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und einer gefunden Wirtschaftspolitik Amerifa fein Geld zurüdzu geben, denn wir laben gerade, was Kapitalismus und Kapitalisten engeht, an unserer heinischen Produktion genug.

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Wie man zu einem Bade kommt.

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Wo kommst du her? Zeig' mal deine Papiere," rust der Gendarm dem Stremer zu, den er aus einem Bäckerladen des Städtchens temmen sieht. Wie kommer Sie dazu, mich zu duzen, Herr Wach meister?" fragt der junge Landstreicher ruhig zurüd. , 2lch, so ein feines Aes bist du!" faucht ihn der in seiner Würde gefränfte Beamte an ,,, wie wünschen euer Gnaden dann angesprochen zu werden?" Ich wünsche überhaupt nichts, sondern verlange die Anrede Sie. Wenn Sie glauben, als Beamter bedeutend mehr zu fein als ich, irren Sie. Ich bin Landstreicher, sie sind Lanjäger, das ist der Unterschied zwischen uns." Die Stimme des Beamten schnappte über vor Wyt: Was, mich mit einem Landstreicher ver­gleihen. Kommen Sie mit!"

| neten Scheidemann über. Die Reichsbannerleute, empört über diese Art, riefen nichts weiter als Schluß!" und plöglich gab der Referent Rebe das Zeichen zum Angriff auf die Reichsbannerleute, indem er selbst vom Podium herab­sprang, eine Bantergriff und auf die Reichsbanner leute warf. Die Reichsbannerleute parierten den allgemeinen Angriff und es gelang ihnen ganz systematisch, die Kommunisten in eine Ede zusammenzudrängen, wo sie sich dann mit schlottern= den Knien dem Schuße der von ihnen herbeige holten Polizei anvertrauten. Es gab auf beiden Seiten einige Leich verlegte. Die Reichsbannerleute zogen in lojen Trupps ordnungsmäßig nach Hause.

Das Ende des Prozesses Kohschmar.

Der Angeklagte zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Im weiteren Verlauf seiner Vernehmung schilderte dann der Angeklagte Kozschmar, wie die Majewski, als der Schuß gefallen war, ins Rutschen fam, daß das start aus dem Munde blutende Mädchen jedoch von ihm aufgefangen sei und neben den Teppich gelegt wurde. Er erzählte dann, wie er nun railos dastand und sich bei der Polizei stellen wollte, dies jedoch verwarf, weil er sich seine Stellung erhalten Ein großer Menschenhaufe begleitet die beiden zum Amis­wollte. Da ich nun am nächsten Tage einen Entschluß fassen mußte, gefängnis. Ein Klingelzug und bald schließt sich die Tür hinterlegte ich die Leiche in einen Reiseforb und vertraute mich meiner ihnen. Der Gendarm läßt sich kaum Zeit, den Arrestanten dem früheren Braut an, die mir auch ganz entsetzt riet, zur Polizei zu Bärter richtig zu übergeben. Ich schreibe gleich die Anzeige. Die gehen." Er brachte dann aber die Leiche nach der Zwinglistraße in Berfonalien telephonieren Sie bitte." Und fort ist er. Der Wärter die Wohnung seiner Mutter. Hier wurde sie in einen Sad gesteckt führt den Stromer in das Aufnahmezimmer. Einige Handgriffe Einige Handgriffe und am nächsten Morgen in einem Tragekorb nach dem Walde bei und er befißt seine fämtlichen Fingerabdrücke. Während der Ge- Beelitz   gebracht. Die Mutter des Angeklagten soll an der Beiseite­fangene fió) die Finger wäscht, diftiert er dem Wärter seine Perfo- schaffung der Leiche, wie er behauptet, nicht beteiligt gewesen sein. walien. Dann gehts hinunter zum Baderaum, wo er ein gründliches das Berhör der Zeugen und die Gutachten der medizinischen Sach­Damit mar die Vernehmung des Angeklagten beendet und es folgte warmes Bad nimmt, wie es Borschrift ist. Mit reiner Wäsche ver verständigen. Staatsanwalt og beantragte nunmehr, den Ange­sehen, den Anzug geklopft und gebürstet, fühl: er sich wie neu ge­tlagten, deffen Verhalten an Vorsaz grenze, im Sinne der Antlage boren und raucht voll Behagen die ihm vom Wärter gestattete Pfeife. zu drei Jahren sechs Wochen Gefängnis und 100 Goldmart Geld­" Weshalb sind Sie hier?"" Da müssen Sie schon den Wachtmeister strafe zu verurteilen. Demgegenüber wies die Verteidigung darauf fragen, vielleicht weiß der es. Ich bin nur hergekommen, um zu hin, daß man bei Abwägung von Schuld und Sühne hier sagen müsse, baben. Heute noch geht es weiter."" Nicht so stürmisch," beruhigt daß das Schicksal des jungen Mädchens tief zu bedauern sei und das ihn der Bärter, so schnell tommen Sie hier nicht raus." Werden Verhalten des Angeklagten nicht gerechtfertigt werden könnte, das roir fehen!" beantragte Strafmaß jedoch für den einen Augenblick, in dem er fahrlässig gehandelt habe, als zu hoch erscheine. Das Gericht er­tannte auf ein Jahr neun Monate Gefängnis unter Anrechnung von acht Monaten auf die erlittene Untersuchungshaft. Es sah eine grobe fahrlässigkeit als vorliegend an, da nach Aussage einer Beugin der Angeklagte, wie er ihr selbst gesagt habe, mit dem Revolver umher­gesuchtelt habe.

