Ich meine aber, ein nationaler Mann darf mit feiner nationalen Arbeit nicht warten, bis er Minister geworden ist!(Sehr gut! links.) Als Graf Westarp am 8. Oktober 1923 gefragt wurde, was ge- schehen solle, wenn es zum Konflikt mit Frankreich komme, da sagte er:„Die Frage ist. ob das deutsche Volk das auf sich nehmen wird und kann und will, daß Frankreich die Kriegsmaß- nahmen, die es heute schon gegen das deutsche Volk führt, ver» stärken wird durch weiteren Vormarsch, durch andere kriegerische chondlungen/ Und als nun der Zuruf von den Sozialdemokraten kam:„Und wenn ja?", da fuhr Graf Westarp fort:„Und wenn ja. so sind wir der Auffassung, daß auch um dieser Möglichkeit willen wir die feige Unterwerfung einer neuen Unterschrift nicht wollen: daß wir diese Möglichkeit"— also den Vormarsch der Franzosen — «vorziehen der feigen Unterwerfung einer neuen Unterschrift!" (Hört, hört!) Sie(nach rechts), die uns heute vorwerfen, daß wir nicht entschieden genug für die Räumung eintreten, Sie haben da- mals kaltherzig und erbarmungslos eine solche Politik empfohlen auf die Gefahr hin, daß noch weiter« deutsche Provinzen von schwarzen und weih«, Franzosen besetzt w-rden! Nachdem Abg. Erkelenz schon im„Berliner Tageblatt" dokumentarische Mitteilungen über den Abbruch des passiven Wider- standes gemacht hat, kann ich auch feststellen, was der ehemalige Rsichstagsabgeordnete van den Kerckhoff, als Vertreter der Deutschnationalen, am 24. September 1923 in einer Besprechung mit der Reichsregierung, der ich damals angehörte, ausgeführt hat. Kerckhoff sagte:„Wir sind mit der Ausgabe des passiven Wider- standes nicht einverstanden. Wir müsien Frankreich erklären: Der versailler Vertrag ist gebrochen, das Rheinland ist Kriegs- gebiet, jede kriegsunterflühung an das befetzte Gebiet ist sofort einzustellen."(Lebhaftes Hört, hört! linbs.) Das ist Ihre national« Stärke! Die Deutschnationalen erklärten durch Kerckhoff, man müsse den Franzosen die Verantwortung für das besetzte Gebiet zuschieben, die Franzosen müßten d'e Bevölkerung dort ernähren— und dann kam der große Saltomortal«—, durch die vorläufige Preisgabe' schließen wir das Rheinland enger mit Deutsch - land zusammen.(Gelächter und Hört, hört! links.) Wären wir da- mals diesen Weg gegangen, dann brauchten wir uns heute über den Londoner Vertrag nicht zu unterhalten und brauchte« uns keine Sorgen mehr um das Rheinland zu machen, denn dann wäre das Rheinland längst nicht nur von Preußen, fondern leider und zum Fluch für Europa auch vom Reich losgelöst. Daß wir damals fest geblieben sind, ist unser historisches Verdienst. Ich habe das Recht, für mich und meine Kollegen im Kabinett der großen Koalition den Vorwurf der nationalen Schwäche als durchaus unberechtigt zurück- zuweisen. Am S. November 1923 schrieb die„Deutsche Tageszeitung"— ein Beweis, daß diese Ansicht im deutschnationalen Lager allgemein verbreitet war:„Dos Rheinland ist für die deutsche Wirsschaft und für die deutsche Finanz heut« ein« geöffnete Schlagader, aus der das Blut dauernd herausströmt: man braucht kein Arzt zu fein, um zu wissen, daß der ganze Körper absterben muß, wenn nicht die geöffnet« Schlagader oberhalb der Wunde bald abge- Kunden wird. Wenn hier Einwände auch erhoben werden, es ist unter ollen Umständen zu fordern, daß die Finanzierung von irgend- welchen Lieferungen an Frankreich ja auch die Unterstützung der schwerleidenden Ruhrbevölkerung auK Reichsmiteln aufhört."(Hört, hört! links.) Treten Sie doch mit uns vor die rheinisch« Bevölke- rung und unterhalten Sie sich da mit uns über nationale Würde und nationale Krall ! Dos Verhalten der Deutschnationalen in den letzten Wochen gibt Gelegenheit, Lehren der politischen Psychologie zu ziehen. Wir sthen vor uns«ine große Partei, gefangen in der Schlinge ihrer Demagogie. Wir sehen, daß die Einsicht der Führer kapitulieren muß vor dem Unverstand und der Ueberspanntheit, die fünf Jahre lang in die Massen hineingetrichtert worden sind. Wir stehen vor dem Bankerott der nationalistischen Demagogie. Innerlich— seien Sie ehrlich!— sind Sie alle davon überzeugt, daß nichts Besseres in London zu erreichen war. Darum haben Sie um Regierungssitze und um Zollsätze ge» schachert, um vor Ihren Anhängern sagen zu töninen: wir sind in die Erfiillungspolitik eingeschwenkt, aber wir haben un» als Machtfaktor gezeigt, und das und jenes erlangt.
