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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 78.

Gewerkschaftliches.

Dienstag, den 2. April 1895.

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12. Jahrg.

Zum zweiten Punkt der Tagesordnung hatte ebenfalls die Arbeiter zu dem Zwecke ausüben, sie zur Verzichtleistung Genosse Kerrl   das Referat übernommen; er sowohl wie die nach- auf die Wohlthaten des Gesetzes zu bewegen. Sodann kam die Frage der Unfallversicherung zur Achtung, Tischler! Die Kollegen der Werkstatt von folgenden Redner hielten vor allem unter den gegebenen Ver­Debowski, Blumenstraße 38, haben wegen außerhältnissen ein festes Zusammenhalten für durchaus nothwendig. Verhandlung. Die Kammer hat schon im Jahre 1893 ein dies ordentlich niedriger Preise die Arbeit niedergelegt. Wir ersuchen Einstimmig wurde dann ein vorgeschlagener Organisationsplan bezügliches Gesetz votirt, dech hat der Senat, der wohl Zeit die Kollegen, dies zu beachten. Die Werkstatt- Kontrollkommission angenommen, dessen erster Punkt lautet: Die in Mannheim   be- findet, arbeiterfeindliche Gesetze aus eigener Initiative vor­des Deutschen   Holzarbeiter- Verbandes. stehende Kommission zur Bekämpfung der Tabalsteuer hat auch zubereiten, bisher noch feine Beit gefunden, sich mit diesem Ge­nach Erlöschen der augenblicklichen Tabaksteuerfrage durch ge- fete zu befassen. Die Diskussion über diese Frage schloß mit der eignete Maßnahmen die Interessen aller im Tabakgewerbe Annahme einer Resolution, die von der Regierung verlangt, dahin arbeitenden Personen zu schüßen. Die Organisation bezieht sich zu wirken, daß das Unfallversicherungs Gesetz baldigst zu stande auf den der Mannheimer   Kommission unterstellten Bezirk. komme und die Interessen der Arbeiter und deren Angehörigen dabei möglichst berücksichtigt werden. Besonders wird verlangt, daß die Pension der verunglückten Arbeiter im Minimum 600 Fr. für Männer und 360 Fr. für Frauen betrage; den Wittwen eine Pension in der Höhe von 25 pCt. des Arbeitsverdienstes ihres durch einen Betriebsunfall getödteten Gatten gewährt werde, ohne daß diese aber im Minimum weniger als 360 Frants be trage; daß die verlegten Arbeiter neben den Kosten des voll­ständigen Heilverfahrens die Hälfte ihres Lohnes, im Minimum aber 2 Franks täglich erhalten und schließlich, daß der Verluft eines Auges oder eines Gliedes allein als völlige Arbeitsunfähig= feit angesehen werde.

Achtung, Holzarbeiter( Tischler, Drechsler, Bürstenmacher). Kollegen, der Streit in Schmölln   dauert unverändert fort. Da aber wöchentlich gegen 8000 M. an die streikenden Kollegen und Kolleginnen zur Auszahlung kommen, besteht für uns die dringende Pflicht, für materielle Unterstützung zu sorgen, wenn die Streifenden nicht unterliegen sollen, um dann zu Hunger und Arbeit verurtheilt zu sein. Der deutsche Holzarbeiter- Verband hat es übernommen, die Streifenden zu unterstützen und ihnen so zum Siege zu verhelfen; jedoch ohne that: träftiges Eingreifen aller Mitglieder wird ihm dies auf die Dauer nicht möglich sein. Thue deshalb jeder seine Schuldigkeit, um den Uebermuth und die rücksichtslose Ausbeutungssucht der Unternehmer zu dämmen.

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Die dann beschlossene Resolution zur Organisation lautet: Die Konferenz empfiehlt, für die weiteste Verbreitung des Unter­tüßungs- Vereins deutscher Tabakarbeiter thätig zu sein, weil nur durch eine festgegliederte, über ganz Deutschland   verbreitete Organisation die Interessen aller im Tabakgewerbe arbeitenden Personen dauernd gewahrt werden können."

