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Gewerkschaftsbewegung

Das englische Achtstundengesetz.

bie Arbeiter affo die Hälfte ihres bisherigen Lohnes verdienen. Gleichzeitig beabsichtigt man, ihnen die Deputatkohle zu entziehen. Ein harter Schlag, besonders für die Halbarbeiter, die Invaliden. Aber auch den Bergarbeitern will man mit ähnlichen Maßnahmen kommen. Man kann sich also denken, wie gereizt die Stimmung ist. Die englische   Regierung hat dem Parlament einen Ge­Wenn nicht alle Zeichen trügen, steht also Polnisch- Oberschlesien fezentwurf über die Arbeitszeit zugehen lassen, der in seinen wieder einmal vor großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Am fezentwurf über die Arbeitszeit zugehen lassen, der in seinen Sonntag hat im Hindenburger Gewerkschaftshause eine sehr start Grundzügen sich dem Abkommen von Washington   besuchte Versammlung der Arbeiter stattgefunden, die in Bolnisch über den Achtſtundentag anpaßt. Das Gesetz beschränkt die Oberschlesien   arbeiten und im deutschen Teile wohnen. Es handelt Arbeitszeit in der Industrie auf acht Stunden täglich hier um viele Tausende, die sicher in absehbarer Zeit in Polnisch­lich oder 48 Stunden wöchentlich. Dem Gesez sind Oberschlesien   keine Arbeit mehr finden, aber auch in Deutsch  - Ober­sämtliche gewerbliche Unternehmungen unterstellt, mit Aus­nahme der Landwirtschaft, des Handels, der Schiffahrt, der schlesien   schwerlich beschäftigt werden können. Sie tragen auch dazu Fischerei und des Bergbaues. Für letzteren ist die Arbeitszeit bei, das Elend zu vermehren. auf sieben Stunden unter Tage beschränkt. Nicht anwendbar ist das Gesetz auf Personen in leitender Ver­trauensstellung, die keine Handarbeit verrichten und deren Be­zahlung so gehalten ist, daß sie eine eventuelle Ueberzeit ein­

begreift.

Generalftreik in Polnisch- Oberschlesien. kattomih, 29. Juli.  ( TU.) Die Gewerkschaften aller Rich­tungen Polnisch- Oberschlesiens verkünden den Generalstreit. In einem Aufruf, der sich an die Bergarbeiter, Metallarbeiter und Der Achtstundentag ist nach dem Gesetz überall dort nicht an die Angestellten wendet, heißt es: Die lehte Frift, die die Ge. durchzuführen, wo durch Gesez, Brauch oder Abkommen werkschaften der Regierung gegeben haben, ist abgelaufen. Die durchzuführen, wo durch Gesez, Brauch oder Abkommen Antwort der Regierung auf unsere Forderungen vom 26. Juli ist zwischen Unternehmer- und Arbeiterorganisationen" die Ar­beitszeit wenig er als acht Stunden an einem oder mehre- vollkommen unbefriedigend. Die schwere Lage der Metall- und Hütten­ren Tagen der Woche beträgt. In diesen Fällen kann die arbeiter droht auch allen Bergarbeitern. Es ist von allen Gewerf­tägliche Arbeitszeit bis zu neun Stunden ausgedehnt wer- schaften beschlossen worden, daß nunmehr auf der ganzen Linie der den, ohne jedoch insgesamt mehr als 48 Stunden die Woche Streit stehenden Berg- und Metallarbeiter ab Mittwoch, den 30. Juli, Abwehrstreit in Kraft fritt, und zwar für die noch nicht im zu betragen. Für Schichtarbeiter fann die Arbeitszeit 48 Stunden überschreiten, vorausgesetzt, daß die durch früh 6 Uhr. Die unentbehrlichen Notstandsarb sten find auszuführen. schnittliche Zahl der Arbeitsstunden nicht 48 Stunden die Woche überschreitet. In diesem Falle darf aber eine Schicht nicht mehr als 56 Stunden in einer Woche betragen. Der Ar­beitsminister hat außerdem das Recht, einem eventuellen Ab­tommen zwischen Unternehmer- und Arbeiterorganisationen zuzustimmen, wonach unter außerordentlichen Umständen die 48- Stunden- Woche als unpraktisch erscheinen fann, voraus­gefeßt jedoch, daß die durchschnittliche Zahl der Ar beitsstunden 48 Stunden die Woche nicht über schreitet.

