mar, daß die Niederschlagung des fächsischen Proletariats der Niederlage des deutschen Proletariats gleidh tam. Die Chemniger Ronferenz war unvorbereitet. Es ist eine Schande, daß die Rede des linten Sozialdemokraten Graupe den Chemnizer Beschluß entschied. Brandlers Behauptung, daß es der Arbeiterschaft an Kampfbereitschaft fehlte, iff unwahr.
Die Brandlerzentrale märe auch ohne Eingreifen der Eretutine abgesägt worden. Der Frankfurter Parteitag bemies, daß teine Banitftimmung vorhanden ist, daß die Bartei konsolidiert ist und daß Die Partei die Hauptfragen im Sinne des linten Bolschewismus ent schied. Thalheimers Behauptung bezüglich der Führerrolle der alten Garde und Raders ist in diesem Falle unzutreffend. Rautsky und Biechanom hatten auch Verdienste und wurden dennoch zu Verrätern. Solche Fragen müssen politisch und nicht fenfimental beurteilt werden."
Nach all den Debatten ist schon jetzt kein Zweifel, daß der Butschismus auf dem Weltkongreß restlos fiegen wird. Die Widerstrebenden werden sich fügen, Brandler und Thalheimer warten als disziplinierte einfache Soldaten die Stunde ab, wo der Bankrott der finten Führung offenkundig geworden ist( der Moment kann bald kommen) und des charakterlose Gras der Helden von der Qualität Böttchers und Heckerts laffen sich in die Reihen der heiligen Linfen gerne aufnehmen. Bucharin , der gute Anabe, gibt seinen hohepriesterlichen Segen: „ Es ist nur begrüßenswert, daß die deutschen Proletarier tem= peramentvoller geworden sind." Wir anderen Sterblichen genießen derweils diese Auffrischung" des revolutionären Temperaments an allen Eden und Enden vom Reichstag bis zur fleinften Dorfquaffelbude.
Kommunistische Rückzieher.
Köln , 25. Juni. ( Mtb.) In zum Teil merkwürdigen Erflärungen finden sich jetzt die Kommunisten in den Stadtparlamenten Westdeutschlands zu ordnungsmäßiger Mitarbeit in don Ausschüssen bereit. iSe treten jetzt in Aachen den Rückzug an und berufen sich, indem sie den getränkten Knaben spielen, darauf, daß sie seinerzeit den Handschlag in voller Würdigung des§ 27 Abs. 2 der Rheinischen Städteordnung geleistet hätten, was wohl auch im In Sinne der Verfügung Seperings sein dürste. Dortmund haben die Kommunisten eine ihnen vom Magiftrat zugesandte Erklärung, die sie aufs neue auf die Schweigepflicht vereidigen soll, unterschrieben, worauf der Magistrat die Bedenten gegen die Mitarbeit der Kommuristen an der städtischen Selbstverwaltung fallen ließ.
Der rheinische Provinziallandtag. Stellungnahme zum Sachverständigen- Gutachten. Düsseldorf , 25. Juni. ( Mtb.) Der Provinziallandtag begann seine gestrige Sigung um 9 Uhr morgens. Für die allgemeine Aussprache waren den vier Fraktionen je zwei Redner mit einer Redezeit von je zusammen anderhalb Stunden zugestanden worden. Das Hauptgewicht lag bei allen Reden auf der Stellungnahme der einzelnen Parteien zu der gegenwärtigen politischen Lage. Als erster Redner sprach der Zentrumsabgeordnete Jansen Pfarrer in Lammersdorf , über das Sachverständigengutachten. Er stellte sich in seinen Ausführungen hinter die Entscheidung der Reichsregierung und verlangte die Annahme des Gutachtens. ,, Wir fordern das", sagte er, in der sicheren Erwartung, daß dann auch die Feifeln fallen werden, die unserer Wirtschaft um= gelegt sind. Ferner verlangen wir, daß die Opfer, die das Sachverständigengutachten uns auferlegt, gerecht verteilt und die Basten der Besagung verringert werden. Für die Arbeitsgemeinschaft Sprach fcdann der Abgeordnet Raiser Röln. Er wies auf die Borbereitung zur Feier der tausendjährigen Zugehörigteit der Rheinlande zum Reiche hin und erneuerte das Treugelöbnis zum Reiche: Wir freien Rheinländer wollen fein ein einig Glied im freien deutfchen Reiche in ungetrennter Zugehörigkeit zum Staate Preußen, der uns unser Deutschtum nach geschichtlicher Erfahrung am besten nerbürgt." Der Redner der Sozialdemokraten, Redatteur Steinbüchel Effen, forderte wie der Zentrumsrebner die Annahme des Eachverständigengutachtens, das allein wieder Zeiten ruhiger Entmidlung bringen könnte und endlich einmal das völkische und fommunistische Treiben verschwinden ließe. Für die Kommunisten forderte Knab unter dem üblichen Redeschwall eine Amnestie für alle politischen Gefangenen Deutschlands .
