Reggen handelt, zum Teil vom Ausland getragen worden. Die gewesen, deren Streben in den Worten Einheit und Freiheit" derzeitigen Verhältnisse haben sich gegenüber der Borkriegszeit in- feinen Ausdruck fand. Er war das Haupt des Nationalvereins sofern geändert, als auf Jahre hinaus noch mit einem Ueber- und später der nationalliberalen Partei. Die Bewegung stand angebot namentlich von Weizen auf dem Weltmarkt zu in Opposition zu Bismard, verzichtete aber auf ihren eigenen rechnen ist, dem auf der anderen Seite eine nerminderte Nach Gedankeninhalt von dem Augenblick an, indem der Politik frage durch den Minderverbrauch in Mitteleuropa gegenübersteht. Bismarcks der Erfolg zusiel. In dieser Schwäche des deutDer Ueberschuß an Weizen und Roggen auf dem Weltmarkt be- fchen Bürgertums gegenüber dem politischen Erfolg und der läuft sich zurzeit auf etwa 6 bis 7 Millionen Tonnen. Man kann realen Macht liegt der tiefste Grund für die Tragödie des daher erwarten, daß unter den heutigen Verhältnissen ein größerer faiserlichen Deutschland . Wie das Preußen Friedrichs II. zu Teil des Zolles vom Ausland getragen werden wird. Ueberdies fammenbrach an dem verhängnisvollen Glauben, man fönne wird die in der Landwirtschaft herrschende Kapitalnot voraussicht- fonservieren ohne fortzubilden, so erging es auch der lich zur Folge haben, daß die heimische Ernte unter allen Schöpfung Bismarcks. Unständen rasch an den Mann kommt.
Die grundsätzlichen Darlegungen über die Abwälzung der Zölle auf das Ausland gelten auch für Bieh und Fleisch. An ihrer Wiedereinführung ist besonders die kleinbäuerliche und bäuerliche Landwirtschaft interessiert. Die Entwicklung der deutschen Vieh bestände in der Nachkriegszeit hat langsam eine Besserung erfahren. Wie die Bieh- und Schweineauftriebe der letzten Monate zeigen, wird der deutsche Viehbestand in der Lage sein, den gegen die Friedenszeit stark verminderten Fleischbedarf der deutschen Bevölkerung zu decken.
Bei der Beurteilung der ganzen Frage darf nicht außer acht gelassen werden, daß die von der Wiedereinführung des Zollschutes zu erwartende Intensivierung der landwirtschaft lichen Erzeugung eine Belebung der Produktionsmittelindustrie und eine Stärkung des inländischen Marktes in allen Zweigen der Volkswirtschaft zu Lasten der ausländischen Einfuhr zur Folge haben wird.
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Die Reichsregierung hat mit ihrer Zollvorlage dem flaren Willen Ausdruck gegeben, die Agrar politik der Borkriegszeit wieder aufzunehmen, die seit jeher wegen ihrer verteuernden Wirkung auf die Lebenshaltung der breiten Massen von der Sozialdemokratie bekämpft worden ist. Alle Dementis, mit denen man unsere ersten Mitteilungen über den Gesehentwurf zu entfräften versucht hat, werden durch die Schritte der Reichsregierung nicht nur bestätigt, die Befürchtungen, die man daran knüpfen mußte, werden sogar wesentlich ge steigert.
Man beschränkt sich nicht darauf, dem Getreideanbau cinen besonderen Bollschuh angedeihen zu lassen, einen Zollfuz, der auf lange Sicht vielleicht einmal zur Erhöhung der 2grarpreise führen kann, vorläufig jedoch für die Agrarfrise gänzlich bedeutungslos ist, weil die Auslandspreise wesentlich unter den Weltmarktpreisen liegen. Es ist ja bekannt, daß inan den Ausgleich nicht nur durch Zollmaßnahmen, sondern durch Aufhebung der Sperre für die Getreide= ausfuhr begünstigen will. Auch hier hat man keine neuen Wege gefunden. Man behält sich vielmehr vor, das Einfhurfchein system der Vorfriegszeit wieder aufleben zu laffen. Was das bedeutet, unter gleichzeitiger Wiedereinführung der Schutzzölle, kann man daran ermessen, daß bei der Durchführung eines solchen Systems der Getreide- und damit der Brotpreis etwa um 30 bis 50 Broz. steigen muß. Eine unerhörte Schmälerung der Lebenshaltung der breiten Massen wird so eingeleitet.
