 3 um legten Male in dieser Spielzeit zur Aufführung.

Die Tanzbühne Laban  ( Hamburg  ) veranstaltet in Hamburg   am 24. memnons Tod von Rudolf von Laban  ( nach Noverre). Es wirfen abends 8 1hr, bei Sagehiel die Uraufführung des Zanzibiels Aga. 80 Tänzer und Tänzerinnen mit, Solisten aus der Tanzbühne und die Hamburger Bewegungschöre.

Mufit- und Theaterfest der Stadt Wien  . Die Gemeinde Bien ver anstaltet in der zweiten Septemberbälfte, anschließend an die Biener Meffe, ein Theater- und Musikfest, bei welchem im Rahmen von Aufführungen in der Staatsoper, Volksoper und anderen Theatern Beethoven  , Glud, Richard Strauß  , Johann Strauß  , Willöder zu Worte fommen. Außerdem werden Kompositionen von Franz Schubert  , Haydn  , Gustav Mahler  ( Uraufführung der nachgelassenen X. Sinfonie), Brudner( F- Moll- Messe), ferner von nationale Ausstellung für moderne Theatertechnik und ein internationaler Schönberg und Korngold   aufgeführt. Gleichzeitig findet auch eine inter­Mufiterfongres statt.