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Die Kamel- Inschrift.plist

Ein ,, Architektenwit" des verstorbenen Baurats Schwechten .

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Der

Im Jahre 1905, am Tage der Einweihung der Kaiser | Stadtverwaltung auf seine befarmte Weise nahegelegt, für Wilhelm Gedächtniskirche , brachte der Vorwärts" eine die Raiser- Wilhelm- Gedächtniskirche 300000 M. Bautosten zu in den weitesten Kreisen Aufsehen erregende Mitteilung. daß in dieser schuß zu gewähren. Die Stadtverordnetenversamm vom Baurat Schwechten erbauten Kirche eine sehr sonderbare In lung hatte das abgelehnt. Die Antwort darauf war der Archi­schrift angebracht sei, die mit den religiösen Zweden der Kirche teftenwiz des Baurats Schwechten. Infolge der Veröffentlichung durch in gar feinem Zusammenhang stünde, wohl aber geeignet fei, die den Vorwärts" wurde die Inschrift später weggemeißelt. Daß Stadt Berlin aufs gröblichste zu beleidigen. Auf einem Relief, auf zum Lohn für den Vorwärts" auch die Gerichte gegen dem eine Szene aus der alttestamentlichen Geschichte dargestellt war, ihn mobil gemacht wurden, verstand sich von selber. zu deren Seiten fnisende Kamele fich lagerten, war folgende Inschrift zu lesen: Was für Cameele einst gewesen die Väter unfrer größten Stadt." Auf einer Kumeldede war ferner zu lefen: Reine III mal hundert tausend! Ruppig!" Die Presse hatte zunächst bis auf wenige Ausnahmen die skandalöse Affäre totzufchweigen versucht. Als das aber nicht mehr möglich war, erließ Baurat Schwechten eine Erklärung folgenden Inhalts, die bestimmt war, die Affäre zu vertuschen:

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Mit der vom Vorwärts" mit so viel unwahren und tendenziös auf­gebauschten Zusäßen versehenen Nach­richt über die auf die Stadtverord­neten sich beziehende Inschrift ver­hält es sich folgendermaßen:

Das betreffende Relief ist als Entwurf nach den Bildern aus der Bibel von Schnorr von Carolsfeld nur begonnen an einer durchaus dunklen Stelle, so daß es den Augen hes Kirchenbesuchers ganz entzogen mar und noch heute ist. Daß das Relief Porträts enthalte, ist un­wahr; die Inschrift ist eine Nachahmung eines bei altromanischen und gotischen Bauten fast überall zu findenden Architektenscherzes. Daß der Scherz sich auch auf den Oberhofmeister Freiherrn von Mirbach bezöge, ist selbstverständlich unwahr!"

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DIE VA

GROESTEN

CAMEELE EINST CEWESEN TERJUNSEKER STADT

IV. 1895

KE NEDIMAL

RUPPIC!!

HUNDERTAU SEND HARK

Das Relief mit der Inschrift( aus dem ,, Vorwärts" vom 1. September 1895).

Der Architektenwiz hatte durchaus realpolitischen Hintergrund. Wilhelm, der Baumütige, tonnte für seine vielen Bauprojekte nicht immer die Mittet auftreiben( um die gleiche Zeit entstand auch das Projekt der Hohenzollern - Puppenallee) und hatte es der Berliner grundbahnverbindung Potsdamer Potsdamer Bahnhof - Stettiner Bahnhof| Durchzuführen. Dadurch würde der Stoßverkehr beider Vorortbahn­höfe gelockert und auf verschiedene Teile der Innenstadt verteilt. Bevor aber dieses Projekt in Angriff genommen werden kann, werden wir finanziell und wirtschaftlich erst bedeutend weiter fein müffen. Aus diesem Grunde mwird zunächst nichts anderes übrig bleiben, als durch raditale Maßnahmen eine gründliche Auflod es rung des Verkehrs und eine Entlastung des Potsdamer Blazes zu erzielen. Es bestehen Aussichten, daß sowohl die Stadt­verwaltung wie die Straßenbahndirettion im Herbst dieses Jahres an die Lösung dieser Aufgabe herangeht. Dann werden wir zwar noch nicht am Ziel unserer Wünsche, aber immerhin ein gutes Stud weiter fein.

