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Nr. 320 41. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Die Arbeit der deutschen Baumschulen.

Der Kleinsiedler, der zur nächstgelegenen Baumschule sich begibt, um die für sein Terrain notwendigen Obstbäume und-sträucher zu erstehen, findet das verkaufsfähige Material an bequemer Stelle im Einschlag vor. Er wird im allgemeinen keinen Einblick in den Um fang und die Art des Betriebes gewinnen. Dieser ist insofern von der Gärtnerei verschieden, als die Ausnutzung des Bodens längere Zeit in Anspruch nimmt, während der Gärtner eine Kultur auf die andere folgen läßt. Diese Berschiedenheit spricht sich vor allem in der Größe des benötigten Terrains aus. Wir haben in Deutsch­ land ungefähr 800 Baumschulen, die einen Gesamtumfang von etwa 100 000 Morgen haben, von denen%= 20 000 Morgen reine Baumschulenfläche ist. Der Rest ist aber durchaus notwendig, um den geordneten Betrieb aufrechtzuerhalten; ein ordentlicher Fruchtwechsel muß innegehalten werden, um baummüdes Land wieder seinem Zwecke nußbar zu machen; Neuanlagen beanspruchen jungfräulichen" Boden. Die Pferdearbeit in den Baumschulen führt zu einem gewissen landwirtschaftlichen Betrieb, um Futter, Streu usw. zu erzielen, der übrigbleibende Boden wird der Gemüse­fultur dienstbar gemacht, die ganze Felder von Kohlrabi, Bohnen, Rüben usw. aufweist.

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Groß- und Kleinbetriebe.

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Während die Gärtnereien, namentlich in früheren Jahren, mög­lichst in der Nähe der Städte sich ansiedelten, daher das alte Wigwort: die beste Fruchtfolge ist Getreide, Kartoffel, dann Bau­Stelle können die Baumschulen sich nicht zu sehr den Groß- und Mittelstädten nähern; das Terrain würde zu kostspielig sein. Immer­hin gibt es doch in der weiteren Umgegend etliche Baumschulen, die leicht erreichbar sind. Für die ästhetische Ausgestaltung der sich allenthalben entwickelnden Vororte und für die Belieferung der Laubentolonien, Schrebergärten, Kleinsiedlungen haben sie wertvolle Dienste geleistet. Das Verhältnis der großen und mittelgroßen Betriebe( Baumschulenfläche 200-800 Morgen) zu den kleineren ist etwa% zu%. Eine durch klimatische und Bodenverhältnisse ge= gebene Konzentration der Betriebe ist für Südholstein zu verzeichnen; Ortsnamen wie Halstenbet, Rellingen , Wedel , Elmshorn , Tor nesch u. a. sind jedem Interessenten und Liebhaber bekannt. Auch om Niederrhein , in Baden und Württemberg finden sich eine größere Zahl von Baumschulen; im übrigen verteilen fie fich auf das ganze deutsche Gebiet. Die älteste Baumschule stammt bereits aus dem Anfange des 18. Jahrhunderts; die Entwicklung des Holsteiner Ge­biets ist aber erst 50 Jahre alt und hat in dieser Zeit große Erfolge erzielt. Seit dem Kriege sind neue Baumschulen nur wenig entstanden, wohl aber einige eingegangen. Die Aufnahme des heute hochwichtigen Obstbaumschulbetriebs datiert DON vor hundert Jahren; fie ging Hand in Hand mit der glücklichen Entwicklung der deutschen Obstbaukultur. Eine Anzahl der Baumschulen ist speziell als Rosenschulen 31 bezeichnen; fie liefern an die Gärtnereien das für die Rosentreiberei benötigte Material, da der Gärtner felten fo viel Zeit übrig hat, um sich mit dem Veredeln der Rosen zu befassen Auch noch einer anderen Verbindung zwischen Baumschule und Gärtnerei jei gedacht: der hohe Aufschwung der deutschen Flieder­treiberei ist erst möglich geworden, als die Baumschulen fertige Treibeware und genügendes Pflanzenmaterial zur Verfügung stellen fonnten. Im Hinblick auf das bereits Gesagte wird es begreiflich erscheinen, daß der Wert der deutschen Baumschulen rund auf ¼ Milliarde Mart geschätzt werden kann. Ihren Absah finden die Betriebe zumeist im Inlande, eiwa% der Produktion stellt sich zum Wettkampf auf dem Weltmarkte. Während der Inflationszeit ist allerdings dieser Absatz an das Ausland auf 50 Proz. gestiegen, doch seitdem wieder auf den Durchschnitt von 20 Próz. gesunken. An Import fommen hauptsächlich Baumschulerzeugnisse aus Holland in Frage, dessen Bodenbeschaffenheit die Heranzucht von Moor bodenpflanzen und Nadelhölzern begünstigt. Im übrigen ist die deutsche Baumschulproduktion durchaus in der Lage, den heimischen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Die Erzeugnisse.

