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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Durch Ueber

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Komitees der Neuner und des Kantoniervereins für Veranstaltung I wir nicht unterlassen, einige Bemerkungen hinzuzufügen. An der von den Werkstoffen vorgefchoffen werden. von Erinnerungsfeiern an den 70er Feldzug je 500 M. bewilligt gründlichen Untersuchung and der objektiven Berichterstattung ftunden machen, hat ein Beamter geäußert, würde es ihnen habe. Der Magistrat hat das Gesuch in seinem ersten Theile feitens des Herrn Gewerberaths hegen wir nicht den geringsten leicht: die geleisteten Borschüsse wieder zurückzuzahlen, und bereits abgelehnt, weil der Schrannensaal verpachtet sei. Wegen Zweifel. Dahingegen bleibt die Frage offen, ob sich der Herr die Kassirer halten sich bei den Lohnzahlungen auch tüchtig des baaren Zuschusses soll die Entscheidung dem Gemeinde Gewerberath nicht hat täuschen lassen. Und zwar ist das in daran, die Vorschüsse wieder hereinzubekommen. Seit ungefähr follegium überlassen werden, das seinerzeit die Höhe der den bezug auf die Zahl der beschäftigten Arbeiterinnen sehr nahe- 11/2 Jahren haben die Altenburger   Bergleute Fühlung mit den genannten Militärvereinen zu gewährenden Zuschüsse zu be- liegend. Die Berichtigung des Herrn Hirsch ist aus sächsischen Bergleuten genommen und das Zwickauer Glückauf" stimmen hatte. gefertigt am 28. Februar 1895, die Angaben unseres in ungefähr 200 Eremplaren unter ihnen verbreitet. Jetzt foll Gewähremannes, von dem wir übrigens erwarten, daß er zu aber behufs besserer Agitation unter den ungefähr 3000 Berg­Die Delegirten des 2. badischen Reichstags Wahlkreises, obiger Berichtigung Stellung nimmt, beziehen sich auf die Zeit leuten eine Lofalvereinigung geschaffen werden, die sich der die am vergangenen Sonntag in Furtwangen   vereinigt von Mitte Dezember 1894. Damals befand man sich inmitten Bentralisation anschließen wird und so zur Kräftigung der waren, beschlossen, den Genossen 3ielowati Offenburg als der Kampagne", als der Herr Regierungsrath revidirte, war deutschen   Bergarbeiterbewegung ihr Theil beitragen kann. Reichstagskandidaten aufzustellen. Zum Punkt Maifeier wurde die hauptsächlichste Arbeit läugst gethan, denn es ist doch wohl Glück auf! beschlossen, an jedem Orte am Abend des 1. Mai lokale Mai- nicht gut anzunehmen, daß die Berichtigung erst lange nach statt- Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter hielt am feiern zu veranstalten. Am ersten Sonntag im Mai soll dann gehabter Revision ausgefertigt worden ist. Es ist uns nun wohl 31. März in Essen seine erste Generalversammlung ab. Herr in Triberg   ein gemeinschaftliches Maifest abgehalten werden. denkbar, daß, obgleich zur Zeit der Revision nur noch 85 Ar- Brust, der Vorsitzende, erstattete den Bericht. Nach demselben Als Festredner wurde unser Kandidat Zielowski ernannt. Ferner beiterinnen beschäftigt waren, unseres Berichts waren in der konstituirenden Versammlung am 28. Oktober v. J. wurde noch beschlossen, in nächster Zeit gemeinschaftlich mit dem oder vorher, vielleicht zur Erntezeit, doch 500 thätig ge: 137 christliche Vereine vertreten; diese haben bis jetzt 100 An­1. Wahlkreis ein hauptsächlich für die Landbevölkerung bestimmtes wesen sind. Uebrigens wäre der Unterschied nur der, daß meldestellen errichtet. Von einigen Bereinen sei nicht zu er Flugblatt herauszugeben und massenhaft zu verbreiten. von dem auch in der Richtigstellung zugegebenen Uebelstande in warten, daß sie den Beschluß vom 28. Oktober aufrecht erhalten bezug auf die Aborte anstatt mehrere