Wirtschaft
Die Bekämpfung von Mißständen im Kartellwesen. Wie der amtliche Breußische Pressedienst einer Verfügung des Preußischen Ministers des Innern entnimmt, hat der Reichswirt schaftsminister fürzlich ein Rundschreiben an die Regierungen der Länder ergehen lassen, in dem er darauf hinweist, daß auf dem Gebiet des wirtschaftlichen Verbands- und Vereinbarungswefens nicht unerhebliche Mißstände bestehen, zu deren Befeltigung alle geeigneten Mittel, insbesondere die Handhaben der Berordnung gegen den Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom 2. November v. 3., angewendet werden müssen. Die Landesregierungen werden in dem erwähnten Schreiben um wirksame Unterstüßung durch sachliche Mitarbeit, un Mitteilungen über Berbände, deren Geschäftsgebaren für nicht einmand. frei gehalten wird, und um lleberweisung beweisträftiger Unter lagen ersucht, damit tatsächliche Mißstände bekämpft und die unerläßliche wirtschaftliche Freiheit des Wettbewerbes möglichst ge. fichert, andererseits aber auch unberechtigten Berallgemeinerungen entgegengetreten werden fönne. Besondere Aufmerksamkeit soll ber Feststellung Don Ausschließlichteitsperträgen zu gewandt werden, da solche Vorträge und Bereinbarungen dem be. treffenden Kartell über seine eigene Wirtschaftsstufe hinaus einen starben Einfluß auf die nachfolgenden Wirtschaftsstufen zu sichern geeignet sind. Weiter legt der Reichswirtschaftsminister neben der Mitarbeit der Regierungen Wert auf die Mitarbeit der Wirtschaftsgruppen selbst, da das Reichswirtschaftsministerium schlechterdings nicht in der Lage ist, allen wichtigen Vorgängen auf dem vielver. zweigten Kartellgebiet zu folgen. Zum Schluß des genannten Rundschreibens wird darauf hingewiesen, daß Kartelle von rein örtlicher Bedeutung, wie sie in der Kriegs- und Nachkriegszeit im Handel, Mengewerbe und Handwert eine erhebliche Bedeutung für die Preisbildung erlangt hätten, nicht felten auch die Bewegungs. freiheit ihrer Mitglieder in ungesunder Weise einschnürten. Hier sei es Aufgabe der örtlichen und der Landesbehörden, im Wege örtlicher Verhandlungen Abhilfe zu schaffen.
Indem der Breußische Minister des Innern den mittleren Preisprüfungsstellen von diesem Rundschreiben Renntnis gibt, knüpft er hieran das Ersuchen, die Tätigkeit des Reichswirt fchaftsministeriums durch fachliche Mitarbeit im Sinne dieser Richtlimien mirtsam zu unterstügen und etwaigen Mißständen im Einvernehmen mit den einzelnen in Betracht kommenden Wirtschaftsvertretungen nach Möglichkeit zu begegnen. Beweisträftige Unterlagen, die für das Reichswirtschaftsministerium von Bedeutung find, follen zwecks Weiterleitung dorthin durch das Ministerum des
Innern gehen.
Eine bedeutsame genossenschaftliche Verschmelzung. Die Konsumgenossenschaft Borwärts" in Barmen und die Konsum und Broduktingenossenschaft Befreiung" in GI berfeld haben ihre Bereinigung beschlossen. Damit ist eine Berschmelzung zustande gekommen, wie sie bisher in der Geschichte der deutschen Genossenschaftsbewegung noch nicht zu verzeichnen war. Beide Genossenschaften sind vor 25 Jahren gegründet worden.
Das Ergebnis der Textilenquete zeigt abermals, wie dringend notwendig die Schaffung einer unabhängigen und objektiven En quetekommission ist, die die Tatsachen der Wirtschaft nicht unter dem Interessentengesichtspunkt prüft. Der Reichswirtschaftsrat mit seiner Interessentenvertretung ist tein Erfaß für eine unabhängige Enquetetommiffion.
