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Fortschritte trotz Schwierigkeiten.

Condon, 19 Juli.( Eca.) Der geftrige Tag der Londoner Kon­ferenz hat einen fehr günstigen Eindruck

Hinterlassen, zumal die Arbeiten in der Kommiffion Nr. 1, die sich mit der wichtigsten Frage der Konferenz, nämlich der der deut. schen Berfehlungen zu befassen hat, gestern bedeutende Fortschritte gemacht haben Ueber die Frage der Sanftionen, die im Falle einer absichtlichen Berfehlung Deutschlands ergriffen werden sollen, hat die französische Delegation eine zweite Note ein. gerzicht, die sich bemüht, dem englischen Standpunkt etwas näher zu kommen. Diese note ist gestern morgen fertiggestellt und gestern nadymittag ber Kommission vorgelegt morben. Die Rommission hat sie ihrerseits einer besonderen Unterfommission überwiesen, die sich in zweistündigen Beratungen damit beschäftigte, bie Note zu über. fetzen und noch einige nachträgliche Aenderungen einzufügen. Die beiden ersten Paragraphen dieser Note befaffen sich mit der

Ernennung des amerikanischen Vertreters

in der Reparationsfomiffion für den Fall der Feststellung eventueller deutscher Nichterfüllungen. Ueber diesen Bunft ist bereits in der Kommission eine vollkommene Ginigung erzielt morden. Der amerikanische Delegierte soll in einem Zeitraum von 30 Tagen nach Annahme des Tertes durch die Reparationskom mission von dieser ernannt werden. Seine Amtsbauer bei der Re parationsfommiffion ist auf fünf Jahre festgelegt. Seine Er nennung soll auf Grund einstimmigen Beschlusses der Mit glieder der Reparationsfommission erfolgen. Für den Fall, daß die Reparationstommiffion fich nicht einigen kann, soll die Ernennung durch den Präsidenten des Internationalen Schiebsgerichtshofes im Haag erfogen.

Weiter hat man sich in dem Ausschuß für die deutschen Ber­fehlungen darüber geeinigt, daß für den Fall, daß wirklich die Reparationsfommission eine

deutsche Nichterfüllung

feststellt, die Alliierten fich unverzüglich über Maßnahmen zum Schuge der eigenen Interessen der Alliierten und der Interessen der Anleihezeichner verständigen sollen. Diese beiden Punkte wurden einstimmig von der Kommission angenommen unter dem Vorbehalt der nachträglichen und endgültigen Zustimmung der Bollfizung der Konferenz.

Der Ausschuß befaßte sich dann weiter mit den Paragraphen Der Ausschuß befaßte sich dann weiter mit den Paragraphen der französischen Note, die sich auf die

Garantien für die Anleihezeichner

im Falle von Santtionen beziehen. In diesem Punkte ist noch feine voltommene Einigung erreicht worden.

Washington für Ernennung Youngs zum Generalagenten. New Bort, 19. Juli. ( Durch WLB. - Funkspruch.) Wie die Regierung feine Kenntnis von der Absicht erhalten, Owen Young Associated Breß aus Washington meldet, hat die amerikanische zum Generalagenten für die Reparationszahlungen zu ernennen. An hervorragender Stelle sei aber festgestellt worden, daß es der Re­gierung genehm sein würde, wenn Young dieser Posten angeboten würde und er ihn annehme. In Regierungsfreisen sei man der An­ficht, daß Young für diesen Poften fehr geeignet sein würde. Es fei hervorgehoben worden, daß eine Wahl, was die amerika nische Regierung angehe, feinerlei offizielle Bedeu tung haben würde.

