Meutereitolonne gestellt und einen Ausbruchsversuch auch inszeniert. Nachdem er wieder in die Freiheit zurückgekehrt war, setzte er sein altes Leben als unverbesserlicher Hoch stapler fort. Jetzt hatte er sich wieder wegen mehrerer Be trugsfülle im Rückfall zu verantworten. Außerdem wurden ihm zwei Diebstähle zur Last gelegt. Er sollte bei den Wirts leuten in einem Falle eine Schreibmaschine, in dem anderen Falle Silbersachen gestohlen haben. Gegen diese Beschuldigungen wandte sich der Angeklagte mit großer Entschiedenheit und verwahrte sich Dagegen, für einen gemeinen Dieb gehalten zu werden. Die Dieb ftähle fonnten ihm nicht nachgewiesen werden und er mußte mangels Beweis freigesprochen werden. Anders lag es mit den Betrügereien. Da zeigte sich, daß er unter dem Namen eines bekannten Journalisten ein Korrespondenzbureau mit einem erdichteten Bericht hinein. gelegt hatte. Eine arme Wirtschafterin, die aus Not ihre Fuchsboas verkaufen mußte, hatte er unter dem Vorgehen, einen guten Käufer zu haben, um ihr Besitztum geprellt. Mehreren Leuten hatte er, indem er als Erfinder auftrat, Geldsummen für chemische Unterfuchungen abgeschwindelt. Auf Grund des ganzen Vorlebens des Angeklagten hatte R.-A. Dr. Bromberg Zweifel an der Zu rechnungsfähigkeit des Angeklagten erhoben und Glüdsmann war daraufhin in Herzberge auf seinen Geisteszustand untersucht worden. Die ärztlichen Gutachten gingen dahin, daß der Angeklagte zwar ein battloser und willensschwacher Mensch und schwerer Psychopath sei, aber für feine Handlungen ver. antwortlich. Mit Rücksicht auf die Minderwertigkeit Glüdsmanns erkannte das Schöffengericht an Stelle der beantragten drei Jahre auf nur ein Jahr neun Monate Gefängnis. Sieben Monate wurden davon für die Untersuchungshaft angerechnet.
Spezialmeffen.
-
Schon seit längerer Zeit besteht bekanntlich in den maßgebenden Kreisen der Stadtverwaltung, des Handels und der Industrie Berlins der feste Wille, den Vorsprung, den andere deutsche Großstädte auf dem Gebiete des Messewesens vor der Reichshauptstadt erzielt haben, wieder einzuholen. Während heute neben Leipzig auch in Städten wie Frankfurt a. Main , Königsberg , Breslau , Köln , Danzig usw. regelmäßige Messen stattfinden, deren Bedeutung nicht nur für das Inland, sondern auch für ausländische Käufer anerkannt sind, hat es Berlin bisher immer nur zu fleinen Spezialmeffen irgendwelcher Gewerbe oder Industrien gebracht, die taum über lofales Intereffe hinausgingen.
