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Bewerkschaftsbewegung

Der Achtstundentag in England.

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nachhelfen und den ratlofen Kommunisten geeignete Borschläge unter­breiten. Nachher aber fam der Pferdefuß heraus. Es wurde über die nicht vertretenen politischen Parteien hergezogen mit dem DEB. anzubinden getraute man sich nach den Ausführungen dessen Ver­treters nicht Die englische Gewerkschaftszentrale hat durch Rundfrage bei den und dann ber eigens bestellte fommunistische Land­angeschlossenen Organisationen festgestellt, in wie weit der Acht. tagsabgeordnete Carpentier mit einer parteipolitischen Rebe auf die angeschlossenen Organisationen festgestellt, in wie weit der Acht- alten Leute losgelassen. Ruhig und vernünflig, wie alte Leute sind, stundentag in England bereits durchgeführt ist. Bon 133 Gehörten sich diese die von den Wahlen her bekannte Waize längere Zeit werkschaften mit 4 688 609 Mitgliedern find Antworten eingelaufen. an, dann wurde es ihnen aber doch zuviel. Sie unterbrachen und ber Danach ist die Lage folgendermaßen: 40- Stunden- Woche 24 300 Mit- Redner mußte fofort Schluß machen. Der Fischfang unter den glieder, 42- Stunden- Woche 800 000 Mitglieder, 44- Stunden- Woche Eisnbahninvaliden war mißglückt. Daran hatte der Herr Landtags. 305 687 Mitglieder, 46- Stunden- Woche 8 500 Mitglieder, 46%-Stun abgeordnete fein geringes Berdienst infolge feiner Erflärung, er wiffe den- Woche 11 590 Mitglieder, 47- Stunden- Woche 964 224 Mitglieder, nicht, wie den Invaliden anders als durch die kommunistischen Rezepte und 48- Stunden- Woche 1 409 613 Mitglieder. ( Umfrempelung des Staates und Anschluß an die KPD .) geholfen werden fönne. Die Invaliden aber wollten, daß man ihnen bald hilft. Hierbei ist ihnen die wirkſamſte Unterstützung des Deutschen Eisenbahnerverbandes und der Sozialdemokratischen Partei sicher.

Es arbeiten also 3 524 714 Gewerkschaftsmitglieder 48 Stunden und weniger, das heißt Dreiviertel der Befugten. Bemerkenswert ist Der große Prozentsaz, der nur 42 Stunden pro Woche arbeitet.

In England gibt es aber bislang noch fein allgemeines Gesez über den Achtstundentag. In Deutschland dagegen, wo der Achtstundentag durch die bekannte Verordnung des Reichsarbeits­ministers gefeßlich festgelegt" ist, arbeiten nach der Erhebung des ADGB . mehr als die Hälfte der Arbeiter länger als 48 Stun den die Woche.

Es zieht nichts mehr.

Mii der fommunistischen Agitation will es nicht mehr flappen. Die Barteiversammlungen sind schlecht besucht und in den Bersamm fungen der fommunistischen Gewerkschaften sieht es geradezu miserabel aus. Der neue 3ulauf fehlt und was aus den freien Gewerkschaften hinausgeefelt werden konnte, ist erschöpft. Was die Kommunisten von den Hinausgeefelten auffangen fonnten, war nicht viel und auch bei diesen ist die Mitgliedschaft zu den freien Gewerkschaften doch nicht so ganz nußlos gewefen. Die Leute haben fachliche und praktische Arbeit gesehen und wenn sie jetzt in den tommunistischen Gewerkschaften deren völlige Bedeutungslosigkeit und Ohnmacht gewahr werden und noch dazu in jeder Bersammlung nichts anderes als die bekannten Walzer von der Reichstagsmahl und von der aufgehenden Sonne der Weltrevolution" hören, werden sie den Kram balb satt.

Weil die eigenen Läden nicht florieren und zuviel foften, sollen fie nach dem Beschluffe von Moskau zugemacht und mit der Zellen bauerei in den freien Gewerkschaften wieder begonnen werden. Auf Diese Art glaubt man an die arbeitenden Massen, von denen man sich durch die Bersplitterung selbst abtrennte, mieder heran tommen zu fönnen. Solange das noch nicht der Fall ist, verlegt man sich auf die Gewinnung der Erwerbs lofen und der Rentenempfänger

,, Um den Rentenempfängern der Eisenbahn zu helfen", hatte auf Anordnung der KBD. der kommunistische Bezirksbetriebsrat der Reichsbahndirektion Berlin die Invaliden zu einer Bersammlung nach dem Lehrervereinshaus eingeladen. Erst am Saaleingang faben die Invaliden, daß es sich um eine Versammlung des kommunistischen Eisenbahnerverbandes handele. Weil sie das vorher nicht wußten und weil die Not unter ihnen groß ist, maren sie zahlreich erschienen. Sie sind über die kommunistische Hilfe" aufgeklärt und furiert

worden.

