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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 81.

Parlamentsberichte.

Bändesteuer.

Abgeordnetenhans.

Freitag, den 5. April 1895.

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12. Jahrg.

worfen zu haben, drehte sich eine Verhandlung vor dem hiesigen das Lokal von Preuß, Neue Friedrichstraße 20, bestimmt. Treff­Schöffengericht. Wegen Uebertretung der Polizeiverordnung vom punkt spätestens 9 Uhr vormittags. Zum Schluffe wurde der 10. Juli 1851, wonach sämmtliche theatralischen Aufführungen Innungsrummel, der sich im Gewerbe wieder breit macht, einer einer polizeilichen Zensur unterworfen sind, hatte sich heute der gebührenden Kritik unterzogen. 55. Sigung vom 4. April, 11 Uhr. Direktor des Reichshallen- Theaters, Herr Eugen Lehmann, vor Am Regierungstische: Kommissarien  . dem Strafrichter zu verantworten. Am 1. Dezember v. J. trat Reinickendorf  . Die Eingemeindung der Vororte Berlins  " Eingegangen ist die Denkschrift über die Revision der Ge im Reichshallen- Theater die mittelst Depesche engagirte französische   Tautete die Tagesordnung einer öffentlichen Volksversammlung, die Soubrette, Bianca Verier, zum ersten Male auf. Sofort wurden am Sonntag, den 24. März, im Lokale von W. Glüer, Amendes  die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, Trauungen und Sängerin dem Polizeipräsidium zur Zensur übergeben. Aber erst der Vororte für die Arbeiter, hauptsächlich für den so vernach In dritter Berathung werden der Gefeßentwurf, betreffend von dem artistischen Leiter, Herrn Weigelt, sämmtliche Lieder der Straße 1 tagte. Der Referent, Herr Stadtverordneter Borg­mann, wies in treffender Weise nach, daß die Gingemeindung firchliche Aufgebote im Amtsbezirke des Konsistoriums Wies am 8. Dezember fam die Genehmigung von der Polizei zurück, baden, und der Gesetzentwurf, betreffend die Vertretung der daß die Sängerin ihre Lieder unbeanstandet zum besten geben lässigten Norden, sowohl in Hinblick auf die Verkehrs- sowie Kreis- und Provinzial- Synodalverbände in vermögensrechtlichen fann. Da nun aber die Sängerin ihre Lieder sieben Tage bezw. hygienischen und sanitären Maßnahmen von nicht zu unter­Angelegenheiten, ohne Debatte angenommen. Abende ohne polizeiliche Benfur gefungen hatte, hielt die Polizei schätzender Bedeutung sei. Die Ausführungen, die in der kommission über die allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt der Sängerin wie dem Direktor Lehmann ein Strafmandat zu. leider verhältnißmäßig schwach besuchte Versammlung ihrer Zu In der einmaligen Berathung des Berichts der Rechnungs  - eine Uebertretung in sieben Fällen für vorliegend und schickte dann darauf folgenden Diskussion gemacht wurden, beckten sich im wesentlichen mit denen des Referenten und gab die des Jahres 1891/92 und die Rechnung über die Fonds des ehemaligen Bianca Berier hat während dessen Deutschland   den Rücken ge­Staatsschatzes für dasselbe Jahr wird auf Antrag der Kommission fehrt und ein Engagement nach Italien   angenommen. Nur Stimmung mit den Darlegungen des Referenten durch Annahme unter nachträglicher Genehmigung der Etatsüberschreitungen Lehmann erhielt das Strafmandat in seine Hände. Er verlangte folgender Resolution Ausdruck: Die Versammlung erklärt sich und außeretatsmäßigen Ausgaben die Entlastung der Regierung richterliche Entscheidung. In der Verhandlung erkannte der Ge- mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und ver­ausgesprochen. spricht auf das nachdrücklichste für die Eingemeindung auch der nördlichen Vororte einzutreten, da sie in der Nichtberücksichtigung In der einmaligen Berathung des Berichts der Rechnungs- richtshof auf eine Geldstrafe von 5 M. des Nordens eine schivere Schädigung der Arbeiterbevölkerung der nördlichen Vororte erblickt."

