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Der Abbau der Bezirksämter.

Es scheint ein allgemeines Schlachten werden zu follen. Die bürgerlichen Parteien haben es außerordentlich eilig, ihre Macht­gelüfte zu befriedigen. Raum hat der Magistrat durch seinen Beschluß die Zahl der abgebauten Bezirksstadträte festgesezt, da beginnt bereits in den Bezirken mit bürgerlicher Mehrheit in der rücksichtslosesten und unverschämtesten Weise der Abbau nach rein parteipolitischen Prinzipien. Der Standal ist so groß, daß selbst das" Berliner Tage blatt sich gegen den Unfug wendet. Wir haben von dem Beschluß der Tempelhofer   Bezirksversammlung berichtet, den Bürgermeister abzubauen. Gegen diesen Beschluß schreibt das Berliner Tageblatt" wörtlich folgendes:

vom

Nach Annahme der Dawes- Gesetze.

Die Berliner   Funktionäre einmütig hinter der Reichstagsfraktion.

verteuert.

Durch das Londoner   Abkommen wird Deutschland   auch in

wie die Betriebsvertrauensleute der Partei nahmen Die Partei. und Gewerkschaftsfunktionäre, so- notwendig, durch sie werden viele Bedarfsartikel erst so riesenhaft gestern im überfüllten Saal des Lehrervereinshauses Stellung zur Londoner Konferenz und den letzten Vorgängen im Reichstage. Reichstagsabgeordneter Genoffe Stelling, Mitglied des Partei­vorstandes, führte in seinem Referat aus:

Unsere Partei brachte den Wunsch, daß der Reichstag  aufgelöst werden müßte, nicht aus parteiegoistischen Gründen zum Ausdruck, sondern aus der Erwägung heraus, daß Neu­Verhältniffe gebracht hätten. Daß es anders gekommen ist, ist nicht wahlen eine Gesundung der inner- und außenpolitischen unsere Schuld, aber wir müssen daraus die Schlüffe ziehen, die notwendig find. Wie lagen die Verhältnisse vor der Entscheidung im Reichstage? Noch vor einem Jahre erlebten wir, daß das Ruhr­abenteuer liquidiert werden mußte, ein Abenteuer, das die verpfuschte Politik der Regierung Cuno eingebracht hatte. Die Entwicklung, die seither vor sich ging, ist dazu angetan, unserer Schon der Auffassung von Politik zum Durchbruch zu bringen. lung, die Verständigung getreten ist, gibt einen Lichtblick für die Umstand, daß an Stelle des Diktats die Verband Zukunft. Mit dem wachsenden Ansehen Deutschlands   ist viel ge­wonnen: Mit einem Hilferuf an die anderen Nationen um Unter­ftühung in unserem schweren Kampf werden wir mnmehr Erfolg haben.