Der Streif der Diamantschleifer Amsterdams dauert fort. Gin theilweiser Streik der Glasarbeiter von Charleroi   ist nun doch noch ausgebrochen. Es wird in nur etwa 10 von 20 Glashütten gearbeitet, und zwar von Arbeitern, deren Kontrakte noch nicht abgelaufen sind. Im ganzen arbeiten 6000 von 10 000 Arbeitern.

Die Grubenarbeiter in den Kohlenbecken von Lüttich  , Mons und im Bassin du Centre haben sämmtlich die Arbeit wieder aufgenommen.

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Ein Streik der organisirten Maurer, ca. 150, ift in Lugano   ausgebrochen. Die Streifenden fordern Reduktion der Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden und 35 Cts. Stundenlohn für gelernte, 30 Cts. für noch nicht ganz ausgebildete Arbeiter. wegen solcher, fast kleinlich und bescheidenen Forderungen müssen die Arbeiter streiken. Man sieht wieder, daß den Unternehmern auch jede Kleinigkeit abgetroit werden muß.

Derlammlungen.

Die Ortsverwaltung des deutschen Holzarbeiter Verbandes. Auf ein inzwischen eingelaufenes Schreiben des Syndikats der Eisenbahnarbeiter und-Angestellten, betreffend das Streik. Achtung, Kistenmacher! In der Kistenfabrik von Martin, Treptow, ist ein Streit wegen Lohndifferenzen ausgebrochen. recht, das ihnen bekanntlich aus patriotischer Pflicht" entzogen werden soll, hat der Kongreß mit der einstimmigen Annahme Toc Zuzug wird gewarnt. einer von Genossen Basly eingebrachten Resolution geantwortet, Der Vertrauensmann der Kistenmacher. die den Vorwand der nationalen Bertheidigung, unter welchem Achtung, Parquetbodenleger! Die Firma Kamp. Auläßlich des in Renaix  ( Belgien  ) ausgebrochenen man den Eisenbahnarbeitern das Streifrecht zu entreißen meyer, an der Moabiter   Brücke, beabsichtigt Lohnreduktionen Weberstreiks hatte der Bürgermeister Ansammlungen in den sucht, für eine freche Lüge und schändliche Verleumdung erklärt bis zu 12 pet. vorzunehmen. Wir bringen dieses zur Kenntniß Straßen untersagt. Ein solches Gebot, das in Deutschland  , der und mit den Worten schließt: Die Ausgebeuteten der Kohlen­der Kollegen und erwarten, daß die in der Firma arbeitenden, großen Kinderstube, als etwas ganz Selbstverständliches hin- kompagnien entfenden ihren Kameraden, den Ausgebeuteten der nach Hirsch- Tuncer organisirten Kollegen auf teinen Fall sich in genommen würde, bedeutet in Belgien  , wo Straßen- Eisenbahnkompagnien, ihren trüderlichen Gruß und verbinden einen Abzug fügen werden, sondern Mann für Mann in der demonstrationen an der Tagesordnung sind, etwas ganz sich, sie in ihrem Kampfe, der die Arbeiter aller Gewerke be­nächsten Versammlung erscheinen. Ungeheuerliches. Die Streifenden durchzogen deshalb ungeachtet rührt, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu unter­Die Kontrollkommission des Deutschen Holzarbeiter Verbandes. des Berbots am Sonntag in kleineren Trupps die Stadt, um füßen." Daran suchte sie die Polizei Den letzten Gegenstand der Verhandlung bildete der Achtung, Uhrmacher! Durch das brutale Vorgehen der friedlich zu demonstriren. verhindern; es fam im vereinigten Gbauches- und Uhrenfabriken von Grenchen   und Um- u Laufe des Abends zu Generalstreit. Terfelbe führte zu einer furzen, aber leb­gebung( Schweiz  ), deren Bestreben es ist, die Organisation der leineren Scharmützeln, später zu einem heftigen Zusammenstoß. Die haften Debatte, in der sich insbesondere die Delegirten des Pas­Uhrenarbeiter zu vernichten, befinden sich 900 Arbeiter und Ar- Gendarmen machten von der Schußwaffe und dem Bajonnete de- Calais hervorthaten, die, auf ihren letzten großen Streit hinweisend, beiterinnen im Ausstand. Diese Zahl wird sich in wenigen Tagen Gebrauch. Acht