Gewerkschaftsbewegung
Unternehmerborniertheit.
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In Nr. 12 vom 15. Juni des Arbeitgeber", bem offiziellen Organ der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände, richtet deren Borsigender, von Borsig, ein offenes Wort an die deutschen Gemertschaften". Herr von Borsig ist sehr erbost über die Interschaften". Herr von Borsig ist sehr erbost über die Interpellation, die die sozialdemokratische Reichstagsfraktion in der Frage des Achtstundentages eingebracht hat. In herausforderndem Tone fragt er, ob der ADGB . hinter dieser Interpellation steht. Wenn sich diese Frage bejahen follte, .. dann würde etwas ganz Fürchterliches passieren. Wird dies bejaht, so stehen die deutschen Arbeitgeber m. E vor einem entscheidenden Abschnitt in ihrer Stellungnahme zu den Gewerkschaften. Sie haben dann allen Anlaß, sich mit den Mängeln der deutschen Gewertschaftsbewegung zu befassen. Aendern die Gewertschaften nicht auch ihre Betrachtungsweise über die fachlichen Wirtschaftsfragen und suchen fie feine Berständigung mit uns auf dem Boden der gegebenen Verhältnisse und mit dem Ziel nationaler Wirtschaftsfreiheit und nationalen Wirtschaftsaufstiegs, dann haben wir deutschen Arbeitgeber faum noch etwas mit ihnen zu verhandeln. Sie würden sich dann in der Tat als eine Organisation darstellen, die nicht zur berufs= ständigen Förderung deutscher Arbeiterinteressen auf deutschem Boden und in deutscher Wirtschaft arbeitet, sondern die sich als Selbstzwed ihrer Funktionäre, als Fremdförper zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmerschaft einschiebt und den Wirtschaftsfrieden in den Betrieben stört.
Seit Herr von Borsig Nachfolger von Dr. Sorge ges worden ist, bemüht er sich, den Nachweis seiner Borniertheit und politischen Unfähigkeit zu erbringen. Zunächst stellte er den Gewerkschaften das Ultimatum, in die 3entral arbeitsgemeinschaft wieder einzutreten. Jetzt sollen sie den Achtstundentag abschwören. Demnächst wird Herr von Borsig wahrscheinlich verlangen, die Gewerkschaften müßten sich auf den Boden des Privat eigentums an den Produktionsmitteln stellen oder für eine Schutzollpolitit eintreten. So ähnlich hat auch weiland Wilhelm von Hohenzollern geredet, als er die Arbeiter aufforderte, zwischen sich und der Sozialdemokratie das Tischtuch zu zerschneiden.
Was soll dieses Gepolter, das schließlich fein Mensch mehr ernst nehmen wird? Was würde die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände wohl sagen, wenn es den Gewerkschaften einfallen würde, von den Arbeitgebern im Tone des Herrn von Borsig zu verlangen, sich auf den Boden der Sozialisierung zu stellen?
Es gab eine Zeit, als die faktische Macht der Gewertschaften eine weit größere war, als sie die der Arbeitgeberverbände heute darstellt. Es ist den Gewerkschaften damals nicht eingefallen, von den Unternehmern die Anerkennung einer grundsäglichen Forderung zu verlangen, die ein Anhänger der fapitalistischen Wirtschaftsordnung nun einmal ohne zu lügen nicht anerkennen fann. Nun fommt der Vorfizende der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und verlangt, die Gewerkschaften sollen den Achtstundentag aufgeben, für den sie seit zwei Menschenaltern fämpfen! Man muß schon ein von jedem politischen Geist verlassener deutscher Unternehmer sein, um überhaupt auf eine solche Idee zu ver fallen. Es ist das Unglück Deutschlands , eine Bourgeoisie zu haben, die sich wohl auf Geschäfte, aber nicht auf Wirt schaft versteht und von politischer Tradition und politischem Geschehen ungefähr soviel begreift wie ein Ralb von Meißener Porzellan. Wir gestehen Herrn von Borsig gern zu, daß er ein typischer Bertreter diefer Bourgeoisie ist.
Im übrigen wird in dem„ offenen Wort" viel gestöhnt von der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, die ihre Ursache in dem Kapitalmangel hat. Wir sind nicht so grausam, auf die vielen schiefen Ansichten fritisch einzugehen, die der Herr Dr. h. c. von Borsig zum besten gibt. Wir wollen uns nur auf den wesentlichen Punkt beschränken.
iff in normalen Beiten auch fo billig, daß der Unternehmer rein geschäftlich gesehen beffer tut, mit seinen Ueberschüssen feinen Betrieb auszubauen..