Die neue Verkehrseinteilung.

Das Straßenbauamt des Magistrats hatte vor einigen Wochen unter Leitung des Stadtbaurats Hahn und unter Mitwirkung der beteiligten Bezirksämter Tiergarten , Mitte und Kreuzberg einen Blan ausgearbeitet, der durch Einbau dreier großer Inseln eine Aufteilung des freien großen Plages in Bertehrsbänder vorsah. Die schwierigen Verkehrsverhältnisse auf dem Potsdamer Blaz, die nur mit einem großen Schußmannsaufgebot gemeistert werden konnten, waren hauptsächlich auf die zu große Fahr= dammfläche zurückzuführen. Fuhrwerte und Fußgänger wurden dadurch verleitet, möglichst nur fürzeste Wege über den Platz zu nehmen, ohne sich um den sonstigen Verkehr zu fümmern. Die Folge war ein ungeregeltes Durcheinanderfahren, wodurch eine schwere Gefährdung, der Fuhrwerke und der Fußgänger entstand. Durch die jetzt beabsichtigte Anordnung werden die Fuhrwerte 3mangsweise für jede Fahrtrichtung zusammen­gefaßt, wodurch die Uebersichtlichkeit wesentlich gewinnt. Im Einverständnis mit dem Polizeipräsidium wurden zunächst die wich­tigsten Teile der mittleren großen Insel eingebaut, um Erfahrungen über die so gewonnenen Durchfahrtsbreiten und die sich ergebende neue Verkehrsregelung zu gewinnen. Die Erfolge sind derartig er­mutigend, daß der Magistrat nach einer Besichtigung auf seinen Bor­schlag den endgültigen Ausbau nach den Plänen des Straßenbau­amtes beschloß. Da der Polizeipräsident gleichzeitig eine Regelung des Fußgängerverkehrs durchführen will, werden auf den beiden großen äußeren Inseln breite Uebergänge in Fahrdammhöhe für Fußgänger vorgesehen. Die übrigen Flächen der Inseln sollen zum Zeichen dafür, daß sie von den Fußgängern nicht betreten wer­den dürfen, mit Rasen belegt werden.

Spielklubs und Buchmacher. Frauen die leidenschaftlichsten Spieler.

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| Borwärts" hatte am 1. September 1895, an dem die Wilhelm- Kirche eingeweiht wurde, auch eine Nachbildung des Reliefs und der In­schrift gebracht( wir wiederholen sie in unserer heutigen Nummer) und dazu spettend mitgeteilt, daß Graf Mir bach, der Oberhof meister Ihrer Majestät der Kaiserin, es nicht verschmäht hatte, bei dem sozialdemokratischen Juden" Ginger und dem sozialdemokras tischen Hutmachergesellen Borgmann persönlich vorzusprechen und um Gewährung der 300 000 Mars bitten". Das forderte Rache.

hinstellte und vor der Berufungsstraffammer des Landgerichts I gestern seine Freisprechung verlangte. Eines Tages stand der sechzig Jahre alte Arbeiter Adler mit einem jungen Käzchen auf dem Arm im Toreingang eines Hauses in der Prinzenstraße, als der An­geflagte, der des Guten zu viel getan hatte, vorbeikam und das Rächen streicheln wollte. Adler mies den Betrunkenen zurück. Dieser entfernte sich zunächst auf einige Schritte, dann muß ihm wohl der Werger über die Abfuhr aufgestiegen sein, er fehrte um und wollte nun gerade das Käbchen liebfofen. Adler machte eine abwehrende Bewegung nach der Brust des Angeklagten, worauf dieser, ein fräftiger, junger Mann, dem Greise einen so muchtigen Faustschlag verfeßte, daß er rüdlings die Rellertreppe fest, bunten tot liegen blieb. Medizinalrat daß der Tod fofort infolge eines Genid­bruches eingetreten war. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jafobi hielt die Tat des Angeklagten für eine so schwere, daß er Aufhebung des Schöffengerichtsurteils und leberweisung des Angeklagten an das Schwurgericht verlangte, da anscheinend vorsätzliche Körperverlegung mit Todeserfolg vorliege. Die Berufungsstraffammer trug aber der Angetrunkenheit des Angeklagten Rechnung und fam nur unter Bestätigung des milden erſtinſtanzlichen Urtens eine often. werfung der Berufung des Angeklagten auf dessen Kosten.