" Die Borsigenden der Bezirke und ihre Stellver­treter dürfen überhaupt nicht ohne weiteres ab­gebaut werden. Nach der Ministerialverordnung 10. März 1924 bedarf es für die Besetzung der sogenannten Einzel­stellen einer Zustimmung der Aufsichtsbehörde, die nur zu erteilen ist, wenn ein dringendes dienstliches Bedürfnis nachgewiesen wird. In Uebereinstimmung damit hat der Magistrat von Han­ nover   den Beschluß, durch den er den Beschluß des Bürgerpor­steherfollegiums betreffend den Abbau des Oberbürgermeisters und des Stadtschulrats beanstandet, damit begründet, daß der Beschluß fich nicht darauf beschränkt, die beiden genannten Beamten in den einstweiligen Ruhestand zu versehen, sondern zugleich den Abbau der von den Beamten beantragten Stellen ausspricht. Damit habe das Kollegium seine Befugnisse überschritten, denn die Personalabbauverordnung, auf die sich der Beschluß stüge, handelt lediglich von der Verminderung der Zahl der Beamten durch Ber­sehung in den Ruhestand, gebe aber dem Kollegium nicht die Be­fugnis, auch über den Abbau der Stellen zu befinden. Hierfür bleiben die Bestimmungen der Städteordnung maßgebend. Da s Dies alles haben wir der Erfüllungspolitik zu verdanken, die trifft in vollem Umfange auch auf Berlin   zu Der wir von jeher als die allein mögliche bezeichnet haben. Wir Posten des Borsigenden des Bezirksamts und der Posten haben alfo einen vollen Erfolg zu verzeichnen. feines Stellvertreters ist Einzelstelle mit Einzelgehalt. Beide Allerdings darf darüber. Bein Zweifel bestehen, daß auch das Posten werden in§ 23 Abfah 2 und 3 des Gesezes Groß- Berlin aus­Sachverständigengutachten rein tapitalistische drücklich erwähnt und haben gegenüber den anderen Bezirksamts- Grundsätze vertritt. Aber angesichts der ganzen Situation blieb stellen den Charakter herausgehobener Posten. Es müßte alfa, nichts anderes übrig, als das Gutachten anzunehmen, da es den wenn der Abbau beabsichtigt ist, zunächst der Antrag auf Ab- eugenblicklich einzig gangbaren Weg aus dem Reparationselend bau der Stelle selbst beim Oberpräsidenten gestellt werden. zeigte. Warum führten aber die Nationalisten den von uns Verblendet durch politische Voreingenommenheit, erlebten Kampf gegen das Gutachten? Aus rein parteipoli­vergißt man vielfach, daß es sich bei den zu treffenden Maßnahmen tischen Erwägungen heraus wurden in der schärfften Weise nicht um eine in freier Entscheidung sich vollziehende Wahl handelt, nicht nur die Sachverständigen, sondern auch die Staatsmänner der wie sie sonst die Stadt- und die Bezirksversammlungen vollziehen, sondern daß nur ein durch die besonderen Umstände gebotenes Ent Donald und Herriot   wurden als Agenten des internationalen Rapi­neuen Regierungen in Frankreich   und England angegriffen. Mac­laffungsverfahren vorliegt, das unter Ausschaltung irgendwelcher tals hingestellt. Alles deutete darauf hin, daß die Nationafiften politischen Gesichtspunkte nach streng rechtlichen Merkmalen durchzu befürchteten, bei einer Verständigung werden ihnen alle ihre führen ist. Die Versammlung ist also in ihrer Prüfung an die von der Abbauverordnung bestimmten Gesichtspunkte gebunden und darf delle fortschwimmen. Wir Verständigungspolitiker können fich nicht darüber hinwegsehen. Eben deshalb ist ja gegen den Be- stolz darauf sein, daß die Unebenheiten, die sich bei den Londoner  schluß der Versammlung ein Einspruchsverfahren vorge- Willens aus der Welt geschafft wurden. Verhandlungen ergaben, im Geiste der Kollegialität und des guten fehen, über das eine außerhalb der Gemeinde stehende richter: Herriot   nicht gleichzeitig mit der wirtschaftlichen Befreiung des Aus der Tatsache, daß liche Instanz entscheidet, mit der Befugnis, den Beschluß aufzu- Ruhrgebietes die militärische Räumung behandelte, tönn heben, falls Die von dem Beschwerdeführer beantragte Beweis- die miten qe beurteilung ber erhebung eine Verlegung der für den Abbau maßgebenden Vor­schriften ergibt. Es kommt aber noch ein anderes hinzu. Wenn in dem einen Bezirk der Stadtgemeinde Berlin   der Bürgermeister ab­gebaut wird, in einem anderen der Vertreter, in einem dritten viel­leicht alle beide, so wird der vom Gesez vorgesehene Auf bau der Bezirte willkürlich zerstört und der Cha­rafter der Einheitsgemeinde gefährdet. Diefer Willfür einen Riegel vorzuschieben, ist Aufgabe des zentralen Magistrats. Da der Abbau der Einzelstellen nur bei dringendem dienstlichen Bedürfnis erfolgen darf, so sollten Magistrat und Ober­präsident in der Erkenntnis, daß in jedem Bezirk die beiden Einzel­stellen zu erhalten sind, den Bezirksversammlungen ent­sprechende Richtlinien geben. Geschieht das, dann wird die Berliner   Verwaltung vor schweren Erschütterungen bewahrt, dann werden ihr Prozesse erspart bleiben, deren Ausgang nicht zweifelhaft sein kann, dann wird vor allem vermieden, daß man der bevorstehenden Revision des Gesetzes im Wege des für ganz andere Zwede bestimmten Personalabbaus durch politische Zufalls. mehrheiten   willkürlich vorgreift."

