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werden.

Soziale Uebersicht.

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ourch einen

zu einem Tadel Anlaß gegeben hat, war verdächtig, einen alten Ein gefahrdrohender Kellerbrand fam vorgestern Nach­messingnen Drücker eines Personenwagens im Werthe von un mittag 6 Uhr auf dem Grundstück Blumenftr. 80-81 zum Aus­gefähr dreißig Pfennigen" sich unrechtmäßig angeeignet zu bruch. In dem Keller des linken Seitenflügels unterhält die haben. Der Drücker hatte Der Minister der öffentlichen Arbeiter fich in der Tasche des Firma Gebr. Blaß ein Theer- und Werglager; auf noch nicht Erlaß vom 24. Dezember v. J., den der Re..., sanzeiger" vom Ueberziehers des Arbeiters befunden und war in der ermittelte Weise kam nun hier das Feuer zum Aus­selben von einem revidirenden Beamten entdeckt worden; bruch. Durch die Kellerluken und Kellerthür wurde der Rauch druck gegeben, daß, wie aus den erstatteten Berichten infolge der heutigen Tage veröffentlichte, seiner Befriedigung darüber Aus­der Angeklagte R. hatte sich den Ueberzieher soeben angezogen, in die oberen Etagen getrieben und zwar entwickelte der Verfügung vom 14. April hervorgehe, die Behörden im Geschäfts als der Beamte mit zwei anderen Personen( einem Werkmeister brennende Theer und das Werg einen so starten Qualm, daß in freise der Staats- Bauverwaltung sich der Aufgabe, einerseits Be und einem Diätar) eintrat; der Angeklagte schien ihm betroffen", fürzester Zeit nach Ausbruch des Feuers die Treppen unpassirbar triebsunfälle nach Möglichkeit zu verhüten, andererseits die aus auch bemerkte der Beamte eine ihm verdächtig erscheinende Be- wurden. Der in den Wohnungen eindringende Qualm brachte der Natur der Arbeiter entspringenden Nachtheile durch zwed wegung der, als er eintrat, schon in der Lasche befindlichen in den oberen Etagen zwanzig Arbeiterinnen in Lebensgefahr, Hand". Der Beamte holte hierauf aus der Tasche den Drücker welche in der Kartonfabrik von Poy und der Buchbinderwerkstatt mäßige Einrichtungen zu verringern und Gesundheit und Wohl­hervor. Dies die belastenden Momente. Das Schöffengericht von Schmit beschäftigt waren. Die von verschiedenen Seiten fahrt der Arbeiter zugleich durch unmittelbare Veranstal fonnte, wie jedem einleuchten wird, nicht die Ueberzeugung von alarmirte Feuerwehr fand eine höchst bedenkliche Situation vor; geworden sind. Im Interesse gleichmäßigen Vorgehens, was tungen zu fördern, schon in weiterem Umfange bewußt Der Schuld des Angeklagten gewinnen und sprach ihn von der der Hof war von stinkendem Qualm völlig erfüllt, aus den oberen Anklage des Diebstahls frei. Der Staatsanwalt legte indeß Etagen erscholl das Hilsegeſchrei der geängstigten Mädchen. Mit Maß und Art dieser Fürsorge betrifft, giebt der Miniſter gleich­die Berufung ein und am 6. Oktober v. J. fand die gewohnter Graftheit wurden nun Hakenleitern eingeschlagen, mit wohl einige neuere Hinweise über Unfallverhütung, über Arbeiter zweitinstanzliche Verhandlung vor der fünften Strafkammer des erstaunlicher Geschwindigkeit stiegen die Mannschaften empor und schuß- und Wohlfahrts- Einrichtungen. In letterer Beziehung Landgerichts statt. Das Landgericht erkannte für Recht, daß die durch die Fenster ein und suchten die Bewohner zu beruhigen heißt es in dem Erlaß wörtlich: Die Ventilation der Schmiede- und der Maschinenräume Berujung zu verwerfen und die Kosten des Verfahrens der Staats- und zum Ausharren zu bewegen. Inzwischen war das Feuer im namentlich auf Schleppdampfern, auf Baggern und in Taucher: taffe auszuerlegen seien. In den Gründen" wird der Sachver- Keller mit großer Energie durch drei Drucksprigen angegriffen halt in der oben mitgetheilten Weiſe festgestellt. Insbesondere worden, so daß in ganz kurzer Zeit der Rauch schwächer wurde schachten muß durch zweckentsprechende Vorkehrungen gesichert hob der Gerichtshof die Möglichkeit hervor, daß ein anderer und die äußerste Gefahr von den Bewohnern abgewendet schien. Arbeiter den Drücker sich angeeignet und denselben, sei es aus Das Feuer wurde lokalisirt und gelöscht. Die Aufräumungs- am besten für die Uebernachtung der Arbeiter auf freier Strecke Eine besondere Tragweite nimmt die Frage in Anspruch, wie Absicht, sei es aus Versehen, in die Tasche des R.'schen Ueber arbeiten zogen sich bis in die zehnte Abendstunde hin. und für einen genügenden Schuß derselben gegen Witterung und ziehers gesteckt habe, vielleicht auch, um den Angeklagten