Schwierigkeiten wegen der Regieaufhebung. London , 19. Juli. ( Eca.) Ueber den Inhalt des Seydour- Planes zur Wiederherstellung ber normalen Berhältnisse im Ruhrgebiet werden nunmehr einige Einzelheiten befannt. Der Entwurf schlägt vor, daß die im Ruhrgebiet ergriffenen 3wangs maßnahmen zunächst einmal finanziell weiter ausgebeutet werden sollen, bis zu dem Tage, an dem der Sachverständigenplan voll transferiert ist. Aber die Maßnahmen sollen

in fünf Etappen aufgehoben werden. Diese fünf Etappen follen durch bestimmte Lei stungen Deutschlands gekennzeichnet werden, das fünf von der Reparationstommiffion vorgeschriebene Bedingungen zu erfüllen haben wird. So werden nacheinander die Kohlensteuer, die Lizenzen, weifer die zwangsmäßigen Sachlieferungen, die Micum- Abkommen und schließlich die Zollgrenzen und die Eisenbahnregie verschwinden. Für die Eisenbahnregie find allerdings

zahlreiche Einschränkungen

in dem Plan Seydoux' vorgesehen, die damit begründet werden, daß es sich darum handele, die Sicherheit der Besagungs­truppen zu gewährleisten. Diese Maßnahmen, die zur Sicherung der Besatzungstruppen vorgesehen werben, sollen Gegenstand eines besonderen Anhanges zu dem Entwurf Sendour' bilden. Dieser An­hang ist im Gegensaß zu dem Hauptteil noch nicht fertiggestellt worden und bildet einen ber fchwierigsten Bunfte der ganzen augenblidlichen Verhandlungen.

Heute vormittag mirb erneut eine große Sigung ber englischen, französischen und belgischen Militärsachperständigen statt finden, um den Text biefes Anhanges zu erörtern, und es wird hier bei sicher zu scharfen und schwierigen Berhandlungen tommen. Die Franzosen und Belgier sind der Ansicht, daß es absolut notwendig ift, eine Anzahl alliierter Eifenarbeiter und Beamter bei einigen wesentlichen Linien beizubehalten. England hingegen vertritt weiterhin die Ansicht, daß eine derartige Maßnahme

dem Sachverständigenplan durchaus zuwiderlaufen würde. Es heißt in gewissen Konferenzfreifen, man beabsichtige, Marschall Foch aus Paris tommen zu lassen, um deffen Autorität für den franzöfifchen Standpunkt einzusetzen.. Eine Be­stätigung dieser Nachricht ist bei der französischen Delegation nicht zu erhalten, doch wird zum mindesten versichert, daß für den Augen­blid von einer Londoner Reise des Marschalls Foll noch nicht die Rede sei.

,, Wie seinerzeit in Versailles ".(?!)

Paris , 19. Juli. ( WTB. Der Sonderberichterstatter der Ere Nouvelle" meldet, Macdonald und Herriot hätten gestern über die Zulassung Deutschlands zur Konferenz verhandelt. Ma c- donald wünsche, daß die Deutschen bedingungslos zuge­Icssen würden, Herriot dagegen wolle ihre Zulassung nur unter den gleichen Formalitäten wie wie feinerzeit in failles(?!).

Ber=

Bon feinem anderen Blatt ist bisher etwas Derartiges ge meldet worden, fo baß man hoffen darf, die Redewendung wie feinerzeit in Versailles" sei nur ein Privatgedante des Ere- Nou­velle" Berichterstatters, der selbst keine Ahnung davon haben dürfte, unter welchen unerhörten und demütigenden Umständen die Deut. schen an der Versailler Friedenskonferenz teilgenommen" haben. Sollte aber Herriot tatsächlich so etwas vorgeschlagen haben, da wüßte ihm und feiner Mehrheit mit aller Deutlichkeit gefagt wer den, daß Deutschland einschließlich der Sozialdemokratie fich für

eine solche Einladung" bedankt, die ebensogut von Clemenceau| fann also auch nicht die Antenne mit Gewalt entfernen eer en ausgehen könnte. Wenn sich Herriot seine Miniſteregistenz nur durch folche Konzeffionen an den Poincarismus erfaufen fann, dann täte er beffer, das Feld überhaupt und baldmöglichst zu räumen, bevor er den guten Namen, den er sich in den europäischen Demokratien erworben hat, völlig verliere.

All dies vorausgesetzt, daß die Meldung der Ere Nouvelle" die Absichten Herriots tatsächlich widerspiegeln, was wir einstweilen be. zweifeln. Montag wieder Vollfihung.

des

Paris, 19. Jull.( WTB.) Nach dem Sonderberichterstatter Echo de Paris" findet die nächste Bollfigung der Konferenz am Montag statt.

