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Das Ende des Alten.

Der 75 Jahre alte Droschkentutscher August Schmidt, der in seinem Beruf nicht mehr genug verdiente und nur noch bet seinem Pferde im Stalle schlief, hat sich mit einem Stein um den Hals in die Spree gestürzt. Seine Leiche konnte geborgen werden. Nein, es ist nichts Besonderes, und es fommt alle Tage vor. Benn man einige fünfzig Jahre die lieben Mitmenschen spazieren gefahren hat und sie sich plöglich von einem nicht mehr ipazieren fahren lassen wollen, weil vielleicht das Gefährt und der Gaul flapprig find, geht man wohl oder übel, um nicht hungern zu müssen, mit einem Stein um den Hals ins Wasser. Mancher schiebt das mit dem Stein um den Hals immer weiter hinaus, bis ihn der ganz natürliche Hungertod schließlich wirklich ereit. August Schmidt hate es lange genug hinausgeschoben....

Bielleicht saß er schon in den ersten zwanziger Jahren seines Bebens auf dem Bod, zylinderbewehrt, wohlgemut und machte mit feinem munteren Pferd unternehmende Fuhren. Fuhr freundliche, lustige, traurige und griesgrämige Leute vom Bahnhof Friedrich straße , wo er seit Jahren seinen Stand hatte, in die Stadt, die sich langsam zu dehnen begann. Wieviel Pferde überlebte er und wieviel mal mußte er die durchgesessenen Sigpolster seiner Droschte er. neuern? Wieviel mögen in seinem Gefährt auf furzer Fahrt Gast gewesen sein? Vielleicht drei am Tage. Das sind um tausend herum

Tragödie eines jungen Liebespaares.

Heute früh gegen 6 Uhr wurden in dem Wäldchen nördlich der Tribergstraße in Waidmannslust der 17 jährige Arbeitsbursche Karlowski, der in der Cyflopstr. 2 in Wittenau wohnt, und bie 16% jährige Schneiderin Else Dropalsti aus Hermsdorf mit schweren Schnittwunden am rechten und linken Handgelen? aufgefunden. Nach einem vorgefundenen Brief Karlowffis liegt bei ihm ein Selbstmordversuch vor, während das Mädchen, das auf einige Augenblide zur Besinnung fam, angab, sich die Verlegungen versehentlich, als sie ihrem Liebhaber das Rasiermesser entreißen wollte, zugezogen zu haben. Da jedoch die Schnittstellen die gleichen find, muß man annehmen, daß bei dem Mädchen ebenfalls ein Selbstmordversuch vorliegt. Die beiden jungen Leute wurden nach Anlegen von Notverbänden nach dem Dominikusstift in Hermsdorf gebracht.

Raubmord in Mecklenburg .

Ein Schnitter Hermann Müller aus Bangerin wurde auf der Feldmart Beebelig bei Gneuen in Mecklenburg werden konnte, mit zwei anderen Männern, die erst vor burzem ermordet und beraubt aufgefunden. Müller war, wie festgestellt dort Arbeit aufgenommen hatten, in ein Nachbardorf zu einem Tanz­vergnügen gegangen. Die beiden haben ihn dann, da Müller ein ordentlicher Mann war und stets einen großen Teil feines Lohnes

in einem Jahr und 50 000 in 50 Jahren. Er wird sie nicht gezählt Eine neue Reichstagswahl

