Einzelbild herunterladen
 
  

-

fehen und Abscheu erregt. Ist die Rechtspflege bisher schon übrig bleiben, als die Kortes aufzulösen, wenn er mit seinen soll aus den Junkern werden, wenn sie sich nicht mehr die vollständig diskreditirt, so darf man jetzt auf die ärgfte Rechts- Ministern regieren will; denn er hat äußerst schwierige Auf Schädel zerschießen dürfen die ja nicht immer zu den beugung, auf die gröblichsten Verletzungen des Rechtsbewußtseins gaben zu lösen, was ihm die jetzigen Kortes unmöglich machen edleren Theilen gehören sollen? Und was soll aus den gefaßt sein. Bei allen Zeitungen ohne Ausnahme kann man werden.

derartige Befürchtungen zwischen den Zeilen lesen, und unter Wir kommen zur dritten Frage, ob die Regierung reaktio- Nationalliberalen werden, wenn sie nicht mehr fultur­den mir zu Gesicht gekommenen drückt besonders El Liberal" näre Gefeße vorlegen wird. Sie hat allerdings versichern lassen, kämpferisch ihren Liberalismus, der auf Erden längst todt ( gemäßigt republikanisch) ihren Argwohn in nicht mißzuverstehen- daß ihr dies fern liege; aber ihre Versicherung, eine träftige ist, wenigstens im Himmel und am Himmel bethätigen der Weise aus. Gefeßt den Fall, daß Romero Robledo seine Regierung(!) führen zu wollen, lassen gewiß entgegengesetzte tönnen?

Die National- Zeitung", die am eifrigsten war, als es galt, die Scheite des Umfturzgesetzes zusammenzutragen, sie töhnt heute in einem dreispaltigen Leit-, Leid- und Jammer­artikel ihren Schmerz aus. Ach auch das Betrügen will gelernt sein, wenn man nicht hineinfallen will.

Meinung nicht ändern wollte, so wird er doch vielleicht oder Deutungen zu. Man kenut ja die Phrasen von fräftigen Re Und da stehen sie denn betrübten Herzens, die betrogenen höchst wahrscheinlich dem Druck der Militärbehörden, welche gierungen, mit welchen man politische Kinder über eine wirkliche Betrüger, und müssen zusehen, wie die fortgeschwommenen feineswegs gewillt sind, ihre Position aufzugeben, weichen leibhaftige Reaktion täuschen möchte; und hier besonders muß Felle von den abscheulichen Zentrumsmenschen weggefischt müssen; und diese Vermuthung gewinnt an Wahrscheinlichkeit, man gegenwärtig den Versicherungen der Regierung mit dem werden! wenn man bedenkt, daß der neue Unterstaatssekretär im größten Mißtrauen begegnen, steht doch immer noch, und wer Justizamt eine Militärperson ist. Wie auch immer die weiß für wie lange Zeit, das Gespenst der Militärdiktatur in Frage sich entwickeln wird, so steht doch soviel fest, Sichtweite. Daß aber eine Beschränkung der Befugnisse der daß man nirgends durch die Lösung derselben überrascht Schwurgerichte, welche in Preßdelikten große Kompetenz haben, sein wird. Zur Zeit des achttägigen Interregnums haben beabsichtigt ist, geht aus verschiedenen Zeitungen, besonders aus die Militärbehörden geschaltet und gewaltet, wie es ihnen El Heraldo" hervor. Die nächste Zukunft wird uns ja bald beliebt; sie haben zahlreiche Redakteure zitirt und viele verhaftet, Aufklärung schaffen. manche gar von einem Ort zum anderen schleppen lassen. So tamen Verhaftungen 2c. vor in Madrid , Barcelona , Reus, Tarragona , Alicante , Sevilla u. s. w. Man darf jetzt sehr ge­spannt darauf sein, ob noch weitere Verhaftsbefehle von den Militärbehörden erlassen werden, oder ob der neue Justisminister andere Instruktionen ertheilt hat.

werden.