Eine Ueberschreitung des Achtstundentages ist zulässig bei Unfällen, in dringenden Fällen, wo maschinelle Arbeits­fraft einzusehen ist, und in Fällen der höheren Gewalt.

Das Gesetz legte fest, daß jede Arbeitszeit, die den Acht­stundentag überschreitet und in den vorgenannten Fällen ge­stattet wird, als Ueberstunden zu bewerten ist und den Vorschriften des Arbeitsministers untersteht, der vor­her die beiderseitigen Organisationen zu hören hat. Nach dem Gesetz und das ist eine grundsägliche Neuerung von wesent licher Tragweite müssen diese Ueberstunden mindestens 25 Broz. höher bewertet werden als der übliche Stundenlohn beträgt. Soweit Abkommen bestehen, die in diesem Punkte günstiger für die Arbeitnehmer sind, bleiben sie in Kraft.

Das sind die wesentlichen Bestimmungen des Gesetzes, das am 1. Mai 1925 in Kraft treten soll. Der Minister hat die Vollmacht, unter besonderen Umständen für gewisse In­dustrien das Inkraftsezen des Gesetzes um sechs Monate hin­auszuschieben. Mit diesem Gesetz wird die grundsägliche Er­flärung der englischen   Regierung, das Abkommen von Washington   zu ratifizieren, in die Praxis umgesetzt. Be­merkenswert ist, daß das Gesetz sehr elastisch ist, doch zu­gleich nicht nur grundfäßlich", sondern auch tatsächlich am Achtstundentag festhält. Servorzuheben ist auch, daß die Mehrarbeit als solche höher bewertet werden muß. Wenn die Verordnung für die Arbeitszeit in Deutschland  , die grundsäßlich" am Achtstundentag festhält, praktisch aber eine Verlängerung bis zu zehn Stunden zuläßt, von vorn­herein festgelegt hätte, daß die Arbeitszeit, die die acht Stunden überschreitet, mit einem Zuschlag von 25 Proz. zu zahlen ist, dann würden uns in Deutschland   Riesentampfe er= spart morden sein. Denn dann würden die Unter­

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nehmer nur in den dringendsten Fällen von diesem Recht, das sie sich auf dem Wege der sogenannten Schiedssprüche" geschaffen, Gebrauch gemacht haben. Der englische   Gesetz­entwurf schlägt alle Argumente nieder, die gegen die Ratifi­zierung des Abkommens von Washington   in Deutschland   vor­geschoben worden sind.

Die Lage in Polnisch  - Oberschlesien  . ( Von unserem oberschlesischen Mitarbeiter.) Kattowitz  , 29. Juli. Vor wenigen Tagen ist die Garnison von

Kattowitz   verstärkt worden und auch nach Königshütte   und anderen Industrieorten will man in aller Stille Militär schaffen. Die Industriellen sind in ihrem neuen Denkschreiben an die polnische Regierung noch deutlicher geworden wie im ersten. Sie fordern für den Bergbau vollständig freie Hand gegenüber den Arbeitern, und die Regierung scheint dem nachgeben zu wollen.

In Kattowitz   selbst merkt man eigentlich wenig von der Krisis. Das Straßenleben flutet wie sonst dahin. Aber in Königshütte   erhält man schon ein ganz anderes Bild von den Dingen. Da stehen die Arbeiter der Hütten zu Taufenden auf der Straße herum, dazwischen bewegen sich die Polizeibeamten, immer zu dreien, den Karabiner auf der Schuiter. Für Oftoberschlesien ist Alkoholverbot angeordnet. Immer ein Zeichen, daß die Lage bedenklich ist. Die Königshütte  steht vollständig still, die Noistandsarbeiten werden nur von Beamten

verrichtet. Allen Arbeitern ist gekündigt. In anderen Hütten ist

es ebenso. Auch die Zinkhütten stehen.

