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Korrespondenzen und
Parteinachrichten.
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dem befindet sich das Land nicht in der An archie, sondern darf auf den Ausgang dieses Prozesses gespannt sein und werden Handels- und Finanzminister gerichtet hat, liegen jest nähere wird von der gemeinsten egoistischen Willkür beherrscht. Die wir den Verlauf desselben näher besprechen. Angaben in Wiener Blättern vor. Wir entnehmen ihnen: Die Herren Staatsbeamten, vom ersten bis zum letzten, betrachten Interpellanten erwähnen zunächst die Sistirung des niederösterihre Aemter einfach als ein Mittel zum Zweck zum Zweck Ans Oberfranken in Bayern wird uns geschrieben: In reichischen Buchdruckervereines, welcher ein bloßer Humanitätsreich zu werden, und scheuen vor keiner Gemeinheit zurück, um dem 3 Stunden von Bamberg entfernten Orte Adelsdorf foute verein zur Unterstüßung tonditionsloser Mitglieder sei und sich dieses Ziel zu erreichen. am Pfingstsonntag eine Versammlung stattfinden, in der Herr jeder agitatorischen Thätigkeit enthalten habe und trotzdem wegen Segiz aus Fürth über die Sozialdemokratie und ihre Gegner Unterstügung der Streifenden behördlich sistirt worden sei. reden wollte. Die Versammlung war rechtzeitig angemeldet, der Weiter erschwere es die Behörde den Angehörigen der typoWirth hatte schriftlich die Erlaubniß zur Benutzung feines graphischen Branche, fich in legaler Weife öffentlich zu verfamSaales gegeben, kurz alle Formalitäten, welche die hohe Bureau- meln, um über die Fortdauer des Streifs zu verhandeln, und tratie für eine Versammlung in Bayern vorgeschrieben hat, waren wird insbesondere die Verhinderung der Versammlung am Pfingstfiſt und formgerecht erfüllt worden. Drei Tage nach An- montag hervorgehoben. Ferner hoben die Interpellanten hervor, meldung der Versammlung erhielt die Frau des Einberufers die daß in der t. t. Staatsdruckerei für Privatfirmen wie die Versammlungsanzeige zurück, welche mit folgendem Vermerk ver Steyrermühl" Tag und Nacht gearbeitet werde und derart die sehen war:" Vorstehender Versammlungstermin wurde angezeigt. Direktion der Staatsdruckerei sich in den Dienst einer AktiengesellDie Versammlung wird nicht gestattet." Adelsdorf , 13. Mai 1891. fchaft stelle. In der Staatsdruckerei wie auch in einer Reihe H. Schorr. von Druckereien, in denen überhaupt gearbeitet wird, werden die Besser kann die Versammlungs, freiheit" in Bayern nicht Bestimmungen des Gewerbegesezes in Bezug auf Arbeitszeit, illustrirt werden, als durch dieses Verbot. Schlimmer war es Nachtarbeit u. f. w. übertreten. Von der General- Direktion der unter dem Sozialistengefeh auch nicht. Staatsbahnen feien der Buchdruckerkunst kundige Bedienstete der Steyrermühl" zugewiesen worden. Die Interpellanten betonten, daß alle diese Umstände unter den Buchdruckern eine sich steigernde Aufregung hervorgerufen und den Glauben an die Unparteilichkeit der amtlichen Organe erschüttert haben, und stellen daher an die obgenannten Minister das Ersuchen, dem Abgeordnetenhause ehebaldigst beruhigende Aufklärungen zu geben. Der Lausanner Bäckerstreik ist nur ein partieller, das
Wriezen , 21. Mai. Bei der heute in Eberswalde stattgefundenen Gerichtsverhandlung gegen die Genoffen Salomon, Mißling, Schmidt und Stabernack- Berlin wegen Majestäts, beleidigung begangen durch Sitenbleiben bei einem Hoch auf den Kaiser wurden sämmtliche Angeklagte, Dank der Vertheidigung des Rechtsanwalts Freudenthal, freigesprochen, Ein ausführlicher Bericht folgt.