Man hat bekanntlich vor einiger Zeit die Gemeinnüßige Messe- Aufbaugesellschaft Berlin ins Leben gerufen und man ist augenblicklich damit beschäftigt, die wichtigste Borbedin gung für die Abhaltung großer Meffen, ein geeignetes Messegelände und Ausstellungsräume, zu schaffen. Als besonders günstig ist hier für das bisher noch nicht bebaute Terrain westlich des Ringbahnhofs Wizle ben zwischen der Automobil- Ausstellungshalle und dem Nordeingang der Avus ausgewählt worden. Nachdem die Berhandlungen mit den Kleingartenbefizern, die Teile dieses Geländes gepachtet hatten, zu einem beide Teile befriedigenden Abschluß gebracht worden sind, tonnten in der letzten Zeit die Vorarbeiten für die Ausstellungsbauten in Angriff genommen werden. Zurzeit wird neben der großen Automobilhalle auf der anderen Seite der AvusZufahrtsstraße eine zweite Autohalle, die aber ebenfalls all gemeinen Ausstellungszwecken dienen soll, errichtet. Sie dürfte in zirka zwei Monaten fertiggestellt sein. Außerdem soll jetzt in der Nähe der Autohallen auf einem etwas näher zur Avus gelegenen Terrain der Bau einer neuen Ausstellungshalle in Angriff genommen werden, die nach dem in einem Preisausschreiben mit dem ersten Breis gefrönten Entwurf des Professors Straumer gebaut wird. Sie soll ebenfalls bis zum Herbst fertiggestellt sein, um als erste große Beranstaltung die im Herbst stattfindende Berliner Radio- Meffe aufzunehmen. Jen diesem Gebäude soll, vorläufig nur für diese Meffe, eine große Sendestation errichtet werden. Man trägt sich aber mit dem Gedanken, diese Station so auszubauen und mit so großen Antennen zu versehen, daß eventuell von dort aus der Berliner Rundfunt verbreitet werden fann, da sich aus technischen Gründen die Verlegung der Sendestationen für Rundfunk aus dem Häufermeer der Großstadt nach der Peripherie als ratsam erwiesen hat. Diese Frage ist aber bisher noch nicht endgültig geklärt.
Was die weitere Entwickelung der Berliner Meffepläne angeht, fo ist zu berücksichtigen, daß Berlin nicht die Abficht hat, ben bisherigen deutschen Messestädten auf ihren verschiedenen Gebieten Ronfurrena zu machen. Berlin will fünftighin die Stadt der Spezialmeffen sein, auf denen die Erzeugnisse und Bedürfnisse der verschiedenen Gewerbe und Industrien in viel reichhaltigerer und eingehenderer Auswahl gezeigt werden können, als es auf den allgemeinen Messen in anderen Städten bisher der Fall sein konnte. So wird im Herbst in der Automobilausstellungshalle die große Schuh- und Leder warenmesse abgehalten werden, die eine dauernde Einrichtung für Berlin bleiben und ihre erste Wiederholung voraussichtlich im Februar kommenden Jahres finden wird. Im Rahmen der erwähn ten Gesellschaft ist auch bereits ein Messeamt Berlin " ins Leben gerufen worden, daß unter Leitung von Direktor Schick steht. Die Verhandlungen über die Veranstaltung weiterer Spezialmeffen insbesondere der Aufsaugung der bisherigen fleinen Berliner Epezialmeffen, sowie über die Bergrößerung und weitere Ausstattung des Messegeländes am Bahr.hof Wizleben sind zurzeit noch in der Schwebe.
"
Betrugsprozeß Weber- Robine.
Der Untrag des Staatsanwaltes.
"
In der weiteren Beweisaufnahme in dem Prozeß gegen Bro fessor" Weber- Robine wurde eine ganze Reihe von Zeugen ver nommen, die übereinstimmend bekundeten, daß fie Einzahlun gen gemacht und ihr Geld nicht wiederbekommen haben.
