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Nr. 420+ 41. Jahrgang

Gegen den Brotwucher!

2. Beilage des Vorwärts

Der neu gegründete sozialbemotraiische Aerztebund het in feiner letzten Sigung beschlossen, folgende Resolution der Deffentlichkeit zu übergeben:

Zehn Jahre Hungersnot liegen hinter uns und schon wieder wird dem Proletariat, den Arbeitern, Angestellten und Beamten ein neuer Kampf um die Grundlagen ihrer Eristenz durch die Mehrheit diefes Reichstages aufgezwungen. Schutz der heimatlichen Produt tion ist ihr Schlachtruf. Aushungerung und erneute Knechtschaft der werftätigen Bevölkerung die Wirkung dieser Politik. Verrauscht sind die Phrasen von der Volksgemeinschaft, die die Not gemeinsam zu ertragen habe.

Wieder hat das Massensterben im alten und im neuen Proles tariat begonnen; die Not der Kinder steigt und steigt; die Tuber. tulose fordert neue Opfer; Tausende und Zehntausende gehen wie ter durch Erschöpfung zugrunde.

Aber der größte Teil der bürgerlichen Parteien duldet still schweigend die geplante ungeheuerliche Preissteigerung der wichtigsten Nahrungsmittel durch Schutzölle. Wo bleiben in diesem Kampf die Aerzte, die sich doch sonst immer als die allein berufenen Hüter der Volksgesundheit aufzu­spielen belieben? Warum erheben nicht auch sie ihre Stimme gegen der erneuten Raubbau an der Gesundheit des Boltes? Dauernd predigt man, daß der Mensch der wertvollste, der unerseßlichste Teil unferes Staatsvermögens fei, daß wir gerade infolge des Krieges mehr denn je Menschenöfonomie zu treiben hätten. Bergeffen haben diese Kreise ihre Klagen über Hungerblockade, über das Sterben der Säuglinge, über den Geburtenrüdgang, denn es gilt, dem Groß­tapital und den Agrariern, den Stügen der bürgerlichen Gefell­schaft ihre verlorene Bormachtstellung wieder in die Hände zu spielen. Einführung der Schutzölle bedeutet den Hungertod für Tau­sende von Proletariern. Nachdem der Kampf gegen den äußeren Feind verloren wurde, soll der innere Feind, die arbeitenden Klassen, durch die Inflation zermürbt, von den verbündeten Agrariern aus. gchungert werden. Zwölf Millionen Deutsche   wurden ein Opfer des Krieges und der Nachkriegszeit. Millionen steht der Hungertod Die medizinische Wissenschaft aber und ihre Vertreter als nur allzu willige Diener der bürgerlich- fapitalistischen Gesellschaft lassen stillschweigend neues Elend über Frauen und Kinder kommen. Die bürgerliche Aerzteorganisation, einig im Rampf gegen die Sozial versicherung, fördert durch Stillschweigen diesen Zustand.

hevor.

Um die neue Hungerblodade gegen die arbeitenden Massen durch diese deutschen   Volksgenossen zu verhüten, erheben die Aerzte durch diese deutschen   Volksgenossen zu verhüten, erheben die Aerzte des sozialdemokratischen Aerztebundes, die aus eigener Anschauung missen, wie das Proletariat hungert, wie Säuglinge und werdende Mütter dahinfiechen, ihre warnende Stimme. Es ist die geschichts liche Mission der sozialdemokratischen Partei, gestützt auf die Er. gebnisse der Wissenschaft, den Kampf gegen die Ausbeutung in jeg licher Form mit aller Schärfe zu führen.

Schutzölle bedeuten Siechtum und Tod des durch zehnjährige Entbehrungen entkräfteten Boltes. Wenn unfer Mahnruf unerhört verhallt, werden in furzer Zeit Tausende von entfräfteten Kindern durch die Schutzzollpolitik der Agrarier und der Großindustrie zu­grunde gehen als neue Opfer des deutschen   Kapitalismus  . Der fozialdemokratische Aerztebund. Dr. Moses. Dr. Benl.

Dr. Marg.

Deutscher   Baugewerksbundestag.