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Thale a. Sarz. Von einem sonderbaren Vorkommniß ist bon hier zu berichten. Auf dem hiesigen Eisenhüttenwert wurde am 1. Mai in der Klempnerei eine Tabelle ausgehängt, wonach vom 17. d. M. ab der Lohn erheblich reduzirt wurde. Hierauf fahen sich zirka 40 Klempner veranlaßt, sofort zu tündigen; es waren dieses alles unverheirathete Fremde. Am Himmelfahrtstage ließen sich ca. 40 von den jungen Leuten zufammen photo graphiren. Es waren nun mehrere dabei, welche nicht gekündigt hatten, also hier bleiben, dagegen waren mehrere nicht dabei, welche mit fortzogen. Nachdem sie sich hatten photographiren laffen, machten sie noch einen kleinen Ausflug nach Neinstedt . Gegen Abend kehrten sie zurück und zogen in geschlossenem Zuge durch Thale . Da zu jedem Zuge eine Fahne gehört, so hatten sie auch einen Stock genommen und ein buntes Taschen tuch daran. gebunden. Diese Fahne trugen fie voran.
Arbeiterbewegung.
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Samburg, 20. Mai. Das„ Echo" berichtet: Unter den vielen Tausend Theilnehmern an dem großartigen Festzuge am 3. Mai hatten sich auch einige Arbeiter der hiesigen Eisenbahnbetriebs- Brot noch nicht ausgegangen. Werkstätten am Berliner und Venloer Bahnhof befunden und Brot noch nicht ausgegangen. keiner von ihnen ahnte etwas Arges, da von Seiten der BetriebsParis, 22. Mai. Der Pariser Munizipalrath hat die leitung nicht das Geringste verlautbart war, daß die Nicht- Omnibusgesellschaft des Betriebsrechtes für verlustig erklärt, um betheiligung der Arbeiter des Bahnbetriebes nur gewünscht werde. selbst den Betrieb aufzunehmen. Die Omnibusgesellschaft hat Das Unheil, das der Herr Werkstättenvorstand Richter demjenigen mehrere ihrer Angestellten, welche Arbeiterfyndikaten angehören, feiner" Arbeiter zugedacht hatte, die die Frivolität besaßen, in gemaßregelt. Unter den Bediensteten der Gesellschaft herrscht friedlichster Weise ihrem Wunsche nach einer gefeßlichen Ein- daher eine gewisse Gährung und ein Ausstand droht aus schränkung der Arbeitszeit Ausdruck zu geben, sollte dieselben zubrechen. unerwartet, und, wie er wohl annahm, darum um so schwerer Der Scherz hatte aber feine Folgen. Einen Tag vor der treffen, benn folch' revolutionäres Beginnen, in feierlicher Weise London , 21, Mai. 5000 Schneidergefellen wurden heute Abreise erhielten fast Alle, welche gekündigt hatten, ein Straf- und unter höchster behördlicher Genehmigung für einen ausständig. Diefelben verlangen bessere Werkstätten sowie eine mandat über 10. M., einige auch über 20 M. wegen Zusammen- großen Gedanken zu demonstriren, das mußte exemplarisch gleichmäßige Arbeitszeit. rottung und Borantragens einer rothen Fahne". Das Schönste bestraft werden. Der Werkstättengewaltige schickte also einige ist hierbei, daß Diejenigen, welche weiter arbeiten, aber auch feiner gefälligen Vorarbeiter los, um im Zuge zu spioniren, wer dabei gewesen sind, kein Strafmandat erhielten, während mehrere, von den Untergebenen" des Herrn Richter an dem gefährlichen welche nicht dabei waren, aber abreiften, ein Strafmandat be- Umzuge theilnehmen würde. Und richtig fanden die gefälligen tamen. Zunächst haben Alle Berufung eingelegt und find ab- Vorarbeiter auch drei der Arbeiter der Betriebswerkstätten gereist. Auf den Ausgang ist man gespannt, erstatteten ihrem racheheischenden Vorgesetzten schleunigst Bericht. Magdeburg , 20. Mai. Gegenüber der Nachricht, daß das und als dann am anderen Morgen die bret Arbeiter zur Arbeit Reichsgericht den Korreftor einer Zeitung als mitverantwortlich tamen, wurde ihnen die Mittheilung, daß