foll, zu bemegen, würde erri of den Muf und die Kraft aufbringen, den Rat Englands in dieser Frage anzunehmen, fo hätten wir allen Grund, uns zu diesem Ergebnis zu beglüdwünschen. Heillos verfehlt märe aber eine deut sche Politik, die für die Annahme des Gut achtens Bedingungen stellt über jene des Gutachtens hinaus. Der Reichskanzler Marg war wohlberaten, als er in seiner Sonnabendrede erklärte, für Deutschland gäbe es keine anderen Bedingungen als die im Gutachten selbst enthaltenen. Andere Leute waren weniger wohlberaten.
Am wenigsten wohlberaten ist die Zeit", die im Ausland als das Sprachrohr Stresem anns gilt, wenn sie ein Geschrei über eine angebliche Rapitulation" erhebt, die angeblich irgendjemand in Deutschland haben will. Das Gutachten ist durch die Regierung Marr- Stresemann bereits angenommen; ist das eine Kapitulation, so ist die Kapitulation schon vollzogen. Wenn aber die Beit" dem Reichstanzler unterstellt, er habe die Annahme des schon angenommenen Plans jetzt wieder in Frage stellen und von der vor herigen militärischen Räumung des Ruhrgebiets abhängig machen wollen, so fälscht sie damit seine Rede in ihr Gegen
teil um.
Von den beiden Meinungen, die innerhalb der deutschen Regierung vorhanden zu sein scheinen, ist zweifellos diejenige die richtige, die bei der Annahme des Gutachtens ohne darüber hinausgehende Bedingungen verharrt und das weitere der Entwicklung überläßt. Man muß eins nach dem andern tun, nicht alles zugleich. Verlieren die Besagungstruppen die Funktion des„ Gerichtsvollziehers", so werden sie sich als unnüze Fresser ganz Europa läftig machen. Amerika und England können auf die Dauer nicht dulden, daß die Reparationseinnahmen, die für alle fein sollen, in französische Offiziersgehälter umgewandelt werden, und auch die Franzosen werden einsehen, daß der fremde Soldat im fremden Land ein Faktor nicht der Sicherheit, sondern der Unsicherheit ist, und daß erst, wenn er wieder zu Hause ist, der wirkliche Frieden beginnt.
Würde Deutschland heute kategorisch den Rückzugsbefehl für die französischen Soldaten fordern, fo fönnte ihn fein französischer Ministerpräsident erteilen, selbst wenn er selber den Rückzug wollte. Automatisch wäre damit eine Situation geschaffen, die zum Scheitern des Sachverständigenplans führen müßte.
Aus der Uneinigkeit der Alliierten hat Deutschland noch niemals Vorteil ziehen können. Eine Einigkeit zwischen ihnen fann heute nur auf einer Linie erfolgen, die auch für uns eine starke Besserung gegenüber dem bisherigen Zustand der reinen Willfür bedeuten wird. Darum ist auch Deutsch land an einem guten Ausgang der Londoner Konferenz lebhaft interessiert.
Die Parteien und die Agrarzölle. Den bürgerlichen Parteien ist die öffentliche Erörterung des Gesezentwurfes der Regierung über die Agrarzölle außer ordentlich unangenehm. Man hatte zunächst gehofft, daß die Wiedereinführung der früheren Zölle von der Regierung auf dem Wege der vereinfachten Gesetzgebung( d. h. ohne das Plenum des Reichstages) vorgenommen werden fönnte. Der Widerspruch der sozialdemokratischen Reichstagsfrattion gegen eine Verlängerung dieses aus der Kriegszeit herrührenden Ermächtigungsgesetzes, das am 30. Juni 1924 ablief, hat jedoch diese Absicht zerschlagen. Vielmehr hat die entschieden ablehnende Haltung der Sozialdemokratie zu den Agrarzöllen, sowie die rechtzeitige Veröffentlichung des Gesetz entwurfes die Deffentlicht rechtzeitig auf die drohenden Gefahren aufmerksam gemac
Angesichts des Echos, das dieser Alarmruf der Sozialdemokratie in allen Schichten der Bevölkerung hervorgerufen hat, haben auch Blätter der Rechtsparteien und der Mittel
Festungsgefängnis.