dadurch aus feiner Stellung zu bringen." Als möglichen Grund für die eines Raubmordes nicht ausgeschlossen erscheint, ist, nach einem nachtungsfähne, Schlaf- und Kasernenschiffe- wozu vorzugs Ein räthselhafter Leichenfund, bei welchem die Annahme Nässe gesorgt werden kann. In dieser Hinsicht kommen Ueber­Bestürzung des Angeklagten giebt das Urtheil an,, daß feste und trans ein Mann wie der Angeklagte, wenn er sich plöglich Bericht der Charl. Gemeinde- 3tg.", am Mittwoch Morgen in weise alte Schiffe verwendbar zu machen sind, einem Vorgesetzten, der, wie er weiß, eine Revision eine Revision der Westfälischen Straße in Wilmersdorf   von Passanten gemacht portable Baracken in Betracht, Einrichtungen, welche zugleich die vornimmt, gegenübersieht, leicht in eine gewisse Ver- worden. Es war die Leiche eines Mannes, dessen Alter auf 35 Voraussetzung für eine geeignete und gesunde Verpflegung der möglichst in eigener Menage bilden. Bei Arbeits­Legenheit geräth"; und um so mehr verlegen konnte der An- bis 40 Jahre geschätzt werden konnte. In der Stirn zeigte die Arbeiter geklagte werden, wenn er, nachdem er sich soeben den Ueberzieher an der Straßenböschung liegende Leiche eine Schußwunde. Es betrieben auf dem Wasser wird je nach den Witterungs­angezogen, gerade in dem( damit zusammenfallenden) Moment wurde nun in den Kleidertaschen des Todten nach irgend einem verhältnissen ein mit Ofen ausgestatteter Kahn mitzuführen welcher den Arbeitern das Trocknen ihrer Person des Eintretens des W. das Vorhandensein des Drückers in seiner Anhaltspunkt über dessen Identität gesucht, indessen absolut nichts sein, Tasche bemerkte." Vor allem aber war berücksichtigt worden, gefunden, was zur Feststellung der Persönlichkeit hätte dienen und ihrer Sachen ermöglicht und die Gelegenheit bietet, ihre daß feiner der Zeugen befunden konnte, gesehen zu haben, wie tönnen. Entweder liegt hier ein Raubmord vor, und der Er- Mahlzeiten in einem geheizten Raum einzunehmen. Zu legterem Der Angeklagte den Drücker in feine Tasche steckte, sie viel mordete ist vollständig ausgeplündert worden, oder aber im Falle 3wede muß für geheizte Räume in der falten Jahreszeit auch mehr nur eine ihnen verdächtig erscheinende Bewegung der, eines Selbstmordes ist Leichenräuberei von Vorübergehenden ge- anderwärts nach Möglichkeit Vorsorge getroffen werden. als sie eintraten, schon in der Tasche befindlichen Hand bemerkt trieben worden. Weder die Schießwaffe, mittelst welcher die hatten." Endlich wurde in Betracht gezogen ,, der Umstand, daß der Tödtung erfolgte, noch irgend welche Gegenstände, welche ein Angeklagte nach Aussage der Zeugen bereits 16 Jahre in der Mann in solchem Gesellschaftsstande bei sich zu führen pflegt, wie Fabrit gearbeitet hat, ohne irgend zu einem Tadel Anlaß gegeben Uhr, Portemonnaie, Brieftasche, Ringe u. s. w. wurden bei dem zu haben, und er auch sonst völlig unbescholten ist." Daß das Leichnam gefunden. Urtheil so ausfiel, erscheint einfach selbstverständlich. Legt man sich dabei irgend eine Frage vor, so ist es wohl die: wie fonnte es zur Verhandlung sogar in zweiter Instanz fommen? Was ge­schah nun mit dem freigesprochenen R. weiter? Er behielt doch in der Staatswerkstätte Arbeit? nein; uns liegt sein Ent lassungsschein vom 11. August v. J. im Original vor. Derfelbe lautet: Berlin  . Der p. R. ist vom 6. Juli 1874 bis 29. März 1890 in der hiesigen Hauptwerkstatt als Hilsarbeiter beschäftigt gewesen. Führung und Leistung waren im allgemeinen be­friedigend. Die Entlassung erfolgte, weil er sich des Diebstahls ver­dächtig gemacht hatte; vor Gericht ist derselbe von der Anklage des Diebstahls freigesprochen. Der Werkstätten- Vorstand." Wir brauchen zu diesem Schriststücke wohl wenig hinzuzufegen. Troß der ge­richtlichen Freisprechung, tros der Wahrscheinlichkeit seiner Un­schuld wird der Arbeiter entlassen und läßt man den Verdacht, daß derselbe sich eines Diebstahls schuldig gemacht habe, fort bestehen! Obendrein besteht zwischen dem Entlassungsscheine und dem vor Gericht abgelegten Zeugniß des Werkstatt- Beamten ein Widerspruch. Nach letterem hat R. binnen 16 Jahren keinen Anlaß zu irgend einem Tadel gegeben", nach ersierem ist seine Führung, gleichwie seine Leistung nur im allgemeinen befrie digend" gewesen. Hier drängt sich die Annahme auf, daß man auf dem Scheine das Urtheil über N. herabgedrückt habe, um den Kontrast zwischen ihm und der Entlassung nicht zu groß erscheinen zu lassen. R. ist jetzt ohne Arbeit.

