Gestaltungsweise erkennen lassen, stehen Erzeugnisse vornehmster
und reichster Art, edle Schöpfungen handwerkerlicher Kunst, hoch Eine
wertige Erzeugnisse des Berliner Gewerbefleißes. Ferner finden wir auf der Möbelmeffe allerdings in beschränkter Zahl alles, was zur Ausgestaltung eines behaglichen Heims gehört. Daneben sellen den Ausstellern und den die Messe besuchenden Fachleuten die Industrien, deren Erzeugnisse zur Herstellung und Fertigstellung von Möbeln dienen, viel Neues und Gutes für eine rationelle Betriebsführung zeigen. Der Besuch der Messe, die bis zum 31. Auguft geöffnet ist, bleibt, zur strengen Durchführung des Messegedankens, nur den Fachleuten vorbehalten.
Ein„ Meineid".
Um einen Anzug und eine Taschenuhr.
neue Reichstagswahl
Eine neu
wird in den nächsten Wochen schon erfolgen, weil die deutschnationalen Boltsverräter durch Ablehnung des Londoner Vertrages gleichzeitig auch die
Auslandskredite für die Industrie ablehnen
In ihrer gewiffenlosen Unverschämtheit wollen jene Drahtzieher der Boltsauspowerung zur weiteren
Erhöhung der Arbeitslosigkeit beitragen
Das muß durch schärfsten Kampf verhindert werden. Freiwillige Beiträge für den Berliner Kampffonds zahle deshalb jeder, der es irgend fann, schnell und reichlich auf Bosts checkfonto Berlin , Nr. 48 743 an Arer Pagels, Berlin SW 68, Lindenstraße 3.
besonders erwähnenswert ist noch eine lehrreiche Sonderausstellung von zum Teil zum ersten Male öffentlich gezeigten Fisch- und See tierbildern des wissenschaftlichen Kunstmalers Paul Flanderky . Auch finden täglich abwechselungsreiche Lichtbildervorträge und Filmvor führungen der Deutschen Lichtbildgesellschaft statt. Bu hoffen ist, daß die vielseitige Ausstellung mit ihren wichtigen Nebendarbietungen dieser von Alkohol und Rummelplaz wegführenden Liebhaberei auch
Ein Erbschaftsstreit, bei dem sich Vater und Stiefsohn als erbitterte Feinde gegenüberstanden, lag der Anklage wegen Meineides zugrunde, die gestern gegen den Gastwirt Otto Willner vor dem Schwurgericht des Landgerichts II zur Verhandlung gelangte und den Angeflagten um ein Haar ins Zuchthaus gebrachi hätte. Laut Teftament hatte Frou Willner ihren Sohn aus erster Che zu einem Drittel, ihren zweiten dagegen zu zwei Dritteln ihres Vermögens als Erbe eingesetzt. Darüber entstanden nun zwischen Vater und Stiefsohn schwere Differenzen, die schließlich dazu führten, daß der Stiefsohn seinem Vater den Offen= barungseid über das Vermögen der Mutter sowie über das feinige zufchob. Wie so viele andere, vergaß nun der 67 Jahre olte Mann in der großen Aufregung vor Gericht, in dem Berzeichnis über sein Vermögen das anzugeben, was er auf dem Leib trug. Er vergaß nämlich seinen Jackettanzug und seine Taschenuhr. Außerdem hatte er unterlassen, einen in der Reinigungsrecht viel Freunde aus Arbeiterkreisen werben wird, denn Wissen anstalt befindlichen Gehrod anzugeben. Zu seinem Schaden unterließ er es, das Bersäumte nachzuholen, obwohl er von dem Stiefsohn darauf aufmerksam gemacht wurde. Dieser Borgang hatte dann die Anzeige wegen Meineids zur Folge. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten für völlig schuldig und beantragte gegen ihn ein Jahr fechs Monate Zuchthaus fowie fünf Jahre Ehrverluft. Das Gericht nahm jedoch nur Fahrlässigkeit als vorliegend an und erkannte auf sechs Monate Gefängnis. Außerdem billigte es ihm eine Bewährungsfrist zu.
,, Kümmelblättchen" am Wannsee.
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und Erkennen sind die Freude und die Berechtigung der Menschheit" und eine Notwendigkeit für den kämpfenden Proletarier.