An Erzeugnissen ist alles vorhanden, was unseren klimatischen Verhältnissen entspricht, also Obstbäume in allen Formen, Frucht­

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Die Venus von Syrakus .

Bon Clara Rahla.

Da sich aber niemand dieser Nobili bewogen gefühlt hatte, auf die Ankunft eben dieses Schiffes zu warten, 30g Carlo Fratelli es vor, einige Schritte auf dem festen Boden zu machen, denn was er da hinter sich ließ, war nicht erfreu­lich gewesen.

Als er eine Strecke Weges gegangen war, zog ihn das mächtige barocke Practtor, die Boria Felice, an. Freilich hatte man so etwas auch in Rom , doch hier, auf fremdem Boden, trug man sich mit der Berpflichtung, derartige Dinge auch zu betrachten. Die Brunnen rechts und links vor den riefigen Pfeilern gefielen ihm; im Binnenhofe seines eigenen Hauses zu Rom war man gerade dabei, einen Spring­brunnen für ihn auszuheben.

Er sah sich das Tor näher an. Ueber den beiden Brun­nen standen Ban und Pomona. Nein, so etwas würde er niemals gewählt haben, er hatte sich längst für eine Nige

entschieden.

Weiter oben Wappen, Balustraden, Figuren- gewiß, ganz hübsch, doch seine reizende Nire gefiel ihm besser.

Er trottete pausbädig weiter, einen flüchtigen Blick über Blak und Kirche werfend das war wohl überall so.

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" Die lebhafte, auf den Plaz einmündende Straße zog ihn an. Das wollte er doch einmal sehen, was die Leute in

Balermo zu verkaufen hatten. Wie den Mörder der Ort seiner Tat, jo zog ihn der Handel an. Hatte doch auch er manchen so zur Strecke gebracht!

Doch er fam gar nicht weit, da hielt man ihn auf. Ein Mann mit hellen Treffen drückte ihn in den Eingang eines großen Gasthofes hinein, wo bewillkommende Reden ihn faft verschluckten.

Nun, diese Leute verstanden wenigstens was von ihrem Gewerbe. Es wurde Carlo Fratelli warm ums Herz.

Durch den Wortfchwall brach fich leuchtend der oft wieder­holte Ausspruch:" Die illuftresten Reisenden steigen bei uns cb!" Man fonnte es sich ja einmal ansehen: irgendwo mußte er ja wohnen.

Es war, als schienen die Strahlen des Goldes und der hohen Empfehlungen durch seine Kleider. Der Wirt selbst führte ihn mit Ausrufen des Entzückens die Treppe hinauf. Plöglich mand er sich mit einer züngelnden Geschwindigkeit zu Fratelli hin und sagte:

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sträucher , hochstämmige und niedere Rosen, Ziergehölze, Alleebäume, Zierbäume, Nadelhölzer, Forstpflanzen, Heckenpflanzen, Wildlinge zu Veredelungszwecken usw. Abnehmer sind staatliche und kommunale Behörden für Material zu Straßenpflanzungen und für Forst­pflanzen, Private für verschiedenartige Baumschulartikel zur Unter­bringung in Bier- und Fruchtgärten; Kleingärtner wie Lauben­kolonisten haben Bedarf an Fruchtsträuchern und Obstbäumen; auch die Landwirtschaft verlangt nach Obstbäumen und fträuchern in den für den Massenanbau geeigneten Sorten. Interessant ist, daß die Konservenindustrie dazu übergeht, Obstbau in eigener Regie zu treiben. Wichtig und ein Zeichen für die ungeheure Bedeutung und ein Zeichen für die ungeheure Bedeutung