Auf den Bauhösen 2c. ist, wie in Einzelfällen schon geschehen, die Herstellung von Bade- Einrichtungen für die Arbeiter zu un­entgeltlichem Gebrauch in Erwägung zu nehmen.

Soweit der Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiter sich umkleiden und nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende An fleide- und Waschräume vorhanden sein.

für die Zahl der Arbeiter ausreichen, daß den Anforderungen der Die Bedürfniß Anstalten müssen so eingerichtet sein, daß sie Gesundheitspflege entsprochen wird und daß ihre Benutzung ohne Verlegung der Sitte und des Anstandes erfolgen kann.

Um die Arbeiter auch auf wechselnden Baustellen stets im Besitze von Trinkwasser zu halten, wird die abessynische Pumpe mitgeführt.

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Von einem Taschendiebe bestohlen wurde, wie uns ein Berichterstatter meldet, vorgestern der Gehilfe des in der Alten Schönhauserstraße wohnenden Barbiers E. Derselbe begab sich am genannten Tage zu einem in der Linienstraße wohnenden Besitzer eines Schantlokals, um denselben zu barbieren. Um den eingeseiften Wirth herum standen im Restaurationszimmer mehrere Personen, die eifrig mit ihm und dem Barbiergehilfen plauderten. Als der Letztere mit seiner Arbeit fertig war, be= So weit die vorstehenden Hinweise Zweifel bestehen lassen, merkte er, daß seine aus geflochtenem Haar bestehende Uhrkette oder so weit unter besonderen Umständen Einrichtungen, welche durchschnitten und die Uhr gestohlen war. Der Verdacht fiel auf einen ungewöhnlichen Kostenaufwand bedingen, nothwendig er einen unbekannten Mann, der wenige Sekunden, bevor der Ge- scheinen sollten, ersuche ich um besonderen Bericht. Ich empfehle hilfe zu rasiren ausgehört, das Lokal verlassen, vorher sich aber jedoch allgemein den Beirath des zuständigen Gewerberaths in in auffallender Weise an den Barbier herangedrängt hatte. Anspruch zu nehmen; dadurch wird am zuverlässigsten ver Die Nichtbefolgung der polizeilichen Vorschriften auf mieden werden, hinter den Einrichtungen, welche in ent der Stadtbahn hat einem Händler aus Sonnenburg den Tod sprechenden gewerblichen Betrieben Geltung gewonnen haben, gebracht. In der Nacht zum Dienstag dieser Woche wurde zurück zu bleiben. Gegen diesen Erlaß ist gar nichts einzuwenden. Es hieße an der Einfahrt zum Nordringbahnhof Gesundbrunnen   die Leiche eines Mannes aufgefunden, welchem anscheinend die Räder eines aber Waffer ins Meer gießen, wollte man die Meinung wider Eisenbahnzuges über den Leib gegangen waren. Da aber der legen, daß durch derartige Maßnahmen irgend eine wesentliche Todte auch eigenartige Verlegungen am Hinterkopf aufwies, so Besserung der Lage der Arbeiter eintreten könne, hierzu sind eins wurde die Angelegenheit der hiesigen Kriminalpolizei übergeben, schneidende Arbeiterschutz- Geseze in erster Linie nöthig. Weigert welche nunmehr feststellte, daß der Todte der hier zu Besuch man sich, diese einzuführen, so ist alle Liebesmühe vergebens, weilende Pferdehändler H( errmann) aus Sonnenburg war, welcher durch derartige