Für die besetzten Gebiete.
Der Reichspräsident wird zur Cinderung der Wohnungsnot im befeßten Gebiet in wenigen Tagen eine Verordnung erlassen, die ähnlich gehalten sein soll wie die Berordnung vom Juni v. 3. zur Sicherstellung von Wohnraum für die Bertriebenen im unbejetten Gebiet. Troh der noch beflehenden großen Schwierigkeiten und Widerstände im befehten Gebiet rechnet man doch auf einen Erfolg der Berordnung.
Die Organisationen der Eisenbahner haben bisher eine überstürzte Rückkehr der Ausgewiesenen verhindert. Inzwischen haben fie zum Zwecke der Regelung der Rüdfehr eine eigene Organisation geschaffen und auch an den Uebergangspunkten zum besetzten Gebiet Beratungsstellen eingerichtet.
Man
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Paris , 9. Juli. ( Eigener Drahlbericht.) Das amfliche Kom-| Staatssekretär Hughes auch Berlin , Brüssel mnd Paris befuchen muniqué über die Pariser Untere.dung fagt: Madonald und Herriot wird. Das Staatsdepartement hebt hervor, daß der Besuch erklären, daß der wesentliche Gegenstand der Londoner Konferen; teinerlei offiziellen Charakter trägt. die Durchführung des Sachverständigenplanes ist. Die Alliierten verfichern erneut, den Sachverständigenplan anzunehmen. Die Reparationsfommission soll den Zeitpunkt festsetzen, an dem die Wirtschaftskontrolle über das Ruhrgebiet aufgehoben wird, nachdem der Sachverständigenplan in Kraft gefeßt sein wird.
Die Feststellung absichtlicher Berfehlungen Deutschlands foll die Reparationsfommission fressen. Für den Fall, daß die Mitglieder sich nicht über das Borliegen einer Verfehlung einigen fönnen, ist der im Gutachten vorgesehene amerikanische Generalagent für die deutschen Zahlungen hinzuzuziehen.
Die alliierte Militärkontrolle. Paris , 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Botschafterfonferenz hat dem deutschen Boff after cm Mittwoch abend ihre Antwort auf die deutsche Note über die Militärkontrolle überreicht Die liierlen eri läten in dem Aufwortschreiben ihre GeDem Amerikaner würde danach in einer erneuten Be nugtuung über die Annahme der Generalinspektion. Außer- ratung der Reparationskommission die für die Frage einer dem wird darauf verwiesen, daß die Beendigung der allierten Verfehlung Deutschlands entscheidende Stimme zufallen. Von 2ärkontrolle nicht nur von einem zufriedenstellenden Ergebnis der Möglichkeit einer Berufung Deutschlands gegen diese Entder Generalinspektion abhänge, fondern auch von der Durchscheidung an das Haager Weltschiedsgericht oder an eine sonführung der befannten fünf Punfte der Botschafterfonferenz. ftige Instanz ist in diesem Rommuniqué nicht die Rede. Bleibt Bei aller Rüdficht auf die Notwendigkeit möglichster Beschleunigung nur die Frage, ob Amerika , das den Versailler Vertrag nicht der Kontrolloperationen wünsche jedoch die Konferenz, fich auf den ratifiziert hat, dieses Schiedsrichteramt in einer Behörde an30. September als Schluhiermin der Revision nicht festzulegen. Die nimmt, die auf diesem Vertrag beruht. Indeffen kann die Note foll heute abend um 6 Uhr der französischen Preffe übergeben Entsendung zweier Vertreter der Bereinigten Staaten zur Londoner Konferenz, Kellops und Hougthons, vielleicht auf eine Anteilnahme Amerikas an diesen europäischen Dingen Mit der Annahme der Generalinspektion hat Deutschland fich hindeuten, die selbst bis zu dieser aktiven Betätigung gehen gleichzeitig zur Durchführung dieser fünf Punkte verpflichtet. fönnte. Es ist wohl auch zu vermuten, daß Herriot und Macdonald den Vertreter Ameritas nicht für eine Erefution in Aussicht nehmen würden, ohne vorher sich vergewissert zu haben, daß sie nicht auf eine Ablehnung stoßen.
werden.