"

-G

Dolitische Leberlicht.

-

Arme National- Beitung"!-

"

Die neue Regierung beginnt ihre Arbeiten, wie man sieht, unter einem äußerst schlechten Zeichen, und Canovas ist sich auch der schwierigen Lage vollauf bewußt. Man darf daher nicht überrascht sein, wenn es bald zu ernstlichen Stockungen in der wie sich die Zentrumsblätter mit der Thatsache abzufinden Das Zentrum beim Kaiser. Sehr interessant ist, Regierungsmaschinerie kommt; denn Canovas kann sich allem Anschein nach nicht mit Sicherheit auf seine eigenen Leute verlassen. suchen, daß die beiden Zentrumsleute aus dem Präsidium Was nun die zweite Frage, die eventuelle Auflösung der Zu der allgemeinen Abneigung, welche man gegen ihn hegt, zu des Reichstages am 1. April, zur Feier von Bismard's Bertretungskörperschaften betrifft, so läßt sich auch dazu wenig der Frostigkeit, mit welcher man seine Ministerliste aufgenommen Geburtstag, dem Kaiser ihre Aufwartung gemacht haben, sagen. Es ist allerdings vorauszusehen, daß man in hat, tommt noch die bittere Feindschaft der Silvelisten, um trotzdem ihr freisinniger Kollege tonsequenterweise dieser vielen Städten, unter anderen in Madrid , Valencia , feine Stellung zu erschweren, ja vielleicht recht bald unmöglich zu Feier fern geblieben war. Die Kölnische Volkszeitung" Granada die Stadträthe auflösen wird, eine machen. Die Silvelisten sind eine Fraktion der Konservativen, versucht dies damit, daß sie meint, es hätte mehr Muth regierungsgefügige Majorität zu erhalten, oder daß man aus welche sich aber von den Anhängern Canovas getrennt dazu gehört, unter den obwaltenden Umständen zu Hofe zu irgend einem Grunde verschiedenen Stadträthen einen Prozeß haben, seitdem er sich besonders zu den Anhängern Romero macht, um dann das nach der Verfassung zustehende Recht, die Robledo's hingeneigt hat, welche aus persönlichen Gründen gehen, als von Hofe wegzubleiben. Sie schreibt: Hälfte des Stadtraths durch höheren Befehl zu ernennen, ausgeschworene Feinde von Silvela und seinen Freunden sind. Herr Reinhard Schmidt, der neu gewählte Erste Vize­zuüben. Wenigstens in Granada glaubt man allgemein, daß die Da nun aber das neue Kabinet einen durchaus Romeristischen präsident des Reichstages, ist bekanntlich verhindert", an der Regierung zu diesem Mittel greifen wird, da verschiedene Stadt- Charakter trägt( Bosch Fustegueras), so hat Canovas sich in den Audienz des Präsidiums beim Raiser theilzunehmen und verbringt räthe der genannten Gemeinde sich scheinbar der gröbsten Unter- eigenen Reihen einen unverföhnlichen Feind geschaffen. Und können die Verhinderungsgründe des freisinnigen Präsidenten seine parlamentarischen Ferien am Lago Maggiore . Wir schlagung schuldig gemacht haben. Alle Gouverneure und dieser Gegensatz wird nur zu bald in eklatanter Weise nicht prüfen, da wir sie nicht kennen; möglich, daß das Datum Bürgermeister aber, soweit sie nicht schon freiwillig ihre Ent zum Ausdruck kommen; denn die plötzliche Verhaftung laffung eingereicht haben, werden binnen turzer Zeit sammt und eines silvelistischen Redakteurs wird nicht ohne Folgen bleiben. des Empfanges( 1. April) auf Herrn Schmidt verhindernd ein­sonders entlassen und durch neue konservative Elemente erfeßt Silvela wird mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gewirkt hat. Ueberaus befremdlich würde sein Verhalten jedenfalls Canovas gegenüber Opposition machen