Mit feinem Wort ift dabei von der Notwendigkeit einer Arbeitszeitverlängerung in Deutschland die Rede. Der Gedanke, die deutschen Mehrleistungen durch eine Berlängerung Der Arbeitszeit sicherzustellen, ist unvereinbar mit den Gedankengängen des Gutachtens; denn er würde, ganz entgegen dem auf Beruhigung und wirtschaftlichen Frieden abzielenden Sinn des Gutachtens, eine Neubelebung des wirtschaftlichen Krieges bedeuten. Arbeitzeitverlängerung in Deutschland ist der Bersuch, die erbitterte Auseinandersehung der letzten Jahre um die Reparationslaft mit anderen Kampfmitteln, mit dem Mittel des sozialen Dumpings zu erneuern eben das, was das Gutachten verhindern will Soziales Dumping und Ausführung des Gutachtens in loyalem Geifte find unvereinbar. Man fann nicht auf der einen Seite wirtschaftliche Erleichterung erwarten und gleichzeitig an der Ruinierung der anderen arbeiten, man kann nicht die Beachtung einer Grenze für Kulturhöhe und Lebenshaltung des eigenen Volkes fordern und gleichzeitig diese Grenze gegen die eigenen Arbeiter selber durchbrechen. Die Durchführung des Gutachtens in loyalem Geiste erfordert darum die Be achtung des internationalen Achtstunden tages und die Ratifizierung des Washing toner Abkommens über feine Gewähr leistung.
Eine andere Haltung der deutschen Regierung würde im internationalen Berhältnis die Vermutung nahelegen, daß sie den Reparationsfrieg mit anderen Mitteln fortsetzen will. Gegenüber den eigenen Arbeitern jedoch würde sie eine Preisgabe feines hohen fulturellen Gutes der großen Masse des Bolles bedeuten, das selbst der Dawes- Plan schützen will. Eine Preisgabe des Achtstundentages durch die deutsche Regierung würde ebenso verwerflich sein wie ein Verzicht auf die Schutzbestimmung des Gutachtens, daß die Wiederher Stellung der fistalischen und wirtschaftlichen Einheit des Reiches die Borauslegung des Dames- Planes iſt. psa mais na idsid 296 pulch Völkische Selbstkritik. Gegen Deutsche Tage ", Herrenübermut und patriotische Besoffenheit.
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Eine an Grausamkeit grenzende Selbstkritik des ovölkischen und deutschnationalen Treibens liefert Dr. Mar Kanzler aus Bismart in der Altmart in Bulles, Deutschem Tageblatt". Er schreibt:
Und dann, wie werden diese Feste gefeiert? Immer felbftver-| ber letzten Jahre hundertmal bewiesen hat: Hoffnungen kann der ständlich nur unter sich". Da feiert z. B. der Gesangverein in X. sein hundertjähriges Bestehen. Alle Vereine werden eingeladen; den Arbeitergefangverein übersieht man gefliffentlich. Aber ich bitte Sie, mpie fann man zu solch einem Feste, wo man doch im Frad und 3ylinder mit weißen Handschuhen erscheint, auch einen Arbeiterverein einladen? Man ist doch national, und schon der Name Arbeiter"! So ungefähr denten diese Herren". Und was ist die Folge? Die Klaffengegensäge werden verstärkt."
Herr Dr. Kanzler hat schon recht. Nur einen Hafen hat die Geschichte. Denn wenn man sich seine Stritit zu Herzen nimmt und nach ihr handelt, dann hört die ganze ,, völkische" und deutschnationale Bewegung" binnen drei Tagen auf.
Die visierte" Perspektive.
Gefahren
Bolschemismus nur auf das Hochkommen faschistisch- reaktionärer Tendenzen, auf das Ueberwuchern der europäischen Anarchie jetzen. Eine Politit, die Europa die Möglichkeit gibt, zur friedlichen Arbeit, zur demokratischen Aufwärtsentwicklung zurückzukehren, eine Politif, die die Arbeiterbewegung in allen Ländern hochbringt, wäre für den Bolschemismus tödlich. Er ist und bleibt nichts anderes als eine Begleiterscheinung der Reaktion, die in Deutschland so gut wie in allen anderen Ländern ihn als beste Hilfstruppe im Kampfe gegen die Arbeiterbewegung einschätzt und gebraucht.
Die Aufwertungsfrage.