Die Typographia", Gesangverein Berliner Buchdrucker und Schriftgießer, veranstaltet am Dienstag, den 26. August, abends 7-8 Uhr, auf dem Mariannenplag, am Haupteingang des KrankenHauses, ein öffentliches Konzert.
gefeßt. Ein mit sechs Personen beseties Boot, das den Mühlen see überqueren wollte, fenterte. Drei Personen ertranten, während die drei anderen durch Pioniere gerettet werden konnten. Die Eisenbahnverbindungen nach den Nachbarstädten find unterbrochen. Die von Königsberg ausgehenden Eisenbahnstrecken sind mit Ausnahme der Strecke nach Labiau - Tilfit und nach Berlin am Montag vormittag infolge der Unwetterschäden gesperrt.
Eine ganze Familie ertrunken. Ein schweres Unglüd ereignete fich am Sonnabend gegen 81/2 Uhr auf dem Rhein in der Nähe von Haus Knipp. Der Kahn Nordstern wurde, als er von einem Schlepper gelöst worden war, von der starten Strömung gegen ein vor Anter liegendes Schiff geworfen. Der Anprall war so start, daß der Kahn durch brach und in wenigen Augenblicken fant. Der Schiffer W. Kippers aus Holland , seine Frau und drei Kinder ertranfen. Die Familie befand sich während des Unglücks in der Kajüte nnd wurde so vom Tode überrascht. Die Bergungsarbeiten find im Gange. Die von der Strompolizei sofort eingeleitete Untersuchung ergab bis zum Sonntag tein flares Bild von der Ursache des Unglüds.
Der Amerifa- Zeppelin fahrtbereit. Die Füllung des Amerika Luftschiffes 3. R. III ist gestern in Friedrichshafen beendigt worden. Mit dem Proteflug wird voraussichtlich am nächsten Mittwoch begonnen werden. Die große Probefahrt über Berlin wird bis nach Schweden ausgedehnt werden,
Jugendveranstaltungen.
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Göpenick. Jugendheim Grünauer Str. 5. Vortrag: Gefellschaftslehre. --Gesundbrunnen II. Sugendheim: Weltliche Schule, Wiefen Ede Pantstr. Disfuffionsabend: Die bolitische Lage. Mariendorf . Jugendheim: Dorfs Straße 7. Alte Schule: Disfuffionsabend. Moabit II. Jugendheim: Ge meindeschule am Stephanplak. Vortrag: Religion und Gottesglauben. Neukölln III. Jugendheim: Nogatstr. 53. Distuffionsabend: Bub und Mädel. Neukölln V. Jugendheim: Schierkeftr. 44. Diskussionsabend. Neu Fölln VI. Jugendheim: Schule Kaiser Friedrich- Ste. 4. Diskufftonsabend. Nordring. Jugendheim: Lotal von Mahnkopf, Carmen- Sylva Ede Greifen bagener Str. Lefeabend. Prenzlauer Vorstadt. Jugendheim: Oberberger Straße 57( Badeanstalt). Bortrag: Die verschiedenen poitischen Parteien in Deutschland . Bankow: Jugendheim: Breitestr. 32, Eingang Finanzamt Vortrag: Gemeinschaftserziehung. Schöneberg II. Jugendheim: Comme Ernst- Loller- Abend. niusschule Frankenstr. 10: Schönhauser Borstast. Jugendbeim: Jbsenstr. 17. Vortrag: 8wed des Wanderns. Staaten
Das Flugzeug 149 der Aero- Lloyd- Attiengesellschaft ist gestern Sugendheim: Bahnhofftr. 30a. Lefeabend. gegen mittag infolge Gewitterboen auf der Fahrt von Berlin nach of in der Nähe von Wittenberg abgestürzt. Der Führer des Flugzeuges, Smilish Berlin , wurde ich wer verlegt in das Wittenberger Krankenhaus gebracht. Der Bassagier ist nur leicht verlegt worden. Das Flugzeug verbrannte.
Seit einiger Zeit hatten sich in den Waldungen an der Krummen Lanke und am Wannsee Kümmelblättchen Banten niedergelassen, die die Dummen, die immer noch nicht alle werden, aufs gründlichste rupften und ausplünderten. Die Unternehmer" ließen sich auf dem„ grünen Nasen" nieder und lockten durch allerlei Trids nicht zuletzt durch Schlepper beiderlei Geschlechts die spiellustigen Spaziergänger an. Und man muß fagen, daß sie ganze Arbeit machten. Es sind Anzeigen eingegangen, nach denen manchen der Ausgeplünderten 200 bis 300 M. abgenommen worden sind. Schritt die Polizei ein, fo war der„ Unternehmer" Königsberg- Tapiau, brach Sonntag morgen infolge Hochwassers der harmloseste Mensch der Welt. Das erbeutete Geld hatte er bereits einem der Mädchen zugesteckt, das schleunigst damit verrissen schwand. Jezt endlich gelang es der Behlendorfer Kriminalpolizei nach sorgfältigsten Vorbereitungen, nicht weniger als acht solcher fliegenden Spielbanthalter an der Krummen Lante und am Bannsee samt ihrem weiblichen Anhang festzunehmen.