Bennigsens 100. Geburtstag. Beinahe ein Staatsmann.
Die englische Geschichte des 19. Jahrhunderts nennt eine ganze Reihe berühmter und hervorragender Staatsmänner. Die Geschichte der deutschen Staatskunst in derselben Zeit mird durch den Namen Bismard erschöpft. Heute vor hundert Jahren wurde ein Mann geboren, der beinahe ein deutscher Staatsmann hätte werden fönnen, aber doch nur ein Barteiführer geblieben ist: Rudolf von Bennigsen . Bennigsen war in der Zeit vor der Reichsgründung der hervorragendste Führer jener bürgerlich- liberalen Bewegung
Schöne Nacht.
Von Mar Barthel.
In die unerträgliche Glut des Tages war das himmlische Donnerwetter hereingebrochen. Aus den schwarzen Wolken zuckten blendende Blitze und rissen frachend die Wolfenberge auseinander. Der Regen strömte und strömte. Die armen beschmußten Straßen plätscherten fröhlich. Kleine Kinder liefen jauchzend durch den Regen. Nun duftete Kühle. Sie stieg aus den kleinen verwilderten Barts, aus den Gärten, aus den Kronen der Straßenbäume, es war eine kleine halbe Stunde lieblich und milde in der Stadt. Landluft
wehte und die Erinnerung an lichtgrüne Wälder und blühende Wiesen stieg verzehd in den Herzen der Menschen auf.
Der Abend war milde und ausgeregnet. Die Sonne leuchtete wieder. Sie war ein großes, weißes, vermeintes Antlig, das unter
Tränen lächelte. Thomas fuhr mit Hanna ins Grüne. Der Zug ratberte durch die Vorstädte, schon kamen die ersten Wiesen und Wälder. An den Schienensträngen der Eisenbahn blühten die gelben, steilen Flammen der Königskerzen.
Der Zug war überfüllt mit lärmender Jugend, die mit ihren Fahnen und Sehnsüchten hinauszog in die leise sinkende Nacht. Sie entfalteten ihre Fahnen und Herzen und laut und brausend stiegen die ewig jungen Lieder aus der Brust. Als der Zug fein Ziel erreicht hatte, ließen Thomas und Hanna die Jugend vorübermarschieren. Dann liefen sie gedankenvoll durch die Landschaft. Kleine freundliche Häuser standen in blühenden Gärten. Die Erde duftete heftig. Die Wälder fausten und der See leuchtete wie schwarzes Silber.
Hanna lachte und lief behende durch den schwarzen Wald. Sie warf sich auf die Erde, schrie und juchzte und ließ sich jagen, lockte, verlockte, wehrte sich und ergab sich felig. Sie war ein schönes unschuldiges Tier mit spielerischer Seele. Auf dem schimmernden See ruderten Liebespaare. Weiße
Segler fuhren gegen den leichten Wind. Dann rauschte ein fahnen
geschmückter Dampfer vorbei, der von der Musik jugendlicher Gäste strahlte. Das fingende Schiff fuhr hinaus in die Weite des Waffers, hinaus zu den kleinen malerischen Inselgruppen mit den hohen Bäumen, den weißen Lufthäuschen und verschwiegenen Wegen.
