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Nr. 414 41. Jahrgang
1. Heilage ües Vorwärts
Mittwoch,?. September 1924
wie märkisthe Kleinstädte aussehen.
Als Fontane vor etwa zwei Menschenaltern Saarmund  , das Städtchen an der Saare, besuchte, hat er es alz   einen Platz der Oed« bezeichnet, an dem nichts mehr davon Kunde gibt, daß vor abermals hundert Jahren hier ein Handelsplatz von Bedeutung war: die große Strafre von Sachsen   noch Preußen sührte hier vorbei und ein Haupt- Zollamt sorgt« für das fiskalische Interesse. Und auch für das der Einwohner. Noch heute erinnert dos WirtshausschildZur Stadt Leipzig  " wr diese alt« Tradition, und Fontane   hat auch noch eine Stadt Halle" gesehen, aber während er sie als Grabschriften über einer Zeit, die nicht mehr ist". ansah, und dem Städtchen Grabesruh nachrief, wird dem heutigen Wandersmann zwar auch die Stille der Straßen,- der Mangel an tönenden Ladenschildern und redenden Fensterauslagcn auffallen, aber er wird in dem Wachsen der Straßen durch neu hergestellte, schmucke Häuschen doch erkennen, daß nun die schlimmste Zeit des Stillstandes vorüber ist. Freilich, ein Ort ohne Eisenbahnverbindung fft heut« zur Aschenbrödelrolle oerurteilt, zumal wenn sie keine Kunst-, Kultur- oder Naturreize aufzuweisen hat. Und damit ist es in Saarmund   nur schwach bestellt, und vies Gefühl einer künstlerischen Belanglosigkeit hat wohl auch Fontanes Urteil beeinflußt. Eine öahn, Sie keine ist. Der var Station Rehbrück  « die schöne Chaussee nach Saarmund   geht, wird vor der Stadt, deren Kirchturm schon herüberguckt, einen Bahndamm vor sich sehen. Donnerwetter, sagt da wohl jeder zu sich, hast du das Kursbuch auch ordentlich eingesehen nun hat Saarmund   doch Bahnverbindung. Und man stürzt sich auf die erste erreichbare Person und fragt sie aus: bei uns war es eins Frau von mehr südlichem Schnitt des Gesichts, als man ihn sonst findet, ganz in weiß, mit einer schönen weißen Zieg« und drei weißen Gänsen.Ja, das ist noch gar keine Eisenbahn, das soll erst ein« werden, aber nur für Güterverkehr fertig ist sie noch nicht!" Diese Auskunft stimmte; von der Gegend von Michendorf   und Seddin her über den Süden von Groß-Berlin wird eine Güterumgehungsbahn gebaut, die die Berliner   Bahnhöfe von dem Transitverkehr entlasten soll. Sie geht dicht bei Saar  - nrund vorbei und nimmt von dort die Richtung auf Ludwigsfelde  lAnhalter Bahn), aber ohne Rücksicht auf vorhanden« Orffchaften. Allzu viele Glücksgüter versprechen sich die Saarmunder   nun gerade encht von der Borbeifuhr der Stückgüter, ober wer weih: etwas Leben bringt dock) jeder Lokomotivpfiff in die Landschaft hinein. Etwas Leben kann schließlich jede Stadt, die noch nicht vom Autowten widerhallt, gebrauchen. Der Tourist ist mit den Sehens- Würdigkeiten bald fertig: die Kirche, romanisch, hat etwas Nüchter- nes; dos neue Kriegerdenkmal, den Opfern des Weltkrieges gewidmet, wird man pietätvoll begrüßen und den nicht allzu ge- pflegten Kirchhof mit jenem Grad der Pietät durchschreiten, den die Gräber unbekannter und über das Mittelmaß nicht, hinaus- reichender Leute in uns merken, und die Farben Schwarz, Rot, Gold in dem kleinen Schild, das die Amtstafel des Gemeinderats ziert, ist obgleich in ländlichem Gebiete als Zeichen republikanischer Gesinnung hoch zu