Diesen Ausführungen des Tageblatts" brauchen wir von uns aus nichts hinzuzufügen. Sie geben vollständig auch unsere Auf­faffung wieder und es ist selbstverständlich, daß die sozialdemokra­tischen Frattionen alle Mittel anwenden werden, um diese Methoden bürgerlicher Gewalt politif unwirksam zu machen. Das Tage. blatt" hat bei seinen polemischen Bemerkungen nur zweierlei ver­geffen: es vergißt, daß die von ihm kritisierten Beschlüsse stets mit Zustimmung der Demokraten gefaßt worden sind, die sich in Berlin   in hoffnungsloser Abhängigkeit vom Bürgerblodfimmel befinden. Da der demokratische Parteivorstand erst fürzlich seine Organisationen vor der jetzt beliebten Methode der Ausmuzung der Abbauverordnung gewarnt hat, fönnte man beinahe hoffen, daß der Druck der Presse und der Parteileitung, eine Wandlung in Berlin  herbeiführen müßte, wenn. ja wenn es sich nicht um die Demo­Praten handelte. Außerdem aber ist ganz klar, daß dieser Drud Gegendrud erzeugt und daß unter diesen Umständen den fozialdemokratischen Fraktionen in Bezirken mit fozialistischer Mehr. heit gar nichts anderes übrig bleibt, als Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Der Magistrat sollte deshalb für den Abbau in den Bezirksämtern genauere Richtlinien herausgeben und vor allen Dingen darauf hinweisen, daß die Stellen des Vorsitzenden und des Stellvertreters der Bezirksämter vom Abbau ausgenommen werden müffen.

Wieder billige Fischfage. Das Ernährungsamt der Stadt Berlin   veranstaltet vom Donnerstag bis Sonnabend dieser Woche wieder billige Fischtage. Zum Verkauf gelangen neue 1924er prima deutsche   Fettheringe zum Preise von 50 Pf. für 7 Stüd oder 1 M. für 15 Stüd. Die Verkaufsstellen werden Donnerstag und Freitag an den Anschlagsäulen bekanntgegeben.

Jugendveranstaltungen.

Anmelbungen zum Ferienaufenthalt am Quenzfee( Landheim) werben noch in Jugendfefretariat, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 Tr., angenommen. Heute, Mittwoch:

Achtung, Raffierer! Beitungen und Marken sind in der Zeit von 5 bis 7 Uhr in Empfang zu nehmen.

Mitgliederversammlung abends% 8 Uhr: Raulsdorf: Jugendheim Friedrichsfelde: Jugendheim Berliner Str. 45. Petersburger Abolfftr. 25. Luisenstadt: Jugendheim Stallschreiberstr. 54. Rofenthal: Jugendheim Schiller Biertel: Jugendheim Ebertyitr. 12. Straße. Südost( Reichenberger Biertel): Jugendheim Glogauer Str. 15. Für den Jugendiag in Lindom ift das Fahrgeld heute zu bezahlen. Fahr­Süboft( Röpenicker Biertel): Borstandssigung bei Lier, Naunyn­geld 2,40 M. Tempelhof  : ftraße 9. Erscheinen aller Funktionäre unbedingt notwendig. Jugendheim Germaniaftr. 4-6. Wannsee  : Jugendheim Schule Charlotten­ftraße. Bortrag: SAJ. und Arbeitersport".

