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Wirtschaft

Erntekredite für die Landwirtschaft.

Da der Landwirtschaft die 870 Millionen Wechselkredite, die nach der Ernte fällig sind, zum größten Teil verlängert werden sollen, ist die Frage aufgetaucht, wer diese Wechselkredite verwalten soll, zumal es der Rentenbank nicht gestattet ist, nach ihrer Ablösung durch die Goldnotenbank neue Transaktionen vorzunehmen. Es lag bereits vor Wochen ein Entwurf über Umwandlung der Rentenbank in ein Agrarkreditinstitut vor, der aber zurückgezogen wurde. Ueber die neue Regelung erfahren wir von unterrichteter Seite, daß be­reits eine Tochterbant geschaffen worden ist, der die Verwal­tung der Wechselkredite der Landwirtschaft übertragen wird. Die Währungshypotheken der Landwirtschaft bleiben als Sicherheit für die Wechselkredite bestehen, und die neue Bank, die den Namen ,, Agrarbant" erhält, soll die 870 Millionen Wechselkredite in drei Jahren abzahlen. Sie wird eine Geschäftstätig­feit entwickeln, in der sie als Bank der verschiedenen, meistens ge­nossenschaftlichen Geldinstitute auftritt, die Kredit an die Landwirt­schaft vermitteln. Die Existenz dieser Bank ist auch bereits im Sach­verständigengutachten vorgesehen.

Biel   erörtert werden in letzter Zeit auch die neuen Wechselkredite der Seehandlung an die Landwirtschaft. Dieser neue Kredit, der auf Kosten der Reichsbank geht, soll bestimmungsgemäß den kleinen Landwirten zugute kommen. Da die Kredite aber auch über die großen Banken laufen, befürchtet man in weiten Kreisen,

daß die Kleinen auch diesmal wieder zu kurz kommen werden.

Im Anschluß an die Meldung über den neuen Wechselkredit wird amtlich mitgeteilt:

Auf Grund von Verhandlungen, die das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit der Reichsbank und der Preußi­fchen Staatsbank geführt hat, find der Landwirtschaft für die Bergung der Ernte Kredite bereitgestellt worden. Die hierfür verfügbar gemachten Geldbeträge werden an die Preußische Zentral- Genossenschaftstasse, die Deutsche Girozentrale  , die Zentral­Lendschaft und die Zentrale der Landesbenten bzw. die Staats­banken der Länder weitergeleitet. In Uebereinstimmung mit den Wünschen der Landesregierungen werden die genannten Organi­fationen für die Weiterleitung des Kredites Richtlinien erhalten, damit bei der Inanspruchnahme und Bewilligung des Kredites eine entsprechende Berücksichtigung der Landwirtschaft der einzelnen Län­der gesichert ist.

Da es sich bei der eingeleiteten Kreditation um eine Maßnahme zur Behebung eines besonderen Notstandes handelt, ist den den Kredit weiterleitenden Kreditinstituten zur Bedingung gemacht morden, daß der Zinssat, den der letzte Kreditnehmer zu zahlen hat, grundsäglich 13 Proz. sein soll.

Die Gewährung von Krediten für die Bergung der Ernte er­folgt im Rahmen der verfügbaren Mittel für die Landwirte, welche Genossenschaften ongeschlossen sind, durch diese Organisationen, für diejenigen Landwirte, welche mit diesen Organisationen nicht in Geschäftsverkehr stehen, durch die öffent­lichen Spartassen, die landschaftlichen Banken und diejenigen öffentlich rechtlichen Kreditanstalten( Landesbanken, Staatsbanken), welche von den Landesregierungen bezeichnet sind. Kreditanträge an Zentralstellen wie an das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, an das Preußische Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, an die Preußische Staatsbank   und die Preus Bifche Zentral- Genossenschaftstasse sind zwecklos und können nicht be­friedigt werden.

