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Wieviel Miete zahle ich am 1. Juli?

Um teinen Zweifel über die Mietzahlung vom 1. Juli auf-| die Hypothekenzinsen der enteigneten Hypothekengläubiger, die der fommen zu lassen, geben wir in Ergänzung unserer bisherigen Mit- Hausbefizer nicht mehr zu zahlen hat und die der Staat in Form teilungen noch folgende Klarstellung: der Hauszinssteuer umzusteuern sich bemüht. Die Rente des Haus­befizers fommt immer mehr zur Entwicklung; denn mit Ausnahme der für faufende Instandsegungsarbeiten bestimmten Beträge ( 15 bzw. 11 Broz.) braucht der Vermieter nicht abzurechnen, son­bern er fann alle Ueberschüffe unkontrolliert für sich verwenden. Die Untermiete für möblierte Räume wird vom 1. Juli ab in der Weise berechnet, daß zu der auf den leeren Raum anteilig entfallenden gesetzlichen Miete folgende Zuschläge für die Ueber= laffung und Abnuzung von Einrichtungsgegenständen, Wäsche, Gardinen usw. sowie für Säuberung der Mieträume und Reinigung der Wäsche und Gardinen treten:

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a) bei einfach möblierten Räumen. 70 Proz. der antei­105 b) bürgerlich ligen gefeg c) elegant 175 lichen Miete Danach stellt sich die Mietberechnung für Juli beispielsweise bei einem einfach möblierten Zimmer mit einer Friedensmiete von 20 M. monatlich wie folgt:

schüsse, so daß auch in diesem Falle die Flieger nights er.p hielten. Mit demselben Mißerfolg schlossen die Ausstellungen ab, die in Dresden , Hamburg und Dortmund veranstaltet worden waren, nur aus der Münchener Ausstellung soll eine Abschlagszahlung von 40 000 M. geleistet worden sein. In Dresden hatte man sogar noch Spenden für die Ausstellung gesammelt, und es waren in Dresden allein bei Großindustriellen 193 700 M. gesammelt worden. Diese Gelder wurden einfach in die Bruttoeinnahmen mit verrechnet und verwirtschaftet. Ein Sonderfall betraf einen Fabrikbefizer H. in Die gesetzliche Miete für Juli beträgt für Preußen 62 Pro3. der H.( 15 bzw. 11 Broz.) braucht der Vermieter nicht abzurechnen, son­Leipzig. Die G. m. b. 5. hatte sich die Armeelieferung von Gewehr- reinen Friedensmiete. In diesem Betrage find aber enthalten die schaften gesichert und mit H. einen Lieferungsvertrag abgeschlossen. Beträge für die sogenannten Schönheitsreparaturen, für große In 5. konnte aber nicht liefern. Trotzdem das Kriegsministerium be- standseßungsarbeiten und für die Hauszinssteuer. In denjenigen fürwortete, daß der Luftfahrerbank von dem Vertrage zurückstehen Fällen, in denen der Mieter die Ausführung der Schönheits. sollte, da die Existenz des H. in Gefahr stehe, hatte der Angeklagte reparaturen übernommen und infolgedessen in den Monaten hartnäckig auf seine Schadenersazansprüche in Höhe von 10 000 M. Mai und Juni 4 Proz. von der gefeßlichen Miete gekürzt hat, fann bestanden. H. blieb nichts übrig, als sein lehtes Geld zusammenzu- er dies auch für Juli tun; er zahlt also nur 58 Pro 3. Hatte fragen und eine Abschlagszahlung von 7000 M. zu leisten. Von der das Mieteinigungsamt dem Mieter einen