Eine intereffante Ausstellung.
Die Liebe zum Leben und zur Natur ist die erste Vorauslegung zum sozialistischen Menschen. Die Arbeiterparteien bemühen sich, die palitischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, um dieses Ziel erreichen zu können, zu schaffen, aber auch den rein ideellen Hilfstruppen gehört unfere Unterstüßung und unsere Sympathie. Birklich wertvolle praktische Arbeit leistet hier der über das ganze Reich verbreitete Berband deutscher Aquarien Vereine, dessen Berliner Tochterorganisation Nymphaca alba E. B. vom 24. bis 31. August in den Räumen der Bockbrauerei auf dem Kreuz berg, Fidicinftr. 2-3, eine täglich von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends geöffnete Ausstellung von Aquarien und Terrarien durch die ausschließliche Unterstügung seiner Mitglieder ver= anstaltet. Sellen bekommt man ein Stück herrlicher Natur mit soviel Liebe, Sachkenntnis und Geschick vorgeführt, selten wird aber auch ein Unternehmen soviel Freude und Interesse auslösen wie dieses. In kleinen und großen Aquarien sieht man zwischen Pflanzen, Sand und Steinen alles mögliche Gefier luftig frabbeln und schwimmen; Fische und Infekten aus allen Zonen der Erde sind zu bestaunen und zu studieren. Jede Aufzählung würde zu weit führen, aber
Watt und Meer.
Eine Nordseefahrt von C. F. W. Behl.
Die Batten glühn, die Watten dinen, Weit hinten schläft das milde Meer, Und über Wett und Dünen jagen Die Möwen lautlos hin und her,
In dieser Mittagsstimmung Gustav Falfes liegen Eigenart und besonderer Reiz des fleinen Nordseebades Büsum beschlossen. Wandert man zur Ebbezeit über den altpreußisch gradlinigen Graswald am steindammgefäumten grünen Strande diefes Wattendorfes, so schweift der suchende Blick über eine weite lehmig braune Wüste, um erst am Horizonte den matten Silberstreif der Nordsee zu entdecken. Dana bauen Kinderscharen mit nieermüdendem Eifer auf der verlaffenen Meeresstätte zwischen Seesternen, Tang und angespülten Muscheltrauben feste Burgen gegen die Flut, deren Wiederkehr von zwölf zu zwölf Stunden die ganze Herrlichkeit unbarmherzig vernichtet. Es gibt an sommigen Sommertagen, wenn die frische Seebrife weißes Gewölt phantastisch über den hellblauen Himmel jagt and fernhin über den Wattboden verstreut da und dort einzelne Gestalten wie bunte Farbfleche aufleuchten, wahre Liebermann- Landschaften hier zu schauen. Und die einsame Wanderung mit nackten Füßen über das Watt zwischen den Wassergerinsein des geheimnisvoll mehenden Meeres, deffen faiziger Atem rings die fichtdurchwärmte Luft erfüllt, übt einen wumberfamen Zauber aus, den leider allzu oft ein oon der Badeverwaltung organisierter Wattenlaufrummel formvoll interbrichyt. Es macht einen sehr finntgen" Eindruck, wenn Hirtiuftige junge Mädchen im Badeanzug übers Watt dahermarschiert tommen und in mehr oder weniger falschen Tönen von sich behaupte.: Die Brigade Ehrhardt sind wir genannt!" Auf den Strandkörben wehen neben den verschiedenartigsten Landesfahnen die Farben Schwarz- Weiß- Rot. Der Anbauf einer Reichsflagge geftattet fich dafür zu einem wahren Abenteuer. Aber ich ließ nicht locker, und nun weht die schwarzrstgoldene Fahne über meinem Strandforb. Allmählich beruhigen fich die erftount fragenden Blicke der Nachbarschaft... Es leben die nächsten!