haben. Wind und Wetter des halben Jahrhunderts, das er auf den Berliner Straßen zubrachte, hatten ihn müde gemacht. Tag für Tag, Abend für Abend oder nächtelang, wie es die Einteilung feiner Touren mit sich brachte, auf dem Bock zu fizen und zu warten, Laß ihm einer das Wort der erlösenden Bewegung zurief oder ihn, Der eingenict war, am Aermel zupfbe Gott, das fann müde machen. Dann tam die Zeit der Autos, und er mußte noch länger warten, bis er fahren und sein Gaul laufen durfte. Bom ewigen Marten, dem stundenlangen Brüten auf dem Bod wurde er nicht munterer und sein Pferd nicht lebendiger. Es schien mohl kein Bergnügen mehr, sich von ihm fahren zu laffen, dem die Jahre, die endlosen Jahre drückten, und man ging lieber zu dem Kollegen, der erst auf dem Wege war zu überwinden, mas der alte August Schmidt fchon lange hinter sich hatte. Der Alte hatte schon das Heim aufgegeben, um mit noch weniger auskommen zu können, wohnte mit dem Pferde im Stall, schlief oberhalb seiner Krippe zwei Alte, die zusammengehörten. Dann mögen wohl Tage ge­fommen sein, wo niemand mehr die beiden Müden beachtete. Lage, die ihm faum das fnappe Brot, bem Tiere das Bündel Heu brachten. Dann eine letzte Nacht, wo Regen vom Himmel sant und die Stadt in die heffnungslose Trauer der nächtlichen Steinmüfte hüllte. Stein Mensch, der seiner bedurfte, fein Mensch, der ihm gestattete, noch einen Tag länger sein Dasein zu fristen. Bielleicht, wenn jetzt einer gekommen wäre:" Hallo, Kutscher , Potsdamer Straße , Ede.... Reiner fam.

Kroch langsam mit den alten, müden Gliedern vom Bod, ging zum Pferd, deckte es sorglich, reichte ihm die letzte handvoll Heu unter dem Bock hervor, das letzte Stüd Brot. Bing mit dem Halfter: strick des Pferdes zum Spreeufer, halfterte sich selbst an einen der schweren Pflastersteine, die dort lagen. Ein Sprung und Klatschen und schwermüdes Wasserzusammenschlagen. Nun nahm die Spree ten Alten, der so oft ihre Brüden überquert hatte, und fuhr mit ihm davon

wird in den nächsten Wochen schon erfolgen, weil die deutschnationalen Volksverräter durch Ablehnung des Londoner Vertrages gleichzeitig auch die

Auslandskredite für die Industrie ablehnen

In ihrer gewissenlosen Unverschämtheit wollen jene Drahtzieher der Volksauspowerung zur weiteren

Gewerkschaftsbewegung

Eine Dienstordnung für Angestellte.

Bor uns liegt eine Dienstverordnung für die Angestellten der Spinnstoffabrit 3ehlendorf, G m. b. 5., die neben 2500 Arbeitern etwa 200 Angestellte beschäftigt. Nach§ 2 find die Angestellten verpflichtet, falls eine Pensions, Witwen- und Baisen tasse von der Spinnstoffabrit Behlen­borf, G. m. b. 5., und ben ihr angefchloffenen Firmen ein­gerichtet wird, diefer beizutreten".

Nach§ 4 find die Angestellten verpflichtet, all thr Wissen und können der Firma zu widmen, deren Interessen nach besten Kräften so zu dienen, als wenn sie ihre eigenen wären, mit Fletz, Aufmerksamkeit und Treue die ihnen von ihren Borgesetzten zu­gewiesenen Obliegenheiten zu erfüllen und in ihrem Beiragen im Dienst, wie auch außerhalb des Dienstes alles zu ver­meiden, was berechtigten Anstoß erregen fönnte". Der§ 5 verpflichtet die Angestellten, die im Dienste der geheimnisse der Firma streng vertraulich zu halten und sie weder Firma zu ihrer Kenntnis gelangenden Betriebs- und Geschäfts­für sich noch für Dritte, fei es gegen Entgelt oder unentgeltlia), nubar zu machen. Diese Verpflichtung zur Beobachtung voll­tommener Berfchwiegenheit in allen geschäftlichen Angelegenheiten gilt insbesondere auch anderen Beamten der Firma gegenüber, foweit die Mitteilung nicht durch dienstliche Obliegenheiten bedingt ift. Ueber die Einzelheiten der vertraglichen Abmachungen( u. u. über die Höhe der Bezüge) ist strengstes Still­fchweigen gegenüber jebermann, auch gegenüber jedem anderen Angestellten der Firma zu bewahren. Bei vorsätzlichem oder leichtfertigem Zuwiderhandeln ist die fofortige Entlassung zulässig."

Bezüglich der Urlaubsregelung, die sich nach dem Tarif der Chemischen Industrie richtet, besagt§ 6:

Bei Bemessung des Urlaubs werden Dienstversäum­niffe und Krantheiten in Rechnung gezogen."