und darin die lebhafte sein, wenn sich die Angabe bestätigen sollte, daß er dem Hofmarschall­Es ist kaum anzunehmen, daß die Kortes nicht aufgelöst Unterstützung der Liberalen, Republikaner 2c. finden. Vielleicht Amte seine Verhinderung angezeigt habe, ohne seine Präsidial­werden, da es unwahrscheinlich ist, daß Canovas mit denselben wird es auf diese Weise dahin kommen, daß Canovas fich nicht stellung müssen wir sagen, daß uns sein Verhalten dann wenig wird regieren können, selbst wenn er persönlich den besten Willen mehr zu helfen weiß. dazu haben sollte. Für einzelne seiner Mitarbeiter ist aber ein Und dann? Ja, dann ist Martinez Campos der imponirt. Die Freifinnige Volkspartei wird vielleicht sein Fern­talter Empfang und eine unausgesette Obstruktions- einzige rettende Engel! Dann giebt es nur noch Staatsstreich und bleiben sehr schön finden und der Ansicht sein, er habe Männer­politit über jeglichen Zweifel erhaben. Dies gilt in Revolution. Die Republit ist in Spanien vielleicht näher, als stolz vor Königsthron" bewiesen. Andere Leute werden vielleicht hervorragendem Maße für die Minister Castellano und man denkt. sagen: man werde einer schwierigen Lage nicht dadurch gerecht, daß man sich ihr durch Abreise entzieht, sondern daß man auf Bosch Fustegueras, Rolonial resp. Kultusminister. Der feinem Poften bleibt; unter den gegebenen Umständen habe mehr erstere hat noch gar keinen Namen; er ist ein Neuling auf dem Muth dazu gehört, am 1. April zu Hofe zu gehen als nach Ministersessel. Er ist aber Bantier und amigo intimo von Ballanza. Bei Herrn Schmidt sei die Vorsicht der bessere Canovas. Trotzdem kann niemand das Befremden darüber unterdrücken, daß Canovas gerade ihn zum Kolonialminister er­Theil der Tapferfeit gewesen, und seine Abstinenz sei um so nannt, da er in Kolonialfragen vollständig inkompetent ist und Der 1. April 1895 war ein Ehrentag des weniger als eine That aufzufassen, als es unter den ge­gerade gegenwärtig der Posten eines Ministers für Kolonien, deutschen Volks. Alles, was Macht, Reichthum und nicht auf den Ersten Vize- Präsidenten antam. gebenen Umständen zunächst auf den Präsidenten, und Go viel angesichts der Kriege auf Kuba und den Philippinen, nicht nur sonst materiellen Einfluß hat, mühte sich ab, den 80. Ge- ist sicher: wäre das gesammte Präsidium verhindert" ge einen tüchtigen, sondern vor allen Dingen einen durchaus er burtstag des schlimmsten Despoten der Neuzeit zu einem wesen, so würde die Bismarckpresse alsbald in den Triumphruf fahrenen Mann erfordert. Man hält darum die Ernennung Boltsfest zu machen. Allein das Volk hat allen ausgebrochen sein:" Dieses" Präsidium hat feine Rourage im Castellano's zum Kolonialminister für einen argen Miß­griff, ober man glaubt, daß er nur ein vorgeschobener Mann ist, Demagogenkünften allen Ueberredungen und Verlockungen Leibe. Herrn Schmidt dürfte diese Kritit nicht erspart bleiben, da Canovas gewillt sei, die Kolonialpolitit selbst zu leiten; widerstanden. Es überließ es seinen Feinden, vor ihrem am wenigsten, wenn er wirklich ohne Befragen seiner Kollegen demgegenüber betont aber" El Liberal" mit Recht, daß in Häuptling auf dem Bauche zu rutschen und nahm die v. Buol und Spahn gehandelt hat. diesem Fall der Minister sehr überflüssig sei, da er viel Geld Schmach nicht auf sich, seine eigene Schande zu feiern. Die in der Frage, wie es scheint, besser informirt