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Die KPD.   maßregelt weiter. Sprechverbot für Reinhold Schönlant.

Die Erfüllungskrise beginnt auch in der KPD. ihre Wir­Lung. Der wüste Terror der Linten hat die vielen warnen­den Stimmen im eigenen Lager der KPD  . nicht völlig unter drücken können. Die Scholem  - Ruth Fischer   lassen daher durch die örtlichen ihr ergebenen Organe der mit militärischen Druckmitteln arbeitenden Tscheta jeben abfägen, der den Mund zu öffnen wagt. Das neueste Opfer der KPD  . Feme   ist der bekannte kommunistische Politiker Reinhold Schönlant, den die Hallesche Bezirksleitung abgeurteilt hat. In dem Bolschemistischen Kurs" wird berichtet:

Der Verteidiger erinnerte an die Aufhebung des Verbots der KPD. durch den Reichstag   und an die Schonung, die man der gleichfalls verbotenen Nationalsozia. listischen Partei in Bayern   angedeihen lasse. Es sei sinnlos, eine Partei zu verbieten und ihr gleichzeitig eine Vertretung im Landtage zu gewähren.

richt. Sie waren beschuldigt, durch Teilnahme an einem| Rechtsanordnung mit Androhung von Zuchthausstrafe erlaffen könne. Bezirksparteitag die verbotene KPD. gefördert zu haben. Es handelt sich um ein Nachverfahren zu einem Massenprozeß gegen mehr als 60 Kommunisten, von denen vor einiger Zeit eine große Anzahl von Angeklagten, darunter Göz und Büchs und der kommunistische Schriftsteller Dr. Frant aus Berlin   zu Ge­fängnisstrafen bis zu 7 Monaten verurteilt worden waren. Die damals gleichfalls angeklagten brei Reichstagsabgeordneten Buchmann, Schlecht und Florin hatte im Gegensatz zu ben bayerischen Landtagsmitgliedern ihre Immunität geschützt, während Schlaffer damals in Mostau war.

In der Mittwoch- Berhandlung bestritt er ebenso wie die beiden anderen Angeklagten feine attive Teilnahme an dem Bezirkspartei tag, der als Vorbereitungsversammlung für die Gemeindewahlen aufgezogen war. Er fei auf den Parteitag ebenso azufällig geraten wie Ludendorff   beim Rapp- Butsch an das Branden burger Tor oder beim Hitler- Butsch in den Bürgerbräufeller. Jenem habe das Gericht damals geglaubt.

Der Verteidiger Rechtsanwalt Löwenfeld bezweifelte, daß das Verbot der KPD.   durch Kahr   zu Recht bestehe, u. a. deshalb, weil es nach. Artitel 48 der Reichsverfaffung nicht möglich sei, daß ein Exekutivorgan wie der ehemalige General­staatsfommiffar eine nur der Landesregierung selbst vorbehaltene

Der Staatsanwalt beantragte gegen Schlaffer, der bereits wegen Sprengstoffpergebens während des mitteldeutschen Aufstandes 1921 drei Jahre Gefängnis verbüßt hat, 6 Monate, gegen die beiden anderen Angeklagten Lorenz und Hartel 5 Tage Gefängnis. Das Urteil lautete für Schlaffer auf 3 Monate Gefängnis abzüglich 5 Tage Untersuchungs­haft und für Lorenz auf 5 Tage Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft verbüßt sind. Hartel wurde freige. sprochen.

In der Begründung des Urteils wird gesagt, das Verbot der KPD. in Bayern   set rechtsgültig u. a. auch deshalb, weil eine Landesregierung nach Artikel 48 der Reichsverfassung jede Art von Motstandsmaßnahmen erlassen fönne. Der Reichstags. beschluß auf Aufhebung des Bayerischen Ausnahmezustandes tomme nicht in Betracht, denn tatsächlich sei der Ausnahme­zustand in Bayern   nicht aufgehoben.

Kommunistische Arbeiterführer".

Ein ,, Lakai der Bourgeoisie" und ein Lumpenproletarier".

