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fenden Farmer, an alle Rooperativgenossenschaften, alle fort­schrittlichen örtlichen Parteien und an die Sozialistische Partei. Der Konvent von Cleveland   wird eine Wahlversammlung von nicht weniger als fünf Millionen Wählern der arbeiten­den Klasse repräsentieren. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er fich in offenen Gegensatz zu den beiden herrschenden Bar­teien sehen, wenigstens was feine Kandidaten für die Präfi dentschaft betrifft, und wird einen eigenen Präsi dentschaftskandidaten aufstellen. Es scheint gewiß, daß die Wahl auf den Senator M. La Follette fallen wird. Senator La Follette ist eine der interessantesten und achtunggebietendsten Erscheinungen der amerikanischen   Politit. Obgleich Mitglied der republikanischen Partei und beständig auf ihren Listen gewählt, hat er die konservative Führerschaft feiner eigenen Bartei während der 45 Jahre seiner öffent­lichen Tätigkeit dauernd bekämpft. Immer mit Elan für den Fortschritt und den Pazifismus kämpfend, heißt man ihn heute noch, unbeschadet seiner neunundsechzig Jahre, den Kämpfer Bob". Seine ganze politische Laufbahn hin­durch war er der unbeirrbare Preisfechter der Arbeiter und arbeitenden Farmer und wird von diesen Klaffen vergöttert. Hillquit charakterisiert den Senator La Follette   als einen Liberalen mit ausgesprochen arbeiterfreundlicher Gr finnung". Er ist tein Sozialist. Trotzdem würde seine Nomi­nierung durch eine organisierte Körperschaft von Arbeitern und Farmern einen endgültigen Bruch mit den Parteien der herrschenden Klassen bedeuten und schließlich zur Schaffung einer unabhängigen Arbeiterpartei führen.

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schwer zu behaupten; denn gerade Herr Bazille ist immer| in Deutschösterreich führen, wenn nun selbst die Hauptregie­durchaus korrekt, so torreft! Aber das zweite nimmt ein rungspartei von einem an am a spricht, nachdem die Groß­waschechter Deutschnationaler eigentlich als selbstverständlich deutschen   und selbst ein Teil der Christlichsozialen in der letzten an, und damit er nicht etwa zögert mit dieser Annahme, hilft an, und damit er nicht etwa zögert mit dieser Annahme, hilft 3eit bereits offen gegen das jezige Regime, besonders auch ihm die Kreuzzeitung  " nach: gegen den Finanzminister Dr. Kienböck aufgetreten waren. Dazu kommt noch die stürmische, weil notgedrungene Lohn­bewegung der Beamten, denen der Völkerbundtura­ter Zimmermann jeden Ausgleich für die Teuerung verwehrt.

,, Der amtliche Bericht über die Ministerbesprechungen ist wieder reichlich tendenziös gefaßt. Wie wir zuverlässig er­fahren, hat sich in der Besprechung starte Opposition nicht allein gegen die bedingungslose Annahme des Gut­achtens, sondern auch gegen die gesamte Politit der Reichsregierung geltend gemacht. Die Opposition iſt in erster Linie von Medlenburg- Schwerin ausgegangen, das das Gutachten in jeder Form abgelehnt hat, während auch von anderen Ländern, wie Württemberg   und Bayern   die größten Be­denken gegen die Art der Annahme der Reichsregierung erhoben wurde.

Opposition hin und Opposition her: Herr Bazille und Herr Held haben ausdrücklich, wie der amtliche Bericht feft­stellt, das Vorgehen der Reichsregierung, die baldige Durch führung des Sachverständigengutachtens zu erreichen, als richtig anerkannt". Nun sollen sie plöglich wieder nichts ge­sagt haben; denn wo bliebe die deutschnationale Agitation, wenn sie etwas gesagt hätten! So drückt sich die deutsch­wenn sie etwas gefagt hätten! So drückt sich die deutsch­nationale Bresse, feige, verlegen, unwahrhaftig um die Tat fachen herum.

Da waren Herr Held und Herr Bazille dagegen denn doch ehrlich: sie haben durch ihr Verhalten anerkannt, daß die deutschnationale und die patentbayrische Agitationspolitik unhaltbar ist.

Der Borkumer   Badedirektor entlassen.

Haussuchung in den Parlamenten.