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Ein Skandalprozeß gegen den Marquis of Queens berry, welcher angeklagt ist, den dramatischen Schriftsteller Ostar Wilde schwer verleumdet zu haben, ist in London  , im Köpenick  . In einer Versammlung der Arbeiter und Ar Old Bailey Kriminal- Gericht gestern eröffnet worden. Lord beiterinnen sprach hier am 27. März der Reichstags- Abgeordnete Queensberry händigte feinerzeit seine Visitenkarte dem Portier Seiffert in einem beifällig aufgenommenen Vortrag über die des Klubs, in welchem Oskar Wilde Mitglied ist, für letteren gegenwärtige politische Lage. Im Namen der Versammlung aus. Auf der Karte waren, wie bereits früher gemeldet, mit sprach der Vorsitzende seine volle Anerkennung über die Haltung Bleistift Worte geschrieben, welche Wilde unnatürlicher Bergehen der sozialdemokratischen Fraktion aus. Da die Versammlung bezichtigten, ihn auch anklagten, jüngere Mitglieder der englischen um 10 Uhr geschlossen werden muß, so wurde von einer Dis Aristokratie zu derartigen Bergehen verleitet resp. angeſtiftet zu fussion Abstand genommen. haben. Der Gerichtssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, da der Fall ungeheures Aufsehen erregt. Nach den L.-A." trat der angeklagte Marquis den Wahrheitsbeweis für seine Be­hauptungen an. Die Verhandlung wurde vertagt, worauf der Angeklagte gegen eine Bürgschaft von 500 Pfd. Sterl. wieder freigelassen wurde.

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Versammlungen.

fommission über die Uebersicht von den Staatseinnahmen und Ausgaben des Jahres 1893/94 beantragt die Kommission, vor­behaltlich der Prüfung und der Erinnerungen der königl. Ober­rechnungskammer, die Etatsüberschreitungen von rund 40 Mill., sowie die außeretatsmäßigen Ausgaben von ca. 24 Million nachträglich zu genehmigen. Auf eine Anfrage des Berichterstatters Abg. Ha ate erklärt Geheimrath Krohne: Im Manchester Examiner" war vor einem Jahre behauptet worden, daß aus unseren Gefängniß­anstalten Baumwollen- Webewaaren mit englischen Firmenstempeln versehen herausgehen. Der Minister des Innern hat in den Ge­fängnissen seines Ressorts eine Umfrage gehalten, ob dies wahr fei. Die Umfrage hat ergeben, daß feine solche Waaren in diesen Gefängnissen hergestellt werden.( Hört, hört! rechts.) Die Frage, ob etwa andere Fabrikate mit ausländischen Bezeichnungen und Stempeln daselbst versehen würden, hat ergeben, daß dies nicht geschehen ist( Hört, hört! rechts), bis auf zwei Fälle. In dem einen Falle wurden Luxuspapierfabrikate mit fremden Worten versehen, und im anderen Falle wurden Hemden und Kragen hergestellt und unter Verlangen eines Der Verein der Einsetzer( Tischler) hielt am 17. März ausländischen Abnehmers mit dessen Firma versehen. Englische eine Versammlung ab. Nach einem Referat des Kollegen Firmen waren das aber nicht. Der Minister hat infolge dessen den Millarg über die Bauhandwerkerkasse beschäftigte sich die Strafanstalten feines Ressorts dies untersagt. Später wurde die Versammlung mit der Stellung zum 1. Mai. Es wird be: selbe Behauptung aber von einer Birminghamer Zeitung auf- fchloffen, den Mitgliedern zu empfehlen, am 1. Mai zu feiern. genommen und infolge dessen auch im englischen Parlament an- Diejenigen, die hieran verhindert sind, verpflichten sich, an die gefragt, ob die englische   Regierung Kenntniß davon habe, daß Vereinstasse einen Betrag von 1 M. abzuliefern. preußische Gefängnißarbeiten unter englischer Flagge nach Eng­Der Fachverein der Musikinstrumenten Arbeiter hielt land verkauft werden. Der Präsident des Handelsamtes hat dar am 23. März eine Versammlung im Norden und am 25. März auf erklärt, daß die englische   Regierung nicht in der Lage sei, der eine Versammlung im Süden ab. Im Norden wurden einige Einfuhr solcher Fabrikate nach Lage der Gesetzgebung entgegenzutreten. Vereinsangelegenheiten erledigt, wobei hervorzuheben ist, daß der Bei der Untersuchung nach dem Gewährsmann der englischen   Beitragssammler Kollege Lehr die Beiträge in seiner Wohnung Beitungen stellte sich heraus, daß ausgangs des vorigen Jahres Schönholzerstr. 10, 2 Tr., entgegennimmt, sowie auch die Bücher eine Persönlichkeit in eine Provinzial- Arbeitsanstalt unter dem der Bibliothek daselbst zur Ausgabe gelangen. Im Süden hielt Vorwande kam, die Arbeitsverhältnisse zu studiren. Der Direktor Herr Baumeister Seßler einen interessanten Vortrag über das war liebenswürdig genug, ihn durchzuführen. Es stellte sich Thema: Kulturentwickelung und Formen von Staat und Ge heraus, daß es ein Agent einer amerikanischen Teppichkehrer- sellschaft. In der darauffolgenden Diskussion betheiligten sich Fabrik war, der sehen wollte, ob die in jener Anstalt hergestellten mehrere Redner im Sinne des Referenten. Zum Schluß gelangten Teppichlehrer mit den von seiner Firma hergestellten eine ehn- einige Vereinsangelegenheiten zur Erledigung. lichkeit hatten. Die Verwaltung hat keine Veranlassung gehabt, diesen Borfall weiter zu veröffentlichen. Abg. Virchow( frf. Bp.) fragt an, ob in ähnlicher Weise die Justizverwaltung für die dieser unterstehenden Gefängnisse verfahre.

