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tschen Wirkungsmöglichkeiten hat, daß fetne Borfämpfer sadistischen Tschetabestien, wie Roshewnikow, ausgeliefert find und auf den Teufelsinseln im Weißen Meer gemartert werden. Darum trifft jede Ronzession der Kommunisten an die Kapita­listen das russische Proletariat unendlich härter als irgendeine Bantenherrschaft die Arbeiter in irgendeinem Land je treffen

tönnte.

Bisher haben die Kommunisten in Deutschland nicht ge­nügend aufgeklärte Arbeiter mit Versprechungen auf einen un­mittelbar bevorstehenden Sieg des Bolschewismus in Deutsch land genarrt. Dieses Trug- und Gaufelspiel ist zusammen gebrachen. Jezt bemühen fie fich, ihre politische Existenz durch nationalistische Berhezungen zu erhalten.

Die Kommunisten merden von Arbeitern schon als Humoristen bezeichnet, die Kommunistische Partei als tomische Partei.

Wer wollte die Berechtigung dieser Kennzeichnung der Kommunisten bestreiten? Die Kommunisten haben längst den Echritt vom Erhabenen, Durchführung der Weltrevo­lution, zum Lächerlichen, nationalistisch- antisemitische Radaupolitik, gemacht.

Die Speisekarte des Sozialrentners.

Der Rat von Dresden hat den Stadtarzt Dr. Diene mann aufgefordert, ein Gutachten darüber abzugeben, wieviel ein Mensch, der keiner Arbeit mehr nachgehen tann, wöchentlichen Lebensunterhalt bedarf.

Dienemann stellt für die Berechnung der Unterſtüßungsfäße dem Fürsorgeamt folgende Zusammenstellung auf: Der Nahrungsbedarf eines Erwachsenen, der feiner Arbeit nachgeht, beträgt wöchentlich 14 000 Kalorien( Wärmeeinheiten). Es würden deshalb nötig sein:

6 Boltstüchenmahlzeiten 2000 g Brot

W

Gemüse

Kartoffeln

Speisefett oder Margarine Marmelade oder Sirup

500

3000

250

150

SP

SP

250

"

Hering

125 Wurst oder Fleisch.

160 Zucker

SP­

250 Haferflocken

.

125, Kaffee- Ersaz

O

Kalorien

( je 0,13 M.)

907.

. 2000 0,78 4 500 0,46 125 0,30 2750( 1 fb. 0,04 m.) 0,24 2000( 1 0,74) 0,37 300( 1 0,48 0,15 275( 1 1,00) 0,25 600( 1 0,24) 0,12 0,36 0,16 0,22 0,11 0,35) 0,09 3,03

"

"

"

"

640( 1 875( 1

( 1

14065

"

Hiernach würde der Ernährungsaufwand für einen Er­wachsenen mit rund drei Mart wöchentlich anzu­nehmen und zum Ausgleich für wahrscheinliche Preissteigerun­gen 20 Pf. mehr anzusetzen sein. Insgesamt würde also der Rahrungsbedarf für einen Erwachsenen 3,20 M. betragen. Dazu triti noch ein Gaszuschlag für Familien von 60 Pf. und für Alleinstehende von 40 Bf. In den Sommermonaten, 100 ein Gasverbrauch nur zum Kochen notwendig ist, sind die Berbrauchsmengen als ausreichend anzusehen.

o

Der Vorsitzende der Ortsgruppe Chemniz des Zentral verbandes der Invaliden und Witwen bemerkt zu diesem Gutachten mit Recht:

Dieser Küchenzettel, überall eingeführt, würde manche Bolts. frankheit radikal ausretten. Ben tönnte die Zuckertranfheit wohl noch plagen, wer über Herz- oder Lebernerfettung lagen, wem wäre ein Kartoffelbauch wohl noch lästig, wo blieben die Nerven­erkrankungen( ohne Kaffee und Tee)? Der Jähzorn würde völlig verschwinden, da diese Krantheit nur eine Eigentümlichkeit der Fleischfresser ist. Auch der Verger mit all seinen Folgen kommt nach dem Dienemannschen Rezept nicht mehr in Frage, da die Milch nicht mehr jauer und die Butter nicht mehr ranzig werden kann. Der völlige Verzicht auf die ausländischen Gewürze ist auch nur zu begrüßen. Da ist beispielsweise der Senf, durch dessen Genuß die Leute verbummen und der außerdem Pidel im Gesicht hervor. die Leute verdummen und der außerdem Pickel im Gesicht hervor rufen soll, und dann der Pfeffer, der den ganzen Geschmad verdirbt. Aber auch der Essig, der mir faure Gesichter macht, wird fünftig nur noch zu Umschlägen verwandt. Durch die Einstellung auf eine vegetarische Lebensweise wird auch die besondere Ausgabe für Safz fortfallen, da in der Pflanzennahrung genügend Salz enthalten ist. -Im übrigen wird Herr Dr. Dienemann dem Sprichwort durch aus gerecht: Wer nicht arbeitet, der soll auch cricht essen."

demokraten

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Das tann man unterschreiben, aber man muß noch hin­zusehen, daß die bürgerliche Mehrheit des gegen wärtigen Reichstags entgegen den Anträgen der Sozial­Unterſtügungssäge beschlossen hat, die diese 3 M. für das Menü der Nichtarbeitenden" faum übriglaffen. das ,, Menü Dr. Dienemann begutachtet wohl noch in Erinnerung an die Kriegszeiten, als Aerzte wissenschaftlich" nachwiesen, daß Kohlrüben nahrhafter sein sollten als Fleisch und Milch, und Fette überflüssig feien. Vielleicht gibt es noch anderorts solche Aerzte; das wäre zu bedauern, denn schließlich sollten sich die Herren für zu gut halten, eine Hungerlebenshaltung amtlich zu rechtfertigen. Ihre Aufgabe wäre es doch wohl, den Maßgebenden in Reich, Staat und Gemeinde klarzulegen, daß alles getan werden muß, deutsche Staatsbürger, die arbeiten wollen, aber nicht mehr können, über das jetzige Hungerniveau zu erheben.

Konsumentenmacht!

Der Wiederaufbau Deutschlands erfordert 3usammenfas sung der Kräfte. Das Unternehmertum hat dies auch längst erkannt und seit Jahren fyftematisch auf Konzentration hingearbeitet. Die Zusammenschweißung von Einzelunternehmungen zu großen Konzernen, Kartellen, Trusts ufw. find täglich Zeuge dafür, wie das Stapital versteht, sich rechtzeitig einzustellen, um in allen Situationen sich Vorteile zu sichern. Ohne Rücksicht auf politische oder religiöse Einstellung werden hier Wirtschaftsfragen in den Vordergrund ge­stellt und lediglich vom wirtschaftlichen Standpunkt aus behandelt. Aus diesen Borgängen sollte die Arbeiterschaft lernen. Nicht rur, daß sie sich in ihren politischen oder gewerkschaftlichen Organi­fationen nicht zersplittern sollte, fie müßte auch von ihrer wirtschaft lichen Macht als Konsument ganz anderen Gebrauch machen, als ste es bis jept getan hat. Der Angestellte, Arbeiter und Beamte muß, wenn er seine Macht als Verbraucher ausnuten will, sich in den Konsumvereinen organisieren, um sich durch gemein­samen Warenbezug auf dem Gebiet des Verbrauchs jene Vorteile zu sichern, die das Unternehmertum auf dem Gebiete der Produktion fich sichert. In wievielen Fällen würde es heute schon der Arbeiter­fchaft möglich sein, in ihrer eigenen Organisation nicht nur die Waren­verteilung, sondern auch Warenproduktion zu ganz anderen, besseren Bedingungen durchzuführen, als es in der privat­tapitalistischen Industrie der Fall ist, wenn eben diese Arbeiter, An­gestellten und Beamtenschaft ihre wirtschaftlichen Interessen genau fp planmäßig wahrnehmen und vertreten würden, wie dies das Unter­nehmertum täglidy tut.

Der Kampf der Gemeindearbeiter.

Für den sozialen Arbeitsvertrag.