Ein Zeuge Nestler, dessen Ehefrau 100 Mart für das Archiv für Offultismus eingezahlt hatte und die auch selbst Mitglied des Offultistenordens geworden war, gewann Einblick in das Geschäfts gebaren Weber- Robines. Abends habe dieser die eingegangenen Gelder in die Tasche gesteckt. Bahlungen wurden nicht geleistet. Es hieß immer, es sei fein Geld da. Das ganze Unternehmen hielt der Zeuge für ein schwindelhaftes. Das Archiv hatte 20 000 Mart Schulden. Der Zeuge machte dann interessante Angaben über die Wirtschaft in dem Orden. Die Institute des Ordens bekamen hochtrabende Namen. Es war aber nichts dahinter. Das In stitut für offultive Medizin beschäftigte sich damit, in einer Schüssel Badesalz zum Baden für Hände und Füße aufzulösen und elektrischen Strom durchgehen zu lassen. Das " Archiv für offultive Literatur" bestand in einem Tisch in einer Ecke, auf dem einige Bücher lagen. Im a strologischen Institut stellten zwei Herren und eine Dame Horoskope auf. Ein weiterer Zeuge hatte den Eindruck, daß Weber- Robine von einer tiefen religiösen Ueberzeugung durchdrungen war. Hunderte von Mitgliedern fanden in feinen glänzenden meist philosophischtheologischen Reden Befriedigung. Es fam aber bald zu fortgeseztem Streit mit ten Ordensbrüdern und Ordensschwestern. Der Beuge will aber durch die hingegebenen 300 Mart nicht matériell, sondern nur in idealer Hinsicht geschädigt sein. Ein weiterer Zeuge war der Sekretär des Ordens, Arthur Richter, der behauptete, daß es Weber nur auf den eigenen Erwerb antam. In den OrdensPreisen hielt man sich darüber auf, daß Weber, obwohl er verheiratet war, Beziehungen zu einer Ordensschwester unterhielt. Man war der Meinung, daß er die Lehre des Okkultismus selbst nicht befolgte. Alles, was er trieb, war nur Humbug. Allerdings verfügte er über eine große fuggeftive Kraft und der Zeuge hat mehrfach beobachtet, daß Mitglieder bei seinen Vorträgen in
|
den Trancezustand verfielen. Aus einer gelegentlichen Aeußerung Webers will der Zeuge entnommen haben, daß Weber die Absicht hatte, ins Ausland zu flüchten, sobald er sich durchschaut fühlte. Der Zeuge Stielte gibt noch an, daß Weber auf die Vorstellung Der Zeuge Stielle gibt noch an, daß Weber auf die Borstellung hin, er müßte seine persönlichen Ansprüche hierauf regeln, antwortete er: Buerst komme ich, ich muß leben." Der zweite Bizepräsident des Ordens, Landgerichtsrat Rau lisch, hat aus den Vorträgen einen guteer Eindrud gewonnen und glaubt nicht, daß Weber die Sache des Geldes wegen betreibe. Architekt Behrend aus Steglitz erklärt, daß nach seiner Ansicht Weber- Robine nur egoistisch- petuniäre Gründe im Auge habe, und daß er eine suggestive Wirkung auf das Bublifum, insbesondere auf Frauen, ausübte. Dem Einwand Webers, daß er aus Konkurrenz rüdsichten gegen ihn auftrete, weist der Zeuge mit Entfchiedenheit zurück. Fabritant Dr. jur. Eger spricht sich als erfahrener Offul tist ebenfalls ablehnend über Weber- Robine aus, der nur bei hysterischen Frauen Einfluß hatte. Der Angeflagte sei Spiritist, jedoch nur soweit, als es Spirituofen anbetrifft. Am Schluß der Beweisaufnahme erstattete der von der Verteidigung geladene Dr. phil. Quall ein Gutachten über den Wert der von den drei Er ist der Ueberanderen Angeflagten aufgestellten Horoskope. zeugung, daß sie die Astrologie gründlich studiert haben. Die Astrologie fei eine Erfahrungswissenschaft und arbeite nach denselben Methoden wie die Graphologie. Wenn auch einmal ein fleinerer Kunstfehler bei den Zukunftsprognosen vorgekommen sei, so habe den drei Angeklagten jedenfalls jede Betrugsabsicht gefehlt, da sie nach wissenschaftlichen" Methoden( 1) gearbeitet haben. Darauf Staatsanwaltschaftsrat wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Bater beschäfigte sich mit der Wirksamkeit Weber- Robines. Dieser hatte sich die Aufgabe gestellt, Kriegsbeschädigten zu helfen. Mit welchem Erfolg dies geschehen war, hatte die zweitägige Berhandfung gezeigt. Es wurden glänzende Aussichten gestellt und der Rest war Schweigen! Das Geld waren die Leute los. Der Staatsanwalt beantragte schließlich die Berurteilung des Angeklagten Weber- Robine wegen fortgesetzten Betruges zu einem Jahr Gefängnis und 200 Mart Geldstrafe, außerdem zu Ehrverlust auf drei Jahre. Gegen die anderen drei Angeklagten beantragte er eine Geldstrafe von je 100 Mart.