Geheimrath Krohne: Ich glaube auch für die Gefängnisse Der Justizverwaltung dieselbe Erklärung abgeben zu können, denn die beiden Verwaltungen gehen einander Hand in Hand. Es wird bei beiden Verwaltungen nach denselben Grundsägen gearbeitet, und soviel ich weiß, hat der Justizminister ebenfalls eine solche Umfrage gehalten und wird eine ebensolche Be­stimmung für seine Gefängnißverwaltungen haben ergehen laffen, daß, wenn ein solcher Fall vorgekommen wäre, daß dort Waaren mit ausländischen Firmen und Stempeln versehen würden, dies in Zukunft unterbleibt.

Der Kommissionsantrag wird angenommen. Es folgt die Berathung einiger Petitionen. Schluß 1/2 Uhr. Nächste Sigung Dienstag, 28. April, 12 Uhr.( 3weite Lesung der Vorlage wegen Errichtung einer Generalfommission in Ostpreußen  .)

Gerichts- Beitung.

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Deutscher Holzarbeiter- Verband. Eine Versammlung für den Westen und Südwesten tagte am 24. März bei Zubeil, Lindenstr. 106. Auf der Tagesordnung stand: Die Reorgani­fation des Vertrauensmänner- Systems. Kollege Grunert legte in längeren Ausführungen die Vortheile desselben klar und war die sehr lebhafte Distusfion eine meist zustimmende. Vertrauens männer- Versammlungen sollen fortan am Montag nach dem 15. jeden Monats stattfinden. Nach einer sehr lebhaften Debatte über die Werkstelle von Weiß, Bülowstraße 57, schloß die Ver­sammlung.

Im Frauen- und Mädchen- Bildungsverein( Filiale Nord) sprach am 28. März Herr Waldeck Manasse   über das Thema Krieg und Frieden". Dem interessanten Vortrage folgte eine Diskussion, an der sich Frau Mesch, Frau Scharnow ehrte die Ver­und Frau Ludwig betheiligten. Hierauf ehrte ſammlung das Andenken der verstorbenen Frau Gilte in der üblichen Weise.

Eine öffentliche Versammlung der Schäftearbeiter, die am 30. März tagte, beschloß nach einem Referat des Genossen Sassenbach über die Bedeutung des ersten Mai die Arbeit an dem genannten Tage ruhen zu lassen und die Feier in der üblichen Weise zu begehen.

Zentralverein der Burean- Angestellten Deutschlands  . Freitag, den 5. April, abends 9 Uhr, bei Röllig, Neue Friedrichstr. 44: Mitglieder- Ber

fammlung. Vortrag. Beschlußfassung über das Regulativ. Ausgabe der Mitgliederbücher.

