adolfsstato C
Wirtschaft
Ford und die deutsche Produktion.
Vor einigen Tagen erschien in der Handelspresse eine Meldung aus London , wonach die Ford- Automobilgesellschaft beabsichtige, in England eine Fabrit zu errichten, die in der Lage sei, täglich 500 Automobile fertigzustellen. In dieser Fabrit sollen 10 000 Arbetter beschäftigt werden. Wie die Direktion der Gesellschaft bemerkt, rechnet man auf einen lebhaften Exporthandel. Für die Bedeutung der Meldung spielt die Frage eine untergeordnete Rolle, ob sich Ford in England ebenso wie in Amerika durchsetzen wird; viel wichtiger ist die andere Frage, wie die Fordschen Methoden auf die weitere Entwicklung des europäischen Produktionsprozesses zu wirken imftande sein werden. Die Frage wird immer brennen der, nachdem Ford auch erfolgversprechende Versuche gemacht hat, am deutschen Markt festen Fuß zu fassen. Es besteht zwischen den Berlin Burger Eisenwerfen, die jetzt durch Attienver. fauf an den Kongern der Holländer Barmat( J. Roth- A.- G., Berlin ) gelangt sind, und dem Amerikaner ein Lieferungsvertrag, nach dem die genannte Firma den Vertrieb von Ford- Automobilen in Deulfás land übernimmt, die Wagen, die in halbfertigem Zustand verfrachtet werden, fertigstellt und dazu eigene Werkstätten errichtet.
3
Etwa zur gleichen Zeit mit dem Bekanntwerden des neuen Fordschen Gründungsplans hat das„ Berliner Tageblatt" ein Gutachten veröffentlicht, das der Geheimrat Opel on der bekannten Rüffelsheimer Automobilfabrik über die Lage der deutschen Automobilindustrie abgegeben hat. Opel behauptet, daß die deutsche Automobilindustrie vor einer Ratastrophe stehe, die das Schlimmste befürchten laffe. Sie bedürfe eines ausgiebigen Schuzes durch Einfuhrzölle, so lange fie unter wesentlich ungünstigeren Berhältnissen als die ausländische Konkurrenz, die sich durch Einfuhrzölle und Dumpinggeseße schüße, arbeite. Nach Aufhebung des Einfuhrverbots werde der billige ausländische Wagen Deutschland überschwemmen und die deutsche Automobilindustrie zum Erliegen bringen. Die Herstellungskosten müßten herabgesetzt, die Fabritationseinrichtungen verbessert, die Erhöhung der Produktionsfähigkeit durch erhöhte Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer erreicht werden. Das freie Spiel der Kräfte auf dem Arbeitsmartt müsse wieder Einfluß gewinnen, Ordnung und Ruhe wieder in die Betriebe einziehen.
In diesen Forderungen des deutschen Automobilindustriellen find zugleich die Wünsche der Mehrzahl der deutschen Unternehmer enthalten. Sie haben jahrelang die Produktionskosten nicht durch Berbesserung der technischen Einrichtungen zu senken gesucht, sondern Dadurch, daß sie die Arbeitslöhne auf den denkbar nied. rigsten Stand hinunterdrückten und die Inflation als Antriebsmittel ausnutzten. Es wurden gewiß Erweiterungen und Neuanlagen geschaffen; aber nicht im planmäßigen Aufbau, den Produktionsmöglichkeiten und Erfordernissen entsprechend, sondern zumeist ohne bestimmte Zielfezung, nur dem einen Streben folgend, möglichst viel Papiergeld in Sachwerte umzuwandeln. Aehnliche Borgänge konnte man im Handel bei der Aufstapelung von Waren beobachten. Mit der Stabilisierung und der Einschränkung der Kreditgewährung begann es nicht nur an Betriebsmitteln zu fehlen; der aufgeblähte Produktionsapparat macht vielfach die rationelle Fortführung des Betriebs unmöglich. Die Zahl der Geschäftsauf sichten schwillt immer mehr an; sie werden in der Regel nicht deshalb beantragt, weil das Unternehmen mit Unterbilanz arbeitet und die Gläubiger mit einem Teil ihrer Forderungen abfinden will, sondern gewöhnlich übersteigen die Aktiven weitaus die Passiven, aber die Liquidität des Unternehmens ist dahin, es fehlt an flüssigen Mitteln, um die Verbindlichkeiten zu regeln.