Auf Veranlassung des Untersuchungsrichters beim Staats. gerichtshof zum Schuge der Republik   wurden heute morgen in den Räumen der tommunistischen Frattionen des Reichs­tages und des Preußischen Landtages   Haussuchungen vorgenommen. Gegen 4 Uhr früh rüdten auf Bastautos starte Kommandos der Schußpolizei an und befeßten die Fraktionszimmer. Die 3 ustim mung der Präsidenten war eingeholt worden. Beschlag­nahmt wurden zahlreiche Aktenstücke und Briefschaften. Gegen die Haussuchung haben die Kommunisten im Preußischen Landtag   beim eltestenrat sofort protestiert. Der Aeltestenrat beschäftigte sich mit der Sache und vertagte den auf 11 Uhr angefeßten Beginn der Sitzung auf 12 Uhr.

Als Präsident Leinert die Sizung eröffnete, tönte ihm von den kommunistischen   Bänken ein vielfaches Pfui entgegen. Zur Geschäftsordnung verlangte sofort das Wort Abg. Dr. Meyer. Ostpreußen  . Er protestierte in scharfen Worten gegen die Haus­suchung und nannte sie einen ungeheuren Standal. Er legte einen kommunistischen Urantrag vor, der folgenden Wortlaut hat:

Heute, den 4. Juli 1924, früh zwischen 6 und 8 Uhr, hat eine polizeiliche Durchsuchung der Fraktionsräume der KPD.   im Landiag stattgefunden. Die Schränke der Abgeordneten sind aufgebrochen und durchwühlt worden. Material ist beschlagnahmt worden, ohne über das beschlagnahmte eine spezialisierte Aufstellung zu machen. Die Durchsuchung fand mit Genehmigung des Landtagspräsidenten statt, der aber versäumte, selbst anwesend zu sein und die kommu­nistische Fraktion wenigstens zu Beginn der Haussuchung zu benach­richten."

Soweit Genoffe Hillquit  . Der europäische Beobachter wird sich fragen, warum diefe hoffnungsvolle Entwicklung fo= lange auf sich warten ließ. Hillquit gibt auf diese Frage eine ausführliche und interessante Antwort, die man an der an­gegebenen Stelle selbst nachlesen mag. Was uns als fämp­fende Politiker vor allem intereffiert, ist freilich die Zukunft. Wie oft ist uns von unseren Gegnern vorgehalten worden, daß die deutsche Sozialdemokratie in der fapi­talistischen Welt eine isolierte Erscheinung sei, die weder in England noch in Amerifa ihre Parallelen fände. Gegen die marristische Auffassung, nach der die sozialistische Arbeiter­bewegung etwas aus der kapitalistischen   Gesellschaft Natur­geborenes ist, schien dies ein nicht leicht zu widerlegender Borfumliedes durch die Rurkapelle besteht demnach weiter zu Recht. wendig, weil die Gefahr bestehe, daß die Spigel der Herrn Severing Gegenbeweis. Seitdem aber haben wir den gewaltigen Auf­stieg der englischen Arbeiterpartei erlebt und fönnen jezt in Amerita eine Entwicklung nach der gleichen Richtung beob­

achten.

Bielleicht wird eine nicht mehr ferne Zukunft in den drei größten Industrieländern der Alten und der Neuen Welt, England, Deutschland   und Amerika  , drei im Ziel und Methoden gleichgerichtete, international verbundene sozia­listische Arbeiterparteien sehen. Erfüllt sich diese Erwartung, dann wird man den 4. Juli 1924 wirklich zu den großen Tagen der Weltgeschichte zählen dürfen, die größer als alle großen Tage des Weltkriegs sind!

Peinlich!

Sie wollen wieder nichts gesagt haben. Die Konferenz der Ministerpräsidenten hat die Bolitik der Reichsregierung gegenüber dem Sachverständigengut­achten gebilligt. Herr Held aus Bayern   hat sie auch ge­billigt. Herr Bazille aus Württemberg   hat das zweite Bersailles" akzeptiert. Daran ist nicht zu rütteln, um so weniger, als. Herr von Brandenstein aus Medlen burg- Schwerin ihnen als gehorsamer Knecht seiner völlischen Herren gezeigt hat, wie sie als echte nationale Männer fich hätten verhalten müssen.