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Beginn der Ausschußberatung im Reichstag. Am heutigen Donnerstag vormittag trat der Aufwertungss ausschuß des Reichstags endlich zusammen. Auf Aufforderung erflärte zunächst Staatssekretär Joel vom Reichsjustizministerium, daß die Reichsregierung in der vor einigen Tagen stattgefundenen Besprechung der Parteiführer gewünscht habe, daß der Ausschuß feine Beratungen in einen Unterausschuß verlege, dem die Regierung alles zur Beurteilung der schwierigen auswärtigen Frage notwendige Material unterbreiten wolle. Dieser Weg empfehle sich erstens, um der Gefahr der wilden Spekulation, die mit öffentlichen Beratungen des Ausschusses verbunden seien, zu begegnen, und zweitens, weil alle an diesen Fragen beteiligten Refforts, insbesondere wegen der Londoner Verhandlungen start überlastet seien. Abg. Hergt( Dnat.) sprach sich für die Einfeßung eines Unterausschusses über bestimmte Anträge der Parteien aus und unterstützte das Verlangen nach streng vertraulicher Beratung dieser Körperschaft. Auch der Redner der Bölkischen, Abg. Feder, vertrat denselben Standpunkt.
Gefahren der opportunistischen Versumpfung. Der Zentralausschuß der KPD . war am Sonnabend verfammett, um den Bericht feiner Delegation aus Mostau entgegenzunehmen. Dort hat man die„ Perspektive der nädysten Entwicklungsperiode visiert und ist dabei zu etwas betrüblichen Ergebnissen getommen. Auch die KẞD. hat ben Einbrud, daß ihr schlechte 3eiten bevorstehen. Es ist allgemeine Flaute, die pazifistisch demokratische Welle geht zu ihrem großen Schmerze durch die Bän der, Poincaré ist gestürzt, Mussolini madelt, in Amerita entwickelt sich die dritte Partei Bafollette, die englische Arbeiter regierung wird selbst nach Ansicht der englischen Rommunisten aus Neuwahlen gestärkt hervorgehen und der deutsche Faschismus hat seinen Höhepunkt überschritten. Sintemalen bie Beiten so schlecht sind, muß um so energischer gereinigt werden. Mit Genugtuung wird deshalb festgestellt, daß arsti in Bolen abgesägt ist, daß Souvarine ausgeschloffen wurde, Für die Sozialdemokraten erflärte der Genosse Keil, baß Höglunds hinausschmiß bevorsteht. Klara 3ett in, die es sei ein ungewöhnliches Verfahren, die Beratungen einer so unman aus rein beforativen Gründen in der Kommunistischen Inter - geheuer wichtigen Frage mit der Einsehung eines Unterausschusses nationale beläßt, erhält von der gelehrten Führerin der RPD. ent- zu beginnen. Die Arbeit des Unterausschusses könne nur fruchtbar sprechende Belehrung. Ihr wird vorgeworfen, daß fie biefelben fein, wenn ihm bereits Direttiven vorliegen über die Stellungnahme Fehler macht, wie Rosa Luxemburg , die bekanntlich schon seit der einzelnen Parteien. Die Verweisung aller Anträge an einen längerer Zeit zum alter Eisen geworfen ft. Die deutsche Zentrale Unterausschuß, ohne daß sie zuvor zu einer Klärung der Stellung. rühmt sich, in Mostau alles getan zu haben, um den Selten. nahme der einzelnen Parteien geführt haben, müsse das Miß= haratter der kommunistischen Bewegung noch mehr zu unter frauen der Deffentlichkeit in den Ernst der Absichten her. ftreichen. Sie hat verhindert, daß einige führende Genossen ber porrufen. Dieses Mißtrauen werde verstärkt, wenn die Bertraulich roten Gewertschaftsinternationale einen Offenen Brief an die feit der Berhandlungen von vornherein bestimmt würde. Es sei Amsterdamer richteten, ob sie bereit wären, auf dieser oder deshalb zweckmäßig, zunächst in die allgemeine Besprechung der Anträge der Parteien einzutreten und dazu das Reichsfinanzministerium