#
nehmste Arbeitszeit zu bieten, er feffelt die Arbeiterschaft an den Betrich durch den Bau von Wohnungen, von Schulen, Krankenhäusern und Sportplätzen. Wohlgemerkt: das alles geschieht nicht um der Arbeiter willen, sondern um den Umfang der Produktion und damit, troh beträchtlicher Herabsetzung der Berfaufspreise, den eigenen Profit zu steigern. Go weit sich Ford auch als Menschenfreund aufspielt, so will er mit seinem Unternehmen nicht das Beispiel dafür geben, wie durch gemeinsame Arbeit Großes geschaffen werden kann, sondern er möchte die Arbeiterschaft vom Klaffenkampf ablenken und in ihr die Illusion werken, als ob in der Harmonie zwischen Unternehmer und Arbeiter der Fortschritt der Menschheit begründet sei.
500 Automobile pro Tag: diese Nachricht zeigt an, daß nunmehr auch in Europa die Amerifanisierung der Wirts schaft schnelle Fortschritte machen wird. Schutzölle können dem deutschen Kapital allenfalls vorübergehend Erleichterungen schaffen: die deutsche Industrie kann sich auf die Dauer nur dann wett bewerbfähig erhalten, wenn sie die Produktionsmethoden ganz wesentlich verbessert. Der Arbeiterklasse aber gibt das Bordrängen der Fordschen Methoden nach Europa allen Anlaß, fich darauf zu besinnen, daß sie sich dem Kapital gegen über nur dann behaupten kann, wenn sie in geschlossener Front, in leistungsfähigen und kampfgewillten Organisationen auftritt.
Weiterer Fortgang der Getreidehausse.
Die durch die bedingte Aufhebung des Ausfuhrverbots für Getreide herbeigeführte hausse am deutschen Getreidemarkt hat sich gestern in verschärftem Tempo fortgefekt. Weizen sprang von durchschnittlich 159 M. auf durchschnittlich 183 M. pro Lomne, also an einem Tage um 24 M. oder 1,20 m. für den Bentner. Der Roggenpreis, der am 8. Juli noch 125 bis 135 M. betrug, dann bis zum 14. auf 139 bis 146 m. gestiegen war, erhöhte fich weiter, wenn auch nicht so start wie Weizen, auf 145 bis 152 M. Gerste und Hafer folgten dieser Bewegung. Auch die Mehlpreise sind in scharfem Steigen und haben sich bei Beizenmehl am gestrigen Tage um 2 M., bei Roggenmehl um 1.50 M. in den minderen Qualitäten erhöht.
Ginen besonderen Antrieb erhielt die Hauffe am deutschen Getreidemarkt durch die Preissteigerungen an den ausländifchen Getreidemärtten, die gleichfalls anhalten und sich in den letzten Tagen noch verschärft haben. Schon die eingeschränkte Aufhebung des Ausfuhrverbotes hat also bereits Folgen am Getreidemarkt gezeitigt, die die Gefahr einer Berteuerung des Brotes in nahe Sicht rüden; wieviel mehr erst würde die Einführung des Schutzolles zur Berteuerung des Brotgetreides führen.
Gegen unnüße Verteuerung der Nahrungsmittel.