Im Walde ermordet. Unglüdsfall oder Berbrechen?
,, Die blonden Mädels vom Lindenhof" haben im Rosea Theater Einkehr gehalten. Diese Berliner Rangen aus gute bürgerlicher Familie, die durch ihres Vaters Laune auf das Land verschlagen find, machen ihre Sache recht gut, und man sieht ihnen mit vergnügten Gesichtern zu. Bei Julihize verlangt man feine literarischen Großtaten. Daher ist Georg Ofontowskis munterer Schwant recht angebracht, denn er steckt voller Situationsfomit und ist angefüllt mit dem uit toller Verwechselungen, so daß ein Publifum, das erheitert werden will, dankbar und ausgiebig lachen kann. Wolfgang Müller, felbst ein exklusiver Trottel von Landrat, fand als Regisseur für die Bühnenbilder eine ansprechende Form. Die übrigen Darsteller, Baul Jenensch, Emmy Loned, Erna Heinrich, Gerda Schröder, Walter Klam und Willi Rose , fönnen lebend er. wähnt werden.
Eine Wohltätigteitsveranstaltung zugunsten des Betriebsjugendamtes Treptow für die Verschidung erholungsbedürftiger Kinder findet am Donners. tag, den 17. Juli, statt. Auftreten des Turmseilfünstlers J. H. Liepelt. Abbrennen eines Feuerwerks auf dem hohen Turmfeil, zirka 30 Meter Höhe. Gartenkonzert. Tanzdiele. Der Reinertrag wird dem Bezirksjugendamt Treptow überwiesen. Eintritt 25 Pf.
Luna- Part. Der für Dienstag vorgesehene Borlampftag, in dessen Mittelpunkt der Name Hans Breitensträter " steht, ist auf Mittwoch, 9. Juli, verlegt worden. Außer Hans Breitensträter erscheinen im Ring: Rocky Night, Gustav Nunge, Joe Hammer, Ernst Grimm und Mag Staube. Als Schiedsrichter fungiert Kurt Doerry .
Der lap am Lehrter Bahnhof bringt diesesmal nicht weniger als 20 Geschenke zur Verteilung, darunter zwei Autos, eine fomplette Dreizimmereinrichtung, Standuhr, Teppich, Sprechmaschinen und zehn Fahr räder. Wer von heute bis zum 14. Juli an einem Tage den Ulap besucht, hat eventuell Aussicht auf ein Geschent.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
6. Kreis Kreuzberg . Sämtliche Karten vom Sommerfest müssen bestimmt am Dienstag( heute) abend in der Funktionärtonferenz beim Gen. Urban, Cubchstr. 43, abgerechnet werden.
4. Kreis Prenzlauer Berg . Achtung, Abteilungsfaffterer! Die Sommerfestbilletts find unter allen Umständen am Mittwoch von 6 bis 7 Uhr bei Geelbinder, Rhinower Str. 4, in Empfang zu nehmen. 7. Kreis Charlottenburg . Mittwoch, den 9. Juli, 7% Uhr, erweiterte Bor standssitung 8. 1. Montag, ben 14. Juli, Mitgliederversammlung mit eingeführten Gästen, Schulaula des Schillerrealgymnasiums, Schillers ftr. 25/26. Tagesordnung: Der Bürgerblod im Berliner und Charlottenburger Rathaus." Referent: Gen. Albert Sorlik. Freie Schulgemeinde. Jeden Mittwoch( auch während der großen Ferien) von 3 bis 6 Uhr auf dem städtischen Sportplaz Westend hinter dem Krankenhause rhythmische Gymnastik für die schulpflichtigen Rinder. Unterrichtender: Genoffe Adolf Koch .