Verlängerung der Micumverträge.
Düsseldorf , 25. Juni. ( Mtb.) Infolge der fich ergebenden Notwendig feit, die Micumperträge mit den Ruhrzechen, die bis zum Monatsschluß eine Verlängerung erfahren hatten, erneut über den 30. Juni hinaus vorläufig zu verlängern, haben Berhandlungen zwischen dem Sechserausschuß und dem Bergbaulichen Verein sowie den Vertretern der Micum bereits begonnen. Sie werden Ende der Woche zum Abschluß fommen und eine neue zwei bis nierwöchige Verlängerung des Abkommens auf Grund der Bereinbarungen vom 15. Juni erbringen.
Das Kabinett Held. München , 25. februar.( WIB.) Nach der München - Augs. burger Ab mdzeitung dürfte sich das kabinett Held efma wie folgt zusammensetzen: Dr. Held, Ministerpräsident und Minister des Aeußern, Dr. Matt, Kultusminifter, Gürtner, Juffizminiffer, Stützel. Minister des Innern, Dr. Arausned, Finanzminister, Dr. v. Meine L, Handelsminifter, Oswald, Sozialminifter, Prof. Fehr, alndwirtschaftsminister.
Die Münchener Preffe zur Kandidatur Held. München , 25. Juni. ( TU.) Die Lösung der bayerischen Regie: rungsfrise nach fiebenwöchiger Dauer ist begreiflichermeile ein Anlaß, daß die Presse aller Barteirichtungen längere Betrachtungen anstellt. Dabei wird mehrfach zum Ausdrud gebracht, daß die Präsentation des Abg. Dr. Held zur Ministerpräsidentschaft schon deshalb erfolgen mußte, weil man feinen anderen Ministerpräsidenten mehr gefunden habe und weil die bisherigen zu rasch ver braucht worden seien. Im„ Bayerischen Kurier" wird die Ermartung ausgesprochen, daß durch die Kandidatur Held auch die fach lich- programmatischen Differenzen, welche bis jetzt die Regierungs. bildung erschwerten, in Bälde ausgeglichen werden. In den eterminente Münchener Neue Berfönlichteit mehr bereit gefunden, die Berant. wortung als Ministerpräsident zu übernehmen, um schließlich als Sündenbod in die Wüste gefchickt zu werden. So fei wenigstens diesmal der Posten des Ministerpräsidenten von dem Chef der stärksten Partei des Landes felbst übernommen worden. In ber ,, Münchener Augsburger Abendzeitung" wird betont, es sei schade, daß man nicht schon längst auf den jeht verwirklichten Gedanken getommen sei, und daß Dr. Held sich erst entschließen fonnte, als es einen anderen Ausweg nicht mehr zu geben fchien.
Beleidigungsprozeß Spieter- Sontag. Bei der heutigen Berhandlung in der, Beleidigungsfloge des Reichspressechefs Dr. Spieler gegen den Korrespondenzredakteur Josef Sontag mußte Sontag alle gegen Spiefer erhobenen Anklagen restlos zurüd nehmen, ohne auch nur den geringsten Wahrheits bemeis antreten zu tönnen. Conten hatte behautet, daß Spieker Gelder des Oberschlesienfonds für die Bermania", den„ Bor parts " und fozialdemokratische Abgeordnete verwandt habe.
Die Unterschlagung.