sie wegen der Theil für den Juhalt derselben erklärt hat, wurde die Ansicht aufge- nahme an der Maifeier gekündigt seien. Von den Arbeitern der worfen, daß schließlich auch der Drucker neben dem Redakteur Betriebswerkstätten haben sich, wie uns zuverlässig versichert wird, verantwortlich gemacht werden könne. Dies wird thatsächlich zwar noch viele an dem Umzug betheiligt; die scharfen Augen der von der Magdeburger Staatsanwaltschaft gegenüber dem Drucker spionirenden Vorarbeiter haben sie aber wohl in der ungeheuren unferes Partei- Organs, der„ Volksstimme" versucht. Bei einem Masse nicht entdecken können. Nur einen hatten sie noch herausReferat über die Gerichtsverhandlung in Sachen des Heine'schen gefunden, der sich jedoch besonderer Gunst des Herrn Richter er Weberliedes war der damals zu einer Uebung eingezogene freuen soll, und deshalb nicht entlassen wurde. Aber die EntStaatsanwalt und. Lieutenant der Landwehr Nessel im Interims- laffung allein schien dem Werkstattgewaltigen noch nicht genug rod anstatt im vorschriftsmäßigen Waffenrock als Zeuge erschienen. der Strafe für solch frevelhaftes Beginnen, das zu thun, was Der Redakteur der Boltsstimme" hatte dies mit den Worten die Polizei erlaubt. Den Entlassenen mußte es nach bemerkt:" Beuge Nessel erschien im faloppen" Interims echt Frih Kahnemann'scher Methode auch noch möglichst rock. Weil falopp im Französischen in der Bedeutung schwer gemacht werden, anderweitig Arbeit зи be schmutzig"," schmierig" gebraucht wird, hat der Staatsanwalt tommen. Deshalb schrieb der Herr Werkstättenvorstand den brei " effel Strafantrag wegen Beleidigung gegen Redakteur und Arbeitern ein liebliches Zeugniß, das wir, um uns nicht Drucker der Boltsstimme" gestellt, welchem Antrage die an der Vervehmung der Leute mitschuldig zu machen, mit WegStaatsanwaltschaft auch stattgegeben hat. lassung der Personalien hier wortgetreu hersetzen.
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Stadtilm . Eine auf nächsten Sonntag hier anberaumt ge wefene öffentliche Versammlung mit dem Vortrag des Herrn Karl Schulze aus Erfurt über das Thema„ Das Programm der Sozialdemokratie" ist polizeilich verboten worden.
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Der geboren. Hauptwertstätte beschäftigt. Seine Führung und Leistungen waren zufriedenstellend; feine Entlassung erfolgte, weil er sich am 3. Mat an der Maifeier betheiligte. Richter.
zu war vom 18.. bis heute in der hiesigen
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An die deutsche Arbeiterschaft. Ein schwerer Schlag hat wieder die rheinisch- westfälischen Bergleute getroffen!
Durch die maßlosen Bedrückungen der Schlotjunker und durch die, mit der Absicht, die noch junge Organisation der Bergleute zu zersprengen, seitens der chriftlichsozialen Partei ins Werk ge fette Agitation ist ein Theil unserer Kameraden dazu übergegangen, in den Streik zu treten.
Obwohl die gesammte Arbeiterpreffe vor einem Streit warnte, glaubte ein Theil unserer Kameraden es dem Solidaritätsgefühl schuldig zu sein, als der Streit ausgebrochen, nunmehr ihren Rameraden zur Seite zu stehen. Der Streit ging verloren! Die Machthaber nehmen die Gelegenheit wahr! Ueber 2000 unserer Kameraden sind bereits aufs Pflaster geworfen. Unsägliches Glend wird hereinbrechen, wenn nicht schleunige Hilfe geschaffen wird. In einer Jahreszeit, wo alle Lebensmittel auf die Neige gegangen sind, stehen sie hilflos und verlassen da, die Opfer des Streiks und der Mißwirthschaft der Kohlenbarone.
An das sich so oft glänzend bethätigte Solidaritätsgefühl der deutschen Arbeiterschaft appelliren wir!
