Einzelbild herunterladen
 

Die Ungewöhnlichen".

11

"

Sträußen und Eichenlaub geschmüdt, und dann das Gange zum Fenster herausgeftedt, nun wollte man natürlich nicht, daß der Berlin   ist um eine Genfation reicher und die Neugierde eines Regen die teure Pracht gefährden sollte. In einem Hauſe im zahlungsfähigen Bublifums ist befriedigt. Es war nur gut, daß Westen Berlins   wohnen fast ausschließlich ehemalige Offiziere in die Veranstalter die Anpreisungen an den Anschlagfäulen, die von großen Wohnungen. Sie fönnen die Miete nicht bezahlen, winseln Straußen rennen" sprachen, schon im Programm dahin ein trösten auf andere, beffere Zeiten, bie wieder, wie sie hoffen, vor dem Hauswirt, man möchte sie doch wohnen lassen und ver fdyränkten, daß man von einer Schau des Ungewöhnlichen" sprach. Schwarzweißrot sein werden, benn sie wollen um Gotteswillen nicht Mehr ist auch wirklich nicht herausgetommen. Bon einem Bett in fleine Wohnungen und einfache Häuser ziehen, wo sie am Ende rennen der Strauße, die, ebenso wie beim Trabrenen ihre vier gar mit Arbeitern zufammes wohnen müffen; aber, um sich neue füßiger Kollegen, vor einen Suity gespannt waren, fann selbst schwarzweißrote Fahnen zu kaufen, dazu hatten sie noch Geld. Es unter Zuhilfenahme der angeregtesten Phantasie feine Rede sein. geht nichts über die Gesinnungstüchtigteit. Die Fahrer hatten überhaupt feinen( oder zum mindesten febr gemar bie Tannenberg- Feier am erhobensten und schönsten. Hier sehr Der Bollständigkeit halber noch diefes: In der Wilhelma  " marbie ringen) Einfluß auf die Tiere. Im ersten Rennen" gelangt es legte man allerdings nicht so großen Wert auf die Farben schwarz­wenigstens noch einigermaßen, das Feld aus einer Startlinie, in weißrot. Hier war alles blau in blau! der 50 meter vor oder zurüd teine Rolle spielten in Gang zu bringen; sobald aber der Fahrer mit seinem Strauß allein war, bestimmte der Strauß und nicht der Fahrer das Tempo. Einer ging gleich pom Stall aus mit seinen langen Beinen los, fümmerte fich um feinen Start, sondern lief seine zwei Runden und wurde als Stager betuscht und beklatscht. Das zweite Rennen fam über. haupt nicht zustande, bie Straußen waren sich offenbar nicht bar über einig, ob sie vor und gewöhnlichen Mitteleuropäern fie felbft stammen aus Sodinien überhaupt laufen sollen. Es dauerte endios lange Zeit bis sich ein Gefährt auf der Bahn sehen ließ und Bigbolbe behaupteten, die Straußenfedern müßten erst gefräufelt werden. Schließlich machte aber doch einer eine Runde, legte sich dann aber hin und war erst nach geraumer Zeit zu bewegen, auf zustehen. Er ließ sich ohne Widerspruch in allen Lebenslagen pho tographieren und furbeln. Ein anderer hatte den Sulty mitsamt dem Fahrer umgeworfen. Trogdem sich fünf Jodeis um ihn be mühten, war es nicht möglich, ihn in den Stall zurückzubringen. Die Fahrer versuchten es dann mit Gewalt und es gelang ihnen, das Tier rid wärts in feine Bog zu bringen. Das Publikum amüsierte fich töftlich. Bferd bleibt Pferd", fagte einer mit Pferde­verstand; menn det mit de Straußen wat war, hätten se schon immer sone Biecher zum Ziehen jenommen!" Der Mann fann recht haben. Die Sache war wirklich sehr ungewöhnlich".