VG

Förderung von landwirtschaftlichen Siedlungsbauten. Imerben Rohre in die Erde bis auf die Salzschicht, 150 Meter tief,

Eine Bekanntmachung des preußischen Landwirtschaftsministers und des Ministers für Volksmohlfahrt regelt die Verwendung der Hauszinssteuer, soweit sie Neubauten auf dem Lande zugute fommen soll, folgendermaßen:

gestellten öffentlichen Mittel sind bestimmt zur Gewährung von Die für die landwirtschaftliche Neubautätigkeit besonders zurück Hypotheken( Hauszinssteuer- Hypotheken) auf landwirtschaftliche Neu­siedlungen, die im Jahre 1924 von provinziellen Siedlungsgefell­schaften oder unter Mitwirkung der Landeskulturbehörden zur Seßhaftmachung von Flüchtlingen errichtet werden. Diese Hypotheken sind nur für solche Neusiedlungen zu bewilligen, die ganz oder hauptsächlich ohne fremde Arbeitskräfte bewirtschaftet werden können; es handelt sich also hauptsächlich um Stellen mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von bis 15 Hektar. Für Landarbeiterwohnungen, zu deren Förderung ander­weitig Mittel zur Verfügung stehen, werden Hauszinssteuer- hypo­thefen nicht gewährt, ebenso nicht für Behelfs- und Notwohnungen sowie Werkwohnungen.

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Die Höhe der Hauszinsst eu er hypothef foll 3000 Goldmark je Wohnung nicht übersteigen, in besonderen Fällen fann fie jedoch bis auf 5000 Goldmark erhöht werden. Die Siedlungs­unternehmer haben aus dem ihnen zum Zweck der Förderung der viel Wohnungen zu finanzieren, als bei Zugrundelegung eines Neubautätigkeit zur Verfügung gestellten Betrage wenigstens fo­Durchschnittsbetrages von 4000 Goldmart je Hypothek erreichbar ist. Die Eintragung der Hypothek in das Grundbuch hat zu gunsten des preußischen Staates auf Goldbafis nach den jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu erfolgen. Die Hauszins steuer- Hypothek ist mit 3 Proz. zu verzinsen und mit 1 Broz. unter Zuwachs der ersparten Zinsen der Tilgung fann für die ersten zwei Jahre abgefehen werden. zu tilgen. Bon Anträge auf Gewährung von Hauszinssteuer- Hypotheten sind an den Landesfulturamtspräsidenten zu richten.

jährlich

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Großhandelsinder. Die auf den Stichtag des 22. Juli berechnete Großhandelsinderziffer des Statistischen Reichsamis ergibt gegenüber dem Stande vom 15. Juli( 117,3) einen Rückgang auf 114,5 oder um 2,4 Proz., der vor allem durch die Senkung der Getreide- und Kohlen-( Braunfohlen-) preise herbeigeführt wird. Von den Hauptgruppen janten die Lebensmittel von 104,7 auf 102,0 oder um 2,6 Proz., davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 94,2 auf 90,1 oder um 4,4 Proz, die Industrieftoffe von 140,8 auf 137,8 oder um 2,1 Proz.( davon die Gruppe Kohle und Eisen allein um 3,4 Broz.). Die Inlandswaren gaben von 109,1 auf 106,0 oder um 2,8 Proz. und die Einfuhrwaren von 158,1 auf 157,1 oder um 0,6 Proz. nach.

Zahlungsunfähig durch Beschlagnahmungen von Bejagungs­behörden. Die seit mehr als 50 Jahren bestehende, im Eisengroß­handel eine führende Stellung einnehmende Firma L. Weil u. Reinhardt A- G. Mannheim ist infolge der feit über Jahresfrist andauernden Beschlagnahme ihrer Lager durch die Franzosen   in Zahlungsschwierigleiten geraten. Da der Status im übrigen aktiv ist, hat die Firma Stellung unter Geschäftsaufsicht beantragt.

Kanadas   Einfuhr nach Deutschland  . Kanada   führte im Haus­haltsjahr 1924 nad Deutschland   Waren im Werte Don 16 154 000 Dollar aus. 60 Pro 3. gegenüber den Exporien von 1923 und 200 Broz, gegen Dies bedeutet eine Zunahme von über denjenigen von 1922. 5 380 000 gegenüber 2 568 000 im Vorjahre beziffert. Der Wert der Einfuhr wird auf

Eine genoffenschaftlich betriebene Safine besitzt die Großein­taufsgesellschaft franzosischer Konsumvereine. Sie liegt in Einville- Maire( Meurthe- et- Moselle  ), 6 Kilometer nord­lich von Luneville  . Es befinden sich dort zwei Salzwerfe, in denen das Salz durch fogenannte Sintwerfe gewonnen wird, d. h. es