Streifende und mehrere Gendarmen wurden in welchem sie allein blieben, darlegten, daß wenn schon in einem erheblich vergrößern, da die Uhrenfabrit in Langendorf sich mit verwundet, ein Kind getödtet. Ein späteres Telegramm meldet, Gewerbe fein allgemeiner Streit durchzuführen sei, dieser noch weniger bei sämmtlichen Gewerken durchgeführt werden könne, den vereinigten Unternehmern solidarisch erklärt und bereits daß ein Streifender getödtet und sechs verwundet wurden. sämmtlichen Arbeitern gekündigt hat. Behuss Unterstützung der Vierhundert Schuhwaarenarbeiter Kündigten für und mit platonischen Beschlüssen, wie Anerkennung des ausständigen Arbeiter werden die Kollegen ersucht, freiwillige Montag einen Ausstand an, weil ihnen die Erhöhung des Generalstreits im Prinzip, der Arbeitersache mehr geschadet als genügt wird. Dies war denn auch die Ansicht der Majorität Beiträge an den Unterzeichneten gelangen zu lassen; von dem Arbeitslohnes verweigert wurde. selben sind auch Sammellisten zu beziehen. und so hat sie denn auch den diesbezüglich eingebrachten Antrag mit 77 gegen 39 Stimmen zurückgewiesen. Der Vertrauensmann der Berliner   Uhrmacher. Damit war die Tagesordnung erledigt und nachdem noch Otto Mäther, N, Anklamer Straße Nr. 44. den sozialistischen   Abgeordneten für ihr Gintreten im Interesse Der Streit der Töpfer Stettins dauert fort. Die der Bergarbeiterfache ein Anerkennungsvotum und den im Streik Innungsmeister hatten den Gehilfen zugemuthet, die Arbeitszeit befindlichen belgischen Grubenarbeitern ein Sympathievotum um täglich eine Stunde zu verlängern und bis zu 20 pCt. unter entgegen gebracht wurde, erfolgte der Schluß des Kongresses. Erwähnt dem jetzt bestehenden Lohntarif zu arbeiten. Die Geschäfts­sei noch, daß der bisherige Sekretär des Nationalverbandes der tommission der Töpfer Deutschlands hat nun beschlossen, den leber den Verlauf des französischen   Vergarbeiter franzöfifchen Bergarbeiter, Genosse Rondet, wiedergewählt und Streifenden eine wöchentliche Unterstügung zu gewähren. Die Ledigen sollen 6 M., die Verheiratheten 9 M. und für jedes Kind, Kongresses wird uns aus Paris   unterm 28. März geschrieben: als nächster Kongreßort Decazeville   bestimmt wurde. Die Diskussion über den Acht stundentag nahm verhältniß­vom zweiten aufwärts gerechnet 1 M. erhatlen. Zu unterstützen sind mäßig nur wenig Zeit in Anspruch, da man sich bald dahin geeinigt 68 Berufsgenossen; hiervon sind 18 ledig und 50 verheirathet, die letztern haben zusammen 78 Kinder. Bis jetzt ist die Situation hatte, daß der Kammer ein Gesetzentwurf zu unterbreiten sei, wonach die tägliche Arbeitszeit inklusive Ein- und Ausfahrt nicht eine günstige zu nennen, infolge der milden Witterung müssen mehr als 8 Stunden betragen darf; die 8stündige Arbeitszeit für Der sozialdemokratische Wahlverein für den sechsten die Arbeiten auf den Bauten begonnen werden, und kann es sich alle sowohl unter wie über Tage beschäftigten Bergarbeiter zu Berliner   Reichstags- Wahlkreis hörte in seiner am 26. März deshalb nur um einen Zeitabschnitt von drei Wochen handeln, gelten hat; die Grubenbesitzer oder deren Vertreter für jeden im Giskeller" abgehaltenen Versammlung einen Vortrag des in welchem die Unterstützung gewährt werden muß. Üebertretungsfall mit einer Geldouße von 50-500 Frks. und im Reichstags- Abgeordneten Liebknecht über das Thema: Der Die moralische Unterstützung der deutschen   Kollegen besteht Falle sie einen oder mehrere Arbeiter mittels betrügerischer Manöver Bimetallismus und seine Folgen für die Arbeiter". Ueber darin: den Zuzug nach Stettin   fernzuhalten. Alle Gelder, auch oder Trohung des Arbeitsverlustes zwingen, länger als 8 Stunden Bimetallismus, meinte derselbe, sei zwar in letzterer Zeit uns Die zum Zwecke der Unterstützung der Stettiner Kollegen, sind an täglich zu arbeiten, mit Gefängniß von 3 Monaten bis 3 Jahren endlich viel geschrieben und gesprochen worden, ohne daß H. Hoffmann, Berlin   O., Graudenzerstr. 