Die Regierungsstellen scheinen jetzt endlich dem Borkumer  Antisemitenstandal auf den Leib zu rücken. Der Landrat des Kreises Emden, Genosse Bubert, zu dessen Landkreis Borkum  gehört, hat jetzt den Bade direktor von Borkum   seines Amtes enthoben. Gegen die famose einstweilige Verfügung des Amts­gerichts in Emden  , die dem Regierungspräsidenten in Aurich   ein Eingreifen in Borkum   untersagen wollte, ist von der Regierung Kompetenzkonflikt erhoben worden. Das Verbot des Spielens des Die Polizei in Borkum   hat Anweisung erhalten, die Verfügung unbe­dingt durchzuführen. Es ist erfreulich, daß endlich einmal Regie­tungsstellen energisch werden und den antisemitischen Böbeleien in Bortum ein Ende machen.

Der Skandal von Wöllersdorf  . Wien  , 4. Juli.  ( WIB.) Jm parlamentarischen Unter­fuchungsausschuß wurde heute über die Geschäftsgebarung bei den wöllersdorfer Werten verhandelt. Der christlichsoziale Referent beg ichnete die Angelegenheit als einen panama   tan­dal und stellte die Lage wegen der Schwierigkeit der Geldbeschaf­fung und der Drohung der Majorität der Wöllersdorfer Gruppe, den Betrieb einzustellen, als sehr ernst dar. Wie die Blätter, be über die Angel genheit ausführlich berichten, melden, hat sich die Aussicht auf eine gütliche Einigung mit der Wöllersdorfer Gruppe auch dadurch sehr verschlechtert, daß deren Generaldirektor Ceo Stlarz plöblich nach Berlin   abgereist ist.

Die ehemalige f. u. t. Munitionsfabrik in Wöllersdorf  ( Niederösterreich  ) war unter der ersten Regierung der Repu blit Deutschösterreich gleich anderen Heereswerten auf Friedensproduktion umgestellt und als gemeinwirtschaftlicher Betrieb organisiert worden. Später hat die chriftlich sozial­großdeutsche Regierung diese Werke zuerst einem reichsdeut­ichen Großfonzern und, als sich dieses zurückzog, einem Kon­fortium unter der Leitung Leo Sklarz übertragen. In der letzten Zeit ist festgestellt worden, daß diese Leute das Werk geradezu aus gestohlen haben. Es kann im Zusammen hang mit der überaus schweren Banken- und Geschäftskrise der letzten Zeit Das erste ist bei der letzten Zeit eine deutschnationale Bank verkrachte zu= erst zu einer gründlichen politischen Umwälzung

Das ist immerhin peinlich, und jeder echt nationale Mann wird entweder sagen, die Herren aus Bayern   und Württemberg   feien momentan geistiger Verminderung unter legen, oder aber die amtliche Mitteilung über die Konfe­renz der Ministerpräsidenten habe gelogen. Das erste ist bei so geistigen Kapazitäten vom Range des Herrn Bazille

Vornehme Gäste.

Bon Erna Büsing.

So, als ob sie etwas ganz Besonderes anfündigten, betraten die vier das Restaurant. Wählerisch suchten die beiden Damen und die beiden Herren in dem bis auf den Stammtisch gastlofen Raum fich einen Platz. Sie bestellten Kaffee und sahen verächtlich auf die Alpakalöffel, die in ihrer Unverbrauchtheit sich noch ganz nett machten. Dann verlangten sie die Speisekarte. Nachdem sie den Magenfahrplan mit fuchenden Augen durchlesen hatten, fragten sie mit Erstaunen in der Stimme: Ist das die große Speisekarte?" Borauf der Kellner wie ein Taschenmesser zusammenfnickte und allerunteriänigst fagte: Wir haben nur die eine Speisekarte. Da rum versetzte der Wirt ihm, als er mit der Bestellung an das Büfett herantrat, einen kleinen Knuff und sagte:" In einem solchen Falle macht man eine Ausrede. Man sagt, die Karte ist fonft reichhaltiger, aber es sind jetzt so, viele Stammgäfte verreist usw. Das sind doch vornehme Gäfte, das müssen Sie doch auch sehen!"