Der
Jim Laben meines Freundes herrscht große Aufregung. 14½jährige Laufbursche, Hans, ist bei einer Unterschlagung ertappt worden. Verführt von einem älteren Jungen, der einer Jugendorganisation angehört, hat er für das ihm anvertraute Geld einen Jußball gekauft. Man besinnt sich nun auf eine ganze Reihe anderer Unredlichkeiten, die von ihm während der ganzen Zeit begangen worden sind. Er hat bittere Tränen geweint, hat erklärt, er gehe unter feinen Umständen nach Hause-er tue fich was an denn fein Vater würde ihn halbtot schlagen. Als ich zufällig hinzu fam, waren bereits Mutter und Schwester da. Der Hans selbst fas in einem Zimmer eingesperrt, damit er ja nicht irgendeine Dummheit begehe. Hier mußte ich ihm nun aufsuchen und mich mit ihm unterhalten. Er sah natürlich vermeint aus, war aber bald beruhigt und erzählte ausführlich, wie alles gekommen sei. Wir waren in einigen Minuten gute Freunde. Was nun fun? Er fürchtet sich vor dem Bater. Nach Hause geht er nicht. Hier Laufbursche bleiben tann er auch nicht. Man will ihn nicht mehr behalten, auch schäme er sich vor den Angestellten. Wie Rat schaffen? Ich spreche mit der Mutter. Die ist sich darüber im flaren: Zuerst kommt der Junge heran, dann sie selbst denn sie hat ja den Jungen stets verwöhnt". behauptet wenigstens ihr Mann. Ich denke darüber nach, ob ich nicht mitgehen soll. Viel Zeit würde das in Anspruch nehmen; wer weiß auch, wie der Vater uns empfängt. Plötzlich fällt mir etwas ein. Ich schreibe dem Mann einen liebenswürdigen Brief der wirft vielleicht. Gedacht, getan..
-
Die Angelegenheit nahm dann folgenden Berlauf: Als ich der Mutter den Brief einhändigte, meinte fie, das würde nichts nüßen. Als ich mich einige Tage später nach der Angelegenheit erfundigte, erfuhr ich, daß der Bater den Jungen wirklich nicht angerührt hatte. Nachdem er den Brief gelesen, ließ er sich von seiner Frau den Sachverhalt erzählen, blieb eine Weile nachdenklich sizen, sah fich den Jungen genau an, als jähe er ihn zum erstenmal, erhob sich dann schwer vom Stuhle, nahm seine Mühe und ging fort. Nach, Hause fam er erst, als der Junge schon schlief. Der fand aber gleich am anderen Tage wo anders Arbeit. Wie einfach ist es doch, Kindern und Eltern zu helfen. Und wie selten nimmt man die Gelegenheit dazu wahr.
Skelettfund in der Ratiborstraße.
Berscharrt auf einem Kohlenplatz.
In einem Haufe der Ratiborstraße wurde heute morgen cin Sfelett aufgefunden. Da ein Kapitalverbrechen nicht ausgeschlossen ist, begab sich die, Mordfommission an den Fundort.
Weiter wird uns zu dem Fund mitgeteilt: Ein Arbeiter wollie heute morgen eine tote kaze in einer Ede des großen Kohlen plages Ede Ratibor - und Reichenberger Straße verfcharren. Nach wenigen Spatenstichen stieß er aber auf Knochen. Bei weiterem Nachforschen förderie er ein unförmiges weißes Etwas zulage. Als er mit dem Spaten vorsichtig daran icharrte, stellte es sich als ein menschliches Stelett heraus. Dieses ist allem Anscheine nach in ein Tuch gehüllt. Deutlich fann man den Schädel erkennen. Derjenige, der die Leiche hier einmal verscharrte, hatte sie auch noch mit Kalt beworfen, um den Verwesungsprozeß zu beschleunigen. Der erschrocene Mann machte sofort dem Plazmeister von seinem Funde Mitteilung. Es wurde das 110. Renier benachrichtigt. Die fofort dahin entfandten Beamten alarmierten die Mordkommission. Der Fundort liegt an der äußersten Ede des Plages, dicht am Baun an der Seite der Ratiborstraße. Dieser Teil des Plages war aber bor zwei Jahren umgepflügt und mit Kartoffeln und Tomaten bepflanzt worden. In den letzten Jahren hatte man davon Abstand genommen. Der Leichnam tann also auch erst in den letzten beiden Jahren hier verscharrt worden sein. Die Ermittelungen und Untersuchungen der Mordkommission sind noch im vollen Gange.
Der Schülermord in Mahlsdorf .