Elze . Hier war vorige Woche eine Versammlung der VerSchleunige Hilfe thut unfern in dumpfer Verzweiflung treter des Kriegerverbandes. Hameln . Dabei wurde sehr gut gegeffen, noch beffer getrunken und am besten geredet. Mit Einer von den Entlaffenen war 13 Jahre, der andere zehn brütenden, so schwer getroffenen braven Rameraden noth! Wir hoffen und erwarten, daß auch diesmal die deutschen Fahnen marschirte, ein Festzug durch die Stadt und am Krieger Jahre in der Betriebswerkstätte beschäftigt; von dem Dritten Denkmal hielt der Lehrer Goster eine Festrede, in der er sich wissen wir die Dauer der Beschäftigung nicht. Alle drei find Arbeiter ihre Brüder nicht im Stich laffen werden, möge die einer wohlgeneigten Behörde als echter preußischer Lehrer" Familienväter. Thut aber alles nichts. Wer, ohne daß Herr Gabe noch so klein sein. Viele Wenige machen ein Viel. Im empfahl, dann aber auch noch seine Fähigkeit als Jugenderzieher Richter auch nur einen gegentheiligen Wunsch verlautbart festen Vertrauen auf Gure Opferwilligkeit erwarten wir, daß durch folgende Leistung bewies: hätte, seine Wünsche öffentlich in unanfechtbarer Weise fundgiebt, Es wächst scheinbar ein Geschlecht heran, völlig der Bäter der wird nicht nur entlassen, sondern auch mit einem Uriasbriefe wenigstens die Noth in etwas gelindert wird. unwerth. ausgestattet, der es ihm bei jedem Bourgeois, der ähnliche Ge Alle Geldsendungen sind an Joh. Meyer, Bochum , DarstenerFreiheit und Gleichheit hört man schallen. Fürstenhäuser sinnungen hegt, wie der Herr Werkstättenvorstand, von vornherein straße 29, zu richten. sind eine Schande! Man will den Zukunftsstaat errichten, von unmöglich macht, Arbeit zu erhalten, der also offenbar den Zweck Straße 29, zu richten. dem doch niemand weiß, wie's drin aussehen soll. Und was der haben soll, die Existenz der Entlassenen zu vernichten. Daß diese Zur Aussperrung der Schreiner von Mainz . Dinge mehr find. Lauter wüste Gedanken, entsprungen im leeren Absicht in einer Stadt wie Hamburg nicht erreicht wird, ändert Ausstand der hiesigen Schreiner dauert in den Fabriken von Gehirn der Tagediebe. an der moralischen Qualität des Verfahrens nicht das Mindeste. Rauch, Mann, Rimbel, Fürst und Dorfelder unverändert weiter. Lassen Sie uns nicht zu denen gehören! Entfernen wir solche Hochgeehrte Festgenossen! Werthe Kameraden! Elemente aus unserer Mitte, falls sie sich zeigen sollten. Sie sind ein Krebs, der um sich frißt. Bu zu ihm bringen wir unsere Kinder. Er wird uns führen burch Nacht zum Licht, und wenn es sein muß, durch Blut zur Freiheit."
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Saarbrücken , 21. Mat. Auf Inspection II( Louisenthal streiten 759 von 3500 Mann, auf Inspektion V( Sulzbach) 185 von 2600; auf den 9 übrigen Inspektionen ist alles angefahren. Die Bergwerks- Direktion gewährt den Ausständigen unbehinderte Rückkehr bis zum 25. Mai; wer bis dahin die Arbeit nicht wieder aufnimmt, erhält die Abkehr. Die Gesammtbelegschaft beträgt etwa 29 500 Mann.