Nur

in diese Süßwasser eingeleitet, das das Salz auflöst, und als Sole wieder herausgepumpt. Die Sole, die auf ein Liter Baffer 300 Gramm Calz enthält. wird auf große Pfannen geleitet, mo das Wasser verdampft wird. Um grobes Salz zu gewinnen, wird das Wasser auf 80 Grad erhitzt; das Salz bleibt je nach der Größe der Körner 9 bis 96 Stunden in den Pfannen, bis es gezogen wird. Beim Sieden sondern sich di- unreinen Bestandteile als Schaum ab, während sich die schmer löslichen, namentlich Gips, an den Wän­den der Pfanne abscheider und den sogenannten Pfannen- oder Hungerstein bilden. Um reines Salz zu gewinnen, wird die Sole in besonderen Apparaten auf 150 Grod erhigt und das Salz fort­während gezogen. Alles Salz, das nicht blendend weiß ist, also nicht zur Nahrung verwandt werden kann, wird zu industriellen Zweden verarbeitet. Es werden fremde Bestandteile beigemischt: für die Gerbereien Naphthalin, für die Brauereien Teer, für Küh­lungen Eisenoxyd usw. Die Saline Einville erzeugt täglich durch­schnittlich 500 3entner Saiz, das in großen hölzernen Kam­mern bis zum Versand gelagert wird. Heute werden die Genoffen­schaften von Nord- und Nordoftfrankreich und Belgien   mit Einviller Salz versorgt. Jede Genossenschaft hat nach dem Salzumfazz Ge­fchäftsanteile zu zeichnen, die mit 4 Broz. verzinst werden, und er­hält, bei Bolleinzahlung der Anteile, je Sad Salz eine Rückver­gütung von 1 Frant.

Für die Reparationsabgabe, die von der englischen   Re Ersatz der englischen Reparationsabgabe an deutsche Exporteure. gierung in Höhe von 5 Proz. des Warenwertes auf Waren er hoben wird, die feit dem 26. Februar 1924 in England eingeführt worden sind, wird den deutschen   Exporteuren nunmehr ebenfalls eine Entschädigung dury E- Schahanweisungen gewährt, wie sie bisher as Entschädigung für die 26prozentige englische   Reparations­abgabe ausgegeben worden find. Das Reichstommissariat für Re­parationslieferungen, Abteilung Friedensvertrag, Abrechnungsstelle, wird bemüht sein, die E- Schahzanweisungen für die bisher nur gut­geschriebenen Entschädigungsbeträge mit möglichster Beschleuni gung auszugeben. Bei der großen Anzahl der Empfangsberechtig ten wird die Bustellung jedoch einige Zeit beanspruchen.

im Handelsministerium ausgearbeiteten Entwurf sollen die Aus­

Polen jetzt jeine Ausfuhrabgaben für Holz herab. Nach einem fuhrabgaben auf Laubholz in Bolen ermäßigt werden. Bo1: 5 Schilling pro Rubifmeter wird die Abgabe auf 3,5 Schilling herabgesetzt werden. Diese Maßnahme wird mit Exportschwierig­feiten und mangelnder Nachfrage nach Hartholz seitens polnischer Sägemühlen begründet.

Riefige Preistreibereien an der Chicagoer Börse. An der Chicagoer   Weizenbörse sind im Laufe der letzten Woche, wie eine Meldung aus New York   besagt, rund sechs millionen fund bei der Preistreiberei des Weizens gewonnen worden. Die Summe der Breisvermehrung des Getreides wird auf 200 000 fund geschäzt. Die gesamte Getreideansfuhr aus der Vereinigten Staaten   und Kanada   in der lezten Woche betrug 2,1 Millionen Bushels, gegenüber drei Millionen in der vergangenen.

Wetter für Berfin und Amgegend: Bielfach heiter aber noch veränderlich. Nachmittags wieder fühi. Ziemlich lebhafte westliche bis nordwenliche Winde. Reine oder unerheblime Niederschläge. Am Tage etwas wärmer als gefteri. Für Deutschland  : Dstwärts fortschreitende Besserung des Wetters.

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