Zuschlag für große In Summe erhielten einige Offiziere für ihre Vermittlungsgeschäfte standsegungsarbeiten auferlegt, so tann der Mieter diejenigen Be­Provisionen und den Rest von 3400 M. hat der Angeklagte für sich träge, die am 1. Juli oder später fällig werden, von der gesetz­lichen Miete in Abrechnung bringen; d. h. er zahlt genau fopiel behalten. Staatsanwaltschaftsrat Schwieger zog aus der Beweisaufnahme Miete, als wenn die Entscheidung des Mieteinigungsamtes nicht er­das Endergebnis, daß es sich um einen ungeheuren Standal gangen wäre. Der Vermieter tann sich überlegen, ob er das Wasser. ohne gleichen handele. Das große Publikum, das zu Anfang geld besonders umlegen will. Entscheidet er sich für diese Umlegung, des Krieges eine große Opferbereitschaft zeigte, sei um Riesen so muß der Mieter die Umlagebeträge zahlen; er kann aber dafür die summen betrogen worden. Man müsse berücksichtigen, daß gesetzliche Miete um 3 Proz. kürzen und zwar vom Beginn des es sich damals nicht um Inflationsgeld, sondern um gutes Gelb Zeitpunktes an, von dem ab die erste Umlagerechnung läuft. Die Hauszinssteuer darf der Vermieter nur bis einschließlich Juni um­handelte. Trotzdem kein Gesellschaftsgeld vorhanden war, hätten die legen, weil sie jetzt in der gesehlichen Miete mit enthalten ist. Gesellschafter und der Geschäftsführer Tantiemen befommen. Be­Legt man als Durchschnittssay der bisherigen aus. dauerlich sei, daß die meisten Mitschuldigen infolge der Militär- zinssteuer( 400 Proz. der Grundvermögenssteuer) einen Saz amnestie der Boltsbeauftragten von 1918 straffrei ausgingen. Es von 16 Proz. der Friedensmiete zugrunde, so beträgt die sei eine große Gemeinheit, feinem eigenen Bolte in der schwersten Mieterhöhung für Juli insgesamt 11 Proz. Stunde der Bedrängnis aus eigennüßigen Gründen in den Rücken zu fallen. Für solche Leute könne es nur die Höchststrafe geben. Davon find 4 Proz. zur Deckung des Mehr betrages an Haus. Der Angeklagte habe sich der fortgesetzten Untreue in Verbindung zinssteuer( 100 Proz. der Grundvermögenssteuer) und 7 Pro3. für mit Unterschlagung und Betrug schuldig gemacht und er beantrage große Jnstandjehungsarbeiten bestimmt. Der Saß von 15 Broz. für gegen ihn 5 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. Rechtsanwalt laufende Instandsegungsarbeiten( einschließlich 4 Bros. für Dr. Hildebrandt machte das Gleichnis von den großen und Schönheitsreparaturen) ist unverändert geblieben, fo daß fortan kleinen Dieben und verwies darauf, daß man die eigentlichen für Reparaturen 22 Pro3. der Friedensmiete zur Berfügung stehen Strippenzieher nicht mehr faffen fönne. Das Gericht verurteilte den( gegenüber etwa 7 bis 8 Proz. in der Borkriegszeit). Der Sag für Angeklagten nur zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Reparaturen ist also auf das Dreifache des Borkriegssages er­Jahren Ehrverluft. Auf die Strafe tamen drei Monate Unterhöht worden, so daß die Klagen der Bermieter über unzureichende Mietfestlegung unberechtigt sind. Was an Miete fortgefallen ist, sind fuchungshaft in Abrechnung.