hinunterftell und

Dr. Störmer

Gewitter über Berlin .

Zahlreiche Blihschläge und Teilüberschwemmungen.

Abermals ist Groß- Berlin gestern nachmittag von einem schweren Gewitter, verbunden mit starten Regengüffen und zahlreichen Blitz­schlägen, betroffen worden. Diesmal haben Charlottenburg , Moabit , der Wedding , Reinidendorf und der Kreis Niederbarnim am meisten gelitten. Das Unwetter zog von mehrenen Seiten herauf und enilub sich in der vierten Stunde unter Sturm, Bligen, Donner und Regen. Die Feuerwehr mußte wegen der zahlreichen Alarmierungen, die unaufhörlich hintereinan der erfolgten, in den Ausnahme zustand treben. Nach der Grolmanstraße 36 wurde mehrere Züge entfandt. Dort stand der ausgedehnte Dachstuhl in ganzer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten vermutlich durch Blißschlag gleich an mehreren Stellen reiche Nahrung gefunden und den Inhalt der Bodenverschläge erfaßt. Mit vier Schlauchleitungen von Motor prizen wurde von der Charlottenburger Feuerwehr unverzüglich angegriffen. Troßbem fonnte nicht verhindert werden, daß der Dachstuhl niederbrannte und die oberen Geschosse durch Wasser vom Löschen und Regen beschädigt wurden. Weit größer war ein Brand, der gleichzeitig aus Mühlen bed an der Heidekrauts bahn gemeldet wurde. Hier war der Blig in eine große massive Scheune gefahren, die mit Erntevorräten gefüllt war. Im Nu brannte die große Scheune. Der Flammenschein war weithin ficht­bar. Obwohl in furzer Zeit mehr als zehn Spriten zur Stelle die Scheune zu retten. waren und von allen Seiten gelöscht wurde, gelang es nicht mehr Ferner schlug der Blih in die Häuser Bernauer Straße 26 und 76, wo er Schaden an den Dächern und Wohnungen verursachte und zündete, so daß die Behr löschen mußte. In der Eichendorfstraße 2 traf der Biiz das Dach und den Schornstein und an zahlreichen Stellen Straßenmaßen u. a. in der Burgstraße 27, Ader- und Invaliden

-O

Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 15. August.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.

ftraße. Teile der Rosenthaler und Brunnenstraße waren zeitweilig nicht zu paffieren, so groß waren die Waffera mengen, die von der Invalidenstraße und vom Weinbergsweg sich nach Westen nach der Chausseestraße ergoffen. Die Veteranen­straße glich wie die Bernauer, Feld- und andere Straßen einem Wildbach. Das Walhalla Theater stand teilweise unter Wasser. Die Badstraße war vollständig über schwemmt. Kellerüberschwemmungen wurden u. a. in furzer Beit gemeldet vom Rosenthaler Hof, wo auch die Küche unter Wasser stand, von den Musikersälen in der Kaiser- Wilhelm- Straße, mo auch ein Wasserrohr geplakt war, von der Zehdenicker Straße 14, Brunnenstraße 183, mo alles in den Kellern schwamm, Joachim­ſtraße 34, Mulachstraße 8, Grenadierstraße 13, Invalidenstraße 3, Brunnenstraße 15 und 16, Aderstraße 6, Potsdamer Straße 22, Fehrbelliner Straße 81 und vielen anderen Stellen im Zentrum, Norden usw. Auch im Westen, z. B. in der Bandlerstraße 17 hat das Wasser arg gewütet.