hundert" nur" 35 Ar- würden; es seien dieses besonders Vereine, an deren beiterinnen betroffen wären, was immerhin schlimm genug ist. Spize Beamten ständen. Bis jetzt belaufe sich die -Bismard muß geschüßt werden. Eine Volts Den gleichen Zweifel hegen wir bezüglich der Ueberschichten, die Zahl der angemeldeten Mitglieder auf 4000, da aber versammlung mit der Tagesordnung: Beschlüsse des Reichstags" wahrscheinlich auch nur inmitten der Kampagne" durchgeführt noch 32 Anmeldestellen mit ihren Berichten im Rück­sollte am Sonntag Nachmittag in der Feldschlößchen Brauerei werden. Die Hauptsache, der Hungerlohn, wird unstande seien, so würde die Zahl noch erheblich größer. Man könne Rappel stattfinden. Referent: Reichstags- Abgeordneter Hofmann. umwunden zugegeben, und die Thatsache, daß die Arbeiter auf mit dem erreichten zufrieden sein. Am besten sei die Agitation Der Referent wollte namentlich die Abstimmung des Reichstags dein Zuckerboden öfter eingeschlossen werden, wird nur von Haus zu Haus. Wenn sich ausgesprochene Sozialdemokraten über die Bismarck- Gratulation besprechen. Die Amtshauptmann dahin richtig gestellt, daß es nicht stundenlang, sondern nur" in den Gewerkverein zu drängen suchten und sich anmeldeten, so schaft Chemnitz   hat jedoch diese Versammlung auf grund bis zu einer halben Stunde geschehen sei. Kann also die Richtig möge man sie nur ruhig annehmen, hinter dem Namen aber ein von§ 5 des Vereinsgesetzes verboten, da mit Rücksicht auf die stellung des Herrn Hirsch auch nicht vollkommen befriedigen, Fragezeichen machen, der Ausschuß werde dann schon wissen, was Persönlichkeit des Referenten und das Verhalten der sozialdemo- so nehmen wir doch keinen Anstand, seinen Bemühungen, gerügte er zu thun habe.(!!) Die Zahl der angemeldeten Ehrenmitglieder tratischen Presse mit Bestimmtheit anzunehmen sei, daß es hierbei Mißstände zu untersuchen und abzustellen, unfere vollste An- weltlichen und geistlichen Standes betragen schon 80, beide auf Beleidigungen des Fürsten   Bismarck und der zur Feier erkennung zu zollen. Konfessionen feien beigetreten. Bekannt sei, so schloß der christ= feines 80. Geburtstages geschrittenen Voltstreife abgesehen, Der nächste evangelisch soziale Kongreß findet vom liche Streiter, daß die Sozialdemokratie noch gar nichts für die fonach aber der Zweck der Versammlung darauf gerichtet sei, 4. bis 6. Juni in Erfurt   statt. Zur Tagesordnung stehen Arbeiter gethan habe, auch nicht gewillt sei, etwas zu thun. Gefehesübertretungen und unfittliche Handlungen zu begehen. folgende Punkte: Jahresbericht des Generalsekretärs. Die Be Db dies absprechende Urtheil gegen die Sozialdemokratie mehr Sächsisches  . Der bekannte Militärbeleidigungsprozeß gründung der sozialdemokratischen Forderungen durch natur- von der Dummheit oder von der Böswilligkeit diktirt wurde, sei Gradnauer's, dessen Ursprünge etwa 1/2 Jahre zurückliegen, wissenschaftliche Forschungen( Professor Dr. Trommershausen, dahingestellt, schaden wird das Keifen nicht uns, sondern viel­ist gestern vor dem Oberlandesgericht Dresden   als Revisions Frankfurt   a. M.). Die sozialen Aufgaben des Staats als mehr ihm und seinem Verein. Ein eigenes Bereinsorgan instanz verbandelt worden. Das Oberlandesgericht bestätigte Arbeitgeber( Geh. Regierungsrath v. Massow, Potsdam  ). Die herauszugeben, wurde als verfrüht abgelehnt. die auf 5 Monate Gefängniß lautende Verurtheilung Gradnauer's! soziale Lage der Frauen( Frau El. Gnauck Kühne, Berlin   und -Der Anarchist Bender aus Leipzig   wurde von der Hanauer Straffammer wegen Aufreizung zur Gewaltthätigkeit und wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt.