fleinliche, an sich ganz gute Wohlfahrtseinrich in der fraglichen Nacht den letzten Nordringzug vom Zentral- tungen die Lage der Arbeiter verbessern zu wollen. Viehhof bis zum Bahnhof Gesundbrunnen   benutzt hatte. Der Ein Mordverfuch ist am Freitag voriger Woche Abends, Provinziale, der wahrscheinlich noch wenig mit der Stadtbahn wie nachträglich aus Niederschönweide gemeldet wird, auf einen gefahren, wohl auch schlaftrunken gewesen ist, hat die Warnung: dortselbst wohnenden Rentier, welcher sich zur Kur und in Be- nicht öffnen, bevor der Zug hält, außer Acht gelassen, war kurz handlung des Kurarztes Dr. Tompson zu Johannisthal   besindet, vor der Einfahrt auf leztere Station aus dem Koupee heraus­unternommen worden, indem er durch Schüsse aus dem Hinter- gesprungen, dabei zu Fall gekommen und mit dem Oberkörper halt schwer verwundet wurde. Es ist der frühere Ritterguts- unter die Räder desselben Zuges gerathen. Der Tod des Mannes besizer Baron von Jhenpliz, gegen welchen sich, wie vermuthet, ist dann auf der Stelle erfolgt. aus Rache die mörderischen Kugeln richteten. Der Herr befand Am Sylvestertage, Mittags 12 Uhr, hat der Händler sich auf dem Wege von Niederschönweide nach Johannisthal  . Nahe des Waldes ein Schuß auf, dem gleich ein zweiter solgte, und mit mit Neujahrskarten, die er auf einem zweirädrigen Wagen mit dem dort befindlichen Fenn blikte plößlich aus tiefer Dunkelheit Wilh. Rurte unter der Stadtbahnbrücke an der Neuen Promenade einem Ausschrei brach der Baron zusammen. Aus ziemlicher Nähe sich führte, gehandelt. Es ist von Wichtigkeit, Zeugen zu ermitteln, waren ihm sieben Rebposten in den Körper geschossen worden. Drei welche um diese Zeit von dem p. Runte Karten gekauft oder ge­des ersten Schusses drangen ihm in den Kopf, während vier des sehen haben, daß andere von dem p. Runte Karten kauften und zweiten Schusses den Taumelnden in den Rücken trafen. Es war werden solche Personen gebeten, ihre Adresse dem p. Runte, Alte gegen 8/49 Uhr Abends, als der Mordanfall verübt wurde. Baron von Schönhauserstr. 27, Hof 2 Tr. bei Reinecke, zukominen zu lassen. Benpliz hatte noch die Krajt, um Hilfe zu rujen, und glück- Folgende Berichtigung geht uns zu: Auf Grund des licherweise tamen Leute, welchen er die Affäre erzählte und die§ 11 des Presgesetzes und mit Bezug auf die von Ihnen unter den Verwundeten zu Dr. Tompson begleiteten. Šeit vorgestern der Spigmarke: die rothe Kravatte" gebrachte Lokalnotiz ersuche befindet sich der Baron   in einer Berliner   Klinik, welche er auf ich Sie um Aufnahme folgender Berichtigung: den Rath seines Arztes aussuchte, um durch operativen Eingriff Es ist unwahr, daß ich zwei jungen Leuten, weil sie eine die eingedrungenen Geschosse entfernen zu lassen. Der Thäter ist rothe Kravate trugen, am 2. Weichnachts- Feiertag mein Lokal

unerkannt entkommen.

Agnes erröthete. Dann aber sah sie den neuen Freund fest an.

Wir dürfen nicht zögern," sprach sie, wir müssen den Doktor Karlstadt   retten. Sonst kommen sie ihm auf die Spur und wenn sie ihn greifen, ist er ver­

loren."