Beide Borstöße fonnte der Verband der Gemeinde- und Staats­arbeiter für Berlin abwehren, mit Unterstützung der Sozial demokratie im Roten Hause. Den Kämmereiarbeitern blieb der Achtstundentag erhalten, trotz Reichystarifvertrag, dem Haus- und Betriebspersonal der Pflegeanstalten die neunstündige Arbeitszeit, trog Arbeitsministerium und Gesundheitsamt.

Die Arbeitszeitverordnung vom 21. Dezember 1923 war das| Ruhelohn und Hinterbliebenenversorgung ft zurzeit im vollen Signal zur Beseitigung des Achtstundentags, auch für alle Herren, Gange. Für Reich und Staat hat schon im Jahre 1922 der Finanz­die im Reich, im Staat und Gemeinde sich zur Vertretung der Arbeit minister Hermes unfeligen Angedentens einen Antrag auf Ge­geberinteressen berufen und verpflichtet fühlen. Das Reich verfügte währung von Ruhelohn an Staatsarbeiter nicht nur abgelehnt, son­für Berlin die 8½stündige Arbeitszeit für die Beamten, während es dern gleichzeitig einen Angriff auf das bestehende Recht Preußen, dant dem sozialdemokratischen Einflusse, in den Gemeinden Deutschlands unternommen mit dem Erfolg, daß in Berlin beim Achtstundentag bewenden ließ. Die Gemeinde sich die Gemeinden, darunter auch Berlin , bemühen, das be= Berlin forderte als Mitglied des Reichsarbeitgeberverbandes stehende Recht zu schmälern und abzubauen. Für Berlin besteht seit deutscher Gemeinden die Einführung der neunstündigen Ar- dem 5. Mai 1901 ein Gemeinde beschluß über Bewährung von beitszeit für die Kämmereiarbeiter. Außerdem aber, gestüßt Ruhegeld und Hinterbliebenenversorgung für die ohne Pensions­auf die Verfügung des Arbeitsministeriums und sanktioniert von berechtigung im Dienste der Stadt stehenden Personen. Der da­der Reichsregierung, die zehnstündige Arbeitszeit für malige Beschluß ist zurückzuführen auf Anträge des Verbandes der das Personal der Pflegeanstalten. Gemeinde- und Staatsarbeiter, die in der Stadtverordnetenversamm­lung die tatkräftigste Unterstüßung der sozialdemokra tischen Frattion fanden. Trotz verschiedener Beränderungen im Laufe der Jahre sind die Grundzüge im allgemeinen die gleichen geblieben, im wesentlichen in Anlehnung an die Pensionsverhältnisse der Beamten. Die Zeit nach der Revolution brachte den Rechts­anspruch der Arbeiter und Angestellten auf Ruhelohn und Hinters bliebenenversorgung, ohne Beitragspflicht der Arbeiter. Ruhe­Iohn wie die übrigen sozialen Einrichtungen wurden damals und müssen auch heute noch als Gegenleistung für die relativ Seit Jahr und Tag versucht der Berliner Magiftrat, die Arbeiter und niedrigen Löhne der Gemeindearbeiter bezeichnet werden. Angestellten zur Beitragsleistung heranzuziehen. Zu den umfangreichen Abzügen für die Sozialversicherung, Ar­beitslosentasse und Lohnsteuer follen weitere Abzüge bis zu 1 M. pro Woche bei den Arbeitern( bei den Angestellten dürf­ten die Säße noch höher sein) für eine neu zu gründende Ruhe­Lohntaffe gemacht werden. Das ist sowohl für Arbeiter wie für Angestellte untragbar; sie erheben mit dem gleichen Recht wie die Beamten Anspruch darauf, Ruhelohn und Hinterbliebenenverfor­gung in der bisherigen Form zu erhalten. Sie wenden sich an alle politisch einfichtigen Parteien um Unterstützung zur Aufrechterhaltung des bisherigen Zustandes.

Beim Abschluß des Tarifvertrages für die Elektrizitätswerke gelang es, die achtstündige Arbeitszeit in vellem Umfang aufrecht­zuerhalten.

der Berhältnisse zu Anfang dieses Jahres die 8% stündige Ar. Die Arbeiter der Gas- und Wasserwerte haben unter dem Druck beitszeit geschluckt, sie sind dabei, beim nahen Ablauf der Ver­einbarungen über die Arbeitszeit sich erneut und hoffentlich für dauernd die achtstündige Arbeitszeit zu erringen.