Heute, Dienstag, den 8. Juli:
-
Am Dienstag voriger Woche, am 1. Juli, fand ein Spazier. gänger um 12% Uhr mittags in der Pirschheide im Forstgutsbezirk Geisberg in der Nähe von Botsdam die Leiche eines jungen Mannes, dem der Kopf durchschossen war. Sie lag auf dem Rüden und zwischen den gespreizten Beinen lag eine Pistole, Jungfozialisten. Gruppe Tempelhof- Mariendorf. 714 Uhr Jugendheim, Geraus der ein Schuß abgegeben war. Nach der Beschaffenheit der Leiche konnte der Tod erst eine halbe Stunde bis höchstens dreiviertel Stunde vorher eingetreten sein. Der Tote wurde bald als ein 19 Jahre alter Raufmannslehrling Baul Zeller aus der Kolonnenstraße 30 festgestellt.
Nach dem Befund nahmen die Lokalbehörden einen Selbstmord an. Die Staatsanwaltschaft vom Landgericht Potsdam ersuchte jedoch zur Aufklärung um die Mitwirkung der Berliner Kriminalpolizei. Das Ergebnis der Obduktion und der weiteren Ermittelungen lassen es zweifellos erscheinen, daß tein Selbstmord, sondern ein Mord vorliegt. Der junge Zeller war Lehrling in einem Berliner Großhandelshause der Drogenbranche, ein frischer luftiger Mensch, der nie an Selbstmord gedacht hat. Er war bei seinen Vorgesetzten wie bei seinen Kollegen gleich beliebt und hatte sich auch nicht das Geringste zuschulden tommen lassen. Seine Angehörigen halten ebenfalls einen Selbstmord für ausgeschlossen. Die Kugel war 3 Zentimeter oberhalb des linken Ohres in den Kopf eingedrungen und 7 Zentimeter oberhalb des rechten Ohres wieder herausgetreten. Weil die Einschußstelle behaart ist, so hätten bei einem Nahschuß die Haare angefengt sein müssen. Davon hat sich aber bei genauester Untersuchung auch nicht eine Spur gefunden. Zeller war am Dienstag früh nach Antritt seines Urlaubs um 8½ Uhr morgens bei seiner Schwester und erzählte ihr sehr luftig, daß er mit zwei Freunden während der Urlaubszeit durch die Mart Brandenburg wandern wolle. Er hatte 85 M. bei sich, die er sich zu dieser Wanderung zusammengespart hatte. Bei der Leiche wurden dann aber nur noch 30 M. gefunden. Daß der junge Mann das übrige Geld bereits ausgegeben haben sollte, ist bei seiner Sparfamfeit ausgeschlossen. Der Mörder hat ihm die 30 M. sicher nur gelassen und ihm die Waffe zwischen die Beine gelegt, um einen Selbstmord vorzutäuschen. Es fehlt auch eine filberne Schlipsnadel in Gestalt einer Reitpeitsche, die er als Andenten stets trug. Die Waffe ist eine Ortgis Pistole Nr. 79268 der Deutschen Werke, Werf Erfurt . Wer Auskunft über ihren Befizer geben oder sonst zur Aufklärung beitragen fann, wird ersucht, sich bei Kriminal. tommissar Dr. Koch im Zimmer 93 des Polizeipräsidiums, Hausanruf 432, zu melden. Auch die beiden Freunde werden guthun, sich umgehend dorthin zu melden, weil sonst der Verdacht der Täter. fchaft auf sie fallen fönnte.
Unter den Rädern feines eigenen Wagens. Gestern abend wurde die Wilmersdorfer Feuerwehr nach dem Hochmeisterplay in Halensee gerufen. Dort waren die Pferde von einem Fuhrwert der Firma Bollad aus der Quißowstraße durchgegangen. Der Kutscher Karl Nischte aus der Bremer Str. 45 wurde vom Bod geschleudert und geriet unter die Räder seines eigenen Wagens. N. erlitt dabei innerliche Verlegungen und einen Bruch bes rechten Unterschenkels. Der Verletzte wurde mit einem Krankenwagen der Wilmersdorfer Feuerwehr in das Auguste- BittoriaKrankenhaus in Schöneberg übergeführt.