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Was haben Sie zu den Anschuldigungen des Oberwachtmeisters zu sagen?" ,, Ad 1, Herr Amisrichter, megen Landstreicherei, dürften Sie sich einen Strafbefehl schenken. Wie Sie sehen, befize ich noch 25 Mart, hier die Bostabschnitte als Beweis ihres ehrlichen Er­werbes. Da ich also nicht mittellos bin, fällt die Boraussetzung der Strafbarteit wegen Landstreicherei fort. Ebenso erübrigt sich die Sache mit der Bettelei. Was der Beamte da schreibt, ich tam mit einem halben Brot aus der Bäckerei, stimmt, nur fauft man gewöhn­lich Brote beim Bäder; der Meister dürfte ihnen das bestätigen. Run ab 3: Beamtenbeleidigung. Vielleicht erinnert sich der Beamte,

Verfolgte Lehrlinge.

Junge Raffenboten als Opfer von Dieben.

mer beleidigt ist. Er duzte mich, ich stellte mein Recht fest. Er hat der Taschendiebe. Am Donnerstag mittag wurde einem 17 Jahre

übrigens in der Anzeige alles wortgetreu angegeben."

Ja, da fann ich kein Verfahren gegen Sie aufnehmen und muß die Anzeige abweisen. Weshalb ließen Sie es aber soweit tommen und ließen sich einsperren?" Verzeihung, Herr Amtsrichter, ich bin gemähnt, am Sonnabend warm zu baden. Da hier keine andere Möglichkeit besteht, als im Gefängnis, mußte ich es so versurjen..."

Lieb" muß sie sein.

Auch ein empfehlenswerter Chef.