Nein, der Meister soll nicht dem Henker verfallen", rief Spelt. Ich will Alles thun. Aber wo ist er?" Agnes sah sich scheu um.

verbot.

Es ist unwahr, daß ich ihnen den Rath gegeben habe, sie ge­hörten nach Pietsch! Richtig ist, daß ich zwei jungen Leuten, welche sich in den Saaleingang derartig hinpflanzten, daß meinen andern Gästen dadurch der Zugang erschwert wurde, mein Lokal verwiesen habe. Von den bei mir verkehrenden Arbeitervereinen haben mir 7/8 die Ueberzeugung ausgesprochen, daß sie mir eine solche Hand­lungsweise nicht zutrauen.

Hochachtungsvoll

H. Rudolph nicht Rodolph.

In der letzten Lokalliste ist aus Versehen das Lokal Ich weiß, daß Ihr treu seid", sprach sie flüsternd. Heydrich's Festsale, Beuthstr. 20, noch aufgeführt; wir Ihr habt heut eine Probe bestanden, die Euch Ehre macht. bitten dieses zu streichen. Als neu hinzugekommene Lofale sind So vernehmet denn. Der Doktor war nimmer sicher bei zu verzeichnen: Röllig, Neue Friedrichstr. 44 und Hensel, den Freunden, die ihm sonst einen Unterschlupf gegeben, Invalidenjir. 1a. wenn der Rath auf ihn fahnden ließ. Die Späher des Raths fchleichen um dies Haus, wegen des Herrn Stefan, den man nun eingethürmt hat; sie schleichen um die Be­hausung des Hauptpfarrers und des Tuchscheerers, des Kilian Etschlich, bei denen sich Karlstadt   verborgen."

Aber wo ist er denn?" frug Spelt erregt.

Die Lokalkommission: Heindorf. Werner. Infinger. Polizeibericht. Am 9. d. M. Nachmittags stürzte der Zimmermann Herberg auf dem Neubau Calvinstraße 35 bei An­bringung der Dachbekleidung auf den Hof hinab und verstarb auf der Stelle infolge der erlittenen schweren Verlegungen.

Versammlungen.

Paul Singer

sprach am Freitag Abend in einer von mehr als 2000 Personen besuchten Volksversammlung über die Lebensmittelzölle. Die Versammlung fand im Saale des Elysiums und unter Vor oft von stürmischem Beifall der Versammlungsbesucher unter brochen wurde, dauerte nahezu zwei Stunden. Im Folgenden iz des Stadtverordneten Friz Zubeil statt. Singer's Rede, die seien die hauptsächlichsten Momente derselben angeführt. Ab­geordneter Singer begann:

die

Nächsten Dienstag wird der Reichstag   über den Antrag der sozialdemokratischen Fraktion auf gänzliche Aufhebung der Lebens mittelzölle verhandeln. Bei der heutigen Zusammensehung dieser Körperschaft ist auf Annahme desselben nicht zu rechnen; sozialdemokratische Fraktion hielt es dennoch für ihre Pflicht, diese brennendste aller Fragen auf die Tagesordnung zu bringen, weil es kein schreienderes Ünrecht giebt, als diese Zölle. Werfen wir zunächst einen Rückblick auf die Zoll- und Steuerpolitik feit dem Jahre 1875. Damals erklärte Fürst Bismarck sich für die Aufbringung aller Mittel durch indirekte Steuern. Er sagte, man solite von den direkten Steuern als eine Anstandssteuer nur die Einkommensteuer beibehalten und fuhr fort: Ich kann die Beit faum erwarten, daß der Tabat höhere Summen steuert; analog steht es mit dem Bier, dem Brauntwein, dem Zucker und Petroleum und allen diesen großen Verzehrungs- Gegenständen, gewissermaßen den Lurus- Gegenständen der großen Masse." Auf Grund dieser Anschauungen sollten aus den noth­wendigsten Lebensbedürfnissen der breiten Masse des Volkes die Steuern genommen werden. Was Bismarck Lurus Gegen stände nannte, sind in der That die nothwendigsten Lebensbedürfnisse. Der damalige Reichstag zeigte sich diesen Plänen nicht willfährig, da famen 1878 die Attentate, mit ihnen die Auflösung und eine willfährige Mehrheit. Das Schlußresultat war die Bolltarif- Revision des Jahres 1879. Seit dem Jahre 1880 hat die Bevölkerung das Glück, Getreidezölle zahlen zu müssen. Während im Jahre 1872 die Zölle und Verbrauchssteuern 94 878 000. betrugen, hatte das Volk im Jahre 1880/81 die Summe von 163 583 000 m. zu zahlen. Im Jahre 1884 und 1887 wurden die Getreidezölle noch zweimal erhöht und im Jahre 1889/90 ergeben die Zölle und Verbrauchssteuern die un­geheure Summe von 270 800 000 M. Aehnlich haben sich auch die anderen indirekten Steuererträge erhöht. Aus der Tabaksteuer flossen im Jahre 1872 1 300 000 m., im Jahre 1889/90