jener Grundlage eine organisatorische Einigung herbeizuführen". Michel denkt nicht daran, sich um Politik und das Lun und Einen wirksamen Widerspruch hat Ruth Fischer mit ihrem Be- zur Teilnahme und Stellungnahme aufzufordern. Je nach dem Treiben im„ hohen Haufe" zu fümmern. Er hat wichtigere Sachen richt nicht gefunden, die KPD. ist einheitlich links eingestellt. Die Bang dieser Beratungen habe man dann immer noch die Möglichkeit, einen Unterausschuß einzusehen. Reil beantragte ferner, zur Klärung zu tun. Er muß Feste feiern. 3war heißt es überall, wenn tapferen Helten um Brandler und Thalheimer halten es man in Bekanntenkreisen umhört, ich habe kein Geld. Aber wenn es für flüger, den Kampf bis zu einem günstigeren Moment aufzu des ganzen Problems Bertretungen der Interessentenkörperschaften aufzuzu hören. Das feien neben den geschädigten Gläubigern, Sparern gilt, ein sogenanntes Volksfest zu feiern, ist auf einmal alies verschieben. Trotzdem scheint auch bei den„ Linken" eine gewisse Ahnung und Versicherten auch die Schuldner. Deshalb fei die Anhörung auch Besfeer und Geld in Hülle und Fülle da. Und eine Beran ft al. vorzuherrschen, wohin sie die Kommunistische Partei mit ihrer des Reichslandbundes, des Reichsverbandes der Industrie, der Banken tung jagt die andere, und es vergeht selbst in den kleineren genialen Strategie führen. Ein linker Diskussionsredner wenigstens usw. erforderlich. then Städten fast fein Sonntag, an dem nichts los ist. Mag es nun ein erklärte: Schüzenfest, ein Sängerfest, ein Turnfeft, Bogelschießen oder ähnliches fein, überall zeigt fich das gleiche Bild, Mon begnügt sich nicht mit einem Tage, nein, es wird auf drei bis vier Lage, ja bis auf die ganze Woche ausgedehnt, und die Hauptsache ist der Festball. Und was für ein Festball? Das Haten treuzlied, das Ordens lied der Jungdeutschen und viele andere nationale Lieder werden mißbraucht und wechseln ab mit dem jüdischen Shimmy Bananen" und" Wo hast Du denn die schönen blauen Augen her usw. Und dann sieht man schwankende Gestalten, die und der wir am besten begegnen tönnen, indem wir für die bes Alkohols zuviel genoffen haben und nun in Hurrapatriotenslim- ideologische Befestigung in unseren eigenen Reihen, für die Here mung Deutschland, Deutschland über alles" oder„ Die Wacht am ausschalung des Leninistischen Charakters einer Maffenpartei Sorge Rhein" brüllen. Fürwahr, wir steden noch gartief; und tragen. Gerade angesichts der augenblidlichen flauen Stimmung, die ihr größtes Ausmaß erreicht zu haben scheint, er Reinigungsweg unferer oöltischen Bewegung ist es notwendig, daß wir feinerlei Konzeffionen an den Oppor ft noch weit und schwer. Es geht hier um völfifche tunismus machen." und um persönliche Scham. Ein deutscher Bruder, der aus ben besetzten Gebiete dies Tun und Treiben sich hier mit ansehen muß, wird und muß sich seiner Boltsgenossen schämen. Wie kann benn einer auf solche Weise seinen Patriotismus" beweißen? Denkt benn niemand an die Not und den Ernst der heutigen Lage? Allent halben derselbe Jubel, gerade als ob wir als Sieger hervorgegangen
wären.
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Bezeichnend ist, welchen Hoffnungen sich auf Grund des letzten Beschlusses ber erweiterten Cretutive bie menfchemistische Bresse hingibt. Der Vorwärts" jubelt bereits, daß sich die Komintern in einer Gadgaffe verrannt habe. Er spekuliert angesichts eines etwaigen Weiterbestehens der pazifistischen Seuche, daß mir zu einer Sette werden. Es ist also eine Spekulation auf die rjumpfung in unserer eigenen Partei.