Familienversicherung bei der AOK. Berlin . Die Allgemeine Ortstrantentasse Berlin führt zum 1. Juli die Familienversicherung ein. Dieser Beschluß ist ein weiterer Schritt auf dem Wege, die Leistungen der Kassen für die Versicherten zu erweitern.

Als im vorigen Jahre die Geldentwertung über uns hinwegstürmte, riß sie auch die Sozialversicherung in den Strudel hinein. Daß die Krankenkassen ihre Beiträge der Geldentwertung anpassen mußten, war eine Selbstverständlichkeit, die den Versicherten rasch einleuchtete. Zur Verhütung völligen Zusammenbruchs der Krankenversicherung war aber auch nötig, daß sie zeitweise ihre Die Gegner der Zwangskrankenkassen Leistungen einschränkten. nuzten das nach Kräften aus, um die Unzufriedenheit der Ber­ficherten zu schüren. Mit solchen Waffen wurde auch der Aerzte Streit gegen die Krankenkassen unterstützt, den die zerstörungs­freudigen Kommunisten nicht nur mit ihrem Beifall begleiteten, fon­dern auch durch ihre von den streifenden Aerzten gern angenommene Hilfe zu fördern suchten. Schon sehr bald nach dem Stillstand der Geldentwertung konnten die Rassenbeiträge wieder er= mäßigt werden, bei der AOK. von 10 Proz. auf 7 Proz. Jetzt kommt bei der AOK. die Familienversicherung hinzu, deren Einführung lange vor dem Aerztesireit geplant war, aber da mals durch den Widerstand vieler Kassenärzte verzögert wurde. Die Familienversicherung hat auch in der von Ersatzfrankenkassen während Des Aerztestreits betriebenen Agitation gegen die Zwangsfranken­taffen eine Rolle gespielt. Er sagtranfenfaffen fordern für die Familienversicherung einen bestimmten Beitrag, mindestens 3 Mr. monatlich. Sie haben für sie auch eine Karenzzeit, mindestens sechs Wochen. Bei der Allgemeinen Ortsfranfenfaffe Berlin erhalten die Familien der Versicherten ohne besondere Bu­zahlung und ohne Karenzaeit die ihnen zustehende Hilfe. Die AOK. gewährt den Familienangehörigen freie ärztliche Behandlung in den Ambulatorien der Kasse und freie Arznei, soweit sie von den Aerzten der Ambulatorien verordnet wird. Als Familienangehörige gelten die nicht selber versicherten Chegattei sowie Kinder und Stiesfinder der Versicherten bis zum vollendeten 16. Lebensjahr, soweit sie mit dem Familienoberhaupt in häuslicher Gemeinschaft leben und der Unterhalt ganz oder überwiegend aus bem Arbeitsverdienst des Versicherten bestritten wird. In der Regel stellt der Arbeitgeber dem Versicherten den Krankenschein für Familienbehandlung aus. Sind erfrankte Familienangehörige tett lägerig, so daß sie fein Ambulatorium aufiuchen fönnen, io mecht ein Ambulatoriumsarzt seinen Besuch in der Wohnung. Ist Kran­fenhausbehandlung für Familienangehörige nötig, so gibt die Raffe nach sechsmonatiger Mitgliedschaft des Versicherten auf dreizehn Wochen einen Zuschuß von drei Vierteln des Kurkostenfazes, edoch nicht über täglich 3 Mt. für Erwachsene und 2 Mt. für Kinder unter 14 Jahren. Die Kasse gewährt Familienangehörigen auch freie zahnärztliche Behandlung, nicht in ihren Ambulatorien, sondern bei ten Zahnärzten und Technifern der Kasse. Weiter gibt sie für Familienangehörige ein Sterbegeld. Die Ehefrau sowie die in der häuslichen Gemeinschaft lebenden Töchter, Stief- und Pflegetöchter haben Anspruch auf Familienwochenhilfe. Auch fann für die unter die Familienpflege fallenden Kinder eine Kur in einem Erholungs­heim gewährt werden.

Feuer auf dem Stettiner Güterbahnhof. Großfeuer auf dem Stettiner Güterbahnhof rief am Montag nachmittag um 1 Uhr hintereinander drei Löschzüge der Berliner Feuerwehr nach der Gartenstraße, wo bei Ankunft der Wehr in einem großen Lagerraum Padmeterialien und Waren in großer Ausdehnung unter enormer Qualmentwicklung brannten. Es gelang, eine weitere Ausdehnung der Flammen zu verhüten und das Feuer auf den Lagerraum einer Privatfirma unter dem Bahnförper zu beschränken. Der Schaden soll erheblich sein. Nach dreistündiger Tätigkeit konnte die Wehr wieder abrücken. Angeblich soll der Brand durch Fahrlässigkeit entstanden sein. Ein D a ch stuhl- brand wurde aus Neukölln am eigandufer 37 gemeldet, wo durch Uebertochen von Teer die Dachkonstruktion Feuer gefangen hatte. Im Laufe des Montag fing die Behr ein Dugend Bienenschwärme ein, die privaten Liebhabern übergeben wurden, weil sich keine Eigentümer meldeten.

Zirkus Taraselli polizeilich geschlossen. Der Zirkus Tarafelli, der sein Zelt in der Badstraße aufge­richtet hatte, ist polizeilich geschlossen worden und wird zurzeit abgebrochen. Nach den angestellten Ermittlungen ist bie Schließung des Zirkus darauf zurückzuführen, daß der Besiger das Zelt ohne Baugenehmigung aufgeschlagen und erst nach Aufstellung die polizeiliche Genehmigung nachgejucht hatte. Ferner war ein Gelände benutzt worden, das für eine derartige Schau gar nicht in Frage kommen fann. Endlich entspricht die Aufstellung des Zeltes weder den bau noch den feuerpolizeilichen Anforderungen. Da der Zirkus nun einmal aufgestellt war, hatte die Polizei dem Besizer, um ihn vor dem Ruin zu bewahren, für zwei Tage und auf sein dringendes Bitten noch für einen weiteren Tag die Spielerlaubnis gegeben. Als aber auch jezt noch nicht an den Abbruch des Zeltes gedacht und schon von anderen Unter­nehmungen Klage über das entgegenkommende Verhalten der Polizei erhoben wurde, erging die Verfügung zum unverzüg­lichen Abbruch des 3eltes. Jest wandte fich Tarafelli an

das Ministerium des Innern, das nach Prüfung des Sachverhalts die polizeiliche Verfügung bestätigte. Der Zirkus fiebelt in den nächsten Tagen nach Magdeburg über.