Jch dulde keine Schwarzmaler!"

Als Wilhelm noch unser lieber Landesvater war, hat er ein mal das geflügelte Wort gesprochen: Ich dulde feine Schwarz­feher!" Das war ein sehr schönes Wort, wie ja denn überhaupt Wilhelm befanntlich nur schöne Worte gesprochen hat, und es war ein fehr wirkungsvolles Wort, fo mirtungsvoll, daß es heute noch einem allmächtigen Bureauvorsteher, der in einem großen roten Haus in Berlin siht, im Ohr hängt. Unlängst erst hat der Herr Bureauvorsteher Gelegenheit genommen, dieses schöne Wort in einer Variation anzuwenden. Und das tam so: Ein Malergeselle, ein junger und ein wenig übermütiger Mann, hatte von seinem Meister den Auftrag erhalten, das Gitter vor dem Fenster des Herrn Bureauvorstehers schwarz anzupinseln. Dabei erblickte befagter Malergefelle im Zimmer einen Kalender, auf dem Wilhelm und seine Verbündeten in prachtvollen Uniformen abfonterfeit maren. Da sagte fich der Malergeselle, was dem Gitter recht ist, muß dem Kalender billig sein, und, schmupp, bemalte er das blante Bild auch schwarz. Da aber geriet der Herr Bureauvorsteher in grimmen Zorn und rief aus: Jch bulde feine Schwarzmaler!" Im Anschluß an dieses martige Manneswort ließ er eine politische Epistel an irrfinnige Ansichten haben." Als der Gescholtene prompt erwiderte: den Malergesellen los und erklärte ihm: Wie kann man nur fo " Das Bild gehört nicht in unfere Zeit", wußte der Herr Bureau­vorsteher feine andere Antwort als: Schmieren Sie doch Ihren Ebert an, dagegen habe ich nichts". Man sieht also, daß der Herr Bureauvorsteher auch lieb zu sein und nicht nur Verbote, sondern aber bestand in der Drohung, den Gesellen beim Meister anzuzeigen, auch Erlaubnis auszuteilen vermag. Seiner Weisheit letzter Schluß auf daß diefer den Schwarzmaler entlasse. Armer Bureauvorsteher!

Die Ermordung der Frau Papke. Ausschaltung der Presse von der Berichterstaffung. Mag Baple und sein Bruder, ber Tischlerlehrling Kurt Bapte, Vor dem Jugendgericht hatten sich heute ber Schlofferlehrling wegen der Tötung ihrer Stiefmutter, der Frau Bauline Bapte aus Frau Papte in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Der Hals war mit der Klopstockstraße 53, zu verantworten. 2m 31. März v. 3. wurbe einem Beberriemen zusammengefchnürt. Im Halfe stedte ein Taschen tuch als Knebel und die Hände waren mit einem Strid gefesselt. Die beiden Täter, auf die sich alsbald der Berdacht lenkte, waren unter Mitnahme aller Wertsachen und des Geldes flüchtig und wurden erst im Februar diefes Jahres festgenommen. Sie haben auch die Tat zunächst beide zugegeben. Der Haupttäter war der damals noch nicht 18 Jahre alte ältere Bruder War, während Kurt ihm durch Festhalten der Stiefmutter Beihilfe geleistet hatte. Später hat Rurt aber bestritten, überhaupt an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die beiden jugendlichen Berbrecher, die furz vor der Ver­Cindrud. Nach ihrer Darstellung gefiel es ihnen in der strengen handlung dem Gericht vorgeführt wurden, machen einen harmlosen Bucht des elterlichen Hauses nicht, auch vertrugen sie sich mit ihrer Stiefmutter nicht. Nach dem Jugendgerichtsgefey find neuerdings die Berhandlungen nicht öffentlich. Rechtsanwalt Dr. Mag Kantorowicz ftellte jebody nor Eintritt in die Verhandlung den Antrag, mit Rüd ficht auf das allgemeine Intereffe von der Bestimmung im Gefek, daß der Richter auch anderen Personen außer Angehörigen und Jugendpflegern den Zutritt gewähren fann, die Preise au und erklärte nach furzer Beratung mit feinen beiden Schöffen, daß zulaffen. Amisrichter Blume war aber anderer Ansicht die Oeffentlichteit pöllig ausgefchloffen bleibe. Tur dem Vater der Täter wurde der Zutritt zu dem Gerichtssaal gewährt verständige Sanitätsrat Dr. Leppmann und Medizinalrat Fräntel. Es find etwa ein Dugend Zeugen gelaten, außerdem als Sac Wir werden über den Ausgang des Prozesses weiter berichten.