4, zu senden. und einer Geldbuße von 500-5000 Frants zu bestrafen sind. jedoch die große Menge sich klar darüber geworden sei. Was Die Konferenz aller im Tabakgewerbe Süddeutsch- Mit der Ueberwachung der Turchführung des Gesetzes sollen ist Bimetallismus? Als man sich noch des deutschen   Wortes lauds arbeitenden Personen, welche am 24. März in Mann- nebst den Bergwert- Inspektoren die Grubendelegirten betrant" Doppelwährung" bediente, konnte man sich ungefähr etwas beim stattfand, war von nahezu 100 in der Tabakindustrie werden. dabei denken, was bei dein Fremdworte Bimetallismus für die beschäftigten Personen besucht, darunter Zigarrenarbeiter, Tabak­Die nächste Frage betraf das Pensions- und Hilfs meisten unmöglich sei. Und das sei der Zweck: durch ein un­bauer, Werkmeister, Fabrikanten ze. Fast jeder für die Tabat- tassenwesen. Das diesbezügliche Gesetz vom 29. Juni 1894 verständliches Wort den Maffen zu imponiren. Zur Erklärung industrie wichtige Ort war vertreten. In längeren Ausführungen( Loi sur les caisses de secours et de retraites des ouvriers der Bedeutung des Begriffes Bimetallismus   gab der Vortragende behandelte Genosse Kerrl- Bremen den ersten Punkt der Tages mineurs) schreibt als monatliche Ginzahlung zur Konstituirung eine faßliche Darstellung des Geldsystems und der Währung. ordnung. Im Sinne des Referenten sprach noch eine ganze des Pensionsfonds der Bergarbeiter 4 pCt. des Arbeitslohnes Auf der Thatsache, daß das Baar- Geld nicht allein der Werth­Reihe Redner, die mehr oder minder aus ihrer praktischen Er- vor, für die zur Hälfte die Unternehmer, zur Hälfte die Arbeiter messer der Waare, sondern selber Waare sei, beruhe der ganze fahrung oft sehr drastisches Material gegen die Steuer vor- aufzukommen haben, während zu den Hilfs- bez. Krankenkassen die Schwindel des Bimetallismus. Die Gold- und Silbermünzen brachten. Schließlich wurde nachstehende Resolution einstimmig Arbeiter 2 pet. ihres Lohnes und die Unternehmer die haben nicht allein den Münzwerth, sondern auch einen Metall­angenommen: Hälfte dieses Betrages beizusteuern haben. Der Kongreßwerth. Die Gold- und Silberwährung, also Doppelwährung, Die Konferenz aller im Tabafgewerbe Eüddeutschlands hat sich 111111 1111 Einklang mit dem von Genossen hat früher in den meisten Staaten bestanden. Der Unsinn trat arbeitenden Personen erklärt, nach eingehender Behandlung der Jules Guesde   in der Kammer eingebrachten Gesetz aber allmälig zu tage. Die Werthschwankungen beider Metalle Frage, Wirkung der Tabak- Fabrikatsteuer", daß schon die bestehende entwurf dafür ausgesprochen, daß die Hilfs- und Pensionstassen zu einander drängten schließlich in den Kulturländern zur ein Besteuerung des Tabats der Entwicklung der Tabakindustrie vor von den Grubenbefißern allein unterhalten werden sollen und beitlichen Goldwährung, die allein vernünftig ist. Redner konnte allem zum Schaden der Tabakarbeiter, der in den Nebengewerben zwar in der Weise, daß sie zur Konstituirung des Pensionsfonds nicht umbin, darauf hinzuweisen, daß ein doppelter Werthmesser beschäftigten Personen und der kleinen Unternehmer, hindernd in monatliche Beiträge in der Höhe von 6 pCt. des ausgezahlten gerade ein solcher Wahnsinn sei, als wenn man neben dem den Weg tritt. Die Tabak- Fabrikatsteuer wird aber die Entlassung Arbeitslohnes und zu den Hilfs