-

Die altrömischen Rennen im Zwei und Biergespann, bie gwischen den Straußenrennen gefahren murben, waren nicht nur eine Augenweide, fondern lieferten auch intereffante Rämpfe. Sie wurden stürmisch applaubiert

Erziehung durch Prügel.

Enthüllungen aus einem Landerziehungsheim in 3offen. Eigentündlichen Erziehungsgrundfäßen scheint ein Mann zu Buldigen, der in 3offen bei Berlin   in ber Bahnhofstraße ein Ben fionat für Knaben, das Lühow'sche Landerziehungsheim betreibt, das mit einer Schule verbunden ist. Diese Anstalt ist vor zwei Jahren gegründet worden Borher hatte der Gründer und Leiter Dr. Freiherr v. Lühow eine ähnliche Anstalt in Budom i. b. Mart. Durch die Gerüchte, bie über die Behandlung feiner Böglinge in Umlauf waren, hatten sich die Verhältnisse in Budow so zugefpikt, Umlauf waren, hatten sich die Verhältniffe in Budow so zugefpist, daß er seine Anstalt dort aufgeben mußte. Jeht wirkt er in 3offen. Bolizeiliche Ermittelungen über die Erziehungsmethode dieser An stalt haben folgendes ergeben:

Explosion von 27 Zentner Feuerwortstörper. Im Lunapart zu Leipzig  - Wahren erplobierten aus. bisher noch unbekannter Urfadye etwa 27 Bentner Feuerwertstörper, deren Abbrennen am bend geplant war, unter ungeheuren Detonationen. Die Flam men fprangen auf bas aus 50 Kabinen bestehende Frauenbad über und legten es in Asche Der Feuerwehr war es nicht möglich, etwas zu retten. Ein Arbeiber erlitt schwere Verlegungen und mußte dem au retten. Ein Arbeiber erlitt schwere Verlegungen und mußte de Krankenhause zugeführt werden.

Funktionär- Versammlung

aller SPD.  - Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre sowie Betriebsvertrauensleute Groß- Berlins

am Dienstag, den 2. September, abends 7, Uhr, im Lehrervereinshaus( großer Saal), Alexanderplatz  . Tagesordnung:

Die Londoner Konferenz und die letzten Vorgänge im Reichs­tage. Referent: Genoffe Stelling, Mitglied des B.-B. Ohne Funktionärfarte und Partei ausweis tein Zutritt.

Sport.

Sawall gewinnt die 100 Silometer.

Bewerkschaftsbewegung

Zurück zur alten Taktik!"

Mit dieser nicht ganz richtigen Ueberschrift ist ein Artikel ,, Bastwirtsgehilfen- Zeitung" vom 28. August versehen, der sich mi der erbe und Aufklärungsarbeit befaßt, die wieder wie früher einsehen müsse. Darüber find sich wohl alle Ge wertschaften flar, daß gerade jezt die Agitation zur Ge­auch die Aufklärung und Schulung dieser Mitglieder. winnung neuer Mitglieder mit aller Macht einsehen muß und damit

Die Nachkriegszeit hat leider nur allzu deutlich gezeigt, daß unaufgeflärte Mitglieder für die Gewerkschaften noch meit weniger wert fimb als die berühmten Papierfol baten, die wenigstens ihre Beiträge zahlten und nicht gegen ihre Organisationen arbeiteten. Die Tragit der Kriegsfolgen für die Bewertschaften lag eben darin, daß fie den neuen Zuftrom nicht eingliedern, nicht auffären konnten. Es mußten sofort& ohn­mit einem großen Teil ungeschulter, unzuverläffiger Mitglieder. Die bewegungen unternommen werden, eine nach der anderen, Gewertschaftsjetretäre fonnten vor fauter Berhand­lungen mit den Unternehmern, in den Schlichtungsausschüssen, wilden Arbeitseinstellungen in den Betrieben, Streits der Organisationen, taum mehr zur Besinnung tommen. Der Un­mut der arbeitslosen Mitglieder wurde von den Beauftragten der en Partei fyftematisch geschürt und gegen die Bonzen", die Sozialverräter" gelenkt. Die In­flationsperiode beraubte die Gewerkschaften obendrein noch der notwendigsten Mittel. Daß trot all der Ungunft der Dinge die Aufklärungsarbeit der Gewerkschaften nicht vergessen war, dafür zeugten die Betriebsrätekurse und die Berliner   Betriebsräteschule. Dennoch war es nicht möglich, die Aufklärungsarbeit so zu be­treiben, wie es notwendig war.