Die vierzehn Nothelfer. Eine Episode aus einer Gemeindewahl von Max Eck-Troll. Durch Zufall, der uns Menschen so häufig zwangsläufig, dikta- torisch mit einem Ort, mit Menschen verksttet, bin ich diesen Winter nach einem kleinen Ort im Taunus gekommen. Das schmucke Dorf liegt im herrlichen Tal der Weil, einem kleinen Nebenfluß der Lahn , und man hat bald zwei Stunden zu„tippeln", um zur nächsten Bahnstation zu gelangen. Hier in dem Tal ist Ruhe. Der Bach plätschert lustig am Wehr ier Mühl«, Forellen schnellen unter dem Ufervand, wenn man dem User entlang schreitet. Die Sonne gibt den schmucken Bauernhäusern neue Farbe. Hahn« krähen liebestrunken, Enien watscheln schaukelnd dem Bach« zu. Ein Idyll des Friedens.— Da höre ich festen Marschschritt. Dann hebt am Dorfeingong ein mächtiger Gesang an, daß die Bauern und Bäuerinnen die Fenster aufreißen und erstaunt die Dorfstraß« hinabsehen. Täusche ich mich nicht? Sind das nicht die Klänge der Inier- nationale? Ja richtig: „Die International« Erkämpft dos Menschenrecht!" Und eme rote Fahne wird vorausgetragen. Unter den Dorfbewohnern gärt es. Viele der Bewohner sind Arbeiter, die von Frankfurt bis hin- auf ins Ruhrgebiet als Maurer, Schreiner, Schlosser usw. sich ihr Brot v-rdienen. Ihr Herz aber hängt am Heimatsdorf, trotzdem sie oft das ganze Jahr fern sind. Ich erfahr«: Morgen. Sonntag, ist Gemeindewahl, bei der es zwischen den Bürgerlichen und den Sozialdemokraten hart auf hart gehen wird. Der Bürgermeister hat sich durch unsoziale Maß- nahmen, durch Provozierung der unverschuldet Erwerbslosen miß- liebig gemacht. Der Borstand der Sozialdemokratischen Partei hat an die Wahlberechtigten, die im mehrere hundert Kilometer entfernten Ruhrgebiet arbeiteten, geschrieben und sie auf die Wichtigkeit der Wahl hingewiesen. Vierzehn Wähler aus der Gemein de arbeiteten an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet . Und olle vierzehn Ovaren sie erschienen. Sie bildeten die Gruppe, die uniem einer selbst verfertigten roten Fahne am Abetrd vor der Wahl die International« singend in das Dorf einzogen. War es da ein Wunder, daß so mancher sich Großbauer Dün- kcnder, der so schnell das Fenster geöffnet hatte, es schnell und hastig vor Aenger wieder zuschlug, daß die Scheiben klirrten? Am anderen Tag w aller Herrgottefrüh, am Wahlsonntag. be- tätigten sich die Merzehn von der Ruhr, die trotz Geldknappheit
Aber so verrannt sind die Anhänger des Nationalismus!, daß die Ernüchterung so rasch nicht gefunden werden kann, die Sie gern möchten. Ich behaupke, daß, wenn Tirpih als Reichskanzler und hergt als Innenminister heule hier säßen, Sie die Gesetze verteidigen würden, die sie heule bekämpfen. Sie sind bereit gewesen, den Uebergang der Reichsbahn an eine Privatgesellschaft auch mit aus- ländischem Kapital zu genehmigen, die Finanz« und Wirtschafts- kortrolle zu übernehmen, die Industriebelastung anzunehmen. An- fang Juli dieses Jahres, als die neue Regierung sich hier vor- stellte, sprachen für die Deutschnationalen die Abgeordneten Schlange und Westarp . Das Sachverständigengutachten war damals längst bekannt. Beide Redner haben auch genug davon gesprochen, aber beide haben nicht ein Wort gegen die Privatisierung der Reichsbahn, gegen die Finanz- und Währungskontrolle. gegen die Industriebelaslung und gegen die Beschränkung der Hoheits- rechte gesagt. Wenn der Londoner Vertrag unannehmbar ist, dann war er es damals schon und Sie hätten ihn damals mit derselben Schärfe wie heute bekämpfen müssen. Sie haben es nicht getan, well sie wohl wußten, das nichts anderes zu erreichen ist und weil sie ihre Zustimmung sich hoch bezahlen lassen walten. Ob Sie nun in den letzten Stunden noch etwas finden