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Nr. 302 41. Jahrgang

5. Beilage des Vorwärts

Gewerkschaftsbewegung gegenüber der Arbeiterschaft, ohne die anderen Faktoren der Pro­

( Siehe auch 4. Geite Hauptblatt.)

Für den Achtstundentag. Eine Rede des französischen   Arbeitsministers. Zu der Debatte über den 2 ch ist un den tag auf der Inter­nationalen Arbeitstonferenz ist insbesondere nod) auf die bemerkens noch worte Rede des französischen   Arbeitsministers Just in Godart hinzuweisen. Es ist bezeichnend, daß diese Rede, die sich allerdings wesentlich abhebt von den Anschauungen des Herrn Dr. Brauns, von Wolff- Bureau nicht übermittelt worden ist. Herr Godart setzte sich in dieser Rede nicht nur für den Achtstundentag und für die Ratifizierung des Abkommens von Washington   ein. Er gab gleich zeitig einen Ueberblick über die Durchführung und die praktischen Wirkungen des Achtstundentages in Frankreich  . Nach dem Bericht der Havas  - Agentur führte Herr Godart insbesondere aus:

Vertrages von Versailles   belebt, ohne eine schwere Ungerechtigkeit duktion anzureizen, einen Teil ihrer Berantwortung und ihrer Pflichten auf die Arbeiterschaft abzuwälzen.

In ihrer jüngsten ministeriellen Erklärung, die die Mehrheit der Deputiertenkammer gebilligt hat, verkündete die französische  Regierung: Wir werden an den Errungenschaften der Arbeiter nicht rühren laffen. Das Gesetz über den Achtstundentag, das sich anpaff ungsfähig erwiesen hat und die materiellen und moralischen Be dingungen der Lohnarbeiterschaft von Grund auf verbesserte, werden mir aufrechterhalten. Wir wünschen die schnelle Rati fizierung der Abkommen, die von den internationalen Arbeits­fonferenzen von Washington   und Genf   angenommen wurden." Diese Erklärung ist der Ausdruck des entschlossenen Willens der französischen   Regierung, die internationalen Berpflichtungen sicher­zustellen, die sie eben so sehr als Schutz ihrer eigenen Reformation, mie als feste Grundlage für das wesentliche Werk des Friedens be­trachtet, für dessen Berwirklichung fie fich mit Leidenschaft einsehen Eine Erhebung des französischen   Arbeitsamtes, die demnächst wird. Was insbesondere den Achtstundentag betrifft, ist die franzö­veröffentlicht wird, erlaubt mir zu behaupten, daß der Achistundentag fische Regierung bereit, das Abkommen von Washington   zu rati in Frankreich   das Familienleben verbessert und einen großen Auffizieren. schwung clen Berenstaltungen gebracht hat, die auf sozialem Gebiete organisiert sind für die Pflege der Gesundheit, der physischen Kultur, des Wissens durch Kurse. Lektüre, sowie in fünstlerischer Beziehung durch Ausdehnung der Musikvereine usw. Seit 1919 hat sich die Zahl der Arbeitergärten um 45 Broz. vermehrt. Der Alkoholismus ift start zurückgegangen. Ueber diesen Punkt hat die Erhebung zahlreiche und unwiderlegliche Zeugnisse gesammelt. Wenn ich Ihnen die Ergebnisse unserer Erfahrungen darlege, so fann ich nicht verschweigen, was wir über