Die Meisterschaftsrevanche der Dauerfahrer über 100 Stilometer, auf der Olympia Bahn, hatte ein zahlreiches Bublifum berbei gelodt. Das Rennen verlief recht intereffant. Die beiden Besten" Saldow und Sawall, lieferten scharfe Kämpfe. Ohne Defette ging's bis zum 60. Rilometer. Galdow, der führte, vor Gamall, Rofellen und wittig, wurde vom ersten Rabschaden ereilt. Damit übernahm Sawall die Spize, um sie auch nicht wieber abzugeben, er schlug im scharfen Tempe, nachdem Galbom ben 60- Kilometr Reford verbessert hatte, alle weiteren, den 100- Rifometer- Retorb um 5 Minuten. Salbow, der glänzend aufholte, fonnte Rosellen auf den britten Blaz verweisen. Bittig und Thomas enden weit zurüd. Das Flieger Hauptfahren holte fich hahn mit halber Länge vor Schwab und Behrend Den ersten Blah im 1200- Meter- Trofifahren sicherte sich Abraham. Binzelberg- Weber belegten im 3weißiger- Brämien fahren den ersten Plah. Naujokat Bawfe den zweiben und Hahn. Krahner den dritten Platz.

Resultate: Biederholung der Meisterschaft von Deutschland   ber 100 Rifo meter hinter Motor. 1. Gamall, 1 Stunde 21 in. 35,3 Get.( Bahnreford). 2. Galbom, 860 Meter zurüd. 3. Rosellen, 1420 teter surud. Sauptfahren. für Flieger über 1200 Meter, Endlauf: 1. Sahn, 2. Schwab, 3. Behrenb. Troftfahren über 1200 Meter. Endlauf: 1. Abraham, 2. Hoffmann, 8. Säusler. 4000- meter- weifigen Brämienfahren: 1. Binzelberg- Weber, 2. Raujolat Bawle, 8. Sahn- Krahner.

Rennen zu Hoppegarten   am Sonntag, den 31. Auguft. 1. Stennen. 1. Sobe forte( Rorb), 2. Sanntönig( D. Schmidt), Cidywald( aftenberg). Soto: 15:10. B: 10, 10:10. Ferner lief: Silotig. 2. Rennen. 1. Sonnenstrahl( D. Schmidt), 2. Gantt Thomas( Teich menn), 8. Ber Dart( Franate). Toto: 26:10. tag: 11, 12, 11:10. Ferner Tiefen: Felfenrole, Batagon, Ritteratabemie, Bolynesia.

3. Rennen: 1. Marquise( Staftenberg), 2. 3fdhiba( Zotte), 8. Shein tochter( Tarras). Toto: 15:10. 3 Tiefen.

4. Rennen. 1. Grillemont, 2. Marvaug. Soto: 4:10. Blak: 19, 46:10. 5. Rennen. 1. Troja( O. Müller), 2. Mantinea  ( b. Schmidt), 8. Rheinfage( Rofina). Toto: 150: 10. Blah: 26, 15, 92: 10. Ferner Tiefen: Dermala, Ama, Sobe Sonne, Fellenquelle, Dirndl, Ballas Athene II, Chin­gothgoot, Ulfter, Seidud, Buversicht, Daema.

6. Rennex. l. Cleazar( B. Lubwig), 2. Motria( Feenste), 3. Banther ( D. Samibt). Tobo: 25:10. Blag: 19, 23:10. Ferner Tiefen: Saulther, Belfenrofe, Petrarca  .