Hamburg  , 5. September.  ( Eigener Drahtbericht.) In der Vormittagsfihung des dritten Verhandlungstages werden die besonderen Aufgaben und das Zusammenwirken der Fach gruppen und die Bundesfagungen beraten.

Bundesvorsitzender Baeplom gibt zu diesen beiden Bunkten Richtlinien, in denen sich die Beratungen zu bewegen hätten. Es dürfe bei den einzelnen Fachgruppen nicht die Stimmung aufkommen, baß sie nur ein geringer Teil der großen Organisation feien. Es wurden daher Anträge vorgelegt, die den 3wed haben, die Mitarbeit der Fachgruppen in allen Berbandsinstanzen in höherem Maße als bisher sicherzustellen.

In der Aussprache tommen zuerst die Obmanner der fieben Fachgruppen zum Wort. Betont wird von ihnen, daß die Entwicklung im Baugewerbe zur Spezialisierung dränge und dem müsse durch den Ausbau der Fachgruppen Rechnung ge tragen werden. Es wird dann über die einzelnen Fachgruppen im Sinne der von den Fachgruppentagungen vorgelegten Anträge be­Bedauert wird, daß die Bauarbeiterjugend in richtet. ihren Bestrebungen bei den älteren Kollegen bisher nicht genügend Unterstützung gefunden habe.

Nach Abschluß der Ausführungen der Fachgruppenobmänner mird eine Kommiffion zur Durchberatung der Saßungsanträge ein­gesetzt und dann in die Mittagspause eingetreten.

Verbandstag der Buchdrucker.

Schluß der Donnerstagfihung.

Hamburg  , 5. September.  ( Eigener Drahtbericht.) In der Aussprache wird allseitig die notwendige bessere ausgestaltung der Lehrlingsabteilungen anerkannt. Inhalt des Jungbuchdruckers". Gefordert wird eine stärkere Be­Anerkannt wird ferner die Tätigkeit der Lehrlingszentrale und der einflussung der Berufsberatungsämter durch die Gemert­schaften. Nach einem Schlußwort von Fülle wird nachstehende Entschließung angenomnien:

Die technische und wirtschaftliche Entwicklung im Buchdrud­gewerbe macht es zur zwingenden Notwendigkeit, daß nach langen und gründlichen Borarbeiten im Februar 1920 von den Tarif. parteien in vollster Einmütigkeit beschlossene und dem damaligen Tarifamt der deutschen   Buchdrucker am 1. Mai desselben Jahres in Kraft gefehte Lehrlingsordnung für das deutsche Buch druckgewerbe nun endlich bindendes Gesez für alle Beteiligten stand gewisser Prinzipalstreise scheiterte, die sich auf der Lehrlings­wird. Da die Durchführung dieser Lehrlingsordnung an dem Wider ordnung entgegenstehende Bestimmungen der Gewerbeordnung usw. beriefen, richtet der 12. ordentliche Verbandstag des Verbandes der deutschen Buchdrucker an die zuständigen amtlichen Stellen des Reiches und der Länder das dringende Ersuchen, mit tunlichster beizuführen, daß die Durchführung der in Rede stehenden Lehrlings Beschleunigung eine Aenderung der Gesetzgebung dahingehend her­ordnung endlich ermöglicht wird."

ratung. Es folgen Berichte der Beschwerdekommission. Die von ihr Angenommen wird auch die Entschließung über die Berufsbe­getroffenen Entscheidungen werden bestätigt. Nach 9 Uhr werden die Berhandlungen auf Freitag vormittag 8 Uhr vertagt, wo in ver traulicher Beratung Tarif- und Lohnfragen behandelt werden sollen.

Der Vormittag des fünften Verhandlungstages war ausgefüllt mit der vertraulichen Beratung von Tarifs und Lohnfragen. Zum Beginn der Nachmittagsfizung, in der der Vertreter des franzöfifchen Bucharbeiterverbandes C. Lioson den Berbandstag begrüßte, be. Bucharbeiterverbandes C. Lioson den Verbandstag begrüßte, be­richtet Schweinig vom Verbandsvorstand über den Bau des Verbandshauses. Die Aufbringung der Baukosten foll durch einen Ertrabeitrag von 30 Pfennigen während der nächsten brei Quartale erfolgen. Für Ertrabeiträge sollen die Mitglieder je einen Anteilschein von 10 Mart erhalten, der im Laufe von 10 Jahren wieder eingelöst werden kann. In längerer Aussprache wird gegen das Projekt fein Widerspruch erhoben, nur über die Aufbringung der Mittel gehen die Meinungen auseinander. Schließlich läuft ein Antrag ein, daß der Verbandsbeitrag generell um 20 Pf. erhöht werden soll. Wenn aus der Erhöhung die Bau­often aufgebracht sind, follen die 20 Pf. zur Einrichtung eines Rampffonds weiter erhoben werden. Dieser Antrag wird mit allen gegen vier Stimmen angenommen und damit das Projekt genehmigt.