lich, daß eine Vereinigung der beiden Genoffenschaften nicht so leicht Das Reichswirtschaftsministerium hal bereits während der Bera mar. Jetzt hat jedoch ein äußerer Anlaß den Anstoß gegeben. Die handlungen auf dem Kartellgebiet eingegriffen. Der Reichswirt zwischen Elberfeld und Effen liegende Konsumgenossenschaft ausschaftsminister hat bereits erklärt, daß er die optimistische Auffassung halt in Belbert war durch die verschiedensten Ursachen an den über die Kartelle nicht zu teilen vermöge, er wird die Methoden der Abgrund gekommen. Es handelt sich hier nicht um einen fleinen Erhebung ernstlich prüfen und sich darüber im Zusammenhang mit Konfumverein; der Haushalt" befigt 20 Berteilungsstellen, von denen fich drei in eigenen Häusern befinden. Wie auch sonst häufig, der Beurteilung des Gesamtergebnisses dieser Enquete äußern. ist auch hier eine Berschmelzung zu spät ermogen worden. Die Vorichläge fachverständiger Berater fanden jedoch damals verschlossene Ohren. Der jeden Tag steigende Berlufte bringende Betrieb wurde fortgefeßt. Die Verwaltungen von Barmen und Elberfeld haben endlich doch beschloffen, Belbert zu übernehmen. Für die Berwal tungen von Barmen und Elberfeld war bei dem Beschluß, Belbert mit seinen Lasten zu übernehmen, die Absicht ausschlaggebend, die Genossenschaftsidee vor sicherem Schaden zu bewahren. Zu den Ursachen des Unterganges von Belbert gehört die parteipolitische Bertlüftung, die so weit ging, daß Käufer, die nicht mit den Kommunisten sympathisierten, aus den Verteilungsstellen hinausgegrault wurden. Die nun zusammengelegten Wuppertaler Genossenschaften werden den Namen„ Borwärts. Befreiung" mit dem Siz in Barmen tragen. Diese Groß Genossenschaft erstreckt sich mit ihren 132 Berteilungsstellen von Hohenlimburg ( Lenne) bis Kettwig ( Ruhr ) auf eine Entfernung von mehr als 60 Stilometer. Es ergibt sich, daß bei 60 000 Mitglies dern die der Genossenschaft angeschlossene Einwohnerzahl auf an. nähernd den dritten Teil der Gesamtbenölterung zu schäzen ist, wenn angenommen wird, daß eine Mitgliederfamiliedurchschnittlich vier Röpfe umfaßt. Die Konzentration der Konsum. genossenschaften im Industriegebiet hat einen großen Schritt vorwärts getan..
Das neue Ruhrkohlensyndikat.
Dortmund , 14. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Auf einer Ron ferenz der Zechenbesitzer stimmten etwa 75 Prozent der anwesenden Bertreter der Zechen für Kündigung des jezigen Bertrages zum 1. Oftober, die damit beschlossen ist. Die Mehrheit sprach sich dann für den Abschluß eines neuen strafferen Syndifatsvertrages aus, der den Handel mit Ruhrtohle nach Holland dem neuen Syndikat übertragen foll Es besteht Aussicht, daß der Ruhrkohlenhandel auf der Grundlage eines neu begründeten Ruhrkohlensyndikats in feftere Bahnen gelenkt werden wird
Das Ergebnis der 9. deutschen Ostmeffe.
Die deutschen Fabrikanten und Großhändler waren mit sehr geringen Erwartungen nach Königsberg gekommen. Der Erfolg der 9. deutschen Ostmesse jedoch übertraf in fast allen Branchen die Erwartungen. Die Zahl der Orders war in den meisten Geschäftszwei gen beträchlich, wenn die einzelnen wegen des Geldmangels auch nicht sonderlich groß ausfielen. Der Besuch aus dem Auslande war erfreulich groß. Die ausländischen Interessenten fanden die Preise der deutschen Waren in vielen Fällen noch zu hoch und die deutfchen Zahlungsbedingungen nicht entgegenkommend genug. miegend wurden Gegenstände des dringendsten Bedarfs gekauft, während Luruswaren und Objekte, die größere Mittel festlegen, weniger interessierten. Insgesamt fann das Ergebnis der 9. deutschen Oft messe bei der augenblicklichen Konjunktur mehr als befriedigend genannt werden.
Reichswirtschaftsministerium und Textilenquete.