Der Kampf gegen den sozialen Arbeitsvertrag, um Urlaub, Krantenlohn, Ueberzeit bezahlung und Feiertags­bezahlung, geführt auf der ganzen Front der Reichs, Staats­und Gemeindearbeitgeber, ist fast gänzlich abgeschlagen trotz stärksten Druds der Industrie auf Reich, Staat und Gemeinde. Die Front der Arbeitergegner steht aber noch uner­füttert. Deutschnationale und Deutsche Volkspartei im Reichs­tag und im Landtag, Herr Paeth in der Berliner Stadt verordnetenversammlung und hinter ihm als Gefolgschaft die politischen Parteien, von den Demokraten bis zu den Deutsch nationalen laufen Sturm gegen jede Form des sozialen Arbeitsver­trages. Die Organisation wird in den nächsten Jahren all ihre Kraft anzuwenden haben, um die Angriffe der Bertreter des Kapitals auf unsere sozialen Einrichtungen abzuwehren.

Gewaltig wirkte sich der Abbau bei den Beamten, Arbeitern und Angestellten des Staates und der Gemeinden aus. Berlin allein hat

im Jahre 1923 mehr als 20 000 Personen abgebaut, vielfach über das Maß deffen hinausgehend, was eine geregelte Ber­waltungstätigkeit erfordert. Der Abbau auf Grund der Personal­abbauverordnung vom 27. Oftober 1923 hat die Rechtslage der Ar­Mühsam tommen wir in der Lohnfrage vorwärts. Wider­ftand an allen Stellen, das Ziel der Arbeitgeber der Industrie und beiter und Angestellten bei Reich, Staat und Kommune ganz wesent­ihrer gelehrigen Schüler in Reich, Staat und Kommune ist die 3 a h- lich beschränkt. Die Zukunft wird den Beamten, Arbeitern und An­lung niedriger Löhne für die breite Masse, Befriedigung gestellten in Reich, Staat und Gemeinde schwere Kämpfe um einzelner qualifizierten Arbeiter und damit zersplitterung der die Erhaltung ihrer bisherigen Rechte und die Weiterführung ihrer Reihen der Arbeitnehmer. Unter dem Druck des Kapitals stehend, Position bringen. sind wir in Reich, Staat und Gemeinde schrittweise weiter gekommen, wobei wir anerkennen die Unter st üßung der Sozialdemo­tratischen Partei.