Verein der Bauanschläger Berlins   und Umgegend. Sonntag, den 7. April, vormittags 10% Uhr: Versammlung. Arbeiter- Bildungsschule. Freitag, Abends von 7-8% Uhr: Lektüre. 8%-10% Uhr: Nord- Schule, Müllerstraße 179 a: Geschichte( neueste). Südost Schule, Waldemarstr. 14: Deutsch  ( Biteratur.) Bei allen Unter­richtsfächern werden neue Theilnehmer, Damen und Herren, jeder Zeit auf­genommen.

Allee 28, bet elle.

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Bereinte

ad. Neumann, Pasewalferstraße 3. Arbeiter Sängerbund Berlins und Umgegend. Vorsitzender Alle Aenderungen im Vereins­falender find zu richten an Fried. Kortum, Manteuffelitr. 49, v. 2 Tr. Freitag. nebungsstunde Abends 9-11 Uhr. Aufnahme von Mitgliedern. Collegia, Admiralstr. 38 bei Tugauer. Seatfer scher Männer chor, Schönhaufer Arbeiter- Gefangverein Nord, Kastanten Allee 11, bet Augustin.-kumme's cher Gesangverein, Langestraße 65 bei Tempel.- Arbeiter- Gefangverein Spandau in Spandau  , Neunmeisterftr. 5, bet Habite  . Buch bin der Männerchor, Holzmarttitr. 8, bet Deter. Sangesbrüder Moabit  , Perlebergerstr. 28 bet F. Serrmerschmidt. Gefangver. Maig löd chen I, Sindowerstr. 26 b. Sachs.- Gemüthlichfeit, Neue Friedrichstraße Nr. 44, bet Röllig. Deutsche   Siebertafel, Berliner   Buchbrucker und Schriftgießer, Arminhallen, Kommandanten­Blumenstraße 38, bei Wiedemann. straße 20. Gefangverein me lobia, Rirdorf, Bergftr. 142 bet Schimtäfe. Iris aunnnstraße 86 bei Frig Zubeil. Brandenburger   Männere Gesangverein in Brandenburg   a. 5., Mengerts Boltsgarten, Bergstraße  .

bei Hübner.

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Typographia, Gesangverein

Gefangverein orbeerzweig, Swinemünderstraße 35 Gesangverein Rheingold, Büschingstr. 7, bet Jatob.-

- Gesangverein Freya II( gem. Chor), Rirdorf, Hermannstr. 140, bet Dantel Böttcher. Apollo, Grünftr. 21 bet Sommer. Frete Siebertafel.

Arbeiter

Gr. Frankfurterstr. 74 bei Breuer. Nordwacht, Chauffeeftr. 72 bei Meißner. rete Sänger, Schmargendorf  , Warnemünderstr. b. Friedrich. Loreley  , Gefango. Sängertreis( Weißenfee), Rölfeſtr. 188 bei plaz

19 Wörtherstraße Nr.

bei Bowinkel( Gesang).

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bct Schmidt.

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Gefangverein Treu und 58 bet Neben.

Grünthalerstr. 4 bet Hämmerling. Lustige Sänger, Potsdam  , Bran­denburger Kommunttation 16 bei Glaser. Bieber'scher Männers Gefelligteit, Hennigsdorf  , chor, Rosenthalerfir. 67 bet Bernau  . Böhmert's Gasthaus. Orante, Weißenfee, Königschauffee 41 bet Frenfe. Johannt, Rüdersdorferstr. 5, Gefeufchaftshaus Dftend.- Gängerverein Gangesfreund Sorgenfret, Admiralstr. 18c, Märkischer Hof. Mr. 32 bet Kamlowsty. Gesangverein Wacht Dragonerstr. auf I, Gesang- unb Orcheſterfterverein Stralauer Stebertafel, Rummelsburg  , Haupt­fraße 83 Ginigtett, Rirborf, Prinz Sandjerystraße Nr. Mertens. Gesangverein der Metallarbeiter( Dst), Blumenftr. 46. Gefangverein Frohsinn, Rummelsburg  , Göthestraße, Ecke Stantstraße, bet Morgenroth 2, Charlottenburg  , Bismarckstr. 74 bet Krause.- Ein= tracht 3, Eberswalde  , Eisenbahnstr. 77 bet Dibal. Rosenthaler Vorstadt, Bernauerstr  . 47. Hilaritas, bochstraße 82a bet Wilte. Froh- Hoffnung( Berlin   W.), Grunewaldir. 110 bei Reßner. ane Buſchriften find zu fenden an B. G ent, Adalbertstr. 95. Eveitag: etattiub airo, Abends 8 Uhr bei Flict, Siméonstr. 23.