Hanna und Thomas stromerten am See entlang. Durch die Dunkelheit hörten sie Lieder. Sie sahen auch die Kleiber der fingen
den Mädchen schimmern. Dann flammten Fackeln. Und nun famen fie in eine Urlandschaft mit hundert Meter hohen Sandbergen, die lässig ein freisrundes Tal einschlossen. Im Tal lagerte die Jugend. Zelte waren aufgeschlagen, Feuer brannten in den Randgebüschen, auf den Bergrändern aber wanderten die weißen Lichter der Fackeln mie Fladersterne. Die drehten sich, zudten, verweilten und verloschen. Dann flammte das ganze Tal. Tausend Feuer waren angezündet, eine feierliche Prozession von tausend Fackelträgern
Die deutschen Liberalen sind ihr schlechte Hüter gewesen, da sie glaubten, von der Stunde des Erfolgs an nur noch Stüßen und Diener des Erfolgreichen sein zu dürfen. Ein Stügen und Diener des Erfolgreichen sein zu dürfen. Ein schüchterner Versuch zur Fortbildung in fonftitutionellem Sinne wurde gemacht, als Bennigsen die Annahme eines Bostens in Bismards Regierung davon abhängig machte, daß auch Stauffenberg und Fordenbed mit auf genommen würden. Dieser Versuch, den Anfang eines tonftitutionellen Regimes in Deutschland zu schaffen, wurde abin au fouten. gewürgt und wurde nicht wieder aufgenommen. Was im Weg der Kompromisse nicht zu gewinnen war, im Kampf zu erobern, dazu reichte die Kraft des Bürgertums und feiner politischen Führung nicht aus. Es bedurfte erst- Ironie der Weltgeschichte! der Niederlage Deutschlands im Krieg und feiner Umschaltung durch die Arbeiter zur Republik, daß ein Nachfahr Bennigsens in der Führung der nationalliberalen Partei, Herr Stresemann , Minister werden konnte! Bon Bennigsen bis Stresemann wiederholt sich damit die Erfahrung, daß das deutsche Bürgertum aus sich selbst heraus politisch nie etwas geworden ist. Hätte Bennigsen seinen 100. Geburtstag erlebt, so hätte er allenfalls auf die Deutsche Volkspartei zurückblicken können als auf das, was von ihm geblieben ist! Und so hätte man ihm an diefem Tag nur das Beileid aussprechen können!
Internationale Tagung.
Erhöhung der sozialen Renten.
Der Reichstagsausschuß für soziale Angelegen. heiten hat am Mittwoch zunächst die Renten für die Berunglückten und Invaliden besprochen. Bei den Unfallrenten handelte es sich um zweierlei. Erstens, daß die neuen Renten nach dem wirklichen Arbeitsverdienst festgesetzt werden, und zweitens darum, daß die früheren Renten, die zur Zeit der Inflation zum ersten Male festgefekt worden sind, nach einem angemessenen Arbeitslohn berechnet werden. Der Ausschuß war einstimmig darin, daß möglichst bald eine solche Regelung durchgeführt werde. Außerdem aber galt es in der Zeit bis zum Infrafttreten der neuen Bestimmungen über die Unfallrenten die jetzigen ganz ungenügenden Renten zu erhöhen.
Die Kommunisten hatten beantragt, daß alle Renten auf das von den zuständigen Statistischen Aemtern errechnete Existenzminimum" erhöht werden. Die Sozialdemokraten wiesen darauf hin, daß ein solches Existenzminimum noch nicht von den Statistischen Aemtern errechnet worden ist, und daß die Meinungen darüber, was als Eristenzminimum für solche Rentenempfänger anzusehen ist, sehr weit auseinandergehen. Ein solcher Antrag aber fann erst dann ernsthaft in Betracht kommen, wenn die Sicherheit gegeben ist, daß das Eristenzminimum nicht zu niedrig angesetzt wird. Darauf beantragten die Kommunisten, daß das Existenzminimum unter Kontrolle und Mitwirkung von Bertretern der be teiligten Kreise festgesetzt wird. Aber auch dies sichert die Festfehung eines angemessenen Existenzminimums nicht. Demgemäß lehnten alle anderen Parteien den Antrag ab.