Soziale Leberlicht.

Die Zustände in den Suckerfabriken. Unter dieser Epißmarte veröffentlichten wir in der Nummer vom 28. Dezember vorigen Jahres die Zuſchrift eines Parteigenoffen, in welcher die Zustände in einer Zuckerfabrik der Provinz Sachsen   abfällig fritisirt waren. Es war dort u. a. gesagt, daß die Arbeitszeit von früh 6 bis abends 6 Uhr dauere, daß jest, inmitten der Rampagne( sur Zeit des Schreibens: Mitte Dezember) noch eine halbe Ueberschicht zu machen sei, sodaß die tägliche Arbeitszeit 18 Stunden betrage. Für die 10 stündige Echicht erhalten die Arbeiter 1 Mart 50 Pfennig. Von der Direktion sei ver­sprochen worden, daß denen, die bis nach Beendigung der Kampagne aushalten und sich gut führen" 25 Pf. pro Schicht nachgezahlt werden würde. Die sanitären Berhältnisse wurden durch folgende Stichprobe beleuchtet:

" Birka 500 Mädchen aus der Provinz Posen   sind in den Rafernements der Fabrit untergebracht. Halb nackt, wie es die Arbeit in diesen Betrieben mit sich bringt, müssen die Arbeiter durch Schlamm und Schmutz ihren Weg nehmen, um den am anderen Ende des Grundstücks liegenden Abort zu erreichen. Eine Trennung der Geschlechter an diesem Ort scheint man nicht für noth­wendig zu halten, nicht einmal in Abtheilungen hat man den Raum zerlegt, ebenso wenig verbirgt eine Thür dem Auge den Einblick in das Innere. Des Abends müffen die Mädchen, da eine Beleuchtung an diesem Ort nicht üblich ist, umhertasten, um sich zu überzeugen, daß sie allein sind.

Sofprediger Stöcker, Berlin  .

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Der Jahresbericht des Effener Gewerkschaftskartells giebt an, daß an demselben 14 Gewerkschaften mit ca. 1000 Mit­Der 13. Rongreß für innere Medizin findet gegenwärtig gliedern betheiligt sind. Das läßt auf eine sehr geringe gewerk­in München   statt. Da Laienberichterstattung ausgeschlossen schaftliche Bewegung schließen; dafür ist Essen   auch die Residenz ist, so tönnen wir erst später über die gepflogenen Verhandlungen des Kanonentönigs Krupp. Eine im Februar 1894 vom Kartell berichten. angestellte Erhebung ergab 362 Arbeitslose. An der Gewerbe Boykottlüstern find auch die Frommen, wenn's ihnen gerichtswahl nahm das Kartell thätigen Antheil. Leider siegten wider den Strich geht. Weil durch die Hamburger Stadtverwal- die Gegner; hoffentlich geschieht das nicht immer. tung die Unterstützung fatholischer Gemeindeschulen abgelehnt ist, Agitation des Gewerkschaftskartells unter den Arbeitern der schreibt der Anzeiger für die fatholische Geistlichkeit wuthent Nahrungsmittel- Branche war infolge des Indifferentismus der brannt: Wäre es etwas Unmoralisches, wenn alle Katholiken über selben erfolglos. Dafür gelang es, eine Bahlstelle des Hamburg   den Boykott verhängten? Wir Geistlichen sollten Stucateurverbandes zu gründen. Ein leines Rentontre der wenigstens zusammenstehen und aus Hamburg   so lange nichts Essener Aktienbrauerei mit ihren Arbeitern brachte das Kartell zu Großes und berechtigtes kaufen, als die Intoleranz gegen die katholischen Bürger fortdauert. gunsten der letzteren zum Abschluß. Fast jede Woche werden uns von Hamburg   aus alle möglichen Waaren Aussehen hat das Arrangement der Arbeitslosen Versammlungen, angeboten; von jetzt ab sei die Parole: Alle Hamburger Preisfourants ausgehend vom Kartell, erregt. Troß der trampfhaften Versuche unbesehen in den Papierkorb. Und um die störrischen Hamburger der Gegner, die ganze Arbeitslosenbewegung als sozialdemo recht zu tränken, weiß der Anzeiger auch noch Rath: Wenn einer fratische Mache hinzustellen, haben diese Versammlungen den noch eine Rechnung zu bezahlen hat, so schreibe er bei Ein Glauben, als sei im Königreich Krupp  " alles Gold was glänzt, fendung des Betrages auf den Koupon der Postanweisung: gründlich zerstört. Dies war die letzte Bestellung, so lange die Intoleranz gegen Die Katholiken fortdauert." Man sieht, die Arbeiter befinden sich in guter Gesellschaft, wenn sie, genöthigt durch Uebergriffe ihrer Gegner, die Waffe des Boykotts in die Hände nehmen.