Wer, wie ich, Helgoland seit nahezu einem Bierteljahrhundert night wiederfah, findet es sichtlich verändert. Der stolze Kriegshafen, eben erst mit ungeheurem Aufwand erbaut, ist nun schon wieder zur Trümmerstätte geworden. Die gesprengten Hafenmauern find ins Meer gesunken, und wie ein zerrissener Felsenkranz vagen ihre Reste aus dem Waffer. Jüngste Bergangenheit word in rasendem Tempo wie durch Jahrhunderte entrückt. Längs der hohen Felstante läuft noch der steinense Schuhdamm, der das natürliche Aussehen der Insel auf dieser Seite zerstört und sie selber dafür vor den Zerstörungen des Meeres bewahren soll. Eine einst einfami der Flut entragende Klippe hat man vom Meer abgesperrt, schräg die Spike ihm abgefabelt und auf der Schrittfläche ein eisernes Kreuz errichtet. Die Na fur hat hier die über sich ergehen lassen müssen. Aber oben über
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Bei der Mühle Adlig Neuendorf, an der Chauffee der Staudamm am Mühlenfee in einer Breite von etta 100 Meter. Die Wassermassen ergossen sich in das Land und riffen die Stallgebäude der Mühle fort. Pioniere der Königs. berger Garnison sind an der Unglücksstelle zur Hilfeleistung ein
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 26. August.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel Nachm. in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst, Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
5.30-7 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 7.30 Uhr abends: Vortrag des Herrn Egon Jacobsohn ;„ Ich bin eingeladen", 8.10 Uhr abends: Vortrag des Herrn Regierungsrats Dr. Zacher, Vorsteher des Laboratoriums für Vorrats- und Speicher sehädlinge bei der biolog. Reichsanstalt: Schädlingsbekämpfung 1. Sonate für Violine und Klavier, Mozart , Rudolf Deman , erster vom landwirtschaftlichen Standpunkt. 9-10 Uhr abends: Konzert. Kapellmeister an der Staatsoper Berlin( Violine) und Dr. Felix Günther( Klavier). 2. Aus Mozart auf der Reise nach Prag ", Ed. Möricke( Rezitation, Karl Zander vom Deutschen Theater, Berlin ). 3. a) Melodie, für Cello, Rubinstein, b) Mazurka, für Cello, Popper( Kammermusiker Karl Dechert , Solist der Staatsoper). 4. Gedichte, Th. Fontane ( Karl Zander , vom Deutschen Theater, Berlin ). 5. Trio für Violine, Cello und Klavier, Haydn . Rudolf Deman ( Violine), Karl Dechert ( Cello), Dr. Felix Günther( Klavier). Am Steinway - Flügel: Dr. Felix Günther. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten.
die üppig grünende Wiefentafel, wo fette Schafe einsam weiden und ein Hammel mit flagendem Beblöt an seinem allzu furzen Stride zerrt, weht brausend noch irmer der Veerwind, von freisenden, freischenden Möwen durchbligt. Und in den schmalen puppenhaften Gaffen und Gäßchen des Oberlandes träumen fpielzeugtleine Häufer mit winzigen Gärten, in denen zwischen buntblühenden Rosenstöcken gedörrte Fische, an Schnüren aufgereiht, wie filbernfahle Wimpel im Lufthauch flattern. Helgoland bliel, so sehr es auch von der mo dernen Kriegstechnik benagt ward, ein einzigartiger Erdenfled... mit feiner idyllischen Menschenstedlung auf ein grandiosen Naturpha nomen. nomen... Gin versteinertes Gigantenschiff... ein Zaubereiland in mitten der Meeresöde... Im Unterlano, da, wo die Straße mit ihren vielen, in glücklicher Zollfreiheit lockenden Verkaufsläden zum Felsenaufzuge hin sacht anfteigt, glaubt man sich in ein italienisches Städtchen versetzt. So malerisch verwintelt ist hier das Ganze... Nur die bleichere Helligkeit des nördlichen Tages berichtigt die Illufion... Und alles wirft hier so aufgeräumt, so behutsam hingefekt und fein säuberlich abgeputzt...
Einfam am Ufer des Unterlandes steht ein Denkmal Hoffmann von Fallerslebens. Der hat hier vor 83 Jahren auf englischem Boden sein schwarzroigoldenes Lied ersonnen:„ Deutsch land , Deutschland über alles!"( das heute die Böllischen so gern dem Bolte stehlen möchten). Num blickt sein Steinbild nach dem zerstörten Striegshafen hinüber, dem Grabe eines kostspieligen Machttraumes.