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Sund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend.

Gesang, Turn- und gesellige Vereine. Freitag. Quartettverein Gesang Wedding, Abends 8% Uhr, bei Schäfer, Steue Sochstraße 49. verein ilaria, Freitag, Abends Uhr, Sigung Blumenstr. 46 bet Tomascheck. Privat- Theaterverein Crescendo, Abends 9 Uhr, bet Schulz, Bunbuserstr. 35. Bergnügungsverein husnelda, Freitag, Abends 8% uhr, bet Zubeil, Lindenstraße 106. Musikverei hoffnung( D) Freitags Abends von 9-11 Uhr. Nebungsflunde Große rantfur terfir. 188 bei Gold. Tambourverein Frei- weg, Freitag, üebungsstunde bei W. Radday, Elsasserstr. 11.

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Berliner   Turngenossenschaft. Die erste Männerabtheilung turnt Freitag und Dienfiag Abend von 8-10% Uhr in der Turnhalle des Leffing- Gymnasiums Pantsir. 9-10.- Turnverein Gesundbrunnen  Eine öffentliche Versammlung der Schmiede tagte am balle des Leffing- Gymnasiumns, Pantstr. 9-10. die 1. Männer- Abtheilung turnt heute Abend von 8%-10% Uhr in der Turns - Kraft und Artisten= 31. März in den" Central- Festfälen", Dranienstr. 180. In an tub Berolina jeden Dienstag und Freitag Uebungsstunde bei Grüßner, Turnverein Germania( Mitglied des deutschen   Ar betracht des schwachen Besuches, jedenfalls hervorgerufen durch Waldemar ftr. 42. gleichzeitiges Tagen einer Versammlung der Filiale Norden" better- Turnerbundes) turnt Dienstags und Freitags Übends von 8X- 10% Uhr Ackerfir. 67.- Turnverein Fichte( Mitglied des Arbetter- Turnerbundes und einer solchen der Krankenkasse, wurde der Vortrag des Genossen Teutschlands.) Die zweite Männer- Abtheilung turnt jeden Dienstag und Kraft- Turnverein Hansen über:" Die Bedeutung des 1. Mai" von der Tages- Freitag Abends von 8-10 Uhr in der St altzerftr. 5/56. ordnung abgesetzt. Bossin, Schmidt und Fischer erhielten offnung übt jeden Freitag Abend von 9-11 Uhr bet Schuhmacher. Bücklerstr. 49.- Bitherflub Waldrose, Abends 9 Uhr, Manteuffel­den Auftrag, die Agitation für eine spätere Versammlung im straße se, Parterre Renaurant. Verein Grüne Tanne, Abends 9 Uhr, bei Kaiser, Martusstraße 8. Vergnügungsverein Jm Brand, Sigung Zentrum zu betreiben und nöthigenfalls ein Flugblatt zu ver jeden Freitag Abend 9 Uhr bei Feind, Weinstr. 11. Gesangverein ber treiben, damit auch besonders den zugereisten jüngeren Kollegen Bauanschläger Berlins  . Jeden Freitag, abends 9 Uhr bei J. Wernau, der Zweck der Maidemonstration flar wird. Unter Verschiedenes" Rosenthalerstr. 57. wurde die Unfitte der Sonntagsarbeit im Schmiedegewerbe namentlich bei größeren Fuhrunternehmern besprochen, hierbei auf die am 1. April in traft tretenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe hingewiesen und aufgefordert, alle llebertretungen der Agitationsfommission zu melden.