7. Rennen. 1 Dioseur( D. Schmidt), 2. Pharifaer( Eichhorn), 3. Maura( Raftenberg). Foto: 78:10. Blag: 21, 27, 30:10. Ferner Tiefen: Stummer Seufel, STberstedt, Bietnis, Soldin, Oro, Berficus, Caracas  .

Wiederholt hatten Anaben aus Berliner   Familien, die bort untergebracht waren, ihren Eltern gegenüber Iage über die ihnen zuteil gewordene Behandlung geführt. Um diese Angaben der Kinder auf ihre Wahrheit zu prüfen, murde eine Der Elternverfammlung im Schöneberger Rathause anberaumt. Serr Direttor war bei biefer Bersammlung zugegen und mußte bittere Vorwürfe feitens der Eltern anhören, ba er nicht leugnen formte, die Knaben tatsächlich in gröblichster Weise ge= 3üchtigt zu haben. Für geringe Bergehen, z. B. für eine miklungene fchriftliche Arbeit, erhielten die Rnaben mit einem diden Rohrstod oder mit einer geflochtenen Hunde8. peitsche berbe Schläge auf bas Gefäß und die Oberschenkel. Die durchschnittliche Zahl der Schläge foll 40 bis 50 betragen haben. Ein Schüler, beffen Eltern bei ber Kriminalpolizei   Anzeige er statteten, hat, weil er in einer Stlaffenarbeit eine 5 geschrieben hat, 53 Stodhiebe erhalten. Die Bestrafungen erfolgten eigentüm­licherweise nicht vor der Klaffe, fondern die Schüler wurden am Nachmittag in bas Privatzimmer des Direttors bestellt. Entweber erhielten sie ihre Strafe hier ober der Erzieher ning mit ihnen in das Badezimmer. Hier mußten fie fich mit entblößtem Gefäß über eine Holzpritsche legen, wo dann die Büchtigung erfolgte. Teach diesen Züchtigungen nahm er die Kinder auf den Schoß, tüßte fie und wollte wieder ihr befter Freund fein. Der Bater eines Schülers, ein hiefiger Großflädtermeister, hat jegt bei der Staats anwaltschaft wegen Körperverlegung und fätlicher Beleidigung Anzeige erstattet. Kriminalfommiffar Streme murde mit den wei teren Ermittelungen beiraut. Eine Anzahl Beugen wurde mun vernommen. Nicht nur Kinder und deren Eltern, fondern auch eine Lehrerin bestätigten bie Borgänge. Dr. D. Lügow hatte als Sand wirtschaftslehrer überhaupt teine Rongeffion zur Errichtung einer derartigen Schule. Die Ronzeffion lief viel mehr, wie nunmehr festgestellt wurde, auf den Namen junger, bei ihm angestellter Studienassessoren Diefe blieben aber fiets nur fo lange, bis sie eine Anstellung in einer anderen Anstalt fanden. Auch diese Herren sollen noch als Zeugen vernommen werden. Es wird nun behauptet, daß Beschwerden bei der Saul aufsichtsbehörde, die von den Eltern gegen das Tun und Treiben eingereicht wurden, bisher erfolglos geblieben fib. Ueber diesen Bunti täbe schnelle Aufklärung ganz besonders not. Bon Zoffener Bürgern find neuerdings gegen das Erziehungssystem Beschwerden bei dem Provinzial- Schulfollegium eingereidyt worden, die im Augenblid noch schweben. Etwaige weitere Mitteilungen nimmt Kriminalfommissar Streme entgegen im Berliner Polizei präsidium

PP

Fahnenzanber in Berlin   W.

