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Auch Tillessen   in Budapest  .

Budapest  , 11. September.  ( TU.) Die Budapester Polizei hat nunmehr genaue Beweise dafür, daß sich auch der zweite Erzberger Mörder, Tillefsen, in Budapest   aufhält. Man glaubt, daß seine Ber haftung bevorsteht. Lillefsen hielt sich, wie bekannt, uber dem Namen Schneider beim Abg Gömbös auf, vor wo er flüchtete, als die ersten Berichte über seinen Zufluchtsort bekannt wurden.

enthüllt.

Horthy  - Militarismus.

Dem Bölferbundsrat ist von ungarischer Emigrantenfeite eine Eingabe überreicht worden, die einen ganz unglaublichen Borfall Damals hat das Oberste Kriegsgericht beschlossen, eine meutereiantlage gegen 80 ehemalige Angehörige des früheren 6. t. u. t. Infanterieregiments in Betsch wegen einer Rebellion, die fich am 20. Mai 1918, also noch während des Krieges, dort

Sommerfäden.

Der Sommer nimmt Abschied, geht langsam in die leuchtende Bracht des Herbstes über mit den tausend frohen Farben der letzten Blumen und den unendlich vielen so reizvoll gezeichneten Blättern der Bäume, die wie fleine Fahnen luftig durch die Lüfte flattern. Wird dieses Schauspiel der Natur, die sich an das Abschiednehmen macht, ein Schauspiel, das sich alle Jahre wiederholt und jedesmal cufs neue gleich einem Wunder auf uns wirkt, von einer Sonne. bestrahlt, die noch heiß und herrlich zu sein weiß, wie in den ver­gangenen Tagen, dann bekommt das Farbenspiel in der Natur eine besonders interessante Note, die man mit Wohlgefallen finnend be. trachtet. Es gibt Menschen, die den Herbst mehr denn den Sommer lieben, die das größle Vergnügen daran haben, durch die Wälder zu schreiten, wenn von den Bäumen die Blätter gleich fleinen toten Bögeln zur Erde fallen, wenn jener eigenartige scharfe Geruch nach Fäulnis und Verwesung über die Felder zieht und lange in der blauen Luft sieht. Man hat gesagt, diese Liebhaber wären franke Menschen, dekadente Naturen, weil sie Gefallen finden am lang­die Aerzte miteinander rechten.

und Tang, inmitten der Storfower Gastgeber, denen der besondere Dant ihrer Gäste gebührt zu verbringen. Bald schlug die Abschieds­stunde. Bielen   stand noch eine weite Fahrt bevor und am anderen Morgen hieß es wieder frisch und munter an die Arbeit gehen. Der Jugendtag war für alle Teilnehmer mehr als ein sonniger Tag, er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Sonnentag

Billige Zigaretten.

Der Handel mit gefälschten und gestohlenen Bandero

Man mundert sich über die heutigen billigen Zigarettenangebe. Es werden 4- Pfg. Zigaretten zu 1 Bfg. verkauft, 8 Pfg.- 3igaretten zu 3 Pfg. u. a. m. Man muß sich um so mehr über die billigen Angebote wundern, als diese Zigaretten, die normal versteuert werden, nicht einmal den Steuerbetrag einbringen. Bekanntlich be­trägt dieser 4 Proz. des Berkaufspreises. Für hundert Vierpfennig- Zigaretten würden also 1,60 m. Banderolensteuer zu zahlen sein,

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ereignet hat und deswegen schon damals 13 Mann zum Tode ver­urteilt worden waren. Die Todesstrafe droht auch den 80 neuen Angeklagten. Die Eingabe hebt mit vollem Recht hervor, daß dieses samen Absterben und Vergehen. Ob das richtig ist, darüber mögen den auf kredit genommen und wenn die Fabrik Geld Verfahren ein Berlegung des Bertrags von Trianon bedeutet.

Die Enthüllung dieses geplanten neuen Verbrechens des Horthy­Militarismus dürfte in Genf   lebhaftes Aussehen erregen und die günstige Wirkung der vorgestrigen Apponyi- Rede erheblich beein trächtigen.

Theorien für Neinfager.