Zu den Mitteilungen eines hiesigen Mittagblattes über den Schülermotdin Mahlsdorf wird gemeldet, daß es nicht zutrifft, daß die Polizei das Ermittlungsverfahren gegen Liebed und Gen. eingestellt hat. Vielmehr sind die Atten an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden. Die Polizei steht den Aussagen des Liebed nach wie vor jtep tisch gegenüber. Die Ermittlungen werden fortgeset.
Die Geschlechtsfrankenstation in der Fröbelstraße.
Im Hause des Db bachlofenainls in der Fröbelstraße ist eine Behandlungsstation für geschlechtstrante Frauen untergebracht. Das Dodach ist zur Unterbringung dieser Station aus manchen Gründen denkbar ungeeignet. Seit dreißig Jahren in Worten dreißig!) erwägt man in den Kreisen der Stadtverwathing deshalb die Verlegung der Station. Jedes Jahr bei der ftabti icher Haushaltsberatung werden von den ergrauten und würdigen Stadtvätern dieselben Reden für die Verlegung gehalten und diefelben Erwiderungen von den Magistratsbehörden angehört. Tagelang foll schon bei solchen Gelegenheiten die Redeschlacht getobt haben. Immer wieder versicherte der hochwohlweise Magistrat, daß er prinzipiell für die Verlegung sei, daß aber noch Erwägungen fchweben" und daß vor allen Dingen die Anwohner der neu zu beglückenden Gegend bereits Proteste, loslassen. Jetzt endlich scheint die Stunde der langeriehnten Tat gefchingen zu haben. Die Station wird verlegt!! Nach Reinickendorf ! Und schon beginnt der Proteft Sturm. In der Reinickendorfer Bezirksverordnetenverlammlung mird in der nächsten Sizung ein Dringlichkeitsantrag ohne Zweifel von allen Parteien einstimmig angenommen werden, der dem flammenben Proteft der Reinickendorfer Bürger gegen diefe ftanda lösen Absichten des Berliner Magistrats beredten Ausdrud verleiht. Wir haben volle Sympathie mit diesem Protest. Aber eine Frage:
-
ohin soll die ominöfe Station verlegt werden? Welcher Be 3irt wird, wenn man ihm diese Ehre erweisen will, nicht ebenso flammend protestieren wie Reinickendorf . Armer Berliner Magistrat! Hoffentlich gelingt es Dir, ein wirklich salomonisches Urteil zu fällen.
Weil er nicht Lohndrücker werden wollte.
das Recht, von seinen Ermerbslejen Arbeit zu verlangen, wenn ihnen Arbeit zugewiesen wird. Gegen das Urteil hat der Bettcidizer n türlich fofort Berufung an Ort und Stelle eingelegt.
Vorsteherkrise im Rathaus.
Nach den Berichten bürgerlicher Zeitungen wollen die Bürgerlichen Parteien am nächsten Donnerstag eine Vorstehertrise herbeiführen. Der Bürgerblod hat sich gefunden. Die Borsigenden ber bürgerlichen Fraktionen haben gestern abend die Absendung einer trauenserklärung an den Stabiverordnetenvorsteher Haß be schlossen, weil er einen dreifachen Berstoß gegen die Geschäftsordnung begangen habe, indem er
1. auf den Anrag her fozialbemokratischen und der kommuhistischen Fraktion die öffentliche Sigung vor der geheimen einberief, die von den Mitgliedern der nichtsozialistischen Fraktionen beantragt war, obwohl te letztere Antrag am 17., der erstere erst cm 19. Juni eingegangen war;
2. enigegen der Bestimmung der Städteverordnung in der Einlabung zur geheimen Sigung den ordnungsmäßigen Hinweis auf§ 42 der Stödhererordnung( unbedingte Beschlußfähigkeit) unterließ, obwohl der Hinweis noch besonders beantragt war;
3. die geheime Sigung wegen verspäteter ZusammenFerufung auf hob, obwohl nady der Erflärung der Geschäftsstelle und ausweislich der vorgelegten Poststempel die Einladung rechtzeitig am 20. Juni erfolgt ist, wobei wiederum besonders hervor zuheben ist, daß der Antrag schon am 17. Juni vorlag.