Eine Toller- Erinnerung von Franz Rothenfelder.
29118
Ernst Toller ist gestern nachmittag aus der bayerischen Festung Niederschönenfeld entlassen worden. Er hat die fünfjährige Haftftrafe, zu der er wegen seiner Beteiligung an der Münchener Räteregierung verurteilt worden war, bis auf den legfen Tag perbilßen müffen. Wie wir hören, wird Toller Bayern verlassen und seinen Wohnsiz in Berlin nehmen.
Der Gang wirkte seltsam schon, wenn man ihn zum erstenmal durch das Eingangsgitter jah. Eigentlich glich er gar nicht einem Gefängnisgang, viel eher einer Gruft von unheimlich langem Ausmaß. Wäre irgendwo ein pfeildurchbohrter heiliger Sebastian angebracht gewesen, dann hätte man auch an einen mittelalterlichen Klostergang benten können.
Er schien lang wie eine Großstadtkirche und nieder und schmal wie Katakombentiefe. Die Zahl der Grufteingänge an beiden Seiten abzuschätzen hätte verwirrt. Einen Sarg hätte man durch keine der schwarzen, granitumrahmten Türen hineinbringen können. Das war auch nicht vorgesehen, hier hatten Lebende zu hausen.
Die Beleuchtung kam vom großen vergitterten Abschlußfenster. Sie war grünlich und verlor fich allmählich in unbestimmtes Dunkel. Rein Domfreuzgang tamn folch mystische Stimmung erweden. Weih rauch fehlte, aber es roch nach Verwefung und Inquisition.
Da war eine Zelle. Mehr läßt sich nicht sagen. Eine Zelle ist so wie jede andere, verschieden ist nur die Himmelsrichtung, die für den Gefangenen vollständig wefenlos ist.
Jede Zelle hat drei Wände. Die Eingangsseite mit der eisenbeschlagenen Türe hat nicht die Eigenschaft einer Wand. Das Gudloch, der Judas ", macht sie zum Offensten, was man sich denken fann. Der Gefangene fürchtet und haßt sie und wenn er seine Fäuste zerschlägt, tut er es an dieser Eisentür.
Desto mehr Wand und die schmerzlich geliebte Sehnsucht des Häftlings ist die gegenüberliegende Geite, denn von ihr kommt das Licht und man sieht durch das ganz oben angebrachte Gitterfenster Himmelsblau und Wolken. ( Die Sonne schaut man nie, ab und zu fommt für ganz furze Zeit ein freundlicher Goldstreifen, daß man nicht gänzlich das Tagesgestirn vergißt. Der Mond ist freigebiger, aber der ist Symbol des Todes.)
Was soll man noch von einer Belle sagen? Sie ist gewöhnlich sechs Schritte lang und jeder Gefangene macht täglich, je nach Lem perament und Verzweiflungsgrad, das Bielhundert oder Tausendfache daraus. Gezählt hat es noch keiner.
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parteien es für angezeigt gehalten, den Gefeßentwurf der Re-| beubet hat mir wollen es offen aussprechen: ber 8ollfrage, gierung zu fritisieren oder gar ganz abzulehnen. Man möchte um das Kind beim richtigen Namen zu nennen-, stehen wir gar zu gern den Eindruck hervorrufen, als ob die Regierung nicht doktrinär gegenüber. Wir wissen ganz genau, mas auf eigene Faust und unüberlegt gehandelt habe. Dabei die Landwirtschaft für das deutsche Volk bedeutet und werden das schreckt man vor direktem Schwindel nicht zurück. Denn was bewilligen, was notwendig ist. Wir fürchten allerdings, daß jetzt ist es anderes, wenn Graf West arp in der Kreuz- eine Hochschußzollpolitif im Anzug ist, nicht nur von landwirtschaftlicher, sondern auch von anderer Seite, die wir in dem 3eitung"( Nr. 324) erflärt: Umfang, wie sie propagiert wird, nicht werden mitmachen können."