Werbebezirk Oberspree. Alle Genoffen, die zum Jugendtag am Sonnabend, den 6., und Sonntag, ben 7. September, nach Lübbenau  mitfahren wollen, müssen bis Mittwoch, den 3. September, in den Abteilungen 2,50 Mart Fahrgeld bezahlt haben. Die Abteilungsleiter milffen am Donnerstag, den 4. September, im Jugendheim Nieder­schöneweide abrechnen. Treffpuntt Sonnabend 6 Uhr am Bahnhof Niederschöneweide  .

Werbebezirk Webbing. Achtung, Mitglieder! Heute abend 8 Uhr Zusammenkunft aller Mitglieder, die nach Landsberg   fahren, im Ledigen­heim Schönstedtstr. 1, 5. Stock. Die 1. Anzahlung von 2 M. ist un­bedingt mitzubringen. Pünktlich erscheinen.

Stellung Herriots ist aber die Zusammensetzung des Linksblocks im festgefügte Linksmehrheit, ja nicht einmal zusammenhaltende Bar­französischen Parlament zu berücksichtigen. Dort gibt es feine schweren Stand der französische   Ministerpräsident in London   haben Bei einer solchen Konstellation ist zu verstehen, welchen mußte.

teien.

Ein Sturz Herriots in der Kammer häfte für uns die Fort­fehung der franzöfifchen Sanktionspolitit zur Folge gehabt. Aber trotzdem gebührt ihm ebenso wie Macdonald für die Führung der Verhandlungen unser Dant. Die Räumung des Ruhr­

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gebiets ist teilweise im Gange. Wenn sich jetzt hier und da Schwierigkeiten ergeben, müssen wir auch das zu ertragen wissen, gegenüber dem unbefristeten Dittat der bisherigen Gewalthaber. Rund 900000 Deutsche   werden in der nächsten Zeit zu freien Deutschen   gemacht werden. Die Ausweisungen werden zurüdgenommen. Das Elend dieser gehetzten Mitbürger ist furcht bar; das Reich fonnte nur unvollkommen helfen. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß sie wieder in die Heimat zurückkehren können. Der Plan der Aliierten in der Eisenbahnfrage bestand darin, etwa 4-5000 Regieeisenbahner in Deutschland   zu belassen, die, in den nächsten Jahren wenigstens, als Fremdkörper in unserem Wirtschaftsleben gewirkt hätten. Auch hier ist Abhilfe geschaffen. All diese Errungenschaften find aber nicht allein ausschlaggebend für unsere Einstellung dem Gutachten gegenüber. Die Kreditnot der deutschen   Wirtschaft ist auf andere, als die in London   gefun­bene Art nicht zu beheben. In Deutschland   fällt jebe Möglichkeit fort, die Kreditnot zu beheben. Das flüffige Geld fehlt, die gefun­fene Kauffraft der Bevölkerung tut das ihre, den Zustand zu einem dauernden zu machen. Durch das Infrafttreten des Londoner Ab­tommens wird aber ausländisches Geld der Wirtschaft zufließen, die dadurch wieder in Gang kommen fann.

Das behebt unsere Wirtschaftsführer aber nicht der Verpflichtung, gleichzeitig für eine innere Gejundung zu sorgen, die Parasiten müssen

3011 politischer Hinsicht zur Einheit gebracht. Die innere 3ollgrenze wird fallen. Die Beseitigung des Micum systems ist von größtem Vorteil für die Gesundung unseres gesamten Wirt­schaftslebens. Nicht die Industrie hat die Lasten dieses Systems ge= fragen, sondern die 2rbeiter, die in endlosen Ueberschichten ihre Kraft hergegeben haben. Die Wiederherstellung der deutschen  Justizhoheit, die uns das Abkommen bringt, ist sehr zu be= stredung ist dadurch beseitigt, wobei wir allerdings feine Berbeu­grüßen. Das fürchterliche System der französischen   Strafvoll­gung vor unferer gegenwärtigen Rechtspflege zu machen brauchen. Genosse Stelling ging in feinen weiteren Ausführungen auf die Leistungen ein, die Deutschland   wird machen müssen. Er tam zu der Auffassung,