Die Sozialdemokraten hatten beantragt, daß sowohl die Unfallrenten als auch die Invalidenrenten verdoppelt werden. Den bürgerlichen Parteien ging das zuweit. Sie lehnten die sozialdemofratischen Anträge gegen die Stimmen der Kommunisten, Sozialdemokraten und Nationalen Freiheitspartei ab. Darauf wurde ein Antrag der bürgerlichen Parteien angenommen, der vom 1. Juli ab zu den Unfallrenten im Betrage von zwei Dritteln der Bollrente und mehr eine monatliche Zulage feftjetzt. Diese Zulage beträgt für die Renten nach den landwirtschaftlichen Löhnen und die der Berufsgenossenschaft 10 M. im Monat; für die übrigen 15 M. Für die InvalidenDersicherung wurde nach einem Antrag der bür= gerlichen Parteien vom 1. August ab der Reichs= zuschuß von 36 m. auf 48 M. für jede Invaliden, Inter- itwen- und Witmerrente erhöht.
Kommenden Montag, 14. Juli, treten in Amsterdam die Erekutiven der Sozialistischen Arbeiter nationale und des Internationalen Gewertschaftsbundes zusammen. Von deutscher Seite werden die Genossen Leipart und Hermann Müller Franken an dieser Sigung teilnehmen.
Gefallenenfeier am 3. August 1924.
Wie bereits mitgeteilt wurde, hat die Reichsregierung beschloffen, am Sonntag, den 3. August 1924, aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns eine Gedenkfeier für die Opfer des Weltkrieges zu veranstalten. In Berlin sollen in den Morgen ſtunden sämtliche öffentlichen und möglichst auch privaten Gebäude halbmaft flaggen, die Kriegergräber geschmückt und alle KriegsBormittags werden Trauergottesdienste abgehalten. Zwischen 11 und ehrungen( Denkmäler, Gedenksteine usw.) bekränzt werden. 12 Uhr findet vor dem Reichstagsgebäude eine öffentliche Feier statt. Die Gedenfreden werden die beiden Feldprob ste halten. Der Reichspräsident wird in furzen Worten der Bedeutung des Tages gedenten. Einige Minuten vor 12 lihr beginnen die Kircher gloden zu läuten; gleichzeitig wird ein Artilleriefalut abge geben. Punkt 12 Uhr fegt ein allgemeines, der Trauer um die Kriegsopfer gemidmetes
Schweigen von zwei Minuten mit allgemeiner Verkehrsstille ein. Sodann gehen die dort zu hissenden Flaggen, nämlich diz schwarzrotgoldene Reichsfahne und die Reichstriegsflagge, die jetzt noch Reichsmarineflagge ist, in die Höhe
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lim einen würdigen Verlauf der Gedenkfeier zu gewährleisten, ist es unerläßlich, daß von den Teilnehmern an der Feier alles unterlassen wird, was die Gegenfäße im deutschen Bolte zu betonen und zu verschärfen geeignet ist. Alle Vereine und Verbände, die gewillt und bereit sind, sich an der Feier zu beteiligen, müssen des halb auf die Mitnahme ihrer Fahnen verzichten.
formierten fich im vollen Brausen unverzagter Gefänge unter dem Schwung wehender Fahnen.
Die gleißende Kolonne wanderte durch das dürre, nackte Tal. Das begann nun zu blühen und fruchtbar zu werden von den blühenden Blumen der vielen Feuer, dem tönenden Wind der Lieder, dem quellenden Herzschlag des jungen Blutes. Schöne Nacht!