" Daß wir Deutschnationalen viel mehr von der Bekanntgabe der 3ollvorlage ebenso überrascht worden sind wie irgend jemand anderes, und von ihr später erfahren haben, als diejenigen, die sie im Wege der Indiskretion ankündigen fonnten."
Alle bürgerlichen Parteien haben demnach schleunige Vorlegung eines Gesezentwurfs über die Einführung von Agrarzöllen Dordem Beginn der Ernte verlangt. Daher war es nicht erstaunlich, daß der Reichsernährungsminister, Graf Ranig, folgende Erklärung abgab:
Selbst die Regierung ist angesichts diefer Haltung der bürgerlichen Parteien, wie die Rede des Reichskanzlers Mary vom letzten Sonnabend zeigt, bedenklich geworden. Um vor Täuschungen bewahrt zu bleiben, erscheint es „ Der Landwirtschaft muß die Hoffnung auf einen ihre Existenz jedoch notwendig, den dokumentarischen Nachweis zu führen, daß die Absicht auf Wiedereinführung der hohen Agrarzölle gewährleistenden Ertrag der bevorstehenden Herbstbestellung schon feit langem geplant ist, daß sie von allen bürger- jeht gegeben werden. Die Reichsregierung hat deshalb beschlossen, Re- a lichen Parteien verlangt wird, und daß die Re- alsbalb die erforderlichen Gesezentwürfe den gesetzgebenden gierung zur Vorlegung dieses Gesetzentwurfes im jezigen Körperschaften zugehen zu lassen, die die Verhinderung einer weiteren Augenblick sogar von den bürgerlichen Parteien Ertensivierung der landwirtschaftlichen Wirtschaftsform sowie den gezwungen worden ist. Am 27. Juni standen im Schuh der heimischen Landwirtschaft überhaupt zu Reichstage die Interpellationen und Anträge der bürgerlichen gewährleisten geeignet sind. Die Reichsregierung ist sich darüber Parteien über die Notlage der Landwirtschaft zur Beratung. Klar, daß eine gleichbleibende und durch Erschütterungen Nach dem amtlichen Stenogramm erklärte dabei der Redner auf dem Weltmarkte möglichst unberührte Preis gestaltung für landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht nur im der Deutsch nationalen, der Abgeordnete Schiele: " Wir verlangen gegenüber der andrängenden Belle fremden Intereffe der Landwirtschaft selbst, sondern nur im Interesse der Wettbewerbs, die uns ernstlich bedroht und zu ersticken droht, Verbraucherschaft liegt. Eine solche gleichmäßige Preisgestaltung schleunige Vorlegung eines Zollgesetzes, und zwar so, daß der Zoll- läßt sich aber nur durch eine Gefehgebung gewährleisten, die die fchuh bereits für die kommende Ernte wirksam wird. Das Ziel Preisunterschiede zwischen ausländischen und inländischen Produkten dieser Zollgesetzgebung muß sein: der leichte Boden in Deutsch für den Fall des bald zu erwartenden Eintritts fefter Wirtschaftsland, den wir nicht entbehren fönnen, muß bei rationeller Wirtschaft grenzen ausgleicht und auf einer für die heimische Produktion ernoch lohnend sein. Auslandsgetreide muß über den Preisen fräglichen Höhe hält. Damit durch eine solche produktionserhaltende gehalten werden, zu welchen der in ungünstigeren Produktionsver- Gesetzgebung die heute noch schwer leidende Verbraucherschaft nicht hältnissen arbeitende heimische Betrieb Getreide herstellen tann. etwa geschädigt werde, wird eine Entspannung der Preisgestaltung auf anderer Seite geschaffen werden durch eine steuerliche Er= ( 3uruf des Abg. Crispien: Also Wucherfreiheit!)" leichterung auf dem Gebiete der Verbrauchsbelastung." Die Annahme ist deshalb verfehlt, als ob die Agrarier und die bürgerlichen Parteien das Ziel hoher Agrarzölle aufgegeben haben. Die Erklärungen des Reichslandbundes be= weisen bereits das Gegenteil
Wir
„ Aber mit einigen wenigen Worben darf ich noch eins be rühren, nämlich die Notwendigkeit, der deutschen Landwirtschaft einen Schuh gegenüber der Konkurrenz des Auslandes zu geben... erwarten..., daß das Reichsernährungsministerium bereit ist, der deutschen Landwirtschaft nach außen hin diefen Schuß ihrer Erzeugnisse zu geben, dessen die Landwirtschaft dringend bedarf, um sich weiter erhalten zu können."