Eine eigenartige Meinung von dem Verhältnis zwischen Chef und Angestellten scheint der Inhaber eines Ladengeschäftes zu haben, der non feiner Angestellten, einem Fräulein 5., auf 3abling eines Monatsgehaltes verklagt wurde. Bei dem Sühnetermin vor dem Kaufmannsgericht gab die Klägerin an, daß sie om 29. Juni als Buchhalterin von dem Beklagten engagiert werden sei, wobei ihr in Aussicht gestellt wurde, daß sie nach zufriedenstellender Leistung eines Protemonats jogar die Profura erhalten follte; als Gehalt waren monatlich 60 Mart ausgemacht. Als die Klägerin Anfang Juli den Vertrag unterschrieb, hat sich nach ihren Angaben der Chef in nicht mißzuverstehender Weise geäußert, daß sie nun­mehr recht lieb zu ihm sein solle, dann werde alles in Ordnung sein. Zum Beweise dafür, daß es ihm Ernst mit dieser Art Engagement ist, hätte ihr der Beklagte gleich einige Küsse gegeben. Fräulein 5. hat sich das energisch verbeten und hat am nächsten Tage ihre Stellung nicht wieder angetreten. Sie verlangte nunmehr die Auszahlung des Monatsgehalts für Juli.

Der Beklagte bestritt die intime Berührung mit seiner Ange­stellten, mußte aber zugeben, daß er einen Entschuldigungsbrief an den Vater der Klägerin geschrieben hatte. Er verlangte, daß Frl. 5. ihren Brebemonat absolviere, nur dann wolle er das Gehalt zahlen. Im weiteren Berlauf der Verhandlung tam noch zur Sprache, daß der Herr Chef den Rentrakt mit seiner neuen Buchhalterin unter ähnlichen Bedingungen abgeschlossen habe. Er bestritt auch das und verstieg sich sogar zu der Behauptung, daß beide Damen unter einer Dede stedten, um ihm eins auszuwischen. Der Borsitzende war der Auffassung, daß der Klägerin bei einer folchen Dienstauffaffung des Chefs eine weitere Arbeitsleistung nicht zugemutet werden komite und riet den Parteien, durch einen Vergleich. die Sache aus der Welt zu schaffen. Der Beklagte war dazu nicht zu bewegen und so mußte ein neuer Termin vor einer Spruchfammer angesetzt werden, bei dem der Beklagte beschwören soll, daß er nicht in ehrenrührige Beziehungen zu der Klägerin getreten ist.

Kommunistischer leberfall auf Reichsbannerleute.

Am Freitag, den 22. August, abends 7% Uhr, hatte die Kom= munistische Partei Köpenick   nach der Schulaula in der Körner- Schule Köpenid eine Versammlung mit dem Thema: Reichs­banner, Sozialdemokratie, Berfassung, die Instrumente des Kapita­lismus zur Unterdrückung des Proletariats", Referent Rebe, ein­berufen. Reichsbannerleute der angrenzenden Ortsgruppen hatten aus Interesse an diesem Thema an dieser Versammlung teilge: nommen. Einer der Führer des Reichsbanners, Stadtrat Manthe, versuchte mit dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei eine Einigung darüber zu erzielen, daß der Referent Rebe eine Stunde und ein Korreferent des Reichsbanners auch mit einer Stunde Redezeit zugelassen merden sollte. Der Versammlungsleiter der Kommunistischen Partei lehnte diesen Vorschlag ab. Nachdem der Referent zirka Stunden seine demagogischen Plattheiten zum Besten gegeben hatte, ging er zu wüste sten Schimpfereien auf Minister Severing, Landtagsabgeordneten Kuttner, Polizei­präsident Richter, Reichspräsident Ebert und den Reichstagsabgeord