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Stattlub Schnitt, Abends 9 Uhr, bei Trittelwig, Faffenfteinftr. 7. - Tanzlehrer- Verein Solidarität, im teftaur. Grauer, Oranienstr. 121. gese- und Diskutirklubs. Freitag. Karl Marx  , Abends 8 Uhr, bei Gruber, Mariendorferstr. 5. Westen, bei H. Werner  , Bülowstr. 59. English   Conversational Club Shakespeare. Meeting every Friday at 9 p. m. at Beherns Restaurant, Königstr. 62. Lecturer Mr. J. Bloch,

Guests are welcome.

Club Uncle Sam. 9 o'clock p. m. Munzstr. 17. Washington's birthday celebration. Guests welcome.

Eingelaufene Druckschriften.

Die Schuld der Armen. Eine tief erschütternde Szene spielte sich am Mittwoch auf dem Kriminalgericht in Moabit   ab. Aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde die 21jährige Mäntelnäherin Anna D., welche angeklagt war, Mäntelstoffe, die ihr zur Bearbeitung übergeben worden waren, unterschlagen zu haben. Vor Gericht legte das junge Mädchen ein umfassendes Geständniß ab. Die D. hatte lohnenden Verdienst gehabt, womit fie auch noch ihre Eltern unterstützen konnte. Jm Januar d. J. wurde die junge Näherin eingeladen, sich an einem Kostümfeste zu betheiligen; da sie noch nie ein derartiges Vergnügen mit­gemacht, so bat sie ihre Eltern um die Erlaubniß, sich daran be­theiligen zu dürfen, was ihr nach anfänglichem Zögern gestattet wurde. An die fleine Vergnügungssüchtige trat nun die Kostüm frage heran, in ihrem schlichten Sonntagsfleide wollte die Ar­beiterin das Fest nicht besuchen, sie wollte schön sein gleich den anderen Festgenossinnen. Wie die D. dem Gerichtshofe mit theilte, verursachte ihr die quälende Sorge, sich Geld für ein Die Rohrleger und Gehilfen nahmen in ihrer am 31. v. M. Kostüm zu schaffen, schlaflose Nächte. Da versiel sie endlich auf stattgehabten öffentlichen Versammlung den Bericht des Vertrauens­den Ausweg, zur Bearbeitung erhaltene Stoffe zu versetzen und mannes entgegen und vollzogen die Neuwahl desselben. Der Be­aus dem Erlös sich ein Maskenkostüm zu leihen. Die Ballnacht richt des Vertrauensmannes Oskar Fizius umfaßt die Zeit der Sozialdemokrat, Sentral- Wochenblatt der sozialdemokratischen Bartet gehörte zu ihren schrecklichsten Erinnerungen, denn am Abend vom März 1894 bis März 1895 und gab zu Erörterungen feine vorher hatte der Chef des Konfektionshauses, von welchem sie Die Stoffe erhalten, geschrieben, daß er die Ablieferung der Mäntel Beranlassung. Im weiteren berichtete Fizius über seine Thätig­feit als Gewerbegerichts- Beisiger, nabm bezug auf einzelne mar­am nächsten Tage erwarte. Am Tage nach dem Fest schlich die fante Fälle und legte in der Hauptsache seinem Berichte den amt­Uebernächtigte in das Komptoir, um ihrem Prinzipal die Schuld lichen Bericht des Magistrais su grunde. Der Berichterstatter zu entdecken und sich zur ratenweisen Abzahlung des entwendeten Betrages bereit zu erklären. Der Benachtheiligte ging darauflegte es den Kollegen u. a. nahe, sich vor Anstrengung von Klagen ein und die D. hatte schon 4 M. abbezahlt, als der Vater frant genau über die Sachlage zu informiren, um eine öfters nöthige und erwerbsunfähig wurde; das junge Mädchen mußte nun Abweisung der Klage zu vermeiden. Eine derartige Abweisung gänzlich für die Eltern sorgen. Da sie die Raten nicht weiter mußte z. B. der Kollege Schweizer   erfahren, welcher, neben. Von der neuen Wiener Wochenschrift Die Zeit" tit foeben das 26. Seft er­bezahlen konnte, wurde sie von dem Prinzipal angezeigt und bei bemerkt, für einen Stundenlohn von 30 Pf. gearbeitet hatte. Gewerbegerichts Beisitzer Becker hatte nichts wegen Unterschlagung verhaftet. In dem gestrigen Termin wurde Fizius legte sein Amt als Vertrauensmann anzuführen. sie zu 21/2 Monaten Gefängniß verurtheilt, von welcher Strafe vier nieder und wurde als solcher wiedergewählt. Für seine fernere Wochen als verbüßt erachtet wurden. Bei der Verkündigung Thätigkeit ersuchte er aber um thatkräftigere Unterstützung seitens des Urtheils verfiel die Arbeiterin in Weinkrämpfe; als sie fich der Kollegen mehr als bisher, damit etwas erzielt werden könne. Soziale Praxis, Sentralblatt für Sozialpolitik". Unter diesem Titel ere endlich erholt hatte und den Korridor betrat, fiel sie ohnmächtig Die Versammlung war fernerhin berufen, Stellung zum 1. Mai nieder. Ein alter vergrämt aussehender Mann, der der Ver handlung im Zuschauerraum beigewohnt, trug sein Kind in den zu nehmen. Nach längerer Aussprache gelangte die Versamm Armen davon. Das beleidigte Recht war aber gesühnt und der lung zu dem Beschluß, jedem Kollegen zu empfehlen, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern, wenn dies ohne wirthschaft= geschädigte Prinzipal legte sich befriedigt zu Bette. liche Schädigung möglich ist. Den Kollegen wird empfohlen, sich Um die Frage, ob ein Theaterdirettor ver in der am Vormittag im Feenpalast stattfindenden Metallarbeiter antwortlich gemacht werden kann, wenn eine, von seinem Versammlung einzufinden. Den arbeitenden Kollegen wurde die von ihm bevollmächtigten artistischen Leiter, engagirte Sängerin Entnahme von Maimarten à 50 Pfennig nahe gelegt. Als ihre Lieder singt, ohne dieselben einer polizeilichen Benfur unter- Sammelpunkt der Versammlungstheilnehmer am 1. Mai wurde