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Die Münchener Schuhmacher Gehilfen beabsichtigen, anfangs Mai in eine Lohnbewegung einzutreten. Es finden dem­nächst Versammlungen statt.

Der deutsche Metallarbeiter Verband( Sib Stuttgart) Das öffentliche Arbeitsnachweis Bureau in Basel   veröffentlicht soeben seine Jahresabrechnung pro 1894. Aus der wurde im verflossenen Jahre insgesammt von 3888( 1893: 3928) felben ist zu ersehen, daß der Verband trotz der ungünstigen Ver­Arbeitgebern und 5050( 1893: 5095) Arbeitnehmern benutzt. In hältnisse recht erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Die Mit der männlichen Abtheilung fonnten von 2783 Eingetragenen gliederzahl hat sich im Jahre 1894 von 28 429 auf 33 406, die 220279,1 pCt., in der weiblichen Abtheilung von 2267 Gin- Bahl der Verbandsorte von 328 auf 378 gehoben. Der sehr getragenen 1886= 81 pt. durch das Bureau Arbeit finden. detaillirte Kaffenbericht ergiebt in furzer Zusammenfassung Von den 6895,80 Fr. Ausgaben wurden 4957,40 Fr. durch Gefolgendes Resultat: Ginnahmen. Bermögensbestand am bühren und 1438,40 Fr. burch Staatszuschuß gedeckt.