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Ansicht einer gemischten Baumschule.

des Kleinsiedlerwesens ist die Tatsache, daß der Anteil an der Obstbaumproduktion von% auf% der Gesamtproduktion gestiegen ist. Auf diesem Gebiete werden die kommenden Jahre hoffentlich noch weitere Erfolge zeiligen, zumal wenn dafür Sorge getragen wird, daß für den betreffenden Boden stets der richtige Obstbaum gewählt wird, dessen Besitz auch des Siedlers Herz und Magen erfreut. Ob st muß nicht nur eine Leckerei" sein, sondern im wahren Sinne des Wortes ein Nahrungsmittel werden; seine hohe Bedeutung für die Gesundheit wird von Jahr zu Jahr mehr erkannt.

Der Betrieb einer Baumschule erfordert naturgemäß ständige Aufsicht des Leiters, der auf großen Flächen auch ein guter Reiter sein muß, da die Füße bald den Dienst versagen würden, und Zwei- und Motorrad nicht überall durchkommen. Denn es gilt nicht nur die neuen Anlagen zu be­aufsichtigen, sondern auch allem bereits Gepflanzten sein Augenmert zu schenken. Wir erleben es schaudernd, wie zurzeit unser Baum­bestand durch tierische Schädlinge bedroht, ja vernichtet wird, und gleiche Gefahren können auch einer schlecht kontrollierten Baumschule beschieden sein. Noch sind wir leider nicht so weit wie in A merita,

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,, Der Herr wünscht vielleicht den Raum zu sehen, in dem der berühmteste Deutsche wohnte?" und er eilte voran, stieß eine Tür auf und machte eine tiefe Berbeugung. ,, Der berühmteste Deutsche ?" dachte Fratelli, haben diese fei Italien schon schwer genug damit belastet. Immerfort Deutschen berühmte Männer? Auch sie?" Es schien ihm, als hörte man neue Namen. Die Freunde seiner letzten Jahre sprachen sie mit einer Geläufigkeit und zugleich Anerkennung aus, wie er selbst einst über die Güte seiner Ware gesprochen

hatte.

Er wollte ihnen einmal zeigen, daß ein wahrhaft moder­ner Mensch, der lediglich seinen inneren Fähigkeiten folgt, ohne weiteres den richtigen Weg findet.

Natürlich, er würde dort wohnen, wo der berühmte

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Deutsche gewohnt hatte, in demselben Raume in seinem Bette würde er schlafen.

Wie lange mochte es her sein, seit der Mann hier ge­wesen war?

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Wochen, Monate doch nicht etwa Jahre! Das mußte man wissen. Vor allen Dingen aber: was war dieser Mann und wie hieß er?

Carlo Fratelli sah sich, zustimmend nidend, in dem großen Raume um. Er kam ihm recht fahl und nüchtern vor.

Er trat an das Fenster, erblickte den Hafen und darüber hinweg in zarten Tönungen die hellen Gebirgszüge. Ernsten Angesichts wandte er sich an den Wirt. Der Mann hatte Sinn für Natur," sagte er, im stillen wartend.

kein

Der Wirt legte seine Hand aufs Herz, den Kopf in den Maden, und deklamierte: Italien ohne Sizilien macht gar ein Bild in der Geele: hier ist erst der Schlüssel zu allem!" Das schien Fratelli denn doch eine ausweichende Ant­wort zu sein, zudem feineswegs zutreffend. Italien ohne Rom - ja, das ließe fich hören.

" Ohne Rom !" fagte er nachdrücklich.

" Nun ja," der gefällige Wirt zuckte die Achseln, man fönnte vielleicht auch so denken, ganz gewiß, jedoch er schrieb es nieder."

So, fo, er schrieb Ihnen," sagte Fratelli beiläufig. Also der Mann lebte noch. Mir nicht, o nein, so steht es in seinen Werken ge= schrieben. Also doch tot," entschied Fratelli.

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Immerhin, hier wollte er wohnen. In diesem Bette da, hinter den Borhängen im Alfoven, würde der berühmte Mann ja nicht gerade gestorben sein.