Die Stimmung wird erst dann verständlich, wenn man hört, daß 3. B. die Königshütte   schon seit Januar bis Juni nur drei Schichten in der Woche arbeiten ließ. Bom Juni bis 8. Juli durfte jeder Ar­beiter sogar nur eine Schicht wöchentlich arbeiten, damit seine Ber­sicherungsansprüche gewahrt blieben. Seit dem 22. Juli ruht der Betrieb ganz und die Unternehmer werden erst dann wieder die Tore öffnen, wenn die Regierung und die Arbeiter zu Kreuze ge­frochen sind. Bezeichnend ist, daß die Industriellen ihr Vorgehen damit begründen, daß ihnen nach der Verlängerung der Arbeitszeit in Westoberschlesien und der dadurch Bestoberschlesien und der dadurch verstärkten Konkurrenz der deutschen Werke nichts anderes übrig blieb. Sie gehen aber in ihren Forderungen weit über das hin­aus, was in Deutschoberschlesien den Arbeitern geboten wurde. Es ist daher anzunehmen, daß auch hier sehr bald die Industriellen wieder angreifen werden.

Der Lohn in den Eisenhütten ist für Polnisch- Oberschlesien für den Juli um 30 Proz. herabgedrückt worden.

Er soll am

1. August noch um weitere 20 Pro3. gesenkt werden, so daß dann

Hühneraug' auf Zeh  ' und Sohl' Wirst du los durch Lebewohl!

In Drogerien und Apotheken. Verlangen Sie ausdrücklich Lebewohl mit Filzring.

Streikhezze des Deutschen   Landarbeiter- Verbandes?

Vom Verbandsvorstand des Deutschen Landarbeiterverbandes wird uns geschrieben:

In Nr. 347 der Deutschen Tageszeitung" vom 26. Juli wird in einer Drahtmeldung aus halle   berichtet, der Deutsche   Bandarbeiter: verband habe, nachdem die Lohnverhandlungen mit den Arbeitgebern Sachsen- Anhalts   ergebnislos verlaufen sind, eine fieberhafte Tätig fit für einen Erntestreit der Landarbeiter entfaltet. Weiter wird vermerkt, daß an einzelnen Stellen die Landarbeiter schon befristete Forderungen auf Lohnerhöhung gestellt haben und, als diese abge­ehnt wurden, damit gedroht hätten, in den Streit zu treten, sobald der Befehl von oben täme. Auch den kommunistischen   Land- und Waldarbeiterverband läßt man in der Drahtmeldung mit der Be­tonung aufmarschieren, dieser habe die Landarbeiter aufgefordert, fich marschbereit zu halten zum Kanipf, da die Ernte vor der Tür

stehe.

Soweit die Tätigkeit des Deutschen Landarbeiterverbandes in Betracht kommt, enthält diese Drahtmeldung, deren Urheber man wohl in der Leitung der landwirtschaftlichen Arbeitgeberorganisation für Eachsen- Anhalt zu suchen hat, nichts wie einen aufgelegten Schwindel Wenn die Landarbeiter Mitteldeutschlands   heute empört sind, ist das nicht die Folge irgendeiner Streitheße des Deutschen Landarbeiterverbandes, sondern die selbstverständliche Auswirkung der völlig unverständlichen Haltung der Arbeitgeber. Folgende Mitteldeutschlands   inöge das beweisen: kurze Darstellung der legten Lohnbewegung der Landarbeiterschaft

Im April reichte der Deutsche Landarbeiterverband Lohnforde­rungen ein. Hierauf reagierten die Arbeitgeber mit nichts anderem als mit ausweichenden und verschleppenden Antworten, obwohl der unparteiische Borsitzende des Tarifamts für Sachsen- Anhalt  , Dr. Lüttens Magdeburg( gleichzeitig amtlicher Schlichter für Mitteldeutschland  ), cine Lohnerhöhung für unbedingt erforderlich hielt. Erst in den letzten Tagen des Monats Mai wurde endlich nach endlosen Terhandlung ein Suriebsspruch gefällt, ber eine Sohn­den Schlichter erhöhung von 1 Bf. pro Stunde für die Landgebiete und eine solche von 2 Pf. pro Stunde für die Stadtgebiete zusagt. Zu weiteren Zu­geständnissen glaubte Dr. Hoepfer, der die Lohnforderung des Deut­ichen Landarbeiterverbandes für durchaus berechtigt hielt, wegen der Notlage in der Landwirtschaft nicht gehen zu dürfen. Die Arbeit geber erhoben gegen diefen Schiedsspruch beim Reichsarbeits­ministerium Einspruch mit dem Erfolge, daß dieses, wie nicht anders zu erwarten war, die Verbindlichkeitserklärung des Spruches ab­lehnte.