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31. Dezember 1893 25 131,32 M. Beitrittsgelder 7707,10 M. Einen Beamten, welcher die Räume auf ihre fanitären Bu Arbeiterschutz in der Schweiz  . Der Ständerath hat dem Beiträge 181 280,20 m. Ertrabeiträge 19 721,10 M. Vorschüsse stände untersuchte, haben wir noch nicht gesehen. Ueber die Nationalrath in Sachen der Motion Comtesse   betreffend Sohn der Verwaltungen 83,78 m. Auf Sammellisten für Streits Reinlichkeit tann man sich eine Vorstellung machen, wenn man ahlung und Frauenarbeit zugestimmt. Danach wird 16 500,23 M. Sonstige Einnahmen 4151,91 M. Summa 254 575,59 M. bedenkt, daß sich in dem Fabrikraum keine Bedürfnißanstalt be- der Bundesrath eingeladen, zu untersuchen, ob nicht die Be Ausgaben: Agitation 6584,88 m. Metallarbeiter Beitung findet und die Arbeiter oft stundenlang auf dem Zuckerboden fiimmungen des Fabritgesetzes über die Lohnzahlung auf die dem 38 878,38 M. Betriebsfonds für die Metallarbeiter Beitung" Reisegeld 66 648,70 m. Rechtsschutz 2145,92 M. eingeschlossen sind, weil der Steuerbeamte sich entfernt hat. Mit Haftpflichtgeseh unterstehenden Gewerbe auszudehnen und der 1500 m. der Betriebssicherheit sieht es äußerst bedenklich aus. Der Zucker: Sonnabendnachmittag den Arbeiterinnen freizugeben fei; ferner Unterstügungen in Nothfällen, für Streits, Aussperrungen 2c. boden ist so überlastet, daß der mittlere Balken nur mühsam mit soll der Bundesrath fortgesezt seine Aufmerksamkeit der inter 31 601,87 M. An die Verwaltungsstellen 49 489,84 M. Zurück gezahlte Borschüsse 187,61 M. Darlehen an die Verwaltungs Stüßen in der Schwebe gehalten wird. Der Steuerbeamte er- nationalen Arbeiterschuß- Gesetzgebung zuwenden. tlärte, er gehe nur in Angst auf den Boden, da man dort seines Italienische Kulis wandern wie schweizerische Blätter stellen in München   500 M. Verwaltungsausgaben( persönliche Sonstige Lebens nicht sicher ist." melden, zu vielen Tausenden nach Norden. In Olten  , einem 8671,90 m., sächliche 9923,42 m.) 18 595,82 m. Knotenpunkt, war dieser Tage der Andrang ein so großer, daß Ausgaben, Verluste, Revisionen 2c. 2076,59 M. Vermögens zu ihrer Beförderung Extrazüge fich nothwendig machten.bestand am 31. Dezember 1894 36 421,53 m. Damit sie nicht verhungern, werden die Wermsten alljährlich zu 254 575,59 M. Tausenden gezwungen, ihrem schönen Vaterlande" den Rücken zu fehren, um ihren Arbeitsbrüdern in anderen Ländern als Lohudrücker gegenüber zu treten.

Aus unserem Blatte hatte diese Notiz auch ihren Weg ge­funden in die Beilage der Magdeburger Boltsstimme" und war auf diese Weise zur Kenntniß des Herrn Regierungs­und Gewerberaths Hirsch gelangt. Auf deffen Wunsch theilte ihm die Redaktion legtgenannter Zeitung den Namen der be­treffenden Fabrit mit. Nach angestellter Untersuchung sandte der Gewerberath an die Volksstimme" folgende Berichtigung:

Arbeit nicht unterbrochen werden kann.

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Gewerkschaftliches.

Die tägliche Arbeitszeit in der Zuckerfabrik betrug nicht 18, fondern mit Einrechnung der Pausen 12 Stunden; 18 stündige Wechselschichten tamen nur jede Woche einmal beim Schichtwechsel Sonntagsruhe im Barbiergewerbe. Noch hat der von und zwar nur bei den Arbeitern im Füllhause vor, woselbst die den Barbieren in Lichtenberg  - Friedrichsberg einstimmig gefaßte Ebenso ist die Mittheilung über die Unterbringung der Beschluß, die Geschäfte an Sonn- und Festtagen um 2 Uhr zu polnischen Arbeiterinnen unwahr. Nicht 500, fondern nur 35 Mädchen waren in einer auf dem Fabrikgrundstücke belegenen Raferne, während der ersten Hälfte der Fabrikkampagne unter­gebracht, wurden aber gar nicht in der Fabrit, sondern aus schließlich in der Landwirthschaft beschäftigt. Die Fabrit be­

schäftigt seit Jahren überhaupt nur eine einzige Arbeiterin.

Auch die Angaben über Betriebsunsicherheit auf dem Zucker­boden sind unwahr. Die bauliche Konstruktion erscheint viel­mehr durchaus zuverlässig. Wenn der Haupteingang zum Boden geschlossen ist, weil der überwachende Steuerbeamte sich auf furze Zeit höchstens eine Viertel- bis eine halbe Stunde hat ent­fernen müssen, so bleibt den Arbeitern im Nothfalle immer die Möglichkeit des Ausganges durch mehrere nur durch Plomben gesicherte Deffnungen.