bezw. Krankenkassen in der Metermaaß noch das Ellenmaaß, neben dem Liter noch das Quart 2c. von 30-40 Tausend Arbeiter, den vollständigen Untergang der gelten lassen wollte. Ja ein viel größerer Wahnsinn, denn das Kleinindustrie und Vernichtung zahlloser Gristenzen, welche die Verhältniß von Elle und Meter 2c. bleibe doch wenigstens immer Herstellung von Tabalfabrikaten als Nebengewerbe betreiben, zur daffelbe, und man habe blos die Mühe der Umrechnung; aber Folge haben. Der sich vorwiegend in den Händen der kleinen Eine längere Diskussion verursachte die Frage, betreffend die das Verhältniß zwischen Gold und Silber ist ein schwankendes, Bauern befindliche Tabakbau wird mit der Zeit verschwinden, Liquidation der bereits erworbenen Pensionsansprüche. Nach dem verändert sich unablässig. Bei und nach Einführung der Gold­weil naturgemäß der Konsument von Rohprodukten, sobald sein Gesetze vom 29. Juni 1894 ist den Arbeitern, die bereits im währung spielte das Silber nur eine untergeordnete Rolle. Das Fabrikat mit einer besonderen Steuer belastet wird, bemüht sein Genusse einer von der Grubenunternehmung zu zahlenden Pension Werthverhältniß von Gold und Silber, das bei Einführung muß, sein Augenmert auf billigen Einkauf des Rohmaterials stehen, dieselbe wie bisher auszufolgen; für die anderen auf grund der unserer Goldwährung 1: 151/2 war, hat sich seitdem gänzlich ver au legen, auf Abschlüsse bedacht sein muß, die ihm unter Unternehmungsreglements pensionsberechtigten Arbeiter ist derjenige schoben. Von 1870 bis 1893 ist der Werth des Silbers, günftigen Bedingungen nur der Großkapitalist machen kann. Theil der Pension zu liquidiren, der auf die Zeit bis zum Ins- nach maßgebendem englischen Preis, von 60 auf 37 Pence Die kleinen Tabatbauer sind abhängig vom Großhändler, sie lebentreten des Gesezes entfällt. Wenn dieser Theil zusammen für die Unze gefallen." Der deutsche Thaler hat heute müssen sobald Noth am Mann ist, ihr Produkt verkaufen und mit der Rente, die auf grund der durch das neue Gesetz be- einen thatsächlichen Silberwerth von 1,60 m. auf ocin fönnen die Zeit nicht abwarten, in der sie geeignete Preise für stimmten Einzahlungen erworben wurde, zur Zeit der Weltmarkte und hat nur den Zwangskurs von 3 M. innerhalb der ihre Waare erhalten. Durch die Jnlandstener hat schon ein Pensionirung nicht die Höhe der Pension erreicht, die andernfalls deutschen   Grenzen. Diese Entwerthung des Silbers ist herbeigeführt großer Theil der kleinen Landwirthe den Anbau von Tabak auf von der betreffenden Grubenunternehmung auszufolgen gewesen durch die Vervollkommnung der Chemie u. s. w. in Gewinnung gegeben, es würde schon vollständig geschehen sein, wenn nicht wäre, so hat diese für den Fehlbetrag aufzukommen. Doch kann des Silbers, das in der Erde so massenhaft vorhanden ist, daß die kleinen Landwirthe den Anbau von Tabak als Nebengewerbe auf grund eines freien Nebereinkommens" von diesen Be- es kaum noch zu den Edelmetallen gerechnet werden kann. betrachteten und alle Familienmitglieder, ob jung oder alt, ja stimmungen abgegangen werden. Desgleichen fönnen die be- Namentlich in Amerika   sind unermeßliche Lager, und die alten felbft an Sonn- und Feiertagen, dabei Verwendung finden können. treffenden Arbeiter von den durch das neue Gesetz bestimmten Bergwerke, die Jahrhunderte. Iang brach lagen, weil sie nicht Die Fabrifatsteuer bedeutet jedoch eine Prämie auf den Groß- Einzahlungen enthoben werden, sofern sie vor tem Bürgermeister mehr rentirten, sind jetzt wieder in Betrieb und geben massenhafte fapitalismus und einen Fußtritt für die Kleinkapitalisten. Die ihres Wohnortes erklären, auf die Wohlthaten