Deffau, 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) In der Dienstagsitzung Les Anhaltischen Landtages wurde zunächst die Wahl des Präsidiums vorgenommen. Gen. Pe us, der Präsident des vorigen Bandtages, wurde mit 14 Stimmen wiedergewählt. Dr. Heine ( Dnat.) und Giesemann( D. Vp.) wurden mit den Stimmen der Rechten zum ersten bzw. zweiten Bizepräsidenten gewählt. Bei der Wahl der Regierung zeigte sich, daß die um Landbündler und einen Hausbefizer vermehrten Deutschnationalen bzw. die Deutsche Volkspartei sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen hatten. Die Sozialdemokraten schlugen den bisherigen Ministerpräsidenten Gen. Deist wieder vor, während die Rechtsparteien sich auf den deutschnationalen Finanzpräfi derten von Anhalt, Dr. Knorr, der dem Landtag nicht angehört, geeinigt hatten. Im ersten Wahlgang erhielt Gen. Deist die drei zehn Stimmen der Sozialdemokraten und die Stimme des Demofraten und des Bodenreformers, Dr. Knorr erhielt 17 Stimmen, der kommunistische Kandidat 4. Bei der Stichwahl stimmten die Kommunisten wieder für ihren Kandidaten, so daß Gen. Deist durch die Schuld der Kommunisten mit 15 gegen 17 Stimmen gegen den Rechtsparteiler unterlag. Nach dieser Wahl Dr. Knorrs erklärte die sozialdemokratische Fraktion, sich an der weiteren Wahl von Regierungsmitgliedern nicht mehr zu beteiligen. Zu Ministern wurden dann mit je 16 Stimmen gewählt: der deutsche Volksparteiler Rannelt und der deutschnationale Geheimrat Jäntsch. In der Erkenntnis, daß dieses reaktionäre Minderheitstabinett nur als Interimsregierung anzusehen ist, wurde ein von den bürgerlichen Fraktionen eingebrachter Antrag:„ Die Beriode des am 22. Juni gewählten Landtages dauert nur bis zum 9. November" einstimmig angenommen. Die Neuwahlen finden also am 9. November statt.
Davis demokratischer Kandidat.
New Yort, 9. Juli. ( WEB. Durch Funtspruch.) Der demofralische Konvent hat Davis für die Präsidentschaftswahl nominiert.
Meinungen ein Zusammenarbeiten möglich sein soll. So wird es auf absehbare Zeit nicht angehen, die Arbeit Justis von dem Präsidenten und den Mitgliedern der Akademie beraten zu lassen.
Wiedereröffnung des Breslauer Stadtfchloffes. Die preußische Rrongutverwaltung, der auch das Breslauer Stadtschloß untersteht, hat sich entschlossen, wie in den anderen Schlössern, vor allem in den Schlössern Potsdams , die zum Teil noch vorhandene ursprüngliche Einrichtung wiederherzustellen und das Schloß zugänglich zu machen. Denn die Stadt Breslau fann leider vorläufig das Schloß im schönen Sammlungen ihres Kunstgewerbemuseums zu verlegen. Für die Neueröffnung tommt der Erweiterungsbau in Betracht, den Boumann , von den Berliner Bauten Friedrich des Großen her wohl belannt, in den 1750er Jahren offenbar im Anschluß an den Knobelsdorff- Flügel des Charlottenburger Schlosses errichtet hat. enthält eine Flucht von Repräsentationsräumen, die Wohnzimmer, die für Friedrich Wilhelm II. und III. verändert worden sind, im ersten Etod des spätbaroden Haupigebäudes. Die Räume Friedrich des Großen sind in ihrer dekorativen Ausstattung und mit ihren Möbeln im großen und ganzen erhalten geblieben. Dagegen haben die Räume aus der Zeit des Klaffizismus durch Erneuerungen im Laufe des 19. Jahrhunderts gelitten. Aber sie bieten noch schöne Broben bürgerlicher Möblierung aus der Zeit um 1800.