Schon wieder ein Straßenbahnzufammenstoß. Ein schwerer Busammenstoß zwischen Straßenbahn nnd einem Fuhrwert ereignete sich gestern abend gegen 8, Uhr am Hochmeisterplas in der Linie 91 fuhr einem Gemüsewagen, der aus der JoachimHalensee. Ein in voller Fahrt befindlicher Straßenbahnwagen Friedrich- Straße tam, in die Flanke. Eine Person wurde schwer und eine weitere leicht berlegt. Ebenso hat das Pferd Verlegungen davongetragen. Die fofort alarmierte Wilmersdorfer Feuerwehr befeitigte das Verkehrshindernis und veranlaßte die Ueberführung der Verlegten in das Krankenhaus.
Sämtliche Flußbadeanstalten des Bezirks Berlin- Mitte sind auch in den großen Schulferien, und zwar beginnend am 10. Juli bis einschließlich 11. August an den Wochentagen von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends( Raffenschluß 7 Uhr) geöffnet.
Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 8. Juli.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm, 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
Haus
5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 7,30 Uhr abends: Vortrag des Herrn Schontek: wirtschaft bei Exoten". 8 Uhr abends: Vortrag des Herrn v. Zobeltitz: Von der amerikanischen Abstinenz". 9-11 Uhr abends: Orchesterabend. Dirigent: Otto Urack , fr. Kapellmeister an der Berliner Staatsoper. 1. Ouverture zu der Oper" Zauberflöte ", von Mozart . 2. Violinkonzert, von Nardini( Konzertmeister Franz Veit vom Berliner Philharmonischen Orchester. 3. Zwei Sätze, aus der Sinfonie Es- dur, von Mozart . Während der Pause: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. 4. Hofball- Tänze, Walzer, von Lanner . 5. Dolores- Walzer, von E. Waldteufel. 6. Gedankenflug, Walzer, von Joh. Strauß . 7. Dynamiden, Walzer, von J. Strauß . 8. Der Rosenkavalier, Walzer, von J. Strauß . Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters.
maniaftr. 4/6. Vortrag des Gen. Mödel. Gruppe Süden: 8 Uhr: Juristische Sprechstunde, Lindenstr. 3. Vortrag des Gen. Dr. Schloß " Die Arbeitsdienstpflicht." Alle älteren Mitglieder der SAJ., Kreis Kreuzberg , sind eingeladen.
Morgen, Mittwoch, den 9. Juli: Mitgliederversammlungen und Zahlabende in Groß- Berlin. 2. Abt. 7% Uhr Bablabend bei Ohngemach, Kommandantenftr. 88. Bezirksführer 1 Stunde früher
Die
4. Abt. 8 Uhr im Gärtnerheim, Stralauer Str. 83. Wahl ber Delegierten zum Kreisvertretertag. Borher 6% Uhr Funktionärsizung.
B. Abt. 7% Uhr bei Mus, Neue Königstr. 26. Bortrag des Gen. Bisia über: Die wirtschaftliche und politische Lage."
6. Abt. 7% Uhr Bahlabende: Bezirke 486, 487 Bet Schiglowatt, Raftanien496-500, 503 allee. Bezirke 491-495 bei Albrecht, Veteranenftr. 4.
bis 508 bei Dobroblaw, Swinemünder Str. 11. Bezirke 501, 502 Lei Deblik, Schmedter Straße.
7. Abt. 7% Uhr Bahlabende bei Aube, Streliter Str. 55, Dön, Bergftr. 71, Dahms, Schlegelftr. 9, Beirau, Pflugftr. 1, Diele, Bohenstr. 19.
9. Abt. 7% Uhr bei Faber, Stephanstr. 11. Die Bezirksführer Taben hierzu ein.
10. Mot. 7% Uhr Schule Alt- Moabit 23. 1. Bortrag:„ Sozialdemokratie und Boltsgemeinschaft." Referent: Gen. Fuchs. 2. Bericht von der Kreis borstandssitung. 3. Abteilungsangelegenheiten.