In seinem Agrarprogramm hat der Reichslandbund auch die Forderung aufgestellt, daß die unnüße Berteuerung von Nah rungsmitteln auf dem Wege vom Produzenten zum Verbraucher durch beffere Organisation des Abfazes verhindert werden soll. Jetzt werden dazu noch folgende Einzelheiten bekanntgegeben:
Die jetzt täglich herauskommenden Jahresberichte der Aktiengesellschaften zeigen, daß die Unternehmungen es im wesentlichen verstanden haben, ihre Substanz zu erhalten, ja fie vielfach noch zu vermehren. Fast immer sind die Anlagen, das Inrentar, der Haus- und Grundbesitz auf einen lächerlichen Papiermarkbetrag abgeschrieben, oft erscheinen auch die Guthaben und andere Aktiven mit einem geringfügigen Betrage in der Bilanz. Dafür einige Beispiele aus den Veröffentlichungen der letzten Tage: Die Verwaltung der Portland 3ementwerte, Schwane bed, berichtet, daß die Goldfubftanz des Unternehmens erhalten werden konnte. Bei der Hafag A.-G. für Versicherungsvermitt lung ist das hypothekenfreie Grundstück auf 10 Broz. des Friedens preises, die Wertpapiere, Beteiligungen, Tochtergesellschaften, In- nofsenschaftlichen Großbetrieben ausgeübt werden fönnte. Ganz ventar und Autos find auf je 1 m. abgeschrieben. Die Barzel lanfabrit Fraureuth hat ihre Substanz wesentlich vermehrt. Bei der Basalt A.-G. in Linz am Rhein hat der innere ert der Gesellschaft gegenüber demjenigen der Friebenszeit beträchtlich zugenommen".
Daß mit der Stabilisierung eine heftige Krife über die deutsche Wirtschaft hereinbrechen würde, war vorauszusehen; lange genug haben die deutschen Unternehmer die Beispiele besonders aus der Tschechoslowakei und aus Desterreich vor Augen gehabt. Aber wie das deutsche Kapital die Nachteile der Inflationsperiode auf die Arbeiter und den Mittelstand abzuwälzen verstanden hat, so versucht es jetzt wieder auf Kosten der Nichtbesigenden die Stabili fierungskrise zu überwinden. Mit den primitivsten und rückständigsten Mitteln glaubt man über den Berg zu kommen; hohe Schutzölle, niedrige Löhne, lange Arbeitszeit: das ist jetzt das Feld gefchrei im bürgerlichen Lager.
Dem gegenüber steht das Fordsche System, das eine ähnliche Krise in den Vereinigten Staaten mit ganz anderen Mitteln überwunden hat. In seinem vor einiger Zeit auch in deutscher Sprache erschienenen Buche über sein Wert hat Ford seine Methoden anschaulich geschildert. Er vergrößerte in der flauesten Geschäftszeit den limsatz nicht durch die Wirkung von Schutzöllen, nicht durch Berlängerung der Arbeitszeit und Herabdrückung des Lohnes. Er baute vielmehr den Produktionsprozeß zur hö sten olltommenheit aus, indem er die besten Maschinen aufstellte und die Arbeit in die fleinsten Einzelvorgänge zerlegte. Er zahlt den Arbeitern die höchsten Löhne, sucht ihnen die ange
MASSARY
Groß- Berliner Parteinachrichten.
11. Areis Schöneberg- Friedenau. Donnerstag, den 17. Juli, 7% 2 Uhr, Kreisvertreterversammlung Tagesordnung:
1. Bericht des Kreisvorstandes. 2. Neuwahl des Kreisvor standes. B. Getllungnahme zum Bezirkstag.
Heute, Mittwoch, den 16. Juli:
21. Abt. 7 Uhr Sigung des engeren Abteilungsvorstandes bei Gursky, Oudenarder Str. 26.
28. Abt. 7% Uhr bei Büttner, Schwedter Str. 28, Sigung ber Bezirksführer. Martenmaterial, Sammellister usw. find mitzubringen.
85. Abt. Tempelhof . Der Frauenabend findet im Monat Juli nicht statt. Die Genoffinnen Tempelhofs treffen fich am Mittwoch, den 16. Juli, im Freibad Nangsdorf mit den Kindern, die an den Ferienspielen teilnehmen. Die Mütter der Ferientinder find ganz besonders dazu herzlichst eingeladen. Der Frauenabend im Monat Auguft wird ebenfalls ausfallen müssen, weil unsere Genofsinnen alle an dem Gommerfest im Geebab Mariendorf am 2. August teilnehmen werden. 120. Abt. Friedrichsfelde 8 Uhr Mädchenschule Wilhelmstraße, Mitgliederver fammlung. Thema: Sachverständigengutachten und das Arbeitnehmer. 137. st. Neinidendorf- West. 7½ Uhr im Boltshaus, Scharnweberste. 114, intereffe." Ref.: Genoffe Gustav Anforge. Konsumversammlung. Alle Konsumvereinsmitglieder müffen erscheinen.