ganzen nicht übernehmen, um, wie es nötig wäre, dorthinein die
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Depots für Schiffbrüchige. Auf einsamen Inseln, welche etwaigen Echiffbrüchigen selbst nichts zu ihrem Unterhalt gewähren, hat man Depots von Nahrungsmitteln und Kleidungsstüden errichtet. Selbst Etreichhölzer und, wo dies notwendig ist. Brennstoff, hat man nicht pergeffen. Alles Verderbliche ist in luftdicht zugelöteten Birttisten untergebracht, welche die Aufschrift ihres jeweiligen Inhalts tragen. Wo eine natürliche Höhle vorhanden ist, hat man diese zur Unterbringung der Borräte benugt, z. B. auf Neu- Amsterdam; fonft hat man besondere Schuzhütten erbaut. Der Inhalt dieses Depots ist natürlich allen Schiffbrüchigen ohne Unterschied ihrer Staatsangehörigteit zugänglich. Wo Depots noch nicht errichtet sind, hat man nach Möglichkeit wenigstens Anweisungen hinterlegt, wo das nächste zu finden sei und wie die Schiffbrüchigen es am besten erreichen
fönnen.
Eine Bereinigung für junge kunft in Düsseldorf ist gegründet worden. Sie will ihren Wirkungsbereich über ganz Deutschland erstreden. Die Gründer find Regierungsrat Mag Niehaus, Kuitos Dr. Walter Cohen von der Düsseldorfer Kunstsammlung und Museumsdirektor Dr. Walter Käsbach in München- Gladbach.
Reuter- Fest in Eisenach . Die Stadt Eisenach , in der Fris Neuter die lebten Jabre seines Lebens zubrachte, veranstaltet aus Anlaß des 50. Todes. tages ein groves Reuter- eft, das drei Tage lang dauern wird. Im Rahmen der Feierlichkeiten findet auch ein Wagnerfonzert auf der Wartburg tatt. Ein plattdeutscher Gottesdienst in der Georgerkirche findet am Sonntag ftatt. Im Fürstenhof wird ein Reuter- Festabend mit Rezitationen und musita lijchen Vorträgen veranstaltet.
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Adolf Koch spricht am Freitag, den 11., abends 74, 1hr, im Hädelfaal Straße In den Belten 10( Nähe Brandenburger Tor ), im Kreise Sozi alistischer Arbeiterjugend über Arbeiterjugend Störperbildung Nackt fultur" an Hand von Lichtbildern aus feiner Arbeit in den Berliner Gym vaftitgruppen. Parteigenossen( Mitgliedsbuch) erhalten Starten im Setretariat der S.-.- J., Lindenstr. 3, oder an der Abendkasse.
In London ist man noch ohne amtliche Nachricht über das Bariser Ergebnis, wie folgende Meldung zeigt: London , 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwoch abend lagen in London authentische Mitteilungen über den Verlauf der Konferenz zwischen Herriot und Macdonald noch nicht vor. Die für Donnerstag angekündigte außenpolitische Rede Macdonalds wird vorläufig bis auf weiteres verschoben.
Mitteilungen Macdonalds.