werden, was Ihnen unter Wahrung des Gesichts die Zustimmung erleichtert, ist nicht entscheidend. Es bleibt dabei, daß die Deutsch- nattonalen endgültig aus der Reihe der grundsätzlichen Er- füllungspolitiker ausgeschieden sind. Sie haben Wirth, Erz- berger und Rathenau bekämpft, sie fetzen dies« Politik fort, denn es fehlt ihnen der hemmende Berstandcsfaktor, das Bewußt- fem der Verantwortung. Die Deutschvölkischen sind vielleicht die einzigen, die von diesem Standpunkt aus ohne Sünde und Fehl find. Auch die Kommunisten haben hier im Haufe wiederhott grundsätzlich zur Ersüllungspollttk sich bekannk. Am 2. März 1923 sagte hier Frau Klara Zetkin gegenüber unserem Genossen Dr. David:„Wenn man damit beginnen will, den französischen Imperialismus aus dem Lande zu treiben, fo gibt es, angesichts der Schwäche der deutschen Republik, allerdings zunächst nur ein Mittet? die Erfüllungspolitik! Darin hat Dr. David recht. Aber darüber, wie diese Erfüllungspolittk ausgeht und wer sie be- zahlen soll, hat auch er geschwiegen. Das ist das Entscheidende. Leider — sagte Klara Zetkin weiter— ist die Erfüllungspolitik bei dem gegenwärttgeu Stand der Dinge unvermeidlich geworden(Lebhaftes Hört, hört! bei den Sozialdemokraten), nachdem von den Bourgeoisien der beiden Mächtegruppen der Schmachfrieden von Versailles ge- schloffen worden ist. Di« Erfüllungspolitik, darüber dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben," so schloß Klara Zetkin ,„ist jetzt u n- v- r m e i d li ch, und der Kampf um die Verteilung der Lasten, der muß natürlich geführt werden." Run haben sich allerdings die Kommunisten seitdem etwas weiter entwickelt. Es hat der große Aufstieg von Klara ZeMn zu Rnkh Fischer begonnen(Hetterkeit). die uns durch ein Bündnis mit Rußland und sein« Rot« Arme« befreien will, vorausgesetzt freilich, daß 5)«r Morgan den Rufs en dLS Geld pumpt.(Große Hetier- keit.) In Wirklichkeit denken die Russen gar nicht daran, sich für uns am Rhein in Unkosten zu stürzen.(Einige Kommunisten rufen: Sehr wahr, einige ander« zugleich: Abwarten!) Jede An- leihe ist den Russen lieber als ein Krieg.„Nicht aus London , fon- dein au» Moskau kommt das Heil", ruft Frau Fischer-Gohlke. Nun jeder Gläubiger hat seine Heimat(Hetterkeit), aber das heil kommt nur aus der Gesundung der deutschen Wirtschaft und der deutscheu Menschen. Darum nehmen wir die Gesetze an. Wir kennen chre Last, wir wissen aber auch, daß der jetzt noch bestehende Londoner Zah- tungspton von 1921 jährlich 1800 Millionen mehr von uns ver- langt als der Sachverständigenplan. Wir wissen, daß ein« mehr oder weniger verttaglose Zeit viel teurer ist für das deutsche Volk. Die deutsche Wirtschaft kann sich nur erholen, wenn ihr großzügig ausländisches Kapital zugeführt wird. Wenn der Kreislauf der Wirtschaft Deutsehlands stockt, dann leiden die Arbeiter, Angestellten und Beamten am meisten und den Predigern des unverfälschten Klassenkampfes sogen wir eines:
die lang« Fährt, die teuren Fahrkarten und die zwei Tag« Lohn- ausfall nicht scheuten, im„Schlepperd.enft" und in mündlicher Agitation. Als am Abend die Stimmen gezählt wurden, hatte die Sozial- demokratische Partei gerade die vierzehn Stimmen der„vierzehn Nochelfer" mehr als die Bürgerlichen, damit di« Mehrheit im Ge- meinderat. Und damit war auch das Schicksal des nicht gerade beliebten Bürgermeisters besiegelt. Ihr wollt wissen, wie das Dorf heißt? Ich sage es euch gerne: Rod an derWeil, inder Pro» vinz Heffen-Naffau. Wenn allüberall die Genossen allzeit so auf dem Damm wären, wie die„vierzehn Nothelfer" von Rod an der Werl , dann würde es um di« Sache der Arbeiter in manchem Orte, in mancher Stadt, in Deutschland , in der ganzen Welt besser bestellt sein.