Verbandsvorsitzender Seiz berichtet sodann über die inter­nationalen Beziehungen zu dem bevorstehenden internationalen Buch brudertongreß. Seine Mitteilungen werden von dem internatio­nalen Gefretär Berdan ergänzt, der über die Berhandlungen auf Anschluß der Verbände in England und Amerita berichtet. Der russische Verband habe bisher nicht den Nachweis erbracht, daß er in loyaler Weise mit den übrigen Verbänden zusammenarbeiten walle. Ein im tommunistischen Sinne gehaltener Antrag aus Grün­berg i. Scyl. und Rudolstadt   wird durch llebergang zur Tagesord nung erledigt.

Sonnabend, 6. September 1924

Der englische Gewerkschaftskongreß.

London  , 5. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Der englische Gewerkschaftstongreß in Hull   hat einstimmig die Antitriegsresolution angenommen, in der für den Fall eines drohenden Krieges die fofortige Einberufung eines beson­deren Gewerkschaftsteagresses vorgesehen ist.

*

Kürzlich fand in London   unter der Leitung von Tom Mann  , Mitglied des Vorstandes der Roten Gewerkschaftsinternationale  , ein Kongreß von Gewerkschaften statt, die sich als" die" nationale Min­derheit der englischen Gewerkschaftsbewegung bezeichnen. In letzter Zeit hörte man wohl hier und da von einem linken Flügel der eng­lischen Gewerkschaften, von einer geschlossenen, organisierten oppo­fitionellen Bewegung ist jedoch noch nie die Rebe gewesen. Für die Organisierung dieser nationalen Minderheit" oder mit anderen Worten für diesen Versuch der Untergrabung und 3 er stü de. lung ber englischen Gewertschaftsbewegung vollen Wirksamkeit in Frankreich  , Italien  , der Tschechoslowakei   und müssen die großen Vorfämpfer" der Einheitsfront", d. h. die Russen verantwortlich gemacht werden. Nach der verhängniss anderen Ländern scheint sich nun Mostau fpeziell auf England zu werfen.

und die Führer und Arbeiter der englischen Bewegung demnach Da der Engländer in allgemeinen nicht sehr sprachenkundig ist besonders auch deshalb, weil sie sich mit den speziell ausgesuchten von vielen sie betreffenden Ausführungen teine Kenntnis erhalten, Meldungen und Artifeln zufrieden geben müffen, die Moskau   in lifchen Kameraden überraschen, zu vernehmen, daß diese britische gewissen englischen Zeitungen veröffentlichen läßt, muß es die eng­Nationale Minderheitskonferenz bis in alle Einzelheiten im Juli in Roten Gewerkschaftsbulletin" Nr. 38 vom 24. Juli in extenso Mostau vorbereitet worden ist. Dies geht flar aus der im wiedergegebenen Rede Tom Manns am 15. Juli auf dem Kangreß der Roten Gewerkschaftsinternationale   in Mostau hervor. In der gleichen Sigung wurde von Kalinin  , ebenfalls Borstandsmitglied der RGI., ein vollständig ausgearbeitetes Pro­gramm für die Britische   Minderheitskonferenz vorgelegt. Bunft 1 dieses Programms lautet: Die Konferenz muß erstens ein natio­nales Zentrum des linken Flügels schaffen."( Da man offenbar befürchtete, daß das Wort linter Flügel" falsch interpretiert wer­den fönnte, heißt es zur näheren Definition in Klammern: d. h. der Anhänger der Roten Gewerkschaftsinternationale  "!) Das Programm seht sich aus 12 Punkten zusammen, von denen der 7. wie folgt lautet: Herstellung der engsten Verbindung mit der englischen kommunistischen   Partei"( die laut Angaben der Komm. Internatio nale ono 1921-1924 von 10 000 auf 3000 Mitglieder zurückgegan gen ist).