Zweifellos eine Gefahr, auf die wir acht geben müffen,
Wenn folchermaßen felbft die zuverlässigsten Hüter und Zions wächter des unbefleckten und unverfeuchten fommunistischen Klaffenkampfes einsehen, daß die Lage für die KPD. schwierig wird, weil ihre Revolutionsphrasen immer gegenstandslofer werden, dann wird man uns Sündern gestatten, daß wir erst recht über die tommende Entwicklung ähnlich denken. Der kommuomidonistische Zentralausschuß bestätigt ja nur das, was die Entwicklung
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Inzwischen hatte der Reichsfinanzminister Dr. Luther dem Ausschuß mitteilen lassen, daß es ihm leider unmöglich sei, fofort oder in den nächsten Tagen sich an den Arbeiten des Ausschusses zu beteiligen. Nach umfangreicher weiterer Geschäftsordnungsdebatte, die zuweilen ftart zu einer fachlichen Debatte wurde, entschied sich der Ausschuß mit allen gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Bölkischen für die möglichst baldige Anhörung aller Interessentenorganisationen. Deutschnationale und
Böllische wollten angeblich zunächst eine Generaldebatte, benutzten in Wirklichkeit die Anregung aber, um möglichst vergessen zu machen, daß beide Parteien mit größtem Nachdrud für die sofortige Eins fegung eines vertraulich tagenden Unterausschusses eingetreten waren, da ihnen diese ihre Absicht bereits von nationalen Kreisen den Vorwurf absichtlicher Berschleppung" ein. getragen hatte.
Es ist in Aussicht genommen, daß die Anhörung der Interessenten bereits am Freitag, den 25. Juli, vormittags 10 Uhr, beginnen soll. om rou
Zeitungsverbot. Die völlische Schlesische Bollsstimme" wurde auf Grund des Gefeßes zum Schuß der Republik vom Oberpräsi benten der Provinz Niederschleften auf die Dauer vom 28. Juli bis einschließlich 29. Juli 1924 verboten.
Raststelle einer urzeitlichen Jägerhorde. jest einige Meffer vor. Aus der gleichzeitigen Tierwelt wurden Fürstenkind, in Wirklichkeit Tochter des gefürchteten Räuberhaupt.
Wichtige Ausgrabungen in der Umgegend von Mainz . Ein für die Kenntnis der Urzeit auf deutschem Boden sehr bes beutsamer Fund ist bei Mainz gelungen: die im freien Gelände legende R a st stelle einer Jägerhorde aus der Dilu pialzeit. Geologisch gehört er nach der Ansicht des Professors Ernst Neeb , des Direktors des Mainzer Altertumsmuseums, der zufammen mit seinem naturhistorischen Kollegen Professor Schmidgen bie Ausgrabungen leitete, in das Ende der letzten Eiszeit, archäologisch in die Zeit, die nach den Funden in Frankreich Spät- Auri gracien" genannt wird ein Menschenstelett dieser Zeit ist be tanntlich vor 12 Jahren aus den Hauferschen Funden ins Ber. liner Museum gefommen.
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dem Mittelmeer . Von Werkzeugen aus Knochen fiegen bis festgestellt: Renntier , Pferd, Rhinozeros, Mamut. Ihre Jagdgründe hatte die Jägerhorde in dem naheliegenden Bahlbacher Tale, das dort in die damals noch fumpfige, von Zümpeln und Altwassern des Rheins durchsetzte Rheinniederung mündet. Syier medfelte bas Jagdmild, bas in Fallgruben gefangen und gleich an Ort und Stelle zerlegt wurde. Die zur Nahrung dienenden oder zur Herstellung von Werkzeugen brauchbaren Stüde schaffte man auf die Anhöhe der Raststelle, die für die Jagdzwede sehr geschickt gewählt war, denn von der Ede der Hochfläche aus hatte man den weitesten und günstigsten Ueberblid über das ganze Borgelände. Nach dem Bericht Neebs in der Prähistorischen Zeitschrift ist die Raststelle nur furze Zeit benugt worden. Als die Jag gründe erschöpft waren, das Wild fich verzogen hatte, wird die Jägerhorde weitergewandert sein. Alle Stüde sind in das Altertumsmuseum der Stadt Mainz verbracht worden. 916
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Das Mädchen.adi