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Donnerstag, 10. Juli 1924

wo eine eigene Behörde zum Schuße der Kulturpflanzen nicht nur existiert, sondern auch aktiv eingreift, sobald Gefahr im Verzuge Also es hängt von der Energie des Leiters ab, daß seine Pfleg= linge unbeschädigt bleiben. Und es sind ihrer Hunderttausende, ja Millionen: auf einem Morgen Land werden je nach Art und Form 6000-7500 Döftbäume aufgeschult, von Alleebäumen zirka 5000 bis 6000 Stüd. Die Kulturen erfordern: Rosen 2 Jahre Kulturzeit, Obstbäume 4-5 Jahre, Alleebäume 5-10 Jahre, Nadelhölzer 5-20 Jahre dabei ist die Kulturzeit der Jungpflanzen, Ver­edlungsunterlagen, Wildlinge nicht gerechnet. Im Hinblick auf diese lange Zeit des Reifwerdens", also der Berkaufsmöglichkeit, während der das angelegte Kapital brach liegt, muß natürlich jede Möglich­feit, zweckdienliche Einnahmequellen zu beschaffen, ausgenutzt werden. Hierzu gehört auch die Verwertung von Schnittgrün durch die Baumschulen, die entweder Pflanzen zu dessen Gewinnung auf­geschult haben oder solches aus Hecken oder Windschutzanlagen ge= winnen: in Betracht kommen Thuja, Tannen in ca. 20 Arten 3ypressen, Mahonien, Stechpalmen usw. Auch Zwischenfulturen in teilweise geräumten Quartieren sind eine Einnahmequelle, wie die bereits erwähnten Wechselfulturen auf freigewordenem Baum­schulland. Wenn auch im allgemeinen die gärtnerischen, namentlich die Blumenkulturen, in stärkerem Maße als die Baumschulkulturen von Hize und Frost leiden, so ist eine Schädigung der letzteren durch abnorme Witterungsverhältnisse nicht ausgeschloffen. Gegen zu viel Regen und trockene( schneelofe) Winterfälte gibt es leider noch kein Allheilmittel; die Dürre kann man durch Wasser bekämpfen, aber natürlich spielen da die Kosten für die Beschaffung des nötigen Quantums auf so großen Flächen eine bedeutende Rolle.

Sieger zu bleiben im Kampfe mit der Natur ist das Vorrecht des Menschen, und das wäre ein schlechter Kapitän, der sein Schiff nach dem ersten Sturm verlassen wollte. Zielbewußte stetige Arbeit und Ausmerzung alles Minderwertigen haben die deutschen Baum­schulen auf ihre jezige Höhe gebracht.

Mah Jongg .

Das ist ein chinesisches Wort, was ihm natürlich jeder sofert ansieht, und bedeutet ein Spiel, was sich nicht so ohne weiteres aus dem Wort ergibt. Welchen Wert aber dieses Spiel hat, das sagt uns in einem Prospekt ein Lehrer des Mah- Jongg:" Seit über 1000 Jahren spielt man es in China , heute spielt es die ganze Welt ( na! na!) und wird es wie Schach als Kulturgut behalten!" Hoffent= lich ist dieser Mah- Jongglehrer nicht auch Lehrer der deutschen Sprache! Auch hat derselbe vergessen hinzuzufügen, daß man jetzt erst in Berlin anfängt, in die Geheimnisse des Mah- Jonggfpiels ein­zubringen. Gestern zum Beispiel fand im Geschäftshaus von Rosen­hain in der Leipziger Straße vor einem eleganten und im übrigen recht gelangweilten Publikum ein Probespielen statt.