Der Zentrumsredner, der Abgeordnete Rerp, erklärte:
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100
„ Ich habe nachgewiesen, daß die Landwirtschaft heute über haupt teine Rente abwirft zeitweise sogar ein Minus hat. Deswegen müffen wir unbedingt fordern, daß demnächst jener Schuß der heimischen nationalen Arbeit der deutschen Landwirtschaft gewährt wird, der sich in dem Worte Zollschutz ausdrückt."
Auch der deutschvölkische Redner, Abgeordneter Schliephace, stellte sich auf denselben Standpunkt:
Wenn Sie der Landwirtschaft nicht den erforderlichen 3ollschutz und die sonstige unbedingt nötige Unterſtügung, vor allen Dingen die Befreiung von den unsinnigen Steuern verschaffen... dann geht die Landwirtschaft zugrunde"
Der Redner der Wirtschaftlichen Bereinigung, Abg. Bachmeier, forderte von der Regierung sofortige Aeußerung über die Borlage eines Gefeßentwurfs und fügte hinzu: B
Wir erwarten von der Regierung und fordern mit allem Nachdrud, daß der Landwirtschaft das Recht zuteil wird, auf das fie Anspruch hat, nicht nur für sich allein, sondern im Intereffe des Boltes und der Nation. Wir erwarten, daß ein ausreichender Zollschuh schon bis zur nächsten Ernte der Landwirtschaft gewährt wird."
Und selbst der Redner der Demokratischen Fraktion, der Abgeordnete Dietrich( Baden), stimmte im Prinzip dem verlangten Zollschuß zu. Er meinte:
Auch der Frage, die. der Herr Minister nur vorsichtig ange
flangen und fangen die Eisenstäbe ganz ergreifend und mancher Aufseher entschuldigte sich mit seiner Pflicht.
Nachts waren die Bellen unbeleuchtet. Im Hof ging ein Reichswehrsoldat.
Ein Gefangener schymuggefte fich eine Rerze ein. Um in der Stille arbeiten zu können.
Und schrieb Masse Mensch" nieder.
intell
Während wir politischen Gefangenen monatelang in diefer Ganggruft lebten sechzig Menschen, faft alle in voller Jugendkraft, machten das Grabgewölbe zu einer schallenden Tonne-, stellte die Verwaltung in löblichem Bemühen Tagesaufenthaltsräume für uns
Dort trafen wir uns und hielten Runstveranstaltungen und wissenschaftliche Vorträge. Auch die Politik ließen wir nicht aus dem Spiele. Dabei ging es oft heiß her. Intellektuelle und echte Proleten lagen sich zuweilen im fleinen, nicht unfreundlichen Raum in den Haaren.
Und einmal war es totenftill. Und blieb es noch, als schon das Wort verklungen war. Eine Weihe von unaussprechlicher Art lag über uns. Ich sah einen jungen Matrosen derbster Art weinen. Er war nicht der einzige Gefangene, der es tat.