Man war gestern im 3weifel, aus welchem Grunde einige Beute im Besten schwarzweißgrote Fähnchen zum Fenster hinaus gehängt hatten. Man riet hin und her, und manche meinten, dies flaggengala" gelte dem Gieg der Deutschnationalen im Reichs, tag in der verfloffenen Woche. Einer behauptete fogar, Tirpik fei ja zum Reichs tangler ernannt und barum der Unfug mit den chwarzweißroten Fahnen. Aber dann erfuhr man: Tannenberg Feier! Großer Rummel in Ditpreußen und schwacher, Abglanz in Berlin   in der Philharmonie. Die Schlacht bei Lannenberg war nun allerdings nicht am 31., fonbern am 26., 27. und 28. Auguft, fo baß immer noch die Bermutung bestehen bleibt, die deutschnalis nalen Herrschaften hätten bas Tannenberg der Juben gefeiert, um mit den geistreichen Worten des großen Ludendorff zu reden.

Wie immer. Im Besten Berlins   und in den westlichen Bororten, allen Doran in Schmargendorf  , wehlten piefe fchwarz weißrote Fahnen. In der Ridylung der Raifer- Wilhelm- Gedächtnis. tirche und der Kaifer- Allee wurden fie dann immer feltener und hörten schließlich im Innern der Stadt ganz auf. Men war aus ber 3one ber politifdjen Unvernunft und der Kinderei in die Gegend der befferen Einsicht gelomanen. Und nedisch genug war ouch folgende Beobachtung. Biele der deutschnationalen Flaggen demonstranten marbeten mit dem Entfalten der Fahmen, bis ber große Regen am Bormittag aufhörte. Wind und Wetter tonnien den schönen Fahnen leicht Schaben zufügen und, wie belanni, be Laftet mon fich in diesen Areisen das Portemonnaie nicht gern. Sier heißt es als oberster Grumblat: Batriotismus barf vor allen Dingen fein Geld fosten! Man hatte nämlich zum Teil funfeimogel neue Hofmen getauft, die ohnenfiangen noch außerdem mit

Deufiche Bafferball- Meisterschaft. Auf dem Waffersportplag in Blöhenfee fand das Entscheibungsspiel um die deutsche Waffer ballmeisterschaft zwischen Hellas- Magbebung und Bafferfreunde Hannover statt. ellas fonnte erit nach Spielverlängerung Han­ nover   tnapp mit 2: 1 schlagen.

Fußballänderspiel Deutschland  - Schweben. Bor 30 000 3u­fcheuern standen sich im Stadion bie Bändermannschaften von Deutschland   und Schweden   gegenüber. Das Stabion war mit den schwedischen und deutschen   Reichsfarben geschmüdt. Das Spiel war in der ersten Halbzeit ausgeglichen; mit 1: 1 gingen die glaubte man an ein unentschiedenes Ergebnis, als in den letzten Mannschaften in die Bauſe. Nach Halbzeit das gleiche Bild. Schon zehn Minuten bie Schweden   noch überraschend ein zweites, brittes unb viertes Tor erzielten. Schweben fiegte verbient als beffere mannfchaft, boch gibt das Torverhältnis die Spielstärke der Deutschen   nicht recht wieder.

-

Jugendveranstaltungen.

Jetzt aber haben die Gewerkschaften unter der lähmenden Krije eine gewiffe Atempause gewonnen. Sie muß zur Auf­flärungsarbeit genügt werden. Ein aufgeflärter Gemert­schafter geht den Kommunisten nicht ins Garn; er verliert nicht ben Glauben an seine Sache, wenn es einmal schief geht; er ver­zweifelt nicht, wenn seine Wünsche nicht mit einem Schlage der= wirklicht werden können.