daß die Sachverständigen unsere Leistungsfähigkeit überschätzt haben. dem es sich aber um ganz außergewöhnliche Spitzenleistungen han­Man hat sicher das Micumsystem als Maßstab herangezogen, bei delte. Troßdem kann aber festgestellt werden, daß wir in den näch­sten Jahren Zahlungen zu leisten haben werden, die im Bereich der Möglichkeiten liegen. Die Summe von 2,5 milliarden, die wir vom Normaljahr ab zu zahlen haben werden, ist sehr hoch. Sie wird nur zu leisten möglich sein, wenn unsere Steuer­gefeßgebung grundlegend geändert wird. Die Lasten müffen um fo eher auf die Befigenden abgewälzt werden, als im Gut­der arbeitenden Bevölkerung nicht unter der Lebensführung der achten selbst die Bestimmung enthalten ist, daß die Lebenshaltung Arbeiterschaft der Ententeländer sinken darf.

Wie steht es mit der Stellung der Deutschnationalen im Reichs­tag gegenüber dem Gutachten?

Entente ein Angebot gemacht, das wesentlich über das hinausging, Die Regierung Cuno hat bereits im Sommer 1923 der was das jetzige Abkommen uns auferlegt. Allein damit ist schon die Demagogie dieser Vaterlandsfreunde gekennzeichnet. Das Geschrei Behauptung, die Eisenbahn foll dem ausländisch- jüdischen Kapital der Kommunisten ist ähnlich zu bewerten. Wie soll man ihre ausgeliefert werden, bezeichnen?

Die Einstellung der derzeitigen Regierung zur Schuldfrage ist zum mindesten als ungefchidt zu kennzeichnen. Die Regie­rung hat nicht nötig gehabt, den Deutschnationalen extra zu Ge­fallen zu sein. Die Wirkung wird sich im nationalistischen Ausland bald zeigen. Offenbar foll aber dem Bürgerblock der Weg geebnet werden. Heute wissen wir noch nicht, ob das 3entrum diesen Weg weiter gehen wird. Warum aber die Bemühungen um den Bürgerblod? Das Wort Breußen lagt alles. Diefes Feld einer ruhigen Entwicklung im demokratischen Sinne ist allen Rechtsern ein Dorn im Auge.

Das ganze Vorgehen der Gegner des Gutachtens war darauf eingestellt, der deutschen   Regierung neue Schwierigkeiten zu machen, um jede rubige Entwicklung zu stören. Unter allen Umständen follte ein Durcheinander angerichtet werden, in welchem sie dann als die Retter erscheinen tönnten. Das wäre das Ende aller Er­rungenschaften für die Arbeiterschaft gewesen.

Deshalb muß unser Kampf diejen Elementen gelten, die wohl ihre Penfionen von der Republit beziehen, ihr aber eher heute als morgen den Garaus machen möchten. Unser Kampf gilt aber auch der tommunistischen Radaugesellschaft im Reichstag, die durch ihr Verhalten lediglich unsern natürlichen Klaffen­gegnern geholfen haben.

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hätte unter allen Umständen die Auflösung erzwingen müssen, er­Gegenüber dem Verlangen mancher Parteifreise, unsere Partei flärte der Referent, daß eine andere Stellung, als die Partei im Reichstag eingenommen hat, nicht denkbar war, follten wir als Partei nicht erledigt fein. Trotzdem werden wir alle Kraft ansehen, dafür zu sorgen, daß dieser Reichstag, bald ein Ende findet. Zu diesem Kampfe gehört aber unsere ganze Kraft, die wir in rastloser Agitation weiter steigern und vergrößern müssen. Auf, an die Arbeit für die Gesundung unserer 3u­funft, für die Stärkung unserer Partei und ihrer Schlagkraft.