dieses Gefches Ausbeute. Aber das Silber fällt immer mehr im Werth und da Industriearmen, d. h. solche Leute, die durch den Gang der Verzicht leisten zu wollen. In diesem Falle sind auch hat sich denn ein Silberring gebildet, der, auf Kosten des Linge arm gemacht worden sind, keine oder nur vorüber- die Grubenbesizer von der Beitragsleinung enthoben. Be Voltes, den Staat zwingen will, Silbergeld über den Silber= gehende Beschäftigung finden, überlasien die ländlichen Gemeinden. züglich Hilfs­Die und Pensionskassen, für den werth zu prägen. In den Vereinigten Staaten   ist dies Das Armenbudget ist in allen Gemeinden, wo Industie sich Arbeitern bestimmte Lohnabzüge gemacht wurden, haben durch die Blandbill und die Shermanbill zum theil geschehen, befindet, sehr hoch. Die Einführung der Tabatsteuer würde sich die Unternehmer und Arbeiter über den Modus zu die den Staat einer bestimmten Quantität Silber des auf Kosten Volkes den Zustand verschlimmern und die Verarmung zahlreicher einigen, wie die von diesen Kassen übernommenen Verpflichtungen pflichten und den Silberpreis in die Höhe treiben. Man Gemeinden zur Folge haben. Der ohnehin schon farg bemessene sicher zu stellen sind. Wo keine Einigung erfolgt, ist die An- künstlich es ist sieht, es Arbeitslohn wird sinken und damit namenloses Glend über die gelegenheit vor die durch das Gesetz vorgesehene Schieds- eine gemeine Spekulation wie die des Kupferringes und Arbeiterfamilien gebracht werden. Die in der Tabatsteuer- fommission zu bringen. Alle diese Uebergangsbestimmungen des anderer Ringe. Unsere Agrarier haben aber noch anderes im Rommission besprochene Werthstener ist, bei dem großen Werth- neuen Gefeßes suchen die Grubenbesizer mit Hilfe des famosen Sinne. Nach den Absichten unserer Bimetallisten soll Deutsch­unterschied, den ein und derselbe Tabak haben kann, undurch- freien Uebereinkommens" natürlich für ihre Interessen aus- land eine internationale Vereinbarung treffen zur Festsetzung zunuzen. führbar. Der Kongreß forderte darum, daß die Gesetzes- des gegenseitigen Werthes von Gold und Silber. Sollte eine Die Konferenz fordert daher den deutschen   Reichstag   auf, bestimmungen, betreffend die Liquidation der bereits erworbenen derartige Vereinbarung möglich werden, so würde durch die Silber­fich nicht allein gegen jede Mehrbelastung des Tabats zu wenden, Pensionen nirgends in einem restriktiven Sinn ausgelegt werden ringe der Preis fünstlich in die Höhe getrieben werden, sondern auch dahin zu wirken, daß alle auf dem Tabak ruhende und die Liquidirung spätestens bis zum 30. Juni 1895 erfolge; welcher Preissteigerung aber unausbleiblich ein noch rapiderer Steuer, sowie jede indirekte Steuer beseitigt wird. Die Mit daß die Arbeiter in keinem Falle eine geringere als die durch Preissturz folgen würde. Und hierin beruht das ganze Geheim­glieder der Konferenz verpflichten sich, bei kommenden Wahlen die Statuten ihrer Pensionskasse vorgeschriebene Pension erhalten niß des Bimetallismusschwindels. Die Bimetallisten verlangen nur für solche Randidaten zu wirken, von denen man bestimmt und die Regierung dafür Sorge trage, daß die Grubenkompagnien sich nämlich, daß nicht nur der Staat das Recht haben solle, Münzen weiß, daß sie für obige Forderung eintreten." nicht der Echiedskommission entziehen und feinen Druck auf natürlich in den Staatsmünzen prägen zu lassen, sondern

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Höhe von 4 pCt. leisten, da die Unternehmer für diese Kosten rechtlich ebenso gut wie für die Reparaturen der Arbeitswerkzeuge oder deren Ersatz auszukommen hätten.

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