Die Beobachtung der Mondfinsternis vereitelt.

Der Wetterumschlag brachte es auch mit sich, daß die Mond finsternis, die gestern abend von Berfin aus zu beobachten gewesen wäre, gewissermaßen vor verschlossenem Himmel vor sich ging. Der Wolfenschleier, der den ganzen Himmel überzog, war in den Abendstunden so undurchdringlich, daß der interessante Vor­beimarsch des Erdschattens Dor der Mondscheibe nir gends sichtbar wurde. Zur Enttäuschung der zahlreichen Mondgucker, die sich auf freien Plägen postiert hatten.

Aufgeklärter Selbstmord.

Gestern nachmittag fand in der Halle des Friedhofes zu No wawes die nochmalige Obduktion der Leiche des 20jährigen Walter Stone aus Gröbzig bei Cöthen statt. Wie noch erinner lich sein dürfte, wurde am 26. Juli ein noch zunächst unbekannter junger Mann an der Tempelruine im Schloßpart zu Babelsberg gefunden. Die Ermittelungen ließen mit aller Sicherheit auf einen Selbstmord schließen. Stoŋe war schwermütig, hatte vor einem Jahre schon einmal einen Selbstmordversuch gemacht, don diesem her hatte er noch eine Bleifugel im Kopfe zurückbehalten, die, wie er mußte, später zu Gehirnkomplikationen führen mußte. Er hatte an seine Braut Abschiedsbriefe geschrieben und seiner Mutter vor der Abfahrt gesagt, daß er sich nächstens, diesmal aber richtig erschießen werde. Dem stand gegenüber die Annahme der Pots­damer Aerzte, die einen Schuß von anderer Hand annahmen. Die Leiche wurde gestern erhumiert und der Gerichtsarzt Profeffor Dr. Strauch nahm eine genaue Besichtigung der Ein- und Auss fchußöffnungen vor. Er kam zu dem Ergebnis, daß unbedingt die Stirnmunde der Einschuß sein muß. Auch die anderen Herren stimmten den Darlegungen und Ausführungen von Profeffor Dr. Strauch zu. Somit ist das letzte Glied in der Beweiskette, daß es sich um einen Selbstmord handelt, geschlossen. Wie aus den Aufzeichnungen Stones, die er an seine Braut geschickt hat, hervorgeht, hatte er die Absicht, alles zu vernichten und nach seinem Tode unerkannt zu bleiben. Seine Attentasche aus neuem braunen Leder, die er bei seiner Abfahrt aus Magdeburg noch bet sich hatte, ist noch nicht gefunden worden. Er muß zuletzt in einem Potsdamer Gartenlofal gesessen haben. Vielleicht hat er sie hier gegen Zigaretten oder anderes in Pfand gegeben. Mitteilungen über den Verbleib dieser Tasche nimmt Kriminalkommissar Dr. Ric mann im Polizeipräsidium entgegen.

,, Eine merkwürdige Verwechselung."

Zu diesen Ausführungen in Nr. 376 schickt uns die Pressestelle des Polizeipräsidiums folgende Entgegnung:

Die Morgenausgabe des Borwärts" vom 12. Auguft d. 3. enthält unter der Ueberschrift: Eine merkwürdige Bera wechselung" einen Bericht über die Auflösung eines Demon ftrationszuges am 11. August 1924. Der Sachverhalt ist folgender: Die Polizeiinspettion Kreuzberg erhielt am 11. August gegen 9 Uhr nachmittags durch Radfahrerstreifen die Meldung, daß von der um diese Zeit für Demonstrationszüge gesperrten Linden= straße her aus Richtung Jerufalemer Kirche ein Demonstrationszug im Anmarsch sei. Nach dieser Meldung führte der Zug rote Fahnen mit sich und fang die Internationale, brachte ein hoch auf Rosa Luxemburg aus und begrüßte die russische Handelsgesellschaft in der Lindenstraße mit Hochrufen. Die Meldung über das Berhalten des Zuges wurde durch eine zweite Erkundungsstreife bestätigt. Aus dem Gebaren des Zuges mußte geschlossen werden, daß es sich um Rommunisten handeln müßte, besonders auch, weil die Demon stranten nicht in der Lage waren, auf Berlangen einen Ausweis der Parteileitung vorzuzeigen und weiter in diesem Zuge teine schwarzrotgoldene, sondern nur rote Fahnen gesehen wurden. Der Demonstrationszug wurde daher aufgelöst und zwei rote Fahnen sichergestellt."