Das Wie der Aufklärung ist natürlich eine Angelegenheit der einzelnen Organisationen. Es ist allerdings nicht gleichgültig. Es gilt auch hier, mit möglichst geringem Aufwand den größtmöglichsten Erfolg zu erzielen. Vor dem Kriege fonnten wir noch lachen über Borträge mit dem Thema Bwed und Ruhen" als veraltet, weil diefes Thema überwunden schien. Heute muß vielfach erst wieder bes ABC der gewertschaftlichen Organisation gelehrt wer den. Die mündliche Agitation in den Betrieben, die sich ja jetzt wieder mehr hervormagen tann, nachdem sie zeitweilig mit förper­lichen Gefahren durch die KPD.  - Fanatifer und Hundertschaftstämpen bedroht war, muß durch die schriftliche Agitation und Aufklärung, burch Flugblätter, tnappe, leichtfaßliche und billige Broschüren bie dennoch sauber, gutleserlich herzustellen find, ergänzt werden. die dennoch fauber, gutleserlich herzustellen find, ergänzt werden. Der Inhalt aber darf nicht eintönig, troden und ledern sein, er muß lebendig, feffend und überzeugend sein.

In den kommenden Kämpfen gebrauchen wir nicht nur mehr Mitglieder, sondern auch überzeugte, zunerläffige und opferwillige Mitglieder.

Reues Leben muß in unseren Gewertschaften hinein­gebracht werden, Bertrauen zu unseren Gewerkschaften. Ar. beiten die überzeugten Mitglieder, die mit ihrem Wissen nichts an­fangen tönnen, wenn fie es nicht weiterverbreiten, mit den Berwaltungen zusammen, dann werden die kommunistischen  Hirngespinste bald zerrissen sein. Die Berzweiflungsstim­mung, die sich in Mutlosigkeit und Stumpffinn auf der einen Seite, in Gewertschaftsfeindschaft, Bruderkampf und Desperado­stimmung auf der anderen Seite zeigt, muß der besonnenen, entschlossenen Gewertschaftsarbeit weichen. Der 3mietracht mitten ins hers!

Lohnbewegung im Karosserieban.

Der Streit im Rarosseriemert Shebera in Tempelhof  fonnte erst in der vergangenen Woche nach einer faft 12wöchentlicher Dauer mit einem Teilerfolg für die Arbeiter beendet werden. Die Streifenden mußten fich einige Abzüge von den Affordpreisen ge­fallen laffen. Jegt fommen die Unternehmer schon wieder mit Lohn­türzungen. Wie der Arbeitgeberverband für das Starofferiegewerbe teilt, find die Arbeitgeber nicht mehr in der Lage, die bisher ge in einem Schreiber an das Kartell der Arbeiterorganisationen mit­zahlten Löhne und Astorbbajen( die in der höchsten Klaffe 78 refp. 76 Bfg. betragen), aufrechtzuerhalten. Sie fündigten deshalb zum 1. September das Lohnablommen und verlangten, daß das Kartell seine Zustimmung zu einem Abzug von 15 Broz. von ben Löhnen fowohl als auch von den Atterobasen geben sollte.

Bei den Berhandlungen lehnten die Arbeitervertreter jede Lohn­Attorbbafen um 20 Broz. mit der Begründung, baß die feit Anfang fürgung ab und verlangten eine Erhöhung der Löhne und et bestehenden Löhne bei der immer schwieriger werdenden Birt fchaftslage der Arbeiterschaft durchaus eine Aufbefferung nötig batter. Die Arbeitgeber lehnten ab, ba ihnen die von Tag zu Tag fdypieriger werbenbe Bage ber Starofferieinbuftrie bei ben hoher Löhnen jebe Ronkurrenzmöglichkeit nehme. Sie wollten felbst einem Borschlag nicht zuftimmen, der bahin ging, daß Arbeit elles beim alten bleiben follte. Die Berhandlungen verliefen schließ lich ergebnislos; zur Regelung des Lobstreites werden mahra scheinlich zunächst die Schlichtungisnstangen angerufen werden.

Anwelbungen zum Ferienaufenthalt am Duensfee( Sambheim) werben noch geber sowohl mie Arbeitnehmer ihre Forderungen zurüdnehmen und im Jugendfettetariat, Bindenstr. 3, 2. Sof, 2 St., angenommen.