Der
ordentlich stark besucht war, wurde mit allen gegen eine Stimme In der letzten öffentlichen Schreinerversammlung, welche außer ordentlich stark besucht war, wurde mit allen gegen eine Stimme folgende Resolution angenommen:" In der heutigen Schreinerversammlung beschließen die arbeitenden Schreiner von Mainz , von ihren Arbeitgebern zu verlangen, binnen acht Tagen dahin zu wirken, daß eine Regelung der entstandenen Streitigkeiten stattfindet und verpflichten sich, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln die gerechte Sache der Ausgesperrten hochsubalten, auf keinen Fall aber zuzugeben, daß angesichts der von überall gemeldeten Arbeitslosigkeit die Arbeitszeit noch verlängert Betrieb, und eine derselben machte in lezter Zeit den Versuch, wird." Sämmtliche bisher unbetheiligte Firmen find in vollem ebenfalls die zehnstündige Arbeitszeit einzuführen, hat sich aber vorsichtiger Weise wieder zurückgezogen. Da nun verschiedene Vorkommnisse zur Annahme berechtigen, daß die Fabrikanten Schrecklich! Was so ein Krebs nicht alles zu Wege Köln , 22. Mai. Die„ Köln . Volkszig." meldet aus Saarlouis : trog der scheinbaren Uneinigkeit sich doch gegenseitig aushelfen, bringen will! Man müßte eigentlich den Krebs einsperren! Neu streiken 238 von 780 Mann auf der Grube Altenwald. Die so steht zu erwarten, daß, wenn die Sache nicht innerhalb der Uebrigens recht bezeichnend für den Kriegerverein, daß er im Zahl der Streifenden auf der Grube Sulzbach hat abgenommen. angegebenen Frist beigelegt werden sollte, sämmtliche Schreiner Zeichen bes Strebses steht! Das haben wir schon immer be- ahl Sonst ist außer der Inspektion 2 Alles angefahren.
Pech hat doch der echt preußische Jugendbildner! Die Elzer Nachrichten", der wir die Rede entnehmen, haben durch Saarbrücken , 22. Mai. Der Ausstand hat eine starte Budas kleingedruckte i in ihm die ganze schöne Rede zu einer Sumorblüthe ersten Ranges gemacht! Bum Krebs, der um sich nahme erfahren. Heute früh streikten von der Berg- Inspektion 5 frißt, will der Herr Lehrer die Kinder bringen! Und dieser Inspektion 2( Gruben Gerhard, Kanalhalde und Louisenthal) ( Gruben Sulzbach und Altenwald) 709 Mann; von der Berg Krebs wahrscheinlich noch dazu ein roth gekochter durch Nacht zum Licht führen und wenn es sein muß, durch 21 Mann; auf Grube Serlo 4 Mann, auf Beuftflög 395 Mann und im Vittoria- Schacht 660 Mann. Blut zur Freiheit!"
hauptet!
wird
Altena . Gegen einen hiesigen Lehrer ist, nach der„ Köln . Boltsztg.", die Disziplinar Untersuchung eingeleitet worden, weil er für eine sozialdemokratische Bei tung geschrieben und auch(!) eine sozialdemokratische Versamm lung besucht haben soll.
Dortmund , 21. Mai. Die Straftammer verurtheilte Bergmann Siegel wegen Beleidigung des Geheimraths Leuschner in Eisleben zu 6 Monaten Gefängniß.
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von Mainz die Arbeit niederlegen. Zuzug ist deshalb streng fern zu halten. Die Lohnkommission der Schreiner Mainz . Unterstützungen sind zu senden an die Zentral- Streitfommission, Herrn R. Kloß, Stuttgart- Heslach , Böblingerstr. 124.