Wegen sehr starker Abweichungen hat die Bezirksleitung be­schlossen, den Genossen Reinhold Schönlant zu Referaten nicht mehr zu verwenden. Anlaß zu diesem Beschluß gab eine Debatte in der Bezirksleitung, in der sich zeigte, daß der Genosse Schönlant sich bedentlich weit von der Linie der Kommunistischen Partei entfernt hat. Der Genosse Schönlant ist der Auffassung, daß durch das Sachverständigen Gutachten die tapita­istische Wirtschaft auf Jahre hinaus stabilisiert würde. Dement­sprechend müsse die Partei sich umstellen. Der Kampf gegen das Sachverständigen- Gutachten müsse geführt werden, indem der Rampf um die Berteilung der Lasten erfolgen müsse. Das bedeutet, daß die Partei die Aufgabe haben soll, an die Stelle bes Kampfes zur Beseitigung des Sachverständigen- Gutachtens einen Rampf um die Verbesserung des Sachverständigen- Gutachtens zu führen, daß also die Politit der SP D. getrieben werden ell. Die vom Genossen Schöniant verlangte Politit bedeute daher eine Annäherung an die SPD.  , was die Kommunistische Partei   ablehnen muß. Im Gegenteil, je länger eine revolutionäre Flaute" anhält, desto flerer muß sich die Partei von der SPD.  abgrenzen. Den abweichenden Auffassungen in bezug auf die poli­ischen Linien der Partei entspricht Schönlants Auffassung über die Rolle der Partei. Der Genosse hat verschiedentlich in Referaten bereits während der Wahlkampagne eine scharfe Abgren. ¡ ung der Partei gegen die SPD. vermissen lassen. Beschwerden siefer Art find bereits an die alte Bezirksleitung erfolgt. Da ber Senoffe Schönlant sich selbst seiner Abweichungen nicht bewußt ist, besteht die große Gefahr, daß seine Referate neue Untlarheiten in die Bartei und überhaupt in die Arbeiterschaft hineintragen würden. Es mußte daher das Berbot ausgesprochen werden. Die Zentrale Der Kommunistischen Partei ist mit diesem Beschluß einverstanden." Schönlant ist bekanntlich blind, aber glänzender Ber­jammlungsredner. Man will ihn offenbar durch das Sprechsam gemacht. und das kam so: verbot so treffen, daß der Austritt aus der KPD. bie einzig mögliche logische Folge ift. Der ganze Theater bonner der KPD.   vermag die Tatsache nicht zu verdecken, daß auch in der kommunistisch beeinflußten Arbeiterschaft die Ver­nunft wieder einzukehren beginnt.

Das ist es aber, wie auch dieser Beschluß der kommu­ nistischen   Zentrale schlagend beweist, was die Soldlinge Mos­faus am meisten fürchten. Schönlant, einer der Veteranen ber RBD., wird mundtot gemacht, weil er die Intereffen der Arbeiterschaft höher stellt als die Befehle Moskaus  . Er wird in demselben Augenblick abgewürgt, in dem er durch seine Annäherung an die Sozialdemokratische Partei   die Ein heitsfront des Proletariats wieder in größere Nähe rückt. Er wird beseitigt, weil die kommunistische Zentrale nur zu gut weiß, daß der Weg zur Einheitsfront zur Sozialdemokratischen Partei zurückführt. Aber auch diese Tattit wird der KPD. nichts nüßen. Eine Partei, die zum Mittel des Sprechverbots greifen muß, beweist lediglich, daß sie am Ende ihres Lateins angelangt ist.

Bayerischer Kommunistenprozeß. München  , 27. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Wegen Ber­gehens gegen eine Berordnung des ehemaligen Generalstaatsfom. missars von Kahr, burch die die KPD. in Bayern   verboten worden war, standen am Mittwoch der kommunistische Landtags. abgeordnete Schlaffer und zwei andere Kommunisten vor Ge