Die Nevue im ,�ömiralspalaft�. In der Mitte diefer Revue:„Noch und Noch" wird das Rezept für solches Potpourri von Genüssen gegeben: es gehört dazu Amüsement, Humor, Musik, Gesang, Schönheit, Pitanterie, alles in rechter Dosis und Mischung. Gesang war durch Elifabet Klepner und Heinrich H e n s e l würdig vertreten, die Musik durch Kollos gar nicht niehr aufregend«, recht kurzatmige und wenig ableokende Melodien anständig, die Schönheit marschierte in prächtig gewachs«. nen, noch prächtiger angezogenen Frauen und in einer berückenden Farbenskala an Szenen, Vorhang, Kostüme, Dekoration an der Spitz«. Auch Einfäll«, wie der lebende Blumenkorb, die wan - delnde Zigarre, die Seele des Hute», di« Tiefe des Meeres zeugten von dem hervorragenden Geschmack des Künstlers Haas- Heye. Daß die Pikanten« fehlte, mag noch hingehen, denn nach d» Artung des deutschen Publikums wird sie meist zu saftig offeriert: es war alles, auch das Entblößte, wirklich dezent. Lilien, Ehrlich, Schuly und die kleine Kürty wirkten drollig bis zum Lachen. Aber Humor, Geist, Witz, Amüsement. Satire, Ironie. Groteske, all das. was der Revue Inhalt, Form und Glanz von innen her gibt,— all das war in kleinen homöopathischen Dosen vorhanden. Haller, Ridea. ntus und Wolfs haben es im besten Fall zu einem Kalauer oder zu einem Vers mit witziger Pointe gebracht. Aber die Revue hat kein Fundament, kein Gehirn, nur Beine, auf denen sie läuft. In fünf Stunden bemerkt das auch ein unentwegter Jasager groß- städtischer Vergnügungen. Gibt es kein Mmerial in Deutsch 'and, in Berlin allein, um Spott und Laune zu verspritzen? Immer nur Kleider, Hüte und Tänze? Gibt es in Dingen der Kunst, Polittt, Dolizei, des Theaters, der Presse, des Stvrtums, der' Dollarjagd, der Börse, dez Verkehrs, der futuristischen Musik, des Jazz, des Rummels, der Pnüsaus- sHreiben, der Banken und sonstigen Gründungen nicht g'nug Themeta für«ine geistvolle Satyr«? Nichts von alledem. Wieder geht einer in die große halbe Welt, um sich alles, was schon'st. noch und r.och symbolisch oorlanzen zu lassen, wieder verfolgt ihn sein Ehegespon».