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In letzter Zeit sind junge Kassenboten die bevorzugten Opfer alien Lehrling, der im Auftrage seiner Firma 6600 Goldmark bei der Reichsbant abgeholt hatte, in der Untergrundbahn auf der Fahrt zwischen Spittelmarkt und Leipziger Straße   die ganze Summe gestohlen. Die Taschendiebe beobachten in den Räumen der Reichsbant und des Postichedamts ganz unauffällig das Publikum. Wenn sie jemanden erspäht haben, der ihnen ge­eignet erscheint und der vielleicht noch das abgehobene Geld leicht sinnig einsteckt, so verfolgen sie ihn auf der Straße in die Unter­grundbahn und die Autoomnibusse hinein, furz überall hin, um ihm dann im geeigneten Moment das Geld zu ent reißen. Oft verfolgen sie auch den Boten bis in das Haus seiner Firma hinein, um ihn im letzten Augenblid im dunklen Flur oder auf der Treppe zu berauben. Ebenso geschict rempeln sie die Leute auch auf offener Straße an. So wurde vor einigen Tagen ein Bote, der vom Bostschecamt fam, am hellen Mittag in der Stargarder Ede Greifswalder Straße von einem Radfahrer ange­fahren. Beide famen zu all. Ehe der Bote sich aber non dem Schreck erholt und sich erhoben hatte, war der Radfahrer mit der Tasche des Boten auf und davongefahren. In ihr waren 300 Goldmark bares Geld und ein Bostscheck über 100 Gold­marf. Sehr oft fommt es vor, daß die Firma dem Boten den Ueberfall nicht glaubt. Der letztere hatte infofern Glüd, als der Dieb die Firma von feinem Streiche selbst in Kenntnis jetzte. Sie erhielt eines Tages folgenden Brief: Bote tut mir leid, handle aus Not, Postiched fann ich nicht gebrauchen!" Der Bostiched lag dem. Briefe bei. Die einzige Möglichkeit, die die Firmen haben, sich vor solchen Fällen zu sichern, ist die, daß sie nicht die jüng sten oder die ältesten Leute ihres Betriebes zum Rassieren enisenden sollten. Die meisten Fälle zeigen es, daß die Taschendiebe diese besonders bevorzugen. Mitteilungen und Nachrichten, die dazu dienen können, die Gauner unschädlich zu machen, nimmt Kriminal­tommiffar Dr. Riemann, Zimmer 84, im Polizeipräsidium entgegen.

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 24. August.

5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 7 Uhr abends: Märchen, gelesen von Hede Geber. 8-9 Uhr abends: Konzert der verstärkten Berliner   Funkkapelle. 1. Krönungsmarseh der Oper Der Prophets, Meyerbeer  . 2. Yelva- Ouvertüre, Reißiger. 3. Andante aus der I. Sinfonie, Beethoven  . 4. II. Peer­Gynt- Suite, Grieg  . 5. Valse triste, Sibelius  . 6. Humoreske, Dvorák  . 9.15-11 Uhr abends: Tanzmusik. Als Einlage: Heitere Vorträge von Grete Wiedecke. Während der Pause: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Wetterdienst, Zeitansage. Montag, den 25. August.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. Nachm. 1.05 Uhr: 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachrichten dienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. 5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 7.30 Uhr abends: Sprachunterricht( Englisch  ). 8.10 Uhr abends: Vortrag des Herrn Prof. Hans Philipp Weitz: Aus des Hand­werks Jugendzeit"( nach pompejanischen Ausgrabungen). 2. Teil. 9-10 Uhr abends: Liebe alte Lieder. Setzt Euch zu mir und schenkt mir Euer Ohr, Ich sing' Euch liebe alte Lieder vor, Groß­vater hatte schon Freude dran, Mütterchen hörte gern sie an; Ihr selber auch seid wunderbar bewegt, Wenn solch ein liebes altes Lied Euch wieder trägt Zu einem fernen, fast vergess'nen Strand: In Eurer Kindheit deutsches Heimatland( Aus dem Musen­almanach auf das Jahr 1784). Mitwirkende: Traute Lieb, Rezitation; Max Kuttner  , Gesang; das Hornquartett des Orchesters der Staatsoper. Einführende Worte und Begleitung am Steinway­Flügel: Dr. Felix Günther. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sport­nachrichten.

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Der Lebejüngling als Großkaufmann.