Morgen, Donnerstag, den 17. Juli:
21. bt. Sämtliche Parteigenossen und Genoffinnen, die ehrenamtlich tätig find als Mitglied der Wohlfahrts, Waisen-, Jugendkommission und Helfer, werden gebeten, umgehend ihre Adresse an den Obmann der Abteilung, den Genossen R. Ladnoc, Hochstädter Str. 1, v. 4 Tr., abzugeben. Kommunale Kommission. Die am Freitag, den 1. Juli, vertagte Sigung findet Donnerstag 8 Uhr im Lokal Kroll, Utrechter Str. 21, ftait. Alle ehrenamtlich tätigen Genoffen müssen erscheinen, desgleichen die Stadtund Bezirksverordneten, Bürgerdeputierte und elle Kommiffionen. Die Bezirksführer werden gebeten, einzuladen.
36. Abt. 7 Uhr bei Busch, Tilfiter Str. 27, Funktionärtonferenz. 143. bt. Beibmannsluft. 8 Uhr hermedorf, Restanrant Woftrat, Oranienburger Chauffee, für die Orte Wittenau , Weidmannsluft, Sermsdorf. Frohnau , Glienicke . Thema: Reichsbanner Echwarz- Not- Gold. Referent: Genosse Rüter.
*
5. Kreis Friebrichshain. Ausschuß für Arbeiterwohlfahrt und Kinderschuhtommiffion! Freitag, den 18. Juli, 7 Uhr, bei Rosin, Gubener Str. 19, Gizung. Jede Abteilung muß vertreten sein, da Materialausgabe. 81. Abt. Friedenau . Sommerfest am Sonnabend, den 19. Juli, in Dahlem , Restaurant Waldfrieden. Spiele im Walde, Bollstänge, Rezitationen, Tanz. Beginn 3 Uhr. Eintrittskarten a 50 Pf.( Rinder frei) bei den Funktionären und am Eingang.( Bei schlechtem Wetter im Saal.)
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
122. bt. Biesborf. Freitag, den 11. Juli, verstarb Genosse Karl Preuß. Einäscherung Mittwoch, den 16. Juli, nachm. 34 Uhr, Krematorium Baumschulenweg.
Jugendveranstaltungen.
Achtung, Abteilungstaffierer! Es müssen heute von allen Abteilungen, someit das noch nicht geschehen ist, die Beitragsmarken, abgerechnet werden. Ferner ist die Juli- Internationale in Empfang zu nehmen.
11
Heute, Mittwoch, den 16. Juli, abends 71 Uhr: Friedrichshagen : Jugendheim , Geharnweberstr. 105, Bortrag: August Bebel . Kanisdorf: Schule, Adolfstr. 25, Bortrag: Jugend und feguelle Fragen." Lichtenberg - Nord: Jugendheim , Partaue 10, Vortrag: Arbeiterjugend einft und jezt." Neu- Bichtenberg: Mittelschule, Marktstr. 12, Vortrag: Sport." Often B.- B.: Jugendheim, Weißbach, Ecke Ebertyftr. 12, Bortrag: Güdost R.- B.: Schule, Glogauer Str. 15, Bortrag: ProReformkleidung." letarische Rultur." Kreis Bedding. Gämtliche Abteilungen des Kreises be. teiligen fich an dem heute abend stattfindenden Proletarischen Jugendvortragsabend im Schiller- Enzeum. Bank., Ede Böttcherstraße, abends 7 Uhr. Thema: ,, Erziehung aum fünstlerischen Sehen." Eintritt fret.
-
Vorträge, Vereine und Versammlungen. Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".
カウ
Gefchäftsstelle: Berlin C. 2, Kaifer- Wilhelm- Straße 46 III. 16. Rreis Röpenid. Donnerstag, 17. Juli, abends 8 Uhr, bei Graps, Röpenid, Schloßftr. 11, Mitgliederversammlung. Alle Kameraden müssen unbedingt erscheinen. Vorstand und Festfomitee um 7 Uhr. 10. Kreis
Borstandssigung.
Dr. Mag Deri spricht heute abends 7 Uhr in der Aula des Schiller- Lygeums, Pant , Ede Böttcherstraße, vor der gesamten proletarischen Jugend des Bezirks Webbing über da Thema: Erziehung zum in fterifchen Schen." Eintritt ist frei.