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Im Westerländer Familienbod gibt es heute kein Halten. Mannshoch stürmen die Brandungswellen heran und schleudern alles wahllos durcheinander... Die phantastischsten Babekostüme find dom wehenden Schaum übersprüht... Man fühlt teinen heilen Knochen im Beibe mehr, wenn man dem Bade entstiegen, im Dauerlauf gegen die fühle Brise des wolfigen Tages sich wehrt... Ueber den Sand flieht eine niedliche Waffernige im furzen Bade höschen, den frösteln den Oberförper finnreich in ein foftbares Beizcape gehüllt... ein richtiges Fabelwesen, halb Tauentinstraße, halb friesische Strandvifion...
Nachmittags in Kampen ... Bilde Sturmwindüberfekte Nordlandstimmung... Tief einfinfend steige ich über die hohen fandwehenden Dünen nach Wenningstedt . Ungestüm berennt das gisch tende Meer unten die Küste... Bräunlich öde streckt sich das Infel land... Men denkt an die Heide im„, Dear".
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Ueber Honerschleuse geht es zurüd. Schläfrig still liegt nun das Watt. Wenn das Schiff sich dem Lande nähert, ist es, als schwömmen die wasserdurchsetzten Wiesen mit ihren weidenden Schafen heran... Eine Stunde Bartesaalhaft hält mich im Dänischen gefangen. Dann trägt mich der Zug fübwärts, über Storms graue Stadt" Hufum.
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Nacht über Büsum ... Die kleinen blanken Häuser schlummern längst zwischen Lindenbäumen... Der volle Eiergrog in der Alten Boft, wo bewährte Trinktumpane wie Liliencron und Trojan aus aften Rahmen niederschauen, hat mir die Eingeweide durchwärmt...
Sport.
Rennen zu Ruhleben am Montag, den 25. Auguft.
1. Rennen. 1. Diana VII( Jauß jr.), 2. Margot I( Hm. Schleusenter), 3. Amazonka( E. Treuherz). Toto: 29:10. Tab: 15, 18, 17:10. Ferner liefen: Federnelle, Armida I, Ballonfönigin, Flora Bingen, Willh I, Della, Jason jr., Arche. 1. Flamingo( Großmann), 2. Diagonale( Stiker), 3. Eulogie( Herm. Schleusener). Toto: 57:10. Blag: 24, 19, 26: 10. Ferner liefen: Nora, Dichtung, Baron Nushaga, Meister B., Terraria, Dunajec , Karl Alexander , Jdafa, Winnie, Broschüce, Dawson Batts.
2. Rennen.
3. Rennen. 1. Michel Angelo( H. Ringius), 2. Lucullus( Ch. Mills), liefen: Copal, Peter Narv.
3. Ratter( Serm. Schleusener). Toto: 52: 10. Blag: 21, 13: 10. Ferner
4. Rennen 1. Karneval( E. Rand), 2. Alforie( E. Mofer), 3. Craffus ( Ronne ). Toto: 68:10. Plat: 25, 28, 23:10. Ferner liefen: Greif II, Fimiene, True Roy, Altgold, Schneewolfe, Duellensohn I, Haubige, Angriff Maifönigin, Allertony, Mädel..
5. Rennen. 1. Prinz Adbell( Hedert), 2. Nachtfalter(. Grube), 3. Edith Worthy( Swiger). Toto: 80: 10. Blab: 27, 27, 25; 10. Ferner liefen: Gaffenmädel, Arworthy I., Doritha, Sybill, Pechfadel, Monarchist, Sanfell, Nebel, Filmdiva, Verdun ,
6. Rennen. 1. Paula A.( Swiker), 2. Belvedere ( Hans Schleusener), 3. Sudan ( Ch. Minis). Toto: 46: 10, Blat; 23, 12: 10, Ferner liefen: Primus, Cotta
7. Rennen. 1. Rämpfer( S. Mins), 2. Flatterrose( Großmann), 8. Paula Bingen( F. Schmidt). Zoto: 184: 10. Blak: 54, 22, 17:10 Gerner Hejen: Corona ric Stinuey, Elle B., Miß Bilot, Alfred Fre teufelchen, Zimiene, Coriolanus, Baron Trogantle, Margareth O'Donna, Sigeunerbaron, Long Munchen, Maitönigin Love
8. Rennen. d. Mary Rogers ( 8 Mills); 2 Dolina( 3. Rofenberg), 3. Gouefter jr.( A. Rogowski). Toto: 22:10. Blag: 16, 27, 20:10, Ferner liefen: Alvater, Citran, Benedikt, Lady Rosworth.