Verbot der Naturfreunde- Sonnenwende. Aus Angst vor den Bölkischen.

Wie in jedem Jahre sollte auch am Sonnabend, den 28. Juni, am ledersee bei Schöpfurth die Sonnenwendfeier des Touristenvereins Die Naturfreunde" auf eige nem Grundstüc stattfinden Diese Feier wurde, wie manche anderen Sonnenwendfeiern, auch verboten. Lange Verhandlungen mit den verschiedensten Behörden und Regierungsstellen hatten wohl verschiedene Zugeständnisse, aber in Hinsicht der Sonnenwende selbst teine Lösung gebracht. Die getroffenen Vorbereitungen ließen sich jedoch nicht mehr rückgängig machen und so wanderten am Sonn­abende Tausende nach dem Uebersee, um dort die Sonnen­wende zu feiern.

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a) anteilige gefeßliche Miete: 62 Proz. von 20 M. 12,40 M. b) Bufalag für Möblierung, Reinigung und Wäsche: 70 Proz. von 12,40 M. 8,68

zusammen 21,08 M.

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Diese erhebliche Mietzinserhöhung um 11 Pro3. fällt in eine Zeit steigenber Erwerbslosigkeit und Kreditnot. Deshalb wird es fich nicht länger umgehen lassen, daß besondere Notbestimmungen getroffen werden für diejenigen Mieter, die infolge Erwerbslosigkeit oder als Sozialrentner, Kleinrentner, Kriegsbeschädigte, Krieger­hinterbliebene usw. nicht mehr in der Lage find, rechtzeitig die feft­gesetzten Mietbeträge aufzubringen, die z. B. bei Erwerbslosen häufig über die Hälfte ihrer Bezüge ausmachen. Die Wohnung ist häufig über die Hälfte ihrer Bezüge ausmachen. Die Wohnung ist das letzte, was diesen Aermsten geblieben ist, und sie dürfen in deren Besitz nicht durch unerschwinglich hohe Mietbeträge gefährdet werden. In dieser Beziehung bedarf das Mieterschutzgesetz dringend einer schleunigen Korrektur.

fa mtarbeiterschaft nicht durch die fyftematische Bühlarbeit einer fleinen, aber zähen Clique ge stört wird, wie wir es anders­wo schon in den übelsten Formen erlebten.

125 Jahre Technische Hochschule in Berlin . Ein Glüdwunsch des Reichspräsidenten .

Ebert".