Der Angriff auf das Grundrecht des sozialen Arbeitsvertrages,

Wir haben hier in Berlin die Konsum- Genossenschaft Berlin und Umgegend mit 175 Lebensmittel- Abgabestellen, 5 Warenhäuser, 6 Fleischverkaufsstellen. In Lichtenberg unterhält fie neben mehreren anderen Betrieben die größte Bäderei Berlins , hat eine Zweigbäckerei in Tempelhof , verfügt insgesamt über 75 Doppelauszugösen, stellt anerkanntermaßen das beste Brot her und könnte weit mehr Verbraucher mit Brot beliefern, wenn nur her und könnte weit mehr Verbraucher mit Brot beliefern, wenn nur die ihrer wirtschaftlichen Struktur nach für die Konsum- Genossenschaft unbedingt als Mitglieder in Betracht kommenden Verbraucher ihre Rauftraft so organisieren und konzentrieren wollten, daß sie ledig. lich in dieser für sie in Betracht kommenden Organisation ihren Be­darf an Brot und Backwaren de den würden. Dort steht der Be­trieb, technisch und hygienisch vervollkommnet wie fein zweiter, und er wird wirtschaftlich nicht voll ausgenußt, weil die Verbraucherschaft es nicht versteht, ihre Intereffen richtig zu wahren. Die Großeintaufs- Gesellschaft Deutscher Ron sumvereine ist, wie schon der Name befagt, ein 3entral unternehmen der deutschen Genossenschafter, sie unterhält Seifen fabriken, Zündholzfabriten, Teigwarenfabrit usw. usw. und muß teilweise verkürzt arbeiten lassen auch nur deshalb, weil die Arbeiter­schaft nicht versteht, ihren eigenen Betrieb in erster Linie zu unter­stützen. Hier öffnet sich namentlich für unsere Frauen ein unge­heures Gebiet praktischer Tätigkeit. Die Frau muß sich viel mehr bewußt werden, welche Macht sie mit ihrem Wareneinfauf ausübt. heures Gebiet praktischer Tätigkeit. bewußt werden, welche Macht sie mit ihrem Wareneinkauf ausübt. Sie muß jeden Wareneinkauf so gewissermaßen als eine Voltsabftim­mung betrachten. Deckt sie ihren Bedarf in einem Privatgeschäft, so stimmt sie damit ab für die gegenwärtige tapitalistische Wirtschafts­ordnung; deckt sie dagegen ihren Bedarf im Konsumverein, so stimmt sie für die sozialistische Wirtschaftsordnung und trägt ihrerseits dazu bei, die Entwicklung von der dapitalistischen zur fozia liftischen Wirtschaft zu fördern. Je mehr dieser Gedanke von der ar­beitenden Bevölkerung erfaßt und in die Tat umgesetzt wird, desto mehr trägt sie auch wiederum dazu bei, daß Angehörige ihrer Klasse von der fapitalistischen Fron losgelöst und im genossenschaftlichen Be­trieb beschäftigt werden können.

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Einigkeit und Zusammenschluß in den freien Gewerkschaften ist Borbedingung zum Erfolg!

Mitarbeit in der Sozialdemokratischen Partet ist Boraussetzung für den politischen Fortschritt.

Mahnung an die Siemens- Belegschaft!

Aus dem Siemens Konzern wird uns geschrieben: Bei

den Betriebsrätewahlen im März 1924 erhielten in den meisten Wer­en die oppositionellen" Betriebsräte die Mehrheit. Die KPD. - Leute haben es verstanden, die Belegschaft mit ihrer Phraseologie einzufangen. In ihren Flugblättern wurde das Blaue vom Himmel versprochen. Was aber wurde von diesen revolutio nären Helden in den fünf Monaten ihrer Tätigkeit geleistet?

Jede Lohnbewegung wurde abgebremst, der Achtstundentag bewußt oder unbewußt verraten. Die Revolutionäre haben eine Ahnung von gefeßlichen Bestimmungen. Ein Teil dieser edlen Spitzenfunttionäre hat sich sogar an Arbeitergrofchen bereichert und ist dann stillschweigend in der Bersenkung verschwunden. Wir bringen auf diesem Wege der Siemens- Belegschaft folgende Dinge zur Kenntnis: Der revolutio­näre Arbeiterratsvorsitzende( Sch.) hat 500 m. unterschlagen, die er bei den Kollegen des Wertes für die Firma Beamtenschuh tassierte. Außerdem Sammelgelder der JAH. und Bei­träge, die er für die Industrieorganisation einkassierte. Als er von seinen Freunden zur Verantwortung gezogen werden sollte, fchrieb er der KPD - Fraktion des Siemens- Konzerns, daß er die Gelder im Spiel verloren hat. In seinem uns vorliegenden Schrei­ben( vom 19. August) ersuchte er, ihm das Urteil mitzuteilen. Am Sonntag nahm er sich das Leben.

Ein anderer KPD.- Fraktionsmann, der ehemalige Borsitzende des Betriebsrates eines Wertes, 2., hat sich in ähnlicher Weise ver­gangen, dem er aus dem Konsum feines Bertes einen Bosten 3igaretten ohne Bezahlung mitnahm. Der ganz eble Mostowiter F. aber, ehemals Borsigender des Betriebsrates der Bauleitung, wollte an die Direttionsmitglieder seines Werkes je 5 Pfund Schmalz verteilen, das eigentlich seinen Kollegen zustand. Die Direktion lehnte es aber danfend ab, von diesem weitherzigen revolutionären Angebot Gebrauch zu machen.

die so gekennzeichneten Stimmzettel, 61 an der Zahl, für ungültig erklären. Darob ganz erstaunte Gesichter bei den Rapedisten. Man lief zum Bürgerlichen Gericht und beantragte, die Wahl für ungültig zu erffären. Die Klage wurde abgewiesen mit der Begründung, daß der Wahlvorstand forrett ver. fahren ist.