die Rückwirkungen des Achtffundentages auf die Arbeitsleistung wissen. Bir haben sehr genaue Untersuchungen, die auf einer eraften Berechnung fußen und uns beweisen, daß überall, wo der Unter­nehmer das Gesetz nicht nur er duldet hat, sondern entschloffen das Kapital dem Achtstundentag angepaßt hat, überall eine Produktion entstand, wo die Bergeubung der Kräfte verbannt ist und die ihn befriedigt. Frankreich  hat derart durch eine fühne Sozialpolitik, die in der gegenwärtigen demokratischen Regierung eine entschlossene Stübe finden wird, sich bemüht, die Arbeit zur vollen Geltung zu bringen, indem es für ihre Mühe die unerläßliche Muße schuf, die ihr ermöglicht, ihre ver. ausgabten Kräfte wiederherzustellen und ihre technische und all­gemeine Bildung zu erhöhen. Selbst mitten in der Krise nach dem Kriege war Frankreich   der Meinung, daß, es feinen allgemeinen Intereffen nicht beffer dienen kann, als durch den Schuß des wesent­lichen schöpferischen und aftiven Elements des Wohlstandes: der Arbeit. 3u feinem Zeitpunkt hat Frankreich  , das an der Wiederaufrichtung feiner Ruinen und der Wiederherstellung der un­gezählten Zerstörungen feiner verwüsteten Gebiete gearbeitet und noch zu arbeiten hat, daran gedacht, diesen schweren Notwendig­feiten die Infraftfegung der Reform des Achi stundentages unterzuordnen.

Das sind zwei getrennte Probleme.

Wir haben gedacht, daß sie nicht miteinander verbunden werden türfen, ohne den Geist zu verkennen, der den Abschnitt 13 des

Sonntag, 29. Juni 1924

Es wurde eine Kommission eingesetzt, die nach Abschluß ihrer Unter suchungen der Regierung einen Bericht vorlegen wird.

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Königshütte, 28. Juni.  ( WTB.) Die Krise in der polnischen ober= schlesischen Industrie hat seit Freitag eine außerordentliche Ber fchärfung angenommen. Der Arbeitgeberverband läßt in sämtlichen nachdem feine Einigung in den Verhandlungen mit den Arbeit­Hüttenbetrieben durch Aushang bekanntmachen, daß die Arbeitgeber, nehmerverbänden erfolgt sei, gezwungen feien, selbständig zu handeln und eine 30prozentige ohn reduzierung sowie die Einführung einer zehnstündigen Arbeitszeit mit Einschaltung von zwei Stunden Arbeitspause ab 11. Juli einzuführen. Auch müsse die Deputatkohle herabgesetzt werden.

Die Belegschaft der Firma A. Benede u. Co., Berlin  , Elisabeth­ufer 27/29, befindet sich seit festen Dienstag im Abwehrstreit. Die die Hälfte reduzieren, ebenso in seiner Bezahlung große Verschlechte­Firma will den Urlaub gegenüber dem vergangenen Jahre um über rungen einführen. Der Unternehmer lehnte jede Verhandlung mit dem Bertreter des Deutschen Metallarbeiterverbandes ab.

28. Juni die Mitteilung zu, daß die Kürschner sich in einer Lohn­Achtung, Kürschner! Bon der Pariser   Organisation ging uns am bewegung befinden und Paris   als gesperrt gilt. Wir bitten die Kollegen, die Sperre streng beachten zu wollen. Internationales Kürschner- Sefretariat.

J. A.: A. Regge.

Achtung, Schneider! Die Vertretung der Kleidermacher in Bozen  ( jetzt italienisch: Bogano) flagt über großen Zuzug unorganis fierter Schneider aus Deutschland  . Infolge des faschistischen Terrors ist den Gewerkschaften die Erringung besserer Lohn- und Arbeitsbe dingungen unmöglich gemacht. Alle Kollegen werden daher vor der Einreise nach Südtirol   Brigen, Bozen   und Meran  gewarnt. J außergewöhnlichen Fällen ist zuvor beim Obmann des Gehilfenausschusses der Kleidermacher, Vinzenz Pioner in Bozen  , Talfergaffe 12, anzufragen.