Stürmischer Beifall zeigte die Zustimmung der Versammelten zu den Ausführungen des Genossen Stelling.

Eine Diskussion wurde nicht gewünscht. Der Leiter, Genosse Hermann Müller  , fonnte daher unter Zustimmung der Ber­sammelten feststellen, daß die Funktionäre der Berliner   Partei­organisation in der Beurteilung der Arbeit der Reichstagsfraktion einer Meinung sind.

Die Mans unferem Wirtſchaftsförper millen befestigt werdenen Bartel topbox Before under Die Barfominung.

Die Ausschaltung der unendlich vielen Händleregistenzen ist dringend

Filmschau.

Der Glödner von Notre Dame  . Der berühmte Roman Biltor Hugos bat jegt die unvermeidliche( amerikanische) Berfilmung erlitten. Aus der romantischen Geschichte des trüppelhaften Glodenschwingers ist ein ge­lungenes Schaustüd boller Erregungen und Sensationen geworden. Die Amerikaner haben es verstanden, die komplizierten Borgänge, die langatmige verwickelte Führung des Romans, so weit das eben möglich ist, zu ent­der Umgebung der altberühmten Kirche wächst spukhaft das Paris   des 15. Jahr­wirren und ein allerdings etwas filmphantastisches Zeitbild hinzustellen. Aus hunderts empor, mit Bintelgängen und dunkelerfüllten Torbögen, von ferne droht die Bastille. Und im Mittelpunt dieses Rahmens steht die gnomisch verkrüppelte Gestalt des fagenhaften Glödners. Wie ihn in unvergleichlicher Virtuofität der Maste und Gefte der Amerikaner Lou Chaney darstellt, ist es wirklich das menschenunähnliche Gebilde, die Ausgeburt einer bos haften Laune der Natur, von abschreckender Häßlichkeit, wie Biftor Hugo ihn fich vorgestellt haben mag. In den acht Aften des Films bleibt die Notre Dame   ftets im Mittelpunkt des Geschehenen. Im Umkreis ihrer Mauern entwideln fich die düfteren Dinge; die Berfolgungen, die Folte­rungen und schließlich der fabelhaft gesehene Alarm des Bolles, der Sturm auf die Stathedrale im zudenden Lichte der Fadeln. Die Amerikaner haben gemacht, was fie auf diesem Gebiet, das sie unstreitig beherrschen, tun fonnten ein Schaustück, das niemals langweilig wirft. Hier mehr zu berlangen wäre unbescheiden.

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Die Erstaufführung vollzog sich in dem prächtig in Rot   und Gold wieder erstandenen Primus Balast in der Potsdamer Straße  . Die spulhafte Gewandtheit des unheimlichen Glödners, der u. a. an der Außenwand der Rathedrale hinabklettert, riß das Publikum zu lautem Beifall hin.

Sport.

Friede im Radsport!

K.

In der am Freitag stattgefundenen Sigung der Berufsrad­sportverbände wurde folgendes beschlossen: Der DBR V. ( Deutscher   Berufsradsportverband) löst sich im Interesse eines gedeih lichen Zusammenarbeitens im deutschen   Berufsradrennsport auf und die ihm angehörenden Bahnen( Abt. 1) treten auf Grund nachstehen. der Bereinbarungen wieder in den VDR.( Verband Deutscher Rad­rennbahnen) ein. Die Abt. II des DBRB., die gleichbedeutend mit dem DRV. ist, wird vom BDR. wieder anerkannt. Bor­stand und Verwaltungsausschuß des BDR. wird dem­entsprechend in feiner nächsten außerordentlichen Mitgliederversamm­lung neu zusammengestellt. Die Sagungen des VDR. wer den zeitgemäß und die Wettfahrbestimmungen gemeinsam mit dem DRV. geändert. Die alten Lizenzen werden wieder für gültig erklärt. Die Ausgabe neuer Lizenzen

Mit der Aufforderung zu intensivster Werbearbeit für die Partei schloß Genosse Müller die Versammlung.