In den eingelaufenen Meldungen finden wir fein Wort über die Finanzierung der Nationalen Minderheit. Ist das viel. leicht wieder eine Einzelheit, deren Regelung Moskau   überbasset wird?

.

Es ist sicher eine sehr interessante Erscheinung, daß im Mo ment, wo von den Kommunisten überall nach Einheit geschrien wird und man in Moskau   behauptet, mit der Amsterdamer Inter­nationale fo gern zu einem Einvernehmen gelangen zu wollen, daß gerade jezt, wo der Briefwechsel zwischen Amsterdam   und Mostau wieder aufgenommen worden ist, unter der Leitung der RGI. in England eine nationale Minderheitsbewe= gung ins Leben gerufen wird, die nur eine Untergrabung der englischen Gewerkschaftsbewegung bedeuten fann. England war bis jetzt das Land, in welchem mehr als irgendwo die Gewerkschafts­bewegung start und ungeteilt blieb und feine Berschiedenheit ber Glaubensbekenntnisse und politischen Ueberzeugungen Spaltungen verursachte. Gerade deshalb tonbe fie auch für ihre Mitglieder fo viel erreichen. In dem ersten Manifest, das die Minderheits­bewegung anfäßlich des am 1. September in Bull eröffneten Bri tischen Gewerkschaftstongreffes herausgab, heißt es u. a.: daß der Rongreß zum ersten Male in der Geschichte der englischen Gemert­fchaftsbewegung einer ftarten und organisierten Opposition feiner eigenen Mitglieder gegen die bestehende Leitung gegenüberstehe". Offenbar sind die Russen und ihr Anhang ſtolz auf das in England englische Gewerkschaftstongreß die Spatter gründlich ablaufen begonnene Zerstörungswert. In Westeuropa   nennt man dies ,, Spaltungstaftit", in Rußland   ,, Einheitsfront". Allerdings hat der englische Gewerkschaftsfongreß die Spatter gründlich ablaufen laffen.

Es wird dann die Stellungnahme zum ADGB. beraten. Hierzu gibt Seiß eine Einleitung, in der er leichtfertige Kritiken gegen den ADGB.   zurückweist und feststellt, daß das zu fammenarbeiten im Bundesausschuß sehr gut gewesen sei. In ber Aussprache, in der zunächst elf Redner zum Wort kommen, werden besondere Hamburger und Bremer   Anträge unterstüßt, die sich gegen Die gegenwärtige Schlichtungsordnung aussprechen, da sie das Streif recht illuſprisch mache. Von einigen Rednern wird ausgeführt, daß der 2DGB. in der Frage des Achtstundentages nicht genügend Ini­Bildungsarbeit vom ADGB. zentralisiert wird. Bon mehreren Reb tiative entfaltet hätte. Gefordert wird, daß die Gewerkschafts­abladeplak für Dinge zu machen, für die der einzelne nicht gern ver­nern wird energisch dagegen protestiert, den ADGB  . zum Schutt­antwortlich sein möchte. Auf alle diese Dinge geht der Bertreter des ADGB.  , Graßmann Berlin  , ein, der zunächst ausführt, daß der Bundesvorstand des ADGB  . viel weniger Bewegungsfreiheit habe als irgendein Verbandsvorstand. Am Herzen liege dem Bundesvorstand die Zentralisierung der Bildungsbestrebungen. hoffentlich beschließt der nächste Gewerkschaftsfongreß die Erhebung eines Kulturbeitrags. Der Redner geht dann im einzelnen auf die vorgebrachten Beschwerden ein und betont, daß der Bundesvorstand 25. Februar schon im vorigen Jahre auf die Gefahren der Berbindlichkeits­erklärungen aufmerksam gemacht habe. Abschließend erflärt Graß­mann, vielleicht seien die Gemertschaften heute durch ihren geringen Raffenbestand und verringerte Mitgliedszahl gefünder als vor etwa drei Jahren. Er fordert unter starkem Beifall auf, den Kampf gegen den wirtschaftlichen Gegner und nicht gegenein. ander zu führen.