Inzwischen reichte der Deutsche Landarbeiterverband eine neue, auf eine Zulage von 25 Broz. abzielende Forderung ein. Die Unter­nehmer beantragten dagegen einen Lohnabbau von 20 Pro3. mit der Erklärung. eventuell bis zum 25. Auguft auf die Erfüllung des An­trages verzichten zu wollen. Begründet wurde der Antrag der Begründet wurde der Antrag der Arbeitgeber mit der Feststellung, die jetzigen Löhne seien zu hoch und nicht mehr tragbar.

Um die Gefährlichkeit dieses ganzen Verhaltens richtig würdigen zu können und um zu verstehen, weshalb die mitteldeutsche Land­arbeiterschaft so entrüstet ist, muß man in Betracht ziehen, daß in Schlesien  , im Freistaat Sachsen  , in Hessen   und Thüringen   erst in allerletzter Zeit Löhne bzw. Erntezulagen festgelegt wurden. Man muß auch wissen, daß die einzelnen sächsischen Landwirte den Land­arbeitern jetzt immer häufiger erklären: Daß wir im nächsten Jahre mit Euch feinen Tarifvertrag mehr abschließen, ist selbstverständlich, wie es selbstverständlich ist, daß am 25. August Euer Lohn um 20 Proz. gekürzt wird.

Lohnabbau mitten in der Erntezeit! Braucht man vielleicht eine derartige Aufpeitschung der öffentlichen Meinung, um damit auf Regierung und Parteien antreibend zu wirken im Interesse einer schnelleren Durchbringung der Schußzzollforderungen? Die ganze Tätigkeit des Arbeitgeberverbandes in Mitteldeutschland   läßt eine solche Vermutung nur als zu begründet erscheinen.

Ein Ideallohntarif, auf dem Lande. Zehn Pfennig die Stunde.

schaften. Sie selbst allerdings merken von der Not nicht viel, um Die Herren Agrarier sind bekanntlich sehr notleidende Herr­so mehr aber ihre Arbeiter, denen sie Hunger- und Schandlöhne bezahlen. Ein nahezu unglaublicher Fall von Lohnschinderei wird Der Herr Besizer brauchte notwendig weibliches Arbeitspersonal uns von dem Gut Markgrafshof bei Kleinbeeren mitgeteilt. für leichte Feldarbeit, wie er dem städtischen Arbeitsamt der Stadt Berlin   mitteilte. Er erhielt auf seine Anforderung etwa dreißig Frauen und Mädchen. Die Engagierten mußten zunächst feststellen, daß es sich nicht um leichte Arbeiten handelte, sondern die während der Ernte auf dem Lande zu leisten sind. Bei einer daß sie schlechterdings so ziemlich alle Arbeiten verrichten mußten, Stundenlohn von zehn Pfennigen. Nach Abzug der zehneinhalbstündigen Arbeitszeit erhielten sie einen Krantentassen, Invaliden und Steuerbeträge ( Steuer darf von diesem geringen Einkommen überhaupt nicht ab= gezogen werden), blieb den Frauen taum so viel Geld, um die Rückfahrt nach Berlin   zu bezahlen. Nach ein paar Tagen wandten sie sich beschwerdeführend an den Inspektor, der Abhilfe versprach, ohne daß sich etwas an der elenden Bezahlung änderte. Darauf legten die Arbeitenden die Arbeit nieder und machten Anzeige glaubliche Schweinerei bezeichnete und mehreren der ausgenutzten beim Amts- und Gemeindevorsteher, der die Verhältnisse als un­Frauen ein paar Mart Armenunterstützung gab.