ist, haut nicht Die Berliner , Germania ", die an der Quelle sigt und tofte. Man wird ja ſehen, welche Bedeutung Castellano uns vorliegenden Nachrichten aus allen Theilen von in den Debatten über die tubanische Frage haben und was Deutschland stimmen darin überein, daß das Volk überall, auf Schmidt, sondern sucht den Hofgang des Zentrums für Maßregeln er für die Beendigung des Krieges ergreifen wo es eins giebt, sich dem Rummel ferngehalten hat. mit irgendwelchen geheimnißvollen Verhandlungen hinter wird. Kann man diese Ernennung nicht begreifen, so findet man den Koulissen zu erklären. Sie schreibt orakelhaft: noch viel weniger eine Erklärung für die Ernennung des famosen hat das deutsche Volk den Beschluß seiner spöttischen Bemerkungen und allerlei Infinuationen wegen des So hat der 1. April den 23. März bestätigt Mittelparteiliche Blätter gefallen sich in höhnischen und Bosch Fustegueras zum Kultusminister. Dieser ist jener berühmte Bürgermeister von Madrid , welcher vor etlichen Jahren Vertreter ausgeführt.- Empfangs des Reichstags- Präsidiums durch den Kaiser bei der öffentlich gebrandmarkt wurde, weil er gar zu oft und gar zu heutigen Bismarc- Tafel im weißen Saale und wegen der Ein­Die betrogenen Betrüger gründlich die Stadtkasse irrthümlicherweise für seine Privat­fo tönnte man ein ladung des Präsidiums zu dieser Tafel, zu der übrigens alle drei fchatulle gehalten hatte; seine Schande war derart, daß sein Lustspiel betiteln, das die wunderbar komische Geschichte der Berliner Barlamentspräsidien( Reichstag , Abgeordnetenhaus und intimer Freund, der damalige und jetzige Ministerpräsident pechreichen Um sturz vorlage behandelt. Beiläufig ein Herrenhaus) und alle Spitzen der Berliner Behörden u. dergl. Canovas, mit seinem ganzen Ministerium über ihn stolpern prachtvoller Luftspielstoff! Die beiden Parteien, die, in der geladen sind. Vielleicht antworten wir den spöttelnden, Herrn mußte. Und jetzt ist er wieder Minister? Das klingt unglaub- Absicht, erst das Publikum und dann einander zu betrügen, noch ausführlicher, zunächst aber möchten wir ihnen zu lich; nun, man wird auch nicht verfehlen, ein wachsames Auge den Umsturzspektakel in Szene setzten und unter sich mit bedenken geben, ob nicht ihre meisten Bemerkungen weniger das auf ihn zu haben und die geringste Blöße, welche er sich geben Augurengelächter über das dumme Volt die furchtbaren Präsidium treffen, als den Kaiser, von dem die Einladung er­sollte, in das hellste Tageslicht der Deffentlichkeit zu bringen. Die drei Minister Romero Robledo , Castellano Gefahren des Umsturzes an die Wand malten, sind gangen ist, und dem nun als Gastgeber Absichten untergeschoben gerben, Die man in der Regel dem Einladenden seinen Gäſten und Bosch Fusteguera 3 werden Canovas besonders im selber in die von ihnen gegrabene Grube gefallen, gegenüber nicht zumuthen zu dürfen glaubt. Wir möchten die Parlamente viel zu schaffen machen; Zeitungen wie El Im- und stecken: die Konservativen in dem Schraubstock spöttelnden Herren ferner fragen, ob sie die Form der Einladung parcial" sprechen drum von dem jetzigen Ministerium," al3 von des Duellparagraphen, die Nationalliberalen im fennen, und ob sie wissen, was gleich nach der Einladung einem unmöglichen. Es wird deshalb Canovas nichts weiter Schraubstock des Religionsparagraphen. Was von sehr kompetenten Stellen aus geschehen ist? Können