Verbandstag der Bergarbeiter.
Fünfter Verhandlungstag. Dresden , 19. Juni. ( Eigener, Drahtbericht.)
Nun hat das deutsche Unternehmertum aber nicht allein Sachwerte angelegt. Es fehlt der Wirtschaft also an Betrag über die Konzentration des Rapitals in der feine Ueberschüsse, sondern auch das Sparkapital in sogenannte Am Donnerstagmorgen hielt zunächst Dr. Berger einen Bor triebskapital. Das schafft man aber nicht durch Verlängerung Montanindustrie. Er gab ein Bild der allgemeinen Zuder Arbeitszeit, nicht durch Herabdrückung der Löhne, nicht fammenschlußbewegung in der deutschen Industrie, vor allem der durch die Fortsetzung einer Wirtschaftspolitik, die uns gerade ökonomischen Bedingungen der einzelnen Zusammenschlüsse, des Abin die gegenwärtige Misere hineingeführt hat. Das Kapital baues und der Verknüpfung nach Produktionsstoffen und warenwird sich eben eine Zeitlang mit schmalen Gewinnen fegung von Rartell, Syndikat und Ronzern und das llebergewicht der gattungen. Der Redner schilderte dann den Gegenfaz in der Ziel zeitweise ohne Gewinne arbeiten müssen, bis der durch Berhältniffe in der deutschen Montanindustrie an der Hand eines bescheiden müssen, es wird sogar, wie das schon dagewesen ist, Ronzerne. Ferner gab er eine Klarstellung der organisatorischen die jahrelangen unwürdigen Einschränkungen entstandene historischen Ueberblicks über die Entwicklung der ursprünglichen Warenhunger gedeckt ist und wieder gespart werden fann. Bodenproduktion zur industriellen Broduktion, zum fapitalistischen Der Zeitpunkt wird um so näher sein, ie schneller der längst Großbetrieb Bestanden in dem Ruhrbergbau um die Wende des fällige Preisabbau fommt. Inzwischen wird das Unter- 19. Jahrhunderts 153 Werte mit durchschnittlich 9 Arbeitern und nehmertum gut tun, statt ultimative unerfüllbare Forderungen 167 Werke im Durchschnitt mit 2363 Arbeitern je Wert und einer einer durchschnittlichen Förderung von 1267 Tonnen, so 1913 an die Gewerkschaften zu stellen, mit deren Hilfe die durchschnittlichen Förderung von 663 483 Tonnen. Hand in Hand Intensivierung und Rationalisierung der ging die Betriebszusammenfassung zur Aktiengesellschaft Produktion zu betreiben. und Gewerkschaft. Typisch ist die horizontale Ron zentration der deutschen Montanindustrie der Ruhr. Hier betrug die Zahl der Bergbauunternehmungen in der Borkriegszeit 51, die Zahl der betriebenen Werke 166, die Zahl der Schächte 577, die Belegschaftsziffer 385 120. Davon besaßen 12 Riefenunternehmun gen 451 Schächte mit einer Belegschaft von 317 033= 82,64 Proz. der Gesamtbelegschaft. Inzwischen hat sich der Umschwung zur vertikalen Ronzentration vollzogen, wobei ebenfalls 12 Unternehmungen, Stinnes wieder an der Spize, 81,4 Proz. der der vertikalen Konzentration von der Hüttenzeche zur Zechenhütte, Beteiligten aufweisen. Der Redner schildert dann den Werdegang die rasch Riefentonzerne erzeugten im Zusammenschluß mit der Eisen- und der Fertigindustrie, der Schiffahrt usw. bis zu den gewaltigen Zusammenballungen der Nachkriegszeit. Der Entwicklung in der Kalindustrie gedachte der Redner besonders und ging schließlich auf die wirtschaftlichen, soziologischen und rechtlichen Ur. fachen und Beweggründe zur Konzentration in der Montanindustrie des Näheren ein. Zum Schluß des Referats vertrat er als Forderung:
Gegen das Besoldungsunrecht. 3ommuniffen und Bürgerliche verlängern es.