Die Ruhr  - Metallarbeiter erheben Proteft. Effen, 28. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Heute wurde in Essen   eine Bezirkskonferenz des Deutschen Metallarbeiterverbandes abgehalten. Nach einem Vortrag des Bezirkssekretärs Wolff­Effen wurde folgende Entschließung mit 27 gegen 7 Stimmen an genommen: 1. Die am 28. Juni stattgefundene Bezirkskonferenz des Deutschen Metallarbeiterverbandes verurteilt entschieden die vom Reichsarbeitsministerium ausgesprochene Verbindlichkeits­erklärung des Schiedsspruches vom 12. und 13. Juni 1924. Diese Berbindlichkeitserklärung verlangt eine für die gesamte Metall­crbeiterschaft, insbesondere Feuerarbeiter, untragbare Arbeitszeit, der der Deutsche   Metallarbeiterverband nie zugestimmt hat. 2. Die Kon 12% Broz. Lohnerhöhung seien den Bedürfnissen entsprechend. Fest ferenz protestiert gegen die Auffaffung des Reichsarbeitsministers, steht, daß die Lohnerhöhung erstens feine 12% Broz. beträgt und zweitens den Bedürfnissen nicht entspricht. Die Konferenz spricht dem Reichsarbeitsminister und seinen nachgeordneten in Frage font­menden Schlichtungsstellen ihr Mißtrauen aus. Sie ist über zeugt, daß nur durch straffe Organisation und Kampf die Forde im Gewerkschaftshaus ordentliche Mitgliederversammlung. Die Lehren, bes rungen der Arbeiter durchgefeht werden können."

E

Achtung, Siemens- Schudert, Elmo- Werk! Montag nachm. Uhr Bersammlung aller SPD.  - Arbeiter und Angestellten im Lokal Springer in Giemensstadt, Siemens, Ecke Serzstraße. Zahlreiches und pünkt liches Erscheinen erwartet Der Fraktionsvorstand.

Baugewerksbund, Fachgruppe Glafer. Montag, den 30. Juni, abends 7 Uhr. Tegten Streifs." Das Erscheinen aller Kollegen ist unbedingt Pflicht! Mitglieds

fammlung Dienstag, den 1. Juli, abends 7 Uhr, in Saverlands Feſtsälen. Rene Friedrichstr. 35. 1. ,, Die soziale und Sexual- Frage im Lichte der modernen Bevölkerungspolitik". Referent Dr. med. Felix Theilhaber  . 2. Bericht über die Gehaltsverhandlungen. Erscheinen aller Fachgruppenmitglieder unbedingt er

Zentralverband der Angestellten, Fachgruppe Einzelhandel. Mitgliederver

Dundersche haben ähnliche Entschließungen gefaßt. Das Bezirks­Auch der Chriftliche Metallarbeiterverband und der Hirschbücher find vorzulegen. Dundersche haben ähnliche Entschließungen gefaßt. Das Bezirks­sekretariat gibt hierzu folgende Erklärung: Nachdem die Konferenzen aller drei Metallarbeiterverbände einmütig befchloffen haben, daß ein Kampf gegen die verlängerte Arbeitszeit jetzt nicht aufgenommen werden kann, erwartet die Bezirksleitung Effen, daß die Mitglieder des Deutschen Metallarbeiterverbandes nur den Parolen und An­weifungen ihrer Organisation Folge leisten.

Konflikt im oberschlesischen Bergbau.

Warschau  , 23. Juni. In Warschau   wurde eine Konferenz von Bertretern oberschlesischer Grubenbefizer und Bergleute abgehalten. Die Industriellen schlugen in Anbetracht der schwierigen Wirtschafts­lage einer Verminderung des Lohnes um 20-30 Broz. und eine Berlängerung der Arbeitszeit von ½ bis 2 Stunden vor. Die Ar beiter erklärten fich bereit, den Borschlag anzunehmen, falls die Re gierung diese Maßnahme als unumgänglich nötig bezeichnen würde.

forderlich.

Gesamtbetriebsrat der Betriebe und Berwaltungen des Magiftrats Berlin  . Morgen( Montag) abend 7 Uhr Wählerversammlung im Bürgersaal des Rat­hauses( 3. Stock) für die Gruppe der Arbeiter; im Zimmer 98 des Rathauses ( 3. Stod) aur selben Zeit für die Gruppe der Angestellten. 1. Bestellung des Wahlvorstandes. 2. Aufstellung der Kandidatenliste für den Gesamtbetriebsrat. Erscheinen eines jeden ist unbedingte Pflicht. Betriebsratsausweistaste ist mitzubringen. Der geschäftsführende Ausschuß.

Berband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, Sektion Gas- und Wasserwerke Morgen( Montag) abend Uhr im Saal des Ortsbureaus, Berlin  , Johannis. traße 14-15, Funktionärversammlung der Gas- und Wasserwerke. Telephon: Norden 9296

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