Herbst ganz besondere Genüsse bereit hält, die man sich auch nicht Jedenfalls tann man aber nicht leugnen, daß die Natur im durch die Sommerfäden verfümmern lassen soll, die der Boltsmund ein menig brutal Altweibersommer nennt. Die Spinnen sind in diesen Tagen emsig am Wert, und es ist interessant zuzuschauen, wie sie schnell und geschickt ihre Nehe von Baum zu Baum, von Ein importierter Saboteur der deutschen Außenpolitik. Blume zu Blume spannen, und es sieht hübsch aus, wenn die un­Lübed, 11. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Auf Veran- glänzen. Aber am Ende dieser Sommerfäden hängt gewiffermaßen endlich feinen und zarten Fäden gleich mattem Silber in der Sonne  laffung hiesiger Wirtschaftskreise hielt gestern abend der bekannte der Winter mit seinen vielen Schreden und die Menschen schädigen­schwedische Nationalökonom Cassel einen Bortrag über das Reden Begleiterscheinungen. Geht man in diesen Tagen durch die parationsproblem. Er kritisierte den Dawes- Plan   wälder und über die Felder, reißt man überall die Sommerfäden äußerst scharf und erklärte ihn als undurchführbar und ver werflich. Seine ökonomischen Argumente sind erstens, daß es un­entzwei ,, die sich um das Geficht und die Hände wickeln und läftig möglich sei, den deutschen Staatshaushalt im Gleichgewicht zu halten, der ungewollten Zerstörung, und unwillkürlich kommt einem der find. Mit einer gewissen Behmut blickt man erst auf dieses Wert wenn ihm die wesentlichsten normalen Einkünfte, Gedanke: wenn man alle hindernisse und Hemmungen, die der Zölle und indirekten Steuern, entzogen find. Sodann hält er das tommende Winter um einem herum aufrichten wird, so leicht und Herausziehen eines Ueberschusses von Milliarden aus der so schnell zerreißen und beseitigen könnte wie die zarten Gespinste deutschen   Volkswirtschaft für ökonomisch undenkbar. Die Erfahrung der Spinnen! lehrt, daß alle Industrieländer normalerweise eine passive Handels­bilanz aufweisen. Die Durchführung des Dames- Planes hat nach ihm zur Borausseßung, daß die deutsche Ausfuhr die Einfuhr in einem Maße übertrifft, wie es in einer entwickelten Bolkswirtschaft noch nie der Fall gewesen sei. Diese Argumente stehen auf sehr schwankendem Boden.

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Die Freundin junger Mädchen.

Warnung vor einer Gepäcschwindlerin.

Auf den Bahnhöfen in Groß- Berlin treibt in letzter Zeit eine Gepäckschwindlerin ihr Unwesen. Es ist eine 50 Jahre alte mittel große Frau, die den Eindrud einer bessergestellten Handwerkerfrau macht. Zulegt trug sie ein graugestreiftes Kleid und Ladschuhe Diefe Gaunerin hat es besonders auf Hausangestellte abgesehen, die vom Bande nach Berlin   kommen, entweder um hier Arbeit zu fuchen oder die sich auf der Durchreise befinden.