| nicht ganz treffend. Denn die Hauptsache ist nicht das sogenannte manns von Griechenland , und ihre Liebe zum Kommandanten eines amerikanischen Staatsschiffes, die natürlid, ihr Ziel erreicht, sondern die Liebe ihres Baters zu einer gefangenen jungen Ameribanerin. Etwas viel vornehme Räuberromantik, aber sonst ein tadelloses Text buch, das seine Romit fast nur in die musiklofen turzen Dialoge aus streut. Die Bertonung prachtvoll. Was für eine Orchestration! Rammerorchester, die Romantit hauptsächlich durch die reich beschäftigten Celli, Hörner und Klarinetten dargestellt. Ein höchst wichtiges, individuelles Leben desselben, ohne daß die mit schönsten Melodien beschenkten Sänger im geringsten dadurch behindert werden. Eine wunderbare Lyrit, die im zweiten Räuberakt ihren Höhepunkt findet. Ohne jede Anlehnung direkt ein Pendant zum Att in der Schmuggler schlucht in Carmen". Sonst alles ungarisch, allerdings ohne viel Pfeffer und Paprika. Die musikalische und szenische Leitung noch viel bedeutender als in Bolenblut". Arthur Guttmann und auch Karl Holn haben Meisterhaftes geleistet. Kein Ton blöder Operettenmufit. Bornehmster Klang, schönste gesangliche und orchestrasinalische Bertiefung, darauf auch die Regie eingestellt, wozu die entzückenden Bühnenbilder( innebach und Köhler) ihr gut Teil bei Deutsch haupt durch eine barstellerisch und gefanglich- musikalisch trugen. In der ausgezeichneten Aufführung ragte besonders Erich mustergültige Wiedergabe des Räuberhauptmanns und Fürsten hervor. Neben ihm wären vor allem Marie Escher durch ihre gefangliche Vollendung und Mimi Bessein, das sehr sympathische Fürsten find, zu nennen.
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Bon Walther G. Dschilensti. Es heißt Maria und ist vor Meaden Mutter geworden. Wer Maria nicht näher kennt, wird glauben, sie sei schwer daran. Nur wer die Landschaften ihres Herzens tennt und in den Bergen ihrer Seele geruht hat und sei es auch schon lange her, der wird ſehen önnen, wie sie abends aufglüht, und wie ein Lächeln über ihr Ant- Weſſely, lig läuft.
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Ich kenne Maria schon lange. Die gleiche Fabrit umschloß uns; tagsüber flatschten die Transmiffionen in unsere Träume. Aber in der Mittagspause wölbten sich ihre Hände über eine Blume oder über einen Zweig wie zu einer Monftranz ich weiß, fie zitterten, wenn ein Duft sich an ihre Lippen warf. Abends rief sie; es war immer dasselbe. Es war jenes Gebet, das aus den Kammern ihres Geschlechts tam: der Schrei nach der Wiedergeburt ihres Leibes das fleischgewordene Geschent der Liebenden.
Die Fundstelle liegt innerhalb des Gebietes, das vom römischen Regionslager eingenommen wurde, 2,70 Meter unter dem heutigen Gelände. Als man hier eine Straße anlegte, fielen neben römischen Fundstücken Feuersteinklingen auf. Man legte unter dem Löß der Späteren Zeit etwa 90 Quadratmeter frei. Da fanden sich zunächst eine Reihe von niedrigen Steinfegungen aus aufeinandergeschichhane beten unregelmäßigen Kalfsteinplatten. Diese Steinfegungen waren offenbar Siggelegenheiten oder auch eine Art Don Lischen, auf denen die Horde thre Jagdbeute zerlegte oder Bagdgeräte anfertigte. Darauf weisen die Knochenreste, die in der Imgebung der Tische lagen, und die Feuersteinabfälle hin. Dazu lamen zwei Feuerstellen aus Ralfsteinbroden, auf denen Holzkohlenafche und abgebrannte Knochen lagen, ferner eine tennenartige Stelle: vielleicht sind auf dieser Tenne die flach ausgebreiteten Felle der erbeuteten Tiere für den späteren Gebrauch zu Kleidung, Winichirmen, Zelten und ähnlichem abgeSchabt oder sonstwie bearbeitet worden. In verhältnismäßig größerer Zahl famen fünftlich bearbeitete Gegenstände zutage, größerer Zahl tamen fünftlich bearbeitete Gegenstände zutage, Feuersteinwertzeuge, wie Klingen, Krazer, Schaber und Bohrer, ferner Pfeilspigen und Nadeln. Da sich in großer Menge Abfall von Feuerstein fand, sind die Werkzeuge an der Feuerstelle offenbar