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Die Angaben über die Lohnverhältnisse- 1,50 M. Tagelohn und 0,25 M. Nachschuß sind zutreffend. Soweit die Berichtigung.

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schließen, nicht zur Ausführung gelangen können, da findet sich schon ein Barbier, welcher laut Blakat am Schaufenster verkündet, baß er sein Geschäft an Sonn- und Festtagen bis abends 6 Uhr geöffnet halte. Wenn man nun sieht, wie noch vor Beginn der Sonntagsruhe ein einstimmig gefaßter Beschluß illusorisch gemacht werden soll( der betreffende Barbier war in der Versammlung anwesend), so kann man sich denken, wie lange die Sonntagsruhe an diesem Ort dauern wird, wenn nicht die Kundschaft, und namentlich die Arbeiter, die anständigen Geschäftsleute in ihren Bestrebungen unterstützen.

Summa

Vom Uhrenmacherftreik in Golothurn wird dem Baseler Vorwärts" berichtet: Die außerordentliche Gemeindeversamm lung in Grenchen   vom letzten Dienstag war äußerst zahl. reich besucht. Der Antrag des Gemeinderaths, wonach den hilfs­bedürftigen, im Ausstand befindlichen Uhrenarbeitern, sowie deren Angehörigen durch Verabfolgung einer träftigen Mittagssuppe beizustehen sei, wurde zum Beschluß erhoben. Die vom Gemeinderath vorgeschlagenen 500 Fr. für wöchentliche Unterstützung wurden bes willigt. Gin Antrag von seiten der Arbeiterschaft, wonach die Gr richtung einer Uhrenfabrik durch die Gemeinde vorgesehen wird, geht an den Gemeinderath zurück, der einer nächstens stattfindenden Gemeindeversammlung Bericht und Antrag bringen wird. Wit die Gemeinde Grenchen   bewiesen, daß sie auf seiten der der Bewilligung von 500 Fr. für wöchentliche Unterstützung hat Streifenden sich befindet und das brutale Borgehen der syndizirten Fabrikanten entschieden mißbilligt. Die Stimmung unter den Streifenden ist eine entschiedene und ersuchen wir die Arbeiters träftig zu unterstüßen. Der Grütliverein Grenchen   bewilligte zur schaft allenthalben, die wackeren Brüder und Schwestern finanziell Unterstützung 50 Fr.

Depeschen.

( Teveschen- Bureau Herold.) Brüffel, 5. April. Wenn die Kammer die Demission des Liberalen Ansbach   annehmen wird, dürfte an dessen Stelle im Wahlbezirke Thuin   voraussichtlich der Sozialist Lebeau gewählt