Zu der Berhaftung eines Waren- und Lotterieschwindlers. Der 21 Jahre alte Großkaufmann" Paul Scheffel ist wiederum der Berliner   Kriminalpolizei in die Hände gefallen. Scheffel, eir Lebemann", betreibt seit Jahren die verschiedensten Schwindeleien. Er nannie fich Paul Scheffel- Berlin und eröffnete bei drei, manchmal auch vier Banken Konten. Außerdem hatte er mehrere Postschecktonten unter verschiedenen Nummern. Seine Firma betitelte er Metallwaren- und Neuheitenindustrie und Fabrikation, Export und Import, Korrespondenz deuifd), englisch   und französisch. Der Sit dieser Firma sollte Berlin   sein. Scheffel ließ, um einen vera trauenswürdigen Eindruck zu machen, hoch elegante Brief4 bogen anfertigen, die umfangreiche Bezeichnungen seiner ausge dehnten Firma trugen. Infolge dieser großartigen Aufmachung ist es ihm denn auch gelungen, eine Anzahl von Firmen zu schädigen. Durch Verkauf der in Berlin   erschwindelten Waren gingen ihm aus der Provinz reichliche Gelder zu, während er andererseits die in der Provinz gekauften" Waren in Berlin   abjezte. Da er in einem großen Hotel am Potsdamer Platz   den Grandseigneur spielte, be­durfte er reicher Mittel. Nunmehr gelang es, ihn hier zu ermitteln. Bei seiner Vernehmung gab er zu, die Schwindelgeschäfte betrieben zu haben. Er ist auch bereits vorbestraft. Dem Beispiele vieler fol­gend, hat er sich u. a. auch damit befaßt, in Zeitungen, besonders in Provinzzeitungen, ein Preisausschreiben zu veröffentlichen, bei dem er den glücklichen Gewinnern das Blaue vom Himmel ver­sprach. Auf diesem Wege sind ihm gleichfalls erhebliche Mittel zu­gegangen. Bei seiner Festnahme fand man jedoch von allem er­schwindelten Gelde nichts mehr in seinem Besitze vor.

Eine aufgerundete" Rente.

Rentenempfänger wissen ein Lied davon zu singen, was die Geldentwertung ihnen gebracht hat. Einer, der einen Unfall en litten hatte, bezog fcit 1907 jährlich 375., 30 Proz. der Bollrente. Nachdem inzwischen eine Besserung" festgestellt und fein Anspruch auf 10 Proz. der Vollrente herabgesetzt worden ist, hat er jetzt nur noch 125 M jährlich zu fortern. Gemeint sind aber Papier mark, nicht etwa Goldmart. Da er dies Unfallrente von jähr Tid 125 Papiermart in Viertelsjahresbeträgen beziehen soll, so müßte die Bost ihm vierteljährlich etwa 33 Papiermart aus­zahlen. Man ist aber großmütig und beglückt den Rentenempfänger mit einer Aufrundung" feiner 33 Papiermark auf 1000 Milliarden Papiermart, die ihm im Betrage von vierteljährlich 1 Ren ten mart ausgezahlt werden. Wäre nicht als Folge des Krieges die Geldentwertung über uns hereingebrochen, so hätte der Unfail verlegte heute, nach der Herabjegung auf 10 Proz., wenigstens 125 Goldmark im Jahre zu beanspruchen. Die 4 M., die er jet noch für das ganze Jahr erhält, sind ein so täglicher Betrag, daß die Anfrage der Berufsgenossenschaft, ob er Wert auf den Weiter­bezug legt, wirklich mehr als eine Formalität bedeuten könnte. Der Unfallverletzte freilich, um den es sich hier handelt, muß leider doch Wert darauf legen, daß selbst diese almosenähnliche Rente" weitergezahlt wird. Er ist Familienvater und hat sieben Kinder.

Groß- Tachstuhlbrand in Pankow  .