werte» doch nicht als Ersatz für das an- zusehen, was andere Städte aufzuweisen haben, etwa eine malerische Kirche, ein altes Tor, ein Stück Stadtmauer. Man wird daher reichlich Zeit behalten, sich für eins der vorhandenen vier Gast- häufer zu entscheiden, rund wer dabei nach dem Grundsatze: das Alte iit das Beste verfährt, wird dabei nicht übel fahren. Die freund- lich« Wirtin teilt uns mit, daß sie im oberen Stock Erweiterungs- bauten vornehme, da sie doch auf Sommergäste rechnen könne, neben den Herrschaften, die die Ausspannung für 30 oder gar <!0 Pferde in Anspruch nehmen. Sommergäste sind bekannllich der erste Nagel zum Sarge der bestehenden Einfachheit: sie bringen
Saarmund   bei Potsdam  . Großstadtallüren mit, für deren Einführungen in bisher nawe Kreise sie gern ihr Geld opfern. Viesen unü öerge. Da? Städtchen hat einen langgedehnten Markt, in den von Westen her die Beelitzer Straß«, von Norden die Potsdamer Straße  mündet, während die Mühlenstraße nach Osten hinausgeht. Letztere führt zu der idyllischen Partie der Ruthe, deren einer Arm hier
Saare heißt. Vom Flämming herkommend und bei Potsdam   in die Havel   sick ergießend, hat die Ruthe in früheren Jahrhunderten geschichtliche Bedeutung gehabt; westlich von ihr lag das christliche Deutschland  , östlich das heidnische Wendentum. Di« Nutheburgen zwischen Potsdam   und Trebbin   haben damals ihre Pflicht, Schutz zu gewähren, erfüllt so auch Saarmund. bis die friedliche Durch- drmgung vollendet war und die Burgen zerstört werden konnten. Jetzt bietet das Nuthetal   einen idyllischen Charakter; man freut sich über ein so fruchtbares Gebiet in dem sonst recht sandigen Boden gerade der Potsdamer   Gegend. Ein ähnliches Wicfental zieht sich westlich von Saarmund   nach den Dörfern Alt- und Neu-Langer- wisch hin, zwischen zwei bewaldeten Bergkuppen geklemmt, links der Elchberg, rechts der Galgenberg  . Das Gerüst für die Landes- vermeffung, von dem Fontane in' seiner Schilderung spricht, steht auch heute noch da, und wer die paar Stufen der Leiter hinaus­klettert. hat«inen noch umfasienderen Ausblick auf das ganze Gebiet zwischen Potsdam   und Trebbin   als derjenige, der am Fuß des Gerüsts nur Teile der Landschaft durch die Lücken des Baum- bestandes erkennt. Der agrarische Einschlag. Zu Saarmund   gehört noch eine Kolonie Saarmund   im Gut, das wenige Jahre vor dem Kriege von dem bekannten Glknicker Prinzen(Friedrich) Leopold   gekauft wurde. Es sollt««ine Muster- Wirtschaft angelegt werden, Geflügelzucht gettieben und dergboichen. Wenn man dem trauen darf, was der Volksmund erzählt, fo ist allerdings aus der Musterwirtschaft eine Mißwirtschaft geworden weder die Geflügelzucht, noch ein späterer Hundepark existieren mehr, mit zwei Gespannen soll eine große Fläche bestellt werden, Kartoffeln werden in sandigen Boden gesteckt und guter Boden, an dem es dem Gute nicht fehlen soll, bleibt unbearbeitet und verkrautet. Dazu Prozesse mit den Angestellten usw. Auf wem die Schuld ruht, daß solch Gerede umherläuft, kann hier natürlich nicht entschieden werden, uns genügt, diese Ansicht als Stimmung?-