12. Abt. 7% 11hr bet Schmidt, Wiclefftr. 17. Abteilungsversammlung. 13. Abt. 8 Uhr Arminiushallen, Bremer Straße. Tagesordnung: Jahres bericht und Neuwahl der Abteilungsleitung. 2. Wahl ber Delegierten zum Bezirtstag und Verschiebenes.
15. Abt. Gemeinsamer Bahlabend aller Bezirke bet Goldbach, Binetaplah 7. 7 ubr.
16. Abt. 7% Uhr bei Carus, Boltaftr. 37. Thema:" Außenpolitik." Referent: Gen. Dr. Korach.
18. Abt. 7% Uhr Bahlabenbe in ben bekannten Lokalen.
19. Abt. 7 Uhr Gemeinschaftlicher Bahlabend Graue Schule, Gotenburger Straße.
20. Abt. 7% Uhr Bahlabende in folgenden Lokalen: Für die Bezirke 780, 781, 823 bei Bohnte, Schul, Ede Schwedenstraße; 826 bet Bofe, Rolonie Straße 15; 828 bei fritsch, Drontheimer Str. 4; 829, 829a, 830, 830a bei Stimpermie, Kolonieftr. 42; 831, 832 bei Stenzel, Schwebenstr. 11. 21. 2bt. 7 1hr Bahlabend in den bekannten Lokalen. Referenten: Drews, Robert Binsti und Bahle.
22. Abt. 7% Uhr Schulaula Lütticher Str. 47/48. Thema: Führer und Maffe." Referent: Gen. Erich Kutiner. 2. Wahlen ber Delegierten zum Bezirkstag und zur Kreisvertreterversammlung.
23. Abt. 7% Uhr Bahlabende: Taube, Müllerstr. 62a, Lewandowskt, See. ftraße 104.
23. Abt. Die Bablabenbe fallen diesmal aus.
26. Abt. 7% Uhr Musitelischen Fuchs, Jofthstr. 7, Abteilungsversammlung. Referat des Gen, Rechtsanwalt Posener- Wolfsteht über;" Bollsrichter und Justiz.". 2. Wahl zum Bezirkstag.
27. Abt. 7 Uhr Schule Sonnenburger Str. 20. Bortrag bes Gen. Selgentreu über: Das Sachverständigengutachten."
28. Abt. 7 Uhr bei Büttner, Schwebter Str. 28, Abteilungsversammlung. Wahl der Delegierten zum Bezirkstag.
29. Abt. 7 Uhr Schulaula Senefelder Str. 6. Bortrag des Gen. Hugo Heimann .
30. Abt. 7 Uhr Schulaula Babbelallee 40/41. Bortrag bes Gen. Sturt Rick Referent: Gen. Aurt mann über:" Das Sachverständigengutachten". Kiezmann. Die Funktionäre treffen sich 4 Stunde früher au einer wich tigen Besprechung.
82. Abt. 7 Uhr Grubbenzahlabende: Gruppe Kluge: Strautftr. 36a bet Balentin; Grubbe Meiter: Blumenftr. 41 bei Kotulla; Gruppe TeuertGall: Schule Lange Str. 31; Gruppe Wartmann: Schule Fruchtstr. 38. Wichtige Tagesordnung.
84. Abt. 7% ühr 8ablabenbe bei Müde, Warschauer Str. 17; Rosin, Gubener Str. 19. Die Bezirke 337 und 338 bei Rosin. 85. Abt. 7% Uhr Bablabende: Topper, Rigaer Str. 85; Bombe, Boigtstr. 25; Drelfe, Schreinerstr. 18; Hellriegel, Rigaer Str. 54; Gemeindeschule Samariterſtr. 20. Das diesjährige 86. Abt. 7 Uhr Sahlabend in den bekannten Lokalen. gesellige Beifammensein findet Sonnabend im Lokal Fürsten Wolfgang", Weißenfeer Weg 98, statt.
-
37. 2001. 7% Uhr Bablabende: 1. Bezirk: Stomad, Hausburgstr. 11; 2. und 3. Bezirk: Zerafch, Eberthstr. 10; 4.- 6. Begirl: Köhler, Matternftr. 14 38. Abt. 7% Uhr Bablabende in den bekannten Lokalen. 154. und 156. Bezirk: bei Kochal, Fürstenwalder Str. 12.