Berbebeziz! Dberspree. Alle Genoffen, die zum Sugending em Sonnabend, ben 6., und Sonntag, den 7. September, nach Lübbenau  milfahren wollen, müffen bis Mittwoch, den 3. September, in den Abreitungen 2,50 2. Fahrgelb bezahlt haben. Die Abteilungsleiter milffen am Donerstag, den 4. September, im Jugendheim Stieber fchönewelbe abrechnen. Treffpunkt Sonnabend 6 Uhr am Bahnhof Niederschöneweide  .

Berbebezizl Stentsin. Alle Genoffen, welche zum Unterbegirls. jugendtag nach Sübbenau mitfahren, müffen bis zum Sienstag, ben 2. September, beim Abteilungsleiter 2,40 m. Fahrgels bezahlt haben. Treffpunkt Sonnabend 5 Uhr Sermannplos und 16 hr Görliker Baynhof

wods.

htung! bteilung Den B.-B. jagt fest Mentags unb Ritt

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold"

Geidäftsstelle: Berlin   C. 2, Saifer- ilhelm- Straße 46 m. Ramezabfchaft Brenzlauer Berg  . Seute, Manbag, abends 48 Ubz, Monatsjufammenkunft für fämtliche Rameraber in bez Baber anftat Oberberger Straße Teilnehmer an ber Spreewalbfahrt fofort Ge. bh. einzahlen bei Schneiber, Brenzlauer allee 43, ober beim Rafferet. Ramerabjahaft Reutölln und Beig. Es finden folgende Berfammlungen ftatt: Zug Sermannstraße heute, Montag, abend 7% Uhr bei Rusli, Sermann ftvage 75. Rug Bris heute abenb 7 Uhr bei Beutner, Chauffeeftt. 66. Briz Jugendmannschaft heute abend 74 Uhr im Restaurent Bum Spree wälder Franz Körner   Sivage. Bug Berg, Berliner Straße und Bug Reifer- Friedrich- Straße beute abend 7 Uhr im Joealfofino, Beichfelftrahe. Jugendmannschaft Reliton- Brig: Mittwo, 3. Geptember, abends 7 r

-

punt Thiemannstraße, de Sergbergoleh: Mitgliederaufnahme in dex Betlemmlinger. Die Berteilung ber Binbieder bet on 4 September, abends a 7 he im total Susti, Deinefte, 1, flatt.

Ein Lohnabbau in diefer Industrie ist nicht gerechtfertigt. Die Unternehmer haben in der Inflationszeit, als die Arbeiter hungerten, Riefergensinne gemacht, die goldfider angelegt oder den Attionären und Aufsichtsräten zugefloffen find. Benn mit diesen Geldern eint Ausbau der Betriebe in der Richtung vorgenommen würde, daß von ber handwerksmäßigen Herstellung der Fabritate zum maschineller Serienbau gefchritten werden fönnte, würden sich die Betriebe Der­art rentieren, daß nicht nur der Profit für die Unternehmer, fondern auch ordentliche Löhne für die Arbeiter Dabei heraustämer,

,, Mikstände im Berliner   Wachwejen".

Die in Nr. 403 bes Borwärts" gebrachte Schilderung mit Siefer Aufschrift bedarf einer Berichtigung. Die Bewachungen ver gibt nicht das Wehrtreistommodo II in Submiffion, fondern das Bebrfreisverwaltungsamt III.

Der englische Gewerkschaftstougrek in Hull  . Der Rongreß, auf dem etosa 700 Delegierte die Millionen Mitglieber der Gemertschaften vertreten, beginnt heute Montag. Be fanntlich ist eine Delegation der Allrussischen Berbände bzw. der Roten Internationale zugelassen worden. Doch der Versuch der Stommunisien, dem Rongreß ein Bregramm aufzunötigen, ist von dem Generalrat des Stongreffes abgelehnt worden. Es wird fedin ich bie offiigelle Tagesordnung zur Berhandlung fommen.