Der Stammtisch lärmte, seiner Gewohnheit gemäß. Sonft freute sich der Wirt darüber, denn die Honorationen des Städtchens saßen daran, aber heute war es ihm unangenehm. Weißt du, Mag, Rosenbergs sind gestern bei der Heimfahrt vom Ausflug zurüd geblieben." Warum denn?"" Weil das Hundeabteil besetzt war." Na, da haben sie um den Köter den Zug versäumt." So fachte und schwatzte es durcheinander. Den Wirt ärgerte es insgeheim. Warum fagten die Stammtischgäste nicht: Herr Dr. Rosenberg und Familie". Das flang doch etwas anders. Und der Wirt hätte es fehnlicht gewünscht in Anbetracht seiner vornehmen Gäfte. Mar, grüß die Ziegelei," schrie es com Stammtisch, als einer aus ihrer Runde sich zum Gehen wandte. Wie das so gewöhnlich klingt, und

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dabei ist es der reiche Herr Ziegeleibefizer, dachte der Wirt. Als das von den vornehmen Gäften bestellte Effen tam, ging der Wirt in sein Speisezimmer und holte aus dem Büfett die schweren jilbernen Bestecke, die der Stolz seiner Frau und ein Hoch­zeitsgeschenk ihres reichen Onfels waren. Der Kellner servierte mit devotester Geräuschlosigkeit. Die vornehmen Gäste zahlten sogleich, doch verließen sie das Lokal erst, als es sich langsam füllte. Trotzdem der Kellner alle Hände voll zu tun hatte, begleitete er fie bis zur Tür, und der Wirt machte vom Büfett aus seine höflichste Ver­beugung.

Abrechnung mit dem Publikum.

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Der Antrag fordert die sofortige 3urüdgabe des be­schlagnahmien Materials, Feststellung des Materials unter Hinzu­ziehung von drei Vertretern der KPD  . Dr. Meyer erklärt, die sofortige objektive Prüfung des be­fchlagnahmten Materials müsse eine Rechtfertigung der PD. herbeiführen. Die sofortige Brüfung sei auch deswegen not­dem gefundenen Material noch anderes Material, das ihnen in den

Rram paffe, hinzufügten.

wird kein Widerspruch erhoben. Gegen die fofortige Beratung des kommunistischen   Antrages

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Präsident Leinert erklärt nunmehr, der Untersuchungs­richter des Staatsgerichtshofs zum Schuß der Republik  habe sich an ihn( den Präsidenten) schriftlich um die Genehmigung zur Untersuchung in den Räumen des Landtags gewandt. Der Untersuchungsrichter habe seinen Schritt damit begründet, daß der Verdacht besteht, daß die Räume der KPD. zur Verwahrung des Materials der deutschen   Ticheta benutzt werden. Ich habe betonte Präsident Leinert- den Untersuchungsrichter gebeten, zu mir zu kommen. Er kam und teilte mir mit, daß es sich bei der Untersuchung um zwei vollendete Morde und mehrere Mordversuche handelt. Ich habe mir nach reif­licher Ueberlegung gefagt, daß es in erster Linie meine Aufgabe ist, die Immunität zu schützen, aber doch nur so weit, als dadurch nicht Menschenleben gefährdet werden. Da es sich um vollendete Mord­taten und um Mordversuche handelt, konnte ich die Untersuchung nicht verweigern; denn ich mußte mir die Frage vorlegen, ob ich mit meiner Weigerung nicht neue Mordiaten begünstige. erteilt.( Bfuirufe bei den Kommunisten.) Die Art der Aus­Deshalb wurde die Genehmigung zur Untersuchung führung der Untersuchung ist nicht Sache des Präsidenten. Für mich handelt es sich nur darum, Menschenleben nicht in Gefahr zu bringen.

Hierauf begründet Dr. Meyer- Ostpreußen den fommunistischen Antrag. Er erklärt, es handele sich bei der ganzen Sachlage um ein Komplott zwischen Severing und Leinert.( Gelächter bei den Soz.)