Zur Löschung eines Großfeuers murde gestern nachmittag die Pankower und mehrere Züge der Berliner Feuerwehr nach dem dreistödigen Miethause Breite str. 42 in Pantom gerufen. Dort stand bei Eintreffen der Wehr der Dachstuhl des Borderhauses in feiner gesamten Ausdehnung in hellen Flammen. Dichte Qualm entwicklung verhinderte das Borgehen der Wehr. Bei den Lösche arbeiten wurde der Feuerwehrmann Mag Vogel von der freis willigen Bankower Feuerwehr durch einen herabfallenden Balfen verlegt und erlitt eine Gehirnerschütterung. B. wurde in das Pankower   Krantenhaus übergeführt. Nach zweistündigem angestrengten. Arbeiten gelang es, durch. Anwendung von zwei B und drei C- Rohren die Macht des Feuers zu brechen. Die Auf räumungsarbeiten der Feuerwehr zogen sich bis in die fünfte Nach mittagsstunde hin. Die unteren Wohnungen haben größeren Wasser­jajaden erlitten. Der Schaden dürfte zum Teil durch Versicherung gedeckt sein. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt.

Verbotener Straßenhandel.

Bom 27. August ab ist, fie eine amtliche Mitteilung besagt, bis auf weiteres aus perfehrs- und sicherheitspolizei lichen Gründen jeglicher Straßenhandel in der Link- und Eichhornstraße verboten. Dieses Berbot, das einer ganzen Anzahl von Straßenhändlern die Eristenzmöglichkeit raubt, ist ge eignet, lebhafte Beunruhigung in den Kreisen der Straßenhändler hervorzurufen. Es ist viel zu wenig befannt, daß von dem Bestehen dieser fleinen Händler Laufende von Familien abhängig sind.

Mißftände auf der Linie 69.

Man schreibt uns: Die zurzeit herrschenden Zustände auf der Linie 69 find für die arbeitende Bevölkerung unerträglich. Bis 19. August 1924 verfehrte ab Bahnhof Friedrichsfelde   ein Einsetzer in Richtung Berlin  , dieser nahm den größten Teil der mit den 3ügen von Tiefensee Angekommenen auf. Jegt dagegen, wo die Linie schon überfüllt aus Friedrichsfelde  ( Kirche) fommt, ist es den Reisenden gänzlich unmöglich, mit der Straßenbahn weiler­aufahren. Die Fahrgäste bestehen hauptsächlich aus Laubenkolonisten und Arbeitern. Es wäre Zeit, daß hier schleunigst Abhilfe ge­fchaffen wird.

Beschimpfte Arbeiterturner.

Die Freie Turnerschaft Wannsee   hatte am 17. August cinen Ausflug nach Gr.- Glienice unternommen fehrte am Abend zurück und ließ sich auf der staatlichen Fähre in Satrom wieder an das heimatliche Ufer übersezen. Die Fähre wurde, wie man uns berichtet, von dem Pächter selber geführt. Die Turner stimmten auf dem Wasser die Internationale an. Dabei entflohen bem Munde des Pächters diese Worte: Diese verfl... H... de muß ich erst übersehen. Wenn sie doch bloß erst herunter wären." Einige Turner hatten die Aeußerungen deutlich gehört und es tam zu einer recht erregten Auseinandersetzung, die für den Pächter leicht unangenehm hätte werden fönnen und ihn hoffentlich für alle Zeit darüber belehrt hat, daß er weiter nichts zu tun hat als seine Fahrgäste sicher hinüberzubringen und sich im übrigen jeder Bemerkung zu enthalten.

dächtniskirche stürzte gestern ein Pferd und zog sich dabei eine große Das Pferd in der Rettungsstelle. An der Kaiser- Wilhelm- Ge unde zu. Das Pferd wurde vom Kutscher nach der Ret tungsstelle am 300 gebracht, wo die Wunde genäht und

verbunden wurde.

Massary  ROAL 58

Eine Zigarette von Rang

انه

Massary Defft 68

Edel wie der Name.