Nun wird gewiß mancher annehmen, daß man auf dem Gut Markgrafshof versucht habe, die elende Bezahlung durch gute Ver­pflegung mettzumachen. Weit gefehlt. Die Frauen erhiel ten für die Woche ½ Pfund rohes Schmalz, Pfund Margarine, 25 Pfund Kartoffeln und 6 Pfund Brot. Keinen Kaffee am Morgen und fein warmes Mittagessen. Schlafen mußten sie auf Strohsäcken in einer Barade.

Verbandstag der Feuerwehrleute.

Der im Jahre 1908 gegründete Verband Deutscher   Berufsa feuerwehrmänner hält am 6., 7. und 8. August seinen 10. Verbands tag in Leipzig  , Volkshaus, Beißer Straße   32. ab. Die Tagesordnung umfaßt 14 Punkte. Neben dem Bericht des Borstandes sind die wichtigsten Beratungspunkte Organisationsfragen, bei denen zum ersten Male die Verschmelzung des Berufsverlandes mit einer Groß­organisation( Staats- und Gemeindearbeiterverband Deutschlands  ) auf dem Verbandstag diskutiert wird, ferner der Kampf um die Wach­dienstzeit, Besoldungsfragen, Neuorganisation der Berufsfeuer­wehren und die Feuerwehr im Privatbetrieb.

Personalabbau gelitten. Insbesondere in der Privatindustrie Der Verband hat unter der wirtschaftlichen Depression und dem ist die Zahl des Feuerwehrpersonals start vermindert worden. Durch den wirtschaftlichen Drud sind die Löhne bei der Umstellung auf Gold hasis sehr herabgedrückt worden. Den Organisationen mit ihren von der Inflation geplünderten Rassen war es nicht möglich, dieses Ver­aufgegeten und der Organisation den Rücken gekehrt. Sie müſſen hängnis abzuwehren. Ein Teil der Mitglieder hat deshalb den Kampf für den Kampf wieder gewonnen werden. In den Städten hat eben­falls der Personalabbau gewütet, von dem auch das Feuer­wehrpersonal nicht verschont geblieben ist. Der Verband umfaßt etwa 80 Proz. aller Berufsangehörigen, ein außerordentlich hoher Prozentaß. Die Feuerwehrleute sind gewerkschaftlich so geschult, daß, abgesehen von der im Zentralverband der Kommunalbeamten und Angestellten Preußens( Romba) vorhandenen Fachgruppe, die ein bescheidenes Dasein fristet, aber sich doch störend und zerstörend in die Arbeiten des Berufsverbandes drängt, Splitterorganisationen nicht vorhanden sind.

Es ist zu hoffen, daß der Berufsverband auf seiner Tagung fruchtbare Arbeit leisten wird. Wenn auch noch nicht zu erwarten ist, daß die Frage der Verschmelzung endgültig gelöst wird, wird doch die Beratung dieser Frage den großen Gewerkschaftsgedanken, Schaffung großer leistungsfähiger Verbände, fördern. Die übrigen zur Beratung stehenden Fragen werden dafür sorgen, daß die in der Organisationsdebatte erhigten Gemüter sich rasch beruhigen und alle Vertreter sich in dem einmütigen Willen der Abwehr drohender Ber.

schlechterungen durch die geschlossene Gewerkschaft zusammenfinden.

Kurzarbeit im Ruhrbergbau.

Bochum  , 29. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Feierschichten im Ruhrbergbau erweitern sich täglich. Neuerdings haben die Ver­waltungen der Zechen Bergmannsglück und Henrichshütte Kurzarbeit eingeführt.

Die Arbeit.