Nach§ 7 folgt der Berpflichtung, einen Wohnungswechsel zu melden, die Vorschrift:

Erhöhung der Arbeitslosigkeit beitragen ensarst auf

Das muß durch schärfsten Kampf verhindert werden. Freiwillige Beiträge für den Berliner Kampffonds zahle deshalb jeder, der es irgend kann, schnell und reichlich auf Posts check­fonto Berlin , Nr. 48743 an Aler Pagels, Berlin , SW. 68, Lindenstraße 3.

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bei sich trug, auf dem Nachhausewege erschlagen und beraubt. Die Ermittlungen haben ergeben, daß es sich um einen vierundzwanzig Jahre alten aus Stallupönen gebürtigen Stall schweizer Gustav Schnitter und einen neunzehn Jahre alten ne cht Julius Scharnita handelt. Beide sind ungefähr 1,70 Meter groß und fräftig. Schnitter trug einen dunklen Rod und eine graue Hose, Scharnita einen hellen Anzug. Beide haben fich, bevor sie dort Arbeit annahmen, in Berlin aufgehalten. Wahr fcheinlich werden fie nun nach der Tat wieder hierhergeflüchtet sein, um in der Großstadt unterzutauchen. Nachrichten nimmt die Krimi­nalpolizei, Streife B. I. im Polizeipräsidium entgegen.

Die Angestellten find verpflichtet, auf Berlangen der Firma sich durch einen von derselben auszuwählenden Ber trauensargt auf Arbeitsfähigkeit untersuchen zu loffen und biefen zu ermächtigen, das Attest der Firma auszu­händigen. Ein Verstoß gegen diese Verpflichtung berechtigt bie Firma zur fristlosen Kündigung. Dem§ 8, der private Telephongespräche verbietet, folche aus dringenden Gründen von der vorherigen Genehmigung des Abteilungsleiters abhängig macht, folgt§ 9:

Bum Betriebe eines Geschäftes sowie zur Uebernahme eines Bffentlichen Amies, zu dessen Annahnie die An­geftellten nicht gefeßlich verpflichtet sind, oder einer dauernden, mit Entgelt verbundenen Tätigkeit bedürfen die Angestellten der vor= herigen Zustimmung der Direttion. Diese Zustim mung schließt nicht die Berpflichtung der Firma ein, den An­gestellten bei einer notwendig werdenden Berfegung nach einer anderen Fabrit die Einnahmeausfälle, die ihren durch die Aufgabe der Nebenbeschäftigung entstehen, zu ersehen. Laut§ 10 hat die Firma das Recht, die Angestellten jederzeit nach einer anderen Fabrit der Firma zu versehen oder ihnen eine andere Beschäftigung zuzuweisen. Im Falle der Ber­fegung werden ihnen Auslagen der Ueberfiedelung ersetzt.

Wie es mit der Bezahlung der Unkosten für die Rückübersiedlung steht, falls der von Berlin nad Posemudel versetzte Angestellte wieder zurückkehren will, ober aber falls nach der Versehung entlassen wird, barüber besagt diese Dienstordnung nichts.

Schweres Zugunglüd in den Bereinigten Staaten. Einer Nach richt aus Cranford im Staat New Jersey zufolge ist auf der Strede Die Firma hat fich nach§ 11 ermächtigt, die Angestellten außer Einer weniger von den Alten, die die Stadt nicht leben läßt. Philadelphia- Nem Dorf der Zug der Jersey- Central- Line, der mit in den gefeßlich vorgeschriebenen oder in diefer Dienstordnung ange­einer Geschwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde von Trenton fam, auf einen auf dem Gleis allein stehenden führten Fällen insbesondere auch bei gröblicher Berlegung der in Wagen gestoßen. Der Stoß war so heftig, daß die Lokomotive mit$ 4 biefer Dienstordnung übernommenen Verpflichtungen ohne Ein­halt einer Kündigungsfrist zu entlassen, vorbehaltlich weiterer zwei Wagen zur Seite geschoben wurden. Bisher find 15 Ber- Schadenerfazansprüche. In§ 14 ist ausnahmsweise von Rechten legte und 5 Lote geborgen worden.

Schwere Auto- und Straßenbahnunfälle.

In Biesenthal durch Autounfall zwei Tote.