Wolfsceifebund E. V. 15. Bezirk Treptow. Donnerstag, 17. Juli, abends 7 Uhr, in Niederschönereide, Brückenftr. 15( Reft. Räthel), Bezirks. perfammlung. Tagesordnung: Aufnahme neuer Mitglieder. Der organifatorische Aufbau. Wahlen. Gäste willkommen.
1924, abends 7 Uhr, in den Bharusfälen, Müllerstr. 142, Mitgliederversamm lung. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Stellungnahme zur Bereinsgeneralver
Berein der Freibenter für Feuerheftattung E. B. Am Freitag, den 18. Juli
sammlung. Mitgliedstarte legitimiert.
Arbeitersport.
Die Ausschaltung des nicht unbedingt notwendigen Zwischenhandels in der Lebensmittelversorgung beschäftigt bekanntlich alle in Frage tommenden Kreise schon seit längerer Zeit. Immer aber mußte auf den meisten Gebieten des Lebensmittelhandels festgestellt werden, daß die Spannung zwischen Erzeuger- und Verkaufspreis der wichtigsten Lebensmittel eine viel zu große und nach Lage der Dinge völlig unberechtigt war. Runmehr will die Landwirtschaft Behlenbart. Freitag, 18. Juli, abends 8 ubr, bei Stojan, Karlstr. 15. Wichtige selbst die Initiative ergreifen, um Dirette Handels. beziehungen zwischen Erzeuger und den Konfumenten am nächsten stehenden Handelstreifen ins Leben zu rufen. Der Reichslandbund beabsichtigt zunächst eine direkte Belieferung der Schlachthöfe mit Bich zu organisieren, um fo gerade den im Bichhandel blühenden Zwischenhandel nach Möglichkeit auszuschalten. Aehnliche Organisationen sollen dann auch für andere 3meige der Lebensmitterversorgung geschaffen werden. Die Gründung eigener Handelsorganisationen ist im allgemeinen wirtschaftlich nicht zweddienlich, nachdem die Nahrungsmittelversorgung der breiten Verbraucherfreise durch die Konsum genossenschaften bereits organisiert ist. Es kann ruhig zu= gegeben werden, daß auf dem Gebiete des Viehhandels besondere Verhältnisse vorliegen und daß hier eine Handelsorganisation ber gekennzeichneten Art sogar wesentlichen Nugen stiften fann. Bedauerlich aber wäre es, wenn man auf dem bereits beschrittenen Bege weitergeht und vom Landbund aus eigene Bädereien einrichtet, die lediglich aus Ronkurrenzgründen entstehen und beren Tätigkeit viel beffer von den außerordentlich leistungsfähigen gecbgesehen davon, daß der Absah dieser neu zu gründenden Betriebe durchaus nicht feststeht, während Konsumgenossenschaften einen fest begrenzten, dabei aber ausgedehnten Verbrauch hinter sich haben, ist das Nebeneinander vieler Großbetriebe nicht erwünscht, wenn die technische Leistung besser von einer zentralen Stelle aus gefördert werden kann, die bereits über große Erfahrungen verfügt. Das ist wie gesagt bei den Genossenschaften der Fall und deshalb sollte das Zusammenarbeiten von landwirtschaftlichen Erzeuger- und städtischen Verbrauchergenossenschaften noch mehr als bisher angestrebt werden. Eine richtige Gegenliebe findet diese Eine richtige Gegenliebe findet diese Forderung bei den Landwirten nicht, da man in jenen Kreisen die Vorzüge des geregelten Absages noch nicht erkannt hat, infolgedessen den Handel nicht ganz ausschalten möchte und in dem Berkehr mit den Verbraucherorganisationen nur ein Mittel zu dem 3wed sieht, den Markt zu kontrollieren, anstatt, wie es die Ronsumgenossenschaften wollen, ganz allgemein die beteiligt. Dedung des Bedarfs der breiten Massen auf dem türze. sten, billigsten und profitlosen Wege zu bewirken.