Freunde tuberkulöfer Kinder.

Die schwere Schidigung des Belfes durch die TubertuInfe hat namentlich im Hinblid auf die fchwere wirtschaftliche Not feit geraumer Zeit mirtfame Abwehrmittel entstehen und ausbauen lassen. Im Rahmen des von Staat und Kommune erhaltenen Ambulatoriums für nochen und gelent tuberkulöse Kinder in Berlin N., Eberswalder Straße, mer lift und gymnastischen lebungen behandelt und durch Freilufiunter den zurzeit etwa 300 tuberfu löse Kinder mit Sonnen, Frei­richt weitergebildet. Die unbestreitbaren Erfolge biefer Methobe haben eine Anzahl von Persönlichkeiten, die den Wert einer Ber­breiterung dieser Arbeit für das Bolfswohl erfannt haben, veranlaßt, einen Berein der Freunde tubertutöfer Rinder" zu begründen, deffen Aufgabe es fein foll, der Tuberkulose durch ge= eignete fanitäre und medizinische Mittel vorzubeugen und tuber fulöse Kinder zu heilen. Um diesen Gedanken in ganz Deutschland zu verbreiten, foll die Unterſtükung und Förderung einer Mufter und Lehranstalt als besonderer Zweck des Vereins gepflegt werden. Am Gründungstage des Vereins nahm Geh. Medizinalrat Dr. Auguft Bier, der zum Borstand des Vereins gewählt wurde, Anlaß, in längeren Ausführungen auf die große Bedeutung der im Ambu­latorium mit einfachsten Mitteln durchgeführten Methode hinzu Behandlung geeigneten Fälle vom Arzt sorgfältig ausgesucht werden meisen, betonte aber mit besonderem Nachdruck, daß die zu dieser müffen. Zu ftellvertretenden Borsigenden wurden die Herren Stadt arzt Dr. Alfred Kprach und Profeffor Eugen Risch, Berlin, ge­wählt. Dem Kuratorium gehört eine große Anzahl führender Per fönlichkeiten an. Die Geschäftsstelle befindet sich bei Dr. Taubmann, Berlin W. 50, Prager Str. 18.

Um die Dachantennen.TAROM Die Klagen über Eingriffe von Hausbefigern gegenüber Runb funfteilnehmer, die auf dem Hause, in dem sie wohnen, eine An. tenne angebracht haben oder anbringen wollen, nehmen tein Ende, und es ist höchste Zeit, daß die Regierung, eventuell auf dem Ver­ordnungswege, diesen Schwierigkeiten ein Ende bereitet, menn anders nicht das ganze Rundfunfunternehmen in die Brüche gehen foll. Daß der Hauswirt für alle aus der Anbringung von Antennen entfchädigt werden muß, ist selbstverständlich, völlig unberechtigt ist auf dem Hause entstehenden Schäden, die immerhin möglich sind, dagegen der Anspruch auf eine mehr oder weniger große Ber. gütung für bloße Tuldung der Antennenanlage. Wie stehen nun ble Dinge, menn ein Rundfunkteilnehmer ohne Genehmigung des Hausbesizers die Antenne angebracht hat oder wenn er von ihm war die Genchmigung erhalten, nachträglich aber zur Entfernung bes Geräts aufgefordert wird? Aus eigener Machtvollfommenheit bas mag von vornherein betont werden mirt feinerlei Recht, irgendeinen, gleichgültig - hat der Haus welchen Eingriff felbständig vorzunehmen. Er