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Mah Jongg ist nämlich ein sehr schwieriges Spiel und hat so seine Tücken, denen der Lernende nicht so leicht Herr werden fann. Darum muß man einen Lehrer haben und für viele ist es vielleicht noch besser und zielsicherer, wenn sie eine Lehrerin nehmen. Der Beruf als Lehrer oder Lehrerin des Mah- Jonggspiels ist anscheinend recht nahrhaft und bringt etwas ein. Solch einem Lehrer zahlt man nämlich von 7,50 bis 30 Mart für die Stunde. Das Spiel selbst stellt sich als ein Kombinations= spiel dar, und darin liegt hauptsächlich seine Schwierigkeit, es zu beherrschen. Betrachtet man die unendlich vielen Kombinationen, die ein Spiel aufweisen fann, fällt einem unwillkürlich die verflirte Kombinations- und Permutationsrechnung ein, mit der man auf der Schule geplagt wurde, und bei der man graue Haare auf das jugendliche Haupt zu bekommen glaubte. Im allgemeinen spielen beim Mah Jongg 4 Spieler, und jeder hat 36 Steine. Es kommt nun darauf an, aus den Steinen mit den verschiedensten Schrift­charakteren( da sind zum Beispiel auf den Steinen Drachen abge= bildet, Bambusstangen, Winde u. a. m.) ein Spielbild zu schaffen. Alles in allem, das Spiel stellt in der Tat große Anstrengungen an die Dentkraft und wird sicher Leute geben, die sich mit Problemen gern abgeben und leidenschaftliche Schachspieler sind. Auf der anderen Seite aber fann nicht verkannt werden, daß Mah Jongg gleichzeitig ein ganz raffiniertes Glücksspiel vorstellen tann, ein Glücks­spiel, bei dem man außerordentlich schnell fein Geld los wird. Ein einziges Spiel, Dauer etwa 10 Minuten, kann bei dem doch ver­hältnismäßig niedrigen Einsatz von 5 Pfennigen einen Verlust von 10 Mark zur Folge haben, bei einem Einsatz von einem Pfennig 2 Mart. Ein gestern beim Probespiel anwesender chinesischer Student, Herr Li, meinte denn auch bedauernd, nun werde man in Deutschland behaupten, China habe uns ein neues und gefährliches

,, Das Zimmer gefällt mir, man kann mein Gepäck hier­her schaffen, ich hinterließ es-"

Mein Herr!" wiederum legte der Wirt die Hand aufs Herz, das ist leider unmöglich; dieses Zimmer dient nur als Sehenswürdigkeit, es ist unser Goethezimmer."

Ihr was?"

" Unser Goethezimmer!"

Aha, jezt hatte er den Namen. Der Mann war Schrift­steller und offenbar verstorben. Der berühmteste Deutsche? Fratelli mußte lachen. Armes Deutschland ! Ja, ja, es ist ein armes Land," sagte er jovial.

O nein, im Gegenteil, ein sehr, sehr fruchtbares Land!" erwiderte der Wirt eifrig. Er dachte an Sizilien . ,, Allerdings wenn Sie es so meinen. Es gibt dort piele Dichter," sagte Fratelli aufs Geratewohl, doch sehr be­

stimmt.

Der Wirt dienerte seitlich, bedauernd. Das nun gerade nicht, es ist reich an Früchten, zumal an Limonen, Orangen, Zitronen!" Fratelli sah ihn sehr ungläubig an. Besser man ließ dieses Gespräch fallen.

,, Also kurzum: hier möchte ich wohnen," sagte er schroff. Der Wirt fnidte zusammen. Das ist nicht möglich, mein Herr." ,, Was heißt möglich?" Fratelli strich über seine Brust­tasche. Was veríangen Sie?"

"

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Wie gesagt nicht möglich," stammelte der Wirt leise. Herr, so machen Sie aus Ihrem ganzen Gasthof Goethe­zimmer, von oben bis unten, das wäre das einträglichste Ge­fchäft für einen Wirt!" brüllte Fratelli erbost. Dröhrend schritt er die Treppe hinab, aus diesem ungaftlichen Hause.

Auf der Straße rief er den nächsten Fiafer an, zog einen seiner Empfehlungsbriefe heraus und ließ sich zu Antonio Braconieri fahren, der zwar nicht zu den Nobili gehörte, der aber, genau wie er selost, ein Reicher, ein sehr Reicher von gestern mar.-

Um dieselbe Zeit wie Carlo Fratelli fuhr auch ein anderer durch Palermos Hauptstraße, der junge Renzo Adriani. Er war vergnügt und pfiff in die Abendluft hinein.

Gagini war doch ein Goldherz! Schickte ihn zu den Patres hinauf, nach Monreale . Das hatte er sich längst ge= wünscht. Der alte tunstliebende Abt Matteo würde ihm die Sammlungen des Klosters zeigen, ihm seine Aufgabe zuweisen, ihm von vielen erzählen, das ihm fremd war.

Er dürftete nach Neuem.

( Fortsetzung folgt.)