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In seinen politischen Ausführungen zeigte er sich als äußerst ge­fährlicher Freund Deutschlands  . Er vertrat die These, daß Deutsch­ land   für den Eingang der Zahlungen nicht mehr verantwortlich sei, nachdem die Gläubiger Pfänder genommen hätten, aus denen sie sich befriedigen. Diese Ansicht, die von den Saboteuren der Erfüllungs­politik begierig aufgegriffen werden dürfte, muß von uns aufs In den Wartesälen streicht sie zwischen den Tischen herum und schärffte bekämpft werden. Denn in dem Augenblid, wo die Lei- feht sich dann bald zu einem ihr geeignet erscheinenden jungen Mäd­stungen stocken, würde nach dem Reparationsplan die deutsche Wirt- chen. Mit diesem läßt sie sich in ein Gespräch ein und gibt als schaft, und vor allem die Eisenbahn, erst wirklich in die Hand derfahrene Frau" Ratschläge und fragt schließlich nach dem Woher und Wohin. Je nachdem es nun die Lage erfordert, verspricht sie, Gläubigerländer gelangen. Es liegt also im Intereffe des deutschen das vertrauensselige Mädchen mehrere Tage bei sich aufnehmen zu Bolles, soweit als irgend möglich für die Durchführung der Bah wollen, bis es in Ruhe eine ihm zusagende Stellung gefunden habe. lungen einzutreten. Daß diese Uebereinstimmung Caffels mit der Erfreut nehmen die Mädchen dann das Anerbieten an. Bevor man deutschnationalen Politik tein Zufall ist, bemies er durch Aus zur Wohnung der Beschützerin aufbrechen will, schickt diese die fälle gegen den Sozialismus, die durchaus auf der Höhe Mädchen fort, um eine kleine Besorgung zu machen.. Um nicht un­deutscher Katheberweisheit standen. Hätte Cassel wirklich als Freund ontbor zu erscheinen, wagen die Mädchen meist nicht, den Auftrag Deutschlands   handeln wollen, jo hätte er seine Rede beffer in Frank- ist die erfahrene Frau" mit dem gesamten Gepad verschwunden. abzulehnen. Wenn sie dann von der Besorgung zurückgekehrt sind, reich oder England gehalten. So erscheint sie mehr als Liebesdienst Befinder sich die Mädchen nur auf der Durchreife ,. fo wendet sie für das deutsche Unternehmertum. Wir werden dafür zu forgen einen anderen Trid an. Mit einem Roffer in der Hand erscheint sie haben, daß sie von diesen Kreisen nicht dazu ausgenutzt wird, Deutsch   in den Wartefälen und spielt selbst die Durchreifende. Nachdem fie fand in neue Torheiten hineinzuftürzen. wieder mit einem Mädchen ein Gespräch angefnüpft hat, wieder das Woher und Wohin in Erfahrung gebracht hat, überredet sie das Mädchen, mit ihr einen ffeinen Bummel durch Berlin   zu machen. Gemeinsam geben sie dann das Gepäck an der Berwah rungsstelle auf und ganz von selbst macht es sich, daß die ältere Frau den Gepäckschein an sich nimmt. In den Straßen von Berlin  verseht sie dann ihr Opfer, und ehe die Stadtfremde sich nach dem Bahnhof zurückgefragt hat, ist die Gaunerin längst auf dem fürzesten Wege Dahingefahren und hat das Gepäck abgeholt.

Diktatoren Dämmerung.

Primo de Rivera   droht mit Standrecht. Madrid  , 11. September.  ( WTB.) In einem langen Aufruf an das Bolk erklärt Primo de Rivera  , das Direktorium müsse das begonnene Wert fortsetzen, weil die Säuberungsarbeit noch nicht beendet sei.(!) Nach der Ruhe sei für die Re­gierung ein ungeheuer schwieriges Problem entstanden durch den Aufstand der Riffkabylen, das nur durch Waffengewalt zu lösen fei. Er müffe dem spanischen   Bolt die Wahrheit fagen, daß fein anderer Weg möglich sei, als den ungewöhnlich stark bewaffneten Feind zu bekämpfen und zu schlagen. Er hoffe, die Bevölkerung werde sich nicht gegen das Direktorium aufheben lassen; jeden falls verfüge er über Mittel, allen Ruhe

störern das Handwerk zu legen.

In einem weiteren Aufruf an die afrikanische Armee appelliert Primo de Rivera   an die Vaterlandsliebe und das Ehrgefühl der Soldaten, warnte vor den Folgen der Muflosigkeit und der Flucht vor dem Feinde und drohte für diesen Fall mit der sofortigen Anwendung des Standrechts.

Der sinkende Stern Mussolinis.

In dem Hauptorgan der deutschen   Faschisten, der Deutschen Zeitung", flagt ihr ständiger Vertreter in Italien  " herzerweichend über die Schlappheit Mussolinis, der vor der Opposition zurückgewichen sei.

Mussolini  , der Diftator, perzichtete vor der Zeit auf Fortführung der Diftatur. zu früh, viel zu früh( das sei ein warnendes Beispiel) ließ er sich wieder auf das Spiel des Parlamentes ein." Da sind doch die deutschen   Gesinnungsgenoffen Muffolinis ganz andere Rerle! Sie lassen sich nicht siehe Ludendorff  !-auf das Spiel des Parlaments" ein, sondern halten unentwegt das Banner hoch, während in Italien   und Spanien   bereits die Gögendämmerung der Diftatur angebrochen ist. Deutschland   in der weit

Doran!

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Die Anleihen steigen wieder.