Um 5% Uhr tritt eine einstündige Pause ein, da eine Abend fizung stattfinden soll.

Die Buchdrucker- Internationale. ( 3GB.) Einem Tätigkeitsbericht der Buchdrucker- Internationale über das Jahr 1923 entnehmen wir folgendes:

Im Laufe des Berichtsjahres ist die Mitgliederzahl der dem wiederum etwas zurückgegangen. Währenddem fie 1922 infolge Internationalen Buchdrudersekretariat angeschloffenen Berbände Rücktritts des Londoner   Maschinenmeister- und Hilfsarbeiterver­bandes von zirka 195 000 auf 172 000 fiel, ist fie im Berichtsjahre abermals um etwa 6000 gefunten und betrug am Ende desselben noch ungefähr 166 000. Den absolut stärksten Rückgang hatte der Mitgliederzahl infolge des durch den Balutenschwindel verursachten schlechten Geschäftsganges von 72 976 auf 67 480 gefunden ist; die meisten dieser verlorenen Mitglieder wurden zum Berufswechsel ge­zwungen.( Inzwischen ist die Mitgliederzahl wieder auf 70 000 ge­stiegen.)

17.

Modes

Wirtschaft

Der Reichsindex für die Lebenshaltung.

( 1913/141)

1,05 7. Mai 1,06 14.

13. März

1,07 21.

9. April

1,11 28.

1,13 18. Juni.

23.

30.

1,14 25.

1,15 2. Jul. 1,169.

1,17

1,19

1,15 16.

1,15

1,13 23.

1,18

1,12 30.

1,14

1,11 3. September 1.15

Steigerung gegen die Vorwoche 0,9 Proz.

schon seit längerem verspürt wird, zeigen damit zum ersten Die Lebenshaltungskosten, deren Steigerung im täglichen Male feit dem 30. Juli auch in der Reichsstatistik wieder eine Steigerung, die insbesondere auf die Verteuerung der Rabrungsmittel zurückzuführen sein bürste.

Für den Durchschnitt des Monats August berechnet fich die Reichsindegziffer in Gold auf das 1.14 fache, gegenüber dem 1,16fachen im Durchschnitt des Monats Juli ergibt sich eine betragen im Durchschnitt August das 1,22 fache der Vorkriegszeit. Abnahme von 1, 7 roz. Die Ernährungsfoften allein

Landwirtschaftliche GenossenschaftengegenRentenbank Die Bestrebungen gewisser landwirtschaftlicher Kreise, die

In der Nachmittagssigung wird die Aussprache von den übrigen Abgeordneten über dieselben Buntte fortgesetzt. Es tommen 24 Redner zum Wort. Die Aussprache ist außerordentlich vielseitig. Es werden die mannigfachsten Organisations- und Agi tationsfragen erörtert. Algemein spricht man sich für die baldige Wiedereinführung der Unterstügungen aus. Sehr weit auseinander geht die Meinung über die Be­wegungsfreiheit der Fachgruppen. Besonders start erörtert wird die Frage der Arbeitsverhältnisse der Tiefbauarbeiter, wobei u. a. verlangt wird, daß den Erd­arbeitern unbedingt der gleiche Lohn wie den Baubilfsarbeitern ge­zahlt werden müsse. Im allgemeinen wurde Einverständnis mit ben Anträgen des Bundesvorstandes festgestellt und das gute Ein­bernehmen betont, das zugleich als Mahnung zum Anschluß für die Verband der Deutschen   Buchdruder zu verzeichnen, dessen Rentenbant zu einem großen Agrartredit inftitut mit noch fernstehenden Organisationen des Baugewerbes gelten müsse. Ein Zwischenfall ereignet sich durch eine schriftliche Erklärung, die von mehreren Vertretern der sogenannten Opposition" ab­gegeben wird. Die Erklärung befagt, daß die Unterzeichneten auf eine weitere Beteiligung an der Debatte und Abstimmung verzichten, da sie auf dem Bundestag doch durch Schlußanträge mundtot ge Dann aber haben auch valutastarfe Länder, wie Dänemart, Holland  , Norwegen  , Schweden   und die Schweiz   infolge der miß­macht würden. Bundesvorfizerder Paeplow legt gegen diefe Erflärung entlichen Wirtschaftsverhältnisse Mitgliederverluste erlitten, wenn auch schiedene Verwahrung ein und wies fie unter dem Beifall der Mehr heit der Delegierten als beleidigend zurück. Im weiteren Berlauf Der Debatte wird dann von den Oppofitionellen" eine zweite Er. flärung abgegeben, in der zum Ausdrud gebracht wird, daß man feine Beleidigung der Bundestagung beabsichtigt habe und die erste Erflärung zurüdziehe.