Ueberall in der Welt fingen die Städtenamen Elberfeld- Barmen geläufig nebeneinander. Es sind aber doch auch bisher alle Berfuche, die beiden Städte zu vereinigen, fehlgeschlagen, beide hatten bis in die letzte Zeit die fast genau gleich große Einwohnerzahl von je rund 168 000. Jeht hat Barmen durch die Eingemeindung des öftlich gelegenen westfälischen Umtes Langerfeld die westlich gelegene Nachbarstadt Elberfeld um rund 20 000 Einwohner überflügelt. Das Haupthindernis für eine Einigung der beiden Städte ist das Fehlenschaftsrat Haupthindernis für eine Einigung der beiden Städte ist das Fehlen eines gemeinsamen Mittelpunktes. Nachdem unter folchen Berhält. niffen beide Genossenschaften im Laufe eines Bierteljahrhunderts jebe für sich eigene Betriebsanlagen gefchaffen hatten, ist es erflär
Bor
Bie uns mitgeteilt wird, trifft die Auffaffung, daß das techs wirtschaftsministerium für die Textilenquete nerant wortlich sei, nicht zu. Die Enquete ist vom Reichswirt fchaftsrat geführt worden, der Reichswirtschaftsrat ist allein verantwortlich für die Methode der Erhebung und für den erstatteten Bericht.
Wie der Wiener Abend" wissen will, hat die Wirtschaftspolizei auf Grund der Untersuchung in der Wöllersdorfer Affäre gegen sechs Personen, darunter Alder, Leon Stiarz und Direktor Neumann von der Metallum- A.- G., Strafantrag gestellt, Gegen fünf von ihnen sei von der Staatsanwaltschaft die Vors untersuchung eingeleitet worden.
Herr Heinrich Stlarz, gegen den in Deutschland ein Hafte befehl wegen Beihilfe zum betrügerischen Bankrott ergangen ist, hat sich nach Bien geflüchtet.
Die schlechte dänische Handelsbilanz.
Kopenhagener Blätter berichten von einer außerordentlich un günftigen Gestaltung der Handelsbilanz durch den Niedergang ber Ausfuhr in landwirtschaftlichen Artikeln. Die Veröffentlichung der Handelsbilanz über den Monat Juni 1924 meist einen Unterschußz allein von 52 Millionen Kronen auf. Es handelt sich hierbei um den größten Unterschuß, den ein Monat in dem laufenden Jahr ge. Millionen Kronen Unterschuß gebracht. Im vorigen Jahr hatte der bracht hat, denn insgesamt haben die Monate Januar bis Mai 149 Juni 1924 im Vergleich zum Vorjahr ein Mehrunterschuß von Monat Juni einen solchen von nur 7 Millionen Kronen, so daß im 45 Millionen Kronen zu verzeichnen ist.
Nach dem Ausweis der Reichshaupttasse beträgt der Uebers fuß bei 106,6 Goldmillionen Einnahmen und 106,2 Goldmillionen Ausgaben in der Reit vom 1. bis 10. Auguſt rund 0,4 Millionen. Der Gesamtüberschuß seit dem 1. April 1924 steigert sich damit auf 47,2 Millionen. Der Erlös aus dem Vera tauf von Rentenmarkschazwechseln nahm um 10,8 auf 109,2 Millionen zu.
Wie der Ost- Expreß erfährt, wird die Unterzeichnung des englischDie ersten Auswirkungen des englisch - russischen Abkommens. russischen Handelsvertrages auf die ruffisch- deutschen Handelsbeziehungen in der nächsten Zeit noch feinen Einfluß haben. In unterrichteten englischen Wirtschaftstreifen meint man, daß die Aus. wirkungen des in London unterzeichneten Abkommens nicht vor Jahresschluß sichtbar werden würden, wenn nämlich eine Uebersicht über die Beziehungen zwischen der Londoner Industrie und Moskau gewonnen feien und in der Frage der englischen Ansprüche an die Sowjetregierung fowie der Entschädigung der Engländer, die durch die Revolution in Rußland Einbuße erlittee haben, völlige Klarheit geschaffen sein wird. Da einstweilen noch mit der Registrierung dieser Einzelheiten fortgefahren wird, so ist eine Fortsetzung der Berhandlungen nicht vor Ottober zu erwarten. wenn es dabei zu einer Berständigung tommen follte, fo, ift anzu nehmen, daß ein Teil der Aufträge, die bisher nach Deutschland tamen, nach England hinübergehen wird. Andererseits würde eine größere Bereitwilligkeit des englischen Kapitals zur Beteiligung in Rußland auch eine Belebung der deutsch - russischen Wirtschaftsbeziehungen mit sich bringen.
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