Nun flammte der hochgeschichtete Holzstoß auf. Schön und zärtlich tanzten die ersten Flammen. Die wandernde Lichterkette der jugendlichen Prozession schloß sich um den Scheiterhaufen. Ein Jüngling frat in den Flammenfreis und sprach die unsterbliche Verse
"
Die jetzigen Leistungen an die Wöchnerinnen erreichen den Betrag von ungefähr 30 M. in jedem Falle. Die Kommunisten beantragten eine solche Erhöhung dieser Leistungen, daß sich der Ge
famtbetrag in jedem Falle auf mehr als 1100 m. belaufen würde. Die Sozialdemokraten wiesen nach, daß nach den Bestim= mungen der Reichsversicherungsordnung diese Geldmittel, soweit sie von der Krankenkasse zu tragen sind, von ihr gar nicht aufgebracht werden könnten. Darauf beantragten die Kommunisten, daß die Mittel für die Reichswochenhilfe durch eine hypothefarische Be= laftung der geschäftlichen Unternehmungen, entsprechend dem Borschlage der Sachverständigen für die Reparationslasten, aufgebracht werden. Da dieser Antrag nicht der Zuständigkeit des Ausschusses für foziale Angelegenheiten unterliegt, fonnte er hier nicht verhandelt Barteien mit Ausnahme der Kommunisten und der Nationalisten abwerden. Der Antrag der Kommunisten wurde denn auch von allen gelehnt. Die Sozialdemokraten wollten die Leistungen für die Wöchnerinnen so erhöhen, daß sich der Gesamtbetrag auf 140 M. für jeden Fall stellen würde. Die bürgerlichen Parteien lehnten aber auch diesen Antrag ab. Schließlich wurde eine solche Er. höhung angenommen, daß der Gesamtbetrag 81 M. erreicht. Der einmalige Beitrag ist von 7 auf 25 M. erhöht, das Wochengeld von 11 auf 50 Pf. pro Tag und das Stillgelb von 16 auf 25 Pf.
§ 218. Die sächsische Regierung hat bei der Reichsregierung den Antrag gestellt, durch einen Zufaß zum Strafgefeßbuch die Un fruchtbarmachung geistig minderwertiger unter bcftimmten Bedingungen zu gestatten. Die fächsische Regierung hat diese Frage vom Landesgesundheitsamt eingehend untersuchen lassen. Ein ausführliches Gutachten wird in furzer Zeit veröffentlicht
werden.
| durch ein Maximum von Oberflächlichkeit Erfolge zu erstreben, stets nur als ein abschreckendes Beispiel erschienen ist. Diese Oberfläch lichkeit tritt auch in seinem Rückzugsartikel in Sachen Wendel in Erscheinung, da Genosse Wendel so ganz nebenbei und sichtlich ohne weitere Absicht, eben nur aus Unwissenheit, als sozialdemo= tratischer Renegat" bezeichnet wird. Es wäre jeßt eine elementare Pflicht der Anständigteit für das 8- Uhr- Abendblatt", seinen Lefern mitzuteilen, daß es sich in Wendel zweimal geirrt hat, und daß er weder ein Haupt der französischen Schwerindustrie noch ein Renegat der Sozialdemokratischen Bartei ist.
Nationalgalerie und Kunstfommission. In der letzten Zeit war von Absichten und Plänen berichtet worden, für die Nationalgalerie Der Jüngling stand im Tanz der Flammen, war selbst eine anderer Art einzusetzen. Wie wir hören, ist die preußische Kunsteine neue Sachverständigenfommission oder eine beratende Instanz heilige Flamme, angezündet vom Genius schöpferischer Empörung verwaltung nicht zu dem Entschluffe gefommen, eine derartige und warf zuckende Funken in die weltoffenen Herzen seiner Kame- Körperschaft zu berufen. Jenen Meldungen lag folgender Tatberaden. Dann zündeten die jungen Herzen ihre Scheiterhaufen an. stand zugrunde: Geheimrat Ludwig Jufti erkannte, bald nachdem er Thomas und Hanna sangen mit im Chor der fremden Kame- Leiter der Galerie geworden war, daß ein ständiger Hemmschuh für raden. Dann aber stieg eine andere Musik in ihrem Blute auf, die Sammlung das Recht der Landeskunstkommission war, über die lieblich und zierlich zuerst, ein helles Scherzo, dann aber wilder Erwerbungen der Galerie gehört zu werden. Eine Künstlerfom Brausechoral der Sehnsucht. Sie gingen armverschlungen aus dem akademischen Schaffens in fich vereinigte, war nicht willens, die junge mission, die vom alten Eduard von Gebhardt