aus den Feuersteinknollen hergestellt worden, mit Hilfe von Fäustlingen oder flachen, scheibenartigen Rollſteinen, wie sie heute noch der Mainsbotter mit sich führt und wie sie damals von den Jägern oder den Kindern der Harde als Werkzeuge und Spielzeug aufgefefen wurden. Die feinere Form dieser Werkzeuge ist für bas Entstehen eben in der Spätzeit der Aurignacien bezeichnet. Dafür spricht auch ein weibliches Figürchen, von dem fich leider nur das Bruchstüd ihres Untertörpers fand, aus einem weichen Stein geschnigt, ehemals im ganzen etwa 7 Bentimeter hoch. Es hat denselben Typus des riefig aufgeschwemmten dicken, nadien Frauenförpers, wie ihn ähnlich die neuerdings weitbekannt gewordene sogenannte Venus von Willendorf " in Desterreich und alle Zie anderen kleinen plastischen Kunstwerte der Steinzeit tragen. Auch Holzreste, die zum Vorschein kamen, zeigen Spuren der Be- Oper am Königsplah:„ Das Fürstenkind." Schon fünfzehn Jahre arbeitung, z. B. in einer Art Rerbschnitt. Ueber die ganze ist diese reizende Operette alt, und noch ist von ihrer Leuchtkraft und Fundsbelle zerstreut fanden sich Schneckenhäuschen, schlitz- tiefimnigen Lieblichkeit nicht das geringste verloren gegangen. Im artig durchbohrt, anscheinend aufgelesen, um fie als Schmuckstücke, Gegenteil, nach den Hunderten von Nieten wissen wir diese Berle noch Halsketten oder Anhänger zu verwenden; einige davon stammen aus mehr zu schätzen. Der Titel dieser Meisteroperette von Lehar ist
Nun erhielt sie es. Sie ist jetzt Mutter. Im Dunkel ihres 3im größer als in der Zeit vorher, da ihre Hände noch Arteit nehmen mers meint das Kind. Wie alle Kinder weinen. Aber die Not ist fonnten, um leben zu können.
Jegt mill sie doppelt leben. Aber die Welt hat eine härtere Sprache: das Kind starb. Maria
Ich weiß feinen anderen Namen für Mütter. Er trägt das Kreuz des Schmerzes und der Liebe, er ist das Beichen bes Leits aller Frauen, die Kinder gebären und nicht wissen, wie nahe der Tod steht; die aber immer wieder lächeln, da fie das Kind empfangen dürfen als die durchblutete Weihegabe ihres armseligen
Lebens.
H. M.
Das erfte Opfer der Todesstrahlen: der Erfinder. GrindellMatthews, der Entdecker der sogenannten„ Todesstrahlen", ist kürzlich im Amerita eingetroffen und wurde nach der Landung von Bericht erstatternt ausgefragt. Bei dieser Gelegenheit erklärte er, daß er nie mals die Absicht gehabt habe, feine Erfindung an die Bereinigten Staaten zu verlaufen. Er wolle sie aber vervollkommnen, um die Britischen Inseln uneinnehmbar zu machen. Während der Ueberfahrt hat der Erfinder an nervöser Uebermüdung gelitten und sehnt sich daher nach vollkommener Ruhe. Als die Reporter ihn fragten, was Berlauf seiner Versuche auf dem einen Auge die Schkraft voll feine große Brille zu bedeuten habe, antwortete er, daß er im ständig eingebüßt habe und in nächster Zeit wahrscheinlich vouständig erblinden werde.
In der Buch- und Kunsthandlung der Künfflerhilfe, Augsburgerstr. 83, bricht am 25. Juli, abends 7 Uhr, Berta a si aus eigenen Werken.
Die Briefmartenjammlung des Jaren verkauft. Die russische Regierung hat die aus mehr als 37000 Stüd bestehende Briefmarkensammlung des letten Baren, die wertvollste Briefmartensammlung in Rußland , an die Gesellschaft der amerikanischen Markenhändler verkauft. Sie eröffnet damit den schwunghaften Briefmarkenverkehr, der von jest an zwischen Rußland und der ganzen Welt eingeführt werden soll. Mit Unterstügung der Sowjetregierung ist die weltliga der Briefmarkensammlet" ins Leben gerufen worden, die einen möglichst ausgiebigen Austausch der russischen Marken mit denen der anderen Länder in die Wege leiten will Die erste Nummer der Zeitschrift dieses Vereins, des Sowjet- Philatelisten", ist in bler verschiedenen Sprachen gebrudt und soll über die ganze Welt berbreitet werden.
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