erfolgt nach§ 2 der bisherigen Wettfahrbestimmungen. Die im Ber laufe des Streites vom alten Vorstand des BDR. ausgesprochenen Bestrafungen der ausgeschiedenen Bahnen und der Nennfahrer werden aufgehoben. Als oberste Behörde des deut­fchen Berufsradrennsportes fungieren: 1. Der Schlichtungsausschuß, 2. das oberste Schiedsgericht. Der Schlichtungsausschuß seht sich vor­läufig zusammen aus den Herren Nordmann, Lind, Saldow, Rendelbacher und als Stellvertreter die Herren Schulze, Delmann, Peter und Meinhold. Das oberste Schiedsgericht bildet der Schlichtungsausschuß unter Hinzuziehung eines unparteiischen stimmberechtigten Obmannes; das Urteil diefer Instanz ist in jedem alle endgültig. Eine Bestrafung der durch ihren Start in Breslau  aus dem DRV. ausgeschiedenen Fahrer erfolgt nach Wiederaufnahme nicht. Wiederaufnahmegesuche sind unverzüglich dem Vorstande des DRB. einzureichen.

Rennen zu Hoppegarten   am Dienstag, den 2. September.

1. Rennen. 1. Dollar( D. Schmidt), 2. Patrizier( D. Müller), 3. Heldraftein( Zimmermann). Toto: 25: 10. Plat: 11, 12: 10. Ferner liefen: Maura, Zamoral, Sternflar. 2. Rennen, 1. Mardud( Torfe), 2. Parsifal  ( D. Müller), 3. Pelagia ( D. Schmidt). Toto: 23: 10. Platz: 17, 23: 10. Ferner liefen: Idol, Bolter. 1. Nicotin( Torte), 2. Jean de France( Olejnil), 3. Sinir( B. Tarras). Toto: 42: 10. Blag: 17, 32, 20: 10. liefen: Lapis Electrir, Luftpost, Waffe, Civilist. Nogulna, Gondatlan. 4. Rennen. 1. Bitdame( Torke), 2. Idomeneus  ( D. Schmidt), 3. Barfur( W. Tarras). Toto: 15:10. Platz: 10, 11: 10. Ferner liefen: Tod und Leben, Ben trovato.

3. Rennen.

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Ferner

5. Rennen. 1. Bertrau mal( Torke), 1. Abteilung: 2. Bring Kudud( E. Behr), 3. Rofenteufel( Breege  ). Toto: 35: 10. Plat: 15, 15, 16: 10. Ferner liefen: Eulalia, Frigga, Baustein, Schalmei, Bandar  , Kavalier. 2. Abteilung: 1. Veleda  ( Dlejnil), 2. Friedchen( Helle­brandt), 3. Gilda( Bachmeier). Toto: 70:10. Blag: 63, 48, 18: 10. Ferner liefen: Hans Günther, Fuchsie, Perolin, Maita. Baladin, Begonia. 6. Rennen. 1. Ondina( Storb), 2. Eisenfrone( Bachmeier), 3. Kara­Foto: 41: 10. Blaz: 15, 14, 24: 10. Ferner liesen: wanka( Albers), Treue Wacht, Eichkaze, Robertine, Mänade, Rodonda. 7. Rennen. 1. Dirndl( M. Schmidt), 2. Malatesta( Korb), 3. Rost ( W. Tarras). Toto: 280: 10. Plat: 67, 31, 34: 10. Ferner liefen: Cap der Hoffnung, Winnetou  , Peter Moor, Bohnenteufel, Hanka, Frohsinn, Taiga, Fliegender Fuchs( blieb am Start stehen).

Wetter für Berlin   und Umgegend. Beitweise aufflarend aber noch größere Bewölkung ohne erhebliche Niederschläge, Temperatur wenig ge­ändert. Für Deutschland  . Jm Binnenlande, namentlich im Südosten, noch vielfach leichte Regenfälle, im Küstengebiet langsam aufklarend.