9. Rennen. 1. Elfchen( Herm. Schleusener), 2. Gilbertus( F. Schulz), 8. Long Alfa( 2. Weiß). Toto: 36: 10. Blag: 12, 11, 12: 10. Ferner liefen: Germania B., Dftermagda, Fürst, Falter, Heideprinz I.
Weffer für Berfin und Amgegend. Beitweise aufllarend, aber noch überwiegend bewölkt ohne erhebliche Niederschläge, Temperatur wenig geändert. Für Deutschland . Im Küstengebiet noch einzelne leichte Regen schauer, überall ziemlich fühl und meist bewölkt.
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Ich stehe wieder am Hafen... Zur Hochflutzeit... Zwischen schlafenben Kuttern spült das Waffer hin und her mit phosphorischem Gegliger... Ueber den Himmel fließt weißlich der breife Strom der Milchstraße ... Und jenseits des Grasmalls flingt nun die Brandung nahe heran... Da und dort blinkern Leuchtfeuer... Und aus Ber Ferne wehen in furzen Abständen die Strahlenlichtbegel von Helgo land gespenstisch herüber....
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Theodor Zell+ Dr. Leopold, Baute, der unter dem Namen Theodor Bell schrieb und populär wurde, ist in Berlin im 63. Lebensjahre geftorben. Bell hat eine große Reihe volktümlicher Schriften verfaßt, in denen er immer wieder das Tier in neuem Lichte zeigte. Er war ein Naturforscher eigener Art, feine, Autorität, teine Schuldie Beobachtung und Erfahrung. Er verstand Fragen zu stellen und meinung bedeuteten ihm etwas. Er fannte- nur eine. Lehrmeisterin: auch dort Probleme zu fehen, wo viele achtlos vorübergingen. Ohne irgendwie ein fyftematischer Forscher zu seiner war von Haus Jurist, aber von Jugend an Beobachter und Späher hat er scharfen Sinnes uns die Eigenart vieler uns längst vertrauter Tiere erschlossen und dem Tierfreunde vertieftes Berständnis für seine Lieblinge ermög licht. Für seine Beobachtungen wußte er dann Belege und Bestätigungen aus der Literatur zu erbringen. Sicherlich hat er wie alle Eingänger manches richtig Beobachtete übersehäst und übertrieben, aber immer ist er anregend und erzieht er zum eigenen Nachschauen und Nachfchaft übergegangen: jo seine Unterscheidung von Nasen- und Augendenben. Manche seiner Formulierungen sind in den Befis der Wisfentur immer mehr entfremdet wird und feine Sinne immer weniger tier oder die Ueberfreuzregel. In einer Zeit, da der Mensch der Nafragt, find folche Wegweiser zur Natur zurück doppelt wertvoll. Zell hat schließlich auch Fingerzeige gegeben, wie seine Beobachtungen am Wildtier für die Haustierzucht praktisch verwendbar gemacht werden fönnen. Eine Sammlung feiner zahlreichen Auffähe, die das Ge schlechtslebens des Tieres behandeln, hat er unter dem Titel„ Die Dittatur der Liebe" bei Hoffmann u. Campe gesammelt. Sein Buch Unsere Haustiere", das besonders geeignet ist, Tierliebe und Tiers beobachtung zu entwickeln, erschien im Borwärtsverlag.
Staatliche Förderung des Gefanges. In seiner Ansprache auf dem 9. Gängerbundesfeft behandelte der preußische Minister Boelig auch die Unterstützung, die der Staat der Gesangspflege aufeil werden läßt. Er wies darauf hin, daß die Schulreform dem Schulgefang und Schulmufifunterricht die eifrigfte Pflege zumende, um auf diese Weise auch ihrerseits zur Förderung der deutschen Sängerbünde beizutragen. Auch die Fortbildungskurse zu Chordirigenten in den staatlichen Musikbildungsanstalten, so z. B. in der Hochschule für Musik und in der Charlottenburger Akademie für erkannter Fachleute dezentralisiert werden. Goeben fei auch ein Kirchen- und Schulmusik sollten demnächst unter heranziehung anRunderlaß an die Oberpräsidenten ergangen, der die Pflege des Chorvereinswefens behandle und darauf hinweise, wie glücklich fich Uebersteigerung der technischen Leistungen und der Zahl der Wettgerade auf diesem Gebiete Schule und Leben berührten. Nicht eine streite fei das Biel, sondern die Pflege des ursprünglichen schlichten Liedes, in dem sich das ganze Fühlen und Sehnen des deutschen Boltes offenbare.