man sich gerade Häßlichkeit wünschen muß oder seine Erscheinung ver­nachlässigen soll. Aber leider haben die meisten, die Schönheit bes Aeußeren von der Natur mitbekommen haben, nicht die Schönheit bes Charakters und des Wesens, die so sehr viel wichtiger ift. Schön­heit verdirbt den Charakter der meisten Frauen, weil fie glauben, fie hätten alles, wenn sie schön find. Sie vergessen, daß selbst die schönsten Züge die echte Schönheit nur durch die Ausbildung des Tharafters erhalten tönnen. Ich nehme an, daß eines Tages die Beit herangekommen sein wird, in der ich auf äußere Schönheit feinen Anspruch mehr machen fann. Ich sehne mich nicht gerade nach dieser Zeit, aber ich fürchte mich auch nicht vor dem Alter, das bas Ebenmaß meiner Erscheinung vernichtet. Ich hoffe, daß ich dann genug andere Werte der Persönlichkeit aufzuweisen haben werde, um auch ohne Schönheit zu gefallen. Körperschönheit, die nicht durch Schönheit des Geistes und Gemütes beseelt wird, ist leer, tot, vermag auf die Dauer nicht zu wirken und ist ein Danaer­gefchent. Sebenfalls tommt Schönheit stets in zweiter Linie, wenn es sich darum handelt, bei einem Mitmenschen Glück zu haben. Dabei fage ich aber nicht, daß man nicht alles tun foll, um so gut wie möglich auszusehen. Die einzige Häßlichkeit, die ein wirkliches Un­glüd bei Frauen ist, ist die Häßlichkeit, die aus einem stumpfen Wesen, aus Mangel an Anmut und Geift herrührt. Solche Stumpf. heit macht die Frau wirklich häßlich, während Anmut und Reiz, bie erworben werden können. auch die häßlichste Frau schön machen."

Eine Ernft- Toller- Mafinee veranstaltet bie Boltsbühne in ihrem heater am eine noch unbekannte bramatische Szene Tollers( Bordelle Bullomplag   am Sonntag, den 7. September, vormittags. Darin bes Strieges") und das in Berlin   ebenfalls noch nicht bekannte Puppenspiel Die Rache des verhöhnten Liebhabers" unter der Regie von Karl Hendels aufgeführt.

Die Große Boltsoper gedenkt in der Winterspielzeit Mozarts Don Giovanni", Figaros Hochzeit und Bauberflöte", v. e bers, Guryanthe", Wagners Tannhäuser", Meifterfinger" bon Nürnberg und Bötter dämmerung", lotoms Martha" neu einzustudieren. Von neueren. Werfen werden die Ersten Menschen von Nudi Stephan und die drei Einafter von Baul indenith gegeben. Gounods Margarethe nnd Massenets Nanon", Bucas Ariane und Blaubart, Ravels L'Heure Espagnole", oujaergitys Chowankichina, Tai fomitys Bique Dame, Straminitys Betrufchla". noch Bela Bartols Holzgeschnister Brinz und die Burg des Herzogs Blaubart" sowie die Katja Kabanoch Leon Jana cels vorgesehen. Ueber den Mars wird auf Grund neuester Forschungen der Aftronom §. 5. Strikinger am 7. September einen populär- wissenschaftlichen Bor­trag im Blüthner  - Saal halten.

Bleiben

Der 4. internationale Kongreß für die Welthilfssprache 3do fand vom 8. bis 12. Auguft in 2uremburg statt. Es waren etwa 200 Bertreter ans 16 verschiedenen Ländern erschienen. Alle Berhandlungen wurden in bo geführt. Der Stongres beschloß, allen Radiofachleuten die Einführung und den Gebrauch bes 3bo als internationale Stadtofprache öffentlich zu

empfehlen.

Berfluchter Segen. Im Deutschen Reichstag wird demnächst s 218 des Strafgesetzbuches verhandelt werden, ber die inftliche Beschränkung der Fruchtbarkeit mit Buchthaus bebroht. Die Tragit dieses Problems it noch niemals erschütternder dargestellt worden als in Bruno Saönlants Drama Berfluchter Segen", das foeben in dritter Auflage im Verlag für Sozialwissenschaft in Berlin   SW 68 erscheint.( Preis 70 31)

Jwan Katz.