-

-

Berlin , 2. April.

-

-

-

fo

Das Gerichtszimmer war hell von der Sonne durch­leuchtet, als könnte hier auch das Verborgenste nicht geheim bleiben. Auf den Bänken für das Publikum saßen nur einige alte Weiber. Die arbeitsfähige Einwohnerschaft hatte auf den Feldern zu thun.

für Ihre Krakehlereien die Zeit verlieren? Sie abgefeimten Busammenstoß auf dem Kleefelde gehabt hatte. Sie waren Händelsucher und Prozeßmeier kennen wir jetzt schon ge- erschienen. nügend!" Dem Schwarz war aber in seinen bedrängten Ver­mögensverhältnissen die Fahrt zu theuer. Auch wagte er nicht mehr, eine Nacht durch von seinem Besißthum fort zu bleiben aus Furcht vor neuen Angriffen seines Feindes. Allein wie erstaunte er, als er einige Tage später bei einem Gang durch den Gemüsegarten von einem hastig schreitenden Gendarm eingeholt und für verhaftet erklärt wurde, um kurzerhand vor's Schöffengericht geführt zu

werden.

Er hatte sich zuerst geweigert, dem Gendarm zu folgen, aber der zeigte ihm den Haftbefehl vor. Wegen Todtschlagversuchs" stand darauf.

-

Was?! Jch?! Todtschlagverfuch?" Haben Sie vielleicht nicht geschossen?" fragte der Gendarm barsch.

Wenn sie mir Haus und Hof niederbrennen wollen soll ich mich denn da nicht vertheidigen dürfen?!" Durch den weithin schallenden Wortwechsel und die im Sonnenglanz blinkende Helmspitze aufmerksam gemacht, war seine Frau herbeigelaufen.

Reg' Dich nicht so auf, Mann-" " Ist denn vor Gericht alles möglich?!"" " Es hilft ihnen fa doch nichts!" begütigte seine Frau. Geh nur mit. Recht muß Recht bleiben!"

Das sah er ein. Er folgte gutwillig dem Gendarm. Und in der That, auf das Zeugniß seiner Leute hin, baß er nur in Abwehr eines wiederholten Hausfriedensbruchs und Brandstiftungsversuchs gehandelt habe, wurde er von den Schöffen anstandslos freigesprochen.

Die Kosten der Rückreise wurden ihm aber nicht ver­gütet, ebenso wenig der Zeitverlust.

Einige Wochen später fand der Termin statt in der Brandstiftungsfache gegen Kendelmann.

Halten Sie den Rand!" schrie der Amtsvorsteher. " Ist denn das keine Bestechung? Wir kennen Sie jett". " Kann man denn jemanden bestechen, die Wahr­heit zu sagen?!"

Ich an Ihrer Stelle," donnerte Zwiebel, statt hier ein großes Maul zu haben, ich würde eingestehen, daß ich es gethan habe. Es hilft Ihnen ja doch nichts! Wir haben die Beweise in Händen."

Nur die Schöffen hätten eine Kontrolle ausüben können. Aber sie alle waren von Kendelmann, dem reichsten Grund- Schwarz war aufgesprungen. Sein großer, mächtiger besitzer der Gegend, wirthschaftlich abhängig oder doch durch Körper zitterte heftig. Eine fahle Blässe deckte sein sonst allerlei Rücksichten in ihrem eigenen Interesse gezwungen, so geröthetes Gesicht. ein Auge, oder auch beide, zuzudrücken. Der Amtsvorsteher Herr Amtsvorsteher!" sagte er toulos. Vierzig Jahre wußte das ganz genau und brauchte sich also gar nicht weiter lang hab' ich als unbescholtener Mann gelebt. Kein Mensch zu geniren. fann mir was nachsagen, auch nur das geringste nicht! Fran Schwart machte als Hauptbelastungszengin den Nun schön, ich hab' über meinem Bett' nen geladenen Re­Anfang mit ihrer Aussage. Sie wollte das Gespräch volver hängen--" zwischen Kendelmann und dem Bauunternehmer Knauth, Was hat das hier für Wichtigkeit? Sprechen Sie zur das sie belauscht hatte, auf ihren Eid nehmen. Aber als Sache oder ich entziehe Ihnen das Wort!" brauste der Ehefrau des Klägers wurde sie auf Antrag des Amts- Amitsvorsteher auf. anwalts nicht zum Eide zugelassen.