Das Interesse der Börse wendet sich in stärkerem Maße dem Markt der inländischen Anleihen zu, wo bei lebhaftem Ge­schäft heute ziemlich erhebliche Schwankungen zu verzeichnen waren. Es bestand zweifellos in den letzten Tagen ein starkes Decouvert, das heute zum größten Teil abgedect wurde. Hieraus ergab sich Don selbst ein gewiffer Auftrieb der Kurse. Die neue Be­wegung fand an der Börse selbstverständlich rasch Mitläufer, da man troß aller offiziellen Erklärungen auch mit einer Gefolgschaft der außerhalb der Börse stehenden Kreise rechnet. Im Laufe der ersten Börsenstunde schwankte Kriegsanleihe zwischen 1050 und 1080, gegen mittag stellte sie sich auf 1055. Ferner wurden gehandelt: proz. Preuß. Ronfols mit 1825, Schuhgebietanleihen mit 11, 3wangsanleihe mit 27%, 23er K- Schäße 750, 24er dergleichen 630.

Die beutsche Sozialdemokratische Partei   in Polen   hat auf ihrer legten Bezirkskonferenz beschlossen, bei den nächsten Kommunal­wahlen nicht mit der polnischen Sozialdemokratie zusammenzugehen.

500 Zentner Roggen ein Raub der Flammen. Aus noch nicht geflärter Ursache brach in der legten Nacht gegen 212 Uhr in der Roggenmiete des Landwirts Hönice in Lanfwiz Großfeuer aus. Die Feuerwehr von Lichterfelde  , die in größerer leitung größeren Selibers an. Die etwa 400 Meter von der Kraft­Stärke an der Brandstelle erschien, griff fofort mit einer Schlauch­fahrertaserne entfernte Roggenmiete, in der sich rund 500 Bentner Roggen befanden, ist ein Raub der Flammen geworden. Da das Umstapeln des verbrannten Roggens längere Zeit in Anspruch nahm, war die Wehr bis morgens 8 Uhr an der Brandstelle be­schäftigt. Der weithin sichtbare Feuerschein loďte noch in der Nacht eine größere Menschenmenge herbei.

Arbeiter Jugendtag in Storkow  .

Am vergangenen Sonntag veranstaltete der Bezirk Brandenburg  des Verbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands   an verschiedenen Orten der Mart Brandenburg Jugendtage. Berliner  Jugendgenossen unterstützten diese Veranstaltungen. Einer diefer Unterbezirksjugendtage fand in dem kleinen Landstädten Stortow statt. Die Arbeiterjugend des Unterbezirfs Jüterbog 2uden. walde und Königswusterhausen   und der Berliner  Werbebezirte Teltomfanal und Westen trafen sich hier, um für die Republik   und den sozialistischen   Gedanken gemeinsam mit den dortigen Arbeitern zu demonstrieren. Die Organisationen der Arbeiterschaft find in Storkom nicht übermäßig start. Am Sonn­abendabend fand als Auftakt zum Jugendtag im großen Saale des Restaurants Rupper eine gut besuchte öffentliche Jugendverfamm. lung statt, in der die Ziele und das Wolle der Arbeiterjugendbe­wegung dargelegt wurden. Der Referent betonte, wie notwendig ichließen. Die wirtschaftliche Lage der Lehrlinge in Storfow ift ein es fei, daß sich die Lehrlinge der Arbeiterjugendbewegung an­Schulbeispiel, und Sie Jugend muß mit aller Kraft für das Jugend fchutzprogramm und die Forderung einer gründlichen Reform des Lehrlingswesens eintreten. Die fulturelle und politische Erziehungsarbeit der Arbeiterjugend wurde eingehend behandelt und Die Notwendigkeit einer lebhaften Anteilnahme der Jugendlichen betont. Nach Schluß der begeistert aufgenommenen Rede zogen sämtliche Teilnehmer zum Bahnhof, wo die auswärtigen Gäfte ab­geholt wurden. Alle, Gäste und Einheimische, Junge und Alte bildeten nun einen Fackelzug, der unter den Klängen einer Musil fapelle durch den Ort zog. Das war ein Rhythmus, ein siegesbewuß tes und freudiges Schreiten. Man fühlte, wie jeder einzelne erfaßt und mitgerissen wurde. Jubelnde Zurufe zeigten, welche Wirkung der Zug auslöfte. Der Fadelzug endete im Festsaale von Kupper. der Zug auslöfte. Der Fadelzug endete im Festsaale von Rupper. Dort wurden die Quartiere verteilt. Der andere Tag brachte eine Fülle weiterer Veranstaltungen. Die Darbietungen einer furzen Feierstunde waren gelungen und fanden einhelligen Beifall nach mittags beteiligte sich die Jugend an der Veranstaltung der Gewerkschaften und Gründung einer Orts. gruppe des Reichsbanners Schmerz Rot- Gold. Landtagsab, Drugemüller und das Mitglied des Reichswirt. schaftsrats Reißner besprachen die wirtschaftliche und politische Lage und die Aufgaben der Gewerkschaften. Dann zog die Jugend zur Schützenwiese, um dort noch kurze Zeit bei fröhlichem Spiel