Neben Ruth Fischer   und Werner Scholem   ist Iwan Raz heute der Führer der pöbelnden kommunistischen   Reichs tagsfraktion. Außer dieser parlamentarischen Tätigkeit ist er Redakteur des fommunistischen Parteiblattes von Hannover  . Seine Prinzipienfestigkeit" wird durch dauernde Schimpf­reden täglich aufs neue erwiesen. Und doch ist es nur einem Zufall zu danken, daß dieser Borkämpfer des Proletariats" nicht als Redakteur in einem Blatte der Bourgeoisie verfumpft oder gar Syndifus eines Unternehmerverbandes geworden ist. Anstrengungen, um zu diesem Ziel zu gelangen, hat er genug.

Herr Iwan Kah hatte nach Beendigung seiner Stubien als eine Art Bohème- Natur sich jeder Arbeit möglichst respett voll ferngehalten, daneben aber für den hannoverschen Bolts­willen" gelegentlich Theaterkritiken und dergleichen geschrieben. Als nun im Oktober 1910 bas Partei- und Gewerkschaftshaus Solidarität" in Hannover   errichtet und gleichzeitig eine Arbeiterbibliothek mit hauptamtlich bestelltem Bibliothekar und eine Parteibuchhandlung eingerichtet wurde, hielt Kat es an­gezeigt, fich für diese beiden Neueinrichtungen in empfehlende Erinnerung zu bringen.

Die hannoverschen Genossen, die über die Besetzung der Stellen zu entscheiden hatten, befanden aber Raß als zu leicht, so daß seine Hoffnung, ein Bonze" werben zu fönnen, ins affer fiel. Aus Merger über diese Tatsache schrieb er den folgenden Brief an einen von Hannover   verzogenen Be­tannten:

Mein lieber

Hannover  , ben 10. Dezember 1910. Edenstr. 37. D. J

Sunächst einige Ueberraschungen: Iwan Katz   ist weber Biblio thefar noch Buchhändler geworden, er hat desgleichen zum 1. Januar feinen Mitarbeiterposten am Boltswille" gekündigt, ist aus dem Jugendausschuß auf eine erbärmliche Weife hinausbugsiert worden, wird heute nachmittag seinen Austritt aus der Gewerkschaft und nächster Tage dito aus der Sozialdemokratischen Partei vollziehen. In dieser Woche with befogter Iwan Raz dagegen aus dreien ein Amt zu wählen haben:

1. der Hannoversche Anzeiger" bietet ihm mit 3000 Mart einen Redakteurposten für Sozialpolitik und Arbeiterbewegung"; 2. das Hannoversche Tageblatt", durch seinen Onkel davon verständigt, bietet ihm den gleichen Bosten und hat ihn zu einer Borbesprechung mit Redakteurensemble und Verleger zum Dienstag eingeladen; 3. der Redakteurensemble und Verleger zum Dienstag eingeladen; 3. der Verband der Brauereien" bietet ihm mit 3600 M. Anfangsfigum den Bosten als Synditatsjettetär nebst reichlichen Spesen, in Summa 3irka 4500 netto, welch Letzteres dieser Ueberläufer allerhöchst wahrscheinlich annehmen wird....

( Folgt eine lange Schimpferei über den Jesuitismuts, die Ditta tur und die Prätorianergarde Leinerts, über Brey und andere Ge­nossen.)

Thr

( gez.): Iwan Raf

Der Größenwahn diefes Mannes spricht aus jeder Zeile dieses an einen Freund geschriebenen Briefes. Er rebet von sich nur in dritter Person: Iwan Kaß der Große!" Warum alle seine Pläne, zum Lakaien der Bourgeoisie" zu werden, nicht zum Erfolge führten, entzieht sich unserer Kennt nis. Zweifellos hätte der große Jwan als Synditus des Brauereiverbandes eine ebenso glorreiche Rolle gespielt wie als Bertreter der proletarischen Interessen" auf der Landtags- und Reichstagstribüne. Freilich, die Brauerei gewaltigen hätten ihn sicher wegen seiner Anmaßung bald an die Luft gefegt, wie er ja auch von den han­noverschen Sozialdemokraten rechtzeitig faltgestellt worden ist. Aber bei den Kommunisten tann besagter Iwan Raz" eine Heldenfigur darstellen, was für die geistige Höhe der Kom­munistischen Partei ein beschämendes Zeugnis ist.