an alle Richtungen flammenden Licht des Feuers, gingen in die Nacht, gingen die Kunst hereinzulassen. Und so war der groteste Zustand möglich genachtschwarzen Wege und janten herzklopfend an das heftiger worden, daß Corinth und Slevogt in der Galerie überhaupt nicht schlagende Herz der Erde. Sie vergingen und hörten die ganze Welt vertreten waren. Als damals seine Berufung nach München Jufti die im Rhythmus ihrer Liebe. Die Wälder waren ihnen nahe, die Möglichkeit gab, ein paar Sonderwünsche durchzudrücken, wenn man Berge, die Täler, die Sterne. Sie waren brüderlich und schwesterlich ihn halten wollte, da erreichte er es, daß die Galerie eine eigene den Gräsern und Blumen. In der Erlösung ihres Blutes aber waren Rommission erhielt, unabhängig von jeder anderen Körperschaft. Und sie schöne, unschuldige Tiere im zärtlichsten Gleichklang vollendeter das blieb auch so, als nach der Revolution die Zusammensetzung der Rommission wechselte: künstlerisch interessierte Laien und Künstler faßen barin zusammen und begutachteten, was Justi erwarb. Es ist allgemein anerkannt, daß es ihm gelungen ist, trok aller ungunft der Zeit dem Sammeln neuerer Runst einen lebendigen öffent früherer Zeit auszugleichen. Dabei hat die Kommission mitgeholfen, indem sie sich seinen Wünschen nie ernstlich verschloß. Daß aber ihre eigenen Anregungen notwendig auf ein Kompromiß hinausliefen, wenn Bertreter zweier so verschiedener Generationen wie Slevogt und Hedel ihr angehören, ist kein Wunder. Rommission entschlossen, sich selbst als im Grunde überflüssig abzuAuf der anderen Seite ergriff die Akademie der Künste, die als gutachtliche Beraterin des Ministeriums in allen Runftfragen gehört zu werden Anspruch hat, die Initiative, um auch in den Angelegenheiten der Nationalgalerie ihre Stimme wieder zur Geltung zu bringen.
Körper.
lichen Liedes.
Schon fangen die ersten Vögel. Am See im Schilf aber schrie und schrie unvermüdlich ein Nachtvogel. Der See schimmerbe bleich. weither über die stille Flut hörten die Liebenden Musik. Ein Jünglichen Mittelpunkt zu geben und die meisten Unterlassungsfünden ling und ein Mädchen sangen über dem Wasser. Thomas und Hanna fahen ganz ferne am Horizont das schwarze Boot, das Schattenschiff, die Segel gebläht von der vollen Melodie des zärtIn den See schnitt eine kleine Halbinsel mit schweren Baumfronen. Das waren die grandiosen Kulissen zu dem uralten Luftspiel, das immer und immer wieder in den schönen Nächten gespielt wird, Kulissen zu dem Lustspiel: Ich und du und ich liebe dich, das Lustspiel, das wir alle einmal gespielt haben und das auch unsere glücklichen Kinder einmal spielen werden, wenn die schönen Nächte
tommen.
lichen Reinfalls in Sachen Wendel nicht wenig ergrimmt. Es hüllt Das„ 8- Uhr- Abendblatt" ist über die Feststellung seines poffierdas Eingeständnis dieses Reinfalls in eine spaltenlange Schimpferei, auf die einzugehen sich nicht lohnt. Wenn sich jedoch das 8- Uhr Abendblatt " in einem grotesten Anfall von Größenwahn einredet, der„ Borwärts" wolle es nachahmen fo müssen wir dagegen wahrheitsgemäß versichern, daß uns die Methode dieses Blattes,
bauen.
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So war die
Liebermann, der jener Nationalgalerietom. mission übrigens nicht angehört, nahm sich energisch dieser Wünsche der in der Akademie vereinigten Künstler an. Und seit längerer Zeit datieren die Anregungen der Kunstakademie, eine neue NationalSammlung einzusehen. galeriefommission und besondere Delegierte der Atademie für die Justis. Die Gegenstände traten schroff hervor, als neulich Jufti, in Natürlich dagegen scharfer Widerspruch feiner Eigenschaft als Galeriebirektor selbst Senator der Akademie, in der Bresse sich scharf über die letzte Ausstellung der Akademie ausfprad. Liebermann antwoortete nicht weniger scharf. Und nun ist wiritid) nicht einzusehen, wie bei solcher Gegensäglichkeit der