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Soweit die Zuschrift des Polizeipräsidiums. Wie uns die Beteiligten insbesondere Stadtrat Schuldt versichern, war eine Verwechselung ihrer Gruppe in dem Augenblick nicht mehr möglich, in dem sie angehalten und ben drängt wurden. Dem Zuge wurde eine schwarz rotgoldene Fahne voraufgetragen. Die mitgeführten roten Parteifahnen trugen die Inschriften SPD. und US PD., 8. Abteilung. Das war im Lichte des großen Kandelabers deutlich zu sehen. Einen Ausweis der Parteileitung hatten unsere Genossen allerdings nicht, da solche zur Verfassungsfeier nicht ausgegeben wurden. Daß unsere Genossen die russische Handelsstelle im Vil toria- Gebäude begrüßt hätten, ist ausgefchloffen; auch haben fie tein hoch auf Rosa Luxemburg ausgebracht. Das mögen die ihren Zug verfolgenden Kommunisten getan haben, mit denen unsere Genossen verwechselt wurden.

Dank!

Anläßlich des Fadelzuges am 11. Auguft sprach der Reichs. präsident Ebert dem Gauleiter von Berlin- Brandenburg seinen herzlichsten Dank für die Veranstaltung des Reichsbanners Schwarz Rot- Gold aus mit der Bitte, diesen Dant sämtlichen Stameraden zu übermitteln.

Wir nehmen dabei gleichzeitig Anlaß, allen denjenigen, die bazu beigetragen haben, unsere Verfassungsfeier zu einem wirklich würdigen Boltsfefte zu gestalten und uns moralisch und materie hierin unterstüßten, unseren herzlichsten Dant auszusprechen.

Die Gauleitung des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Berlin- Brandenburg .

Opfer der Arbeit. Gestern stürzte auf dem Werkhofe der Firma Siemens Bau Union in Spandau ein 2 Meter hoher und 2 Meter breiter Stapel von Eisenträgern aus bisher unbekannter Ursache um. Der Kolonnenführer Fritz Schulz aus der Waldstraße 50 wurde unter den herabfallenden Trägern be graben. Der Verunglückte fonnte von den sofort zur Hilfe herbeigeeilten Arbeitern nur noch als eine hervorgezogen werden. Die Kriminalpolizei hat die Leiche beschlagnahmt.