Max Schütz.

Einer der tommunistischen Prügelhetben, die gestern den Reichstag zur Kashemme erniedrigten, war der Abgeordnete Mar Schütz aus Gelsenkirchen  , der als Spigentandidat auf der kommunistischen   Liste im west­lichen Westfalen gewählt worden ist. Wer ist dieser Mar Schütz? In unserem Gelsenkirchener   Parteiblatt, dem Bolks. willen", wird durch eine Gruppe von Kommunisten, für die vorläufig der Kommunist Baul verantwortlich zeichnet, von ihm ein Bild entworfen, das wert ist, auch weiteren Kreisen gezeigt zu werden. In dem offenen Brief an die Kommunisten von Gelsenkirchen   wird gesagt:

Er ist ein Mensch, der durch seine Charaktereigenschaften und feine geistige und politische Einstellung zu einer dauernden Gefahr für die KPD  . und die gesamte moderne Ar­beiterbewegung geworden ist. Er ist ein Eckpfeiler der Herr­schaft Ruth Fischers in der KPD  . und RJ., die durch ihn treffend illustriert wird."

Dieser Mar Schüß wird angeflagt des Berrats innerer Parteiangelegenheiten, der Auslieferung von

Parteigenossen an bürgerliche Behörden, der unwahr­haftigkeit, der Demagogie, der Intrigenspielerei, der Ver­zettelung der Partei zu terroristisch syndikalistisch= nihilistischer Geheimbündelei, unforretter Buch­führung, der persönlichen und politischen Feigheit, der Verlegung proletarischer Moral und schließlich lumpen proletarischer Anwandlungen! Diesen Anklagen lassen jene Rommunisten gleichzeitig Einzelheiten folgen, die sie be­gründen. Da sie eine vortreffliche Beleuchtung eines modernen Kommunistenführers darstellen, geben wir diese Mitteilungen im Wortlaut wieder:

1. Berrat innerer Parteiangelegenheiten. Schüz verriet in ciner Berichtigung an den Volkswillen", daß die KPD. geschäft­liche Beziehungen zu dem Valutajpetulanten und Zementfabrikanten hatte, der der KPD. ein Haus getauft habe. Er verriet seine Partei, um sich felbst zu decken!

2. Auslieferung von Parteigenoffen an bürgerliche Behörden! Er dittierte einer unwiffenden Frau einen Brief an die Gefängnis­inspektion Bielefeld  , durch den dem Genossen Rübhausen der Urlaub aus der Festungshaft gesperrt werden sollte, da Rübhausen ( der frühere Sekretär der KPD.   in Gelsenkirchen  . D. Red.) ein Gelsenkirchen   gegen die Lumpereien von Schüß verteidigen fönnen. Wir verstehen nicht, warum R. nicht gesprochen hat. Oder will man ihn auch durch nichtssagende Erklärungen zum Schweigen bringen.

gefährlicher Mensch" fei. Tatsächlich aber follte fich R. nicht in

3. Unwahrhaftigkeit. Schüß bestreitet alle Behauptungen gegen sich, obwohl er weiß, daß alle bewiesen werden können. Ein­zelheit wollen wir uns sparen.

4. Demagogie. Er peitscht mit den unehrlichsten Mitteln die Arbeiter auf und überläßt sie dann dem eigenen Schicksal.

4. Jntrigenspielerei. a) In seinen unterirdischen Kämpfen gegen eigene Parteigenossen ist ihm jedes Mittel recht. b) Er ligt. c) Er verleumdet. d) Er beschimpft. e) Er mendet die nieder­Briefe flehlen, g) Er verwendet gestohlene Briefe. h) Er unter­trächtigste, gemeinste und schuftigfte Kampfesmethode an. f) Er läßt fchlägt Briefe. Ernst Graul fagte von ihm: Der Bursche arbeitet mit den gemeinsten Mitteln!"