Der Referent", ein Mitglied des Bezirksbetriebsrats, hatte weder von den Rentengesehen noch von den Bensionstaffenftatuten die geringste Ahnung und war deshalb schon in 5 Minuten mit seinem " Vortrag" zu Ende. Die Invaliden und die anwesenden Bertreter der nicht kommunistischen Gewerkschaften mußten, um die Versamm lung für die Invaliden nicht nuglos werden zu lassen, gründlich

Gehaltsregelung in der Metallindustrie.

In einer sehr gut besuchten Bersammlung nahmen die AfA- Funt tionäre der Metallindustrie Stallung zu dem Verhandlungsergebnis mit dem BBMI. zur Regelung der Juligehälter. Das AfA­Metallfartell forderte eine 10prozentige Gehaltserhöhung und die Niederschlagung der 25 Bro3., die am 22. jedes Monats als Borschuß gezahlt werden. Die Arbeitgeber erflärten, daß fie auf Grund der schwierigen Gelbbeschaffung und der mirtschaftlichen Not der Betriebe einer Gehaltserhöhung nicht zustimmen fönnen. Sie erfannten aber an, daß die Forderungen der Angestellten durch unverbindlich folgendes vereinbart: aus fachlich begründet sind. Nach längeren Berhandlungen wurde

Die Tariffommission der Arbeitgeber empfiehlt dem Arbeitgeber. follegium, die 25 Broz. am 22. dieses Monats zu zahlen und dann am Ultimo Juli das volle Gehalt. Dagegen verpflichten sich die Angestelltenorganisationen, die Ge­haitsforderungen für Juli und August fallen zu laffen.

Die geforderte Erhöhung der Gehälter der unteren Gehaltsgrup­pen erklärte der VBMI. für un annehmbar. Originell ist, daß ber Gedag mit seinem Schiedsspruch" in der Tasche an den Verhand fungen teilnahm. Er erklärte als erfter, daß er bereit wäre, die For: derung für Juli und August fallen zu lassen, wenn der Arbeitgeber­verband die 25 Broz. einmalig bezahlen würde.

Ir der Versammlung wurde den Funktionären erneut nahegelegt, durch Beranstaltung von Betriebsverfammlungen für gewerkschaftliche Aufflärung zu sorgen, um den Organisationsgedanken überall durch zusehen. Man rechnet damit, daß der Tarifvertrag zum Herbst ge fündigt wird. Von den Angestellten hängt es also ab, mit welchem Nachdruck der AfA- Bund ihre neuen Forderungen vertreten tann. Einstimmig erhielt die Kommission die Ermächtigung ,, die von ihr vorgeschlagene Regelung abzufließen. Die Berhand­fungen werden am Montagmittag fortgeführt.

Lohnbewegung in der Musikinstrumentenindustrie.

In einer Funktionärversammlung der Musikinstrumentenbranche erstattete Branchenleiter agenführ Bericht über die Lohnver­handlungen. Das Lohnabkommen ist Anfang dieses Monats von den Unternehmern gefündigt worden. In dem Kündigungsschreiben teil­ten sie mit, daß es ihnen infolge der allgemeinen wirtschaftlichen De­preffion nicht mehr möglich sei, den Tariflohn von 81 Pf. für die Stunde zahlen zu können. Sollten die Arbeiter in der kommenden Zeit weiter zu fariflich festgelegten Löhnen arbeiten wollen, fönnten fie, die Unternehmer, nur noch 68 Pf. Lohn zahlen. Die Branchen­leitung hat dieses Schreiben damit beantwortet, daß sie verlangte, den Lohn nicht abzubauen, sondern auf 90 Pf. zu erhöhen. Am 10. Juli fanden die ersten Verhandlungen statt. Die Unternehmer machten hier geltend, daß sie, wollten fie fonkurrenzfähig bleiben, die

Löhne abbauen müßten. Zudem seien die Preise vieler Bedarfs­artifel so start gesunken, daß die Arbeiter einen Abzug ohne Schaden tragen fönnten. Die direkten Verhandlungen und auch der Termin

Bem Schlichtungsausschuß, der zur Entscheidung angerufen wurde, berliefen resultatlos. Das einzige Ergebnis der Verhandlungen war, daß die Unternehmer einwilligten, den Streit vor ein Schieds­gericht mit unparteiischem Borsigenden zu bringen. Wie der Be richterstatter am Schluß seiner Ausführungen mitteilte, finden die Verhandlungen am fommenden Dienstag ftatt.