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Paris , 9. Juli. ( EP.) Um 3 Uhr nachmitags wurden die Pressevertreter am Quai d'Orjan eripfangen. Macdonald gab eine längere Erklärung ab, wobei er u. a. ausführte, daß die Mißperständnisse, die in Paris und London aufgetreten feien, auf feiner ernsten Grundlage beruhten. Auf beiden Seiten bestehe derselbe gute Wille. Die Note, die heute veröffentlicht werde, müsse ohne Leidenschaft im Interesse der beiden Länder geprüft werden. Man dürfe nicht allerlei Unmögliches zwischen den Zeilen herauslesen wollen. Eine Lösung sei möglich, brauche aber Beit, Geduld und großen Mut. Schon jetzt sei
eine erste Einigung erzielt
worden. Herriot und er seien nicht Feinde, die sich den Anschein geben wollten, Freunde zu sein, sondern Freunde, die versuchten, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die in den letzten Jahren aufgetreten seien. Ein Anfang zu einer wirksamen Zusammenarbeit fei gemacht. Es werde Zeit brauchen, um zu einem guten Ende zu gelangen. zu gelangen. Die verschiedenen Fragen müßten eine nach der anderen geprüft werden. Die feßige Einigung muß der Schlüffel zu der endgültigen Regelung sein. Es handelt sich aber um eine langatmige Arbeit, denn wir find feine Zauberer.
Wir müssen mit der öffentlichen Meinung und der parlamentarischen Lage in unseren beiden Ländern rechnen. Wir sind praktische Männer, die entschlossen sind, eine dauerhafte Freundschaft zwischen Frankreich und England herzustellen. Die Londoner Konferenz bleibt auf den 16. Juli festgefeht. Es wäre nicht gut gewesen, wenn sie vertagt worden wäre. Die
heute veröffentlichte Note wird die beiden Memoranden ersetzen, worin der besondere Standpunkt unserer beiden Nationen aus= einandergesetzt wird. Die Note wird an alle Alliierten gesandt werden. Sie wird ein Beweis dafür sein, daß eine allgemeine Einigung zwischen den Alliierten auf dieser Grundlage möglich sein wird. Sie wird nicht an Deutschland gefandt werden, denn fie interessiert nur die Alliierten.
daß die Note nicht den Sinn habe, den französisch - englischen Standpunkt den anderen Alliierten aufzudrängen. Sie sei aber ein Beweis dafür, daß Frankreich und England versucht haben, zu be weisen, daß sich alle Alliierten einigen fönnten.
Sofortige Räumung des Ruhrgebiets unmöglich.
Der Soz. Parlamentsdienst" erhält von besonderer Seite folgende Information:
Man muß sich in Deutschland über eines tlar fein: Wenn Herriot morgen erklären würde, daß nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die militärische Räumung auf einen Schlag erfolgen müsse, dann wäre sein Sturz sicher. Aus diesem Grunde hat Herriot sich bisher eine so große Reserve auferlegt, wenn er von diesen Fragen sprach. Sein wille, das Ruhrgebiet nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch so rasch wie möglich zu räumen, ist unbestreitbar. Gerade weil man das weiß, stürmt die Reaktion fo rücksichtslos gegen ihn an. Aber auch Herriot ist gezwungen, auf Grund der parlamentarischen Verhältnisse zur Durchführung seiner Politit Etappen vorauszusehen. Es wäre im Interesse der Berständigung, wenn die deutsche Regierung dieser Sachlage Rechnung trüge. Bersuchte man gewisse Dinge zu überstürzen, fo bestände die Gefahr, daß das Kabinett Herriot nicht lange am Ruder bleibt. Die Heilung der durch die Politik der letzten Jahre geschlagenen Wunden muß vorsichtig geschehen, wenn man neue Bergiftungen verhüten will.
Wir möchten wünschen, daß die Reichsregierung die sich aus der voritehenden Auffassung ergebenden Konsequenzen bald zieht. Das wäre besonders für den Reichsaußen minister angebracht, der sich seine Aufgabe immer noch durch Entschließungen der eigenen Partei, die im Augenblick sinnlos sind, erschweren läßt. sinnlos sind, erschweren läßt. 05.0
Paris , 9. Juli( Eig. Drahtb.) Macdonald reifte nachmittags nach London zurück. Als er das Auswärtige Amt am Quai d' Orfan berließ, erklärte er den Bressevertretern: Der Tag war sehr hart, aber wir glauben, gute Arbeit geleistet zu haben. Nach der Abfahrt des Zuges iaate Herriot zu den Pressevertretern: Macdonald ist ein Mann von bewunderungswürdiger Auf richtigteit.