Moment festzuhalten. Daß Saarmund   von Berlin   trotz ds Mangels direkter Verbindung beeinflußt wird, liegt aus der H«id. Es weht im Teltower  , Barnimer usw. Kreis« ein anderer Wind als etwa in Neu-Ruppin   oder Soldin. Schon das schwarzrotgoldene Schild des Gemeindworstandes zeigt auf Selbständigkeit, lieber die letzten Wahlen wurde berichtet: 30 Kommunisten, 230 Sozia- listen, 230 Bürgerlich«. Gemeindevertretung 5 rechts, 4 links. Also heißt es miteinander auskommen, keine rohe Gewalt. Uebrigens ist das Aussehen des Städtchens wenn auch bescheiden, so doch freundlich und sauber; die Chausseen in tadellosem Zustand. Eine sckzöne Sitte, die sehr zur biachahmung reizen sollte, ist durch die Gründung eines Theater- Vereins eingeführt. Auf diesen, Boden treffen sich die 30 Mitglieder aller Parteirichtungen einhellig zu­sammen: Plakate laden zu einem Sommerfest ein. Auch gibt die seit einer Reihe von Jahren bestehende Truppe Gastspiele in den benachbarten Dörfern. Das ist ein Zeichen geifttger Regsamkeit, das man dein kleinen, etwa 1000 Einwohner zählenden Städtchen nicht zugetraut hätte. * Zum Schluß noch etwas über dte Wege nach Saarmund  . Mit der Bahn von Charlottenburg   nach Rehbrücke  ; von dort zu Fuß. Oder von Potsdam   mit Postauto nach Rehbrücke. Rückweg entweder ebenso oder nach der Station Billenkolonie Wilhelmshorst, die«inen sehr anmutigen Charakter: hübsche Häuser. prächtigen Wald und Wasser offenbart. Rüstigen Wanderern sei folgende lohnend« Tour empfohlen: Don Potsdam über den Brauhaus- und Tele- graphenberg, am Observatorium vorüber, dann über die Kleinen und Großen Ravensberge zum Teufels- f e e. Bom Teufelssee über die Wetzlarer Bahn und den Rehgroben nach B e r g h o l z und weiler nach Saarmund  . Als Rückweg benutze man die schöne Saarmund  - Potsdamer Chausiee über Rehbrücke bis zu dieser Statton oder weiter bis nach Potsdam  . Weglänge bis Rehbrück  « 17 Kilometerz bis Pots- dam 22 Kilometer. Da die Bahn Vorortpreise nimmt, kommt der Besuch nicht zu teuer zu stehen.
vie Erweiterung ües Vesthafens. Aeier desersten Spatenstiches". Der Berliner Westhafen, der vor genau einem Jahr« in Betrieb genommen wurde,(am 3. September 1923 fand die Einweihung?- feier statt), erhält bereits jetzt die von vornherein geplante Erweite- rung. Bon den drei großen Hafenbeckest, die der Bauentwurf vorsah. waren bei Eröffnung des Hasenbetriebes zunächst zwei fertiggestellt,' aber schon damals erkannt« man die Notwendigkeit, baldigst auch den Bau de» dritten Beckens in Angriff zu nehmen. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung gingen auf den Bor- schlag ein, daß die Berliner   Hajen- und Lagerhaus-Akttengesellschaft (dieBehala"), an die der Betrieb aller der Stadt gehörenden Häfen und Ladestraßen übertragen worden war, die Erweiterung des West- Hafens auf eigene Kosten auszuführen und die so zu schaffenden Anlagen nach Ablauf des Vertrages unentgeltlich der Stadt zu über- lassen hatte. Zu der Erweiterung des Hasens um das dritte Becken kam als wünschenswerte Beigabe noch ein Ausbau der das Hase!:- gelände am Spandauer Schiffahrtskanal begrenzenden StraßeSüd- ufer" zu einer Kaianlage, deren Baukosten gleichfalls dieBehala  " tragen muß. Nachdem die Gemeindebehörden noch im Spätherbst vorige» Jahres zugestimmt hatten, schritt man im Januar d. I. zur Ab- räumung des Erweiterungsgeländes. Mi den Bodenausfchachtungel:
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Die Familie Frank. Roman von Marlin Andersen Rexö. Uebersetzt von Hermann Kiy.