Nach längerer Aussprache nahm die Bersammlung den Bericht zur Kenntnis. Che weitere Schritte unternommen werden, soll erst das Ergebnis dieses Schiedsgerichts abgewartet werden.

Erfolgreicher Streit.

Die im Leitergerüstbaugewerbe Groß- Berlin beschäftigten Arbeit­nehmer befanden sich seit dem 12. Juli im Streit, um die verweigerte Erhöhung der Stundenlöhne durchzusehen. Am 16. Juli fanden Ber­handlungen mit den Arbeitgebern statt, die zu einer Berständi­gung führten. In einer gut besuchten Bersammhung berichtete Sydow über das Ergebnis der Verhandlungen. Daraus war zu entnehmen, daß die Berhandlungen fich schwierig gestalteten, weil die Arbeitgeber eingangs darauf bestanden, daß bis Freitag früh in den Betrieben die Arbeit unter den bisherigen Bedingungen aufzunehmen fei. Nach Wiederaufnahme der Arbeit wären fie bereit, in fofortige Lohnverhandlungen einzutreten. Die Verhandlungsfommission der Arbeitnehmer lehnte dieses Anerbieten ganz entschieden ab. Nach längeren Berhandlungen fam es zu folgender Berständigung:

Vom 18. Juli 1924 beträgt der Stundenlohn für Poliere 1,05 m., für Leitergerüstbauer 95 Pf., für Blagarbeiter 81 Pf. Die Wieder. aufnahme der Arbeit erfolgt am selben Tage früh. Maßregelungen aus Anlaß des Streifs finden nicht statt.

Die Lohnverhandlungskommission sowie die Bertrauensleute empfahlen die Annahme dieses Ergebnisses, dem auch die Versammel­ten gegen eine starke Minderheit zustimmten. Damit ist der Streit im Leitergerüstbaugewerbe beigelegt. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte heute früh.

Kommunistische Zerstörungsarbeit in Ostpreußen .

Die Kommunisten, die sich durch ihre Feigheit und Hanswurstig­feit schon während des letzten oftpreußischen Landarbeiterstreifs er­bärmlich blamiert haben, find im Begriff, fich weiter lächerlich zu machen. Ihre Abficht ist jegt, wie wir dem Prefsedienst des Deutschen Bandarbeiterverbandes entnehmen, in Ostpreußen ihre in anderen Teilen des Reiches bereits wieder zusammengefallene Bandarbeiter organisation, den fommunistischen Land- und Waldarbeiterverband", aufzuziehen. Hierzu sollen mit großem Tamtam vorbereitete Kreis­tonferenzen dienen. Stattgefunden haben solchen Konferenzen bis jegt in ben Kreisen Niederung, Labiau , Königsberg , Fischhausen , Wehlau , Insterburg , Gumbinnen und Lößen. Soweit Feststellungen möglich waren, lassen sie erfennen, daß die Geschichte in allen Fällen glatt ins Wasser gefallen ist. Ein Beweis hierfür sind die Konfe­renzen in Labiau und Insterburg . Ronnten in Labiau noch 14 Land­arbeiter gezählt werden, fanden sich in Insterburg ganze acht zu­fammen. Ausgefüllt wurden die Konferenzen mit einem fürchter­lichen Geschimpfe über den schlappen" Verbandsvorstand und die feigen" Gau- und Kreisleiter. Bon weitsichtiger und verant­wortungsvoller Landarbeiterpolitit war auch nicht die geringste Spur zu entdecken. Dafür wurden aber ellenlange Refolutionen ange­nommen, die den geschmähten Verbandstörperschaften mit dem Er­suchen übermittelt wurden, die hierin enthaltenen Forderungen zu verwirklichen.

Berantwortlich für Bolitik: Eraft Renter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Walter Trojan; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Verlag: Borwärts- Berlag G. m. b. 5., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Verlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin GW. 68, Lindenstraße 3.

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