Nordamerikas Außenminister in Berlin ?
New York , 9. Juli. ( WTB.) Staatsiekretär Hughes reift Sonnabend dieser Woche mit den Mitgliedern der amerikanischen Anwaltsvereinigung nach England. Es wird angenommen, daß
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Das wäre wohl der erste Besuch des aktiven Außenministers Berlin ! eines der ehemaligen Weltkriegegegnerstaaten Deutschlands in
Herriot- Macdonald an die Alliierten.
Paris , 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Nole, die das Ergebnis der neuen Aussprache zwischen Ramsay Macdonald und Herriot zusammenfaßt, ist ein Dokument von vier umfangreichen Seiten. Die Note ist von der englischen und französischen Regierung gemeinsam unterzeichnet und an die übrigen alliierten Kabinette gerichtet, denen sie die Annahme der folgenden, von den beiden Premierministern vereinbarten Grundsägen empfiehlt: Artikel I enthält die Erklärung, daß nach Auffassung der beiden Regierungen
Gegenstand der Londoner Konferenz ausschließlich die Durch führung des Experienplans fein soll und daß deren Regelung den interalliierten Regierungen überlassen sein soll.
Artikel II betont die Notwendigkeit, ein Regime gegenseiti gen Vertrauens herzustellen, das den Geldgebern die erforder= lichen Garantien gewährt. Diese Notwendigkeit sei feineswegs unvereinbar mit dem Respekt vor den Bestimmunges des Versailler Vertrages, deren Verletzung den Frieden ge fährden und neue Konflikle vorbereiten würde. Artifel III legt die Umstände dar, unter denen das Expertenfomitee von der Reparationsfommission eingesetzt worden ist.
Artikel IV stellt fest, daß der Bericht der Sachverständigen von allen beteiligten Regierungen angenommen worden ist und gibt ein kurzes Resümee der von der Reparationsfommission darüber gefaßten Beschlüsse. Er erinnert daran, daß die Sachverständigen eine Reihe außerhalb ihrer Kompetenz liegenden Fragen der Beschlußfassung ber alliierten Regierungen vorbehalten, zugleich aber mit allem Nachdruck unterstrichen haben, daß alle ihre Vorschläge auf der Voraussetzung aufgebaut seien,
die wirtschaftliche Aktivität Deutschlands durch feinerlei andere Maßnahmen als die im Dawes- plan vorgesehene Kontrolle zu und demgemäß die gegen Deutschland in Anwendung gebrachten hemmen oder zu beeinträchtigen Maßnahmen, soweit sie ein Hindernis für diese Aktivität darstellen, aufgegeben werden müssen.
Artikel V empfiehlt als Grundlage für die zwischen den alliierten Staaten und Deutschland notwendigen Vereinbarungen für die Durchführung des Sachverständigenplanes folgende Grundsähe:
a) Die Londoner Konferenz tritt am 16. Juli zusammen. Beide Regierungen fonstatieren mit Befriedigung, daß die Vereinig ten Staaten auch hier vertreten sein werden.
b) Die interalliierten Regierungen bestätigen die bereits ausgesprochene Annahme des Dawes- Planes.