Die Verkehrsunfälle auf der Straßenbahn werden immer häufiger, immer seltsamer und immer unerträglicher. Es muß festgestellt werden, daß zurzeit nichts mit so großer Gefahr für Leben und Gesundheit verbunden ist als die Benugung der Straßenbahn. Würdig reihen sich diesen Fällen natürlich wieder

ber Angestellten die Rede, indem es heißt:

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt tann, wenn eine Berständigung nicht gelungen, seine Beschwerde Wer sich in feinen Rechten beeinträchtigt oder gefränft fühlt, der heutigen Postauflage bei.

Wetter für morgen. Berlin und Umgegend: Etwas wärmer, zeitweise heiter und meist troden. Deutschland : Nur im Nordmeften noch leichte Regenschauer, sonst größten.

cinige schwere Autounfälle an, barunter ein geradezu bataftro teils freden, bei etwas ansteigender Temperatur.

phaler in dem fleinen märkischen Städtchen Biefenthal, dem nicht weniger als vier Personen zum Opfer fielen: Zwei sind tot, zwei schwer verletzt.

In Biesenthal bei Bernau ereignete fich nachts um 2 uhr Parteinachrichten

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Ginfendungen für diese Rubrik sind Berlin GB. 68, Lindenstraße 3,

bei seinem nächsthöheren Borgesezten anbringen. Wird der Be­fchwerdeführer durch die von diesem getroffene Entscheidung nicht zufriedengestellt, so ist er berechtigt, feine Beschwerde bei der nächsthöheren Borgefeßten in angemessener Form weiter zu ver­folgen."

für Groß- Berlin wie der Betreffende in ben Diensten der Firma steht. Die Räume

ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.

6. Abt. Seute Abend, 1/8 Uhr, Funktionärsigung bei Dobrulam, Swinemünder Straße 11. Am Sonntag, 24. August, Ausflug nach Schulzendorf . Treffpuntt 8 Uhr früh Stettiner Borortbahnhof. Nachzügler Lokal Lindenhof am Bahnhof Schulzendorf.

Sport.