Der Reichspräfident hat an den Rektor der Technischen Hoch schule, Professor Dr. Laas, anläßlich des 125jährigen Be­stehens der Technischen Hochschule zu Berlin , folgendes Schreiben gerichtet:" Eure Magnifizenz bitte ichy zu der Feier des 125jähri­richtigsten und herzlichsten Glückwünsche versichert zu sein. Die gen Bestehens der Technischen Hochschule zu Berlin meiner auf­Hochschule fann heute auf eine Zeit glänzender Entwid­lung zurücbliden. In raftloser Arbeit mit genialem Forschergeist ist hier Rüstzeug geschaffen, das den Ruf deutscher Wissenschaft und Technit in der ganzen Welt verbreitete und reichen Anteil hatte an dem Aufstieg Deutschlands in glücklicheren Jahrzehnten. Auf diese Arbeit gründen fich aber auch jetzt unsere Hoffnungen für die Nach den Verhandlungen, die noch am Sonnabend mit Regie- schule mit ihren Lehrern und Schülern weiter die Entwicklung der Nach den Verhandlungen, die noch am Sonnabend mit Regie: Biederaufrichtung unseres Vaterlandes. Möge die Technische Hoch­rungsstellen geführt waren, durfte man hoffen, daß allzu große Technik fördern, der Menschheit und ihrer Kultur wertvolle Früchte Widerstände nicht zu überwinden waren, wenngleich die Feier selbst ihres Geistes und ihres Fleißes schenken und allezeit eine Stätte verboten blieb. Um so herausfordernder mutete es den ruhigen deutscher Tüchtigkeit und erfolgreichen Schaffens bleiben. g: j. Wanderer an, als schon am frühen Nachmittag des Tages sämt liche Brücken des Finowfanals durch Schupo ab= gesperrt wurden, und fein Wanderer diese Linie passieren durfte. Nicht zum Fenster hinauslehnen! Nachts gegen Uhr benutzte Angeblich sollte die Gefahr von Zusammenstößen mit Bölder 29jährige Arbeiter Eric Butgere if eine Elektrische, um fischen vorliegen und deshalb sämtliche Seen nördlich des Fincw sich nach seiner Wohnung in der Dorfstraße in Tempelhof zu begeben. fanals Werbellinsee , Uedersee und Kleiner Buckowfee Wanderern freigehalten werden. Dieser verschärfte Befehl war erst Unterwegs an der Ecke der Berliner und Partstraße lehnte sich am Nachmittag von der zuständigen Regierungsstelle der Schupo Butgereit derart weit aus einem offenstehenden Fenster des Straßen­übermittelt. Durch diese unverständliche Maßnahme war die Ge- bahnwagens hinaus, daß er mit dem Kopfe gegen einen Ma st stieß und auf das Straßenpflaster hinabstürzte. fahr von Konflikten um so größer, als sich tatsächlich gegen Abend in Schöpfurth etwa 2000 Naturfreunde versammelt hatten, die hier mit sehr erheblichen Verlegungen schaffte man ihn nach verhindert wurden, ihr eigenes Grundstück am ledersee dem Garnisonlazarett in der Moltkestraße und dann nach dem Kreis­zu betreten. Unseres Erachtens liegt hier ein unerhörter frankenhause in Brizz. Eingriff in die Eigentumsrechte der Naturfreunde" vor, der auch durch keinerlei Zusammenstoßgefahren" zu entschul­digen sein dürfte. Daß tatsächlich Zwischenfälle vermieden wurden, ist einzig der Disziplin der Naturfreunde- wenngleich auch manches heiße Blut überzufochen drohte, wie auch der 3u rückhaltung der Schupoleute, die von ihrem Auftrag offensichtlich nicht sehr erbaut waren, zu danken. Die Regierung in Potsdam aber hat durch eine vollkommen unberechtigte und von reaktionärem Geist getragene Maßnahme dem republi­fanischen Gedanken schweren Abbruch getan. Der Leitung der Na­Dr. Walter Borgius , der bekannte volfswirtschaftliche Schrift­turfreunde" war es gelungen, in zwei Sälen kurze Abendversteller und früher lange Jahr hindurch Sekretär des Handelsver­anstaltungen abzuhalten, die auch von der Bevölkerung der tragsvereins war, ist in Lichterfelde vom Anhängewagen genannten Orte außerordentlich stark besucht waren. Bei dieser einer Straßenbahn überfahren worden. Im Vinzenz- Kran Gelegenheit muß leider wiederum auf eine üble Erscheinung fenhaus mußte dem Schwerverletzten ein Bein abgenommen hingewiesen werden. In letzter Zeit versuchen die Kommunisten die werden. Organisation der Naturfreunde" ihren engherzigen parteipolitischen Bielen dienstbar zu machen. Hier war die vorherrschende Erregung ein guter Nährboden für derartige Bestrebungen, davon zeugte schon eine von unverantwortlicher Seite einberufene Protestversammlung". Für die Abendveranstaltungen war der Bian festgelegt, sicherlich nicht zur vollen Zufriedenheit der Kommunisten, denn nach einer furzen Ansprache des Gauobmanns wurde ein ziemlich übler Auf tritt inszeniert. Gemäß der Verabredung in engerem Kreise wurde Volksstimmung" markiert, dargestellt durch den Zwischen­ruf: Scholem soll reden". Der ganz zufällig" als Mitglied der Naturfreunde anwesende Scholem war natürlich ohne irgend­welche Aeußerungen der Leitung abzuwarten schon auf der Bühne und redete unter Proteft eines Teiles der Ortsgruppenleitung drauf­los, wie es ihm gegeben ist. Auch dieser Vorfall und manches an­dere, was sich unter der Oberfläche abspielt, sollte unseren Genoffen zu denken geben, damit ihre Arbeit im Intereffe der Ge.

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Das Rundfunkprogramm.