Ein langer, ausdauernder Kampf wurde in diesem Punkt zwischen ihnen geführt, ein Kampf, worin Madam Frank immer der angreifende Teil war und ihn von Stellung zu Stellung trieb. Aber er war standhast. Weder Prügel ftoch böse Worte machten Eindruck auf ihn, und zuletzt mußte sie ganz auf den Gedanken verzichten, es ihm abzugewöhnen, betrunken nach Hause zu kommen. Dafür nahm sie all ihre Energie zusammen, um ihm jeden Ausweg abzuschneiden, sich Geld zu verschaffen. Aber heute hatte sie eine Niederlage erlitten. Nicht allein, daß das Geld in die Kneipe wanderte, statt dem Haushalt zugute zu kommen, wo man seiner so dringend bedurfte: sondern sie hatte sich auch an der Nase herumführen lassen von dem sanften, feigen, widerwärtigen Trunkenbold! Die lange, hagere, knochige Madam Frank war nicht dazu geschaffen, die Hände lange in den Schoß zu legen und über die Zwecklosigkeit des weiteren Kampfes zu seufzen. Sie oehörte zu denen, für die der Kampf selbst eine Notwendigkeit ist In ihr loderte das Feuer, das seine Opfer immer wieder antreibt, von neuem den Versuch zu machen, sich von jeder Niederlage gestärkt zu erheben und zuletzt stehend zu sterben. einEs lebe der ewige Streit! auf den Lippen. Auch heute nahm ihre Berzagtheit em zähes Ende, da sie mitten in ihrem Schnauben zu schnuppern begann und dann in die Küche stürzte, um nachzusehen, ob die Wasche nicht putzte sich die Nase, wischte die Augen mit ihrem nassen Unterrock ab und war nun wieder eitel Emsigkeit, wart noch ein paar Ringe unter einen Kochtopf, damit es langsamer kochen sollte, lief aufs Feld und holte e.ne Schurze voll getrockneter Kuhfladen zum Feueni, drehte im Borbet. gehen andere um. damit sie auch auf dieser Se.te trocken werden konnten, verschlang, wahrend sie hm- und herfuhr. einen Runken mit Schmalz und einen Salzhering und schleppte dann den schweren Korb Rollwasche fort. Drüben traf sie die Mutter Iantsen die in ihrem eigenen Fett die Straße entlang geschwommen kam. Mutter Iantsen blieb stehen, wischte den Schweiß von ihrer gluhendroten Fleischmaske und sagte gutmütig-bedauernd: Sie rackern sich zu Tode ab, arme Madam Frank. Dazu ist unsereins wohl genötigt, weil man keine Madel
hat, die einen versorgen können," erwiderte Madam Frank und eilte weiter. Mutter Iantsen glich m diesem Augenblick einer gut» mütigen, für Weihnachten gemästeten Ente, die an emem Aas rupft und plötzlich entdeckt, daß es quicklebendig ist. Sie setzte sich vor Schreck förmlich auf den Schwanz und starrte der giftigen Madam gelähmt nach. Dann sammelte sie mit ungeheurer Krastanstrengung ihr Fett, strich mit gekrümmtem Zeigefinger den Schweiß zu- sammen, der in den Krollhaaren um ihr Doppelkinn herum einen Tropfenbesatz gebildet hatte, und klatschte ihn gegen das Pflaster ab. Und dann schwamm sie wieder langsam weiter, einen entsetzten Ausdruck in ihren treuherzigen Dorsch- äugen und ein Gefühl von Lahmheit in dem Fettgewebe und den Muskeln, als hätte sie einen elektrischen Strom berührt. Die giftige Rede zielte darauf hin, daß Mutter Iantsen im Winter S6ancen für heimkehrende Seeleute veranstaltete, unter dem trefflichen Beistand ihrer beiden Töchter Olivia und Susanne. Mcdam Frank schleppte inzwischen ihren Korb Roll- wüsche weiter. Dickt bei dem Hause des Kaufmanns lagen kleine Kohlen, die irgendein Wagen verloren hatte; sie stieß sie mit dem Fuß in ein