der
c) Die zu treffenden Bereinbarungen sollen die Autorität Reparationstommission in feiner Weise hindern. In Anbetracht der Tatsache aber, daß den Zeichnern der 800 Millionen- Anleihe und den Erwerbern der deutschen Obligationen ill Garantien gegeben werden müssen, werden die alliierten Regie rungen sich bemühen, den
Eintritt eines Amerikaners in die Expertenkommission
zu erreichen, für den Fall, daß diese bereit sein sollte, über etwaige Berfehlungen Deutschlands zu entscheiden. Falls diese Lösung nicht möglich fein sollte, oder falls die Mitglieder der Reparationsfommission nicht zu einer Einigung gelangen sollten, so empfehlen die Regierungen die Zuziehung des Generalfommiffars für die Zahlungen, der ebenfalls amerikanischer Nationalität sein soll.
d) Das Gutachten der Sachverständigen sieht für alle Einzel. bestimmungen bestimmte Regelungen durch die Kontrollorganifation vor. Eine große und vorfäßliche Verfehlung Deutschlands würde deffen guten Willen in Frage stellen. Für den Fall, daß die Reparationstommission eine solche Verfehlung festgestellt haben sollte, verpflichten sich die alliierten Regierungen, sich gemeinsam über die Modalitäten der Durchführung der von ihnen für diesen Fall zu ihrem eigenen Schuß und zum Schuße der Gesamtheit in Aussicht genommenen Maßnahmen zu ver= ftärfen.
e) Das Programm, nach dem die wirtschaftliche und finanzielle Einheit Deutschlands wiederhergestellt
werden soll, sobald die Reparationsfommission entschieden hat, daß die Durchführung des Sachverständigenprogramms be= gonnen hat, wird durch die interalliierte Konferenz festgelegt. Die Reparationsfommission sell den alliierten Regierungen entsprechende Borschläge für dieses Programm unterbreiten. Falls die Erfahrungen die Notwendigkeit von Modifitationen des Expertenplanes ergeben sollten und wenn die Reparationsfommission nicht über genügende Bollmachten verfügen follte, so sollen solche Modifikationen nur auf Grund einer Bereinbarung zwischen den alliierten Regierungen und unter Wahrung aller notwendigen Garantien erfolgen.
f) Um aus den im Gutachten vorgesehenen Reparationszahlungen vollen Nugen zu ziehen und den alliierten Regierungen alle Vorteile zu sichern, werden
die Alliierten ein Spezialorgan schaffen, dessen Aufgabe es sein soll, den Alliierten Vorschläge zu unterbreiten, in welcher Weise die Nuhbarmachung der von Deutsch land gemachten Zahlungen am besten gewährleistet werden kann, insbesondere in bezug auf die leberweisungen und die Naturalleistungen.
g) Notwendig ist die Regelung der Frage, wer mit der Aus= legung des Dawes- Planes sowie der in London gefaßten Beschlüsse betraut werden soll.
Artikel VI: Die beiden Regierungen fommen dahin überein, evtl. aus der Auslegung der vorliegenden Note fich ergebende juristische Fragen ihren Rechtsbeiräten zu unterbreiten.
Artikel VII: Die Frage der interalliierten Schulden wird den Gegenstand eines Meinungsaustausches zwischen den beiden Regierungen bilden. Die englische Regierung hat erklärt, daß sie zusammen mit den interessierten Rabinetten nach einer billigen Lösung dieses Problems suchen wird und daß sie dabei allen in Betracht kommenden Umständen Rechnung tragen wird. Diese Frage wird den Fachmännern der beiden Finanzminister zum Zwecke einer vorbereitenden Prüfung überlaffen.
Artikel VIII: Beide Regierungen sind fernerhin in einen vorbereitenden Meinungsaustausch über
die Frage der Sicherheit eingetreten. In Anbetracht der Bedeutung, die die öffentliche Meinung der restlosen Lösung dieser Frage beimißt, sind sie übereingefommen, Mittel zu suchen, um dieses Ziel zu erreichen, sei es durch Vermittlung des Bölterbunds, sei es auf irgendeine andere Weise. Sie werden die Brüfung dieser Frage fortseßen, bis das Broblem der allgemeinen Sicherheit aller Völker eine definitive Lösung gefunden haben wird.