Der Vorstand des Allgemein en Deutschen Beamtenbundes hat sich am Mittwoch mit der unerträglichen Lage beschäftigt, die für die Beamten der unteren Besoldungsgruppen durch das Verhalten der Regierungsparteien und ber kommuniften gegenüber dem sozialdemokratischen Antrage auf fofortige Behandlung der Besoldungsanträge im Hauptausschuß entstanden ist. In dem Beschluß stellt der Vorstand des ADB. mit Entrüstung fest, daß die Reichstagsmehrheit nicht die fofortige Behandlung der Besoldungsanträge im Hauptausschuß veranlaßt hat, die Debatte vielmehr auf Ende des Monats verschoben wurde, so daß ein Beschluß des Reichstages erst im Juli erwartet werden kann, die Beamten der unteren Besoldungsgruppen also zwei Monate unter der elenden Besoldung zu leiden haben.
In der nichtachtenden Weise, mit der die Reichstagsmehrheit bie Wirtschaftsdemotrafie neben der polifischen Demokratie Forderungen der großen Maffe der Beamtenschaft behandelt hat, mit Hilfe der Betriebsräte und der Gewertschaften. zeigt sich die Rüdwirkung der unentschiedenen haltung wart und Zukunft" sprach darauf Limberg. Gegenüber Ueber Gewertschaftliche Probleme der Gegen. der anderen Beamten- Spizenverbände, die die vom ADB. geforderte den Arbeitgeberforderungen auf dem Gebiete des Verhältnisses wart und 3ukunft" fprach darauf Limberg. Urabstimmung der Beamtenschaft abgelehnt haben. Wenn zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer, wie sie jüngst von nicht auch die weiteren Beratungen des Reichstages ein für die Be Borsig in der Deffentlichkeit vertreten hat, unterstrich er den amtenschaft durchaus ungenügendes Ergebnis haben sollen, ist es die Standpunkt der freien Gewerkschaften. Der Streit müsse ein höchste Zeit, daß die Beamtenschaft durch die vom ADB. vorge Mittel für den Arbeiter sein, seine Ware Arbeitskraft möglichst schlagene Abstimmung der Reichstagsmehrheit zu erkennen gibt, daß teuer zu verkaufen. Scharf wies er das Bestreben des Unterfie auf keinen Fall gewillt ist, das Besoldungsunrecht weiter zu ernehmertums zurüd, eine Produktionserhöhung und Verbilligung tragen und daß sie die fofortige Behebung der Not der unteren zu erreichen durch Verlängerung der Arbeitszeit und Besoldungsgruppen fordert. Berkürzung der Löhne. Auch der deutsche Bergarbeiter müffe, wie der englische, eine beffere Einsicht erhalten in die Betriebskosten eines Wertes. Nicht trodene Juristen, aufgewachsen im dürften nach dem Willen der Unternehmer das Amt des Schlichters tapitalistischen Milieu, gebunden an die fapitalistische Ideolgoie, ausüben, denn es gelte im Schiedsspruchverfahren die Arbeits. freudigkeit und damit die Produktion zu erhöhen. Das Streben der Gewerkschaften sei nicht nur ein wirtschaftliches, fondern ein allgemeines Einheitsproblem mit dem Ziel, die Ebenbürtigkeit zwischen Kapital und Arbeit zu verwirklichen. Ausschlaggebend in der Wirtschaft müsse
Da den gering befoldeten Beamtengruppen bereits für den Rest des Monats unerträgliche Not droht, fordert der Borstand von der Reichsregierung, daß sie wenigstens zunächst die als balbige Vorauszahlung der Juligehälter anordnet.