Aus der Pfalz wird der Frankfurter 31g. geschrieben: Der Rechtsschutzverein der Saar - Bergleute läßt seit einigen Wochen ein Blatt Schlägel und Eisen" erscheinen. Als Verleger zeichnet Nikolaus Warten in Bildstock, der Vorsitzende des Folgendes Beugniß wird uns von einem füddeutschen Rechtsschutzvereins, als Drucker Herr H. Eisenacher in Pirmasens . Genossen übermittelt, welches die Portefeuillefabrik von Chr. Das oben erwähnte Urtheil des Reichsgerichts brachte nun Herrn Feldmann in Erlangen einem Genossen, der längere Zeit in der Eisenacher auf den Gedanken, er dürfe und müsse Schlägel und Fabrik in Arbeit war, bei seinem Austritt aus dem ArbeitsverGifen" nicht nur bezüglich der Druckfehler, sondern auch bezüg- hältniß ausstellte. Dasselbe läuft, wenn man es näher betrachtet, lich des Inhaltes einer Benfur unterwerfen. Wirklich fand er unstreitig auf eine Kennzeichnung des betreffenden Arbeiters auch unter den Artikeln, die in der Freitagsnummer erscheinen hinaus. follten, eine Notiz, für deren Inhalt er die Verantwortung nicht Beugniß: Ich bescheinige hiermit Inhaber dieses, Herrn Darmstadt, 21. Mai. Ein schneidiger Ordnungswächter ist übernehmen wollte. Diese Notis betraf den Fürsten Nikita A. S. aus W., daß derselbe vom 21. August 1889 bis zum der Gendarm Rosa in Neu- Yfenburg. Er hatte Genosse Galm von Montenegro ; dem Verleger des Blattes blieb nichts übrig, 31. März, 1890 als Portefeuiller bei der Firma Zucker u. Co. aus Seligenstadt gelegentlich eines von Leyterem in fenburg als gegen den widerspänstigen Drucker die Hilfe des Amitsgerichts und durch meinen Wegtritt vom 1. April 1890 bis heute in gehaltenen Vortrages denunzirt, worauf Galm eine Anllage anzurufen. Dieses verfügte vorläufig, daß Herr Eisenacher den meinem Geschäft als Portefeuiller thätig war. wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze erhielt und Nikita- Artikel in die nächste Nummer von Schlägel und Derselbe hat Alles zu meiner Zufriedenheit erfüllt und ich zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, die er gegen Gifen" aufnehmen müsse. Herr Eisenacher erklärte nun, unter fann den Inhaber dieses jeden größeren Geschäft em= das Blatt des Rechtsschutz- pfehlen. wärtig in der hiesigen Strafanstalt verbüßt; aber schon ist ihm diesen Umständen werde er eine neue Anklage zugegangen. Er soll den Gendarm und die vereins überhaupt nicht mehr drucken, da er vom Reichsgericht Sein Betragen war allerdings manchmal Polizeibeamten während der Ausübung ihres Dienstes beleidigt für dessen Inhalt verantwortlich gemacht werden könne, seitgemäß. haben. Auch die Genossen Emmel und Meyer von Frankfurt während ihm andererseits jeder Einfluß auf den Inhalt des und Sparr von hier sollen gelegentlich einer in Isenburg tagen- Blattes verweigert werde. Aber auch hiermit tam er nicht durch. den Konferenz den Gendarm Rosa, die beiden Ersteren an der Eine zweite einstweilige Verfügung des Amtsrichters ordnete die Ausübung feines Dienstes durch Bedrohung gehindert haben, Deffnung der Druckerei des Herrn Eisenacher an, und die Sonn§ 114 bes St.- St.- G.- 8., Der Genosse Sparr denselben in Aus- abendnummer von„ Schlägel und Gisen" wurde auf seiner Ma- fat enthaltenen Berrufserklärung. übung seines Berufes beleidigt haben. Der Gendarm Rosa hat schine gedruckt. die Konferenz überwacht, troßdem wir in Hessen freies Vereins
und Bersammlungsrecht haben; die beiden Angeschuldigten Emmel
gez. Chr. Feldmann. Zuerst wird der betreffende Arbeiter hinsichtlich seiner Fähigfeiten belobt und als empfehlenswerth hingestellt und hinterher tommt man dann mit der in dem scheinbar so harmlosen Schluß
Bewundern muß man nur die Erfindungsgabe unserer UnterWien, 21. Mai. Die heute abgehaltene Bersammlung der einzuhüllen verstehen, um ihre Mertzeichen vor unberufenen nehmer, welche ihre schwarzen Listen immer in neue Formen und Meyer sollen nun dadurch, daß sie Rosa aufforderten, das streikenden Buchdrucker wurde polizeilich aufgelöst. Die Ver- Augen zu verbergen, in diesem Falle freilich ist die Rache etwas Lokal zu verlassen, und als dies der Gendarm nicht gethan, ihm sammelten entfernten sich unter Absingung eines Liedes.
mittheilten, daß er wegen Hausfriedensbruchs angezeigt werden Ueber die Interpellation, welche Abg. Perner. 84 plump angelegt. follte, sich der strafbaren Handlung schuldig gemacht haben. Man storfer und Genossen an den Minister des Innern, an den