Arbeitsrechtlich haben diese Leute überhaupt feinen Schimmer, Selbstverständlich muß auch da gearbeitet, mit aller Hingabe das beweist die Wahl zum Gesamtbetriebsrat. Auf Veranlassung des gearbeitet werden, aber jeder dort Tätige sei es nun ein Lehr- Oberrevolutionärs G. wurden bei der Gesamtbetriebsratswahl die mädchen in irgendeiner Abgabestelle, sei es irgend ein anderer Be Stimmzettel gekennzeichnet mit dem Wort Oppo amter bis hinauf zum Geschäftsführer selbst- arbeitet für die Ge- fition". Der Wahlvorstand mußte laut BRG., Wahlordnung§ 9, meinwirtschaft, sie alle wirken durch ihre Tätigkeit für die von uns erstrebte sozialistische Wirtschaftsordnung. Wenn so unsere Ber­ liner Frauen und Männer den Genossenschaftsgedanten erfassen und betätigen, werden wir es sehr bald erleben, daß die jetzigen Einrich tungen der Konsum- Genossenschaft Berlin und Umgegend nicht mehr ausreichen, um den Bedarf ihrer Mitglieder zu decken. Wir wissen aber auch, daß die Leitung der Konsum- Genossenschaft weitaus­schauend Vorsorge getroffen hat, um viel weiteren Ansprüchen ge­nügen zu fönnen, als gegenwärtig an fie gestellt werden. Sie befitzt Grundstücke genug, um auf diesen Produktionsstätten zu errichten, fie ist auch nicht etwa engherzig, um alle Dinge von einer Stelle aus zu regeln, sondern ist bestrebt, ihrem ganzen Betrieb die größte Wirt. fchaftlichkeit zu verleihen, und so wird sie in ihrer weiteren Entwid­lung Bäckereien, Lagerhäuser und andere Betriebe nicht nur an einer Stelle in Lichtenberg , sondern in den verschiedensten Ge­genden Berlins errichten, um strahlenförmig dieses große Wirt­schaftsgebiet mit Waren jeglicher Art zu versorgen.

Angestellte, Arbeiter und Beamte, Männer und Frauen, werdet Angestellte, Arbeiter und Beamte, Männer und Frauen, werdet euch bewußt, welche Macht ihr als Verbraucher verförpert; werdet euch bewußt, daß diese Macht nur benutzt werden kann, wenn fie organisiert ist, und schließt euch deshalb der Konsum­Genossenschaft Berlin und Umgegend an!

Internationaler Antikriegstag am 21. September.

Der neue, jetzt noch amtierende Arbeiterratsvorsitzende des B.- Werts, ebenfalls ein Mostau- Jünger, erklärte auf die Frage des Vertreters des Oberpräsidenten im Beisein der Firmenleitung an­läßlich einer Stillegungsverhandlung, wie die Betriebs­vertretung dazu stehe, daß er mit den gesetzlichen Bestimmungen( der Stillegungsverordnung) nicht so vertraut sei. Er bitte um die nötige Aufklärung.

Im Wernerwert wird von diesen revolutionären Helden der Neun- bzw. Zehnstundentag fanttioniert.

Ist es nicht endlich an der Zeit, daß die Siemens Belegschaft diese Renegaten der Arbeiterbeme. gung zum Teufel jagt, daß man ihnen zeigt, wo sie hingehören? Man muß nur die Langmut der Beleg schaft bewundern. Genug des grausamen Spiels!

Der Siemens- Belegschaft rufen wir zu: Besinnt Euch, hin­weg mit diesen Schädlingen in der Arbeiterbewegung, erkennt nun endlich, daß nur die freien Gemertschaften die Träger und einzig richtigen Vertreter der Arbeiterschaft sein können. Rafft Euch auf, tretet wieder ein in die Reihen der freien Gewerkschaften!