M

Seid nur nicht ungeduldig," mahnte Agnes. Thr3u derselben Zeit fiel der Arbeiter Scherwitz bei den Abbruchs 10 023 000 M. Die Rübenzucker- Steuer betrug 1872 4 121 000., Ihr arbeiten auf dem Grundstück Leipzigerstraße 19 vom Dachstuhl fie beträgt jetzt 51 390 000 M. Die Branntweinsteuer Kennet ja das Haus, das neben der alten Burg gen Norden in den Bodenraum hinab und erlitt eine bedeutende Ver- brachte 1872 23 465 000 M.; sie bringt jezt 135 332 000 M. Seit dicht an der Stingmauer steht, mit seinen Streben und letzung am Fuß, so daß er nach der Universitäts- Klinik gebracht dem Jahre 1878/79, dem legten des alten Tarifs, bis zum Jahre seinen Bildern. Man schaut weit hinab ins Tauberthal. werden mußte. Am 9. d. M. und in der darauffolgenden Nacht Drinnen haust ein steinalter tauber Mann, ein Vetter meiner fanden 16 Brände statt. guten Mutter, mit seiner alten, auch halbtauben Wirth schafterin. Die Leutlein fümmern sich nicht um die schweren Zeitläufte; sie mögen kaum darauf

für ein

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Gerichts- Beitung.

1889/90 beträgt die Vermehrung der indirekten Steuern 314

Millionen Mart. Das waren nach der Ansicht des Fürsten   Bis marck einige der Lurusgegenstände der großen Masse des Boltes. Dazu kommen noch die Zölle auf Butter und Margarine, Salz, Kaffee, Reis, Schmalz 2c. Was die Verzollung dieser Gegenstände Umtrieb in in Rothen noch verschärft, das ist der Umstand, daß alle diese Gegenstände achtet haben, was Der Polizei ist ein aus der Baginski'schen Arbeiter nicht nach dem Werth, sondern nach Gewicht versteuert werden. burg   ist. Dorthin hab' ich den Doktor Karlstadt   ge­bracht, im Gewand eines armen Mannes, und hab' Buchhandlung entnommenes Sozialdemokratisches Liederbuch" Die importirte Bigarre zum Preise von 1 Mart, welche leichter den Beiden gesagt, sie sollen ihn hegen und pflegen als einen in die Hände gerathen, deffen Eigenthümer nicht ermittelt ist. wiegt, als eine andere, viel billigere Zigarre, unterliegt feiner höheren Dasselbe unterlag gestern der Prüfung der zweiten Strafkammer Steuer, als die billige. Der Haupttheil des Steuerertrages Kranten und gottesfürchtigen Mann. So liegt er in einer des Landgerichts 1, da die Auflagebehörde das Verbot des Buches fließt also aus den Steuern der billigen Sorten zusammen. Bon Kammer verborgen, die an die Stadtmauer stößt. Der und die Beschlagnahme und Vernichtung sämmtlicher vorhandener gegnerischer Seite wird behauptet, die indiretten Steuern würden Graben ist dort schmal; wir müssen den Doktor hinaus- Exemplare, Platten u. f. w. beantragt hat, weil in dem Inhalt doch von allen Klassen der Gesellschaft bezahlt; doch die Sache eine Herabsetzung der bestehenden staatlichen Einrichtungen und ist die: Derjenige, welcher 20, 30 oder 100 Mal soviel Eine bringen und zwar noch diese Nacht." Aufreizung gegen die besitzenden Klassen zu finden sein soll. tommen hat, als der Andere, der konsumirt um deswillen nicht ( Fortsetzung folgt.) Nachdem das Buch bei verschlossenen Thüren verlesen worden 20, 30 oder 100 Mal soviel Brot als der Andere. Weil also war, stellte der Gerichtshof sich auf den Boden der Anklagebehörde die Lebensmittelzölle als Ropfsteuer wirken, deshalb sind sie so und erkannte nach deren Antrag. ungerecht und müssen beseitigt werden. In den gegnerischen