Polen Deutschland voran! Die neue polnische Basverordnung befreit olle Bewerber um einen neuen Auslandspaß, die ihre Steuern gezahlt haben, von der Erlegung der Gebühr. Nur wer feinen ständigen Wohnsiz im Ausland nimmt, hat die Gebühr zu zahlen.

man mit dem Lächeln des Wehrlosen. Zwei, drei Chansons ge langen und erinnerten an die alte gute Operette. Die Eleganz" der Toiletten, der Bewegungen sollte flott" sein und war gezwungen, unnatürlich, aufdringlich. Man follte mildern, mildern. Elisabeth Balzer Lichtenstein sang die Hauptrolle in den Toiletten der Firma Kaufmann. Eine ausführliche Kritik findet man in den Modebeilagen der bürgerlichen Blätter. -th.

der Bachthumme ermöglicht der Sommerdirektor dem Winterdirettor eine Ferienreise. Die Pachtsumme stellt die Hälfte eines Kapitals dar, das der Sommerdirektor von dem Geldgeber bekommen hat. Der Geldgeber feinerseits gehört jener großen Gilde derer an, die nicht alle werden. Was die fünstlerischen Darbietungen anbetrifft, fo gewinnt jest wieder das deutsche Lustspiel an Boden. Gibt es denn deutsche   Luftspiele? Gewiß, 3. B. Minna von Barnhelm  . Aber die Aufführung dieses Stückes erfordert großen Mut feitens des Direktors. Erstens sind die Kinder verreist, und zweitens ist es Fünfzig Jahre 3oologische Station in Neapel  . Die 30c ein gefährliches Unternehmen, jezt Lessing zu bringen. Der Mann logische Station zu Neapel  , die Schöpfung des deutschen   Meeress forschers Anton Dohrn  , deren Direktor Reinhard Dohrn  , det hatte einen" Nathan" geschrieben, der sicherlich zu den Weisen von Sohn und Erbe des Begründers, bei Beginn des Krieges aus seinen 3ion gehört. Wer weiß, ob bei Lessing   die Blutprobe einwandfret Besiz vertrieben wurde, ist jetzt wieder von ihrem alten Leiter über­ausfallen würde. Ich gebe zu, auch an das französische   Luftspiel nommen worden, und so fann er die Feier des fünfzigjährigen Be­gedacht zu haben. Aber das Wort französisch" hat bei uns einen stehens dieses wichtigen Instituts an Ort und Stelle begehen. Heber häßlichen politischen Beigeschmack bekommen. Und von den heutigen die Bedeutung dieser Anstalt und ihre Stellung in der internation deutschen   Lustspielen habe ich mir immer gewünscht, es sollte eins vor dem Bölkerbund gespielt werden. Dadurch würde ihm der Ernst naten Wissenschaft verbreitet sich H. Braus in den Naturwissen­unserer Lage eindringlich vor Augen geführt. Bei den Proben zu fchaften". 1874 fonnte Anton Dohrn   nach leberwindung vieler dem Schwant Der blaue Heinrich" von Otto Schwarz und Schwierigkeiten die Station eröffnen und hat durch ihre Arbeiten Georg Lengbach, der Ihnen gleich serviert wird, äußerte ich doch die Lehre vom Leben im Meere erst eigentlich erschlossen. Nach dem Muster der Anstalt wurden dann andere Stationen in Amerifa uns einige Bedenken. Aber da legte man mir die Kritiken vor. Ber England begründet, die einen großen Umfang erreichten. Am Mitte feiner Uraufführung in Guben   ergab sich, daß Der blaue Heinrich" meer, das an Formen besonders reich ist, entstanden ebenfalls neue die Sensation der diesjährigen literarischen Produktion bedeutet. Institute. Aber feines hat die Durchbildung aller Einrichtungen nach Literatur Sehnsucht bekommen und daß Torquato Tasso" oder Erreichen wir mit einem Sommerschmarren, daß Sie wieder von Neapel  , wo Untersuchungsmaterial, technische Apparate und Minna von Barnheim" im nächsten Winter volle Häufer erzielen, Notwendige an die Hand geben. Bibliothek in vollkommener Zusammenarbeit dem Besucher alles Das Institut, das annähernd dann, meine Damen und Herren, hat" Der blaue Heinrich eine. 100 Forschern gleichzeitige Tätigkeit geftattet, wurde früher von den ethische Mission erfüllt." Baul Morgan ist ein Tausendfaffa. Erstens spielte er am felben wichtigsten Kulturländern unterstüht. Auch jetzt haben einige dieter Nationen wieder Geldmittel zur Verfügung gestellt, England bor­Abend auch eine Hauptrolle in der Tribüne und zweitens bot dieje läufig nur auf fünf Jahre, solange der jezige Verwaltungsrat be­Rede den eigentlichen Genuß im Künstler- Theater. Sie war die Selbstverteidigung eines intellektuellen Schauspielers. Die BertelDi- steht, dem Dohrn angehört. Die Bewilligung ist also eine Ber­gungsrede dauerte zehn Minuten und der Schwant zwei Stunden. trauensfundgebung für den deutschen   Leiter. Mittel werden jetzt durch die Vermietung der einzelnen Bläge aufgebracht sowie aus Ach, daß es umgekehrt gewesen wäre! Morgan hat Geist und Hunden Einnahmen der Besichtigung. Das Institut iſt nämlich eine und die Gabe, fröhliche Laune zu verbreiten. Der blaue Heinrich bekam es nur durch die Lustigkeit der Paul Morgan   und Kurt Bois. Sehenswürdigkeit ersten Ranges, nicht nur durch das herrliche Schau­Morgan, der routinierte Typendarsteller, und Bois, das Zwischen- aquarium, sondern auch durch seine künstlerische Ausgestaltung, die ding zwischen Harald Lloyd und Charlie Chaplin  . Kurt Bois   hat im wesentlichen von dem großen Bildhauer Adolf Hildebrand   durch­tausend im Augenblic geborene Einfälle von erschütternder Groteske, geführt und von den Fresken von Marées   gekrönt wird. Das Ge die bewundernswerte Elastizität eines russischen Tänzers, den bäude, das sich in seiner harmonischen Gestalt in hellften Farben aus dem dunklen Grün der Steineichen des einzigartigen Bartes elegiſchen Blid und das verlegene Lächeln eines genialen Narren. Schwank vergessen. Man lachte sich kapult. Na, und das ist ja auch am Meer heraushebt, ist ein unvergeßlicher Anblick, den sich fein Diese beiden herzerquickenden Komiker ließen die Trauer über den Befucher Neapels   entgehen lassen wird.