verelendete, verkommene Massen können vielleicht Faustkömpfe, aber niemals den Klassenkampf sieghaft führen. (Lebhafte Zustimmung bei den Soz.) Wir wissen, daß diese Gesetze in sozialen und polttrschen Krisen in Deutschland nichts bringen. Wir rüsten uns zu neuen Kämpfen. um das Wort des Reichskanzlers� an das wir erinnern, in die Tat umzusetzen, daß nämlich die Lasten aus dem Gutachten sozial gerecht verteilt werden müssen. Ich fürchte, daß über diesen Punkt zwischen uns und dem Reichskanzler noch ttefgehende Meinungsverschiedenheiten bestehen. Dir Sozialdemskraken kämpfen dafür, daß da» deutsche Volk von dem Steuerbetrug, der bis in die jüugfle Ver- gangeuheit gelriebea wurde, erlöst wird. Wir halten uns vor der Internationale und vor der Welt an die Zusicherung des Gutachtens, daß der Lebensstand der deut- schen Volksmassen nicht unter den Standard der anderen Völker heruntergesetzt werden darf. Nicht der geringste Nachweis ist dafür erbracht worden, daß eine Verlängerung der Arbeits- zeit über den Achtstundentag hinaus notwendig gewesen wäre— aber nicht die Hälfte der Kommunisten säße hier, w un nicht im Mörz 1923 der Angriff auf den Achtstundentag erfolgt wäre. (Zmuf rechts: Nach der Wahl kommen noch mehr Kommunisten hier herein!) Das ist Ihr« Hoffnung. (Dr. Ouaatz: Die Kom- muniften sind Ihnen über!) Hoffentlich freut die Kommunisten diese Anerkennung! Was haben die Deutfchnattonaken als einzigen Ausweg vor- schlagen können? Neue Verhandlungen. Wer verspricht uns bessere Verhandlungen mit Frankreich und England. Das ist Herr v. Tirpitz, der Vater der Flottenrüstungen, das ist Herr Hergt, der Heber- annexionist, Herr Westarp, der Oftfrankvoich und Belgien annektieren wollte. Wie stellen Sie sich denn tfe Dauer der Verhandlungen vor? Das besetzte Gebiet kann nicht noch einmal Verhandlungen von vier Monaten aushalten. wer Me Gesetze ablehnt, hindert die Beschleunigung der Räumung des befetzleu Gebiete«. Er stärkt die Kräfte in Frankreich und Belgien , di« erklären, daß die Besatzunysfristen noch nicht zu laufen begonnen haben. Die Gegner der Gesetze hindern die Aufhebung der Regie, die Heimkehr der Gefangenen und der Ausgewiesenen. Sie führen die Der- wüstung der Reichs-, Staats- und Gemeinde- finanzen herbei, sie bringen die Gefahr neuer Inflation. Sie setzen die Rheingebiete der Gefahr neuer Requisitianen, Sanktionen, Erpressungen, neuer separatistischer Abenteuer aus. Die Gegner der Gesetze führen neue Produktions st örungen herbei, oermehren Arbeitslose und Kurzarbeiter zu Millionen, zu neuen H-ungervrgien. Di« Gegner der Gesetze verhindern eine in den Grenzen des Vernünftigen gehalten« Aufwertung. Ihre Politik befreit uns nicht von den Lasten, sondern legt uns noch schärfere Lasten auf. Das wollen wir verhindern. Darum sagen wir: Wenn in den nächsten 24 Stunden die Gegner der Gesetz« nicht zur Besinnung kommen, dann muß das Volk ausgerufen werden an die Urne. Wir sagen dem Volke: Nun steht das Volk vor einer der«nsscheidendsn Schicksalsfragen. Wir treten vor ln« Massen mit dem Willen, ihnen Arbeit und Brot zu verschaffen. Unser nächstes Ziel ist es, daß endlich jeder, der Arbeit will, Arbett findet zu einem Lohn, der kulturwürdiges Leben schafft. wir fordern das Volk auf. mit uns den Weg zu gehen zur vationaleu Freiheit, der nur führt auf dem Wege der Erfüllung. wir verteidigen die Zukunft und die Freiheit der deutschen Ration gegen die Deutschuatioualen.(Beifall.) Wir verteidigen die stolze Tradition und die hohe Kultur der deutschen Arbeiterbewegung gegen die von rohestem Gerpaltgcist erfüllten Kommunisten. Wir schaffen der sozialistischen Entwicklung freie Bahn gegen die verbündete oölkisch-konmu- nistische Reaktton, gegen die Front von Ludendorff und Katz. Hin- weg mit diesem Reichstag, das deutsche Volk will es! Wir kämpfen für den Frieden Europas , für veuffchlaud» Ausstieg, für neue Kraft- ströme der Arbeiterklasse, für Deutfchlauds küustige Freiheit!(Stürmischer Beifall, erregt« Zurufe.) Nach Dr. Brauus sprachen noch die Minister Stresemann und Luther .