Brennesselgebüsch hinein, um sie auf dem Rück- weg aufzusammeln, warf einen scharfen Blick in Siverlsens Kellerkneipe hinunter und bog in den Torweg des Kauf- manns ein. Oben an der Rolle waren Leute, und sie mußte sich ein wenig fetzen, um zu verschnaufen. Aber obwohl ihr von dem schweren Korb die Arme weh- taten, konnte sie die Untätigkeit doch nicht lange aushalten. Sie fing an, sich mit den beiden Dienstmädchen des Konsuls herumzuzanken, weil sie faulenzten und, statt ihre Arbeit zu verrichten, mit einem Knecht kokettierten, der drinnen auf dem Speicher damit beschäftigt war, Samenkörner zu lüften. Und was war das für ein Bursche! Jonas Pausten war's ein verheirateter Mann, der in jedem Winkel ein uneheliches Kind hatte. Gott   und alle Welt wußten, was der von einem Mädchen wollte, wenn er es ansah. Und seine eigene Frau hatte er zur Sau gemacht, die krank und im arößten Schmutz lebte; und sie war doch einmal ein so nettes Mädchen gewesen!--- Aber sahen die beiden Mägde ihn deshalb eiwa weniger freundlich an? Nein, sie wetteiferten darin, ihm zu zeigen, daß sie ihn gern mit Haut und Haaren verspeiien würden! Madam Frank machte der Anblick der beiden rasend.
Und als die eine von ihnen das Unglück hatte, ihre Schürze zu verlieren, lachte sie boshaft und sagte: Ja, es wird wohl in Erfüllung gehn." Und dabei sah sie scharf nach Jonas Pausten hin. Das Mädchen wurde rot und antwortete boshaft: Hast du vielleicht deine Schürze verloren, als du damals ins Unglück kamst? I, kehr' du vor deiner eigenen Tür." Und die beiden Mädchen fingen an zu kichern und rollten ganz langsam, um sie zum besten zu haben. Aber als Madam Frank die Geduld verlor und mit- drehen half, da mußten auch sie ordentlich anpacken und die Arbeit beendigen. 4. Thorvald war mitten in der Flegelzeit im fünf­zehnten Jahr.« Im übrigen behauptete seine Mutter, er sei all seiner Lebtage in diesem wenig lieblichen Atter gewesen und werde auch nie darüber hinauskommen; und die Leute waren ge- neigt, ihr recht zu geben. Er war ein langer, knochiger Rekel wie sie und hatte ihr energisches Naturell. Aber bisher hatte feine Energie sich hauptsächlich in Schelmenstreichen offenbart. Bon allen Seiten wurde über ihn geklagt. Der Pfarrer klagte darüber, er störe beim Konfirmandenunterricht, der Lehrer klagte von der Schule aus, und die Leute ringsum im Städtchen klagten. Die Mutter raste nach allen Seiten, wenn die Beschwer- den einliefen sie raste gegen ihn, gegen die Klagenden und nicht am wenigsten gegen ihren Mann. Der Junge selbst setzte bloß sein verstocktestes Grinsen auf. Dieses Grinsen kennzeichnete ihn in der Meinung der Leute und füllte ihn. Natürlich war er ein Bösewicht, aber trotzdem konnte es ein gutes Ende mit ihm nehmen. Andere Knaben machten auch dumme Streiche und verursachten zuweilen auch Skandale der ärgerlichsten Art. Wenn es aber entdeckt-wurde, weinten sie und bereuten und versprachen Besserung und Buße. Thorvald dagegen grinste, sogar als er auf dem Rat- Haus wegen Unzucht durchgeprügelt wurde er setzte eine Ehre in seine Schande. Er wandert auf geradem Wege zum Richtplatz hin," hatte bei jener feierlichen Gelegenheit der Schultheiß gesagt. Und selbst die, die immer versuchten, bei den guten Seiten der Menschen zu verweilen, schüttelten bedenklich den Kopf und erklärten, da sei Hopfen und Malz verloren. (Fortsetzung folgt.)\