Nachdem noch zwei Jugendvertreter energisch für bessere Ber. tretung der Jugendintereffen eingetreten sind und gegen die Ein­Führung der Arbeitsdienstpflicht gesprochen haben, wird die Aus­fprache vorläufig abgeschloffen, bis die Sagungskommission ihren Bericht erstattet hat. Mit allen gegen 19 Stimmen wird der grund fäßliche Beschluß gefaßt, daß, fobald die Kaffenverhältnisse es er­Tauben, die Erwerbslofenunterstügung wieder ein geführt werden soll.

Nachdem eine Kommission zur Prüfung der Anstellungsbedin gungen der Bundesangestellten eingesetzt ist, tritt eine Baufe ein, da eine Abendsigung stattfinden soll

nicht in demselben Maße wie Deutschland  . Hier verursachte die schlechte Konjunktur den Mitgliederverlust. Auch die Mitgliederzahl Desterreichs ist etwas zurückgegangen.

Die im

staatlichem Privileg umzuwandeln, stoßen jetzt auf wachsenden Wider­ftand bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften. Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften" vereinigten 30 Landes und Provinzial. genossenschaftsbanken, welche die nach Ländern bzw. Provinzen organisierten zentralen Geldausgleichsstellen von über 25 000 lande wirtschaftlichen Genossenschaften mit über 2% Millionen Einzelmit gliedern sind, haben in einer gemeinsamen Sigung zur Frage der Begründung einer landwirtschaftlichen Kreditanstalt nach eingehender Beratung einstimmig wie folgt Stellung genommen: Das Gefeß über die Liquidierung der Deutschen  Renten bant bebingt eine Aenderung ber zeitigen Sabung der Rentenbank nur in denjenigen Vorschriften, die sich auf die Liquidation als solche beziehen. Es liegt fein Grund vor, in der landwirtschaftlichen Besetzung des Aufsichtsrats und des Ver.

Belgien  , Frankreich  . Luremburg, Polen   und die Tschechoslowakei  dagegen haben ihre Mitgliederzahlen etwas zu erhöhen vermocht. Diese Zunahmen vermögen leider die oben erwähnten Verluste nicht zu kompensieren. Dazu ist noch eine Neuaufnahme zu verzeichnen, die des Estnischen Buchdruckerverbandes mit zirka 850 Mitgliedern. Im Vorjahre fanden auch zwei Verschmelzungen statt: in Desterwaltungsrais Aenderungen eintreten zu laffen. reich der Verband der Hilfsarbeiter mit dem der Facharbeiter, in der Tschechoslowakei   der Mährische( Brünner) Verband mit dem Brager Verband. Hierdurch fiel die Zahl der angeschlossenen Ver­bände von 24 auf 22.

Das Gefretariat fordert die englischen Buchdruckerorganisationen zum Anschluß auf. Die spanischen   und Sao Paoloer Verbände mel­deten bereits ihre Eintrittsabficht. Die Drudereiorganisationen der fleinen russischen Grenzstaaten wollen sich ebenfalls anschließen.

Die in§ 9 des Gesetzes über die Liquidierung der Deutschen  Rentenbant vorgesehene landwirtschaftliche Kreditanstalt muß mit tumlichster Beschleunigung geschaffen werden. Die Errichtung muß in einfachster, jede lleberorganisation ausschließender Form er folgen. Vor allem tommt es darauf an, eine weitere 3eriplittea rung in der Kreditgewährung und eine Berteuerung der Kredite selbst zu vermeiden. Im übrigen dürfen bei Durch führung aller in Frage tommenden Maßnahmen nur wirtschaftliche