Dienstag, den 1. Juli.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. Nachm. 1.05 Uhr: 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik. 7.30 Uhr abends Vortrag des Herrn Schontek: Geselligkeit in berühmten Häusern". 8 Uhr abends: Vortragsreihe:" Von schönen und von nützlichen Gärten". Zweiter Vortrag des Herrn Gartenbaudirektors Lesser. Präsident der Deutschen Gartenbaugesellschaft: Balkon- und Fensterbepflanzung". 9-11 Uhr abends: Wagner - Abend. Dirigent: Otto Urack , fr. Kapellmeister an der Berliner Staatsoper. 1. Fantasie aus Lohengrin ". 2. Siegmunds Liebeslied aus, Wal­küre". 3. Lied an den Abendstern aus Tannhäuser "( Hans Her­ mann Nissen von der Großen Volksoper). 4. Trauermarsch aus Götterdämmerung ". Während der Pause: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst, Sport­nachrichten. 5. Zwei Lieder: a) Schmerzen, b) Träume( Pauline Dobert). 6. Zug zum Münster aus Lohengrin ". 7. Fantasie aus .Meistersinger". 8. Wotans Abschied und Feuerzauber aus-Wal­ küre ( Hans Hermann Nissen von der Großen Volksoper). Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters.

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Aus Not in den Tod. Gegen 10 Uhr abends fand man die 45 Jahre alte Näherin Else N. in ihrer Wohnung in der Weißen­burger Straße tot auf. Sie hatte sämtliche Gashähne ge= öffnet, sich auf ein Sofa gelegt und so den Tod erwartet. Ihre schlechte wirtschaftliche Lage bildete den Beweggrund zu der Tat. Gegen 11 Uhr abends jagte sich der 23 Jahre alte Arbeiter Hans T. in seiner Wohnung in der Gräßstraße eine Kugel in die linke Brustseite. Er wurde schwerverlegt nach dem Urban­Krankenhause transportiert. Beweggrund: Arbeitslosigkeit.

Neukölln, Eltern der Knaben- Mittelschule! Zusammenkunft am Mitt­woch, den 2. Juli, 7, Uhr, bei Schittler, Donau- Ede- Weichselstraße. Bahl­reiches Erscheinen wird erwartet.

Lunapart. Die Direktion des Lunaparts bat für den Monat Juli ein Film- Stetsch Ensemble unter Leitung Bob Adams enga giert. Für die Hauptrolle des zur Aufführung gelangenden Stetsches Die Schönheitstängerin ist die bekannte Humoristin Anna Müller- inte verpflichtet, außerdem wirken Bob Adam, Fred Kronström und die Tänzerin Edith van Geldern mit.

Die Katastrophe von Ohio .

Der Sachschaden im Staate Ohio wird auf 65 millionen Dollar geschätzt. Aus Kanada find 2000 Zelte für die vorläufige Unterbringung der Obdachlosen gesandt worden. Es bestätigt sich, daß das Ausflüglerfchiff auf dem Eriefee mit seinen 2000 Pajjagieren untergegangen ist. Zahlreiche fleinere Schiffe hat das gleiche Los ereilt.

Zugzusammenstoß bei Danzig . Am Sonnabend stieß der D- 3ug 603 auf der Station Melno auf einen Güterzug des Danziger Eisenbahndirektionsbezirks. Durch den Zusammenstoß wurden die agen schwer beschädigt, während die Lokomotive und ein Wagen des D- 3uges unwesentliche Schäden erlitten. Der Heizer des D- 3uges wurde leicht verlegt, die Verkehrsunterbrechung dauerte kaum zwei Stunden. Die Ursache des Unglücksfalles ist falsche Weichenstellung.

Dampferzufammenstoß bei, Memel . Sonntag abend erfolgte unweit von Sandtrug ein 3usammenstoß zwischen den beiden Memeler Dampfern Beethoven " und" Franz". Der Dampfer Franz" fam mit Ausflüglern von Schwarzort, während Beethoven " fich auf dem Wege dorthin befand. Beethoven " wurde achterschiffs gerammt und fant in wenigen Minuten. Zwei an Bord befindliche Passagiere und ein Teil der Besayung wurden auf den Dampfer Franz" übernommen." Franz" hatte eine größere Beschädigung am Bug erlitten und mußte seine Bassagiere landen. Der Zusammenstoß wird auf das Versagen des Führers des Beethoven " zurückgeführt. Auf der Brüde des Beethoven " soll sich nur ein Steuerjunge befunden haben, der verschwunden und wahrscheinlich geflüchtet ist.

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