6. Verzettelung der Partei zu terroristisch- syndikalistisch- nihiliffi­scher Geheimbündelei. a) Er stellt Dentschriften zur Debatte, durch die die Partei in anarchistische Methoden hineingezogen werden soll. b) Er bildet sich eigene Ticheta- Organisationen. c) Er läßt irregeführte Proleten auf den Revolver schwören zum Schutz der eigenen Person, auch zum Rampfe gegen rechte" Parteigenossen, die feine Schandtaten fritisieren.

Barteilontrolleurs Schloer, daß Schüß schon allein wegen seiner 7. Unforrette Buchführung. a) Wir stellen die Aeußerung des affenführung aus der Partei ausgefchloffen werden müsse, unter Beweis. b) Schütz lügt, wenn er behauptet, er habe nie Parteigelder im Besiz gehabt.

8. Persönliche und politische Feigbeit. a) 1921 verschwand er von Moers  , ohne die Verantwortung für seine Laten zu übernehmen. b) Während der Rathenau  - Demonstration vertroch er sich im Lokale Lanferfick in Dortmund  . c) Als Schüß nach der Pigstaftion 1923 in Haft war, erklärte er zu Protokoll des Unter fuchungsrichters, er habe die Aktion nicht gewollt und ab­gewürgt.

9. Verlegung der proletarischen Moral, a) Schütz besuchte in einer Beit( 1923), als die Arbeiter nicht wußten, movon sie die färg liche Nahrung für sich und ihre Familien faufen follten, Weinlotale ( Basilio Rosa) und Lebewelffaffees( Rosenhof). Ob über die Polizei­funde hinaus, ist von untergeordneter Bebeutung; man fann auch vor Schluß der Weinlokale die profetarische Moral verlegen. b) Er ließ fich von dem Zementfapitalisten£. trattieren. c) Er verbrachte ganze Nächte in Wein- und Bierlokalen( Lanferfid). d) Er besuchte ohne Auftrag der Partei und obwohl ihn ein Genosse vor dem Be fuch gewarnt hatte, das bürgerliche Schüßenfeft in Hamm  . Er tat es auf Einladung eines Kellners hin, um frei effen, trinten und fich amüsieren zu können. Er an einem Abend einen prächtigen Baumfuchen, Braten und trant mohrere Flaschen Wein. Starke Reste schleppte er mit nach Dortmund  .

das, was unter 9 gefagt ist. Das Lumpenproletariat ist seiner 10. Cumpenproletarische Anwandlungen. Wir beziehen uns auf ganzen Natur- und Klaffenlage nach leicht fäuflich. Es trinkt, ist und amüsiert sich gern auf anderer Ceute Koften. Das hatten die Cafaren des alten Rom   sehr gut erkannt. Ihr Grundfah war das: Panem et Circenses  ! Brot und Epiele gaben sie dem hungernden und rebellierenden Bolte und hatten Ruhe,

Mag Schütz besucht die Orgien, die die fatte Bourgeoisie ben betrogenen Proleten bietet, Brot und Spiele. Hinter freiem Fraß, Suff und Spielen vergißt der irregeleitete Arbeiter sehr gern seine Klaffenmiffion,

Das Leben des Herrn Mar Schüß zum Grundsatz erhoben, zer. bricht der sozialen Revolution das Genid,

Die Kommunistengruppe, die diese Anklagen erhebt, stellt alle ihre Behauptungen unter Beweis und fordert die KBD. auf, diese Beweise einzusehen und eine Kommission zu wählen, der sie übergeben werden sollen. Wenn aber eine folche Kommission nicht gewählt mürbe, so sollte die Partei den Mag Schüß auffordern, den Boltswillen" bei einem bürgerlichen Gericht zu verklagen, damit dieses die Tat­fachen erhärten lassen fönne.

Die KPD. wird weder das eine noch das andere tun. Sie braucht solche Ehrenmänner, die mit den gemeinsten Mitteln" die Arbeiter aufheben, um sie dann ihrem Schicksal zu über­laffen. Die Ehrenmänner selbst finden in Wein- und Nacht­lofalen ja hinreichende Abspannung" von ihrem aufregenden Berufe!