lichen Zeitschrift, Die Arbeit", liegt nunmehr vor. Es enthält Das erste Heft der vom ADGB.   herausgegebenen wissenschaft­eine Reihe ausgezeichneter Auffäße, die sich vornehmlich mit den Problemen des praktischen Gewerkschaftstampfes beschäftigen. Der einleitende Artikel von Lothar Erdmann  , Der Weg der Gewerkschaften", ist vor allem ein Programmartifel der neuen Zeitschrift. Der Vorstzende des Holzarbeiterverbandes, Fri Tharnow, veröffentlicht eine vorzügliche Uebersicht über die" Wandlungen im Tarifvertragswesen und eine polemische, aber sehr far herausgearbeitete Kritik der Ideen, die neuerdings von Edo Fimmen   vertreten werden. Professor Lujo Brentano   veröffentlicht unter dem Titel Die deutschen Gewerkschaften nach dem Versailler Friedensdiftat", eine Untersuchung über die unvermeidlichen Rückwirkungen des Friedens. vertrags auf die Gewerkschaftsarbeit. Der Vorsitzende des ADGB.  , Theodor Leipart  , behandelt in dem Artikel Die Stel. Iung der Gewerkschaften in der internationalen Arbeiterbewegung" vornehmlich das Problem der Stellung der Gewerkschaften gegenüber den politischen Parteien und insbeson dere gegenüber der fommunistischen Partei. Karl Mennide ver­tuxg, des Achtstundeniages", Franz Spliebt bringt öffentlicht einen warmherzigen Aufsatz über Kulturbedeu einen furz gefaßten aber übersichtlichen Artikel über den Aus. bau des Arbeitslosenschuhes" und liefert auch in der Rundschau einige interessante Beiträge. Martin Wagner, der Geschäftsführer des Verbandes sozialer Baubetriebe, veröffentlicht über Gemeinwirtschaftspolitie" einen forsch zupacken­den Artikel, der viele gute Gedanken enthält. Die Rundschau der Arbeit" bringt außer den schon erwähnten Artikeln noch eine Reihe interessanter Betträge von Fritz Schröder über die Angestelltenbewegung, von Th. Rohur über Be. amtenprobleme, von Gertrud Hanna   über Arbeite rinnen in der gewerkschaftlichen Internatio nale", von Theodor Thomas über ,, Gewerkschaften und Bildung" und schließlich von Paul Ufermann über Die Kartellverordnung und ihre Wirkung".

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Die Zeitschrift ist 64 Seiten stark, von handlichem Format, auf gutem Papier gedruckt. Sie erscheint jeden 15. und foftet 3 m. vierteljährlich, für Organisationsmitglieder 2,40 m., das einzelne Heft 1 M. bzw. 80 Pf. Sie kann durch die Post oder den Buch­handel, sowie bei den Verwaltungsstellen der Gewerkschaften und den Ortsausschüssen des ADGB.   bezogen merden. Das zweite Heft wird Auffähe von Robert Schmidt, Hugo Sinzheimer  , Dr. Otto Lipmann usw. enthalten. Der Bezug der Zeitschrift iſt nicht nur allein Gewerkschaftlern, sondern überhaupt allen, die sich über die Arbeiterbewegung informieren wollen, durchaus zu empfehlen.

Sattler  , Tapezierer- und Portefeuiller- Verband. Quarials- Generalversamm­lung Donnerstag, den 31. Juli, abends 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Saal 4. Tagesordnung u. a. Vortrag über Kvantentassenwesen.( Familienversicherung, Kurzarbeit, Ersagkassen.) Ref. Kollege Fritz Boß. Erscheinen aller Mitglieder erwünscht. Mitgliedsbuch legitimiert.

Zentralverband der Zimmerer. Am Freitag, den 1. August, abends 7 Uhr, findet im Saal 3 des Gewerkschaftshauses eine Funktionär­fonferenz statt. Das Erscheinen aller Bezirksführer und Kassierer ist unbedingt Pflicht. Weiter bitten wir die Funktionäre und Vertrauensleute in den nächsten Tagen für die am Sonnabend, den 2. Auguft und Sonntag, den 3. August, stattfindenden Bezirksversammlungen die regste Propaganda zu entfalten. Auch haben die Vertrauensleute neben der Bücher­fontrolle auf den Boustellen darauf zu achten, daß alle in Berlin   beschäftigten Sameraden den Berliner   Beitrag( 1,25 Mark) zu zahlen haben. Laut Beschluß des lekten Verbandstages ist nur derjenige noch Mitglied unseres Verbandes, welcher nicht länger als 6 Wochen mit feinen Beiträgen im Rückstande ist. NB. Der Bezirt 20 tagt erst am Dienstag, den 5. August, abends 7 Uhr, bei Balewski, Boddin-, Ede Jfarstraße.

Berantwortlich für Politit: Ernst Reuter  ; Wirtschaft: Artur Saternus; Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin   SW. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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