Ernst Toller hatte uns frisch von Tinte und Kerze weg Masse Mensch" vorgelesen.
Der Mann, der tagsüber im Lärm nicht arbeiten fonnte, nachts nicht durfte und es doch wagte, und seiner Sendung Schlaf und Gefundheit opferte...
ald th
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Ich denke heute an die Festungszeit, die ich mit ihm verbringen durfte, und zeitentrückt stehen aufs neue die zwei Stunden der Erhebung lebendig und weihevoll vor mir...
Und in mir glüht ein herzlicher Segenswunsch: werde glüd lich, Tapferer, allzeit guter Kamerad- denn frei brauchst du wahrhaftig nicht erst zu werden!
Der Hund.
Meine kurze Erzählung fängt, da ich mich streng an die Wahr heit halten will, mit einem Geständnis an: Ich war im Lunapart. ch will über die Motive nichts sagen.( Ich wurde verführt.) Ich ging an zahlreichen Buden vorbei, hörte Anpreisungen vor Holzpalästen und jah würfelnde Menschen. Manche trugen beglückt einen Teddybären auf dem Arm. Aus dem Bahnhof der Gebirgsbahn kamen Leute, die so aussahen, als hätten sie gerade einen Anfall schwerer Seefrankheit überwunden: Ich war auf alles gefaßt und ließ meine Blide über den Himmel schweifen. Da lenfte ein Hund meine Aufmerksamkeit auf sich. Er stand auf dem flachen Täglich zweimal wurden die Gitterfenfter abgeklopft. Dabei Dache einer der zahlreichen Liförstuben. Ein wunderschöner Hund
Die Zelle hat ein Eisenbett mit Strohsack und farbigem Deckenüberzug. Außerdem einen Schemel und ein Wandbrett. Zuweilen auch ein Kruzifig aus Gußeisen.
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Reichsschutz der Republikfeinde.
Sogar Parlamentsberichterstattung soll verhindert werden
Dresden , 15. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstagmittag erschienen auf der Redaktion der sozialdemokratischen Dresdener Boltszeitung" zwei Kriminalbeamte, um im Auftrag des Dberreichsanwalts nach der Quelle und dem Berfasser eines Artikels zu fahnden, in dem über eine öffentliche Sigung des Ausschusses, den der sächsische Landtag zur Untersuchung der Uebergriffe der Reichswehr gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt hatte, berichtet worden war. In dem Bericht war u. a. mitgeteilt worden, daß sich der Ausschuß mit der Frage der sogenannten schwarzen Reichswehr beschäftigt habe. Gegen den Verfasser des Berichts soll ein Landesverratsverfahren eingeleitet werden. Da die Beamten natürlich keine Auskunft über den Namen des Verfassers erhielten, durchsuchten sie den Schreibtisch des verantwort lichen Redakteurs, des Landtagsabg. Gen. Dr. Sachs. Ihr Bemühen, das Manuftript aufzufinden, blieb erfolglos.
Mar Bädler geftorben. In Berlin ist der Senior der deutschen Barlamentsjournalisten, Mar Bädler, im 68. Lebensjahre einemt Schlaganfall erlegen. Mit ihm ist eine der befanntesten Persönlichfeiten der deutschen journalistischen und stenograpäischen Streise dahingegangen, die in der deutschen Parlamentsgeschichte unvergessen
bleiben wird.
Die Revolle von Sao Paolo . Obwohl die widerspruchsvollsten Meldungen über den weiteren Verlauf der Militärrevolte von Sao Baolo borliegen, scheint die amtliche Darstellung der hiesigen brasilianischen Gefandtschaft zuzutreffen, daß der Aufstand durch die Regierungstruppen bereits nahezu völlig unterdrückt worden ist.
mit schwarzen Augen und langfamen Bewegungen. Er drehte seinen Kopf nach allen Geiten; gelegentlich sah er auf die Menschen hinunter; er streifte mich mit einem mitleidigen Blid. Dann legte er sich hin. Da er aber in dieser Lage mehr Menschen sah als zuvor, stand er wieder auf, wandte sich ab und verschwand.