Internationale Transportarbeiter- Föderation . Wie aus dem Geschäftsbericht der Verfehrsarbeiter- Internatio. nale für die Jahre 1922 und 1923 hervorgeht, haben sich ihr 1922 acht und 1923 breizehn Organisationen neu angeschloffen, darunter erstmals einige Organisationen in Nord. und Südamerika und eine Organisation in Asien . Der italienische Seeleutever band wurde ausgefchloffen, meil er ins faschistische Lager überging. Die Mitgliederzahl der Föderation stieg von 746 482 im Jahre 1913 auf 2 035-958 am 1. Januar 1924; fie perteilt sich auf 26 Län der. Bon den Mitgliedern find 1 106 790 Eisenbahner, 54 581 und 11067 fie Seeleute, 874 587 Transportarbeiter, und zwar 246 688 Hafenarbeiter, 117 944 Chauffeure, Rutscher und Fuhrleute, 164 846 Straßen und Kleinbahner, 30 168 Binnenschiffer, 180 Luftfahrer, 78 087 Speditions, Speicherei- und Lagerarbeiter und 235 574 onftiger Transportarbeiter. Dem Generalrat der Transportarbeiter Föderation, an deffen Spitze R. Williams, London , steht, gehören als Vertreter der deut fchen Verkehrsorganisationen die Genossen 3. Döring und H. Jochade an. Generalsekretär ist Ede Fimmen. Dem Ere tutiofomitee gehört Döring ebenfalls an. Das Mitteilungsblatt der ITF. wird allmonatlich in einer Auflage von 2500 Stüd in vier Osnabrüd hergestellt. Außerdem wird allmöchentlich ein Preffe Sprachen herausgegeben. Es wird in der Druckerei des JGB. in bericht herausgegeben( in deutscher, englischer, franzöfifcher und schwedischer Sprache). Der Bericht schildert die Beziehungen der bericht ILF zu den angeschloffenen Organisationen, verzeichnet die Reihe der Aktionen der Föderation und ihre Beziehungen zu anderen Internationalen. Ein recht ausführlicher Kassenbericht beschließt den mit reichem Tabellenmaterial, farbigen und schwarzweißen fehenen Bericht, der von der Bedeutung dieser internationalen Ber fehrsarbeiterorganisation und ihrer Rührigkeit zeugt. Der Kongreß der JTF. wird diesmal in Deutschland , und zwar ab 7. Auguft, in Hamburg abgehalten. Ablehnung des Schiedsspruches in der Schwerindustrie. Bochum , 19. Juni. ( Mtb.) Die nordwestliche Gruppe des Deut. schen Metallarbeiterverbandes teilt der Breffe mit, daß nunmehr ein Bermittlungsversuch des Reichsarbeitsministers zu erwarten steht, da auch der chriftliche Metallarbeiterverband und die Hirsch- Dunder schen Gewerkschaften den Schiedsspruch ablehnen werden.
Während der Nachkriegsperiode hat das deutsche Unter nehmertum, das sich, wie schon gesagt, sehr gut auf Geschäfte, aber schlecht auf Wirtschaft versteht, bemüht, die aus der Expropriierung des Mittelstandes und der Auspowerung der Arbeiterschaft und des Staates herrührenden Inflations gewinne in sogenannte Sa ch werte anzulegen. Man hat riefige Neubauten aufgeführt, Niederlagen im Auslande an gelegt, die jetzt mehr oder weniger brach liegen. Nun fehlt es on Kapital, um die ins riesenhafte gesteigerten Unterneh- graphischen Darstellungen und photographischen Aufnahmen vermungen in Gang zu halten. Wenn es den deutschen Gewerf schaften nicht gelungen wäre, im Verlauf des letzten Halbjahrs die Löhne, wenn auch ungenügend, in die Höhe zu treiben, dann ständen wir heute, dant der Lohn- und Wirtschaftspolitik der Unternehmer, in einer Krise von einem Ausmaße, mie fie um die Jahreswende nach dem Zusammenbruch der Mart, bestand.
Für dieses Versagen der Unternehmer in Wirtschaftsfragen mußten und müssen die Arbeitnehmer büßen. Die Heilmittel, die Herr von Borsig vorschlägt, würden die Krise nur verschärfen und nicht mildern. Das Betriebskapital wird in der fapitalistischen Wirtschaft in der Hauptsache vom Spartapital aufgebracht. Dieses Spartapital stammt aus den Spargroschen des Mittelstandes, der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Gespart fann aber nur werden, wenn die notwendigen Lebensbedürfnisse gedeckt sind. Mit einer Lohn- und Gehaltspolitik, wie sie von Herrn von Borsig empfohlen und praktiziert wird, ist die Bildung von Spar tapital ausgeschlossen.
Der fapitalistische Unternehmer spart nicht, darf nicht sparen. Er muß, das ist ein Gesez der kapitalistischen Wirts fchaft, die Gewinne wieder in die Produktion hineinstecken, sei es, indem er den Betrieb technisch vervollkommnet, ver größert oder daß er Rohmaterialien tauft. Das Sparkapital
Ein Attentat auf Arbeitswillige. 3widau, 19. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) In Bodau wurde in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag gegen einen Schuppen, in dem Arbeitswillige des Altgemeindeschacht" untergebracht sind, ein Sprengstoffattentat verübt. Personen wurden nicht verlegt. Die Polizei nimmt an, daß es fich um einen kommunistisch. unionistischen Anschlag handelt.