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Ein Teil dieser Zigarettenverkäufe ist wie man uns schreibt natürlich aus Geldnot zu erklären. Die Banderolen wer= braucht, dann verfauft sie eben die Zigaretten um jeden Preis und die in Konkurs geraten sind und die Käufer dieser Zigaretten die Steuerbehörde fann nachher zusehen, wie sie ihr Geld bekommt. richten sich selbstverständlich nach der Banderole überhaupt nicht. Es sind unter den billigen Fabrikaten auch Zigaretten von Fabriken, Ein weiterer Grund für die billigen Angebote ist die Tatsache, daß es sich um 3igaretten handelt, die schon lange ferlig lagern und bei denen der Fabrikant das Verderben fürchtet. Er schlägt sie dann um jeden Preis los. Bielfach werden auch Zigaretten aus minder­dies trifft nicht den Kern der Sache. Man erhält erst ein wirkliches wertigem Tabat hergestellt, aus sogenanntem Breßtabak, d. h. Bild von den Zuständen, die gerade in der Zigarettenindustrie herr­von Abfällen aus gutem Tabat, die gepreßt werden. Doch alles fchen, wenn man dem nachgeht, was der Vorsitzende des Reichs­verbandes der Zigarettenindustrie in einer Mitgliederversammlung, der auch Zoll- und Reichsbeamte beiwohnten, ausführte. Es handelt gröbster Art. Es ist ja feit langem bekannt, daß, vielfach Zigarette sich nach seiner Ansicht um Banderolenschiebungen aller­ohne Banderole an Wiederverkäufer in der Art verkauft werden, mitgegeben wird. In diese Kartons werden die aus unbanderolierten daß eine kleine Anzahl banderolierter Kartons Den unbanderolierten Kartons entnommenen Zigaretten hineingebracht, so daß äußerlich der Betrug niemals sichtbar wird. Da aber diese Methode den Steuerbehörden bekannt ist, wird sie verhältnismäßig wenig ange­wandt. Mehr blüht der Handel mit Banderole. Es gibt direkt Banderolenbörsen, in denen Banderolenbogen, die auch der Steuerbehörde mit 48 m. bezahlt werden müssen, zu 60 Pfg. zu haben sind Wenn die Polizei auf der einen Etelle folche Börsen aufhebt, dann tauchen auf der anderen Stelle wieder neue auf. Autos mit Banderolen sollen von Dresden   und anderen Städten zum Ber­auf an diesen Börsen nach Berlin   kommen. Diese Banderolen find oft gefälscht, zuweilen auch gestohlen, denn den Dieben wird das Handwerk sehr leicht gemacht. Die Banderolen, immerhin Wertobjette, merden nicht etwa in sehr schwer zu erschließenden Tresors aufbewahrt, sondern gewöhnlich in einfachen Aktenschränken. Aber der größte Teil der aẞnderoien stammt aus der Nachver= steuerung. Als die Goldbanderole eingeführt wurde, mußten die Fabriken ihre Bestände zur Nachversteuerung angeben. Sie gaben, da sie ja die Banderolen zur Nachversteuerung gratis be­kamen, höhere Bestände an, als sie vorrätig hatten. Nachkontrollen Diese Weise übrig geblieben find, erscheinen jetzt in den Banderole­fanden in den meisten Fällen nicht statt. Die Banderolen, die ouf börsen. Der Leidiragende ist der Steuerfiskus und auch diejenigen Teile des Gewerbes, Sie noch der etwas altmodisch anmutenden An­schauung folgen, daß gefehlich festgelegte Steuern ah berhit werden müſſen.