Die Unterzeichneten erbliden in diesem Verhalten eine Bes günstigung der Obstruktion der Sozialdemokraten und Rommunisten gegen den in Ausführung des Gesetzes von der Mehrheit gewollten Abbou des Magiftrats und sprechen dem Vorsteher megen des hierdurch bewiesenen Mangels an Unparteilichteit ihr Mißtrauen aus. Sie erwarten, daß der Herr Stadtverordnetenvorsteher daraus die gebotenen Folgerungen ziehen wird.'
Außerdem sollen die bürgerlichen Fraktionen entschlossen sein, eine Beratung des Etats, der auf der Tagesordnung der nächsten Sikungen der Stadtverordnetenversammlung steht, zu ver hindern. Von Ennern soll die Entsendung einer Depu= tation zum Oberpräsidenten betreiben, um die Aufsich am Donnerstag zeigen, ob die Mißtrauenserklärung, die die Vorlösung der Stadtverordnetenversammlung durchzusetzen. Es wird fizenden der bürgerlichen Frotiionen dem Vorsteher heute vormittag haben überreichen lossen, auch die Zustimmung der Mehrheit der Versammlung findet. Im übrigen zeigen sich die Linien der Bürgerblockpolitik ganz flar. Der Rechtsbruch des politischen Abbaues soll unter allen Umständen stattfinden. Den Etat werden die Herrschaften dreimal darüber zum Teufel gehen lassen. Um so schöner wirkt dann das Zetergeschrei über sozialistische Sabotage.
Kindertransport nach Cettland. Wie im vergangenen Jahr hatten die Deutschen in Lettland auch diesmal wieder eine große Anzahl erholungsbedürftige Kinder eingeladen. Gestern um 12 Uhr fuhr der Transport vom Bahnhof Charlottenburg ab. Er ist vom Baltischen Roten Kreuz in Danzig , Delegation Berlin , zusammengestellt und reist unter der Leitung des Geschäftsführers der Delegation, Herrn Girgensohn ; als Vertreter des Wohlfahrtsministeriums begleitet Regierungsrat Dr. Schuster den Transport. 221 Kinder aus allen Teilen Deutschlands traten diesmals die Reise an. Am Freitag früh werden sie in Riga sein und dann ihren Pflegeeltern zugeteilt werden. zugeteilt werden.
Dás Optionsrecht der Oberschlesier. Die Frist zur Abgabe der Options- und Berzichtserklärungen der Oberschlesier läuft nur noch bis zum 15. Juli 1924. Die Erklärungen werden auf jämtlichen Polizeirepieren Groß- Berlins entgegengenon.men. Es liegent dort auch die näheren Bestimmungen zur Einsicht aus. Sur Begründung des Options- bzw. Verzichtrechts ist der Geburts- oder Taufschein, die Heimatsurkunde, Belege für die Staatszugehörig feit und dergleichen vorzulegen oder eine entsprechende eidesstattliche Versicherung abzugeben.
Die Gründungsversammlung der Bereinigung fozialdemokra. fischer Aerzte hat vor furzem stattgefunden. Nach Annahme der vorläufigen Schungen, deren erster Baragraph lautet:" Der Berein bezmedt die Sammlung der in der SPD. organisierten Aerzte und die Beeinflussung der Gesundheitspolitik im sozialdemokratischen Sinne", wurden in den provisorischen Vorstand gewählt die Ges noffen: Silberstein( Neuföln), 1. Borsigender, Chajes, 2. Borsitzen der, Jaffe, Schriftführer, Korach , Stulz, Wygodzinski und Kollwitz . Etmaige Zuſchriften für die Vereinigung erbeten an Dr. Ludwig Jaffe, Charlottenburg 2, Leibnizftr. 20.
Die Arbeiter- Samariter- Solonne Berlin E. B., N. 31, Schönholzer Sir. 20, teilt mit, daß der Samariter answeis Nr. 75, lautend auf den Namen Rosalie Robinsohn, und Ausweis Nr. 126, für Balter Strauch, ges itohlen bzw. verloren wurden und hiermit für ungültig er flärt werden.
Beim Frühlingsfest der deutschen Preffe ant 12. Juni find Gewinne ges fallen auf die Nummern 1425, 1446, 1786, 2556, 2952, 3087, 3122, Ci Teil davon ist noch nicht abgeholt und steht den Gewinnern bei der Werbebende deutscher Firmen im Lunapark zur Verfügung.