Achtung, SPD. - Genoffen fämtlicher AEG.- Apparatefabriken! Am Freitag, den 20. Juni, nachm. 4 Uhr, Jasmunder Str. 3, wichtige Berfammlung. Bericht des Fraktionsvorstandes. Neuwahl. Berschiedenes. Das Erscheinen aller Genoffen ist Pflicht. Parteiausmeis legitimiert. Der Fraktionsvorstand.
lebende Arbeitskraft
sein. Der politischen Demokratie müsse die wirtschaftliche folgen. Die Erlangung dieses Bieles erfordert einen schweren Kampf, zu dem der führende Arbeiter. besonders der Betriebsrat, wirtschaftlich aufs beste geschult sein müsse, damit er seinen Betrieb und feine inneren Zusammenhänge versteht.( Lebh. Beifall.)
An der sich anschließenden Diskussion beteiligten sich die Rameraden Dentert, Wagner- Saargebiet, Weinmann- 3widau, Lauterbach, Lawrenz, Hoffmann- Saarbrücken , Schwarze- Ober fchlesien, Dörschel, Heckmann, Balfe und Weiß. Nach einem furzen Schlußwort der beiden. Referenten wurde eine Entschließung im Sinne der Ausführungen Dr. Bergers einmütig angenommen, die für die Volksgesamtheit durch Teilhaberschaften und vermehrten Eigenbefig einen maßgebenden Einfluß auf die Leitung der Produktion und Verteilung des gesellschaftlichen Produkts fordert. Die Organe der Arbeiterschaft sollen gleichberechtigt an der Verwaltung der wirtschafflichen Macht der großen Konzerne beteiligt werden. die fich für die Schaffung von Industrieverbänden aus Gegen zwei Stimmen wurde eine Entschließung angenommen, spricht. Die Anträge, die eine Zusammenarbeit oder gar einen Zu fammenschluß mit der Union der Hand- und Kopfarbeiter forderten, murden mit großer Mehrheit gegen 13 Stimmen abgelehnt. Annahme fand eine Entschließung, die die erneute Forderung der Berreichlichung der Kaliindustrie, mindestens aber bie beschleunigte Einführung eines Reichstalihandelsmono pols verlangt. Gegen 13 Stimmen wurden dann der Ausschluß Don Engel Meuselwik und Borge Duisburg beschloffen. Ein Ausschlußantrag gegen Müller Niederschlesien wurde abgelehnt, die Wiederaufnahme von Mosbach Mörs mit großer Mehrheit beschlossen.
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Die Nachmittagsligung war den Wahlen gewidmet. Ohne Debatte wurden zehn Delegierte für den Internationalen Bergarbeiterfongreß und 14 Delegierte zum deutschen Gewerkschafts. fongreb 1925 nach den Vorschlägen der Bezirke gewählt. Das übrige Wahlergebnis ist folgendes: Bu Vorsitzenden wurden mit je 115 Stimmen gewählt: Husemann und Waldheder sowie Bittner als Raffierer mit 116 Stimmen. 3u Sekretären wurden gewählt: A. Schmidt, martmöller, Balfe, Borgschulze. Limber wurde als Redakteur des Verbandsorgans mit 136 Stimmen wiedergewählt. Der neugebildete Beirat setzt sich zufammen aus Heinzelmann- Beiß. Hänchen- Hengstenberg, Trente Nordhausen . Strüfer- Hannover , Rudolf- Waldenbura, Weber- Mün. chen, Schmidt- Saarrevier, Deubener- Herborn, Fod- Köln und Herrmann- 3widau.
Mit herzlichen Dantesworten an Wiffmann, der sich nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Dienfte des Verbandes verabschiedete, um als Vertrauensmann zum Reichsknappschaftsverein zu gehen, Schloß Husemann die glänzend und harmonisch verlaufene Tagung. Berantwortlich für Politit: Ernft Reuter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebe. Eglorn; Feuilleton: Dr. John Smitowski; Lokales und Sonstiges: Frig Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin GW. 68, Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen.
Die Zigarette der Zeit
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muss gut und preiswert sein. Der Qualitätsraucher hat angesichts der grossen Geldknappheit ein Recht darauf, auch für billiges Geld eine gute Zigarette zu verlangen, und diesen berechtigten Ansprüchen genügt in vollem Umfange die
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Kleine Massary" 28