Eine Handelsniederlaffung der A.E.G. in Amsterdam . Wie gemeldet wird, ist die Genehmigung zur Errichtung einer Aftiengesell schaft Internationale A. E. G. in Amsterdam erteilt worden. Gründer find die A.E.G. in Berlin und die Amsterdamer Bant. Das Kapital beträgt zehn Millionen Gulden, die sich auf tausend Anteile zu je 10000 Gulden berteilen. 500 dieser Anteile find plaziert und voll eingezahlt. Die Gesellschaft hat das Ziel, den Handel in elektrischen Einrichtungen, Maschinen und Instrumenten zu betreiben.
KO
5
Ausschreibung zum Turn- und Sportfest des Turnvereins ,, Ciche", Zegel am 16. und 17. August 1924 anläßlich feines 25jährigen Bestehens auf dem Ge meindesportplag in Tegel , Graf- Rödern- Korfo.( 400- Meter- Runbbahn.) Offen für ben 1. Rreis. Männer. Geräte- Schnkampf: Dieselben Uebungen wie zum Kreisturnfest in Spandau . Dreikampf: 200 Meter, Rugelstoßen, Soch Sprung mit Anlauf. Einzelkampf: 800 Meter, 3000 Meter, Stabhochsprung, Weitsprung mit Anlauf, Distus- und Sveerwurf. Stafetten: Klaffe A, B, C, D, 10 X 100 Meter; Olympische Stafette( 800, 200, 200 und 400 Meter). Iauf, Schleuderbell. Glafetten: 4 X 100 Meter. Jugendliche( JahrFünflampf: 100 Mater, Rugelstoßen, Distuswerfen,
Männer über 30 Jahre. Decitampf: 180 Meter, Weitsprung mit An
reisprung und Sochsprung on atte Einzelkampf: 1500- meter- Lauf und Speerwerfen. Stafetten: 4 X 100 Meter, Schweben stafette( 400, 300, 200 unb 100 Meter). Jugendliche( Jahrgang 0.8 unb 09). Dreikampf: 100 Meter, Weitsprung mit Anlauf, Ballweitwerfen. Stafetten: 4 X 100 Meter. Turnerinnen. Geräte- Siebenkampf: Dieselben Uebungen mie zum Kreisturnfest in Spandau . Dreikampf: 160 Meter, Weitsprung mit Anhoben. Sämtliche Teilnehmer haben einen Festbeitrag von 0,50 M. für Sonn abend und Sonntag für Männer und für Frauen und Jugendliche einen solchen pon 0,20 m. zu entrichten; er wird am Sonnabend im Festlokal ober am Sonn tag auf dem Sportplag entgegengenommen. Auf je 5 Teilnehmer ist ein Rampfrichter zu stellen, beim Nichterscheinen Start in Frage gefiellt. Bandmaße, Stoppuhren und Speere find mitzubringen. Vereine, welche Quartier
lauf, Augftohen, Stafetten: 4 X 100 Meter. Startgeld wird nicht er
münschen, haben sich bis zum 9. August 1924 an Turngenoljen Bilh. Reglaff, Tegel , Schlieperftr. 3, zu wenden. Meldungen find bis zum . August 1924 an Turngenossen Otto Rongot, Berlin- Tegel, Brunowstr. 59, Bei Meldungen zum Sonntag genau angeben, an welcher Konkurrenz fich feber
au richten. Am Sonnabend Feftabend im Strandschluß om Tegeler Gee.
Geschäftliche Mitteilungen.
Im Reichen ber Gelbknappheit muß jeder seine Ausgaben auf das äußerste beschränken. Es ist daher nur zu begrüßen, daß Leisers Saison- Ausverkauf allen Schichten der Bevölkerung Gelegenheit gibt, fich mit billigem und gutem Schuhwerk zu versehen. Der Riefenandrang an den Leiser- Verkaufsstellen beweist erneut, daß Leifer wie immer viel bietet und viel leistet und ,, Ausverkauf bei Leifer" ein Ereignis in Berlin ist..
Wetter für Berlin und Umgegend. Troden und vielfach beiter, warm, bei schwachen füdwestlichen Winden. Für Deutschland . In Westdeutschland stärkere Bewölkung, sonst heiter, überall wieder Erwärmung.
VON RANG
ROAL