So hat man den berühmten roten Faden der Handlung, die für Back- f'jch: gut ist Dos Stärkste, Frischeste, Natürlichste und Fröhlichst« in den 45 Bildern sind die 18 Empire Girls, die ihre Beinchen werfen wie ein einziges Mädel, sind die kleinen Soldaten auf der Spieldose, sind die Operettenszenen, die in einem aufgeschlagenen Buch zu un- sterblichen Klängen plastisch gezeigt werden sind die weichen, aus- vrucksoollen Bewegungen der Djeemil An it. Andere Tänzer und Tänzerpcar« verwechselten den Kunsttanz mit Akrobatik. Im ganzen also eir« Revue, reizend für das Aug«. Das Ohr, das Ge- Hirn sind zu werttvseren Siinesorganen gemacht. Haller hat sich aus Amerika famose Tricks, Deine, Beleuchtungen geholt, ober eine Berlinische Rcvu« hat er damtt nicht geschaffen. Wir sind so anspruchsvoll, uns die Zeiten und Einfälle Julius Freunds zurück- zuwünschen. Der neue ausländische Import genügt uns nicht ganz: zur Sauce gehört auch der Braten. Dem ungeheuren Fleiß und dem hochachtbaren szenischen Niveau gilt unser ungeteiltes Lob. Haller-Anfang ist schwer._ A. S. (Hn Denkmal des Matterhorn -Vefiegers. Ein Denkmal des be- rühmten englischen Bergsteigers Edward Whymper soll in Zer- matt errichtet werden zur Erinnerung an di« erste Bestsrgung des Matterhorns am 13. Juli 1835. Dies Denkmal erinnert zugleich an einen der bedeutendsten Siege des Alpinismus und an eine rätfel- haste Katastrophe, bei der d»? Begeiter von Whvmper, Lorv Dou- glas, Charles Hudson, Mr. Hadow sowie zwei Führer ihr Leben verloren. Man hat nie einwandfrei festgestellt, ob das Seil zerriß oder zerschnitten wurde. Nach der Erzählung Whympcrs wurde die Katastrophe dadurch veranlaßt, daß Hadow beim Abstieg nach der Eroberung des Motterhorns an den Führer Michel Croz stieß und kiesen dabei aus dem Gleichgewicht brachte. Beide stürzten den Bergabhang hinunter und rissen di« anderen mit sich Whymper und der berühmte Führer Taugwalder stemmten sich mit aller Gewalt gegen den Boden, um den Fall aufzuhalten, aber das Seil gab zwischen Taugwalder und Lord Douglas nach, so daß nur Whymper und der Führer gerettet wurden, während dle anderen in den Abgrund stürzten. Die Genosseaschast v eulstier vahueuemgehSrlger veranstaltet am Mitt- »voch, den 3. Sept., im"unavart ein Gartenfest zum Besten Ihrer Wohl- sahrttkassen. Da! BIüttmer-Ortcster unter KeneralmusUdtteltor iieo Blech und zahlreiche erste Künstler wirken mit. Mit dem Fest verbunden ist eine Modenschau, ein Kabarett und die Verteilung von wertvollen Geschenken, darunter ein komplettes zweistöckiges Landhaus. Zur Sicheruag der SSMuger QänM Opem-JeHfiriele, die fett 1920 Be» reitS vier Opern Händeis den Theatern des In- und Auslandes wieder- gewonnen haben, hat sich eine Gemeinde der Händel- Festspiele gegründet, die möglichst einen Zusammenschluß aller Händelwennde Bezweckt, Auskunft ertellt die Geschästsstelle R. Kuhnhardt, Göll in gen, Theaterslr, 23. Analole France, der 32jährigc. der sich augenblicklich aus seinem Zandout Bechellerie befindet, ist an einer Erkältung erkrankt. Sem Befinden gibt zu Besorgnissen Anlas,. Elve Schouspieletschul« ifir Arbetter lo Moskau. Das Moskauer Tb-aler.Die Revolution' bat für Arbeiter eine Schauspielerschule«rrschtet. Außer in den Grundelementen der dramatischen Kunst w«rden die Schüler in der DarstellungSkunst unterrichtet. In den vom Theater ausaeiühues Stücken wirken sie dann mit.