12. Allgemeine Deutsche Gastwirts- Messe..

In den altgewohnten Räumen der Neuen Welt" und in 12. 2llgemeine Deutsche Gastwirtsmeffe eröffnet. Man hat die bis­ben gegenüberliegenden Kliemfchen Festfälen" wurde gestern die her benutzten Räume noch durch drei große Interimsbauten er­nahezu 20.000 Quadratmetern aufbaut. Der gleichzeitig in Berlin  meitern müssen, so daß sich die Messe auf einem Gesamtgelände von stattfindende Verbandstag Deutscher Fremdenheime" gab Veran laffung, die Messe für das Hotelwesen und den Konditorei­bedarf besser auszugestalten. Insgesamt sind die Warenangebote von Interessentenkreisen scheint rege Raufluft zu herrschen, denn schon über 700 Firmen vertreten. In den dieser Messe nahestehenden vor Eröffnung der Messe standen zahlreiche Besucher vor den Ein­gangstoren. Interessant sind auch die Vorführungen im Messetino, das sich als ständige Einrichtung herausgebildet hat. Beim Eröff­nungsaft begrüßte der Leiter und Begründer der Messe, Paul Dum­ftren, die zahlreichen als Ehrengäste erschienenen Vertreter staatlicher und städtischer Behörden, der Presse und der einschlägigen Fach­aufgebaut werden mußte, wo in allen Geschäftskreisen die Konjunk­torporationen und wies darauf hin, daß diese Messe in einer Zeit tur, wie noch nie zuvor, daniederlag. Die Messe bleibt bis Freitag täglich von 10 Uhr vormittags bis abends 8 Uhr geöffnet.

3. R. 3 zur Fahrt nach der Schweiz   aufgestiegen.

Friedrichshafen  , 11. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Troh des nicht allzu freundlichen Wetters hat sich die Führung des 3. R. 3 heute morgen plöglich entschloffen, die geplante Fahrt nach der Schweiz   anzutreten. Da aus der Schweiz   günstige Wettermeldungen einliefen, wurde der Antritt der Fahrt innerhalb weniger Minuten beschlossen. Auf das Alarmzeichen der Werft strömten die Arbeiter in die große Halle II, um das Luftschiff fahrtfertig zu machen. Die üblichen Vorbereitungen gingen schnell vonstatten. In der zehnten Bormittagsstunde wurde der Zeppelinkreuzer aus der Halle gebracht. Da die heutige Fahrt des 3. R. 3 in erster Linie wissenschaftlichen 3wecken dient, mar die Zahl der nichtfachmännischen Fluggäste nicht allzu groß. Dafür wurde zur Bedienung der Meßgeräte ein ganzer Stab von wissenschaftlichen Mitarbeitern an Bord genommen, so daß sich die Gesamtzahl der an Bord befindlichen Personen auf 78 beläuft. Wenige Minuten nach 10 Uhr stieg das Luftschiff uiter dem Jubel der Friedrichshafener   Schultinder, die heute schulfrei erhalten hatten, auf und schraubte fich in mehreren Schleifen über der Stadt und dem Bodensee   in größere Höhe, um dann Kurs auf das Schweizer   Ufer des Sees zu nehmen. Der 3. R. 3 dürfte auf Süddeutschlandfahrt erreichen, da inzwischen zwei veraltete Motore jeiner heutigen Fahrt eine größere Geschwindigkeit als auf seiner gegen solche neuester Konstruktion ausgewechselt worden sind.

Selbstmord der Filmschauspielerin Eva May  . Baden bei Wien   die 23 Jahre alte Filmschauspielerin Eva May  , In der Nacht zum Donnerstag erschoß fich in einem Hotel in eine Tochter Mia Mays. Die Beweggründe zur Tat find noch un­bekannt, doch soll die lebenslustige Künstlerin. wie die Blätter mel­ben, häufig aus fcheinbar nichtigen Anlässen in tiefe Melancholie perfallen fein und schon einige Male Selbstmordversuche gemast haben.

mittelfabrit in 3winne( bet Barbubig) explodierte das Objeft C VII. Schwere Explosionstatastrophe in Pardubig. In der Spreng­fion wurden zwei Personen getötet; eine Person starb das zur Erzeugung von Dynamon bestimmt war. Durch die Erplo­auf dem Wege ins Krantenhaus. Schwer verletzt wurden sechs

Berforen.

Wetter für morgen.

Wetter für Bern   und Umgegend. Ziemlich fühl, größtenteils wolkig und etwas Regen.

Für Deutschland  . Ueberall fühl, neue westoftwärts fortschreitende Betterverschlechterung mit leichten Niederschlägen.