Seine Gedanken waren deutlicher als die schreiendste Lichtreflame: Seltsam", dachte der Hund, seltsam, was die Menschen treiben. Und was sie als Vergnügen betreiben. Aber da hat ihnen niemand dreinzureden, am wenigsten ein Hund. Wenn aber mein Freund For, der Airedaleterrier, mir berichtet, sein Herr habe mein höchftes Lob über ihn geäußert, er fei jo flug wie ein Mensch ich glaube, da hat sich For geirrt...
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Die Zukunft der Berliner Kunsthochschulen. Die auf Wunsch des Landtages berufene Kommission, die dem preußischen Kuitusministerium einen Vorschlag über die neue Organisation im Bermütigen Stellungnahme gekommen und hat ihren Vorschlag der Reliner Runftunterrichte einreichen sollte, ist nunmehr zu einer eingierung unterbreitet. Der Vorschlag ist inzwischen dem Ministerium zugesandt worden. Die Vertreter der Akademie der Künste, Rudolf Schulte im Hofe, Philipp Frand, Ernst Wend und Heinrich Strau mer und die Lehrer der Hochschule für die bildenden Künste, Karl Hofer und Wilhelm Gerstel , haben den Vorschlag ebenso unterzeichnet wie die Lehrer der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums, Kollegialwahl in die Kommission berufen worden waren, haben sich War Rutschmann und Franz Seed. Außer diesen Künstlern, die aus Meisterateliers, Ulrich Hübner und Hans Poelzig , fachlich auf den auch die vom Ministerium delegierten Leiter zweier akademischer Boden dieses Vorschlages gestellt. Der Bericht der Künstlerfommission spricht sich einmütig gegen die völlige Verschmelzung der Unterrichtsanstalten, vielmehr für ihr Fortbestehen als eigene Anstalten in größerem Zusammenhange aus: eine Ausbildungsstätte teil des Bundes eine Studienanstalt für Architettur in Arbeitsfür Kunst, eine für Kunstgewerbe, und als dritter Bestandgemeinschaft mit der Technischen Hochschule. Abgebaut tann dann werden, was die bisherigen Anstalten an identischen Fächern befigen. An die Spitze jeder dieser selbständigen Anstalten soll ein von seinen Fachgenossen gewählter Leiter treten, dessen Amtszeit ein Jahr dauert, dessen Wiederwahl aber zulässig ist und dem ein Berwaltungsbureau zur Seite steht. Für Lehrerberufungen an die Hochschule wird ein Vorschlagsrecht der Akademie angeregt, die ja fchon fagungsgemäß in Verbindung mit der Kunsthochschule steht. Auf die Dauer wird sich dann wohl eine gemeinsame Leitung nicht vermeiden laffen. Es wird aber vorgeschlagen, einstweilen in follegialem Busammenarbeiten der Vorstände erst einmal die jest unbestreitbar vorhandene erregte Stimmung aller Beteiligten abflingen zu lassen. Sachlich weist der Künstlervorschlag darauf hin, daß gerade angesichts der in neuefter Zeit recht auseinandergehenden Tendenzen der freien Kunst und des Kunstgewerbes es nicht ratsam erscheint, hier den Ausgangspunkt und große Strecken des Lehrganges zusammenzulegen. Das Verhältnis von Akademie der Künste und Hochschule, wie es durch die bisherige Sagung geregelt wird, soll in seiner zufünftigen Gestaltung Gegenstand eigener Beratungen sein.
Statt einer definitiven Regelung auf einheitlicher Basis im Sinne eines organischen Aufbaues mit handwerklicher