Acht Schwerverlette bei einer Pulveregplosion. In Letter bei Hannover fanden gestern abend gegen 8 Uhr Männer unter einer Brüde am Mittelland - Kanal vier Risten mit Schwarzpulver. Die Kisten wurden geöffnet und der Inhalt aus Neugierde mit einem Streichholz angezündet und dadurch zur Explosion gebracht. Während die Riften geöffnet wurden, tamen noch einige Neugierige hinzu. Bei der Erplosion wurden vier Männer, eine Frau und drei Rinder schmer perlegt und liegen zum Teil hoffnungslos darnieder. Außerdem erlitten noch einige andere Personen leichtere Verletzungen. Es steht so gut wie fest, daß das Bulver aus einem Diebstahl herrührt.
Explosionsunglüd auf einem Dampfer. Durch die Explosion an Bord des britischen Transportbampfers Egremontcastle" int Hajen von Broofinn, bei der 200 000 Gallonen gasförmi. gen Naphthas in die Luft flogen, wurden fünf Mann der Bejagung getötet, acht weitere schwer verletzt. Aus Furcht Dor weiteren Erplosionen ging der Dampfer in East River vor Anter, wo er bald darauf sant.
Neue Blatternfälle in Kopenhagen . Vor einigen Wochen bas fürchtete man in Dänemark eine Blatternepidemie. In den ver schiebenen Stadtteilen Kopenhagens traten einzelne Fälle auf. Durch Desinfektion der Brufstätten und Impfung der Bevölkerung glaubte man Herr der Ansteckung geworden zu sein. Jegt meldet das Ge
alles in allem find 8 Batienten in dem Epidemietrantenhaus abelabert morden, merkwürdigerweise hat man eine Verbindung zwischen den neuen und den ersten Fällen nicht nachweisen fönnen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
In der Nacht zum 20. Dezember waren große Schneemassen in Potsdam niedergegangen. Das Depot der Straßenreinigung forderte in aller Frühe von Magistrat Erwerbslose zum Schneeschippen an. Eine Stunde später standen etwa 100 Arbeitslofe auf dem Feuer wehrhof zum Empfang der Gerätschaften für die Schneebeseitigung. Rautenberg, hatte aber in Erfahrung gebracht, Der Bertrauensmann ber Erwerbslofent, her Schloffer Hermann die städtischen Straßenreiniger bereits is in Kurzarbeit, beſchäftigt waren. Er teilte dieses den Erwerbslosen mit und riet ihnen, nur gegen Lohn zu arbeiten, wie ihn die städtischen Feuerwehrleute bekommen, andern- jenis sid falls würden fie hier als 2chndrücker auftreten. R. beschloß Abftimmung. Das Resultat was Nichtarbeit. In wenigen Minuten hatten alle Erwerbslosen den Hof verlassen. Der Schnee blieb liegen. R. war seinerzeit wegen Aufforderung zum Ungehorsam aus§ 110 StGB. vor dem Potsdamer Schöffengericht angeklagt, aber freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen das freisprechende Urteil Revision angemeldet. Das Kammer ericht hob das Urteil auf und verwies die Sache nochmals an dasselbe Gericht. In der heutigen Sigung vor dem Potsdamer Amtsgericht mit dem Ginzelrichter wurde der Angeflegte für schuldig befunden und zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Zur Begründung führte der Vorsitzende aus, daß der Angeklagte die Absicht gehabt habe, die Autorität der Behörde zu erschüttern. Er habe aus grund fäglichen Gefichtspuntien heraus gehandelt. Jeder Magiftrat habe
13. Kreis Marienfelde . Lichtenrade . Die Genossen von Marienfelde und Biotene rade nehmen an der Mitaliederversammlung am Donnerstag in Mariendorf . Schulaula Rönigfiz, teil Tagesordnung: Bericht vom Parteitag. Referent: Gen. Otto Meier , M. d. 2. Abt. Buchholz. Donnerstag, abends 8 Uhr. öffentl. Bersammlung bei Raehne. Berliner Str. 29. Tagesordnung: Einrichtung einer Koniumgenossenschafts. Verkaufsitelle. Alle Anjumgenossen. Gemertschaftler und Parteigenoffen find eingeladen.
183.
108.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei Organisation
Abt. Röpcuid Genoffiu Elifabeth Necat in am Sonntag, den 22. d. Mts., peritorben Beerdigung Donnerstag, vormittags 11 Uhr, Friedhof Köpenid, Rubower Straße,