Eine ausgedehnte Kontrolle der verschiedensten Spielklubs im Westen der Stadt nahm das Spielerdezernat der Abteilung W. vor. Es wurden im Laufe des Abends und der Nacht ungefähr 25 Spielerstätten, besucht. Der Besuch der einzelnen Klubs hat, gemessen an dem der Inflationszeit, zurzeit sehr nachgelassen. Doch ist zu berücksichtigen, daß sich jetzt die meisten leidenschaftlichen Spieler in Seebädern und andere Kurorten befinden. Das trifft besonders auf die Frauen zu. Diese machen, wie die Erfahrung der letzten Zeit gezeigt hat, den größten Teil der leiden: fchaftlichsten Spieler aus. Festgenommen wurde nie­mand. Gegen die verschiedensten Inhaber und Leiter wurde Straf­anzeige erhoben. Ferner wurden diejenigen festgestellt, die ohne Schantfonzeffion zu haben oder über das Maß des Kleinhandels hinaus Getränke verabfolgt hatten. So mäßig der Betrieb jetzt in den Spiellokalen ist, so rege ist das wilde Buchmachergewerbe auf den Rennbahnen. Trotzdem viele Geschäftslotale in Berlin die Konzession als Buchmacher erhalten haben, so ist damit noch nicht das Treiben von vielen wilden Buchmachern unterbunden worden. Diese treiben ihre Geschäfte heimlich weiter fort und 5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funk­haben immer noch großen Zulauf. In dieser Saison wurden im kapelle). 7.30 Uhr abends: Vortrag des Herrn Schontek: Bei ganzen über 250 Wilde wegen unerlaubter Wettannahme feft. Tut anch Ammon zu Hause". 8.10 Uhr abends: Vortragsreihe: gestellt. Diese werden sehr selten auf der Rennbahn bei ihrem Gebaudirektor Ludwig Lesser , Präsident der Deutschen Gartenbau­Von schönen und nützlichen Gärten".- 5. Vortrag: Herr Garten­merbe ertappt. Sie sind hier mit einem großen heer von Spannern gesellschaft: Der Hausgarten". 9-10 Uhr abends: Konzert. umgeben, die mit scharfen Gläsern nicht die Pferde, sondern das Bu- I. a) Lied des Joszi, aus der Operette; Zigeunerliebe", Lehár , blitum auf etwaige Kriminalbeamten absuchen. Mit der feinen Nafe b) Ich habe kein Geld", Lied des Symon aus der Operette: Der eines Spürhundes erkennen sie diesen und marnen ihren Brotherrn. Bettelstudent", Millöcker , Artur Kistenmacher. 2. a) Siziliano und Die meisten wurden durch lange Beobachtung der heimlichen Wett. Rigaudon, Franzsenz- Kreisler, b) Tambourin chinois, Kreisler. Stefan Frenkel ( Violine). 3. a) Frühlingsmorgen, b) Hans und Totale festgestellt. Grete. Gustav Mahler , Else Jörn, von der Staatsoper, Berlin . 4. Heitere Rezitationen. Emil Kühne. 5. a) Nachtigall auf dem Hollundertrieb, Fischhoff, c) Ich möcht' a Weiberl, Manasse, Artur Kistenmacher. 6 a) Kamonetta, d'Ambrosio, b) Mazurka, b) Wiegenlied, d'Albert . Else Jörn, von der Staatsoper, Berlin . Zanyck, Stefan Frenkel ( Violine). 7. a) Mein Haus, H. v. Eyken, Englisch und Spanisch für Erwachsene. In der Sprachenschule für 8. Lieder zur Laute, Emil Kühne. Am Steinway - Flügel: Dr. Felix Proletarier beginnen nunmehr außer im 3entrum Berlins auch in Neukölln neue Surse für Anfänger und Vorgerüdte. Anmel Günther, Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tages- bungen: am ersten Unterrichtsabend, und zwar am Freitag, den nachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. 15. Auguft, abends 8 Uhr, in der Gemeindeschule Gipsstr. 23a( Nähe

Ein gefährlicher Tierfreund.

Ein harmloses Kätzchen bildete die Ursache des Todes eines sechzigjährigen Mannes. Der Urheber dieses traurigen Ausganges war der Metallschleifer Alfred Kunge, der wegen fahrlässiger Tötung vom Schöffengericht Mitte zu vier Monaten Gefäng­nis verurteilt worden war, sich selbst aber als Opfer der Notwehr

Die Bureauräume des Generalfonfulats der Polnischen Republik in Berlin , Kurfürstenstr. 187, find wegen Feiertages am Freitag geschlossen.

Englisher Unschanungsunterricht für Kinder. In den nächsten Tagen beginnen die neuen Anfängerkurse( Nachmittagsunterricht) im Englischen für Stinder ohne Borkenntnisse im Alter von 10-14 Sabren. Anmeldungen bis zum 16. August täglich von 3-5 Uhr nachmittags bei H. Fus, W. 57, Bietenstr. 6a( nahe Bülowoftraße und Rollendorfplatz). Der Unters richt wird vorzugsweise nach Anschauungstafeln erteilt. Sprachschule für Proletarier.