in der von dem alten Ort zum Bahnhof führenden Bahnhofstraße ein furchtbares Autounglüd, das anscheinend durch eine grobe Fahr. lässigkeit des Führers verursacht worden ist. Der Bürgermeister von Biesenthal , König, hatte nach einer Magistratssigung, der letzten des alten Magistrats, mit drei anderen Magistratsmitgliedern, Den Magistratsrat Rabow, ben Oberlehrer Antrid und den Magistratsrat Metternich, in dem Auto eines gemissen Ha. mann, der auch Führer des Autos war, Plaz genommen, um fich nach Hause zu begeben. Nach den bisherigen Feststellungen soll der Führer mit seinem Wagen in einem 70 Rilometer. V. Rhön - Segelflug- Wettbewerb. Tempo, also einem wahren D- 3ug Lempo davon. Fliegerlager Waffertuppe, 21. August. Ueber die betben ersten, gerast sein und dann die Gewalt über den Wagen verloren haben, bas an einer Sturve gegen einen Baum prallte. Magistratsrat Sa- gestern auf der Rhön aufgeftiegenen Segelflugzeuge mit Leicht. dow und Oberlehrer Antrid wurden aus dem Wagen geschleudert motoren interessieren folgende Angaben: Das Segelflugzeug Blume, und waren sofort tot, Bürgermeister König und Magistratsrat engen, Sabicht genannt, hat einen 2 3ylinder V- Motor, Sie Metternich wurden schwer verletzt. Der Führer des Wagens, Ha- mens u. Halste 2.-G. Berlin , eingebaut mit 750 Rubitzentimeter Der Führer des Wagens, Ha mann, fam mit leichteren Berlegungen davon. In Berlin Sub- Bolumen, luftgefühlt. Seine Leistung wird ca. 12 PS erreichen und eine Geschwindigkeit von 110 Kilometer in der Stunde erreichen wurde ber 48jährige Händler Paul Kiel aus der Belle- Alliance. tönnen. Durch einen einzigen Handgriff wird die Haube aufgeklappt firaße 67 beim Ueberschreiten der Köpenider Straße vor dem und damit liegen alle Teile des Motors tlar und offen. Der Motor Hause Nr. 118 durch einen Privatttaftwagen überarbeitet mit Motorenbenzol des Benzolverbandes Bochum . Habicht" fahren. Man schaffte ihn mit schweren inneren und äußeren ist der hochgezühtete Segelflugopparat der Rhönerfahrungen. Er Verlegungen in das Bethanientrantenhaus. An der Kreuzung Der Berliner und Karlshorster Straße in Rieber vereinigt die Erfahrungen der alten Jagdflieger Blume uns hengen mit den vorbildlichen Eigenschaften des alten Gegelfliegers. Die fchöne mei de stießen der Motorradfahrer Richard Mühle und Trageflächen sind seitlich vom Rumpf eingehängt, befonders vorteil der 17jährige Radfahrer Erwin Hennig aus der Manteuffelstraße 19 haft für Transport und Unterkunft. Die Spannweite beträgt 12 Meter mit solcher Gewalt zusammen, daß beide zu Boden stürzten und bei 11 Quadratmeter Flügelinhalt. Das zweite Segelflugzeug mit erhebliche Verlegungen erlitten. Beide Berletzte fanden im Kranten eingebautem Leichtmotor ist der Eindeder der Bäumer Aero hause in Oberschöneweide Aufnahme. G. m. b. H. Hamburg mit dem englischen Douglas- Motor von 350 Hub- Bolumen und 8 PS Leistungsfähigkeit. Der Apparat er reichte gestern 300 Meter über Starthöhe. Ihn fonstruierte bie Schüler der Technischen Hochschule Hannoper Günter- Mertens- Meyer Raffel. Beim Bau wurden die Erfahrungen des. 6" und" Bom por berücksichtigt. Die Spannweite betrug 10 meter bei 13,6 Quadrat meter Flächeninhalt. Die Engländer brauchten im vergangenen Jahr für die gleiche Leistung von Bäumer gestern 750 bis 1000 Rubit. gentimeter. Dem Flugzeug tommt seine feine, ärodynamische Durch arbeitung zugute auf der Grundlage der langjährigen Rhönerfahrun gen. Bei Serienanfertigung wird dieser Motor- Segelflfieger auf 6000 m2, zu stehen tommen. Um 21. Auguft bis gegen Mittag lag bie Wasserkuppe in dichten Wolfen. Das Wetter flarte dann auf und es startete Breslau " und fam zu Bruch, der für den diesjährigen Wettbewerb nicht mehr wiederhergestellt werden könnte. Für den Weitflug der Motorlegelflugzeuge nach Kissingen am Sonntag, den 24. August, gelegentlich des Flugturniers werden drei bis vier Motorfegelflugzeuge voraussichtlich starten. Aus Würzburg find fieben Flugzeuge mit 33 Mann der Arbeitsgemeinschaft Unterfranten im Fliegerlager eingetroffen, deren Leiter der alte Flieger Regierungs­baumeister Haergstetter ift. Gegen Abend startete Margarethe". Führer: Otto mit Fluggaft von der Darmstädter Gruppe und blieb 10 Minuten 36 Gefunden in der Luft, landete bei Boppenhausen. 6,45 Uhr startete der Motorfegelflieger Habicht unter Sengen zum zweiten Male auf der Rhön zu furzem Flug. Es ist noch teine Aus­ficht, daß das Wetter beständig wird.

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Am Donnerstag nachmittag gegen 1% Uhr fuhr ein Stra. Benbahnwagen der Linie 76, von Henrietteplak tom mend, den Kurfürstendamm entlang in Richtung der Gedächtnis. firche. Auf der abschüssigen Straße geriet die Elettrije ins Rollen und fonnte, da die Bremse verfagte, nicht angehalten werden. An der Ede der Joachim Frieb. rich Straße faufte der Wagen über die für den Wagen falsch gestellte Weiche hinweg in die genannte Straße hinein und fprang bier aus den Schienen. Er rollte hier weiter und stieß gegen einen mit Rüstzeug beladenen Wagen der Attiengesellschaft für Bau­ausführungen, so daß das Bordergestell des Wagens abris unb bie Pierde verlegt wurden. Der Kutscher Karl Mieder aus Spandau stürzte vom Bod und trug schmere Berlegungen bapon. Dann raste die Elektrische gegen ein Möbelfuhrwert, dessen Pferde ebenfalls verlegt wurden. Der Kutscher Mieder fand in dem Krankenhaus in der Achenbachstraße Aufnahme, wo an feinem Auf tommen gezweifelt wird. Ein zweiter ernster Straßenbahnunfall ereignete fich gleichfall infolge Versagens der Bremse. Am Don­nerstag nachmittag gegen 5 Uhr stießen an der Kreuzung der Brunnen und Invalidenstraße infolge Bersagens der Bremse des einen Wagens zwei Elektrische zusammen. Die auf dem Borberperron des einen Wagens stehenden Ballagiere fonnten fich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Es ist glüdlicherweise nur Materialschaden entstanden. Beide Wagen mußten abgeschleppt

werden.