in

"

-

-

Es gehört zur Sache!" entgegnete Schwarz möglichst Ebenso konnte die Aussage der kleinen Anna, den ruhig. Wenn ich wüßte, daß ich so was auf dem Ge­ersten, Abwesenheit ihrer Eltern inszenirten wissen hätte Sie wollen ja den Spieß umkehren lieber Brandstiftungsversuch betreffend, nicht beeidigt werden, weil wie hier vor Gericht als Verbrecher zu stehen, lieber drückt das Mädchen minderjährig war. ich den Revolver hintereinander auf meinen Kopf los!" Mein Mann ist kein Verbrecher!" rief Frau Schwarz angstvoll und leidenschaftlich. Sie kennen ihn nicht! Er ist der beste Mann von der Welt!"

Dagegen sagte Stobolski aus, Schwarz hätte ihn durch ein Geldgeschenk von zehn Mark bestechen wollen, gegen Kendelmann aufzutreten.

Das ist wesentlich!" wandte sich der Amtsvorsteher an die Schöffen.

Aber Robolski war mit seiner Aussage noch nicht zu Ende. Er wußte zu melden, daß Schwarz am Abend des Brandes mit einem brennenden Licht auf seinen Boden ge gangen sei. Er hätte es selbst gesehen.

Der Instmann bestätigte diese seine Wahrnehmung. Schwarz fuhr in die Höhe:

,, Aber da ist ja tein wahres Wort dran, Sie infamer Lügenpelz!"

Der Beklagte hatte den Amtsanwalt zu seinem Ver­theidiger genommen, da dieser ja der einzige Anwalt des ,, Schweigen Sie!" donnerte der Amtsvorsteher ,,, und Dertchens war. Als Zeugen des Schwarz waren an- beleidigen Sie nicht vor dem ganzen Gerichtshof Leute, die wesend: seine Frau, sein Dienstmädchen Gottliebe, seine als honett bekannt sind!" Tochter Anna. Auch war auf sein Verlangen die Der Robolsti honett! hahaha!" Schwarz brach Ladung des Bauunternehmers Knauth beschlossen worden. in ein schrilles Gelächter aus. Die zehn Mark, mit denen Der hatte aber wegen Krankheit" nicht kommen können.. ich ihn soll haben bestechen wollen die ist er mir Als Entlastungszeugen hatte Kendelmann den Robolsti längst schuldig. Ich habe sie ihm nur erlaffen wollen, vorgeschlagen und den Instmann, mit dem Schwart den wenn er aussagen würde, was er gehört hat, nichts weiter

"

Ach was! Faule Ausreden! Er hat's doch gethan! Rein and'rer!" Der Tonfall Zwiebel's war nicht liebenswürdiger geworden. Schwarz' Geduld war zu Ende. Aus seiner Blässe wurde plöhlich eine tiefe Röthe.

-

Wenn Sie so was thun wollen, Herr Amtsvorsteher, so ist das Ihre Sache; aber ich Seine Unfehlbarkeit schoß wie der Blik in die Höhe. Wa..a? Was erdreisten Sie sich Kerl?! Wie können Sie sich unterstehn, den Vorsitzenden eines hohen königlich preußischen Gerichtshofs--?!"

Maun-"

Wie können Sie sich unterstehen, einen unbescholtenen Aber der Gestrenge ließ ihn nicht ausreden. Auf seinen Wink packten die beiden Gerichtsdiener den Schwarz von hinten bei beiden Schultern.

Er suchte sie ringend von sich abzuschütteln.