Bor
39. Abt. 7% Uhr Jugendheim Lindenstr. 3, Abteilungsversammlung. trag des Gen. Dr. Tichauer über:" Deutschland und der Böllerbund". Um 6 Uhr Funktionärsizung ebenda. Die Bezirksführer müffen abrechnen 40. Abt. 7% Uhr gemeinsamer Bahlabend bei Reufner, Hagelberger Str. 20a. Tagesordnung: Die Vorgänge im Bezirksamt und die Stellungnahme unserer Frattion". Referent: Gen. Heinrich Schröder.
41. Abt. 8 Uhr Sablabende: Schmidt, Teltower Str. 18; Simon. Belle Alliance- Str. 36; Schuster, Chamissoplas 4; Luge , Bergmannstr. 93; Mende, Gneifenauftr. 6.
42. Abt. 7 Uhr Bahlabende der Bezirke: 101, 112, 113, 114 bei Vogler, Mittenwalder Str. 16; 100/104. Bezirk und 111. und 122. Bezirk bei Wiersdorf, Urbanstr. 6. Wegen der äußerst wichtigen Tagesordnung müffen die Bezirtsführer einladen.
43. Abt. 7% Uhr Bahlabend in den bekannten Lokalen. Die Bezirksführer werden gebeten, in der allgemeinen Funktionärversammlung im Lehrerbereinshaus die Marken vom Abteilungstaffierer in die Hand zu nehmen. 45. bt. 7% Uhr Rahlabende: Wiener Str. 57b; Sebeftreit, Reidenberger Str. 124; Studenberg, Glogauer Str. 17, und Minnig, Baufiber Str. 46. 46. Abt. 7 1hr Schulaula Wrangelstr. 85: Vortrag des Gen. Adolf Hoff mann: Warum sind wir Gegner der Kirche," Gäste tönnen eingeführt werden. Die Funktionäre treffen fich um 7 Uhr.
"
47. Abt. 7% 11hr Distutier- und Sablabende: Stadtbez.: 82, 83, 97 bei Lier, Naunhstr. 9; 98, 99, 100 und 102 Giebentopf, Mustauer Str. 35; 101 bis 105 bei Pflug . Mustauer Str. 1.
-
48. Abt. 7% Uhr bei Gliefing, Waffertorftr. 68, Bortrag bes Sen. Reuter über Das Sachverständigengutachten". Charlottenburg 52. Abt. 7% Ubr bei Büttner, Raiferin- Augufta- Mee 81. Vortrag des Gen. Nietisch über:" Das Sachverständigengutachten". 53. Abt. 7 Uhr Babl- und Diskutierabende: 1. Bezirk bet Schweilert; 2. und 3. Bezirk bei Lur. 54 Abt. 7% Uhr Bablabend der 6. und 7. Grubbe im Jugendheim. Vortrag des Gen. Alfred Burkhardt liber: " Die Alloholfrage". 56. Abt. 1. und 3. Gruppe: 7% Uhr Bersamm lung Schulaula Biebestraße. Vortrag bes Gen. Paul Serk über: Die Reichstagswahl am 4. Mai und ihre Folgen". Die Bezirksführer haben einzulaben. 57. Abt. 1. Gruppe: 7% Uhr bei Arndt, Kantstr. 57: 2. Gruppe: Thunad, Wielandftr. 4. Bortrag des Gen. Dr. Mitte über: Politische Tagesfragen". 58. 26t. 716 Uhr Eizungsfaal Nantestr. 4, born 4 Tr., Mitgliederversammlung. Vortrag des Gen. Goslar über: Die innen und außenpolitische Lage. 2. Abrechnung.
68. Abt. Galeniec. 7% Uhr bei Sandmann , Westfälische Str. 42. Bortrag des Gen. Künstler:" Die Aufgaben der Partei nach den Wahlen und nach dem Parteitag".