Der Güstrower   Streit hat eine Ausgabe von 15 469 M. erfordert, die Einnahme betrug 15 554 M., so daß ein Ueber­schuß von 85 m. verbleibt. 12 750 M. ber Einnahmen sind aus der Hauptkasse des Verbandes der Metallarbeiter entnommen. Butreffend find nur die Angaben über die Abortverhältnisse Die Lage der Bergleute in den Braunkohlen- Bezirken Wolff's Telegraphen- Bureau. Brüssel, 5. April. Die Repräsentantenkammer nahm ein insoweit, als für die oben erwähnten, auswärts und nicht in der Sachsen- Altenburgs wurde kürzlich in einer Versammlung Fabrik beschäftigten 35 Arbeiterinnen ein besonderer Abort nicht in Meuselwitz   näher beleuchtet. Von den zahlreich an- Amendement zu dem Kommunal- Wahlgesetz an, welches den vorhanden war und es an einer Beleuchtung auf dem vorhandenen wesenden Bergarbeitern des Meuselwitzer   Beckens nahmen früheren Gemeindewählern vom 25. Jahre an eine Stimme auf Abort damals fehlte, da die anfänglich vorhandene Gasbeleuchtung, einige die Gelegenheit wahr, sich über ihre Lohn- und grund der besonderen Fähigkeiten( Rapazität) zugesteht. Das weil wiederholt muthwillig zerstört, im Laufe der Kampagne ent- Arbeitsverhältnisse gründlich auszusprechen. Durch die lang Gesetz wurde sodann im ganzen mit 52 Stimmen bei 8 Stimmen fernt worden war. Behufs Abänderung dieses Uebelstandes ist anhaltende Kälte sind die Braunkohlenlager geräumt worden, enthaltungen angenommen. das weitere veranlaßt worden. und die Arbeiter, die wöchentlich gewöhnlich in 6 Echichten 68 Stunden in der Grube arbeiteten, wurden zu noch höherer Anspannung ihrer Kräfte getrieben. Es sind jetzt schon seit mehreren Wochen 7 Schichten mit 12-15 stündiger Dauer ver­Die Magdeburger Boltsstimme" fügt hinzu: Bei dieser fahren worden. Die Festsetzung der Schichtzeit geschieht werden. Gelegenheit wollen wir nicht unterlassen, nochmals an unsere von manchen Beamten ganz willkürlich. Wenn die Leute abends Paris  , 5. April. Die streikenden Zündholzarbeiter be Genossen das dringende Ersuchen zu richten, sich in ihren Mit ausfahren, so steht am schwarzen Brett mit Kreide vermerkt: schlossen, die schiedsgerichtliche Intervention des Präsidenten theilungen streng an die Thatsachen zu halten und sich nicht Morgen früh wird um 4 Uhr angefahren", und dann geht's bis Faure nachzusuchen. Nach der gestrigen Versammlung durch durch Voreingenommenheit gegen Unternehmer dazu verleiten abends 6 und 7 Uhr. Dazu kommt der Hin- und Herweg zur zogen die Streifenden die Straßen unter den Rufen: Es lebe zu laffen, unerwiesenes als wahr zu berichten. Auch unter der Grube, der bei vielen Arbeitern 2 Stunden beträgt. Was bleibt der Ausstand!" Madrid  , 5. April. Der Konsul von Haïti   in Cadir   hat verdächtigen und verdächtigenden Wendung mit foll" bitten ihnen zur Ruhe? Ungefähr sechs Stunden! Ein Arbeiter, der wvir, nichts zu berichten, was irgend eine Person oder folche Pferde- Arbeit eine Woche verrichtet, sagte, daß er ziemlich dem spanischen Minister des Aeußeren mitgetheilt, daß seine Res Bei sieben 12stündigen Anstalt in Ehre oder Charakter herabseßt, In allen solchen 23 m. verdient habe. Schichten gierung alle Rebellenführer, die auf Haïti   landen würden, sofort 14-17 oder 18. verdient. Beschwerden über verhaften lassen werde. Fällen erkundige man sich erst vorsichtig und theile der Re- werden Petersburg  , 5. April. Drei Professoren der Universität daktion auch die Beweismittel eventuell auch Zeugen auf be die unmäßige Ausbeutung werden mit groben Redensarten abgefertigt. sonderem Blatt mit." , Seid froh, daß Ihr Arbeit habt." Solche Mostau, welche die Petition um Abänderung des Universitäts­Dieser Mahnung unseres Magdeburger   Parteiblattes, die Reden müssen die Leute mit anhören, deren Standesbewußtsein gesetzes an den Zaren unterzeichnet hatten, wurden im Auftrage übrigens in ähnlicher Weise von uns schon wiederholt ergangen man dadurch heben will, daß man sie mit gelindem, moralischem des Unterrichtsministers ibres Amtes enthoben. Bier anderen ist, fönnen wir nur beipflichten. Der Berichtigung selbst lönnen 3wang zur Anschaffung von Uniformen anbält, deren Kosten Professoren wurde eine Rüge ertheilt.

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Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu zwei Beilagen.