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was wert.

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Dgr.

Eine prima Schwantfabrit. Es stammt aus der Fabrit 3er Das Vornehmsein hatte sich für die Gäste gelehnt, denn als der fett, Roberts, Göße, die Lanzornamente lieferte Bruno Kellner abräumte, fehlten zwei Bestecke. Arno, die Inszenierung Hermann Feiner   und so geschah es, daß die meisten Beteiligten sich auf der Bühne des Staats. theaters peremigen durften, auf der ihr musikalischer Schwant: " Die verfolgte Unschuld" gegen sommerlich reduzierte Ansprüche aus gegeben wurde. Dieser musikalische Schwant", dessen Mujit Aus züge aus der halben Musikgeschichte der Menschheit bilden, behandelt ein uraltes Schwanfmotiv: die Bermechflung. Zwei Paare heiraten im dritten Aft, wie schon aus dem ersten ersichtlich ist. Auf Qualität verzichtete man gern und leicht, ein paar Geschmaciofigkeiten ertrug

Im Deutschen Künstler Theater schob sich gestern abend nach dem letzten Glodenzeichen der Schauspieler Baul Morgan vor den Vorhang und sprach einen Prolog: Meine Damen und Herren, fagte er mit seiner ernsten, leicht verlegenen Stimme, die Sommerspielzeit ist ein Problem. Durch Erlegung

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Eine Theateraufführung auf dem Konstanzer   Münsterplah. Bei der Festwoche, die die Stadt Konstanz   zu Ehren des 50. Geburts. tags von Wilhelm von Scholz   veranstaltet, wird an dem Geburtstag, dem 15. Juli, auf dem alten Münsterplaz das mittel­alterliche Drama Der Jude von Konstanz" von Scholz auf­geführt werden. Der Plaz gehört zu dan menigen deutschen   Stadt plägen, die noch ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt haben. Bei den großen Massenszenen wirten Mitglieder der Konstanzer  Innungen mit, und die ganze Inszenierung ist darauf gerichtet, nicht etwa nur eine übliche moderne Freilichtaufführung zu bieten, sondern die Aufführung durchaus im Charatier jener Spiele zu halten, wie fie in Mittelalter so oft auf dem gotischen Münsterplage der Bürger. schaft der alten Reichsstadt geboten wurden.