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Ueber die Benugung einer Mertsmohnung oder einer von der Firma gemieteten Wohnung ist in§ 15 gesagt, daß die Be­rechtigung zur Benuhung der Wohnung nur folange gegeben wird, werben also ausdrüdlich nur mit Rücksicht auf das bestehende Dienst- oder Arbeitsverhältnis überlaffen. Die. Ueberlassung stellt einen Teil der für die Leistung der Dienste zu gewährenden Ber­gütung dar."

Borsorglich besagt die Schlußbestimmung in§ 16 das Selbst­verständliche, daß für alle aus dieser Dienstordnung entstehenden Rechtsstreitig feiten bie in Berlin zuständigen Gerichte ent­scheiben.

Angestelltenkündigungen.

Den Arbeiterentlaffungen folgen Jett Kündigungen ber in der Industrie tätigen Angestellten und Beamten. So wird aus Düsseldorf gemelbet, baß die Rheinmetall" 300 Angestellte und Beamte, die eine fechswöchentliche Kündigungsfrist haben, zum 1. Oftober gekündigt hat. Auch aus Solingen wird berichtet, daß mehrere große Werte sämtlichen Angestellten, mit denen sechs­möchentliche Ründigung vereinbart ist, ebenfalls zum 1. Oftober ge­fündigt wurde. Diese Kündigung sei jedoch nur als Borsichtsmaß regel anzusehen, für den Fall, daß in der Wirtschaftslage keine Bes­ferung eingetreten fein follte.

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Bei der Scharfmacherpolitit im Unternehmerlager muß man sich bei allen derartigen Maßnahmen fragen, ob sie wirklich not­wendig find oder gewiffen Absichten dienen, in arbeitnehmer­feindlichem Sinne. Eines aber lassen diese Borgänge für die An­gestelltenschaft recht deutlich erkennen: bei Ablehnung bes Dames Gutachtens werden viele von ihnen stellungs. Ios. Angestellte, die immer noch hinter Hafenkreuz und Stahlhelm herlaufen, jeben nationalistischen, republiffeindlichen Rummel mit­machen, hätten dann reichlich Zeit zur Ueberlegung. Besser aber, men fie fich noch rechtzeitig vorher darauf befinnen, daß die Trei­bereien der Tageblebe, die sich von der Republik Penfionen zahlen laffen und die Republit dafür tagtäglich in der unflätigsten Betse begeifern, wirtschaftsschädigend und arbeitnehmerfeindlich wirken.

Herr, wir danken dir...!

Das Zentralblatt der christlichen Gemertschaften nimmt in feiner Nummer 16 gegen die Bohnpolitit der deutschen Arbeitgeberverbände Stellung, wie fie in deren Schrift vertreten wird. Das Blatt be­merti babei:

Auch werten wieber noch befunnten Mustern alle Gemert­schaften burdhmeg in einen Zopf geworfen, selbst in solchen Fällen, wo scharfe Unterschiede zwischen den ein­zelnen Richtungen gemacht werden müssen. Zum wievielten Male follen wir gegen dieses unzuverlässige Berfahren proteftieren?" Die Spigenverbände der Arbeitgeber botten einmal eine 2r­beitsgemeinschaft mit den Spizenverbänden der Gewert fchaften. Daher mag es tommen, daß man nun auch heute noch in ben Kreifen der Arbeitgebervert ände die drei Richtungen der freien, chriftlichen und Hirsh Dunderschen Gewerkschaften in einen Topf wirft. Herr Adam Stegerwald hat in seiner Ermiderung auf Die Ausführungen des Herrn Don Borsig über die Voraus­fegungen aur eventuellen Bildung einer neuen Arbeits­gemeinschaft sich schon vordem start geträutt barliber