A

fernen lassen. Der einzige Weg, der ihm zu: Verfügung steht, ist bie Anrufung des Gerichts. Nimmt er von sich aus die Beseitigung der Antenne por, dann macht er sich der Sachbe. hädigung schuldig und kann dafür auf dem Wege der Privat­flage zur Berantwortung gezogen werden. Noch viel weniger ist ohne deffen persönliche Zustimmung berechtigt, etwa um Teile der er natürlich zum Betreten der Wohnung des Rundfunkteilnehmers ihn genierenden Antenenanlage abzumontieren. Berschafft er sich gewaltfam Zutritt zur Wohnung, dann macht er sich wegen aus. friedensbruches strafbar. Auch der Einwand, daß es sich um Abmendung einer dringenden Lebensgefahr handelt, wäre hier nicht stichhaltig. Das ist um so mehr zu beachten, als in letzter Zeir pielfach von Hausbesikern die Anbringung einer Antenne vermeigert worden ist unter Hinweis auf vermehrte Blizgefahr. Auch in diesem Falle ist von einer dringenden Gefahr für das Leben des Haus­wirtes ober feiner Angehörigen feine Rede. Hält er die Angelegen­heit für dringlich, barin fann er die Beseitigung der Antenne auf dem Wege der einstweiligen Berfügung erwirten. Ob er aber auf dem Klageweg mit dem Hinweis auf die erhöhte Blizgefahr durch. fäme, muß nach der bisherigen Pragis der Gerichte als durchaus zweifelhaft gelten.

Erdbeerspeise oder verdorbene Koteletten?

Zu der Maffenvergiftung in Görbersdorf.

Die Nachricht über die Erkrankung von nicht weniger als 240 Personen in der bekannten Lungenheilanstalt Görbersdorf in Schlesien hat in den Berliner Familien der in der Anstalt Befind­lichen Schrecken und Unruhe hervorgerufen, die nur wenig dadurch gemilbert werden können daß außer dem Tod des Oberarztes Todes. fälle bisher nicht zu verzeichnen sind. Es berührt nun merkwürdig und auch befremdend, daß nach den bisherigen Berichten es angeblich eine aus Mitch, Eiern und Erdbeeren hergestellte Speise gewesen fein soll, die derart verheerend gewirkt hat. Nun verhält es fich im allgemeinen mit dieser angenehmen Erfrischungsspeise so, daß, der menschliche Gaumen sehr schnell feststellt, wenn eine derartige. Speise in Gärung übergegangen ist, und die Görbersdorfer Patienten hätten vermutlich die sauer gewordene Speise stehen lassen. Nach bie uns zugänglich gemacht worden ist, handelt es sich auch der Mitteilung eines Görbersdorfer Patienten, gar nicht um eine verborbene Erdbeerspeise. Die Ursache der Ratastrophe wird vielmehr in Koteletten gefehen, die zu der gleichen Mahlzeit verfpeist worden find, und die Wahrscheinlichkeit einer Fleischvergiftung ist ist nunmehr notwendig, daß eine schleunige amtliche Auf­piel größer als eine Bergiftung durch eine Erdbeerspeise. Es flärung erfolgt.

Borläufig feine Brotpreiserhöhung in Berlin.

Zu den Meldungen, daß auf Grund von Beschlüssen der Berliner Bäckermeister am kommenden Montag eine zirfa 12pregen.ige Brot­von zuständiger Seite mitgeteilt, daß diefe Nachricht in diefer preiserhöhung in Kraft träte, wird der Berliner B S.- Korrespondenz Form unzutreffend ist. Es ist weder beschlossen morden, den Brot daß am legten Donnerstag die Bertre'er der Bädermeisterorgani preis direft zu erhöhen, noch burch Herabfchung des Teingewichts indirekt eine Brotverteuerung herbeizuführen. Richtig ist lediglich, fationen bei ben Rommunalbehörden, den Breisprüfungsstellen usw. porstellig geworden sind und auf die Gefahren hingamielen haben, die mit der augenblicklich zu verzeichnenden ständigen Steigerung der Mehlpreife verbunden feien. Die Bäcker­meifter haben dabei betent, daß bei einem weiteren Steinen ber Mehlpreise es ihnen unmöglich gemacht würde, das Brot zu dem bisherigen Preise herzustellen. Irgendwelche Beschüsse wurden in diesen Besprechungen, die in der fommenden Woche wieder aufge­nommen werden follen, nicht gefaßt. Es bleibt also bis auf weiteres bei bem bisherigen Brotpreis und Teiggewicht. Die Berliner Be diefes porläufig" und bis auf weiteres" der Meister Geltung völkerung wird ja nun Gelegenheit haben, festzustellen, wie lange haben wird.