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Deutschlands( Expedition in Berlin   SW., Beuthstraße 2). Bu beziehen durch alle Zeitungsspediteure. Das Abonnement beträgt durch die Post oder in Berlin   durch die Zeitungsspediteure pro Quartal 1,20 W. Streuz band 1,80 M. Die Nr. 14 vom 4. April hat folgenden Inhalt: Wochenschau. Friedrich Engels   über die Weltlage. Brummtüfelturs. Die Behandlung der Dänen in Nord Schleswig. Preisgekrönte Landarbeiterpolitit. Parteinachrichten. Wie man uns behandelt.

Aus dem Reichstage. Die Agrarfrage in der belgischen Kammer. Die Umsturzvorlage.- Gin alter Bekannter. Gewerkschaftliches.- Todten liste. Biterarisches.

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schienen. Aus dem Inhalt deffelben heben wir hervor: Die Würde des Herrn v. Madeysti. Von K. Der Kampf des englischen Unterhauses gegen das Oberhaus. Von Sir Charles W. Dilte. Preußischer Staats­rath und kaiserlicher Anti- Parlamentarismus. Von Eduard Engels. Von der Agrarierbewegung im Deutschen Reiche. Von Karl Jentsch. Aus dem Reiche der Erfindungen. Von Leo Silberstein. Emanuel Haus Sachs als Lyriker. Von Moriz Necker.

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scheint nunmehr die neue Folge des Sozialpolitischen Sentralblattes", wie der Blätter für soziale Praris. Aus der uns vorliegenden Gröffnungs nummer heben wir hervor: Ansprache an die Lefer vom Herausgeber, Dr. J. Jaftrom. Die badische Fabritinspektion im Jahre 1894. Won Prof. Dr. H. Herkner. Die Ghehindernisse im Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuches.. Staatskredit und Landwirthschaft. Von Dr. Hans Grüger. Beseitigung der Fideifommiffe im Deutschen   Retche.. Die deutsche Berufs zählung und die Handlungsgehilfen.  - Die Vergemeindung der Straßen­bahnen in der Schweiz  . Bon Notar Gustav Müller. Kellnerinnenwesen in Baden. Deffentliche Arbeitsnachweisstellen. Kommunale Vermittelung bei Arbeitseinstellungen in Zürich  . Gewerbliche Sonntagsruhe. Die Armentinder- Pflege in den badischen Kreifen. Von Bürgermeister S. Thoma.

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