Kein Handel mit Kraftdrosten- Nummern mehr. Wie wir hören. hat der Vorstand der Intereffengemeinfcft der mit dem Regierungsdirektor Mosle vom Polizeipräsidium Berlin Kraftbroschtenführer Groß- Berlins in einer Besprechung

bes

die Zulassung von neuen Rrofibroichten- Nummern für die Ver­in der Besprechung erteilten Auskunft wird dem Wunsche mit Rüd­bandsmitglieder bzw. die gänzliche Beseitigung numerus clausus nom Bolizeipräsidenten erbeten. Nach der sicht auf den volkswirtschaftlich überaus schädlichen Hantel mit Der Interessengemeinschaft aus dem leicht ersichtlichen Grande ich de n. wobei allerdings der Antrag auf Bevorzugung der Mitglieber Nummern fo bald wie möglich Rechnung getragen wer­den, mäßiger Behandlung aller Interefienten abgelehnt werden mußte. Wann und wo Anträge auf Zulassung neuer Nummern zu felfen sind, wird noch bekanntgegeben werden.

botes, ein Herr und eine Dame, belbe des Schwimmens untundig, Arbellerschwimmer als Cebensreffer. Die Infalfen eines Baddel wären am Freitag nachmittag im Angesicht des Freibades annsee um ein haar ertrunfen nachdem ihr Boot umge­fchlagen war, wenn sich nicht einige gule Schwimmer. Angehörine eines Arbeiler- Schwimmvereins ihrer engenommen hätten. Die fonderer Hingabe geübten Rettungsperfume Berun gerade in den Arbeiter Schwimmbereinen mit be­glüdter fonnte hier mit schönstem Erfolg praktisch demonstriert werden.

Ein neuer Delfchwindet aufgedeckt.

In London wurde foeben ein Schwindelunternehmen in Del attien aufaededt, das offenbar große Ausdehnung angenommen hat. Edward Schwab, der Chef des amerikanischen Ueberwachungs­fomitees, hatte eine Unterredung mit dem ersten Polizeiinspektor ber Londoner Kriminalpolizei und teilte diefem mit, daß in England und in den Bereinigten Staaten für über fünf Millionen Dollar Aftien von Schwinbelgesellschaften verkauft morben feien. Schwab ist der Ansicht daß die Führer dieser Schwindelbande in London Aufenthalt haben

Hamburger Chefpiloten Robert Tuegen in Anerkennung der bei " Für Reffung aus Seenof". Reichspräsident Ebert hat dem der Rettung des Heizers be la Motte non dem gestrandeten Motor­schiff Sonderburg" bewiesenen Aufopferung und Tatkraft die Bla­Pette für Rettung aus Seenot verlichen. Die Sonders burg" war in der Nähe von Büsum gefirandet und völlig vom Eise eingeschlossen worden. Wochenlang war der Heizer de la Motte Schwierigkeiten flog Tuegen am 4. Januar von Hamburg aus nach allein an Bord und sein Proviant völlig aufgegehrt. Unter großen bem gestrandeten Schiff und es gelang ihm, den Heizer im Flugzeug nach Hamburg zu bringen.

Wetter für morgen.

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Weffer für Berlin und Umgegend: Noch ziemich fühl und heränderlich, einzelne furze Regenschauer nicht ausgeschloffen. Für Deutschland: Im Süftengebiet noch ziemlich windig mit einzelnen Regenschauen, sonst all­mähliche Besserung, aber am Tage noch wolkig. Ueberall fühl.

Groß- Berliner etufenbungen für diese Rubrit Berlin G. 68, Sindenstraße 3,

Parteinachrichten

find ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof links, 2 r. rechts, zu richten. 84. Abt. Bezirksführer! Sanbzettel für Brotestversammlung bei Rosin, Gubener Straße 14, abholen, 99. Abt. Brig- Budow. Der für morgen, Sonntag, angelegte Familienausflug nach Budom findet wegen Berbots der Boliget nicht statt. Weitere Mit­tellung folgt